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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 295

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
295 sr s as e pg zwischen China und den Verbndeten wurde zunchst em e^b p ma Udler Verkehr eingerichtet. Europische Gesandte nahmen m Peking ihren Sit La =vtid,te.e @=ianmid,alten in Europa. und auf Svunb besonderer Vertrge wurden Handel und Verkehr geregelt. Der tiefe Hab der Chinesen gegen alles Fremde hatte im Sommer190 de Aufstand der Bozer zur Folge, der, wie bereits ermahnt, ) .rntei B -teiligung fast aller fiulturftaaten Mutig niebergeschlagen wurde. Durch Bertrag vorn Jahre 1897 hat ba8 Deutsche Reich das Gebiet bau fiiaut jchou in einem Umkreise Don 50 km auf 99 Jahre geba ) e , u bei Kaiser tum Stjina feine Hoheitsrechte uur mit deutscher Zustimmung aus. Mt Di- - Erwerbung ,ft wichtig wegeu der reichen Kohtenfche de. Landes und als Sttzpunkt fr die d-utfch- Flotte in den chmes.scheu ewa||etn. b) Japan, Unter den Staaten Wiens Hai Japan zuerst seine Ploricn der europischen Kn.tnr geffnet, die schnell aus allen " ' funbtn hat An der Spitze des Landes steht em aller, der Mikado, die ist eine konstitutionelle. Bei der Einrichtung des Heeres bei Schulen und der Verwaltung haben die Japaner die Deutschen zum Wster aenommen Die Bewohner Japans sind ein hochbegab.--. fl-img-^ Volk, Sandel und Industrie, Kunst und Wiss-nschast niachen ersreul,che Fortschritts $ u vm ^ ^ wte ,mb erwarb die Insel F o r m o s a. Als Rußland bic Mandschurei besetzte, feinen Einflu ans Korea immer strker uerte und seine Borherrschast der da- nrdliche Cftasien und den Stillen Ozean immer weiter auszub-hueu sich beftreme, wodurch de,anders d^ wirtschaftliche Entwi-Ilnng Japans stark beeintrchtigt wurd tarn ei <m Ichlcht Z Tsu rd! im aw Te" Korea-Strae, wo eine neugeschaffene rn^che Flotte in wenigen Stunden vollstndig vernichtet wurde. Selbst die starke Festung Port Arthur mute sich nach heldenmtiger Verteidigung ergeben. Infolge der Friedensvermittlung des Prsidenten von Amerika R oosev lt der an dem Deutschen Kaiser Wilhelm Ii. eine krftige Stutze fand, wurde in. Jahre 1905 in Portsmouth (Amerika) Friede geschlossen, ^apan erhielt den sdlichen Teil der Insel Sachalin und die Vorherrschaft auf dem ihm gegenberliegenden Festlande. Siehe Seite 284.

2. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 153

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
* . A r >% '0 ,? // v ' >/*//,, Al)rc Kntsteyung. Whrend der Herrschaft der letzten Staufen fehlte es zeitweilig in Deutschland an einer starken Hand, die fr Ruhe und Frieden und Aufrechterhaltung der Ordnung sorgte; besonders hatten die Kaufleute unter dieser allgemeinen Unsicherheit zu leiden. Die Raubritter lauerten ihnen auf ihren festen Burgen auf, berfielen und plnderten ihre reichbeladenen Wagen und Schiffe und schleppten ihre Besitzer gefangen mit sich fort. Sollte der Kaufmann nicht verarmen und zugrunde gehen, so blieb Selbsthilfe die einzige Rettung. Zum Schutze des Handels und des eng mit ihm vereinigten Gewerbes, wie auch zur Erhaltung ihrer Selbstndigkeit schlssen deshalb verschieb cne Stbte des Ju- und Auslandes Bndnisse. Ein solcher Stdtebnnb wrbe nach einem altdeutschen Worte Hansa, b. i. Bund oder Vereinigung genannt. ' ' . Von der grten Wichtigkeit fr den deutschen Handel und das getarnte Deutsche Reich sollte der Bund werden, den die beiden Stbte Lbeck und Hain brg im Jahre 1241 miteinander schlssen, dem die bedeutendsten Städte des In- und Auslandes mit der Zeit beitraten, und der seit dem Ende des vierzehnten Jahrhunderts ausschlielich den Namen Hansa fhrte. Die Bltezeit der Hansa fllt in das 14. und 15. Jahrhuubert. Ahr Sandes. Fast der gesamte Binnenhandel lag in den Hnden der Hanseaten; aber noch umfangreicher war die Ttigkeit, die sie im Auslnde entfalteten. Uberall legten sie Faktoreien oder Kontore an. die sich bald zu beu blhendsten Handelsniederlassungen entfalteten, / Das Kontor zu Bergen umfate eitt ganzes Stabtviertel uttb bestand aus 21 groen Hfen; seine vorzgliche und dabei prchtige Lage an der See machte es den grten Schiffen mglich, unmittelbar cm der Landungsbrcke zu lschen. 3000 junge Kaufxeute waren ntig, nm ans den Schreibstuben und den reich-gefllten Lagern die gewaltige Arbeit zu verrichten. Die Angestellten muten unverheiratet bleiben, fhrten ein gemeinsames, streng geordnetes Leben und dursten erst nach 10 Iahren in die Heimat zurckkehren.) In London besaen die Hanseaten den Stahlhof') oder die Gilde halle, wo die reichen Warenschtze aufgespeichert und zum Verkauf ausgelegt waren, in Nowgorob den St. Peterhof, der durch Mauern geschtzt und durch Trme gebeckt war. Reich gefllte Lager unterhielt die Hansa ferner zu Wisby auf Gotlaud, zu Brgge und Antwerpen in Flandern. Die zahlreiche Handelsflotte der Hansa durchfuhr die Fluten der Oft- und Nordsee und besuchte die wichtigsten Handelspltze an der Kste des Atlantischen Ozeans und des Mittellnbischen Meeres. Der gesamte Handel von Nordeuropa tu ci r von der Hansa abhngig, und ihre Handelsver bindungett erstreckten sich bis tief in Rußland und Polen hinein. Auf der Messe zu Frankfurt trafen hanseatische Kaufleute aus allen Lndern Europas zusammen. V/ ** 153 - o ' J in A Z>ie Kansa. ') Von stahlen = prfen, weil die Tcher in bezng auf ihre Gte und Echtheit gestahlt und mit einem Stempel versehen wurden.

3. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 209

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
und trugen wesentlich dazu bei, die Geister noch mehr zu erhitzen und den Streit zu verschrfen.]) Entdeckungen. 1. Die Entdeckung des Seeweges nach Ostindien. 1498. Die Gewrze und kostbaren Waren Indiens wurden int Mittelalter von den Arabern auf Kamelen durch die Wste nach Syrien und gypten ge-bracht und gelangten von hier der das Mittellndische Meer, damals das eigentliche Weltmeer, nach den Hafenstdten des sdlichen Europas. Als nach dem Nordringen der Osmanen der Handel zwischen dem Morgen-unb Abendlande mit noch greren Schwierigkeiten zu kmpfen hatte und fast gnzlich aufhrte, entschlossen sich die Portugiesen, einen neuen Weg nach Indien zu suchen. Durch die Erfindung des Kompasses war die Mglichkeit gegeben, weitere Seereisen zu unternehmen, um zu-gleich seine Abentenerlnst zu befriedigen und den Heidenvlkern das Christentum zu bringen. Angeregt durch den portugiesischen Prinzen Heinrich den Seefahrer, unternahm Bartholomus Diaz eine Fahrt zur See die Westkste Afrikas entlang und gelangte zu seiner Sdspitze, die anfangs Kap der Strme, spter Kap der guten Hoffnung genannt wurde. Vasco da Gama setzte die Arbeit des Bartholomus Diaz fort und landete in stlicher Fahrt glcklich an der Westkste Indiens. Ihm gebhrt das Verdienst, den Seeweg nach Indien gefunden zu haben. 2. Die Entdeckung Amerikas") 141)2. Whrend die Portugiesen einen Seeweg nach Indien durch die Umsegeluug Afrikas zu finden hofften, suchte Christoph Kolnmbus denselben Zweck anf einem an-deren Wege zu erreichen und hatte hierbei das Glck, anf einen neuen Erdteil zu stoen, der zwar schon vor Jahrhunderten betreten, dessen Kenntnis aber in spterer Zeit wieder verloren gegangen war. Christoph Kolumbus, eilt Genuese von Geburt, war bereits mit dem vierzehnten Lebensjahre auf die See gekommen und hatte sich zu einem khnen und geschickten Seefahrer ausgebildet. Durch eingehende Stndicu und ernstliches Nachdenken war er zu der berzeugung gekommen, da die Erde die Gestalt einer Kugel haben msse, und da man deshalb auch anf einer Fahrt nach Westen einen Weg nach Indien finden knne. ') Wacker, Lesebuch Nr. 187: Deutscher Buchdruck und Buchhandel im ansgeheuden Mittelalter." ^Vergleiche L. Bnichmanns Gedicht: Kolumbus". Br ockiantt, Lehrbuch der (ttrfchirf)t'e. ir. ]4

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 211

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
211 Obgleich Christoph Kolumbus bei seiner Abreise zum Groadmiral aller Meere und zum Vizeknig aller Inseln, die er entdecken wrde, ernannt und ihm der zehnte Teil der gehofften Einknfte zugesichert war, suchte ihn dennoch die spanische Regierung bei seiner Rckkehr in seinen Einknften und Wrdeu zu schmlern. Der Mann, der einen bisher unbekannten Erdteil entdeckt hatte, starb zu Valladolid in rmlichen Verhltnissen und aus Kummer der den Undank der Menschen. Weil Christoph Kolumbus glaubte, aus westlicher Fahrt uach Indien gelangt zu sein, erhielten die neu entdeckten Inseln den Gesamtnamen Westindien. Der Name Amerika rhrt von einem Deutschen Namens Waltzemller her, der den neuen Erdteil nach dem Italiener Amerigo Vespncei, der die Nordkste Sdamerikas befahren und beschrieben hatte, terra America, d. h. Land des Amerigo benannte. 3. Andere Entdeckungen. Inzwischen war von dem Portn-giesen Cabral das Festland von Sdamerika gesunden worden (1500). Ans einer Fahrt nach Ostindien wurde er von der Kste Afrikas weit nach Westen verschlagen und traf auf ein neues; bisher unbekanntes Land. Er nahm es fr die Krone Portugals in Besitz, pflanzte unter groen Feierlichkeiten ein Kreuz aus und nannte die neue Besitzung Santa Cruz, d. i. heiliges Kreuz; spter erhielt es nach einem rt-lichen Farbholz, das wie eine Kohle, portugiesisch braga genannt, glhte, den Namen Brasilien. Im Jahre 1519 unternahm der Seesahrer Magelhaens die erste Reise um die Welt. Er umschiffte die Sdspitze von Amerika, durchsegelte den Stillen Ozean und kam zu den Philippinen, wo der mutige Held im Kampfe gegen die Wilden fiel. Seine Gefhrten fetzten die Reise sort und langten nach einer dreijhrigen Abwesenheit glcklich in Spanien wieder an. In demselben Jahre entdeckte Cortez Mexiko und unterwarf dieses blhende Land der spanischen Herrschast. Die Einwohner des alten Aztekenreiches, die nebst ihrem Könige Montezuma die fremden Eindringlinge freundlich aufnahmen, von ihnen aber in der schndlichsten Weise behandelt wurden, konnten fchon auf eine alte, recht gut entwickelte Kultur zurckschauen, wie die noch heute erhaltenen ber-reste vou Tempeln und Palsten bekunden. Der Spanier Pizarro unternahm im Jahre 1524, mehr von Habgier als Entdecknngseiser getrieben, eine Reise nach Peru und sand in dem Reiche der Jukas das langgesuchte Goldland. Es war ein groes, wohlbevlkertes Gebiet mit einem ungeheuern Reichtum an Gold und 14*

5. Die mittlere und neue Welt - S. 180

1873 - München : Lindauer
trieben vorzüglich mit eigenen Fabrikaten, Tüchern und feinen Webereien, einen ausgedehnten Handel. Di^ berühmtesten Handelsplätze waren: Brügge, Antwerpen, Gent und Löwen. Im südlichen Deutschland hatten Nürnberg, Augsburg und Frankfurt a. M. unter den Handelsstädten den ersten Rang. An der Donau war Wien, am Rhein waren Köln, Mainz, Spei er und Straßburg die wichtigsten Handelsstädte. Im mittleren Deutschland trieben Erfurt, Zeitz, Naumburg, Leipzig und Halle einen beträchtlichen Verkehr. Am bedeutendsten war der Handel der deutschen Hansa, welche sich im Aus-lande, namentlich in England, große Handelsprivilegien erwarb. Lübeck erhielt allmählig die Leitung des ganzen Bundes, der ihm lange von Köln streitig gemacht wurde. Als 1492 Amerika durch Christoph Kolumbus entdeckt und 1498 durch die Umschiffuug des Kaps der guten Hoffnung der direkte Seeweg nach Ostindien aufgefunden wurde, sank die Hansa, die ihre Privilegien im Aus -lande verlor, von ihrer Höhe herab. Die Unruhen des 30 jährigen Krieges brachten den Bund der deutschen Hansa zur Auflösung (1630) und zogen den Verfall des Handels in ganz Deutschland nach sich. Der Hauptstapelplatz des französischen Binnenhandels war anfangs Troyes, seit 1445 erhob sich Lyon zum ersten Markte. § 56. Die Entdeckungen der Europäer und ihre Groöerungen in fremden Weltteilen. I) Die Entdeckungen und Eroberungen der Portugiesen. Jen Portugiesen bot die Sperrung des sür ihren Handel wichtigen Orients durch die Osmanen Veranlassung, durch Umseg-luug Afrika's einen Seeweg nach Ostindien zu suchen. Leiter dieser Unternehmung war der Jnfant Heinrich der Seefahrer (1394—1460). Im Jahre 1415 ward das Kap Bojador erreicht, 1418 Porto Santo, 1419 Madeira, bald darauf die schon srüher von den Spaniern entdeckten kanarischen Inseln, 1431 die azorischen Inseln besetzt. Im Jahre 1445 kam man zum Kap Verde, 1471 an die Goldküste, und 1486 erreichte Bartholomäus Diaz das stürmische Südkap (Cabo tormentoso), welches den Namen Vorgebirg der guten Hoffnung erhielt. Einige Zeit später umsegelte Vasco de Gama die Südspitze Afrika's und landete 1498 zu Ka'likut (Kalkutta) in Ostindien. Die zweite Fahrt nach Ostindien versuchte 1500 Kabra'l, geriet aber jenseits der Linie in die südwestliche, brasilianische Meeresströmung und entdeckte auf diese Weise Brasilien. Die Hindernisse, welche den Handelsunternehmungen der Portugiesen in Ostindien durch die Araber bereitet wurden, trieben zur Eroberung. Der Oberbefehlshaber einer portugiesischen Flotte, Franzisco d'almeida (1504—1509), legte den Grund zu aus-

6. Die mittlere und neue Welt - S. 73

1873 - München : Lindauer
73 widen (Morabethen d. i. Mönche, Einsiedler) in Marokko sich 1086 des Landes bemächtigte. Den Morabethen ward 1130 Marokko, und 1146 ihr Anteil an Spanien von den maurischen Almohaben entrissen. Durch die Niederlage, welche letztere 1.212 bei Tolosa durch die vereinigte Macht Kastiliens, Aragoniens nndnavarra's (hervorragende Tapferkeit der drei um 1158 entstandenen Ritterorden von San Jago, Alka^ntara und Kalatra'va) erlitten, war die Macht der Mauren auf der pyrenäischen Halbinsel so gebrochen, daß ihnen Ferdinand Iii von Kastilien 1238 alles Land bis auf das Gebiet von Granada, und Sancho Iv von Kastilien 1292 die wichtige Seestadt Tari'sa ohne Muhe entriß. 2) Die christlichen gleich6 in Spanten. a. Das Königreich Ast nrien, gestiftet 712 durch die von den Arabern nach dem Norden geflüchteten Westgoten (S. 26), breitete sich in fortwährenden Kämpfen gegen die Araber nach Süden zu aus und erhielt 910 mit Verlegung der Residenz von Oviedo nach Leon den Namen Königreich Leon. Von diesem trennte sich 939 b. Kastilien (benannt nach den vielen von den Christen gegen die Ungläubigen errichteten Kastellen) mit der Hauptstadt Burgos. Als der letzte Gras von Kastilien durch Meuchelmord gefallen war, nahm Sancho Iii von Navarra mit dem Beinamen der Große (s. l. d) als Schwager des Ermordeten Kastilien in Besitz, und bei der 1035 vorgenommenen Teilung des Reiches unter die drei Söhne Sancho's Iii bekam Ferdinand, der zweite von diesen Söhnen, Kastilien als erbliches Königreich, zu welchem 1037 durch Erbschaft das Königreich Leon kam. König Alfons Vi von Kastilien (1065—1109) brachte 1085 Tole'do in seine Gewalt, und der tapfere Feldherr Donr odrigo Diaz, zugenannt Cid el Campeador, eroberte 1094 für kurze Zeit auch Valencia. Unter Ferdinand Iii (1214—1252) wurden die Almohaden auf Granada beschränkt (1238), und König Sancho Iv (1284—1295) entriß den maurischen Meriniden (diese waren an die Stelle der 1257 aus Granada verdrängten Almohaden getreten) 1292 die Stadt Tari^fa. 6. Barcelona entstand aus der spanischen Mark (S. 33), welche während der Wirren nach Ludwigs des Frommen Tod vom Frankenreiche unabhängig ward. Karl der Kahle von Frankreich bewilligte nämlich dem Grasen der spanischen Mark in Barcelona den unabhängigen und erblichen Besitz dieses Landes, und die nachfolgenden Grafen erweiterten ihr Gebiet, das auch Katalonien genannt wurde, bis es 1137 durch Heirat mit Aragonien (s. l. e) vereinigt wurde. d. Navarra befand sich seit Karl dem Größen in zweifelhafter Abhängigkeit vom fränkischen Reiche, indem die mit der

7. Die mittlere und neue Welt - S. 160

1873 - München : Lindauer
160 auf die russische Krone und hob das neugewonnene Reich in jeder Hinsicht. § 50. Die Staaten Italiens von ihrer Entstehung Bis znr Witte des 17. Jahrhunderts. V 3n Jdßevitaticn: a. Wenedig. Die Bewohner des östlichen Oberitaliens hatten sich vor Attila auf die Laguneninseln des adriatischen Meeres geflüchtet und lebten dort zuerst unter römischen Tribunen, bildeten aber 697 unter einem Dogen einen selbständigen Staat, der 997 die Küstenstädte und Inseln Dalmatiens eroberte, um 1150 die Oberhoheit über Istrien gewann und durch diese Eroberungen zur Herrschaft auf dem adriatischen Meere gelangte. Nachdem Venedig 1204 durch seine Teilname an dem vierten sogenannten Kreuzzuge in den Besitz der meisten Inseln und Seeküsten des byzantinischen Reiches gelangt war (die Insel Kandia war durch Kauf erworben worden), mußte es 1358 Dalmatien und die Oberhoheit über Ragusa an Ungarn überlassen (S. 157), beendete aberden ^jährigen Krieg gegen Genua (1256—1381) durch den vorteilhaften Frieden zu Turin, erwarb 1385 Treviso, 1387 von Neapel Korfu, 1404 von Mailand Pavia, V er o n a und andere Städte des Festlandes, kaufte 1409 vom König Ladislaw von Kroatien und Dalmatien die Hafenstadt Z a r a, verschaffte sich um 1418 durch einen Vertrag mit dem Sultan von Ägypten das Monopol des Handels über Ägypten uach Indien, eroberte 1420 Dal matten zurück, erwarb 1421 Friaul, 1428brescia und Bergamo, 1448 Krema und 1489 Cypern. Durch das Vordringen der Osmanen nach Europa und die Entdeckung eines neuen Handelsweges nach Ostindien geriet Venedigs Macht in Verfall (die Niederlage der Veneüaner durch die Ligue zu Cambrai bei Agnadello 1509 s. S. 130), der 1660 mit der Abtretnng von Kaudia an die Osmanen nnarch haltbar wurde. Von 697 bis 1172 war an der Spitze Venedigs ein Doge (dux) mit unbeschränkter Gewalt gestanden, her vom Volke auf Lebensdauer gewählt war. Die 1172 durchgeführte Änderung in der Verfassung verschaffte den Adelsfamilien, deren Glieder Nobtlt hießen, einen wesentlichen Anteil an der Regierung, indem dre Gewalt des Dogen durch Einsetzung des großen Rates von 450 Nobili beschränkt wurde. Dieser setzte 1178 dem Dogen einen Ausschuß, den kleinen Rat oder die Signoria an die Seite, ohne deren Zuziehung über keine Staatsangelegenheit entschieden werden durfte. Durch die 1298 erfolgte Schließung des großen Rates, durch welche der Eintritt in denselben auf die Nachkommen der damaligen Mitglieder des großen Rates beschränkt wurde, ward Venedia eine erbliche Aristokratie (Oligarchie). Der greift Doge Marino Falieri (1354—1355) strebte die Adelsparter niederzuhalten, büßte aber sein Unternehmen mit dem Leben. In Folge neuer Verschwörungen gegen den Druck der Adelsparter ent-

8. Die mittlere und neue Welt - S. 182

1873 - München : Lindauer
182 entdeckt, ward erst wahrscheinlich, als der spanische Seefahrer Balbo'a 1513 den großen Ocean jenseits der Landenge von Panama? oder Darien, welche das südliche Amerika mit dem nördlichen verbindet, erblickte, und zur vollen Gewißheit durch die erste Weltumseglung, welche der in spanischen Diensten stehende Portugiese, Fernando de Magalhaes dadurch herbeiführte, daß er (1519) die Südspitze des amerikanischen Festlandes umschiffte. Durch die von ihm benannte Meerenge (Magalhaesstraße) erreichte er 1520 den großen Ocean, den er den „stillen Ocean" nannte, ward aber 1521 auf einer der Mani'len (seit ihrer Besitznahme unter Philipp Ii von Spanien die „Philippinen" genannt) erschlagen. Nur zwei seiner Schiffe erreichten ihr Ziel, die Molukken, und nur eines kehrte nach Spanien zurück. Von 1519 bis 1521 unterwarf Fernand o Cortez das von ackerbauenden Völkerschaften bewohnte Mexiko, welches rach seiner Vereinigung mit Guatemala den Namen „Neuspanien" erhielt. Mexiko bestand bei der ersten Ankunft der Europäer ans mehreren Staaten mit eigenen Regierungen unter der Oberherrschaft der Mexikaner. Nach der in diesem Lande heimischen Sage kamen um 648 nach Chr. Fremde unter dem Namen Tolte'ken vom Nordwesten her auf das Hochland Anahu'ak (Mexiko) und gründeten dort 670 eine Herrschaft. In der Mitte des 11. Jahrhunderts wanderten sie, durch eine Pest geschreckt, weiter nach dem Süden, worauf nun -1160 aus dem Norden vom kalifornischen Meerbusen her der kriegerische Stamm der Azte'ken einwanderte, 1325 die Stadt Mexiko baute und allmählig die umliegenden Staaten von sich abhängig machte. In der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts gab der Beherrscher der Azteken, König Monteznma I, dem "Reich eine größere Ausdehnung, und seine Nachfolger fügten noch weitere Eroberungen hinzu. Unter König Monte;uma Ii. der 1502 zur Regierung kam, landete Cortez an der mexikanischen Küste, gründete drestadt Veracruz und zog, nachdem er sich den Durchzug durch das Land eines kriegerischen Volksstammes erkämpft, ohne L>chwertstrich in Mexiko ein und wurde von dem König freundlich aufgenommen. Als dieser, von Cortez gefangen genommen, bei einem Aufstande der Mexikaner durch einen Steinwurf der Seinrgen getötet worden war, mußte Cortez vor Montezuma's Nachfolger Guatimozin aus der Stadt Mexiko weichen, kehrte aber bald mit Verstärkung zurück, brachte bte Stadt und das aame Reich in seine Gewalt und wurde, nachdem er Guatemala mit Mexiko vereinigt hatte, vom Kaiser Karl V zum Statthalter über beide Lander ernannt, die den Namen „Neuspanien" bekamen. Von 1531 bis 1535 eroberte Franzisco Pizarro das von ihm 1529 entdeckte Goldland Peru'. Peru stand vor der Ankunft der Spanier unter der Regierung der Inkas. Der Gründer dieser Dynastie, Mango Kap ak, der bei seiner Einwanderung m Peru Barbaren vorfand, baute die Stadt Kusko. Seine Nachfolger brachten im Norden Quito, im Süden Chile zur Unterwerfung. Bei der Ankunft der ersten Spanier regierten in diesem Reiche zwei Stiefbrüder, Hne skar als Oberkönig zu Kusko, Atahua'lpa als Uuterköuig zu Quito. Letzterer ward, nachdem er seinen Bruder meuchlings umgebracht, auf den Befehl Pizarro s erdrosselt. Die Gebiete beider Brüder fielen dem Pizarro zu, der den Grund zur neuen Hauptstadt Lima legte, aber 1541 durch Meuchelmord umkam. %n Jahre 1535 entdeckte Fernando Cortez (s. oben) die Halbinsel Kalifornien, aber sein Versuch, dort eine Nreder-

9. Die mittlere und neue Welt - S. 181

1873 - München : Lindauer
181 gedehnter Herrschaft, und sein Nachfolger Alfonso d'albu-querque (1509—1515) erhob Goa zum Hauptsitz des eroberten Gebiets, das sich bald über Malacca und Sumatra ausdehnte. An diesen Eroberungen schlossen sich Fahrten nach Siam, China (1518—1542), Japan, Neuguinea und Neuholland (1540) an. Im Jahre 1577 gründeten die Portugiesen eine Niederlassung in Macao (Stadt auf ejuer gleichnamigen Insel Chinas) und kauften in der Folge die Molukken von den Spaniern. Sert der Vereinigung Portugals mit Spanien (1581) gerieten he meisten indischen Besitzungen in die Gewalt der Holländer, von welchen die Portugiesen auch aus Japan verdrängt wurden. 2) Die Entdeckungen und (Eroöerungen der Spanier. Christoph Kolumbus (geb. 1436 in Genua) wurde durch seine Überzeugung von der Kugelgestalt der Erde zu dem Entschlüsse gebracht, in westlicher Richtung einen Seeweg nach Ostindien zu suchen. Nachdem er bei den Portugiesen für seinen Plan keine Unterstützung gefunden, legte er ihn dem spanischen Hose vor und erhielt von der Königin Isabella von Kastilien drei leichte Schiffe und die Ernennung zum Vieekönig aller Länder und Inseln, die er entdecken würde. Am 3. August 1492 segelte er von Palos, einem Hafen Andalusiens, ab, erreichte am 12. Oktober das (jetzt Watlingisland odermayagnana geheißene) Jnselchen Gu an ahani, das er San Salvador nannte, und entdeckte hierauf die Inseln Kuba und Haiti, welch' letztere von den Spaniern anfangs Espano'la (-Hispanio^la), später Santo Domingo genannt w'urde.*) Auf der zweiten Reise (1493—1496) entdeckte Kolumbus mehrere der kleinen Antillen, desgleichen Porto-riko und Jamaica, auf der dritten (1498—1500) die Insel Trinida'd und das Festland Südamerikas, ward aber beim Hofe verläumdet und von dem ihm nachgesandten Francisco de Bovadilla in Ketten nach Spanien gesandt. Aus der vierten Reise (1502—1504) entdeckte er das Festland von Mittelamerika beim Kap Honduras. Mit Undank belohnt, starb er 1506 zu Valladolid (in Spanien). Nach seinem Tode eroberten die Spanier zuerst Espanola, dann Portoriko und 1511 Kuba. Um die genauere Erforschung dieser und der übrigen von Kolumbus aufgefundenen Gebiete Hat sich der Florentiner Am erigo Vespucci (f 1512) verdient gemacht, dessen Name zuerst von dem gelehrten Geographen Hylako^rnylns (-Waldseemüller) aus Lothringen auf den neuen Weltteil übertragen wurde. _ Daß man ein von Ostindien durch eine große Wasserfläche geschiedenes Land *) Den 1493 zwischen Spanien und Portugal geschlossenen Vertrag, welcher eine Demarkationslinie 100 Meilen westlich von den Azoren festsetzte, änderte Papst Alexander Vi im Jahre 1494 dahin ab, daß er 370 Meilen westlich von den Azoren als bleibende Demarkationslinie bezeichnete.

10. Die mittlere und neue Welt - S. 270

1873 - München : Lindauer
mit auswärtigen Mächten schloß. Von 1852—1855 in einem aus Tories und Whigs gebildeten Koalitionsministerium unter dem Vorsitze Aberdeens als Minister des Innern waltend, entfaltete er solches Geschick, daß er, als das Koalitionsministerium wegen der rühmlosen Führung des Krimkrie,ges (f. S. 294 u. 295) 1855 gestürzt ward, zum Premier des neugebildeten Whigmiuisteriums ernannt wurde. Als solcher verhinderte er noch einmal die Auslösung des osmanischen Reiches, befestigte und erweiterte (1857—1858) Englands Herrschaft in Südasien und führte an der Seite Frankreichs zweimal (1857—1858 und 1860) Krieg gegen China, das sich zur Öffnung neuer Handelshäfen verstehen mußte. 9tach seinem Tode (f 1865) machte die Gesangennehmnng englischer Missionäre durch beu Kaiser Theodor von Abessinien, der sich durch die Zurückweisung eines der Königin Viktoria angetragenen Freundschaftsbundes gekrankt fühlte, eine Expedition gegen den Gewaltherrscher notwendig. Napier setzte von Indien nach der Ostküste Afrika's über, drang bis zur Hauptstadt Ma'gdala vor und zwang diese zur Kapitulation (1868). Kaiser Theodor gab sich selbst den Tod. Die wichtigste Reform im Innern Englands in der jüngsten Zeit ist die aus Antrag des Ministers G ladstone erfolgte Aufhebung der protestantischen Staatskirche Irlands. Iv. Die pyreniiische Halbinsel. § 75. Aortugar (s. S. 144) unter dem Kaufe Ilraganza feit 1(540. Johann Iv (1640—1656), mit welchen^ das Hans Bra-qanza den Tron von Portugal bestieg (s. S. '144), stellte m Brasilien, wo sich die Niederländer seit 1637 immer mehr ausgebreitet hatten, die Herrschaft Portugals wieder her (1654). Der Sohn Johanns Iv, Alfons Vi (1656—1667), warb von seinem Bruder Pedro Ii (1667—1706) verdrängt. Der Friede von Lissabon, 1668, sicherte die Unabhängigkeit Portugals von Spanien (s. ^76),aberdermethuenv ertrag*) von 1703 brachte Portugal in merkantilische Abhängigkeit von England. Pedro's Ii Sohn Johann V (1706—1750) besaß viele Regentengaben, war aber zur Verschwendung geneigt. Unter seinem Sohne Joseph I (1750-1777) versuchte der Minister Earvalho, Marquis von Pombal, eine Umgestaltung des Reiches, indem er das Merkantilsystem (Hebung des Ackerbaues, Handels-unb Gewerbfleißes durch Aus- und Einfuhrverbote) einführte Er baute den 1755 durch ein Erdbeben zerstörten westlichen Teil von Lissabon (30,000 Menschen waren umgekommen) wieder aus und erwarb sich bnrch seine Fürsorge für die Beschädigten großes Ver- *) So heißt der von dem englischen Gesandten Meth uen in Lissabon 1703 mit der portugiesischen Regierung abgeschlossene Handelsvertrag.
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