Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 - S. 61

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei und Balkanfiaaten. 61 hier an den Dardanellen eine lange, schmale Äalbinsel: Gallipoli. Sie beschlossen also, auf der Außenseite von Gallipoli eine Menge Truppen zu landen und dann vom Lande aus die türkischen Dardanellenfestungen zu erobern. Lierzu schickten die Engländer Australier und Lindu hin, dazu kamen die Franzosen. Die Engländer selbst hielten sich vorsichtig im Hintergründe. Tatsächlich gelang es den Feinden, nacheinander an drei Stellen auf der Äalbinsel Gallipoli eine ganze Menge Soldaten an Land zu bringen. Aber da standen die türkischen Soldaten und ließen sie nicht weiter. Die türkische Armee war nach dem Kriege gegen die Balkanvölker ganz neu in Ordnung gebracht worden, und das hatten für die Türken deutsche Offiziere und Unteroffiziere besorgt. So standen auch hier auf Gallipoli türkische Soldaten mit vielen deutschen Offizieren. Vom April 1915 an haben die Feinde vergeblich versucht, weiter nach Gallipoli hineinzukommen. Das Land ist ganz gebirgig, und all die Berge waren gut verschanzt. Bei jedem Sturm verloren sie viele, viele Soldaten und kamen doch an keiner Stelle auch nur so weit an die Dardanellenfestungen heran, daß sie wenigstens ihre Kanonen gegen sie hätten aufstellen können. Es hat gar nicht sehr lange gedauert, da merkten die Engländer und Franzosen, daß sie dort nichts erreichen würden. Aber sie trauten sich trotzdem nicht, ihre Truppen wegzunehmen. Sie fürchteten, die anderen Balkanvölker würden dann womöglich auf unsere Seite treten. Und außerdem hatten sie Angst, die Türken könnten, wenn sie ihre Truppen nicht mehr auf Gallipoli brauchten, gegen Ägypten marschieren. Ägypten ist nämlich für die Engländer sehr wichtig. Da geht an der Sinaihalbinsel der Suezkanal entlang, und durch diesen Kanal müssen die Schiffe fahren, die von England nach der wichtigsten englischen Kolonie, Indien, wollen. Nun haben ja die Engländer Ägypten den Türken unrechtmäßig weggenommen. Die Ägypter aber sind Mohammedaner, also dem Kalifen, d. H. dem türkischen Sultan, gehorsam und sind schlecht auf die Engländer zu sprechen. Die Türken haben auch gleich angefangen, Wege durch die Wüste Sinai vorzubereiten, um den Suezkanal und Ägypten anzugreifen. Darum war es den Engländern schon lieber, die Franzosen hielten auf Gallipoli die türkischen Soldaten fest. Inzwischen waren nun während des Sommers 1915 die Russen

2. Teil 2 - S. 67

1916 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Türkei und Balkanstaaten. 67 mit einigen italienischen Regimentern, stehen noch im Süden von Albanien. Für uns hat aber die Eroberung von Serbien eine große Bedeutung gehabt. Serbien lag ja vorher zwischen uns und unseren türkischen Bundesgenossen. Jetzt aber geht der Weg direkt von Berlin über^Wien durch das eroberte Serbien nach dem verbündeten Bulgarien und der Türkei. Da können wir nun auf diese Weise nach Asien hinein. In Asien aber haben die Engländer ihre große Äauptkolonie Indien und den Suezkanal, durch den sie dahin fahren müssen. And nun wollen wir einmal abwarten, was die Türken mit den Deutschen zusammen dort in Asien gegen die Engländer anfangen werden.

3. Teil 1 - S. 121

1915 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
Krieg zur See und Aebersee. 121 unsere Kolonie und die Hauptstadt und Festung Tsingtau gerückt. Wir konnten ja nun von Europa niemand dahin schicken. Da war also unser Kommandant mit seinen wenigen Soldaten allein. Da haben die Japaner gedacht, das wäre leicht zu erobern. Aber das war falsch gedacht. Der Kommandant wußte ganz wohl, daß die Feinde schließlich die Stadt bekommen mußten, aber er hat gesagt: „Meine Pflicht ist, Tsingtau zu verteidigen. Ob leicht oder schwer, meine Pflicht erfülle ich". Darum hat er noch schnell an den Kaiser telegraphiert: „Einstehe für Pflichterfüllung bis aufs Äußerste". And bis aufs Äußerste haben sie sich verteidigt. Bis schließlich die Japaner zehnmal so viel Soldaten da hatten, wie sie waren. Da erst ist es ihnen gelungen, die Festungstürme zu zerschießen und Tsingtau zu nehmen. Vor Tsingtau lagen ein paar größere deutsche Schiffe; die sind gleich, als der Krieg anfing, los gefahren; denn da konnten sie nichts nützen. Das waren große Kreuzer, also etwa dreimal so groß wie die Emden, jeder mit 1000 Mann Besatzung. 3hr Führer war der Admiral — das ist bet der Flotte wie General — Graf v. Spee. Der hat nun versucht, mit seinen Schiffen um ganz Südamerika herum nach Wilhelmshaven zu kommen, damit er da mit den anderen deutschen Schiffen gegen die Engländer gehen konnte. Anterwegs bet Südamerika an der Küste von Chile, da traf er das erste Mal englische Kriegsschiffe. Das waren nicht einmal sehr viele. Also ist er ihnen gleich auf den Leib gerückt und hat sie besiegt. Da haben die Engländer, die immer sagen, sie könne niemand zur See besiegen, ihre erste ordentliche Niederlage erlebt. Dann ist Admiral Graf Spee um Südamerika herum in den Atlantischen Ozean gefahren-Inzwischen hatte sich aber eine große Flotte von englischen und japanischen Schiffen angesammelt, viel, viel mehr als er hatte. Die traf er bei den Falklandsinseln (Karte!). Erst waren bloß die Engländer da. Nun waren das auch schon mehr und bessere Schiffe als seine. Aber er hatte doch Mut und griff sie an. Da haben unsere Blaujacken so mutig ausgehalten und haben so sorgfältig gezielt und geschossen, daß sie trotzdem besser trafen als die Engländer. Wie die Schlacht so ein paar Stunden gegangen war, da merkten die mit Entsetzen, daß sie trotz ihrer Übermacht verlieren würden. Da haben sie denn händeringend die japanischen Schiffe herbeigebeten. Zu denen waren sie erst sehr hochfahrend und frech gewesen, so daß die gesagt hatten, sie würden nicht mitmachen. And

4. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 20

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
20 Kap. Ii §. 15. die Landenge von Suez durchschnittens nun konnte man aus Lem Mitteuandi- schm Meere in das Rote schiffen, und Afrika war eine Insel. So hat ein franzö« sischcr König den Kanal von Languedoc gegraben: nun kan man geradehin aus der Mordsee in die Mittelländische schiffen; und Portugal und Spanien samt einern Stücke von Frankreich ist eine Insel. So segelt man nun auf dem Glasgow- er Kanal, quer durch England und Schottland. So könnte man Südame- rika zur Insel machen, und aus dem atlantischen Weltmeer gerade in das Stille schiffen, wenn man die Landenge von Darjen durchstäche. Und so würde aus ganz Südeuropa eine Insel wer- den, wenn jemand die Donau und den Rhein durch einen Kanal vereinte. §. i6.

5. Vorbereitung zur WeltGeschichte für Kinder - S. 19

1800 - Göttingen : Vandenhoek und Ruprecht
Verändrungen der Erde. 19 Vermutlich lag sonst zwischen Afrika und Eüdamerika ein große« Land, At- lantis genannt: nun ist hrec weit und breit nicht« als Ocean. Vermutlich hing einst England mit Frankreich, Eubäa mit Acnka, Zy- pern mit Syrien, Sumatra mit Ma- lacka, zusammen. Die Hand de« All- mächtigen riß sie, vermutlich durch Erd- beben, aus einander, wie Menschen- Hände ein Blatt Papir zerreißen; und nu» gehen breite Wasserstraßen smeer, Eugens durch sie hin. Alles das hat die Natur getan. Men. schen «erden nie au« Erdreich Wasser machen, wenn sie es auch können; denn Erde nützt ihnen mer als Wasser. Aber Wasserstraßen oder Kanäle machen sie gerne. So hat ein ägyptischer König

6. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 351

1865 - Göttingen : Deuerlich
351 Wenn schwarzes Unheil uns umstellt, So schütz das Haus, so schütz das Feld! Daß uns die Last nicht drücke schwer, Send Nettungsengel zu nns her! Den Leidenden gieb Trost und Ruh; Die Sterbenden erlöse Du! — Doch wie Du willst, Du machst es gut: Wir sind ja stets in deiner Hut! Die ädrigen Länder der Erde in geographischer, naturkundlicher und geschichtlicher Beziehung. Europa. 165. Allgemeine« über Europa. 1. Europa liegt grösslenthcils in der nördlichen gemässigten Zone; nur der Nordrand liegt in der kalten. Im Westen, Süden und Norden ist es von Wasser, im Osten von Land be- grenzt. Das Wasser auf der Süd- und Westseite gehört zum atlantischen Meere und das auf der Nordseite zum nördlichen Eismeere. Beide Meere reichen mit ihren Armen oder Glie- dern, d. h. mit den Meerbusen in das Land von Europa hin- ein. Im Süden liegen zwei grosse Busen des atlantischen Meeres; sie heissen das mittelländische und das schwarze Meer. Das schwarze Meer hängt mit dem. mittelländischen und dies wieder mit dem atlantischen Meere nur durch Meerengen zusammen; die beiden Meere sind fast ganz von Land um- geben. Die Meerenge von Gibraltar verbindet das mittel- ländische mit dem atlantischen Meere. — In Westen und Nordwesten liegen drei Busen des atlantischen Meeres, nämlich der Meerbusen von Biscaya, die Nordsee und, Ostsee. Die letztere ist fast ganz von Land eingeschlossen und hängt durch Meerengen mit der Nordsee zusammen. Diese ist an zwei Stel- - len mit dem atlantischen Meere verbunden. Die eine Stelle ist sehr breit; die andre ist eine Meerenge und heisst der Kanal oder die Strasse von Calais (feilst).— Im Norden geht ein Busen des Eismeeres ins Land hinein, das weisse Meer. — Im Osten bezeichnet das Uralgebirge und der Uralsluss die Grenze zwischen Europa und Asien. 2. Wenn man sich von der Ecke des biskayischen Meerbu- sens eine Linie östlich bis an die Ostküste des schioarzen Mee- res gezogen denkt, so schneidet diese Linie auf der Südseite Europas drei grosse Halbinseln ab; sie heissen: die spanische, die italienische und die türkische Halbinsel„ — Denkt man

7. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 354

1865 - Göttingen : Deuerlich
354 hörte ihr Land zu Deutschland, wie denn auch ihre Sprache der platt- deutschen verwandt ist. Ihrer Religion nach sind sic meist reformirt. — Der König von Holland residiert in Haag; die Hauptstadt des Landes ist Amsterdam in einer morastigen Gegend, so daß die meisten Häuser aus Pfählen erbaut sind; sie ist von Kanälen durchschnitten. Au- ßerdem sind folgende, von viele» reichen Handels- und unternehmenden Seeleuten bewohnte Städte zu merken: Rotterdam am Leck (einer Mün- dung des Rheins), Utrecht und Leyden am Rhein. (Zu Holland gehören Java in Asien und Surinam in Südamerika.)^ 167. Forschung. (Dänemark.) (3.) Das Königreich Dänemark hatte sich im vorigen Jahrhunderte eines sehr langen Friedens zu erfreuen, der in diesem Jahrhunderte un- terbrochen wurde. Im Jahre 1807 wurde die Hauptstadt Kopenhagen von den Engländern beschossen, wobei 400 Häuser abbrannten. Auch 1814 wurde daö Land, weil es sich an Frankreich anschloß, aufs neue in Kriege verwickelt, nach deren Beendigung es das Königreich Norwegen, welches 400 Jahre mit Dänemark vereinigt war, an Schweden über- lassen mußte. Zu Dänemark (insgesammt 2400 Hj M., 2 Mill. Einw.j gehört zunächst die Halbinsel Jütland nördlich von Schleswig. Diese Halb- insel ist ganz Tiefland und hat an den Küsten treffliches Ackerland und gute Weiden, weshalb Getreide und Vieh die Haupterzeugnisse sind, wäh- rend Holz fehlt. Das Innere besteht aber aus flachem, sandigem Boden. Außerdem gehören zu Dänemark die Inseln Seeland, Fünen und viele andere kleinere in der Ostsee, unter denen Falster durch seinen Reichthum an Obst bekannt ist. Alle diese Inseln sind sehr fruchtbar. An ihren Seen erheben sich grüne, mit prächtigen Buchen und Eichen und mit riesigen Erlen besetzte Hügel, an deren Fuße sieh Wiesen mit zahlreichen Herden und Ackerfelder ausbreiten. Die Luft aber ist nebe- lig, feucht und windig. Metalle finden sich nicht, wohl aber Torf. Viele Bewohner nähren sich auch von Fischerei, Schifffahrt ämd See- handel. Kopenhagen auf der Insel Seeland ist die Hauptstadt. In Fünen ist die Stadt Odensee, in Jütland Aalborg zu merken. Auf den Färöern (dies sind 23 Inseln im Nordmeer) und in Island lebt die Eidergans, welche die weichen Eiderduncn liefert. Diese sind sehr theuer und werden mit Lebensgefahr gesammelt. Die Insel Island, 1800 Q. M. groß, liegt zwischen Norwegen und Grünland. Die ganze Ostküste wird von Eis umlagert und abge- sperrt, nur die westlichen Gegenden sind zugänglich und schwach bevölkert. Im Innern giebt es schauerlich öde Hochflächen, gewaltige Gletscher, schroffe Felsen und über 20 Vulkane, unter ihnen der 5000" hohe Hekla. In Island sprudeln viele heiße Ouellen, darunter die Geyser. In ihren Becken kocht das Wasser. Der große Geyser jagt täglich einmal unter Zischen und Krachen eine mehr als 120" hohe Wassersäule empor. Den Mangel an Waldholz ersetzt den Bewohnern das Treibholz und der

8. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 365

1865 - Göttingen : Deuerlich
365 ist Edinburg und in Irland Dublin, beide durch Fabriken und Han- del ausgezeichnet. — Zu England gehören die Inseln Malta im Mit. telmecre ('früher Melite, Malteserritter), Helgoland in der Nordsee (Lelichtturm und Lotsen) und die Festung Gibraltar in Spanien. Im Jahre 1714 wurde, wie schon aus der vaterländischen Geschichte bekannt ist, Georg I., Kurfürst von Hannover, auf den Thron von Eng- land berufen, den seine Nachkommen noch besitzen. Unter ihm und sei-^ nen Nachfolgern wurde Großbritannien die herrschende Macht zur See; Ackerbau, Gewerb- und Kunstfleiß und Handel erreichten eine nie gekannte Höhe. Unter der jetzigen Königin Victoria wurde China den Euro- päern geöffnet. 175. Fortsetzung. (Schweden und Norwegen.) (0.) An der Nordspltze der Ostsee fängt die skandinavische Halb- insel an, die mit dem russischen Tieflande zusammenhängt und deren östlicher Theil Schweden, der westliche Norwegen heißt. Man steigt zu einer großen Hochebene wie zu einer Treppe hinauf; diese Hoch- ebene ist an der Westküste hoch und steil uiib geht nach der Ostküste allmählich und stufenartig hinab. Das ist die Hochebene der Ktölen mit vielen Landseen. Die ganze Hochebene ist reich an Metallen, vor- züglich Eisen. Außer den großen Wäldern aus Nadelholz ist der Pflanzenwuchs der Halbinsel nur gering. Auf den hohen Schncefeldern im Norden sieht man dieselbe Oede, wie im nördlichsten Nußland und die wenigen Bewohner leben von ihren Nennthieren. Im Süden wächst zwar Laubholz und Getreide, aber spärlich, und die Bäume schlagen viel später aus und verlieren ihr Laub früher als bei und. Die Bewohner beider Länder treiben nur im Süden Ackerbau, sonst aber Viehzucht, Bergbau und Handel mit Metallen und Holz. Sie sind, mit Ausnahme der im hohen Norden wohnenden Lappen, von deutscher Abstammung und gehören der lutherischen Kirche an. Ihre Sprache, welche fast ganz mit der Dänischen übereinstimmt, ist mit der plattdeutschen verwandt. Ihre Vorfahren, die Normänner, machten häufig unter ihren Seekönigen weite Seefahrten, plünderten die fremden Küsten und setzten sich alich zuweilen auf ihnen für immer fest. Noch heutiges Tages liefert das Land viele tüchtige Seemänner, die im Kampfe mit Klippen und Wellen stark, gewandt und kühn geworden sind. Wie ihr Land, obwohl an Naturschönheiten reich, wenig Heiteres hat, so ist auch ihr Sinn ernst und tief und dem Ewigen zugewandt. Im Gebirge sind nur die Thäler bewohnt, und meist wohnen die Leute zerstreut und einsam auf ihren weiten Gehöften. Sie haben meilenweit zur Kirche zu gehen; die Kin- der werden meist von ihren Eltern oder von umherwandernden Lehrern unterrichtet. Wegen der weiten Entfernung von der Stadt muß sich jeder seine Wohnung, Kleider und Geräthschaften selber verfertigen. — Die Hauptstadt von Schweden ist Stockholm, außerordentlich schön gelegen auf den vielen Inseln und an den Ufern des Mälarsees. Up- sala, größte Kirche Schwedens, Univ. Gothenburg, bedeutender Han-

9. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 368

1865 - Göttingen : Deuerlich
368 Inseln kn men hierauf in Spaniens Besitz. Dieser Besitz wurde für Spa- nien eine Quelle des Reichthums, indem aus Amerika, vorzüglich aus dem goldreichen Peru, außerordentlich viel Gold und Silber nach Spa- nien kam. Da aber unter den Einwohnern sehr wenig Betriebsamkeit herrscht, indem z. B. die reichen Schätze, welche die spanischen Berge hegen, un- bebaut liegen, so ist dort drückender Geldmangel zu Hause, und manche Städte haben an Einwohnerzahl bedeutend abgenommen; ja, statt der ehemaligen großen Kriegsflotte hat Spanien nur noch ein paar Kriegs- schiffe. — In den neueren Zeiten sind in Spanien große Veränderungen vorgegangen. Napoleon wollte auch da schalten und walten und sandte im Jahre 1807 bedeutende Heere dahin. Das spanische Volk erhob sich aber gegen seine Unterdrücker. Landwehren entstanden in den Gebirgen; die Engländer standen ihnen bei, wobei auch unsre Landsleute in rer englisch-deutschen Legion mitkämpften, und so wurden sie von Napoleon nie ganz bezwungen. Was vermag ein Volk, wenn es einig ist und mit Gottes Hülfe aus Liebe zri König und Vaterland kämpft! — Seit 1833 sieht es besonders traurig in Spanien aus. In diesem Jahre starb der König Ferdinand Vll. Er hinterließ ein Töchterchen, Jsa- bella, die er zur Thronerbin machte. Da aber sein Bruder Don Carlos nach dem Staatögesetz Anspruch auf den Thron zu haben glaubte, so führte dies blutige und verheerende Kriege herbei. Als endlich Don Carlos flüchten mußte, begann ein neues Streiten über den Besitz der Regentschaft. Seit 1855 ist nun wohl Jsabella Königin; aber Spanien bleibt doch immer noch der Tummelplatz von Verwickelun- gen und Ränken. Im Königreiche Portugal ist Lissabon die Hauptstadt. Sie ist eine der am schönsten gelegenen Städte. Der Portugiese, der sonst frei- lich gern prahlt, sagt doch hier ohne Uebertreibung tut Sprichwort: Wer Lissabon nicht gesehen hat, hat nichts gesehen. Das Innere der Stadt aber ist nicht erfrenlich; die Straßen sind eng, krumm, schmutzig und voll herrenloser Hunde. Ein großer Theil von Lissabon wurde im Jahr 1755 durch ein Erdbeben zerstört, wobei über 30000 Menschen ihr Leben verloren. Auch Porto oder Oporto, wovon Portugal den Namen hat und von tvo aus viel Wein versandt tvird, ist zu merken; sie liegt an der Mündung des Duero und hat 82000 Einw. Die Portugiesen waren vor 300 Jahren das reichste, thätigste, un- ternehmendste und eins der mächtigsten unter den europäischen Völkern; jetzt sind sie, wie die Spanier, in Trägheit und Armut versunken. Auch Portugal wurde, wie Spanien, im Jahre 1807 von den französischen Heeren überzogen. Die damalige, königliche Familie, zugleich im Besitze von Brasilien in Südamerika, wurde von den Franzosen vertrieben, stüchtete nach Brasilien und verlegte die Residenz nach Rio Janeiro, der Hauptstadt von Brasilien. — Don Petro, Kaiser von Brasilien und König von Portugal, trat das Königreich Portugal an seine Toch- ter Donna Maria ab. Da sie aber noch minderjährig war, so wurde der Bruder des Kaisers, Don Miguel, im Jahre 1827 mit der Re- gentschaft beauftragt. Allein bald nach dem Antritte seiner Regentschaft

10. Deutsches Lese-, Lehr- und Sprachbuch für Schule und Haus - S. 383

1865 - Göttingen : Deuerlich
383 Handels, der nach Arabien und Persien oft mit 200 bis 300 Kameelen betrieben wird, verdankt die Stadt ihre Dauer seit den ältesten Zeiten und ihre Blüte. Antakia (einst Antiochia), wo der Name „Chri- sten" zuerst gebraucht wurde, ist jetzt ein verödeter Ort und zeigt fast keine Spur mehr von ihrem früheren Glanze. Die christlichen Maroni- ten haben von den Muhamedanern viel zu leiden. — Der südliche Theil Syriens ist das gelobte Land, welches später besonders beschrieben wird. 182. Die Inseln Asiens. 1. Unter vielen schönen Inseln liegen an der West- und Süd- westküste Kleinasiens auch folgende im Mittelmeere: a) Cypern, woher Barnabas war, mit dem Paulus die Inseln durchzog und auch den Landvogt bekehrte. Die Insel heißt im alten Testamente Chittim. Sie ist groß, schön, fruchtbar, von dem angenehmsten und gesundesten Klima und könnte mehrere Millionen Einwohner ernähren, hat aber nur 5000, unter welchen sich auch einzelne Christen befinden. — b) Patmos (heut-- zutage Patino), ein kleines Felseneiland, von lauter Christen bewohnt, welchen die Reisenden ein gutes Zeugniß geben. Hierher war Johannes vom Kaiser Domitian verbannt und empfing die Offenbarung von dem Herrn. Noch heute wird die Höhle gezeigt, in welcher er wohnte; sie ist von einer Kirche umschlossen.— c) Rhodus, d. >. die Rose, mit schö- nen Bergen und Thälern. Lange war sie als Sitz des Johanniterordenö eine wehrhafte Warte gegen die Türken; als diese zur Zeit der Refvr- mation nach mannhafter Wehr der todeötreuen Ritter sie einnahmen, zog der Orden nach Malta. (Noch weiter hinaus ins Meer, nach Südvsten liegt 6) die schon bei der europäischen Türkei erwähnte, jetzt meistens zu Europa gezählte Insel Kreta-, heuzutage Kandia, d. i. die Weiße, von ihrem weißen Kreideboden so genannt. Auf solchem Boden wächst ein guter Wein; man findet daher bier viele Weinstöcke, deren Trauben un- ter sorgfältiger Pflege bis zwei Fuß lang und selbst bis Frankreich und England zu Schiffe gebracht werden. Den cigenilichen Reichthum der Insel macht jedoch der Oelbaum aus. Titus, der Schüler des Apostels Paulus, war Bischof von Kreta, als der Apostel den Brief an ihn schrieb.) 2. Bon den ostindischen Inseln (im indischen Meere) gehört Ceylon (Zimmtinsel) den Engländern. Die 12000 kleinen Inseln der Lakediven und Malediven mit Korallenriffen und armen Bewohnern liefern die Kauris, kleine Porzellanmuscheln, die in Ostindien und ei- nem Theile von Afrika als Geld gebraucht werden. Zu den großen Sundainseln gehören: Sumatra mit Niederlassungen der Holländer, unbekanntem Innern und gefährlichen Seeräubern an der N.o.küste; Java, den Holländern gehörend, 4mal so groß als Holland, mit sehr schönen fruchtbaren Gegenden, aber auch mit sumpfigen ungesunden Stri- chen, etwa 30 Vulkanen und hohen Bergen; Borneo mit wilden mör- derischen Einwohnern und holländischen Niederlassungen; Celebes, gleich- falls den Holländern unterworfen. Alle diese Inseln liefern Gewürze, Kaffee, eßbare Vogelnester re. in Masse. Auf Java sind die alles zer-
   bis 10 von 19 weiter»  »»
19 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 19 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 108
1 85
2 51
3 39
4 260
5 832
6 19
7 242
8 19
9 10
10 563
11 26
12 95
13 51
14 0
15 52
16 206
17 19
18 42
19 109
20 1
21 64
22 36
23 8
24 109
25 379
26 116
27 60
28 516
29 73
30 124
31 9
32 4
33 147
34 204
35 56
36 128
37 1249
38 134
39 235
40 66
41 20
42 36
43 33
44 7
45 437
46 71
47 116
48 50
49 37

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 7
1 1
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 1
10 0
11 1
12 0
13 0
14 1
15 3
16 4
17 3
18 0
19 3
20 2
21 1
22 0
23 1
24 1
25 0
26 1
27 1
28 2
29 1
30 0
31 0
32 0
33 3
34 0
35 0
36 2
37 0
38 0
39 1
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 3
49 0
50 2
51 2
52 0
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 4
62 2
63 0
64 4
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 3
71 0
72 0
73 0
74 2
75 0
76 1
77 2
78 0
79 2
80 0
81 0
82 0
83 0
84 1
85 0
86 0
87 0
88 0
89 1
90 0
91 0
92 3
93 0
94 1
95 2
96 0
97 3
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 2
13 0
14 0
15 0
16 1
17 2
18 0
19 1
20 1
21 1
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 0
30 0
31 2
32 1
33 0
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 3
46 0
47 0
48 0
49 0
50 1
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 1
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 1
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 0
77 0
78 3
79 1
80 0
81 4
82 0
83 1
84 0
85 0
86 1
87 0
88 2
89 1
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0
100 0
101 3
102 0
103 1
104 0
105 0
106 0
107 0
108 0
109 1
110 0
111 0
112 0
113 0
114 1
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 1
122 1
123 0
124 0
125 0
126 1
127 0
128 0
129 1
130 0
131 0
132 0
133 1
134 0
135 0
136 0
137 0
138 3
139 0
140 4
141 0
142 2
143 1
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 0
152 1
153 0
154 0
155 2
156 1
157 0
158 0
159 2
160 3
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 1
167 0
168 0
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 3
176 0
177 0
178 2
179 0
180 0
181 0
182 0
183 0
184 5
185 0
186 1
187 0
188 3
189 1
190 0
191 0
192 1
193 4
194 0
195 0
196 0
197 0
198 0
199 0