42 Die fremden Erdteile. Asien.
80.-Ecke und der Straße von Ormüs das am dichtesten bevölkerte Reich
Oman mit der Hst. Maskat, dem Herrschersitz eines Jmam. An der Küste
des Persischen und Roten Meeres Perlenfischerei. — Im Innern der Halbinsel
der Staat der fanatischen Sekte der Wahabiten, deren Jmam in Riäd
wohnt. — Vor der Straße von Bab el-Mandeb (Tor der Tranen, wegen
der gefährlichen Schiffahrt) besitzen die Engländer die Hafenstadt Aden.
7. Iran, b. h. Land der Arier, fast so groß wie Arabien, etwa
14 Mill. E, bildet ein Tafelland von 1000 in mittlerer Höhe, das von
hohen, zum Teil bewaldeten Faltengebirgen eingeschlossen ist. Im 0 die
Suleiman-Kette, im N. der Hindnküsch und f. vom Kaspisee der
Elbürs mit dem hohen Vulkankegel Demaweud. — Da die Randgebirge
den Winden vom Meere ihre Feuchtigkeit entziehen, ist das Klima äußerst
trocken. Daher ist das Land vorwiegend Steppe und Salz wüste, in
den quellenreichen Oasen und wasserreichen Gebirgstälern angebautes Land.
Der bedeutendste Fluß ist der Steppenfluß Hilmeud, der in den Hamün-
sumpf mündet. — Iran gehört unter die Hauptländer der Pest.
Die Bewohner gehören zur mittelländischen Rasse und sind Moham-
medaner. In der Steppe sind die Nomaden, in den Oasen Feldbauer,
Handwerker, Kaufleute und Gelehrte. Von den alten Feueranbetern
haben sich noch Reste erhalten. — Die Landeserzeugnisse verdienen
weniger durch ihre Menge, als vielmehr durch ihre Mannigfaltigkeit Beachtung.
Erzeugnisse sind Baumwolle, Opium, Reis, Teppiche, Seide, Mandeln u. a.
Der Gewerbefleiß beschränkt sich auf Weberei und Teppichknüpserei.
Im Altertum gehörte Iran zum persischen Weltreich; im Mittelalter
nahm es teil an dem Glänze des östlichen Kalifats. Aus den staatlichen
Wandlungen der Neuzeit sind drei Staaten hervorgegangen: Persien, Afgha-
nistan und Belutschistan.
Ptrsien (3 mal so groß wie das Deutsche Reich, etwa 3 Mill. E.) umsaßt
den größten, westlichen Teil Irans. Sein Herrscher ist der unumschränkt und
willkürlich regierende Schah (sprich Schach, danach ist das bekannte Spiel
genannt). — ^Teheran, Residenz. — Schirls, ein Schatten ^früherer
Größe, als es eine glänzende Hauptstadt war. In der Rtche die Trümmer
von Perscpolis. — stebris, in seiner Größe zurückgegangen, vermittelt
den Handel nach Europa.
Afghanistan*), größer als das Deutsche Reich, 5 Mill. E., bedeutsam als
Durchzugsland für den Verkehr von Turan nach Indien. Der Staat steht
unter britischem Einfluß. K ä b u l, Hst. an der großen indischen Handelsstraße.
Herät, gewerbreichste Stadt im W. des Reichs.
Beltttschistän, englisch, ist der ödeste und unwirtlichste Teil Irans,
fast nur von nomadisierenden Hirtenstämmen bewohnt.
Rückblick auf die staatliche Einteilung Vorderasiens: Zur asiatischen
Türkei gehören: Kleinasien, Westarmenien, Mesopotamien, Syrien mit
Palästina, (Sinai ägyptisch), der Küstenstrich Arabiens vom Roten Meer und
der Küstenstrich el-Hasa am ^l^V.-User des persischen Golfs. — Russisch ist
Kaufasien und Nordarmenien. — Englisch ist Cypern, Aden und Belutschistan.
— Selbständige Staaten sind das freie Arabien, das Reich Maskat,
Persien mit Südostarmenien und Afghanistan.
*) Istan = Platz, Aufenthalt, Afghanistan = Land der Afghanen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
44 Die fremden Erdteile. Asien.
Afrika hin. Das Innere ist steppenartig; die Küstenstufen sind wohlbewässert'
und zeigen entgegengesetzte Jahreszeiten. Zur Zeit unseres Sommerhalbjahres
weht der 8^.-Monsun und bringt der Küste Malabar reichliche Regengüsse,
während er auf Koromandel heiße Trockenheit hervorruft. Zur Zeit unseres
Winterhalbjahres weht der Wind aus No. und bringt der Küste Koromandel
die Regenzeit, so daß Malabar jetzt Trockenzeit hat.' — Dekan ist reich an
Diamanten. Malabar ist die Heimat des Pfefferstrauchs.
In 8. liegt die Insel Ceylon, vom Festlande durch die seichte, an
Kvrallenbauten reiche Palkstraße (-pök) getrennt. Sie ist reich an tropischen
Erzeugnissen aller Art und gehört zu den best bebauten Kolonial-
ländern der Erde. — Ceylon ist die Heimat des Zimt bäum es und
führt Tee, Kokosnüsse und Chinarinde aus.
Die Bewohner sind zum weitaus größten Teil Hindu, die den
östlichsten Zweig der mittelländischen Rasse bilden. Sie verdrängten einst
die dunkelfarbigen Dravida, die als Ureinwohner des Landes anzusehen
sind und mehr oder weniger mit den Hindu vermischt in Dekan und Ceylon
leben. Die Hindu bilden nach den Chinesen das zahlreichste aller Völker
der Erde. Ihre uralte Religion ist die brahmanische, so genannt nach
Brahma, dem höchsten Gott der Gottdreiheit. Die heiligen Bücher wurden
bereits vor 3000 Jahren in der alten Sanskritsprache verfaßt. Der
Hindu glaubt an die Seelenwanderung und verehrt manche Tiere als heilig.
Die Tempel, Pagoden, sind oft schwerfällige Steinkoloffe, im Innern aber
aufs herrlichste geschmückt. Besonders berühmt sind die Höhlentempel um
Bombay. — Der Hindu gilt als sanft und harmlos, neigt zu beschaulichen
Betrachtungen, ist in allerlei Handfertigkeiten sehr geschickt, bewundernswert
als Gaukler, mäßig in seiner Lebensweise, nicht selten aber auch entnervt
und verweichlicht. Die gesellschaftlichen Verhältnisse leiden unter dem uralten
Kastenwesen, das insonderheit auch der Ausbreitung des Christentums sehr
hinderlich ist; die moderne Arbeitsteilung hat indessen das Kastenwesen durch-
brochen.
Das Wunderland Indien lockte feit den ältesten Zeiten die Eroberer
und Kaufleute an. In: Laufe der Zeit gewannen die Engländer immer mehr
Einfluß in Indien, und heute besitzen sie fast ganz Vorderindien als indi-
ich es Kaiserreich. Nur l50000 Briten leben im Lande als Beamte, Kauf-
leute und Soldaten. — Die Engländer haben Anbau, Gewerbefleiß und Ver-
kehr fo sehr gefördert, daß fast die Hälfte der asiatischen Ein- und Ausfuhr
aus Indien kommt. Indien ist das erste Rohrzuckerland der Erde, es-
führt am meisten Tee und Reis aus, es ist das zweite Baumwollen-
land der Erde. Auch Jute und Opium werden ausgeführt. Der inländische
Verkehr wird durch ein großartiges Eisenbahnnetz gefördert.
Der d eutfch-indisch e H andel ist sehr lebhast; er umfaßt '/» des
gesamten indischen Außenhandels und steht an der 3. Stelle. Das Deutsche
Reich bekommt aus Indien vor allem Baumwolle, Jute, Reis u. a. Früchte.
Vorderindien besitzt bei seiner großen Bevölkerungsanhäufung natürlich
zahlreiche Großstädte. £ ttalfutta, Hst. und Sitz des Vizekönigs, wichtigster
Einfuhrhafen Indiens mit dem dichtbevölkerten Hindustan als Hinterland,
daher trotz ungesunder Lage das „indische London". — »Zibenares, am
heiligen Ganges, das indische Rom mit seinen vielen Pagoden, seinen Pilgern,
der Sitz brahmanifcher Gelehrsamkeit. — -z«D el h i, an? einst die glänzende
Hst. des Großmoguls*), heute nur ein Schatten früherer Größe — »Lahöre,
*) Ein mongolischer Fremdherrscher.
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Ceylon Ceylon Ceylon Bombay Indien Indien Indien Indien Indien Indiens Rom
46 Die fremden Erdteile. Asien.
Seiten des Gleichers zwischen Südasien und Australien ausbreiten. Man
unterscheidet: 1. die Großen Snndainseln (Börneo, Sumatra, Java,
Selebes), 2. die Kleinen Snndainseln, 3. die Philippinen, 4. die
Molukken oder G e w ü r z i n s e l n. — Der Boden der Inseln ist
überall gebirgig. Eine lange Reihe zum Teil tätiger Vulkane zieht sich
über Sumatra, Java, die kleinen Sundainseln und dann n. bis zu den
Philippinen. Java ist mit seiuen 14 tätigen Vulkanen (mit den
erloschenen über 100) die vulkanreichste Stelle der Erde.
Der letzte großartige Ausbruch dieses Vulkanherdes war Ende August
1883 in der Sundastratze; es wurde ein Gebiet lx/2 mal so groß wie unser
Vaterland mit Asche bedeckt. Die feinsten Teilchen wurden z, T. bis zu
30 km_ emporgeschleudert, hier von den östlichen Lustströmungen erfaßt und
über die Aquatorgebiete und die ganze nördliche Halbkugel ausgebreitet. (S. 30.)
Diese Stäubchen erzeugten u. a. auch in unsern Gegenden die prächtigen
Dämmerungserscheinungen des Herbstes und Frühwinters 1883. Bei dem
Ausbruch wurden soviel Bimssteine ausgeworfen, daß sie weithin das
Meer bedeckten und daß es unmöglich war, mit Schöpfeimern zum Wasser
zu gelangen. Achtzehn Stunden hindurch war der Himmel durch den empor-
gewirbelten Rauch und die Steine verfinstert.
Das feuchtwarme, gleichmäßige tropische Seeklima befördert die
Entwicklung einer üppigen Pflanzenwelt. Zu den sonstigen Kulturpflanzen
der heißen Zone treten noch die hier einheimischen Gewürze, als
Kampferbaum, Gewürznelken, Muskatnüsse, und auf den Philippinen Manila-
Hanf auf. Nutzpflanzen, wie Kokospalmen und Brotfruchtbaum, namentlich
aber Zuckerrohr und Reis, gedeihen in Menge. Auch die Tierwelt ist auf
den Inseln reich entwickelt. Es seien erwähnt Orang-Utan, Königstiger, der
Elefant als wichtiges Haustier und Papageien.
Die Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Mala Yen, die sich zur
Lehre Mohammeds bekennen und sorglose Ackerbauer oder kühne Seeräuber
sind. Im Innern der großen Inseln herrscht unter ihnen noch viel Wild-
heit. — Für Europäer ist das Klima der niederen Küsten- und Sumpf-
gebiete sehr ungesund.
Der indische Archipel war wegen seiner seltenen Gewürze und kostbaren
Bodenschätze seit der Entdeckung des Seeweges noch Ostindien das Ziel
europäischer Seefahrer. Zunächst erwarben die Portugiesen und Spanier
Kolonialbesitz, da ihre Seemacht damals am meisten entwickelt war, dann die
Niederländer. Heute ist hier der niederländische Kolonialbesitz
herrschend.
a) Die Niederländer besitzen die Großen und Kleinen Sunda-
inseln und die Molukken. Die größte Insel des Archipels ist Bornco,
(S. 20). Die Niederländer haben an den Küsten Niederlassungen,' das Innere
ist noch größtenteils unbekannt. Die Nw.=Seite der Insel ist englisch.
Sumatra, größer als Norddeutschland, liefert guten Tabak, ferner Kampfer
und Pfeffer,- es ist im Innern ebenfalls noch wenig bekannt. An der 80.-
Seite die kleine zinnreiche Jnfel Banka. — Selebcs, die östlichste der Sunda-
inseln, ist sehr stark gegliedert.
Der Preis eines Wunderlandes gebührt vor allem Java. Die Insel ist
so groß wie Süddeutschland, hat aber doppelt so viel E. Die sehr fruchtbare,
äußerst sorgsam angebaute Insel liefert ungeheure Ernten von allerlei tropt-
fchen Gewächsen, namentlich sehr geschätzten Kaffee, Reis, Rohrzucker,
Chinarinde und Tabak. Die Insel ist „die Perle der Krone der Nieder-
lande". Hsi -zcbatavia, Hauptstapelplatz des niederländischen Handels m
Ostindien, den Vorrang hat diese Stadt seit Eröffnung des Sueskanals an
Singapur abtreten müssen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert]]
Extrahierte Personennamen: August Mohammeds Hsi_-zcbatavia
Extrahierte Ortsnamen: Asien Australien Sumatra Sumatra Ostindien Sumatra Norddeutschland Nieder- Ostindien
50 Die fremden Erdteile. Asien.
auch in China die greifen Errungenschaften der Neuzeit auf dem Gebiete der
Industrie und des Verkehrs so gut wie gar keine Berücksichtigung gesunden
Diese Eigentümlichkeit ist der eigenartigen Kulturentwicklung des chinesischen
Volkes zuzuschreiben.
Die Kultur der Chinesen ist uralt, älter vielleicht als die der alten
Ägypter. Die Trüger waren die außerordentliche Fruchtbarkeit des Tieflandes,
das günstige Klima mit seinen Monsunen und der Mineralreichtum der
Gebirge. Das Land gewährte demnach seinen Bewohnern alle zum Leben
notwendigen Bedürfnisse in reicher Fülle und machte ihnen den Verkehr mit
der Fremde entbehrlich. Dazu kam die abgeschlossene Lage des Landes. Durch
Meer, Gebirge und Wüstenstrecken, endlich auch durch Länder mit niederem
Kulturstandpunkt war es von den jeweiligen Kulturländern getrennt. War
es da nicht natürlich, daß die Chinesen, von lauter „Barbaren" umgeben, ihr
Land „das Reich der Mitte" nannten? Infolge der Jahrtaufende langen Ab
sonderung der Chinesen von andren Kulturvolkern mußte ihre Kultur be-
sondere Formen annehmen und schließlich einer gewissen Erstarrung anheim-
fallen. Sie kannten schon lange vor den Europäern die Buchdruckerkunst,
den Kompaß, die Steinkohlenfeuerung, das Porzellan, die Gasbeleuchtung
und das Schießpulver. — Allein trotz aller Abneigung hat der Chinese
schließlich sein Land dem Weltverkehr öffnen müssen. Auch sind Eisenbahnen
im Betrieb.
Die Hauptnahrungsquelle der Chinesen ist der Ackerbau. In dieser
Hinsicht ist China das erste Land der Erde. Die Felder werden je nach
Bedarf fleißig be- und entwässert, die Dungmittel in zahlreichen Formen an-
gewandt. Selbst auf den Seen und Flüssen schwimmen Bambusflöße mit
Gemüsefeldern, ja ganzen Ansiedelungen. Die Haupterzeugnisse sind Tee
und Reis. Alljährlich zieht der Kaiser nach altem Brauche mit eigener Hand
eine Furche mit dem Pfluge aus dem heiligen Acker in Peking, um so deu
Bauernstand zu ehren. — Der chinesische Gewerbefleiß liefert ausge-
zeichnete Seiden- und Baumwollenzeuge, Porzellansachen, Schnitzereien, Lack--
waren und Tusche in den europäischen Handel. — Binnenhandel und
Verkehr wird durch zahlreiche Kauäle gefördert; unter ihnen der rhein-
lange, leider auf zahlreichen Strecken verfallene Kaiserkanal. Für den
Welthandel liefert China besonders Tee und Seide.
Die Staatsreligion ist die des Kongtse (Konfuzius). Doch bekennt
sich das niedere Volk fast durchweg zum Buddhismus. Der Kaiser
herrscht als „Sohn des Himmels" mit unumschränkter Gewalt über das
Reich. Die Beamten werden von den Europäern „Mandarinen" genannt.
Der deutsche Handel ist gering; er umfaßt nur 3°/0 des gesamten
chinesischen Außenhandels.
c) Städte. China ist ein Land der Millionenstädte, deren Ein-
wohnerzahl sehr verschieden geschätzt wird. G Peking, = nördliches Hoflager,
Residenz des Kaisers. Sein Hafen ist ^Ticn-tsin. — -z:Nanking ^ s.
Hoslager, am untern Jangtse, Hauptsitz der Gelehrsamkeit und Industrie. —
Dschanghai, wichtigster Welthafen Ostasiens. — Dkanton, bedeutendste
Industriestadt des 8. Von den chinesischen Küsteninseln ist Ha in an die
bedeutendste.
Der Einfluß der europäischen Seemächte^in Ostasien ist be
sonders jetzt stark hervorgetreten. Zu der englischen Insel Hongkong bei
Kanton sind mehrere andere fremdländische Besitzungen gekommen. So mußte
die chinesische Regierung Kiautschou an das Deutsche Reich, Port Arthur
an Japan abtreten.
Kiautschou wurde durch Vertrag 1898 von China der deutschen Re-
gierung „pachtweise auf 69 Jahre" überlassen. Die Bucht von Kiautschou
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide]]
Extrahierte Ortsnamen: Asien China China Peking China China Peking Ostasiens Ostasien Hongkong Deutsche_Reich Japan China
Italien. 113
Der G etreid ebau blüht besonders in der Poebene. Der Bauer und
der kleine Landmann sind indes immer mehr vor dem Großgrundbesitzer
zurückgewichen, ähnlich wie in England und Irland. Daher herrscht großer
Reichtum des Gutsbesitzers neben Bettelarmut des Bauern inmitten einer
blühenden Kulturlandschaft. Ahnlich ists auch in anderen italienischen Land-
schasten, daher starke Auswanderung.
Italien ist vor allen Ländern Europas das Land der Südfrüchte
und der Ölerzeugung. Seidenbau blüht besonders in der Lombardei.
Italien liefert in Europa die meiste Rohseide (*/? aller Rohseide) und wird
nur von China und Japan übertroffen. Die jährliche Weinernte kommt
derfranzösischen gleich. Der Armut an Mineralien, namentlich an
Kohlen, läßt das Großgewerbe nicht recht zur Entwicklung kommen.
Außer Seidenindustrie wäre noch die Verfertigung von Tonwaren (Majolika),
Glaswaren und Strohhüten zu nennen. Italien ist der Hauptsitz der
mittelmeerischen Korallenfischerei und Korallenbearbeitung. Auch die
Fischerei ist bedeutend. Der Handel beginnt sich seit Eröffnung des
Sueskanals und der Tunnelbahnen wieder zu heben. Der Außenhandel
beträgt indessen nur 1/4c von dem des Deutschen Reiches und wird von dem
Belgiens und der Niederlande weit übertroffen.
Mit dem Deutschen Reiche tauscht Italien 1/7 seines Außenhandels
aus; der deutsche Handel steht an 1. Stelle. (Italien schickt ein: Seide 2/s
und Südfrüchte x/5.).
Italiens Lage zu den Hauptstraßen des Weltverkehrs hat
stark gewechselt. 1. Zur Römerzeit lag es in der Mitte der bekannten
Erde. — 2. Infolge der Kreuzzüge blühte der Orienthandel empor,
ebenso die Handelsrepubliken, der Wohlstand, Kunst und Wissenschaft. —
3. Infolge der Entdeckung Amerikas und des Seewegs nach Ostindien
wurde der Verkehr Europas durch die atlantische Seite vermittelt. Italien
trat in den Hintergrund. — 4. Seit Eröffnung des Sueskanals
erneutes Aufblühen des Handels (Genua, Neapel.)
3. Ortskunde.
a) In Oberitalien: # Turin, eine der schönsten Städte Italiens,
am Po und an der Bahn, die sich an den Mont Cenis-Tunnel schließt.
Genua in schöner Lage, Italiens erste Seehandelsstadt. G Mailand,
Hst. der Lombardei, größte und reichste Stadt Norditaliens, Knotenpunkt des
oberitalienischen Bahnnetzes, Hauptort für Seidenindustrie, der berühmte
Marmordom. — Verona, Festung an?. >z: Venedig auf Inseln in den
Lagunen des Adriameeres gelegen, ehemals die reichste und mächtigste Handels-
republik Europas, reich an Kirchen (Markuskirche am Markusplatz) und Pa-
lasten (Dogenpalast). — In der Provinz Emilia: * Bologna, am Kreuzungs-
punkt der Straße Venedig—florenz und der via Aemilia.
d) In Mittelitalien. # Florenz am?, eine der schönsten Städte
Europas, berühmt durch großartige Kunstsammlungen; Industriestadt. —
Pisa, im Mittelalter seemächtige, volkreiche Handelsstadt in der Nähe der
Arnomündung; heute eine stille Landstadt. -Zi Livorno, Hasen von Toscana.
— Anco na, Hafenstadt an der Ostküste. — G Rom, Hst. des Königreichs
und Sitz des Papstes*), zu beiden Seiten der Tiber gelegen, im Altertum Hst.
des Weltreichs, im Mittelalter Hst. der Christenheit des ganzen Abendlandes,
reich an alten Kunstschätzen und Baudenkmälern (Forum, Engelsburg, Kata-
komben). Die Peterskirche ist die größte christliche Kirche.
*) Der souveräne Besitz des Papstes besteht aus dem Vatikan,
dem Lateran und einem Lustschloß in den Albaner Bergen.
Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 8
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Ortsnamen: Italien England Irland Italien Europas Italien Europa China Japan Majolika Italien Belgiens Niederlande Italien Italien Italiens Amerikas Ostindien Europas Italien Genua Oberitalien Italiens Genua Italiens Mailand Norditaliens Verona Venedig Europas Bologna Mittelitalien Europas Livorno Rom Altertum Engelsburg Vatikan
78
Die fremden Erdteile. Amerika.
2. Die drei südlichen Freistaaten, Peru, Bolivien und Chile sind
durch Mineralreichtum ausgezeichnet, namentlich an Silber, Gold
und Kupfer. Eiue Folge der Regenlosigkeit des Küstensaumes ist das
Vorkommen von Salpeter und Guano. Dieser ist zu mächtigen Lagern
aufgehäufter Seevögeldung, der in Schiffsladungen aus Peru als wertvoller
Dünger nach Europa verfrachtet wird.
Perus Hst. ist »Lima, mit dem Hafen Callao (kaljao). — Im
Gebirge die alte Jnkastadt Cnzco (kußko).
Bolivia ist ganz Binnenstaat und daher in der Entwicklung gehemmt.
Die Hst. wechselt. La Päz (paß) ist die größte Stadt. — Potosi (potoßl)
zehrt vou altem Ruhme: es war früher die erste Bergstadt der Welt
und berühmt durch seine Silberminen.
Chile ist von allen Staaten Südamerikas am meisten fortgeschritten,
weil die Weißen die Hälfte der Bevölkerung ausmachen. Im 8., in
der Provinz und Stadt Valdivia, in Valparaiso und Santiago
(= St. Jakobus) leben etwa 20 Tsd. Deutsche, die meist als fleißige
Ackerbauer das Land bestellen. Chile ist das erste Salpeterland der
Erde, Salpeter und Kupser beherrschen fast allein Chiles Ausfuhr.
Der Mittelpunkt des trocknen Gebiets mit vorherrschendem Bergbau ist
Jquique, das hauptsächlich die Ausfuhr bewältigt.
Der deutsch-chileuische Handel umfaßt mehr als des chilenischen Außen-
handels ; er steht an 2. Stelle. (Salpeter, Gold und Jod.)
Im Ackerbaugebiet liegt die Hst. »Santiago, die größte Kordillerenstadt.
Ihr Hafen ist Valparaiso (walparäißo), der größte Einsuhrhafen Chiles.
Santiago und Buenos Aires find durch eine Eisenbahn verbunden.
Bon Patagonien und Feuerland besitzt Chile die fjord- und inselreichen
westlichen Küstenländer.
2. Die großen Tiefebenen und östlichen Bergländer, a) Das
Land. Ö. von den Kordilleren breiten sich drei große Tiesländer aus, die
2/5 des Landes einnehmen. Südamerika ist das Land der Tief-
länder. Sie heißen?
Im X. der Llanos (ljänos) zieht sich das Küstengebirge von
Venezuela uach 0. Zwischen die Tiefebenen schieben sich 2 Bergländer,
das von Guayana (gwajana) und das von Brasilien. Zeige und
begrenze sie!
Es sind diese Bergländer Uberreste einer uralten Landscholle, die in dem
ungeheuren Zeitraum durch Abtragung sehr an Höhe verlor; daher die
weiten Täler, die aufgesetzten Höhenrücken, deren härteres Gestein der
Verwitterung mehr widerstand und daher die Seenarmut. Fast alle Flüsse
verlassen das Bergland von Brasilien in Stromschnellen. Es ist reich an
Gold und Diamanten.
Die feuchten, seewärts gekehrten Abhänge und Täler des Brasilischen
Berglandes tragen Urwald oder ausgedehnte Kaffee Plantagen; die
große Kaffeeausfuhr wird besonders durch Santos und Rio bewerkstelligt.
Außerdem gedeihen alle tropischen Gewächse. — Auf den regenärmeren
Hochflächen und Westabhängen treten Trockenwälder mit laubwerfenden
Bäumen oder Savannen mit Holzgestrüpp, hohen Gräsern und bunten
Blumen auf.
Die Llanos des Orinoko sind weite Tiefebenen w. und n. vom Strom.
Wenn zu unsrer Winterszeit der 1^0.-Passat weht, fehlt der Regen.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
80
Die fremden Erdteile. Amerika.
b) Staaten. Das ganze Gebiet umschließt die Freistaaten Brasilien,
Argentinien, Paraguay und Uruguay, die Kolonien von Guayana
und einen Teil von Venezuela.
1. Brasilien umfaßt die Selvas und das Brasilische Bergland. Fast
nur die Küstenstreifen sind seßhaft bewohnt von Negern, Indianern
und Mischlingen; nur J/4 des Volkes besteht aus Weißen, meist portu-
giesisch sprechenden Katholiken. Im Innern Indianer.
Die reichen Naturschätze Brasiliens werden noch nicht ausreichend ver-
wertet. Doch schon jetzt ist Brasilien das erste Kaffeeland und das
erste Kautschukland der Erde, so daß das Land mehr Kaffee und
Kautschuk liefert, als alle andern Länder zusammengenommen. Außerdem führt
Brasilien noch Kakao und Häute aus.
Das Land ist seit längerer Zeit das Ziel deutscher Auswanderer.
In den Südstaaten leben mehr als 400 Tsd. Deutsche, deren Siedlungen
gut gedeihen.
Der deutsch-brasilische Handel ist gleich 1/7 des gesamten brasilischen Außen-
Handels. Das Reich steht an 3. Stelle (3/5* Kaffee, 1/6 Kautschuk, 1/9 Rindshäute).
Orio de Janeiro (riu d'fchanern), d. i. Januarfluß; die Entdecker
hielten den engen Eingang zu der wundervollen Bai, an der die Stadt liegt,
für einen Fluß — am 1. Jan. 1501. — Rio ist der 1. Seehandelsplatz.
S a n t o s ist durch die Kaffeeausfuhr eine bedeutende Handelsstadt geworden,
Para durch Kautschukausfuhr. Seehandel treiben außerdem »Bahia
(ba-ka) und Apernambüco.
2. Die 3 südlichen Republiken Paraguy, Uruguay (urugwa-i) und
Argentinien sind sehr reich an Viehherden und führen.wolle, Häute,
Fleisch, Fleischextrakt, gefrorenes Fleisch und andere tierische
Erzeugnisse aus. Die Argentina ist eine Kornkammer der Erde, besonders
Weizen wird ausgeführt.
Argentinien und Uruguay werden viel von italienischen Auswanderern
aufgesucht, 1ji der gesamten Bevölkerung Argentiniens sind eingewanderte
Fremde.
Die Hst. von Argentinien ist O Buenos Aires (a-'ires) = gute
Lüfte, so genannt wegen des heiteren Himmels. Es ist die größte Stadt
Südamerikas und ihr Welthafen. In Argentina etwa 60 Tsd. Deutsche.
Der deutsch-argentinische Handel ist gleich '/g des argent. Außen-
handels. Deutschland steht an 2. Stelle (Wolle und Weizen 1ig)-
Paraguay ist durch Kriege sehr heruntergekommen.
In Uruguay ist die Hst. Montevideo. Aus Fray-Bentos (srai-
wentos) stammt Liebigs Fleischsaft.
3. Das koloniale Guayana (gwajana) nimmt den 0. des Berg-
landes von Guayana und den davorliegenden heißfeuchten Küstensaum ein;
an der Küste ist es sehr ungesund, obgleich von ergiebiger Fruchtbarkeit.
Hier haben Franzosen, Niederländer und Engländer Besitzungen.
Das französische Gebiet mit Cayenne (kajänn) ist eine Strafkolonie mit
besonders mörderischem Klima; sie und der niederländische Besitz sind
zurückgegangen; dagegen blüht Britisch Guayana.
*) S/5 Kaffee heißt: 3/& des Wertes der von Brasilien nach Deutschland
gehenden Aussuhr ist Kaffee.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land]]
Extrahierte Personennamen: Orio_de_Janeiro Jan Seehandelsplatz Liebigs
Extrahierte Ortsnamen: Amerika Brasilien Argentinien Paraguay Uruguay Guayana Venezuela Brasiliens Uruguay Argentinien Argentinien Uruguay Argentiniens Argentinien Buenos_Aires Argentina Deutschland Paraguay Uruguay Montevideo Guayana Guayana Niederländer Guayana Brasilien Deutschland
206
Welt fährt rund 90 km in der Stunde. Er würde die Strecke bei ununter-
brochenem Lauf iu 1 Jahr 2 Monaten zurücklegen. An Bahnlänge stehen
die Vereinigten Staaten Europa voran. Dann folgen in weitem Abstände
Asien, Afrika und Australien. Das dichteste Eisenbahnnetz hat Belgien,
demnächst Großbritannien und iu dritter Linie das Deutsche Reich. Am
wenigsten Dichte weist unter den europäischen Staaten Norwegen auf.
Auf je 100 qkm des Staates entfallen 1905 auf
Belgien rund 25 km Italien rund 5l/2 km
Großbritannien „ 12 „ Vereinigte Staaten „ 4 „
Deutschland „ 10 „ Rußland „ l „
Frankreich „ 9 „ Norwegen „ 0,8 „
Ofterreich^Ungarn „ 7 „
b) Dampfschiffe. Der Gebrauch von Dampschiffen auf hoher See ist
seit 1838 iu Anwendung. Die Dampfer haben vor den Segelschiffen die
Unabhängigkeit vom Winde, die . in der Regel größere Tragfähigkeit und
bedeutendere Schnelligkeit der Bewegung vorans. So fährt ein Dampfschiff
in der Regel drei- bis fünfmal so schnell wie ein Segler.
Da es also in gleicher Zeit im Transport und Frachtwesen drei- bis
fünfmal soviel leistet, wie ein Regler, rechnet man seinen registrierten Tonnen
gehalt („Registertonnen") auch bis fünffach, wenn man seine'gesamttragfähig,-
keit mit der eines gleichgroßen Segelschisses vergleichen will.
Das Dampfschiff hat dem modernen überseeischen Weltverkehr sein
eigentliches Gepräge gegeben. Es hat im Seeverkehr einen ähnlichen
Umschwung hervorgebracht, wie die Eisenbahnen im Landverkehr. Mit der
Verwertung der Dampkrast gewannen die überseeischen Unternehmungen be-
deutend au Umfang, Sicherheit und Erfolg. Die beiden größten Dampf-
fchiffahrtsgefellschaften der Erde, der Norddeutsche Lloyd
in Bremen und die Hamburg-Amerika-Liuie, und andere Dampfergesellschaften
richteten einen regelmäßigen Verkehr zwischen den Haupthaudelshäseu der
Welt ein Dampferlinien") und wurden in diesen Bestrebungen von den
Staaten vielfach unterstützt.
Häfen. Nach der Vielseitigkeit der Verbinduugeu und der Größe des
Verkehrs teilt man die Häfen ein in Welthäfen, Großhäfen und Lokalhäfen.
— Von den Welthäfen gehen nach allen Seiten regelmäßige Dampfer-
Verbindungen aus; die Welthäfen bedienen sich keines andern Hafens als
Vermittler, sie bilden einen Verteiluugsmittelpuukt der Waren. Welthäfen
sind in:
1. England: London, Liverpool,
2. a t l. F e st l a n d s k ü st e: Hamburg, Antwerpen, Rotterdam—
Havre, Amsterdam, Bremen,
3. Südeuropa allenfalls: Marseille, Genua, Trieft,
4. Amerika: Neu-^ork, Buenos Aires, San Francisco,
5. Afrika: Kapstadt,
6. Asien: Schanghai, Jokohama, Bombay; als Anlaufhafen noch
(Singapore, Hongkong, Colombo).
Ein Vergleich der Handelsmarine der wichtigsten Seemächte zeigt so
recht die Überlegenheit der englischen Handelsflotte. (Vergl. S. 200.)
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
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TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Südeuropa
Extrahierte Ortsnamen: Vereinigten_Staaten_Europa Asien Afrika Australien Belgien Deutsche_Reich Norwegen Belgien Italien Großbritannien_„ Deutschland Frankreich Norwegen Bremen England London Liverpool Hamburg Antwerpen Amsterdam Bremen Marseille Genua Amerika Buenos_Aires Afrika Kapstadt Schanghai Bombay Hongkong Colombo
Abschluß. 207
c) Die Telegraphen haben sich seit 60 Jahren den Weltkreis erobert
und sind das schnellste Mittel des Gedankenaustausches auf größere Ent-
fernnngen. Meistens begleiten die Telegrapheuleituugeu die Eisenbahnen.
Aber auch wo diese fehlen, hat man wichtige Telegraphenlinien. So führt
ein Überlandtelegraph von Konstantinopel über Bagdad nach Ost-
indien, ein anderer in sn. Richtung quer durch Australien. Noch größere
Bedeutung haben die unterseeischen Kabel, die den Atlantischen
Ozean, das Mittelmeer und den Indischen Ozean durchziehen. Selbst durch
den Stillen Ozean sind je ein Kabel von V a n c o u v e r nach I o k o h a m a
und von Neuseeland nach Britisch-Columbia gelegt. Unter-
seeische Kabel 1907: 450 Tsd. km: davon englisch 60%, amerikanisch
(Union) 18 °/0, französisch 9 %, deutsch 61/» °/o-
Der Telegraph übermittelt den Zeitungen der ganzen Erde Neuigkeiten
aller Art, dient dem persönlichen Bedürfnis des Einzelnen, verbreitet amtliche
Anordnungen und leistet unersetzliche Dienste im Kriege. Noch viel größere
Bedeutung hat er indes für Handel und Verkehr. Von allen Telegrammen
betrifft der bei weitem größere Teil Handelsgeschäfte.
Im Großhandel übermittelt der Telegraph ausschließlich alle größeren
Aufträge.
ä) Der Weltpostverein wurde 1874 infolge der Bemühungen des
deutschen General-Postmeisters v. Stephan, des Reformators des gesamten
neuen Postwesens, ins Leben gerufen. Heute gehören dazu die meisten
Kulturländer und ihre Kolonialgebiete. Nach den entferntesten Ländern des
Weltpostvereins wandert heute ein Brief für ein Porto von 20 Pfennig,
eine Postkarte für 10 Pfennig.
e) Der Fernsprecher, das Telephon, wird im Orts- und Fernverkehr
benutzt. So ist Berlin mit den meisten deutschen Großstädten und andern
wichtigen Plätzen, ja sogar mit Wien und Paris telephouisch in Verbindung
und steht mit seiner Fernsprecheinrichtung an der Spitze aller Städte
der Erde.
Iii. Die Hauptlinien des Welthandels und Weltverkehrs.
a) I n Europa.
1. Eisenbahnlinien. Die Hauptader des Eisenbahnverkehrs durchs
zieht Europa in westöstlicher Richtung. Von Lissabon ausgehend, führt
sie über Madrid, Paris, Berlin und Warschau nach
Moskau und darüber hinaus bis nach N i s ch n i - N o w g o r o d. An
diesen Hauplstamm setzen sich, von verschiedenen Seiten ausgehend, wichtige
Nordsüd- oder auch Südostlinien:
1. Von Bordeaux über Toulouse nach dem Mittelmeer.
2. Von Glasgow über Liverpool und London nach Dover,
und jenseits des Kanals von Calais über Paris und Lyon nach
Marseille. Von Lyon zweigt sich eine wichtige Verkehrslinie ab,
die durch den Mont Cenis-Tunnel nach Italien und
Brindisi führt.
1. Der „Orient-Expreßzug" führt von Paris über Straßburg,
Stuttgart, München, Wien, Osen-Pest, Belgrad, Sofia^
Adrianopel nach Konstantinopel. Von Nisch zweigt sich rechts
die Strecke Saloniki ab.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T99: [Frankreich Loire Stadt Rhone Gebirge Pyrenäen Paris Meer Garonne Lyon], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Personennamen: Stephan
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Bagdad Australien Neuseeland Britisch-Columbia Berlin Wien Paris Europa Europa Lissabon Madrid Paris Berlin Warschau Moskau Toulouse Glasgow London Dover Paris Lyon Marseille Lyon Italien Brindisi Paris Stuttgart Wien Osen-Pest Belgrad Konstantinopel Saloniki
Abschluß. 209
3. Andere Verkehrswege. Europa ist vvn einem dichten Netz von
Chausseen überzogen, und die Landwege sind in den meisten Ländern in
guter Ordnung. Diese Straßen dienen dem örtlichen Verkehr und dem mit
Kraftwagen (Automobilen). Nur in wenigen Gegenden unseres Erdteils,
wie im nö. Rußland und auf der Balkanhalbinsel, ist man auch im Groß-
verkehr auf Zug- und Lasttiere angewiesen.
b) Von Europa nach überseeischen Gebieten.
1. Nach Amerika. Da die bedeutendsten Seemächte den W. Europas
und den 0. Amerikas inne haben, ist der Nordatlantische Ozean
das verkehrsreichste aller Meeresbecken. Er allein umfaßt mehr als die
Hälfte des Verkehrs sämtlicher Weltverkehrslinien. Leider ist es
noch nicht gelungen, einen Kanal durch Mittelamerika herzustellen und so
einen abgekürzten Seeverkehr zwischen dem Atlantischen und Stillen Ozean
zu bewerkstelligen. So kommt es denn, daß zwar der Personen- und Post-
verkehr den Weg über die Panamalandenge mit der Panamabahn nimmt,
der Güterverkehr aber die amerikanischen Pacificbahnen oder den Weg durch
die Magellaustraße vorzieht.
Die meisten Dampferlinien gehen von Liverpool aus, demnächst von
Hamburg, Bremen, Antwerpen, Havre und Southampton. Die
weitaus größte Mehrzahl führt nach den erzeugungsreichen Gebieten von
Nordamerika, nach New-Dork, Boston, Philadelphia, Baltimore, New-
Orleans u. a. Häfen, demnächst nach den Kolonialwarenländern von Mittel-
und Südamerika. Die Fahrt von Liverpool nach Kanada währt
9 Tage, von Liverpool, Bremerhaven und Cuxhaven nach Neu-Aork
5—6 Tage, von Liverpool nach St. Thomas 18 Tage, von Bremer-
Häven über Southampton nach Colon an der Panama-Landenge 20 Tage,
nach den Hafenplätzen an der Ostküste Südamerikas 3—4 Wochen, durch
die Magellaustraße nach Callao an der Küste von Peru 7—8 Wochen.
Als Fortsetzung der großen Dampferlinien nach Amerika können die
amerikanischen Kü st e n - Dampferlinien gelten, die die wichtigsten
Küstenstädte Amerikas mit einander verbinden.
2. Nach Asien und Australien. Während das Mittelmeer seit den
großen überseeischen Entdeckungen fast ausschließlich dem Verkehr mit der
Levante und Ägypten diente, bewegt sich seit Eröffnung des Sueskanals
(1869) der Dampferverkehr mit Asien und Australien fast ausschließlich über
das Mittelmeer hin, das dadurch eines der bedeutendsten Handelsmeere der
Gegenwart geworden ist und auf dem fast x/4 des gesamten Seeverkehrs
befördert wird. (Vergl. auch S. 61.) So ist denn der Weg nach den an
Weizen, Baumwolle, Seide, Tee und Kaffee reichen asiatischen Monsun-
ländern und den Gewürzinseln Ostindiens wesentlich abgekürzt. Seitdem
hat sich der Handel zwischen den beiden am dichtesten bevölkerten Erdräumen
den Fabrikländern Europas und den an Rohstofferzeugnissen reichen Ländern
Süd- und Ostasiens, wesentlich gehoben.
Von den westeuropäischen Häfen, insonderheit von Hamburg und
Bremerhaven und den englischen Seestädten, verlaufen die
Dampferlinien über Gibraltar, Brindisi, durch den Sneskanal
nach 0 l 0 m b 0 (Ceylon), Singapur und dann weiter nach Honkong
und Jokohama. Bei Colombo, auch von Singapur, zweigen sich Linien
nach den wichtigsten australischen Küstenplätzen ab. Von
Trmnnau-Schlottmarm, Schulerdkunde n. 14
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Thomas
Extrahierte Ortsnamen: Europa Europa Amerika Europas Mittelamerika Stillen_Ozean Liverpool Hamburg Bremen Antwerpen Southampton Nordamerika New-Dork Boston Philadelphia Baltimore Liverpool Kanada Liverpool Bremerhaven Cuxhaven Neu-Aork Liverpool Bremer-
Häven Southampton Callao Peru Amerika Amerikas Asien Australien Asien Australien Ostindiens Europas Ostasiens Hamburg Bremerhaven Brindisi Ceylon Singapur Colombo Singapur