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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 484

1858 - Weimar : Böhlau
484 Die Baukunst. Von einer deutschen Baukunst des 17. und 18. Jahrhunderts kann kaum die Rede sein. Die Baukunst hatte in Deutschland aufgehört, ein nationales Gepräge zu haben; man begnügte sich französische und ita- lienische Muster nachzuahmen. Die Baukunst war in der vorigen Pe- riode von der Nachahmung der Antike zu einer willkürlichen Anwen- dung und Vermischung ihrer Formen fortgegangen, jetzt nahm sie all- mälig eine willkürliche Aenderung und Umbildung derselben vor, in der Richtung auf das Effectvolle, Prächtige, Majestätische. Man verlor sich immer tiefer in das Gebiet des Luxus, und Willkür trat an die Stelle organischer Verbindungen. Wie die Mode immer mehr Stoff für die Kleider verbrauchte, die Röcke.immer weiter aufbauschte und die Leiber immer enger einschnürte, wie sie an die Stelle der natürlichen Kopf- bedeckung hohe Toupes setzte oder Perücken von tausend Locken, so über- bot sich die Baukunst in leerem Schmuck und mannigfachen Ausschwei- fungen Gleich einem Menschen, der den Mangel an Gedanken durch einen Schwall von Worten zu verdecken sucht, häufte sie Gliederungen und Ornamente ohne Ende, und wie ein schlechter Schauspieler suchte sie in der Menge und Mannigfaltigkeit der Bewegungen den Ausdruck. In Abwechselung von Formen aller Art, von Richtungen, Verschiebun- gen und Verdrehungen konnte sie sich im Jagen nach Sinnenreiz nicht genug thun und fiel dadurch aus einer Abenteuerlichkeit in die andere. Die gerade Richtung und ebene Fläche waren ihr so zuwider, daß sie keiner Linie einen ruhigen Verlauf gönnte, sie vielmehr mit ihrem Ge- gensatz verband und sich namentlich, selbst für Wandflächen, in einem Wechselspiel von concaven und convexen Abtheilungen gefiel. Während so die Baukunst in ihren Formen und Verzierungen einer geschmacklosen Willkür, Ueberladung und Unschönheit verfiel, blieb ihr für die architektonische Anordnung im Allgemeinen, namentlich von Pa- lösten und großen Baugruppen, für die Anlagen von Auffahrten und Freitreppen, von Vorplätzen, Hofräumen und Treppenhäusern, von Zimmern und Sälen, vor allem für Maße und Verhältnisse ein voll- kommen gesunder Schönheitssinn und ein Gefühl für Würde. Man hat den architektonischen Geschmack dieser Zeit in ganz richtiger Ver- gleichung mit der gleichzeitigen Modetracht den Perücken- und Zopf, stil genannt. Und in der That trägt ec die Kennzeichen von Zopf und Perücke nicht nur in seinen Abweichungen von Natur und Schönheit, sondern ebenso in der ihnen anhängenden imponirenden Grandezza, feier- liehen Pracht und einnehmenden Eleganz. Wenn diese Eigenschaften ihn zur Ausführung von Palastbauten befähigten, so wurde er durch eben dieselben bei kirchlichen Gebäuden aus ebenso unverkennbare Irr- wege geführt; denn nie kann es dem Prunk gelingen, die erhebenden Wirkungen des Erhabenen und Schönen hervorzubringen. Es wurden noch immer viele Kirchen gebaut, namentlich von dem Jesuiten-Orden; die meisten Neubauten waren aber Paläste, Wohnun- gen und öffentliche Anstalten. Die umfassendsten Unternehmungen wur- den in den großen Residenzen ausgeführt, zu Wien und Prag, zu Ber- lin und später zu Potsdam. Zur Ausführung dieser Bauten wurden viele italienische und französische Architekten nach Deutschland gezogen, deutsche Künstler bildeten sich bei ihnen oder gingen zu ihrer Ausbildung nach Paris und Rom.

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 485

1858 - Weimar : Böhlau
485 Der bedeutendste Baumeister dieser Zeit war Andreas Schlüter aus Hamburg (1662— 1714). Er wurde mit dem Umbau und der Verschönerung des Sckloffes in Berlin beauftragt. Von ausgezeichne- ter Schönheit sind die Portale und Treppen des berliner Schloffes und von mächtiger Wirkung ist die Stirnseite. Bei dem Bau von Sommer-Residenzen und Lustschlössern wurde es Ausgabe der Architektur, Gartenanlagen zu machen, die mit jenen in genauester Verbindung standen. Dem architektonischen Gefühl ge- nügte der bloße Bau nicht, und der Gedanke bedurfte zu seiner vollen Entwickelung Plätze und Wege, Brunnen und Bassins, Blumen und Bäume, einen möglichst großen umgebenden Raum, in welchem die Kunst, indem sie ihn zum Garten umschuf, die architektonischen Linien und Formen des Gebäudes weiterführte. Eine der schönsten Anlagen dieser Art ist die zu Potsdam. Um ein weites Bassin mit hohem Wasserstrahl stehen weiße Marmorstatuen vor Gebüschen und Bäumen, in deren kühlen Schatten ebene Wege führen. In Terrassen erhebt sich ein breiter offener Hügel, mit einer Orangenpflanzung besetzt; zu beiden Seiten führen mächtige Treppen empor zu dem Schloß auf der Höhe, dem der königliche Bauherr den Namen 8an8 souci gegeben hat. Die Ausführung deß Ganzen ist das Werk des Freiberrn von Knobels- dorf. In barocken Formen und prunkhaften Ausschweifungen überbie- tet der dresdner Zwinger die Anlagen in Potsdam. Zierlicher sind die fast abenteuerlichen Anlagen zu Bairerrth, der Sonnen- tempel mit den Wasserkünsten. Das Imposanteste aber, was in dieser Richtung hervorgebracht worden ist, ist die Wilhelmshöhe bei Kassel mit ihren Springbrunnen und Wasserfällen, Terrassen, Grotten, Tem- peln, dem Riesenschloß mit dem Koloß des Hercules, der Löwenburg, dem chinesischen Dörfchen und den mannigfaltigsten, von einer schönen Natur begünstigten Parkanlagen. Die Sculptur oder Bildnerei diente im 17. und 18. Jahr- Diesculptur. hundert hauptsächlich ornamentistischen Zwecken, indem sie an Fayaden und auf Attiken, an Giebeln und Portalen von Kirchen, Palästen und andern öffentlichen Gebäuden ihre Figuren, Gruppen, Trophäen und dergleichen anbrachte, Gartenanlagen, Grotten und kunstreiche Wasser- werke mit Meer- und Landgöttern und Ungeheuern ausschmückte und im Innern der Gebäude Wände und Decken mit einer Unmasse von Stuccaturen überkleidete. Dazu kamen die Grabmäler hoher und fürst- licher Personen in Stein und Erz, im Innern der Kirchen, und mit ihnen abwechselnd oder verbunden Altäre einzelner Heiligen, reicher und prächtiger als je zuvor mit bemaltem und vergoldetem Holzschnitzwerk ausgestattet, so daß in größeren Kirchen fast kein Pfeiler frei gelassen wurde. Auch fing man an, Ehrendenkmale ausgezeichneter Personen auf öffentlichen Plätzen zu errichten. Es steigerte sich die Lust an Prachtgeräthen bis ins Ueberschwängliche; Elfenbeinschnitzwerke, Reliefs und Figuren in Silber und Gold, Bernstein, Speckstein und andern Stoffen in Verbindung mit Geräthschaften, oder auch als bloße Schau- stücke wurden in Masse gefertigt, und selbst Spielereien und Krmststücke stellten sich neben einer porzellanenen Schäferwelt mit in die Reihe der

3. Geschichte des Mittelalters - S. 20

1854 - Weimar : Böhlau
20 den oft längere Zeit im Amte, und das verminderte deren Geiz und Herrschsucht, da sie ihre Plane nicht im Raume eines Jahres zu erreichen genöthigt waren. Auch erlosch im Gemüthe der Kaiser die den römischen Edlen eigene, alles Fremde verachtende Gesin- nung. Schon Claudius scheint Gallier fast eben so sehr wie Rö- mer begünstigt zu haben. Die Kaiser fühlten sich, im Gefühle ihrer Macht, über Einheimische eben so wie über Fremde erhaben. Die Lage der Provinzen unter den Kaisern kann jedoch nur verglei- chungsweise mit dem, was sie unter der Republik erfahren, eine glückliche genannt werden. Sie wurden, einzelne Fälle ausgenom- men, nicht mehr mit der systematischen Willkür und Grausamkeit wie früher behandelt, litten aber an allen Mängeln, von denen Rom selbst erdrückt wurde. Die Veränderung bestand nur darin, daß sie früher von einer harten, ausschließenden Aristokratie, jetzt von einem alles auf gleichem Fuß behandelnden Despoten beherrscht wurden. Rom wandelte nicht mehr, wie sonst, über ihre Häupter hin, sondern lag mit ihnen zugleich am Boden und erfuhr dasselbe und noch mehr Ungemach als sie. Die größeren gallischen Ortschaften, in denen zur Zeit der na- tionalen Unabhängigkeit die politischen Versammlungen der einzel- nen Stämme gehalten worden, die aber eigentlich nur große, durch Flüsse, Sümpfe und Wälder geschützte Dörfer gewesen waren, ver- wandelten sich jetzt, angeregt durch das Beispiel der besonders im Süden von den Römern gegründeten Kolonien und der Niederlas- sungen der in großer Menge herbeigeströmten italischen Staatspäch- ter, Wechsler, Kaufleute u. s. w. in wirkliche Städte, nach-römi- scher Art mit Mauern und Thürmen befestigt, mit Tempeln und Palästen geschmückt. Auf den Marktplätzen prangten die Statuen der Kaiser und ihrer Günstlinge, unter den Säulengängen wandel- ten die griechisch und lateinisch gebildeten Aristokraten des Landes, in der Vorhalle des Tempels opferte der Priester dem Jupiter, dem Apollo, der Diana und in der Curie boten, von einer neugierigen Menge umgeben, die Decurionen die Uebernahme der Spiele des Cirkus und des Amphitheaters aus, untersuchten die Rechnungen der Beamten und bestimmten die Summe, die jeder Bürger zur Er- legung des Tributes an den kaiserlichen Schatz oder zur Bestreitung der Gemeindelasten beizutragen hatte. In der Nähe der Städte lagen die Landhäuser der Reichen, mit zierlichen, nach römischer Art ein- gerichteten Gärten versehen, mit ihren Blumenteppichen, mit ihren architektonisch zugeschnittenen Lauben und Gängen und mit ihren Springbruunen. Hinter diesen Gärten begannen tiefe schattige Ge- büsche, an deren Bäumen die zur Jagd bestimmten Netze hingen und wo auf offenen Rasenplätzen die schönen gallischen Pferde, von großen aus Britannien stammenden Hunden bewacht, weideten. Die jungen Gallier gefielen sich im römischen Kriegsdienste. Die malerische Kleidung und die glänzenden Waffen des römischen Ritters lachten sie an, und die Ausdehnung des Reiches, das den damals bekann- ten Erdkreis umfaßte, gab ihrem auf Abenteuer gerichteten Sinne Gelegenheit, die fernsten Zonen und fremdesten Völker zu sehen. In den bedeutenderen Städten und in deren Nähe war alles rö- misch geworden, aber entfernt von ihnen und in den Gebirgen und

4. Geschichte des Mittelalters - S. 22

1854 - Weimar : Böhlau
22 Arcueil kam, war für diesen Palast bestimmt. Auch Julianus hielt sich während seiner Verwaltung des Abendlandes (355 bis 361) häufig in Lutetia auf, und in Lutetia war es, wo ihn die Legionen zum Kaiser ausriefen. Am Ende des vierten Jahrhunderts war Lutetia mit Mauern umgeben. Da, wo heute die Kathedrale von Notre-Dame liegt, hatten die Römer dem Jupiter einen Altar er- richtet, und da, wo sich jetzt der Palais de Justice befindet, stand die Curia. Der Raum zwischen dem Altar des Jupiter und der Curia diente zu einem Handelsplätze. Lutetia war durch zwei Brücken mit dem Lande verbunden, pons minor, jetzt petit pont, und pons major, jetzt pont au change genannt. Bei der ersteren Brücke begann eine Heerstraße, welche nach Orleans (Aurelianensis urbs) führte, und beim pons major fing eine zweite an, die man bis zu dem heutigen Pontoise (Briva Isarae) verfolgen kann. Den Namen Paris erhielt Lutetia, als es die Franken 486 er- oberten. Äeltestekun- Britannien verdankt die älteste Kunde seines Daseins dem ^tannic^" Handel. Um 1100 v. Cbr. hatten die Phönicier Gades gegründet und von hier aus holten sie Zinn von den Zinninseln oder Kassite- riden (den heutigen sorlingischen oder Scilly-Eilanden). Durch die Entdeckungsreisen des Karthagers Himilko im fünften und des Mas- siliers Pvtheas im vierten Jahrhundert v. Chr. wurden die nörd- lichen Gegenden etwas genauer bekannt. Britannien nennt zuerst Aristoteles mit der Angabe, daß es die beiden Inseln Albion und Jerne umfasse. Auf einem Landwege reisten die Massilier nach der Nordküste Galliens und tauschten cmf der Insel Jktis (Wight) und den brittischen Küsten Blei und Zinn ein. Den Römern wurde Britannien seit Cäsars zweimaliger Landung bekannt. Einrichtungen Die Bewohner von Britannien gehörten wie die Gallier und der"^Britten. Belgcn zu dem keltischen Völkerzweig. Dieses brittisch - gallische Volk stand durch den gemeinschaftlichen Kultus und die Druiden in Verbindung. Die Einfachheit der alten Denkmäler des brittischen Glaubens, mit großen Steinen bedeckte Pfeiler, concentrstche Kreise von Steinen und mit Erde überworfene Steinhügel, deren sich noch jetzt unzählige in dem Westen Englands und auf den anderen brit- tischen Inseln finden, deuten auf geringe Ausbildung des äußeren Gottesdienstes hin. In der folgenden Zeit find jene Stätten der alten Gottesverehrung oft dadurch wichtig geworden, daß sie dem christlichen Kultus geweiht wurden. Wir finden in Britannien wie in Gallien die beiden herrschenden Stände der Druiden und der Ritter. Auch stehen in Britannien ebenfalls die Barden in naher Verbindung mit den Druiden. Das Klientelverhältniß der besitzlo- sen Volksklasse zu den Rittern oder Häuptlingen scheint sich in Britannien durch die römische Eroberung noch mehr ausgebildet zu haben, wenigstens findet es sich noch jetzt in den patriarchalischen Verhältnissen der Klans in den schottischen Hochlanden und auf den Inseln. Das Land war unter viele Stämme und deren Könige getheilt, welche, durch das Priesterthum lose verbunden, selbständig neben einander lebten. Die Gewalt der Fürsten war durch die

5. Geschichte des Mittelalters - S. 225

1854 - Weimar : Böhlau
225 nischen zu kurz. Die byzantinischen Künstler hatten in der Technik eine hohe Vollendung erreicht, da der griechische Hof mit seiner Prachtliebe und seinem Reichthume lange Zeit die Kunstthätigkeit unterstützt hatte. Das Aeußere der Kirchen blieb noch ohne Schmuck; alle Pracht ward auf das Innere, besonders auf den Altarraum verwendet. Außerdem wurden die Reliquienkästen, die zum Schmuck des Altars nöthigen Leuchter, die Kelche, Pateren, Rauchgefäße, vor allem die Ciborien oder Monstranzen, zur Aufbewahrung der geweihten Hostie, mit kunstreicher Arbeit ausgeschmückt. Ob schon damals ein Crucifix auf den Altar gestellt wurde, ist nicht gewiß; diese Art der Darstellung Christi kömmt zuerst in dieser Zeit, aber nicht früher vor. Zum Schmuck des Altars war eine eigene Art von Altarbildern, die aus dem Alterthum entlehnten Diptychen, in Gebrauch. Es waren dieses zum Zusammenschlagen eingerichtete Täfelchen, welche auf den Altar gestellt wurden und welche inwen- dig die Namen der oberen Geistlichkeit der Gemeinde, der Heiligen und ausgezeichneter Wohlthäter der Kirche enthielten. Auch die Sitze der Geistlichen, die Kanzeln und die Taufsteine wurden mit künstlicher Arbeit verziert. Der gebildetste der germanischen Stämme waren die Gothen, welche auch zuerst das Christenthum annahmen. Die Gothen wa- ren auch reich an Poesie, an Heldenliedern. Jornandes berichtet von alten, aber zu seiner Zeit noch üblichen Liedern über die Wan- derzüge seines Volkes, ferner von den Gesängen, mit denen noch im .Angesichte des Feindes die Westgothen ihren bei Chalons gefal- lenen König von der Walstatt trugen und klagend bestatteten. Den Gesang ihrer Lieder begleiteten die Gothen mit der Harfe, und es gab bei ihnen Harfensänger von Beruf und Ruhm. Aber diese Kunst übten selbst die Könige. Außer der Harfe hatten die Gothen noch das Horn und die Flöte. Die Kirchensprache der Gothen war die gothische, und in diese ward von Ulfilas die heilige Schrift übersetzt, die erste Bibel in germanischer Sprache, die erste germanische Prosa, überhaupt die erste noch erhaltene germanische Schrift. Die Sprache zeigt große Vollkommenheiten, aber auffällig ist es, daß sie viele fremde Wörter aufgenommen hat. Noch mehr ist griechisch-römischer Einfluß in der Schrift zu erkennen. Die Gothen hatten vor Ulfilas ein Runenalphabet, welches sich aber zu umfangreicherer Darstellung nicht eignete. Ulfilas sah sich daher ge- nöthigt es mehrfach umzuändern und zu ergänzen. Er legte die alten Runen zwar zum Grunde und ließ zwei unverändert, die übrigen jedoch machte er den entsprechenden Zeichen des griechischen Alphabets noch ähnlicher als sie an sich schon waren. Die Gothen waren, als sie in die römischen Länder eindrangen, bereits Christen, und hatten Priester aus ihrer Mitte und Gottesdienst in gothischer Sprache. Die übrigen germanischen Völker aber, welche römische Län- der eroberten, nahmen das Christenthum erst von den Besiegten an und mit dem Christenthum das Latein als Kirchensprache. Sie hatten längere Zeit römische Priester, welchen die Sprache der Sie- ger barbarisch und die Poesie derselben ein heidnischer Gräuel dünkte. 15 Die germa- nischen und romanischen Sprachen.

6. Geschichte des Mittelalters - S. 328

1854 - Weimar : Böhlau
328 Schuld — zu empfangen. Die Thüren werden jetzt in der Schatz- kammer aufbewahrt. — Ein zweites ansehnliches von Bern ward oder unter dessen Leitung gefertigtes Kunstwerk ist eine in Erz ge- gossene Säule von 141/2 Fuß Höhe und 6v4 Fuß Durchmesser, mit 28 Gruppen aus dem Leben Christi. In Beziehung auf die- selbe ist die Kunst beachtenswerth, so große Arbeiten in Erzguß auszuführen. Die Säule ist jetzt auf dem Domhof zu Hildesheim aufgestellt. — Das ausgezeichnetste Werk dieses Zeitraums, in welchem ein höheres Kunstgefühl sich kund giebt, ist der sogenannte Egsterstein in Westphalen. Unweit Detmold erhebt sich einelange grauweiße Felswand von feinkörnigem Sandstein. In einen der Felsen ist eine Grotte eingehauen, die nach Verbreitung des Chri- stenthums in diesen Gegenden für den christlichen Gottesdienst be- nutzt worden ist. An der Außenseite, zwischen den Zugängen zu dieser heiligen Höhle, ist ein Relief in den Felsen gemeißelt, die Kreuzesabnahme Christi, in stark erhobenen, fast lebensgroßen Fi- guren. Die Anordnung zeigt ein feines Gefühl, wie es sonst nur entwickelter Kunst eigen ist; aus den Bewegungen der Gestalten spricht nicht nur eine fortgeschrittene Kenntniß derselben, sondern sie sind auch ausdrucksvoll und sogar zart und innig. Dem Gehalte nach nicht weniger bedeutend sind die Elfen- beinschnitzwerke an den Einbänden der Evangelien- und Meß- bücher, welche als Geschenke Kaiser Heinrich's Ii. früher im Dom- schatz zu Bamberg, jetzt in der Bibliothek zu München aufbewahrt werden. In Verbindung mit den Miniaturen der Handschriften weisen sie auf eine beachtenswerthe Kunstschule unter dem Schutze dieses Kaisers hin. Von größeren Malereien werden nur die an der 100 Fuß langen Holzdecke der Michaeliskirche zu Hildesheim für ein Werk dieser Zeit gehalten. Dagegen besitzen wir in den aus dem bamberger Domschatz in die Münchner Bibliothek übergegangenen Handschriften aus Kaiser Heinrich's Ii. Zeit einen reichen Schatz von Miniaturen. Sie zeigen, wie auch die Elfenbeinschnitzwerke, theils eine nach Selbständigkeit ringende eigene Richtung, theils aber auch entschieden byzantinische Arbeit. Vielleicht, daß nicht nur byzantinische Vorbilder, sondern selbst byzantinische Meister unmit- telbaren Einstuß auf die Entwickelung der Kunst in Deutschland aus- geübt haben.

7. Geschichte des Mittelalters - S. 565

1854 - Weimar : Böhlau
565 Einfluß auf das wissenschaftliche Leben und die geistige Entwickelung der Menschheit hatte die Erfindung der Buchdruckerkunst. Die im 14. Jahrhundert erfundene Holzschneidekunst wurde zu Spielkar- ten und Heiligenbildern angewandt. Bald kam man auf den Ge- danken auch die Unterschriften unter die Bilder, dann ganze Seiten Schrift in Holz zu schneiden. Das Wesentliche der Erfindung der Buchdruckerkunst lag aber in dem Gedanken, einzelne Buchstaben auszuschneiden und sie zu Wörtern zusammenzusetzen, und diesen fol- genreichen Gedanken faßte Johann Guttenberg (1397—1468) aus Mainz, aus dem ritterlichen Geschlechte von Sorgenloch. Nach- dem er einen Theil seines Vermögens in Versuchen zugesetzt hatte, trat er mit einem reichen Goldschmied Johann. Fust oder Faust in Verbindung. Nach einigen Jahren zerfiel aber Guttenberg mit Faust und verlor durch einen Prozeß alle seine Lettern und Geräth- schaften an Faust. Dieser vereinigte sich nun mit einem bisherigen Gehülfen Peter Schöffer, welcher eine zu den Lettern sehr taug- liche Metallmischung und die aus Kienruß und Leinöl gekochte Drucker- schwärze erfand. Guttenberg starb in Dürftigkeit. Die anfangs als Geheimniß getriebene Kunst wurde bald bekannt, als bei der Erobe- rung von Mainz (1462) sich die Gehülfen zerstreuten. Wahrschein- lich im 14. Jahrhundert war auch das Leinenpapier erfunden worden. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts beginnt die schönste Blüthe jener Baukunst, welche man die gothische, in neuerer Zeit die germanische genannt hat. Sie ist ein Erzeugniß der germanisch- christlichen Bildung. Das Eigenthümliche der gothischen Baukunst zeigt sich in den schlankeren Säulen, über welchen, auf den geschmück- ten Knäufen, die Ribben und Reihungen der Gewölbe emporsteigen; in den hohen Bogenfenstern, welche die Räume zwischen den Pfeilern bis unter die Dachung ausfüllen, in der kühnen Höhe der Schwib- bögen; in den mit allerhand Zierrathen bedeckten Erkern und Thür- men, welche das Hauptgebäude umgeben. Unter den Meistern dieser Zeit hat Erwin von Steinbach den größten Ruhm erlangt. Er hat 1277 den vorderen Anbau undk>en Thurm des Domes zu Straß- burg begonnen. Der Thurm wurde mit mannigfachen Abweichungen von dem ursprünglichen Plane erst 1439 vollendet. Andere prächtige Bauwerke dieser Zeit sind der kölner und der freiburger Dom, der Stephansthurm in Wien, die Dome zu Ulm und zu Mailand, die Kirchen zu Florenz, Bologna, Ferrara, die Westmünsterkirche zu London, die Peterskirche zu Pork. Der geistvolle Florentiner Fi- lippo Brunelleschi (1377—1444) war der Erbauer der bewun- derten großen Kuppel des Domes zu Florenz. Staunen und Ver- ehrung ergreift uns bei der Betrachtung dieser herrlichen Bauwerke. Doch nicht bloß Kirchen wurden gebaut, besonders Italien schmückte sich auch mit vielen anderen Prachtgebäuden, Palästen, Thoren, Brücken und Wasserleitungen. Die in Italien erwachte Begeisterung für das Alterthum blieb nicht ohne Einfluß auf die Künste. Schon die Kunstwerke des Bild- hauers Nicolo Pisano (ch 1270) zeigen, welchen erheblichen Vor- theil ihm die Beschauung der Antiken gebracht hat. Wie die Biblio- Die Kunst.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 566

1854 - Weimar : Böhlau
566 theken nach Handschriften, so durchsuchte man die Schutthaufen Roms und anderer Orte nach Statuen in Marmor und Erz. Lorenzo Ghiberti (-j- 1455) begründete seinen Ruhm als Erzgießer durch die Basreliefs an den bronzenen Thüren des Baptisteriums zu Florenz. Auch in Deutschland wurde die Bildhauerei, Bildgießerei und Schnitz- kunst bereits seit dem 12. Jahrhundert, doch in höherer Vollkom- menheit erst seit der Mitte des 14. Jahrhunderts getrieben. Die Malerei ging zur freieren Nachahmung der Natur über und verließ die starren byzantinischen Formen. Die langen, hagern Figuren verkürzten sich und gewannen an Lebendigkeit des Ausdrucks. Diesen Weg betrat zuerst Giotto di Bondone (1276 — 1336); er führte auch die Temperamalerei ein, welche sich des Eigelbs als Bindemittel der Farben bedient. Masaccio zeichnete sich durch Abrundung der Figuren und gelungene Beleuchtung aus; Fra An- gelico da Fiesole verstand es in den Gesichtszügen die Empfin- dungen auszudrücken. In Deutschland ist der Meister Wilhelm zu Köln (um 1380) zu nennen; in den Niederlanden lebten die beiden berühmten Brüder Hubert und Johann van Eick, welche eine neue, vorzügliche Weise in Oel zu malen aufbrachten. Auch wird dem letzteren die Erfindung der Schmelzmalerei oder des Malens mit verglasenden Metallfarben zugeschrieben. Die Holzschneide- kunst wurde von dem deutschen Meister Pilgrim ausgeübt, spä- ter aber durch die zwischen 1420—1450, wahrscheinlich in Deutsch- land erfundene Kupferstecherkunst zurückgedrängt. — Für die Tonkunst war es bereits ein wichtiger Fortschritt gewesen, daß Franko von Köln in der Zeit Friedrichs 1. nicht bei der Einthei- lung in lange und kurze Noten stehen geblieben war, sondern Noten von vierfach verschiedener Länge eingeführt und den Mensuralgesang begründet hatte. In dieser Zeit wurde durch Johann de Muris aus der Normandie und Franchinus Gastor aus Lodi und durch die niederländisch-deutsche Schule die Tonkunst vervollkommnet. Ende des zweiten Bandes. /

9. Geschichte des Mittelalters - S. 222

1854 - Weimar : Böhlau
222 6) Kunst, Literatur und Handel. Archen. 33»* Einführung des Christenthums haben die germanischen Basiiica, ' Völker keine Kunst. Der christliche Kultus aber verlangte einen ge- Baptisterim. weihten Ort, die Kirche. Wie die Religion und der Kultus, so kam auch ihre Begleiterin, die Kunst, aus Italien, und die Kir- chen wurden nach römischer Weise gebaut. Die ersten in Rom ge- bauten Kirchen waren nicht nur einzelnen Heiligen und Märtyrern geweihet, sondern sie waren auch deren Grabdenkmale, und man konnte sich keine Kirche ohne ein solches Grab und seine Reliquien denken. Die Verehrung der in den Katakomben ruhenden Märty- rer mochte mehr als die Verfolgungen von Seiten der Kaiser die Christen mit ihrem Gottesdienst zu den unterirdischen Gräbern der Blutzeugen geführt haben. Gewiß ist, daß die Begriffe von Grab und Kirche auch später noch lange verbunden blieben. So ward bei dem zuerst unter Constantin beginnenden Kirchenbau das unter- irdische Grab des Heiligen (die Krypta) ein unerläßlicher Bestand- theil, ja der eigentliche Kern des Gebäudes. Die Scheidung von Klerus und Laien, wie die Feier des Geheimnisses von der leibli- chen Gegenwart Christi (Eucharistie) machten einen gesonderten, er- höhten, die Zahl der Gemeindemitglieder einen weiten, gegen die Witterung geschützten Raum nöthig, von dem aus Auge und Ohr die Feier erreichen konnte. Diesen Erfordernissen entsprach nicht so- wohl der antike Tempel, als die Kauf- und Gerichtshalle (Basi- lica), in welcher eine erhöhte Tribüne für die Richter, darunter ein unterirdischer Raum (angeblich für die Gefangenen), und Säu- lengänge für die Handelsgeschäfte von einem gemeinsamen Dach be- deckt wurden. Diese Form legte man mit wenigen Abänderungen dem für den christlichen Gottesdienst bestimmten Gebäude zu Grunde und behielt sogar den Namen Basilica bei. Die wesentlichen Bestandtheile des neuen kirchlichen Gebäudes sind demnach ein oblonger, und zwar von Osten nach Westen ge- stellter, überdachter Raum für die Gemeinde, in der Regel durch zwei oder vier Reihen Säulen in drei oder fünf Längenabtheilun- gen (Schiffe) getheilt, deren mittleres breiter und höher ist als die Seitenschiffe. An den Mauern der Schiffe sind die Fenster, an der Westseite die Eingänge angebracht. An der Ostseite befindet sich ein halbkreisrunder erhöhter Platz (Tribüne) von der Breite des Mittelschiffs, dessen Umfassungsmauer nach oben in eine Halbkuppel endet, und der bestimmt ist für den Klerus und den Altar zur Feier der Eucharistie. Unter der Tribüne ist das gewölbte Grab des Heili- gen (Krypta), geräumig genug, um darin das Andenken an die Feier in den Katakomben zu begehen. Zwischen der Tribüne und den Schiffen wurde in der Regel noch ein freier Raum von der Breite des Mittelschiffes angelegt, wodurch die Form des un-

10. Geschichte des Mittelalters - S. 223

1854 - Weimar : Böhlau
223 gleichschenklichen Kreuzes in den Grundplan der Bafilica gebracht wurde. Es gab noch eine zweite, wie es scheint, von römischen Grab- mälern entlehnte Form der Kirche, bei welcher der größere Raum rund oder achteckig und mit einer Kuppel überwölbt, übrigens aber die Einrichtung der Basílica beibehalten war. Diese Form ward die gebräuchliche im oströmischen Reiche, während im Abendland die Ba- silikenform vorherrschend blieb. In der zweiten Form, mit einer Kuppel überwölbt, wurde ein Nebengebäude der Kirche, das für die Einweihung ins Christenthum bestimmte Baptisterium ge- baut. Wie die allgemeine Anlage der kirchlichen Gebäude der Kunst des Alterthums entnommen war, so trugen auch die architektoni- schen Formen und die Zugaben der Bildhauerei und Malerei das Gepräge der antiken Kunst, besonders das des Verfalls derselben in der späteren römischen Zeit. Der Stil war entartet in den For- men und Verhältnissen der Gliederungen und Ornamente und ohne Rücksicht auf die Gesetze der Construction. Der Formensinn, der Sinn für Schönheit und Verhältniß war, wenn auch noch einzelne Ausnahmen stattfanden, im Erlöschen. Der Ostgothen-König Theodorich bewies eine glänzende Kunstthätigkeit. „Es ist ein schönes Amt— so heißt es in der Be- stallung seines Baumeisters — ein ruhmbringender Auftrag, fernen Zeitaltern zu übergeben, was die staunende Nachwelt loben muß." Und in der That zeugt eine große Anzahl bedeutender Kunstbauten, die unter der Herrschaft der Gothen in Ravenna entstanden find, von dem Ernste dieser Denkweise. Dahin gehören mehrere große Kirchen, die von den Gothen erbaut oder-wenigstens begonnen wor- den find, der Palast und das Grabmal Theodorichs. Unter den Westgothen wurden in Südfrankreich Kirchen im Stil römischer Basiliken gebaut, die nach der Beschreibung nicht unbedeutend gewesen sind, und bei denen, was besonders hervor- gehoben wird, Gothen als Künstler und Werkmeister gerühmt wer- den. Die kriegerischen Longobarden wendeten sich erst nach und nach, besonders seit der Regierung der Königin Theodelinde (S. 131), größeren Kunstunternehmungen zu und fingen auch an Kir- chen und Paläste zu bauen. Sie brachten noch weniger als die Gothen eine neue Richtung in die Kunst, sondern hielten sich an die Ueberlieferungen aus dem Alterthum, ohne der allmäligen Ver- schlechterung der Formen vorbeugen zu können. Die Franken un- ter den Merowingern waren darauf bedacht, der weltlichen und geistlichen Macht würdige Wohnsitze zu bereiten. Die von ihrem Geschichtschreiber, Gregor von Tours, gerühmten Kirchen zu Cler- mont und Tours waren römische Basiliken. Dieselbe Form hatten auch die Kirchen der Angelsachsen. Mit Karl dem Großen beginnt auch für die Kunst eine neue Zeit. Wie er Schulen grün- dete, Gelehrte berief, Dichter versammelte und den Kirchengesang einführte, so belebte er auch durch große, umfassende Unternehmun- gen, durch Palast- und Kirchenbauten an verschiedenen Orten sei- nes Reiches alle Künste. Er sicherte der Kunst die wichtigste Stelle ihrer Thätigkeit in Verbindung mit der Kirche; er weckte dieschlum- Die Bauten der Dstgo- then, West- gothen, Lon- gobarden, Franken und Angelsachsen.
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