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1. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 114

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 114 — Sonnenstrahl dringt zu diesem Königsgrabe, und wer es sieht, meint wohl, dem großen deutschen Fürsten gezieme wohl ein stattliches Grabmal an Hellem Tageslicht. Und doch möchte alle Kunst kein passenderes Denkmal dem Manne errichten, der das Große gern im Stillen vollführte und unter dessen vielen Tugenden vielleicht die Schlichtheit die größte war. Als die Trauerfeierlichkeiten vorüber waren, machte sich der neue König Otto mit großem Gefolge auf nach Aachen; denn dort am Grabe Karls des Großen sollte die feierliche Krönung geschehen. Auf dem Marmorthrone Karls des Großen sitzend, nahm hier Otto die Huldigung der Mächtigen des Reiches entgegen; alsdann begab er sich in feierlichem Zuge in die Münsterkirche, an deren Pforten ihn der Erzbischof Hildebert von Mainz an der Spitze der Erzbischöfe und Bischöfe des Reiches empfing. Der mächtige achteckige Bau war gedrängt voll von Menschen, die nicht allein das Schiff der Kirche, sondern auch die Gallerien füllten. In der Mitte des Münsters angekommen, ries Erzbischof Hildebert mit lauter Stimme: „Sehet, ich führe Euch zu Euren von Gott gesetzten König Otto, den König Heinrich bestimmt, den Eure Fürsten erhoben haben. Gefällt Euch solche Wahl, so erhebet des zum Zeichen die Rechte gen Himmel!" Da streckte alles Volk die Hände empor und die weite Wölbung erbebte von dem lauten Zuruf: „Heil und Segen Otto, dem neuen Herrscher!" Alsdann schritt der jugendliche König vor bis an den Altar, wo ihm Hildebert unter Beistand des Erzbischofs Wikfried von Köln mit den Zeichen der königlichen Würde bekleidete; er umgürtete ihn mit dem Schwert, legte ihm den Purpurmantel an, reichte ihm das Szepter, salbte sein Haupt mit Oel und setzte ihm endlich unter dem lauten Jubel des Volkes die goldene Krone auf das Haupt. Daun begann eine feierliche Messe, und als dieselbe beendet war, zog der neugekrönte König in feierlichem Zuge, gefolgt von den Großen des Reiches, wieder aus dem Münster in die

2. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 31

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
- 31 — auf diese Weise ein einer steinernen Hütte nicht unähnlicher Raum gebildet wird. Die Decksleine sind zum teil sehr groß; einige sind c. 4 Meter lang und 3 Meter breit. Die Träger senken sich durch ihr eigenes Gewicht und das Gewicht der auf ihnen liegenden Decksteine immer mehr in den Boden. Zwei von den Steinhäusern liegen in Trümmern; von den fünf noch völlig erhaltenen liegen vier in einer geraden Linie. Das fünfte und größte ist ein wahres steinernes Haus, welches heute noch unserer Bewunderung würdig ist. Die Träger sind sieben genau in einander passende, inwendig bearbeitete Steinblöcke, die von einem einzigen Decksleine geschlossen werden. Die innere Grundfläche beträgt etwa 13 Quadratmeter. Der Deckstein ist über 4 Meter lang und über 3 Meter breit, % Meter dick und soll 1500 Centner wiegen. Vor dem Eingänge stehen noch zwei Granitblöcke als Pfosten. Mit Staunen steht der einsame Wanderer, welcher durch diesen unwirtlichen Teil der großen Lüneburger Heide zieht, von diesen Denkmälern aus grauer Vorzeit; er fragt sich, wie es möglich gewesen, daß Menschenhände solche Bauwerke haben schaffen können, zu einer Zeit, wo man noch nicht die bewegende Kraft des Dampfes kannte, wo den Menschen weiter kein Hülfsmittel zu geböte stand als ihre eigene Körperkraft. Fast ist man versucht, an ein jetzt ausgestorbenes Hünengeschlecht zu glauben, welches diese Steine aus weiter Ferne hierherwälzte und hier auftürmte zu diesen riesigen Baudenkmälern, welche die Stürme vieler Jahrtausende überdauert haben und wohl noch Jahrtausende überdauern werden. Einzig in ihrer Art stehen die sieben Steinhäuser da. Wohl finden sich auch an andern Orten im alten Sachsenlande solche heidnische Opferstätten und Opferaltäre; doch was sind selbst die berühmten Karlssteine im Hon bei Osnabrück, die der Sage nach Karl der Große mit seiner Reitgerte in Stücke schlug, gegen diese ungeheuren Steinriesen? Bei den Steinhäusern wurden in uralter Zeit, wie uns überliefert wird, die Volksversammlungen oder Mai-

3. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 7

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
alter Graukops mit Euch, denn es verlangt mich, noch einmal das Gesicht meines lieben Bruders Diethelm und seines trauten Ehegemahls zu sehen, und aus ihren Händen die Heiligtümer entgegen zu nehmen, die sie mir für unser Kirchlein versprochen. Und jetzt will ich hingehen nach Stübeckshorn und mit Deinem Vater reden; Du magst unterdessen die Herde zusammentreiben und mir dann nachfolgen". Mit diesen Worten erhob sich der Mönch, grüßte den Jüngling freundlich und schritt rüstig nach der Richtung hin, wo hinter hohen Eichbäumen verborgen der Freihof lag. Zweites Kapitel: Der alte Liüung und sein Sohn. Rings von einem hohen Holzzaun umgeben lag in einem Eichenhaine der Freihof Stübeckshorn, das uralte Stammhaus der Familie Billuug. Das Wohnhaus war aus dicken, roh behauenen Eichenstämmen zusammengefügt; die Wände desselben, welche nur wenige Fuß hoch waren, so daß das Dach fast die Erde berührte, bestanden aus Holzgeflecht, mit Lehm beworfen; das Dach war aus Schilf gar künstlich hergestellt und auf der First lagen zur bessern Befestigung des Daches große Rasenstücke. An den beiden Giebelseiten sah man, über das Dach hervorragend, das alte sächsische Wahrzeichen, zwei aus Hol; künstlich geschnitzte Pferdeköpfe. An der Westseite des Hauses befand sich das große Einfahrtsthor; dasselbe lag etwas zurück, so daß ein freier Raum vor demselben sich befand, welcher nach dem Hofe zu durch eine halbe Gitterthür vor dem Eindringen Unbefugter geschützt war. Dieser freie Raum, noch heute eine Eigentümlichkeit der alten niedersächsischen Bauernhäuser, wurde vielleicht auch schon damals das „Heckewam" genannt. Trat man nun durch die Einfahrtsthür in das Haus,

4. Der Erbe von Stübeckshorn - S. 90

1889 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 90 — geführt; dann öffnete sich die Pforte desselben, und der dunkele, unheimliche Raum nahm die Gefangenen und ihre Peiniger, die Heidenpriester, auf. Von dem Volke betraten nur Jaczo und einige der Vornehmsten den Tempel; die Menge blieb vor demselben stehen, da ihr der Eintritt in das Heiligtum verwehrt war. In der Mitte des Tempels stand das Bild Radegasts, eine hölzerne, nicht ohne Kunst geschnitzte Figur eines Kriegers mit einem widerwärtigen Antlitz. Goldene Zierraten aller Arta Armbänder, Spangen, Ohrgehänge, waren an das Bild gehängt; vor demselben stand ein aus Steinen roh aufgebauter Altar. Bei dem Eintritt in den Tempel stimmten die heidnischen Priester einen eintönigen Gesang zu Ehren des Kriegsgottes an, indem sie dabei ihre Schlachtbeile schwangen und mit scharfen Messern sich die Haut ritzten, daß das Blut hervorquoll. Der Schmerz, den sie sich selbst dadurch verursachten, erhöhte ihre Wut; wilder wurde ihr Gesang, drohender ihre Gebärden. Nun wurde durch die Thür des Tempels ein schwarzer Stier herbeigeführt; sein Tod sollte das Opferfest einleiten, so wollte es die Sitte. Er wurde vor den Altar des Götzen geführt, wo ein wohlgezielter Beilhieb ihn in den Nacken traf, so daß er ächzend zusammenbrach. Wie eine Meute hungriger Wölfe stürzten sich die Priester auf das am Boden liegende Tier; mit gierigen Blicken wühlten sie in den Eingeweiden des Opfers, um aus denselben die Zukunft zu erkunden; dann wurde das Tier zerteilt, und die besten Stücke desselben auf den Altar vor dem Bilde des Kriegsgottes niedergelegt. Mit Entsetzen hatten die gefangenen Christen diese Greuel angesehen; sie wußten, jetzt kam die Reihe an sie. Sie wurden vor den Altar gestellt, welcher noch von dem Blute des ersten Opfers rauchte, und wiederum begannen die Priester ihren eintönigen Gesang und ihre wilden Tänze. Da warf Adeldag einen Blick auf seine Schicksalsgenossen, und wie aus einem Munde begannen sie mit lauter Stimme das „Miserere“ („Herr, erbarme dich") zu singen. Es sollte ihr Totengesang sein; aber

5. Die Supplingenburger - S. 59

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 59 — gewaltige Trinkhörner und andere ritterliche Zierrate, nach dem Geschmack und Sitte der damaligen Zeit. Unterhalb derselben lies eine Holzbank entlang, mit bunten Lederpolstern belegt, und die Mitte des Raumes nahm ein mächtiger Eichentisch ein, um welchen eine Anzahl kunstvoll gearbeiteter Stühle gestellt waren. In diesem Saale pflegte Herzog Lothar mit seinen Rittern des Abends zu verweilen, wenn das Tagewerk beendet war, und sich bei fröhlichem Becherklang zu vergnügen; auch die Hauptmahlzeit des Tages wurde hier eingenommen, an welcher auch die Herzogin teilzunehmen Pflegte. Das obere Stockwerk enthielt die Wohn- und Schlafräume für den Herzog, seine Gemahlin und die nächste Umgebung. Flankiert wurde das Schloß von zwei Türmen, in denen sich die Treppen befanden, die zum zweiten und dritten Stockwerk führten, und in deren obersten Teile ebenfalls einige Zimmer waren, von denen man einen weiten Blick in das umliegende Land werfen konnte. Oben auf der Gallerie des einen dieser Türme stand der Wächter, welcher durch den Schall seines Hornes dem Thorwart ein Zeichen gab, wenn jemand sich der Burg nahte. Alsdann wurde der schwere Riegel von dem Thore zurückgeschoben, und rasselnd senkte sich die Zugbrücke über den tiefen Burggraben. Mit dem Schlosse in Verbindung stand die Burgkirche, dem heiligen Johannes dem Täuser geweiht, ein im Rundbogenstil in einfacher, würdiger Form erbautes Gotteshaus. Innerhalb des weiten Burghofes, teilweise an die Mauer gelehnt, befanden sich die geräumigen, warmen Ställe für die Pferde der Ritter; außerhalb desselben aber lagen die großen Wirtschaftsgebäude, die zugleich die Wohnungen für die zahlreichen Dieustleute und die Ställe für Rindvieh, Schafe, Schweine und Federvieh enthielten. Auf dem Schloßhofe herrschte ein reges Leben, als Wilbrand denselben betrat. Ein Trupp gewappneter Ritter war soeben über die Brücke geritten, und die Diener waren jetzt damit beschäftigt, die Pferde von Schweiß und Staub zu reinigen und dann in die warmen

6. Die Supplingenburger - S. 123

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 123 — 1689 lagen die morschen Gebeine ruhig in dem gemeinsamen Grabe; der Vandalismus der rohen französischen Mordbrenner zerstörte aber in dem genannten Jahre die herrliche Domkirche, und nun wurden sogar die Gebeine der Kaiser aus den Särgen gerissen und in srevelm Uebermut umhergestreut. Jetzt ist das herrliche Gotteshaus wieder aus dem Schutt wiederholter Zerstörungen erstanden, und in unserm Jahrhundert sind auch den hier bestattet gewesenen Kaisern in der Vorhalle des Domes Standbilder errichtet worden. Denn ohne Groll ver- mögen wir jetzt dieser Herrscher zu gedenken, welche im steten Kampfe gegen ein übermächtiges Priestertum ihre besten Kräfte verzehrten und deshalb nur zu oft ihrer Pflicht gegen das Reich vergaßen. Fünfzehntes Kapitel: Lin Wiedersehen. Sterbend hatte der letzte Salier die Reichskleinodien dem Herzog Friedrich von Schwaben, seinem nächsten Verwandten, übergeben, und denselben auch zum Erben seiner sämtlichen Güter eingesetzt. Hierdurch hatte er zugleich dem Wunsche Ausdruck gegeben, daß Friedrich auch sein Rachfolger in der Königs- und Kaiserwürde sein möchte. Wirklich bezeichnete auch die öffentliche Meinung Friedrich von Schwaben als den Erben der Krone, und er selbst zweifelte am wenigsten, daß die einhellige Wahl der Fürsten ihn auf den Thron erheben würde. Am Ufer des Rheinstroms, zwischen Worms und Mainz, also auf fränkischer Erde, wie es das Herkommen vorschrieb, versammelten sich nicht lange daraus die deutschen Stämme, um einen neuen König zu küren. Gesondert lagerten dort die vier Hauptstämme, die Franken, Sachsen, Schwaben und Bayern um die Zelte ihrer Herzöge; neben den Zelten der Sachsen aber erhoben sich jetzt zum ersten Male die Zelte der wendischen Völker,

7. Die Supplingenburger - S. 150

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 150 — zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus hier errichtet »erben Mte, und so schnell schritt der Bau des Gottes-hauies vorwärts, daß es schon nach zwei Jahren, in seinen lüefentltchen teilen vollenbet, geweiht werben konnte. -Uach der Weihe beschenkten der König und seine Gemahnn das Kloster, Reiches fortan, zum Anbenken an leinen königlichen Stifter, Königslutter genannt würde, mit wertvollem Länberbesitz, und er bestimmte, daß einst leine und seiner geliebten Gemahlin irbifche Hülle hier zur letzten Ruhe bestattet werben sollte. Noch heute steht die herrliche Stiftskirche zu Königslutter in alter Pracht und schöne, und der Reisenbe, welcher mit dem nimmer rajtenben Dampfroß jetzt durch biefe Gegenb fährt, blickt erstaunt auf den mächtigen, türmereichen Ban, der ihm ctnett Gruß aus längstvergangenen Tagen herüberwinkt. Wer aber bitrch den lieblichen Elm reist, versäumt es nicht, das freundliche, gastliche Stäbtchen, welches in der Umgebung der Kirche sich aufgebaut, zu besuchen, den -Limt selbst zu betreten und sich zu vertiefen in den Geist der Vergangenheit, welcher es vermochte, solche Bauwerke zu schaffen, die mit ihren festen Mauern und Himmel* anstrebenden Türmen Jahrtausenden trotzen. Dann tritt ei ^ auch an das Grabmal des königlichen Bauherrn, der bei all seiner weltlichen Macht nicht vergaß, daß er ein -Licrtei und Knecht seines Gottes sei, und sich stets seinen frommen, befcheibenen Sinn bewahrte. Währenb so der Kaiser sich ganz den Werken des Tradens hingab, kam schlimme Botschaft aus Italien. ^er abtrünnige Papst Anaklet hatte, unterstützt von Roger von Sicilien, Innocenz wieder ans Rom vertrieben, und abermals eilte derselbe als Flüchtling von Land zu Land. Als Lothar dieses erfuhr, gedachte er des Versprechens, irelches er bei seiner Kaiserkrönung gegeben, und trotz seines hohen Alters beschloß er, nicht zu säumen, scnbern abermals seine Kräfte in den Dienst der Kirche zu stellen. Mit ganz anberer Macht, wie bei feiner ersten Rcinfahrt,. sonnte er jetzt auftreten. Damals hatte nur ein kleines Häuslein meist sächsischer Ritter ihn begleitet, jetzt stanb

8. Die Supplingenburger - S. 155

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 155 — zug, wie Deutschland ihn noch niemals gesehen. Unzahlbar war die Menschenmenge, welche überall, wo der Zug durchkam, herbeiströmte, um wenigsten den Sarg zu sehen, der die entseelte Hülle des Kaisers barg. Viele Bischöfe, Fürsten und Ritter geleiteten die Leiche bis nach Königslutter; denn dort in der Stiftskirche sollte dieselbe beigesetzt werden, so war es der eigene Wille des Entschlafenen gewesen. Auf dem hohen Chore wurde der Sarg niedergesetzt: die weiten Hallen der Kirche ver- mochten kaum die Zahl der Leidtragenden zu fassen. In der Nähe des Sarges knieten die nächsten Verwandten des Dahingeschiedenen, an beiden Seiten des Chores saßen die hohen geistlichen Würdenträger des Reiches, und vordem Hochaltare stand die hohe, ehrfurchtgebietende Gestalt des Bischofs von Halberftadt, um den toten Kaiser, seinem Freunde, das Totenamt zu halten. Feierlich durch' zitterten die Orgeltöne die weiten Hallen des Gottes- hauses; herzerhebend in allem Leid klangen die Gesänge der Priester vom hohen Chore, und die Glocken tönten es laut in das Land hinein, daß Deutschland seinen Kaiser, das sächsische Volk seinen Vater verloren habe. Es war am letzten Tage des Jahres 1137. Noch heute bezeichnet ein aus Alabaster gearbeitetes Grabmal die Stätte, wo Kaiser Lothar zur Ruhe gelegt wurde; neben ihm bettete man später auch seine Gemahlin Richenza und seinen Eidam Heinrich. Mächtige Linden, in deren belaubten Zweigen im Frühlinge unzählige Vögel ihr Lied ertönen lassen, beschatten das hohe Kirchendach ; der Volksmnnd sagt, daß sie schon zur Zeit Lothars gepflanzt worden seien. Wenn sie reden könnten, was würden sie uns erzählen von vergangener Pracht und Herrlichkeit, von Kriegsgeschrei und Wasfengetöse, wovon auch diese stillen Thäler so oft durchtobt wurden. Aber sie siud stumm, und nur mit dem Abendwinde, wenn die letzten Strahlen der sinkenden Sonne die grünen Blätter vergolden, wissen sie leise flüsternd Zwiesprach zu halten.

9. Die Supplingenburger - S. 156

1890 - Braunschweig : Bruhn (Appelhans & Pfenningstorff)
— 156 — . xsl^ *n Breitenwang, wo der große Kaiser seine Seele aushauchte, stand noch bis zum Jahre 1836. Es war aus behauenen Balken ausgeführt, aber mit der Zeit so in verfall geraten, daß seine Bewohner bei Sturmwetter aus Furcht vor dem Einsturz die Flucht ergreifen mußten. Jetzt steht an seiner Stelle ein gewöhnliches Wohnhaus, welches sich durch nichts von andern Häusern unterscheidet. An der Kirche zu Breiten-wang aber, rechts vom Haupteingang, befindet sich feit dem Jahre 18*57 eine eiserne Gedenktafel, gestiftet von dem Herzog Leopold Friedrich von Anhalt, mit folgender Inschrift: „Hier starb von seinem zweiten Römerzuge zurückkehrend in ärmlicher Hütte am 3. Dezember 1137 x ^lhar, ans dem Geschlechte der Grasen von Süpplingenburg, Römischer Kaiser und Herzog von Sachsen, welcher das Ansehen, den Ruhm und den Glan; des deutschen Reiches wieder herstellte und dessen Grenzen erweiterte. Dem Gedächtnis des erlauchten Fürsten widmete diese Tafel Leopold Friedrich, Herzog von Anhalt und Sachsen". Auch von dein Schlosse «Lupplingenburg ist kein Stein mehr auf dem andern. Als der Befehl' des Papstes erging, alle^ Häuser des Tempelherrenordens niederzulegen, fiel auch Supplingenburg, die Wiege des edlen Geschlecktes, welches bis in unsere Zeit über unser liebes Braunschweig herrschte. Rur die Burgkirche ist erhalten bis aus den heutigen Tag und ist noch jetzt die Pfarrkirche des Dorfes Süpplingenburg, welches an Stelle des ehemaligen Schlosses sich aufgebaut hat.

10. Der Freischöffe von Berne - S. 145

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 145 — freudiges Ereignis war, welches die Leute hier zusammengeführt hatte; die Stedinger erwarteten ihren geliebten Landesherrn, den Großherzog Paul Friedrich August von Oldenburg, welcher versprochen hatte, heute, am sechs-hnndertsten Jahrestage der Schlacht von Altenesch, auf den Sankt Veitshügel zu kommen, um der Enthüllung des Denkmals beizuwohnen, welches den für ihre Freiheit und für ihren Glauben gefallenen Helden hier errichtet worden war. So sehr hatten sich die Zeiten geändert, daß der Nachkomme jener Grafen, welche einst das Kreuz gegen die Stedinger genommen, jetzt der Feier beiwohnte, welche zu Ehren der gefallenen Feinde seines Hauses hier gehalten wurde, obgleich auch er im Wappen noch das Kreuz trug, welches ihn fort und fort an den Kreuzzug erinnerte. Die Zeit hatte auch diesen Groll vergessen gemacht; die Herzen der Stedinger jubelten jetzt _ dem Fürsten entgegen, gegen dessen Ahnen ihre Väter ihren Glauben und ihre Freiheit verteidigt hatten, der aber jetzt mit ihnen eins war im Glauben und der ihre Freiheit achtete. „Stedingsehre" wurde au diesem Tage der Ort genannt, auf welchem nun, hart am Deiche, auf dem unscheinbaren Hügel sich das Denkmal befindet. Es ist genau an der Stelle errichtet, wo sich einst die dem heiligen Vitus geweihte Sühnekapelle befand, und der Sandsleinsockel des Denkmals steht auf den dort noch aufgefundenen Grundmauern der Kapelle. Auf diesem Sandsteinsockel erhebt sich ein einfacher, eiserner Obelisk, den ein eisernes, sinnig aus Kreuzen und Schwertern gebildetes Gitter umgiebt. Die Inschrift auf der Vorderseite lautet: „Den im Kampfe für Freiheit und Glauben auf diesem Schlachtfelde gefallenen Stedingern". Rechts steht: „Ant 27. Mai 1234 unterlag den mächtigen Feinden das tapfere Volk"; links: „Bolko von Bardenfleth, Tammo von Hnntorp, Detmar tom Dyk fielen als Führer mit ihren Brüdern"; und endlich hinten: „Am Jahrestage der Schlacht 1834 gewidmet von späten Nachkommen". In einem schattigen Eichenhaine steht dieses einfache, fast zu einfache Denkmal; vom Fuße desselben überschaut man Tiemann, Der Freischöffe von Berne. 10
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