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1. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 10

1910 - Düsseldorf : Schwann
— lo- die fränkischen Scharen immer weiter, sogar bis Belgien vor. Auf einem dieser Züge ging eine römische Heeresabteilung hei Neuß über den Rhein, um die mit großer Beute heimkehrenden Sieger zu verfolgen. Der Weg führte die Römer also durch das Gebiet der heutigen Stadt Düsseldorf. Aber die Hütten standen leer; denn die Franken waren geflohen. Im Duisburger Walde kam es zum Kampfe. Die Frauken schnellten aus dem Hinterhalte ihre Pfeile ab und jagten Reiter und Fußvolk in die Sümpfe Hinein. Alle Anführer der Römer fielen, und nur wenige ihrer Soldaten entkamen. Das war die letzte Römerschlacht am Niederrhein (388). Einige Jahre später wurden die römischen Kastelle nochmals niedergerissen und die Römer selbst von der linken Rheinseite vertrieben (392). Von nun an stand der Niederrhein und damit das Gebiet unserer engeren Heimat unter der Herrschaft fränkischer Könige. Überreste aus jener Zeit. Mancherlei Erinnerungen an diese längst vergangenen Tage birgt das Historische Museum der Stadt Düsseldorf, namentlich viele Aschenurnen aus germanischer Zeit. Die heidnischen Germanen pflegten nämlich ihre Toten zu verbrennen. Die Asche wurde in großen Tongefäßen aufbewahrt und mit einem Erdhügel bedeckt. An verschiedenen Stellen der Stadt, besonders am Tannenwäldchen bei Golzheim, sind solche Graburuen, die außer Asche und Knochensplittern auch die Überreste vou Waffen und Schmucksachen enthalten, gefunden worden. Erft feit Einführung des Christentums trat an Stelle der Leichenverbrennung die Beerdigung. Für die römischen Untertanen wurde diese Sitte seit der Regierung Konstantins des Großen, 306—337, allgemein üblich. Die Franken gewöhnten sich nach Chlodwigs Übertritt zum Christentume, 496, erst allmählich an diesen Brauch. Von solchen Gräbern sind zwei, ein römisches und ein fränkisches, irrt Museum ausgestellt. Ferner finden sich dort germanische Schwerter, Streitäxte, Spieße, Lanzen-und Pfeilspitzen, fränkische Halsketten und Tongefäße, römische Ziegelsteine, Krüge, Opferschalen und Topse aus roter Tonerde — Terra sigillata — Tränenkrüge aus Glas, Kämme aus Elfenbein, Spiegel, Armbänder, Ringe, Nadeln und andere Kleinigkeiten aus Bronze, goldene, silberne und bronzene Münzen und endlich ein mit eiserner Spitze versehener Eichenpfahl einer römischen Brücke. W 2. Einführung des Christentums. Das Heidentum in unserer Gegend. Mehr als 600 Jahre waren seit der Geburt des Heilandes verflossen, und noch immer herrschte in unserem schönen Bergischen Lande das Dunkel des Heidentums. Nirgendwo erblickte man ein schönes Gotteshaus, das den

2. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 28

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 28 — den Hintergrund gerückt. Dazu gesellte sich noch ein unglücklicher Unfall. 2lm 10. August 1634 flog bo5 om R()eiu nus der Gccfe der jetzigen Ritterjtraße gelegene Pulvermagazin in die Luft und richtete ringsum große Verwüstungen an. 5)ic herrlichen Glasscnstcr bti ©tiftsfirche und ihre innern $bcinbgemälbe mürben gänzlich zerstört. Bei bcr Not der Zeiten mitten im Dreißigjährigen Kriege konnte an eine Wiederherstellung nicht gebacht werben. Man mußte sich bamit begnügen, bcn Schaben durch einfache Glasfenster und durch Ubcrtünchitng bcr Wänbe notdürftig auszubessern Wolfgang Wilhelm starb im Jahre 1653. ©eine sterblichen Überreste ruhen in einem einfachen ©arge in dem fürstlichen Mausoleum, das er hinter dem Chor bcr Jesnitenlirche hat errichten lassen, ©ine Büste bcs Herzogs befinbet sich über dem Haupteingang im Innern des Gotteshauses. 4» 8. Johann Wilhelm, genannt Jan Zpellem, Kurfürft von dem Rhein, Herzog von Bayern, Jülich und Berg. „Seht mein Land in iipp’ger .^iille," sprach der Kurfürst von dein Rhein, „gold'ne Saaten in den Tälern, auf den bergen edler Mein!" Wie manches Kind und mancher Bürger Düsselborfs mag bics mit dem Dichter Justinus Kerner gesungen haben, ohne baran zu deuten, daß das auf dem Marftplatze dieser ©tabt stehende Deuf-rnal Jan Wellems uns einen solchen Kurfürsten von dem Rheine zeigt. Der Vater Johann Wilhelms, bcr Pfalzgraf Philipp Wilhelm von Nenburg, war nämlich nach dem Aussterben seiner Vettern, der Kurfürsten von dem Rhein, 1685 Kurfürst geworben, hatte also die Erbschaft der früheren Pfalzgrafen bei Rhein angetreten; und als er 1690 starb, würde fein ©ohn Johann Wilhelm, der schon feit dem Jahre 1679 Herzog von Jülich und Berg gewesen war, auch Herrscher des Kurfürstentums von bcr Pfalz. Als solcher ist er von dem Erzgießer Gabriel be Grupello2, dem zu Ehren die zwischen Ost- und Karlstraße liegenbe Grupello-straße genannt ist, in dem aus Erz gegossenen Rciterstanbbilbc bargestellt worden. Reiterstandbild Jan Wellems. Es führt uns den Kurfürsten in voller Rüstung vor, über dem Panzer ein breites Ordensband 1 Siehe Seite 54. — 2 Wohnhaus Marktplatz 4.

3. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 29

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 29 — und eine Kette tragend. Er sitzt in stolzer Haltung auf dem ruhig ausschreitenden, starken, breitbrustigen Pserde. Dieses wendet den edel geformten Kopf leicht nach links und hebt den rechten Vorder-und den linken Hinterfuß. Der nachschleppende starke Schweif dient neben den beiden anderen Füßen dem Standbilde als Stütze. Die Linke des Reiters hält den Zügel, die zur Seite gestreckte Rechte Johann Wilhelm. Nach dem Gemälde vo» Douven im historischen Museum. den Marschallstab: den von einer großen Perücke umwallten Kops ziert die Krone eines Kursüsteu. Der Sockel, ursprünglich von grauem Marmor, trägt eine lateinische Inschrift, deren Übersetzung lautet: „Johann Wilhelm, dem Pfalzgrasen bei Rhein, des H. Römischen Reiches Erztruchseß und Kurfürsten, Herzog von Bayern, Jülich, Kleve, Berg, dem verdientesten Fürsten, dem Vergrößerer der Stadt, dem Stifter der Gemäldegalerie fetzte dieses Denkmal die dankbare Stadt 1711. Der Sockel wurde 1831 erneuert."

4. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 64

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 64 — Seit anders geworden, seitdem unser neues, mit künstlerischen Ausbauten geschmücktes Werst und die hochwasserfreie, schöne Uferstraße den verkehrreichen Hasen im Süden mit dem kühnen Riesenbau der festen Rheinbrücke im Norden verbinden. Weiter stromabwärts erfreut unser Auge der Kaiser-Wilhelm-Park mit seinen weiten Rasenflächen und öffentlichen Gebäuden: Kunstpalast, Hetjensmuseum, Regierung und Oberlandesgericht. In der Tat ein Werk, das die trefflichen W'oite des um das ©mporbluhcn der Stadt hochverdienten Oberbürgermeisters Marx bei der Einfügung des Schlußsteins verdient: Dein Handel zu Nutz, Der Stadt zum Schutz Beim Fluteudraiig. — Dem Bürqersmanu, So oft er kann, Ein lieber Gang. Aber nicht nur dort arbeitete des Baumeisters fleißige, kunstgeübte Hand. Im Herzen der Stadt, auf dem alten Exerzier- und Kasernenplatze, entstand, nachdem an der nördlichen Stadtgrenze neue Kasernen erbaut waren, ein Stadtteil, der sowohl in bezug auf seine hervorragenden Bauwerke als auch ans seine Gesamtanlage inmitten einer Stadt seinesgleichen sucht. An allen Ecken und Enden aber lassen neue breite Straßen und große Plätze, stolze Bauten und stilvollegottes-häuser den Beschauer nicht minder freudig erstaunen. Zwar erzählen in Düsseldorf nicht die grauen Maliern ehrwürdigerdome und verwitterter Pfalzen von längst entschwundener großer Zeit; dafür aber darf es dank dem eifrigen Bestreben einer vorsorglichen Verwaltung und opferwilligen Bürgerschaft wegen seiner unvergleichlichen Park- und Waldanlagen den Namen „Gartenstadt" mit vollem Rechte tragen. Nach der in den Jahren 1908 und 1909 Der alte Rhciilkraii. vollzogenen Eingemein- Nach dem Gemälde von w. John in, Historische» Museuni. dllng der 93 0 r 0 t t C

5. Düsseldorf im Wandel der Zeiten - S. 24

1910 - Düsseldorf : Schwann
— 24 — Begebenheit. Der Volksmund verkündete, daß Jakobe im Schlosse heimlich enthauptet worden sei, und den neugierigen Reisenden zeigte man später noch das Gemach mit den Blutspuren, wo dieses geschehen sein sollte. Ja, einige wollten sogar die unglückliche Herzogin mit dem abgeschlagenen Kopfe im Arme ruhelos in den weiten Schloßgängen umher,vandeln gesehen haben, andere hatten das Rauschen eines schweren Gewandes vernommen und in den verödeten Gemächern eine Schattengestalt erblickt, die spurlos in der Mauer verschwand. _ Johann Wilhelm. Der bedauernswerte Johann Wilhelm verfiel immer mehr dein Wahnsinn und mußte zeitweise in Gewahrsam gehalten werden. Für ihn regierten seine Räte. Aber auch diese zeigten sich unfähig, Frieden und Recht zu schützen; sie konnten es nicht verhindern, daß holländische und spanische Truppen die rheinischen Gebiete brandschatzend und verheerend durchzogen. Die verwilderten Soldaten begingen an der Landbevölkerung unerhörte Grausamkeiten. Bauern und Bürger seufzten unter der Last der Einquartierung und unter dem horten Druck der Steuern. Da ertönten am 25. März des Jahres 1609 die Sterbeglocken der Lam-bertus- und der Kreuzbrüderkirche, und vom Schlosse aus durchlief eine ernlte Kunde die Stadt: Herzog Johann Wilhelm war nicht mehr. Weil er keine Kinder hatte, erlosch mit ihm ein altes Grafengeschlecht, das über 500 Jahre in Berg regiert hatte. Johann Wilhelm wurde in der Stiftskircke hinter dem Hochaltar an der Seite seines Vaters beigesetzt. Diesem hatte er auf der Gruft ein prachtvolles Grabmal errichten lassen, das noch heute dem ehrwürdigen Gotteshanse zur Zierde gereicht. Es ist aus mehrfarbigem Marmor in Form eines Altars sehr kunstreich von einem italienischen Bildhauer angefertigt. Oben auf der Spitze steht der auserstandene Heiland, und mitten aus dem Altartische ruht in voller Rüstung die lebensgroße Gestalt des Herzogs Wilhelm, den Kopf auf den rechten Arm gestützt, Helm und Schwert zur Seite. £

6. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 25

1917 - Düsseldorf : Schwann
25 In der Trunkenheit zwang er einst die Knigin, aus dem Schdel ihres Vaters Wein zu trinken. Da lie Rosamunde racheglhend ihren Gemahl durch gedungene Mrder erschlagen. Von der festen Hauptstadt Pavia aus verbreiteten die Langobardenknige ihre Herrschaft der ganz Mittelitalien und einem Teil des Sdens. Allmhlich gewhnte sich das barbarische Volk an mildere Sitten, und mit der Wiederkehr staatlicher Ordnung gelangte das verwstete italische Land zu neuer Kraft. Eine christliche Knigin, die bayrische Frstentochter Theudelmde, fhrte die Langobarden um das Jahr 600 dem katholischen Christentum zu. Nach der berlieferung stammt von ihr die noch erhaltene Eiserne Krone, deren innerer Reif aus einem Nagel vom Kreuze des Erlsers geschmiedet sein soll. Zweihundert Jahre, bis auf Karl den Groen, hatte das Reich der Langobarden Bestand. Ihr Andenken lebt fort in dem Namen der Lombardei. Die Bewohner dieses oberitalischen Landes, die Nachkommen der alten Langobarden, bilden noch heute den krftigsten Teil der Bevlkerung Italiens. 38. In einer Rmerstadt der Wanderzeit. Wie furchtbar die groe Wanderzeit die Bevlkerung des Rmerreiches heimgesucht hat, zeigt uns etwa das Bild einer verfallenen Rheinstadt des fnften Jahrhunderts. In Trmmern liegt die ehemals blhende Ansiedluug da; sie ist zum elenden Dorfe geworden. Eingestrzte Bogenhallen und zerborstene Gewlbe, Reste von Amphitheater und Bdern, zwischen denen Buschwerk und Unkraut wuchern, starren uns an. Nur die wuchtige Wasserleitung ist unversehrt; ihrer bedurften die wandernden Scharen, und darum blieb sie verschont. Hie und da steigt der Rauch von bewohnten Husern empor. Hndlerbuden und frnkische Bauernhtten liegen regellos zwischen den Trmmern. Auf einer Anhhe ragt ein rohes, strohgedecktes Steinhaus empor, der Sitz eines Germanenfrsten; die Steine sind aus einem rmischen Tempel gebrochen. Am Rheinufer erhebt sich auf Pfhlen der rohgezimmerte Holzbau einer christlichen Kirche. Die Straen sind ihres herrlichen Basaltpflasters, des einstigen Stolzes der Rmerstadt, beraubt. Auf ihnen begegnen uns breitschultrige Frankenkrieger mit ihrer Streitaxt an der Seite und barfige, in Linnen gekleidete Weiber, armselige rmische Handwerker, denen man die Unfreiheit ansieht, und struppige keltische Hndler. Von sdlndischen Sklaven geleitet, zieht ein blonder Frstensohn hoch zu Rotz mit Gefolge in die Trmmerstadt eine neue Zeit ist im Entstehen.

7. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 16

1917 - Düsseldorf : Schwann
16 langen Freiheitschwerte der riesigen Heldenfigur leuchtet die goldene Inschrift herab: Deutschlands Einigkeit meine Strke, Meine Strke Deutschlands Macht!" Die Rmer am Rhein. 22. Sidtegrndungen. Seitdem die Rmer ihre Herrschaft am Rhein befestigt hatten, entstand an der linken Stromseite aus den Waffenpltzen der Legionen eine Anzahl von Ansiedlungen, die sich bald zu blhenden Stdten entwickelten. Alle greren links-seitigen Rheinstdte unserer Zeit sind aus solchen rmischen Kolonien hervorgegangen. Wenn wir, um die wichtigsten Rmerstdte zu nennen, etwa von C l n , der Geburtssttte der Mutter Neros, mit der linksrheinischen Eisenbahn nach Sden fahren, so fhrt uns das Dampfro der Bonn, Remagen und Andernach nach Coblenz. Von da knnen wir einen Abstecher nach Tr;er machen, das im vierten Jahrhundert eine der glnzendsten Städte des rmischen Reiches war; staunend bewundern wir dort die gewaltige Porta Nigra, d. h. schwarzes Tor, und die Trmmer des Kaiserpalastes. Von Coblenz fahren wir weiter der Boppar d und 06er < wesel nach Bingen an der Mndung der Nahe. Bald gren uns die Trme des goldenen" Mainz. Die Stadt war der gln-zende Mittelpunkt des rmischen Lebens am Rhein, und zahlreiche Spuren des Rmertums sind noch heute dort zu finden; ein berhmtes Rmermuseum birgt viele Tauseude von Fundstcken. Weitet geht es rheinaufwrts der Worms und Speyer nach Straburg, das bei den Rmern die Silberstadt" hie. Wir gelangen nach dem schweizerischen Basel, d. h. Knigstadt, in dessen Nhe eine rmische Gardelegion ihren Standort hatte, und enbigen die Fahrt in dem badischen Konstanz am Bodensee, der Stadt des Kaisers Konstantins. Eine groe, belebte Heerstrae lief von einer Stadt zur andern. Von Basel aus zog seit den Tagen des Kaisers Augustus eine khne, 4v2 m breite Hochgebirgsstrae durch die Schweiz, am Genfer See vorbei und der den Groen St. Bernhard nach Italien und Rom. 23. Grenzwall und Grenzverkehr. Nach dem Aufhren der kriegerischen Unternehmungen suchten die Rmer ihre Grenzlande gegen die gefrchteten Germanenvlker immer mehr zu sichern. Sie errichteten deshalb einen festen, 540 km langen Limes, d. h. Grenzwall. Er erstreckte sich bort Rheinbrohl am Rhein bis zur Ein-mndung der Altmhl in die Donau. Dieser teilweise wieder auf

8. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 81

1917 - Düsseldorf : Schwann
81 mit Stroh belegt. Die kleinen, glaslosen Lichtffnungen in den kahlen Wnden werden gegen Regen, Sturm und Klte mit einer Klappe verschlossen. Rohe Tische, Bnke und Truhen mit Eisenbeschlag, Geschirre aus Holz oder Ton bilden die Hauptausstattung; die oberen Rume dienen als Kornkammern und Futterbden. 132. Die Kirchen, der das Gewirr der Huser ragen die Kirchen empor, deren Glockenklnge das tgliche Leben der Brger freundlich umtnen. Sie sind die ltesten Steinbauten der Städte. Als Bauart der meist dreischiffigen, spter in Kreuzform gebauten Gotteshuser finden wir ursprnglich den romanischen Stil. Er geht hauptschlich von der Basilika, der einfachen frh-christlichen Kirche, aus und ist kenntlich an den kleinen, rundbogigen Fenstern und kurzen Sulchen. Im dreizehnten Jahrhundert tritt daneben der g o t i s ch e oder deutsche Stil auf, der sich auszeichnet durch Spitzbogen und hochstrebende Kreuzgewlbe. Als die schnsten romanischen Bauwerke ragen die Dome zu Speyer, Worms und Mainz auf. Ein Wunderwerk der gotischen Baukunst ist der 1248 begrndete Clner Dom, dessen 156 m hohe Trme 1880 vollendet worden sind. Herrliche gotische Dome sind auch die Mnster (d. h. eigentlich Klosterkirchen) von Freiburg in Baden, Straburg, Ulm und die Stephanskirche in Wien; die 161 m hohe Turmspitze des Ulmet Mnsters ist die hchste von Europa. Da Brger, die selbst noch unter Strohdchern hausten, so ge-waltige, herrliche Bauten unternahmen, zeugt von der religisen Heldenkraft jener Zeit; war doch die Glaubensinnigkeit so groß, da sogar manche vornehme Frauen sich nicht scheuten, mit eigener Hand Holz und Steine zum Bau eines Gotteshauses herbeizuschleppen. 133. Der Handel. Der erwachende Handel hatte noch mit groen Schwierigkeiten zu kmpfen. Auf grundlosen Wegen fhrten die Kaufleute ihre Waren, die sie persnlich einhandelten, in schweren Lastwagen langsam voran. Bewaffnete, hufig Ritter, schtzten sie um hohes Geleitgeld, aber oft genug geriet alles in die Hnde von Rubern. Zahlreiche Zollsttten, am Rhein der 100, erhoben drckende Abgaben. Fiel ein Wagen um, so gehrte die Ladung nach der Grundruhr" dem Besitzer des Grund und Bodens, den sie berhrte". Verdeckte Lcher im Wege brachten daher manchen Wagen zu Fall. Fhrte der Weg durch eine Stadt, die das Stapel-recht hatte, so muten die Waren ausgeladen werden und drei Tage lang aufgestapelt" in einer stdtischen Kaufhalle ausliegen; jeder Brger konnte dann nach einer Ratstaxe davon kaufen, was er wollte. Den Seehandel bedrohte das barbarische Strandrecht; bei Schiffbruch an der Kste verfielen Schiff und Ladung den Strandbewohnern. Surbonfeti, Geschichte fr Lyzeen und Hhere Mdchenschulen, Teil Iv. 6

9. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 32

1917 - Düsseldorf : Schwann
- 32 uns viele Leute mit Jacken", Joppen" oder Mtzen", im Basar" ist eine Ausstellung von Kattun", Musselin", Atlas", Gaze" zu schauen, und im Hafen sieht man einen Admiral" (= Herr des Meeres) seine vom Arsenal" (= Waffenhalle) ausgersteten Fregatten" befehligen. 48. Xeres (spr. Cheres), Tours Von der Kste des heutigen Marokko aus setzten die mohammedanischen Mauren (Mohren"), die nach dem alten Mauretanien benannt sind, unter ihrem Feldherrn Tarik nach Spanien der; am Felsen G i b r a 11 a r", d. h. Berg des Tarik", stiegen sie ans Land. Die Westgoten waren durch innere Streitigkeiten lngst geschwcht und konnten sich der tapferen Feinde nicht erwehren. In einer mehrtgigen Schlacht bei der Stadt Xeres, unweit Cadix, die durch ihren Sherry "wein be w-j -j rhmt ist, erlagen sie dem maurischen Ansturm; ihr König Roderich fiel selbst im Kampfe. Nur ein Rest der Goten rettete sich in die Berge Asturieus und behauptete hier seine Freiheit. Bald schweiften die Maurenscharen auch der die Pyrenen ins Frankenland, und der Emir oder Statthalter von K 6 r -dova fhrte sie gegen das kostbare Heiligtum der Franken, die Martinskirche in Tours. Aber in einer groen Schlacht in der 7q4) legend von Tours schlug der starke Hausmeter Karl i Oz gerade 100 Jahre nach Mohammeds Tode die maurischen Reitergeschwader mit seinem Heerbanne wuchtig zurck; die abendlndische Kultur war durch den Hammer" gerettet. Zweimal sind also die Germanen mit dem Islam zusammengestoen: bei 3eeres erlagen die Goten, bei Tours siegten die Franken. In der Folgezeit blhte das Maurentum in Spanien, wo es sich bis zum Ende des Mittelalters behauptete, mchtig empor. Auf die Wissenschaft des Abendlandes hat es bedeutsam eingewirkt; an der Hochschule von Sevilla sammelten sich Scharen christlicher Jnglinge zu den Fen maurischer Lehrer. Das Alhambraschlo in Granda ist noch heute ein herrliches Denkmal maurischer Kunst. 49. Das Ende der Merowinger. Das Scheinknigtum des Merowingergeschlechts hatte sich inzwischen lngst berlebt, und des Hammers" Sohn, Pipin der Kleine, beschlo, ihm gnzlich ein Ende zu machen. Er lie dem letzten, Ehilderich Iii., die langen Knigslocken scheren und verwies ihn in ein Kloster. Eine Reichs wr * Versammlung erhob dann den mchtigen Hausmeier als neuen König auf den Schild, und frnkische Bischfe, unter ihnen vielleicht der hl. Bonifatius, salbten und krnten ihn. Der Papst

10. Deutsche Geschichte im Mittelalter - S. 36

1917 - Düsseldorf : Schwann
36 ober Ziegenfellen bereitet sind, Handschriften mit dem Gnsekiel. Schn rot und schwarz marschieren die Buchstaben auf; besonders prchtig sind die Anfangsbuchstaben, und knstlerische Malereien be-leben die Schrift. In den Schreinen der Bcherei sehen wir zahl-reiche, meist in Holz und Schweinsleder gebundene Bcher. Die schweren Bnde sind der Stolz des Klosters. Aus der sogenannten ueren" Schule fr Knaben der Umgegend dringt die Stimme des Lehrers. Er unterrichtet die Schler, die auf Bnken an den Wnden umhersitzen, in Lesen und Schreiben, in Latein, der Sprache der Kirche und der Gebildeten, in Kirchengesang, etwas Rechnen und Gestirnkunde. berall herrscht emsige, geregelte Ttigkeit. 54. Der sprachliche Einflu der Kirche. Wie sehr die kirch-liche Bildung unsere Sprache bereichert hat, zeigt ein kurzes Beispiel. Wir treten an einem Feste" durch den Turm" in die Kirche". Das Gotteshaus ist von mittlerer Gre, weder ein Dom" noch eine Kapelle". Auf dem Chor" erhebt sich der Altar". Es ist Predigt"zeit. Die Tne" der Orgel", die der Organist" oder der Kster" gespielt hat, sind verklungen. Der Pfarrer" oder Pastor" besteigt die mit einem Kreuz" oder Kruzifix" geschmckte Kanzel". Er ermahnt die Gemeinde zu einem religisen" Leben; der Mensch solle Gott anbeten", kein Opfer" fr ihn scheuen und nach Vermgen Almosen" an die Armen spenden". Am Schlsse spricht er nach einem Gebet" der die Laien" einen feierlichen Segen". 768814 Karl der Groe. Das Ziel und Lebenswerk Karls, der seit dem Tode seines Bruders Karlinann, 771, die Alleinherrschaft fhrte, war die Vereinigung aller germanischen Stmme des Festlanbes zu einem groen christlich en Reiche. Er verband in ihm das Geistliche mit dem Weltlichen und gab baburch dem Mittelalter sein besonberes Geprge. Karls Kriege. 55. Die Sachsenkriege. Zwischen Rhein und Elbe, im Ge-biete der heutigen plattdeutschen Sprache, wohnten die heidnischen Sachsen. Sie waren ein tchtiges, seine Freiheit und seine Götter siebendes Bauernvolk, das die Strme der Vlkerwanderung nicht berhrt hatten. Als der bebeutenbfte ihrer Stmme saen an der Lippe, Ruhr und Ems die trotzigen Westfalen. Ein Menschen-alter dauerte es, bis der König die feinblichen Nachbarn, die oft Einflle ins Frankenland machten, bezwang und dem Christentum unterwarf.
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