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1. Vaterländische Geschichte - S. 31

1909 - Nürnberg : Korn
— 31 Ssie staub es mit bet-St e1i g i o u? sd£ait fanb bamalv neben dem innigsten ©tauben den ärgsten Aberglauben. (£v roai eine Zeit, in tiu Ichtt besonbers viele kirchliche Stiftungen gemacht würden. Fast jeber Graf baute ein Kloster ober beschenkte es reich. Die Suitpotbiuger übergaben ja ihr eigenes Stammschloß zur Errichtung eines Klosters. Papst Gregor Vii. verbot barnals den Geistlichen die Ehe. Daburch mürben die)eiben befähigt, ihre ganze Kraft der Kirche zu widmen; beim sie waren nicht an eine Familie gebuuben. Zu den Klöstern war in jener Zeit ein großer Zubrang. Man fanb bort in der stürmischen Zeit Schutz und Ruhe; auch waren sie fast die einzigen Stätten, wo Kunst und Wissenschaft gepflegt würden. In den Klöstern zu Regensburg, Benebiktbeuern, Wessobrunn, Bamberg lebten hervorrageube Gelehrte, in Tegernsee und Bamberg tüchtige Künstler. Von Tegernsee stammen die ersten Glasmalereien. Bei den Klöstern bestauben auch Schulen, in welchen die Jugeiw unterrichtet würde. Dies waren jeboch mehr lateinische als deutsche Schulen. Das niebere Volk blieb ohne Unterricht. Auch in der Baulunst und in der Dichtkunst bereiteten sich große Fortschritte vor. Der romanische Baustil mit seinem Runbbogen ist burch-gebilbet. Bereits fangen die flachen Holzbecken in den Kirchen an zu verschwinden und das Kreuzgewölbe erscheint. Die Gotik mit ihren Himmel* anstrebenben Spitzbögen, mit ihrer seinen Glieberung an Portalen (Türen) und Fenstern tritt aus. In der Dichtkunst kommt die beutsche Sprache mehr und mehr zur Geltung. Das Hauptwerk dieser Zeit, die Nibelungensage, ein Helbengebicht, dessen Verfasser man nicht kennt, scheint von einem Bayern ober einem Österreicher verfaßt worben zu fein. Der Süb-ostert Deutschland war die Wiege der mittelalterlichen Blütezeit unserer Dichtkunst. 8. Die drei ersten Milletsbacher als Kerzoge in Mayern. (1180-1253.) „Der Kaiser Barbarossa, Der zog von Welschland her, Gar viele tapf're Helden, Die hatt' er nimmermehr. Dort unter grünem Lorbeer Nicht wenig lagen tot; Manch Laub und Gräslein blühte Wie Röslein blutig rot." Franz Dittniar. Die schon geschilberte Helbentat Ottos von Wittelsbach in der Berner ober Veroneser Klause war die Veranlassung, daß ihn der Kaiser mit dem

2. Vaterländische Geschichte - S. 43

1909 - Nürnberg : Korn
— 43 — Throne. Wer aber glaubt, daß das Leben der Ritter in den Burgen ein recht behagliches gewesen ist, der ist völlig im Irrtum. Wohl jeder bou uns roohnt heutzutage angenehmer und besser als zu jener Zeit Ritter und Grafen. Wollen wir im Geiste einer Burg an einem schönen Wintertage einen Besuch abstatten! Während wir den Burgberg hinaufreiten, begrüßt uns der Burgwächter mit Trompetenstößen; der Torwart läßt die an Ketten ausgezogene Brücke nieder, so daß wir durch das einzige Tor in den Burghof einreiten können. Innen müssen wir die Waffen ablegen. Größere Burgen haben mehrere solche Höfe, welche durch eiserne Fallgitter voneinander getrennt sind. Hohe Mauern, oft auch, namentlich in der Ebene, ein tiefer Graben umschließen die Burg. Dahinter liegen die Wohngebäude und Ställe, doch so, daß das Herrschaftshaus, der „Palas", von den übrigen getrennt ist. Ein hoher besonders fester Turm, der „Bergfried", überragt alle anderen Gebäude. Seiu Eingang liegt hoch und kann nur mit Leitern oder beweglichen Treppen erreicht werden. Hoch oben hat der Turmwächter seinen Sitz. Wenn alles schon verloren war, wurde dieser Turm noch verteidigt. Tief unter ihm waren die schauerlichen, feuchtkalten „Burgverliese", Gefängnisse für die Feinde. Nachdem wir von den Pferden gestiegen, springen sogleich Stallknechte zu unserer Bedienung hervor. Da begrüßt uns auch schon der Herr der Burg. An seiner Seite steigen wir die steinerne Treppe zum Rittersaale empor. Dies ist ein großer Raum mit kahlen Wänden und kaltem Steinboden. Um ihn etwas behaglicher zu machen, liegt ein Teppich (anderswo bloß Stroh) auf dem Fließ: Schilde und Waffen hängen an den Wänden. Das Licht, welches den Raum erhellt, füllt durch die Fenster herein. Dieselben sind offen; beim Glasfenster waren dazumal sehr selten. Schnee und Regen und der Wind konnten herein und der Saal war deshalb, namentlich zur Winterszeit, sehr kalt, um so mehr als im ganzen Raum kein Kamin (Ofen) vorhanden war. Weil die Mauern sehr dick waren, so entstanden bei den Fenstern tiefe Nischen, in welchen Bänkchen angebracht waren. Das müssen gemütliche Plauderwinkel gewesen sein in warmer Sommerszeit! Außer solchen Sälen gab es aber auch in jeder Ritterwohnung behagliche Zimmer, Kemenate genannt, Kammern, Küchen und meistens auch eine Kapelle. Im gewöhnlichen Wohnzimmer begrüßen wir die Hausfrau. Sie spinnt Wolle oder Flachs und webt auch Leinwand oder wollene Tücher zu Kleibern für die Ihrigen. Solche Arbeiten verrichten auch die Mägde. In diesem Raume ist es etwas wärmer. Er ist Wohn- und Schlafzimmer zu gleicher Zeit. Der Boden besteht aus Lehm. Im Kamin brennt offen zu unseren Füßen ein helles Feuer. Durchs Fenster stäubt der Schnee. Ein Windstoß jagt oft den Rauch in das Zimmer, so daß man fast ersticken muß. Ein Kruzifix und manchmal auch etliche sehr einfache Bilder zieren den Raum. An der Wand steht ein großes

3. Vaterländische Geschichte - S. 53

1909 - Nürnberg : Korn
53 — zog sich Siegmund ganz von der Regierung zurück. Der kunstsinnige Fürst lebte lieber auf seinem Schlosse Menzing an der Würm, unweit München, im Berkehr mit Gelehrten und Künstlern, als daß er den Regiemngs-geschäften oblag. So war Albrecht tatsächlich Alleinregent. Da glaubte Herzog Christoph der Starke, von dem schon bei der Landshuter Hochzeit die Rede war, gemäß den Bestimmungen seines Vaters ein Anrecht aus die Mitregentschaft zu haben. Aber Albrecht ließ dies nicht zu. Ein Schiedsgericht gab ihm recht, und Christoph wurde 19 Monate lang in Haft gehalten. Er starb später auf der Rückkehr vou eiuer Pilgerfahrt in das hl. Land zu Rhobus. Albrecht der Weise war bestrebt, das wieder zu erringen, was die Wittelsbacher verloren hatten. Dadurch machte er sich viele Feinde, selbst den Kaiser Friedrich 1ii., dem er Regensburg weggenommen hatte. Aber er wußte mit Kraft und Klugheit den nahenden Gefahren zu entgehen. Der Zwiespalt mit dem Kaiser wurde dadurch beigelegt, daß er Regensburg wieder herausgab. An dem Landshuter Erbfolgekriege war Herzog Albrecht ebenfalls beteiligt. Der größte Teil jener Länder, um die man kämpfte (Nieber-bavern), kam in seinen Besitz. Um sein Land vor weiteren Teilungen zu bewahren, erließ er im Einverständnis mit seinem Bruder Wilhelm das sogenannte Primogeniturgesetz (Erstgeburtsgesetz) 1506 und ließ es von den Landstünden und vom Kaiser Maximilian bestätigen. Dieses Gesetz bestimmte, d a ß B a t) e r n niemals mehr geteilt werden dürfe it u b daß immer nur der älteste S o h n Regent des ganzen Landes sein m ü s s e. Die jüngerer! Prinzen waren nur Grasen und wurdeu mit anderen Einkünften ausgestattet. Diese fingen Bestimmungen allein schon rechtfertigen den Beinamen Albrechts „der Weise". Unter Albrechts Regierung wurden einige bedeutende Bauwerke vollendet. Sein Bruder Siegmund hatte den Grund zur Frauenkirche in München gelegt. Albrecht baute sie aus. Heute noch bewundern wir den großen schönen Bau, dessen Kuppeltürme ein Wahrzeichen und eine Zierde Münchens sind. Zu seiner Zeit wurde auch der Dom in Regensburg vollendet, eines der herrlichsten Gotteshäuser in ganz Deutschland. In dem Bewußtsein, eine der schönsten Taten des Friedens getan zu haben, konnte Albrecht zu seinen Vätern schlafen gehen. Allen Bruderzwist, der Jahrzehnte lang die gesegneten Gaue Bayerns verwüstet, glaubte er vorüber. Konnte er ahnen, daß aus weiter Ferne dumpf grolleub ein neues Unwetter'heranzog, größer, schrecklicher als alle bisherigen? Unter Blitz und Donner trat die Neuzeit auf den Plan.

4. Vaterländische Geschichte - S. 98

1909 - Nürnberg : Korn
98 — Er ließ auf bcr Theresienhöhe bei München die Ruhmeshalle mit dem riesigen Denkmal der Bavaria errichten. Die erstere enthält die Büsten verdienstvoller Männer unseres bayerischen Batexlanbes. Vor ihr steht mit einem Lorbeerkranz in der erhobenen linken Hand die Bavaria, eine riesige Frauenfigur mit einem Löwen zur Seite, welche Bayern vexsinn-bilblichen soll. Man kann im Innern der Gestalt auf eiuer eisernen Treppe emporsteigen bis in das Haupt, in welchem sechs Personen gut Platz haben. Das Siegestor mir vier gegossenen Löwen, bic Fcldhexxnhallc mit den Stanbbilbcrn der Generale Tilly und Wxcdc, die Glyptothek mit Büd-hauerarbeiteu, bic beiben Pinakotheken mit Gemälben, die Propyläen, ein griechisches Säulentor, bcr Obelisk zur Erinnerung an bte in Rußlanb gefallenen Krieger und mehrere Kirchen, barunter die Basilika: alle bi esc Bauten verbauten König Ludwig I. ihre Entstehung. Die schönste gotische Kirche Bayerns, nämlich den Dom zu Regensburg, ließ er ausbauen uitb den Dom zu Speyer mit seiner Fürstengruft, in welcher acht deutsche Kaiser ruhen, erneuern. Obwohl alle diese Unternehmungen viel Gelb verschlangen, so waren buch die Kassen nie leer. König Ludwig war ein guter Haushalter, der überall auf Ordnung sah und stets am rechten Platze zu sparen wußte. Gleich am Anfang seiner Regierung hatte er Oxduung in den Staatshaushalt gebracht, indem er überflüssige Stellen abschaffte und überall auf die größte Einfachheit drang. Für die ehemalige Universität Ingolstadt, welche (1802) nach Lauds-hnt verlegt worben war, erbaute er einen herrlichen Palast urtb verlegte bic Hochschule (1826) nach München. Dem Hanbcl widmete der König große Fürsorge. Er ließ (1846) den Lndwigs-Donanmainkanal unter großem Kostcnaufwanb bauen und schuf damit eine Wasserstraße, die schon Karl der Große ausführen wollte. Damit war eine Vcrbinbuug zwifcheu Rhein und Donau, zwischen der Norbsee und dem Schwarzen Meer hergestellt. Schon früher, am 7. Dezember 1835 war die Lndwigsbahn, die erste Eisenbahn in ganz Deutschland eröffnet worden. Sie verbindet die Schwesterstädte Nürnberg und Fürtb. Ludwig berief bebeutenbe Künstler und Gelehrte nach München. Mer er vergaß bei der Pflege der Künste und Wissenschaften urtb bei der Freigebigkeit, mit bet ex die Hochschulen ausstattete, keineswegs die anberu Schulen. Auch sie hatten in ihm einen eifrigen Förberer. Damals hatte sich eben ein kleines, aber tapferes Volk, bic Griechen, von der türkischen Herrschaft freigemacht; sie genossen bei ihren Bestrebungen die besonbexex Aufmuntexung des Königs Ludwig. Nun bexiefen sie den zweiten Sohn desselben, Otto, zu ihxem Könige. Dcx 17-jährigc Jüngling xeiste, begleitet von bcwähxtcn Staatsmänner, in sein neues Laub ab. Doxt, wo ex bei seinex Abxeise das bayexische Land vexließ — nicht

5. Vaterländische Geschichte - S. 55

1909 - Nürnberg : Korn
55 — willkommene Gäste; deswegen werden auch jetzt die neuen Straßen in Den Städten breit augelegt und die Häuser oft auch mit Vorgärtchen versehen. Damals standen die Häuser meist so, daß der Giebel auf die Straße blickte; die Dächer waren sehr hoch und mit Ziegeln gedeckt. Auch ganze Gebäude wurden schon mit Backsteinen ausgeführt, während man anfangs nur mit Bruchsteinen gebaut hatte. Besondere Sorgfalt und viel Geld wurde auf den Bau von gotischen Kirchen und Kapellen, die in fast jeder Stadt entstanden, verwendet; doch gab es auch gar stattliche Bürgerhäuser mit zierlichen Erkern und der päpstliche Gesandte Äneas Sylvins (gestorben als Papst) hatte recht, als er den Ausspruch tat, daß die Könige Schottlands glücklich sein würden, wenn sie so wohnten, wie ein Nürnberger Bürger. Die Einrichtung der Häuser war einfach aber schön. Zu ebener Erde lag ein weiter Hausflur. Durch eiu großes Tor konnte man in denselben fahren. Hier hantierten die Dienstleute; hier wurden ihnen Befehle erteilt und Aufträge entgegengenommen. Gewöhnlich führte eine Wendeltreppe in das erste Stockwerk, wo sich die eigentlichen Wohnränme befanden. Ein weiter Vorplatz, einem Tanzsaal ähnlich, dessen Boden mit Steinplatten belegt war, dehnte sich vor der Eingangstüre des Wohn-gemaches aus. Dieses selbst war mit einfachen festen Möbeln aus hartem Holz ausgestattet und im Hintergründe stand ein riesiger Kachelofen, dessen Wärmeentwicklung nicht in richtigem Verhältnis zu feinern Umfange stand. Wer glaubt, daß zu jener Zeit der Aufwand recht gering gewesen sei, der irrt sehr. Es wurde üppig gespeist, wacker gezecht und großer Putz entfaltet. Gegen die überhandnehmende Kleiderpracht und Verschwendung haben Fürsten und Städte wiederholt Verordnungen erlassen müssen. In München z. B. war besohlen, daß zur Taufe eines Kindes nicht mehr als 10—12 Frauen, zu einer Hochzeit nicht über 24 geladen werden dürfen. In Nürnberg war es verboten, die Kinder in feidenen oder mit Perlen geschmückten Tüchern zur Kirche zu bringen; auch durfte kein größeres Patengeschenk als 32 Pfennig nach damaligem Geld gegeben werden. Das Nachschleifen der Rocksäume (die Schleppe) war den Frauen verboten. Daß auch im Trinken des Guten zuviel getan wurde, sehen wir aus der Tatsache, daß in der Reichsstadt Nürnberg ein eigener Wagen vorhanden war, um morgens die Betrunkenen von der Gasse heimzuschaffen. Die Straßen der größeren Städte wurden schon reinlicher gehalten und fast auenuärts fing man an, dieselben nach dem Beispiele Nürnbergs, Münchens und Ingolstadts zu pflastern. Nächst den Kirchen war das hervorragendste Gebäude einer Stadt das Rathaus. Es lag in der Mitte des Ortes und war meist mit einem Turm geziert, ans dem, wie auf den Kirchtürmen, ein Schlaguhrwerk die Stunden verkündete. Vordem gab es nur Sonnenuhren, bei denen man aber bekanntlich nur dann weiß,

6. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 51

1914 - Nürnberg : Korn
51 gestellte und geringe Leute, Männer und Frauen, Knechte und Mägde, Kinder über 12 Jahre, beim Bau mithelfen. Nie ist es einem Feind gelungen in das Innere der Stadt einzudringen. In der so geschützten Stadt konnten die Bewohner unbesorgt leben. Die Häuser wurden größer und schöner gebaut und mit hohen Giebeln, zierlichen Erkern und Chörlein ausgeschmückt. Figuren, in Stein gemeißelt, in Holz geschnitzt, bunte Gemälde und Wappenschilder wurden angebracht. Kunstvoll gebaute Kirchen über- ragten mit ihren hohen Türmen selbst die höchsten Gebäude. Innen und außen zierten Bildwerke aus Holz und Stein diese Gottes- häuser. Andere große Bauten, wie das Rathaus, ein Kornhaus, wurden errichtet und schöne Brunnen aufgestellt. So ist Nürnberg zu einer schönen, vielbesuchten Stadt geworden. Oft kamen deutsche Kaiser nach Nürnberg und wurden hier festlich empfangen. Sie hielten sich dann oft längere Zeit auf und nahmen Wohnung auf der Burg oder bei reichen Bürgern. Glänzende Fürsteuver- sammlungen fanden bei ihrer Anwesenheit in Nürnberg statt. Allerhand Festlichkeiten wurden von den Bürgern den hohen Besuchen zu Ehren veranstaltet und diese zeigten sich für die freundliche Auf- nahme auch erkenntlich, indem sie den Nürubergern manche Gnade zu teil werden ließen. (Freie Stadt.) Sage von der Kunigunden- linde u. a. Doch fehlten der Stadt in dieser alten Zeit noch vieles Schöne und manche Bequemlichkeit. Die Straßen waren zum Teil nicht gepstastert. Bei Regenwetter sank man tief in den Schmutz ein. Hunde und Schweine verunreinigten die Wege. Kanäle unter der Straße waren nicht vorhanden, das Regen- und Abfallwasser stand in offenen Rinnen zur Seite des Weges. In ganz alter Zeit waren die Straßen des Nachts ganz dunkel und man hat erst vor 100 Jahren angefangen, dieselben mit dem schwachen Licht von ^ llaternen zu beleuchten. Bor den Häusern fand man vielfach offene Miststätten. Die dorthin gebrachten Abfälle verbreiteten üble Gerüche. Das Wasser mußte von den Brunnen auf der Straße mit großen Eimern und Butten in die Wohnungen gebracht werden. 4 *

7. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 17

1914 - Nürnberg : Korn
17 Fußsteig kommen können, ist er etwas höher gelegt als dieser und durch schmale Granitsteine abgegrenzt. (Randsteine.) Da das Trottoir keine schweren Wagen tragen muß, ist es auch nicht gepflastert wie die Fahrstraße. Es ist mit viereckigen Platten belegt, die eng an- einander gefügt sind. Laternen, Hydranten, Plakatsäulen, Tafeln für die Straßenbahn sind auf dem Trottoir aufgestellt, da sie aus der Fahrstraße den Verkehr stören würden. 12. Ein neues Haus. Beim Bau. Viele Leute müssen zusammenhelfen, wenn ein neues Haus gebaut werden soll. Zuerst wird ein passender Platz ausgesucht. Da der Bauherr schon vorher wissen möchte, wie das fertige Haus aussehen wird, macht ihm der Baumeister eine Zeichnung oder Plan. Nach dem Plan haben sich auch die den Bau ausführenden Leute zu richten. Daraus ist zu ersehen, wie lang, breit und hoch das Gebäude wird, wie groß die Zimmer, wie hoch und weit die Fenster und Türen werden. Es kann nun mit dein Bau begonnen werden. Fuhrwerke fahren Sand, Kalk und Steine herbei. Ist der Platz ausgemessen und abgesteckt, fangen die Arbeiter an, den Grund zu graben. (Zweck.) Der Bau der Mauer folgt. Mit Mörtel (Her- stellung!) werden die aufeinander gelegten Steine fest verbunden. (Maurer und Handlanger, ihre Arbeit und Werkzeuge.) Die Back- steine kann man verwenden wie sie angefahren wurden. (Her- stellung der Ziegel.) Die Sandsteine wurden im Steinbruch ge- brochen und erhalten die nötige Form erst am Bauplatz durch die Steinhauer. Der Grund ist gebaut, der Keller ist fertig. Ein Gerüst wird errichtet. (Beschr.) Immer höher wird die Mauer, ein Stockwerk nach dem andern wird aufgerichtet. Die Bausteine müssen an Seilen hochgezogen werden. Die Zimmerleute fügen nach jedem Stockwerk die Balken in das Mauerwerk ein, daß die Decke einen Stock vom andern trennt. Die einzelnen Stockwerke werden durch Treppen miteinander verbunden. Ist die Mauer bis hinauf in den oberen Stock gebaut, richten die Zimmerleute die auf Spörl, Heimatkundliche Stoffskizzen, o

8. Heimatkundliche Stoffskizzen für den Unterricht in Stadtschulen teilweise mit Berücksichtigung der Stadt Nürnberg - S. 38

1914 - Nürnberg : Korn
38 3. Die Kirche. Wie die Kinder in der Religionsstunde, so hören die Erwachsenen in der Kirche von Gott und göttlichen Dingen. Viele große und schöne Kirchen stehen in unserer Stadt. (Beispiele.) Die Kirchen von außen: hohe, spitze Türme, (auch Kuppeln) Kreuz, Hahn, Glocken, Uhr, große Eingangstüren, Bilder und Figuren aus Stein, hohe, gebogene Fenster mit buntbemalten Scheiben. In der Kirche: hohe Säulen, gewölbte Decke (Klang der Stimme), Emporen, Bänke, Altar und Kanzel, Bilder und Figuren, kunstvoll gemalt und gebildet, Leuchter und andere Geräte, die Orgel. Der Gottesdienst. Gefahren. 1. Schlimme Menschen. Fast alle Tage hören wir, daß schlimme Menschen das Eigen- tum, die Gesundheit, sogar das Leben der andern in Gefahr bringen. (Beispiele.) Es sind Diebe und Einbrecher, die heimlich in Läden und Wohnungen eindringen, Kassen und Schränke erbrechen und kostbare Sachen mitnehmen. Andere suchen mit Gewalt in den Wohnungen, auf den Straßen, auf einsamen Wegen fremdes Eigen- tum zu bekommen. Oft scheuen sich diese schlimmen Menschen nicht, dabei andern Schaden anzutun, sie zu verletzen oder zu töten. (Raub.) Manche suchen durch Betrug die Leute um das Geld zu bringen. (Unterschlagung, Fälschung. Beispiele.) Wie wir uns vor solchen Leuten schützen. Wir verschließen die Türen unserer Wohnungen mit Schloß und Riegel. (Sicherheitsschlösser.) Gärten und Höfe umgeben wir mit Mauer und Zaun. Wir halten uns wachsame Hunde. (War- nung vor dem Hunde.) Kostbare Gegenstände bewahren wir in diebessicheren Schränken auf. Allerhand Waffen gebrauchen wir zu

9. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 16

1890 - Nürnberg : Korn
16 § 20. Die Perserkriege. § 21. Das Zeitalte: des Perikles. wurden frei durch einen am Tage der Schlacht bei Platää von der griechischen Flotte erfochtenen Sieg beim Vorgebirge Mykale. Die Kämpfe gegen die Perser dauerten indessen noch längere Zeit fort, bis endlich die Griechen auch ihre Landsleute aus den Inseln uo.n persischen Joche befreit hatten. Themistokles, der Retter Griechenlands, war nach dem Siege bei Salamis hoch geehrt worden. Dennoch verlor er später die Gunst des Volkes, und die wankelmütigen Athener schickten ihn sogar in die Verbannung, so daß der große Mann fern von seinem Vaterlande starb. 4) Bedeutung der Perserkriege. Groß war die Bedeutung der Perserkriege für das griechische Volk. In den schweren Kämpfen hatten sich Heldensinn, Vaterlandsliebe und alle Mannestugenden herrlich entfaltet. Der kleinliche Hader der Stämme verstummte in den Tagen der Not; abermals hatte man es erfahren, daß in der Einigkeit die Kraft liege. Außerdem lieferte die ungeheuere Kriegsbeute einen großen Teil jener Mittel, mit deren Hilfe nachher die schönen Kunstschöpfungen Athens entstanden. Aber nicht bloß sich selbst, sondern den europäischen Völkern insgesamt leisteten damals ' die Griechen den höchsten Dienst. Indem sie die Perser nach Asien zurückwarfen, verhinderten sie, daß sich asiatisches Barbarentum in Europa festsetzte. § 21. - Das Zeitalter des Perikles. Während Athen durch Themistokles und Aristides berühmt und mächtig geworden war, erhob es sich zu seinem Höchsten Glanze unter Perikles. Vierzig Jahre lang leitete dieser ausgezeichnete Mann den Staat, indem er durch die Kraft seiues Geistes und seine gewaltige Beredsamkeit das Volk ganz nach seinem Willen lenkte. „Er trägt", sagten die Athener, „den Donner und Blitz auf seiner Zunge, und die Überredung sitzt ihm auf den Lippen." Er benützte seinen Einfluß einzig dazu, die Macht und den Glanz feiner Vaterstadt zu vermehren. So wurde das Seewesen ausgedehnt, Handel und Gewerbe schwangen sich empor. Wissenschaften und Künste gelangten zur höchsten Blüte. Ans jener Zeit stammen denn auch die größten Werke der bildenden Kunst. Wenn man von den Propyläen, einem von Phidias bereiteten Säuleuthore mit fünf Durchgängen, die berühmte Treppe des Mnesikles emporstieg, kam man zur Burg Akropolis. Auf derselben erhob sich ein marmorner Prachttempel, welcher der Pallas Athene geweiht war. Im Innern dieses Tempels prangte die von Phidias gefertigte Bildsäule der Athene, ans Elfenbein gearbeitet und mit einem Gewände von purem Golde bekleidet. Auf dem höchsten Gipfel der Burg stand noch eine andere Bildsäule derselben Göttin, in Erz gegossen und so hoch emporragend, daß man vom Meere aus auf eine Entfernung vou fünf Meilen die vergoldete Lanze und den Helmbusch leuchten sah. Nicht weniger blühte damals die Dichtkunst. Insbesondere erreichte das Drama seine höchste Vollendung durch die Tragiker Aeschylus,

10. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 25

1890 - Nürnberg : Korn
§ 30. Sage von -Routs Königen 753—510. 2) 9cn 11tst Pompilius war ein weiser Mann, der vor allem das Religionswesen ordnete. Er setzte Priester und Zeichendeuter (Au-gnresj ein und erbaute das Janusthor, einen Doppelbogen, durch welchen das Heer in den Krieg zog, und der nur im Frieden geschlossen war. 3) Tullus Hostilius führte Krieg mit Albalonga, in welchem diese Stadt durch den Zweikampf der römischen Horatier und der albanischen Curiatier unterworfen wurde. Als sie sich später verräterisch erwies, wurde sie zerstört. 4) Aneus M arei u s besiegte zahlreiche Städte im dichtbevölkerten Latium und siedelte die Einwohner als Plebejer in Rom an. 5) Tarquinius Prisens machte sich mit Rom durch große und nützliche Bauten sehr verdient. Unter ihm begann nämlich der Ban des kapitolinischen Tempels, der Ringmauer und des Forums (als Markt- und Verkehrsplatz). Ferner verdankte ihm Rom die Kloaken, durch welche das Wasser und der Schmutz aus der Stadt in die Tiber geleitet wurde, und den Circus Maximns für Spiele, wie sie die Etrusker hatten. Die Zahl der Senatoren vermehrte er auf 300 Mitglieder.^) 6) Servius Tullius teilte das gesamte Volk (Patricier, Clienten, Plebejer) nach dem Vermögen in fünf Klassen und 193 Centurien und bestimmte darnach die Steuererhebung und den Dienst im Heere. Alle fünf Jahre (Lu st rum) war eine neue Schätzung (Census). Da die erste Klasse für sich allein bereits die Mehrheit der Stimmen in der Versammlung des gesamten Volkes hatte, so war den Wohlhabenden, die größtenteils zu den Patriciern gehörten, das politische Übergewicht gesichert. Durch diese Verfassung wurde die Vereinigung aller Bürger zu einem Gesamtstaate angebahnt, obwohl noch lange eine scharfe Scheidung zwischen der Patricier- und Plebejergemeinde fortbestand. Servins fiel als Opfer einer Verschwörung, welche die seiner Reform feindliche Partei veranlaßt hatte. 7) Tarquinius Superbus, der letzte König, war ein höchst gewalttätiger Herrscher. Trotz der darüber in Rom herrschenden allgemeinen Erbitterung, vermochte er doch lange einen Volksanfstand zu verhindern, da er seine Regierung mit Glanz zu umgeben wußte. Er kämpfte siegreich gegen die Nachbarstämme und breitete die römische Herrschaft nach Süden hin ans. Mit den Karthagern bereitete er ein den Römern günstiges Handelsbündnis vor. Auf dem kapitolinischen Hügel aber baute er den großartigen Tempel d es Jupiter. In demselben wurden die sogenannten Sibylli nischen Bücher niedergelegt, welche in griechischer Sprache Weissagungen über Roms Schicksal enthielten. Als eine alte Seherin oder Sibylle dem König Tarquinius die Bücher anbot, weigerte sich derselbe anfänglich des Kaufes, weil er sie zu teuer fand. Da warf die Frau drei von den Büchern ins Feuer und forderte für die sechs übrigen den nämlichen Preis. Tarquinius wies sie abermals ab, und das Weib verbrannte wieder drei Bücher, verlangte aber auch sür die letzten drei die begehrte hohe Summe. Jetzt wurde der König aufmerksam. Er ließ die Bücher von den Priestern uutersuchen, und als diese erklärten, daß der Inhalt von großer Wichtigkeit wäre, da wurden sie um das teure Geld augekauft, im Tempel sorgfältig verwahrt und bei allen wichtigen Ereignissen um Rat gefragt. Ihre Worte galten als Aussprüche der Gottheit,
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