Kernbuch
fr den
Oeschichts-Unterricht
von
Professor Ernst Dahn.
Geschichte der Neueren und der Neuesten Zeit. Von 1648 bis zur Gegenwart.
(Stoff der Oberprima.)
Dritte Auflage,
neu bearbeitet und bis zur Gegenwart fortgefhrt von Dr, ttialtber Kachel
Oberlehrer an der Stbt. Oberrealschule zu Braunschroeig.
Braunschweig
E. Appelhans & Comp. 05. m. b. H.
(Rud. Stolle & Gust. Roselieb)
1913
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T91: [Geschichte Krieg Zeit Zeitalter Mittelalter Revolution Reformation deutsch Jahrhundert Ende], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Ernst_Dahn Ernst Appelhans Stolle
- Iv -
geschaffen fr eine strkere Betonung der inneren Politik, der wirtschaftlichen und der sozialen (Entwickelung. Die Bedeutung des Absolutismus, die preuischen Reformen von 1807-13, der Anteil des 3. und des 4. Standes an den Revolu-tionen, die innere Entwickelung Englands im 19. Jahrhundert u. a. konnten aus-fhrlicher dargestellt werden.
Auer diesen nderungen des vorhandenen Textes war die Darstellung bis zur Gegenwart fortzufhren. So sind die Ausfhrungen der die Zeit von 1871 bis zur Gegenwart ( 95-107) im wesentlichen neu. Ich habe mich bemht, auch hier die Einzelheiten mglichst nach wenigen groen Gesichtspunkten zu gruppieren, damit der Schler den berblick der die Flle der Ereignisse behlt.
Die Fragen zur Wiederholung und Selbstprfung sowie die Vorschlge fr Aufstze und Vortrge der Schler habe ich erneut gesichtet und durch Fragen und Aufgaben aus der Neuesten Zeit seit 1815, die bisher fehlten, erweitert. Am Schlu sind noch einige Themen aufgefhrt, die zeigen sollen, wie die Benutzung der im Text genannten Quellenbcher gedacht ist.
Durch manche wertvolle Anregung und durch Mitlesen der Korrekturbogen hat mich Herr Dr. Claus, Oberlehrer in Saalfeld, zu groem Danke verpflichtet.
An die Benutzer des Buches richte ich die Bitte, mir Berichtigungen und Vorschlge zur Verbesserungen fr sptere Auflagen zugehen zu lassen. Besonders dankbar wre ich fr Mitteilung von Erfahrungen beim Gebrauch des Buches im Unterricht.
Braunschweig, im April 1913.
W. Rachel.
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Durch scheinbare Nachgiebigkeit hatte der König seinen Zweck erreicht.
Ii. Raubkrieg 1672-1679 gegen Holland.
Veranlassung: Die Hollnder hatten es gewagt, Ludwigs Sieges-
lauf entgegenzutreten.
Zweck: Eroberung von Holland, Verbindung seiner Seemacht,
seiner Kolonien, seines Handels mit Frankreichs. Vorbereitung: 1. Geheimer Vertrag mit Leopold I. 1658-1705 wegen Teilung der spanischen Monarchie. (Be-stechung des allmchtigen Ministers Lobkowitz.) Dem Kaiser waren durch die Trkenkriege schon die Hnde gebunden.
2. Bndnisse Ludwigs mit Karl Ii. von England, mit Schweden und mit dem Kurfrsten von Kln (zugleich Bischof von Lttich) und dem Bischof von Mnster.
3. Besetzung des deutschen Herzogtums Lothringen.
1672 Einfall klnisch-mnstrischer und franzsischer Truppen in Holland bis 2 Meilen vor Amsterdam. Holland in Not".
Rettung: a) Sturz des Fhrers der aristokratischen Staatenpartei, Jan de Witt,2) der auf Kosten der Seemacht die Landmacht vernachlssigt hatte, durch die oranische Statthalterpartei: Wilhelm (Iii.) von Oranten wurde Statthalter -er lie die Schleusen ffnen.
Jan de Witt vom Volke zerrissen.
b) Der Groe Kurfürst erschien mit einem Heere am Rhein und bewog den Kaiser zur Teilnahme am Kriege.
1673 Rckzug vor Turenne bis zur Weser.
Sonderfriede zu Vossem zwischen Ludwig und Friedrich Wilhelm: Gegen Schonung seiner rheinischen Besitzungen Neutralitt des Kurfrsten, so lange Ludwig nicht Reichsgebiet angreift". Grund: Jmmerliche Kriegfhrung des sterreichischen Feldherrn wegen der Weisung des bestochenen Lobkowitz, sich in keine ernste Schlacht mit den Franzosen einzulassen. Wendung zum besseren:
1673/74 a) Spanien und das deutsche Reich traten dem Bndnisse gegen Frankreich bei.
b) Nach vielen schweren Niederlagen der Englnder durch die hollndischen Seehelden de Ruyter und Tromp wurde der engl. König vom Parlament zum Frieden gezwungen.
c) Kln und Mnster wurden vom Reiche gentigt, dem franzsischen Bndnis zu entsagen.
*) Vgl. England unter Wilhelm Iii. von Oranten.
Frankreich zur Zeit der frz. Revolution.
2) Beim Tode Wilhelms Ii. von Dramen 1650 hatten die Generalstaaten, da sein Sohn Wilhelm noch nicht geboren war, die Wrbe des Generalstatthalters abgeschafft.
2*
I
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Extrahierte Personennamen: Ludwigs Ludwigs Leopold_I. Bndnisse_Ludwigs Ludwigs Karl_Ii Karl Jan_de_Witt,2 Wilhelm Jan_de_Witt Ludwig Ludwig Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Ludwig Ludwig Wilhelm Wilhelms Wilhelms Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Holland Holland Frankreichs England Schweden Lothringen Holland Amsterdam Holland Rhein Spanien Frankreich England Frankreich
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Eroberung von Stettin, Rgen, Stralsund.
Die Schweden wurden aus ganz Pommern verdrngt.
1678 Einfall der Schweden von Livland aus in Preußen.
1679 Der Kurfürst ging der das (Eis des frischen und kurischen Haffs und trieb sie bis Riga.
Whrend dieser Zeit hatte Ludwig Xiv. seine diplomatische Kunst in der Trennung seiner Gegner bewhrt.
1678/79 Friedensvertrge zu Nimwegen.
Sonderfriede mit Holland- Ludwig beanspruchte nur fremdes Gebiet-
darauf mit Spanien und dem Kaiser.
Ludwig erhielt die Freigrafschaft und Freiburg im Breisgau.
1679 Friede zu St. Germain en Laye. - Brandenburg und Frankreich.
Der Groe Kurfürst mute alle Eroberungen an Schweden heraus-geben bis auf einen schmalen Strich stlich von Stettin.
Mge aus meinen Gebeinen ein Rcher entstehen".
Ludwig handelte besser gegen seine Verbndeten als Holland und der Kaiser.
Folge: Erbittert der die Treulosigkeit seiner Verbndeten schlo Friedrich Wilhelm ein Bndnis mit Ludwig Xiv. (-1685).
13.
Die Zeit zwischen dem Ii. und Iii. Raubkriege.
A. Reunionen.
Nunmehr machte Ludwig Xiv. Eroberungen im Frieden:
Er setzte die Reunionsgerichte ein zu Metz, Breisach, Besan^on, Tournay. Diese sollten untersuchen, ob irgend ein Gebiet jemals zu einem in den letzten Friedensschlssen an Frankreich abgetretenen Lande ge-hrt htte.
Sie fanden, was der Gewaltherrscher wollte- und bis
1680 hatten 600 Städte, Flecken, Drfer, Mhlen, Burgen oder Ge-Hfte in Elsa-Lothringen, der Freigrafschaft und Flandern das franzsische Wappen angeschlagen.
1681 berrumpelung von Strasburg.1)
Die Brgerschaft war gut deutsch gesinnt, war aber nicht im-stnde, gegen die franz. Heeresmacht von 35000 Mann, welche Ludwig Xiv. um Straburg vereinigt hatte, Widerstand zu leisten. Ludwig zog in Straburg ein.2)
*) Die 10 elsssischen Reichsstdte hatte Ludwig schon im 2. Raubkrieg eingezogen i das Bistum Straburg war infolge der franzsischen Gesinnung des Bischofs (Egon von Frstenberg vollstndig in franzsischer Gewalt.
2) Bischof (Egon von Frstenberg: Herr, nun lassest Du Deinen Diener in Frieden fahren, denn meine Augen haben Deinen Heiland gesehen."
I
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Extrahierte Ortsnamen: Stettin Stralsund Pommern Schweden Livland Riga Nimwegen Spanien Freiburg Brandenburg Frankreich Schweden Stettin Holland Breisach Frankreich Elsa-Lothringen Straburg Bistum_Straburg
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Ludwig Xiv. kam den Feinden zuvor durch Beginn des Iii. Raubkrieges. Veranlassung:
Er machte fr seine Schwgerin Liselotte" von der Pfalz, die Gemahlin des Herzogs von Orleans, auf Teile der Pfalz An-spruch. (La guerre du Palatinat".)
Ludwig besetzte die Pfalz und das Erzbistum Kln.
Gegen Ludwig verbndeten sich:
1. Der Kaiser, die greren deutschen Fürsten, vor allem der Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg, und das Reich (kein deutscher Fürst auf franzsischer Seite!)
2. Holland und England (Wilhelm von Dramen!)
3. Spanien. 4. Savoyen.
Kriegsschaupltze.
1. Rhein.
a) Friedrich Iii. von Brandenburg eroberte Bonn zurck.
b) Barbarische Verwstung der Pfalz beim Rckzge der Franzosen durch Melac auf Befehl von Louvois.
(Schndung des franzsischen Namens fr alle Zeiten.)
Gnzliche Zerstrung Heidelbergs 1689 und 1693.
(Worms, Speier - Schndung der Kaisergrber.)
Es sollte zwischen den kaiserlichen Heeren und den Franzosen, die sich schwach fhlten, eine Wste liegen.
2. Niederlande.
Die Erfolge der Franzosen waren trotz dreier Siege des Marschalls Luxembourgs gegenber Wilhelm Iii. gering.
3. See.
Gnzliche Niederlage der franzsischen Flotte durch die Englnder. Wenn sich auch die Franzosen auf allen Kriegsschaupltzen behaupteten, so hatten sie doch nirgends entscheidende Erfolge.
Ludwig war zum Frieden geneigt.
Grnde: 1. Finanzielle und wirtschaftliche Erschpfung Frankreichs.
2. Die Erledigung der spanischen Erbschaft stand in Aussicht. Ludwig mute neue Krfte sammeln.
1697 Friede zu Rysrvik. (Dorf beim Haag.)
a) Ludwig gab die Reunionen heraus auer Strasburg und Elsa.
b) Der Herzog von Lothringen kehrte in sein Land zurck.1)
c) Der katholische Gottesdienst sollte berall geduldet werden, wo er während der franzsischen Besetzung eingefhrt roar.2)
Ergebnis: Frankreich hat unbedingt die erste Stellung in Europa erkmpft.
x) Die 1670 vertriebenen Herzge von Lothringen waren auch nach 1679 von ihrem Lande fern geblieben, weil die Franzosen wie Herren darin schalteten.
2) Die Ryswiker Klausel benutzte der katholische Kurfürst der Pfalz zur Katholisierung der Pfalz.
I
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xiv Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Friedrich_Iii Friedrich Wilhelm Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Elsa
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Holland England Spanien Rhein Brandenburg Bonn Heidelbergs Worms Frankreichs Lothringen Frankreich Europa Lothringen Pfalz
I. Das Zeitalter des Absolutismus.
2.
Allgemeines der den Absolutismus.
Absolutismus ist diejenige Staatsform, bei der der Fürst unbeschrnkt (absolut) regiert.
Im stndischen Staat mar der Fürst beschrnkt durch die Stnde (Adel und Städte, teilw. auch Geistlichkeit)-
in der modernen konstitutionellen Monarchie ist er beschrnkt durch eine Volksvertretung.
Seit Mitte des 17. Jahrhunderts volle Durchbildung des Absolutis-mus im Kampf gegen die Stnde.
Grundlagen des Absolutismus:
1. ein stehendes, nur vom Fürsten abhngiges Heer,
2. ein besoldetes, vom Fürsten eingesetztes Beamtentum,
3. Geldsteuern, besonders indirekte Steuern.
Die Wirtschaftspolitik des Absolutismus: Das Merkantilsystem
(Hauptvertreter Colbert).
Leitender Grundsatz des Merkantilsystems:
Der Reichtum eines Landes besteht in seinem Besitz an barem Gelde.
Daher aktive Handelsbilanz ntig: d. h. der Wert der Aus-fuhr mu grer sein als der Wert der Einfuhr.
Maregeln des Staates:
a) Erschwerung oder Verbot der Ausfuhr von Rohstoffen,
b) Erschwerung oder Verbot der Einfuhr von Fabrikaten.
c) Grndung von Fabriken.
Folgen: 1. Begnstigung von Handel und Industrie, Vernachlssigung der Landwirtschaft.
2. Kolonialpolitik.
3. An die Stelle der Stadtwirtschaft trat die Staats- oder Volkswirtschaft. D. h. der Staat regelt das Wirtschaft-liehe Leben nach einheitlichen Gesichtspunkten.
Hauptverdienst des Absolutismus:
Grndung eines Einheitsstaates durch Einfhrung einer einheitlichen Zentralverwaltung, einheitl. Rechts, einheitl. Steuern, einheitl. Wirtschaftspolitik usw.
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
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- 25 -
3. Presbyterianer - Schottland.
Puritaners - England Strengglubige auf dem Lande und
im Handwerkerstande.
Kirchliche Gewalt: Presbyterien und Synoden.^)
Politik: Beschrnkte Monarchie.
4. Independenten (die radikale Richtung der Puritaner).
Kirchliche Gewalt der einzelnen Gemeinden, Gleichberechtigung aller religisen Richtungen.
Politik: Republik.
Jakob I. 16031625.
Als Sohn der Maria Stuart vereinigte er endgltig Schottland mit England und Irland (König von Grobritannien und Irland"). der den Stuarts schwebte ein Verhngnis:
a) Ihre hohe Meinung vom Gottesgnadenknigtum" patzte nicht zu der freien englischen Verfassung.
b) Ihr entschiedenes Eintreten fr die Staatskirche verfeindete sie mit Puritanern, Presbyterianern und Katholiken.
Unter Jakob I. brach der Groll der Katholiken los: 1605 Pulververschwrung der Katholiken vereitelt.
Seine schwchliche auswrtige Politik3) (Schwiegersohn Friedrich von der Pfalz nicht untersttzt) brachte ihn in Konflikt mit dem Parlament.
Karl I.4) 16251649.
Auch Karl geriet in Streit mit dem Parlament.
a) Er erhob ohne dessen Bewilligung Steuern.
b) Seine auswrtige Politik war jmmerlich: Trotz der vom Parlament reichlich bewilligten Hilfsgelder tat England sehr wenig fr die deutschen Protestanten.
(La Rochelle trotz englischer Hilfe genommen.)
Karl lste 2 Parlamente auf.
Das 3. erreichte fr Geldbewilligung vom König:
(1628) Annahme der Petition of right (Bitte um Recht).
a) Niemand soll ohne Angabe des Grundes verhaftet oder von einer auerordentlichen Kommission gerichtet,
b) zu einer Steuer oder Leistung ohne Bewilligung des Paria ments gezwungen werden.
1629-1640 Parlamentslose Regierung.
Karls Ratgeber: 1. Earl of Strafforb.
2. Laub, Erzbischof von Canterbury. Steuerverweigerung des John Hampbon.
1) d. h. Reiniger-Ketzer.
2) Vgl. U I S. 166.
3) Walter Raleigh 1618 wegen Einbruchs in das spanische Gebiet in Sd-amerika auf Verlangen der Spanier enthauptet.
4) Vgl. die Bilder von van Dyck. Fr den Unterricht in der englischen Geschichte sind von groher Bedeutung Walter Scotts Romane.
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TM Hauptwörter (200): [T148: [Kirche Macht Staat Deutschland Kampf Frankreich Reich Reformation Zeit Gewalt], T7: [Staat Gesetz Verfassung Recht Reichstag Reich König Regierung Volk Verwaltung], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T73: [König Paris Parlament Partei Frankreich Volk Regierung Nationalversammlung Republik Robespierre]]
Extrahierte Personennamen: Maria_Stuart Maria Friedrich Friedrich Karl_I.4 Karl Karl Karl Karl Karl Karls Earl_of_Strafforb Canterbury John_Hampbon Walter_Raleigh Walter_Scotts
Extrahierte Ortsnamen: Schottland England Schottland England Irland England La_Rochelle Karls
- 4 -
4.
Die Marken unter den Askaniern.
Albrecht der Br und seine Nachfolger gewannen die Marken dauernd dem Deutschtum und Christentum:
Ansiedlung von Deutschen und Vlamen (vgl. Flming). Germanisierung und Christianisierung der Wenden (Bistmer Havelberg und Brandenburg roiedererrichtet, dazu Lebus- Klster Lehnin und Thorin).
Grndung von Stdten (Berlin und Klln).
So bildete sich hier im steten Kampfe mit der Unfruchtbarkeit des Landes und den schlauen, tapferen Feinden ein knorriges Geschlecht, meist von niederschsischem Stamm mit Beimischung von Slawenblut, von ungewhnlich scharfem Verstnde, von beweglicher Junge, groer Anstrengungen fhig, arbeitsam, zh.
Befrderung der Machtentwickelung:
1. Zerfall der Nachbarmacht Heinrichs des Lwen1) 1181.
2. Zerfall der Macht des Dnenknigs Waldemars des Siegers 1227.
3. Die Mark hatte eine selbstndigere Stellung als die brigen Reichslnder.
a) Die Macht des Kaisers reichte selten bis in die ferne Nordostmark.
b) Das Land war zum grten Teile von den Markgrafen blutig erkmpft, nicht vom Kaiser bertragen.
4. Die Mark konnte sich auf Kosten der Wenden erweitern.2)
5. Die Askanier gehrten seit dem 13. Iahrh. zu den Kurfrsten.
Waldemar der Groe 1309-1319 behauptete sich gegen ein Bndnis aller seiner Nachbarn in der Schlacht bei Gransee 1316.
Unter ihm war die Mark eins der angesehensten Reichslnder in bezug auf innere Blte und ueren Umfang.
1320 Beim Aussterben der Askanier hatte die Mark folgenden Bestand: Altmark, Mittelmark, Priegmtz, Lebus, Stargard, Ucker-mark, Neumark, Ober- und Nieder-Lausitz.
*) Vgl. Ui S. 67.
2) Johann I. und Otto Iii. (1220-1266/67) erwarben:
a) Barnim und Teltow.
b) Das Land Stargard (Mecklenburg-Strelitz).
c) Die Uckermark von Pommern Prenzlau.
d) Das Land Lebus - Frankfurt an der Oder.
e) Die Neumark - Landsberg an der Warthe.
f) Ober-Lausitz (Grlitz).
Otto Iv. 1267-1309. kmpfe mit dem Erzbischof von Magdeburg. Minnesnger.
Beiname- mit dem Pfeile" (Pfeilschu bei der Belagerung von Stafurt). Erwerbung: Nieder-Lausitz (Cottbus).
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TM Hauptwörter (100): [T37: [Friedrich Brandenburg Heinrich Herzog Sachsen Land Albrecht Kaiser Mark Johann], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Heinrichs Heinrichs Neumark Johann_I. Otto Otto
5.
Zerrttung der Mark Brandenburg.
Whrend des Interregnums 1320-1323 rissen alle Nachbaren Stcke des Landes an sich.
1323 Kaiser Ludwig der Bayer belehnte seinen Sohn, Ludwig den
Altern, mit der Mark.
1323-1373 die Wittelsbacher.
Die Kmpfe der Wittelsbacher mit dem Papsttum und Karl Iv. von Luxemburg waren fr die Mark verderblich:
a) Der Papst rief Polen und Litthauer ins Land.
b) Karl Iv. untersttzte den falschen" Waldemars gegen Ludwig den lteren 1348-50;
Waldemar vom grten Teile des Landes anerkannt; schlielich von Karl fallen gelassen und von Ludwig vertrieben. 1356 Kur- und Erzkmmererwrde durch die Goldene Bulle besttigt. 1373 Otto der Faule trat gegen eine grere Geldsumme die Mark
an Karl Iv. ab.
1373-1415 Die Luxemburger.
Unter Karl Iv. (bis 1378) kurze Blte des Landes, Hebung der Städte.2) Dann vollstndiger Verfall.
Sigismund verkaufte die Neumark an den deutschen Orden, ver-pfndete die brigen Marken an Jobst von Mhren.
Dieser, selbst abwesend, lie das Land durch Statthalter regieren. Herrscher im Lande waren die Raubritter, besonders Caspar Gans von Putlitz, Dietrich und Johann von Quitzow, Wichard von Nochow.
6.
Die Marken unter den Hohenzollern bis 1640.
(Einleitung:
Das schwbische (Beschlecht der Hohenzollern hatte zerstreute Gter zwischen Tbingen und dem Bodensee und spaltete sich
a) in die schwbischen (Hohenzollern-Hechingen und Sigmaringen),
b) in die frnkischen Hohenzollern.
Die frnkischen Hohenzollern waren als Burggrafen von Nrnberg" Verwalter und oberste Richter in der Krondomne Franken3).
Im Besitze dieser Wrde erwarben die schon damals sparsamen und khn zugreifenden Hohenzollern weite Gter in Franken: Ansbach und Baireuth.
!) (Er gab sich fr den 1319 gestorbenen Waldemar aus, der angeblich 1319 ins heilige Land gezogen und jetzt zurckgekehrt sei. Nach seiner Vertreibung lebte er bei seinen anhaltinischen Verwandten und wurde mit frstlichen Ehren in Dessau beigesetzt. Vgl. die Romane von Alexis und Schwebe!.
2) Tangermnde a. d. Elbe sollte Magdeburg Konkurrenz machen.
3) Seit Otto I, nicht mehr Herzogtum.
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_der_Bayer Ludwig Ludwig Ludwig Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl Ludwig Ludwig Karl Karl Ludwig Ludwig Otto Karl_Iv Karl Karl_Iv Karl Sigismund Jobst_von_Mhren Caspar_Gans_von_Putlitz Johann_von_Quitzow Johann Wichard_von_Nochow Alexis Otto
Auf Grund dieser Besitzungen wurden sie im 14. Jahrhundert
zu Reichsfrsten erhoben.
Stellung und Politik beroog sie, bei allen Streitigkeiten treu zum
Kaiser zu halten.
Dies brachte sie empor und trug ihnen das deutsche Land ein,
welches die grte Zukunft hatte.
Die bertragung der Marken an die Hohenzollern.
1411 Sigismund erhielt nach dem Tode des Jobst die Mark zurck. (Er sandte Friedrich Vi., den Burggrafen von Nrnberg aus dem Hause Hohenzollern, als Hauptmann und obersten Verweser in die Mark.
1414 Friedrich brach die Raubburgen Friesack und Plaue (faule Grete).1)
1415 Ihm wurde als Friedrich I. auf dem Konzil zu Konstanz die Mark nebst der Kur- und Erzkmmererwrde bertragen.2) Er empfing die Huldigung der mrkischen Stnde im markgrflichen Schlosse zu Berlin.
Grnde der bertragung:
1. Sigismund konnte sich bei seinen vielen Lndern und Geschften nicht um die Mark bekmmern.
2. Er war Friedrich verpflichtet: Dieser war sein Feldherr und Ratgeber und hatte ihm die Kaiserwrde verschafft.
Die Hohenzollern als Landesherrn.
Friedrich I. 1415-1440 erhielt nur: Altmark, Mittelmark, Prieg-nitz, Lebus und Uckermark.
Er konnte nach Beugung des Adels nicht viel fr die Ordnung des Landes tun, da ihn der Kaiser bestndig in Reichsgeschften auerhalb der Mark in Anspruch nahm.
Friedrich Ii. Eisenzahn". 1440-1470.
(Er beugte den Stolz der Städte (Unterwerfung Berlin-Kllns),
kaufte die Neumark vom deutschen Orden zurck,
erwarb wieder Cottbus und Peitz, das Herz der Nieder-Lausitz.
Wibrecht Achilles 1470-1486.
Bestndige ernste Fehden mit Nrnberg.
Hufig abwesend als Reichsfeldherr.
1473 Er setzte die Unteilbarkeit der Marken3) fest:
Der lteste Sohn sollte Kurfürst von Brandenburg sein, jngere Prinzen mit Ansbach und Baireuth abgefunden werden.
Johann Eicero 1486- 1499.
Friedliebend. Freund des Humanismus. Sparsamer Landes-vater, der sich ganz der Mark widmete.
1) Vgl. das Drama Die Quitzows" von Wildenbruch.
2) Feierliche Belehnung erst 1417.
3) Vgl. die unheilvolle Teilung der weifischen Gebiete.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann]]
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Extrahierte Personennamen: Sigismund Friedrich_Vi Friedrich Nrnberg Friedrich Friedrich Friedrich_I. Sigismund Friedrich Friedrich Friedrich_I. Friedrich_Ii Friedrich Neumark Peitz Achilles Johann_Eicero Johann Wildenbruch
Extrahierte Ortsnamen: Friesack Berlin Altmark Lebus Berlin-Kllns Cottbus Nieder-Lausitz Brandenburg