N
Ferdinand Äirt in Breslau. — Ferdinand Lirt & Sohn in Leipzig.
E. v. Seydlihsche Geographie, Äandbuch der Geographie.
26. Bearbeitung des „Großen Seydtih". Unter Mitwirkung von Studienrat Prof. Dr. O. Claufz. Univ.-Prof. Dr. E. Friedrich, Dr. R. Reinhard herausgegeben oon Prof. Dr. E. Oehlmann. Mit 535 Bildern, Textkarten, Figuren, 27 Buntbildern und 3 farbigen Karten. Xvi und 950 Seiten. 1914.
In Leinen gebunden 8.75 Mk., in Kalbfranz gebunden 10 Mk.
Sn feiner neuen, 26. Bearbeitung erscheint der „Große Seydlih" zum zweitenmal als „Handbuch der Geographie", diesmal auch äußerlich in neuem Gewände, indem er ein größeres, aber immerhin doch handliches Format angenommen hat. Die Vermehrung des Stoffes ist allen Teilen des Buches ziemlich gleichmäßig zugute gekommen. Die Fülle des Gebotenen kommt auch in dem umfangreichen Namen- und Sachregister zum Ausdruck, das weit über 12000 Schlagwetter enthält, hinsichtlich der Ausstattung fei erwähnt, daß eine beträchtliche Anzahl Bilder und Textkarten erneuert und ein großer Teil neu hinzugekommen ist.
Das neue Seydlitz-Kandbuch bietet dem Benutzer ein zuverlässiges Nachschlagewerk zum Zweck schneller Orientierung und eine reiche Quelle wertvollen Anschauungsmaterials.
Kutzen, Univ.-Prof.dr.s.: Das deutsche Land in seinen charakteristischen Zügen und feinen Beziehungen zu Geschichte und Leben der Menschen. 5., neubearbeitete Auslage, herausgegeben von Realgymn.-Direktor Dr. Victor Steinecke. Mit 179 Bildern und Figuren sowie 12 farbigen Tafeln und Karten. 559 Seiten. Geheftet 10.50 Mk., gebunden 12.50 Mk.
Ein warmer vaterländischer Kauch durchweht die Landschaftsschilderungen: man merkt es ihnen an, daß sie „erwandert“ sind. Nutzens Absicht, «den Leser für unser an Naturvorzügen so reiches und infolge feiner Naturbefchaffenheit geschichtlich so bedeutsames Vaterland zu erwärmen“, wird durch diese von Begeisterung für den Gegenstand getragenen Beschreibungen zweifellos erreicht Zudem wird das Verständnis des Inhalts noch gefordert durch einen reichen Schmuck mit Liebe und Sorgfalt ausgewählter schwarzer und bunter Bilder.
Lmdner, Die deutsche Äanse. Ihre Geschichte und Bedeutung. Für das deutsche Volk dargestellt von Theodor Liudner. Mit Titelbild, 72 Abbildungen im Text und einer Karte in Farbendruck. 4. Auflage.
Geheftet 2.25 Mk. In Geschenkband 3 Mk.
Bei dem stetig steigenden Interesse für unser See- und Kandelswesen verdient eine so zeitgemäße Arbeit aus berufener Feder um so mehr die allgemeinste Beachtung, als die Geschichte und die Bedeutung der Kanse viel zu wenig bekannt sind und es vielfach nicht genug gewürdigt wird, was deutscher Mut und deutsche Intelligenz in den glorreichen Tagen der Kanse Großes geleistet haben. Zahlreiche Abbildungen, zum Teil nach schwer zugänglichen Quellen beschafft, und eine farbige Karte, die das Gebiet der Kanfe um 1400 darstellt, geben dem Werke besonderen Wert und erleichtern seine Benutzung.
Nr. 21. V. 15.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinand_Äirt Ferdinand Ferdinand_Lirt Ferdinand Claufz Friedrich Friedrich Reinhard Oehlmann Victor_Steinecke Theodor_Liudner
Vorwort.
Das vorliegende Buch ist aus der Praxis hervorgegangen. Seit fünf Jahren gaben und leiten wir den Geschichtsunterricht für Kapitulanten und Militäranwärter. Bei der großen Stoffmenge, in der die Entwicklung unseres weitern und engern Vaterlandes gezeigt werden mußte, konnte ein hilfsbuch für die Schüler zur Linprägung des wichtigsten und Notwendigsten aus dem vorgetragenen nicht entbehrt werden. Die uns bekannten Bücher waren nun entweder für Volksschüler geschrieben und eigneten sich daher nicht für Erwachsene, oder sie gingen in Stoff und Sprache über das Ziel unserer Schüler hinaus, wir entschlossen uns daher auf mehrfache Anregung hin zur Herausgabe dieses Buches, das zwar zunächst für die Kapitulanten' und Trilitäranwärterschulen nach den neuesten kriegsministeriellen Bestimmungen vom 15. August 1913 geschrieben ist, aber auch wohl mit Nutzen an Knabenmittelschulen, präparandien und den untern Klassen höherer Lehranstalten gebraucht werden kann. fluch zum Selbstunterricht wird es manche Anregung geben.
wir sind uns bewußt, daß die Kritik Mängel an unserer Arbeit finden wird,-für deren Aufdeckung sind wir dankbar, hoffen aber, daß unsere Kollegen in dem Buch ein brauchbares Werkzeug sehen werden, nicht nur die notwendigsten Geschichtskenntnisse zu vermitteln, sondern auch echte vaterländische Gesinnungen bei ihren Schülern zu pflegen und durch sie ins Volk zu tragen.
während des Druckes brach der Weltkrieg aus. Wir entschlossen uns daher, über seinen Verlauf durch die wichtigsten Angaben aus dem amtlichen Tagesbericht zu unterrichten. Eine genaue geschichtliche Darstellung dieses Völkerringens muß einer späteren Zeit vorbehalten bleiben.
Duisburg und Aachen, Ende $ebruar 1915.
Die Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Heertings
Ueuestes Geographiebuch
für
Wilitäranwärter^ untere und höhere Beamte,
welche zum Zwecke ihrer
Anstellung
oder
Beförderung in höhere Amtsstellungen
ein Examen abzulegen haben.
(Nach den neuesten Quellen bearbeitet-)
13. Auflage.
Inhalt:
Allgemeine Begriffe.
2. Geographie Deutschlands.
3. Die Staaten Europas.
Die übrigen Erdteile.
5. Erklärungen zur mathematischen und physikalischen Geographie.
6. Das Wichtigste aus der Handelsgeographie.
-mm--
Leipzig.
Verlag von F. A. Berger.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Vorwort.
Die vorliegende Ausgabe B des Lehrb uchs der Erdkunde^)
ist für solche Schulen bestimmt, für welche die große, vorwiegend für
Seminare bestimmte Ausgabe zu umfangreich ist. Sie ist ebenfalls
illustriert; namentlich sind Landschaftsprofile (Durchschnitte) in
größerer Zahl verwandt. In textlicher Hinsicht enthalt sie zuerst einen all-
gemeinen Teil (17 S.); dann solgen die drei Teile der Länderkunde
m synthetischer, also in umgekehrter Reihenfolge als in der großen Ausgabe.
In der Länderkunde ist das Hauptgewicht auf eine klare
Darbietung des Auschauuugs- und Tatsachen st ofses der
Erdkunde gelegt. Trotzdem ist der begründende Gesichtspunkt,
der in der großen, für das Seminar bestimmten Ausgabe des Lehrbuchs
so stark iu den Vordergrund tritt, nicht völlig ausgegeben, sondern nur
etwas zurückgedrängt. Die auf die Besprechung der einzelnen
Gebiete einer Landschaft folgenden allgemeinen Abschnitte, besonders die
über Klima, Erwerbsquellen, Städte und Verkehr, wenden sich durch
Fragen sehr häufig an das eigne Nachdenken des Lernenden; denn der
bildende Einfluß des erdkundlichen Unterrichts muß unter allen Umständen
für alle Lehrstuseu gerettet werden. Es sei noch erwähnt, daß bei allen
Gebieten, der Forderung der Lehrpläne entsprechend, passende Aufgaben
für das geographische Zeich neu gestellt werden und ihre Lösung
vorbereitet wird. So soll diese Ausgabe B des Lehrbuchs helfen, im
erdkundlichen Unterrichte vor allem ein klares An ich einen und ein
sicheres Können zu erreichen, zugleich aber auch schon zu
einer höhern Auffassung der Erdkunde d i e B r ü ck e schlagen.
Der Gebrauch des Lehrbuchs setzt die stete Benutzung des
Atlasses voraus; auf manche Erscheinungen wurde daher, anstatt sie
breit zu beschreiben, nur durch kurze Fragen hingewiesen. Der dadurch
gesparte Raum wurde für kurze, in Kleindruck gegebene Schilderungen
benutzt. Die Zahlen wurden möglichst abgerundet und iu häufigen Fällen
durch Größenvergleiche der Anschauung näher gebracht. In der
Länderkunde Deutschlands sind die Städte mit mehr als 100000 E.,
in der Länderkunde der Erdteile die Städte mit mehr als 500000 E.
durch Fettdruck hervorgehoben.
Möge auch diese Ausgabe B des Lehrbuchs der Erdkunde die gleiche
günstige Aufnahme wie die größere finden, die nach kaum Jahresfrist
trotz starker Auflage von neuem aufgelegt werden muß.
Bonn, im Mai 19<>4. Heinrich "Ketp.
*) Auf das von demselben Verfasser herausgegebene, aus einer einleitenden
Methodik und drei Bänden bestehende „Methodischelehrbnch einer begrüudeud-
vergleichenden Erdkuude", von dem soeben der Iii. Band („Die Außereuropäischen
Erdteile") erschienen ist, wurden die Lehrerbildungs-Anstalten Preußens von der
Hohen Unterrichtsbehörde durch Ministerialerlaß v. 5./12. 03 an die
Provinzial-Schnlkollegien zur Anschaffung für die Bibliotheken aufmerksam gemacht.
Oer Verlag.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch]]
Vorrede.
„Wissen ist Wacht"
Die Regierungen des deutschen Reichs haben ihren Militäranwärtern
eine große Anzahl Beamtenstellen in allen Zweigen der Militär- und
Zivilverwaltung vorbehalten, die zum Teil ihren Inhabern ein reiches
Auskommen gewähren. Allen Militäranwärtern stehen gleichmäßig
diese Stellen offen, wenn sie außer Treue, Pünktlichkeit im Dienste und
ehrenhaftem Charakter das nötige Maß des Wissens besitzen.
Mit Recht fordern die Behörden dieses Maß von ihren Beamten,
denn, namentlich die besser besoldeten, kommen innerhalb und außerhalb
ihres Dienstes mit einem Publikum zusammen, das seine Kenntnisse auf
höheren Schulen erworben hat, und nichts in der Welt ist im stände,
die gesellschaftliche Stellung eines Mannes mehr herunter zu setzen, als
Unwissenheit in dem, was heute unter allgemeiner Bildung verstan-
den wird.
Fachstudien dieserhalb zu machen, kann und darf nun keines-
Wegs die Aufgabe des Militärauwärters sein, dafür läßt ihm sein Dienst
keine Zeit. Darum sind aber auch die meisten wissenschaftlich gehaltenen
Hilfsbücher für ihn völlig unnütz, ja schädlich; statt ihn zu fördern,
verwirren sie ihn nur, verleiden ihm die Lust und Liebe an seiner
Ausbildung.
Diesem Übelstande soll für die Erwerbung geographischer
Kenntnisse, die heutzutage ein wesentlicher Faktor der allgemeinen
Bildung sind, der nachstehende Leitfaden abhelfen.
Er enthält alles, was zur allgemeinen Bildung zu wissen er-
forderlich ist; er enthält alles, was in den verschiedenen Erannna von
einem Militäranwärter nur immer gefordert werden kann; aber auch
nichts mehr.
Die Sprache ist leicht, der Inhalt übersichtlich geordnet, nament-
lich ist alles mit Sorgfalt zusammengestellt, was auf die militärischen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen]]
TM Hauptwörter (200): [T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T145: [Bauer Adel Land Stadt Bürger Herr Stand Recht Gut König]]
Erster Teil,
Allgemeines.
i.
Die Erde als Weltkörper.
1. Jie Gellal't und Größe der Erde.
Gleich der Sonne und den andern Planeten, hat die Erde, die §
mit diesen zusammen das Sonnensystem bildet, eine kugelähnliche
Gestalt. Früher, als das ganze Weltall dem Menschen noch ein großes
Geheimnis war, hielt man sie dem Augenscheine gemäß für eine Scheibe.
Allerlei Beobachtungen sprechen aber gegen diese Annahme. Von der
Küste aus und auf dem Meere sieht man von Schiffen, die sich nähern,
zuerst die Masten bezw. den Rauch, und allmählich erst taucht auch der
Rumpf aus dem Wasser heraus. Reist man eine große Strecke süd-
wärts, so schaut man am südlichen Horizont nene Sterne, und am
nördlichen sind andere nicht mehr sichtbar, und reist man nach 0 oder
W, so sieht man bekannte Sterne früher, bezw. später aufgehen. Alle
diese Erscheinungen sind unmöglich, wenn die Erde wirklich, wie sie uns
erscheint, eine Scheibe wäre, sie erklären sich aber von selbst, wenn wir
annehmen, daß ihre Oberfläche kugelartig gewölbt ist. Auch aus der
Tatsache, daß bei einer Mondfinsternis der Erdschatten auf der Mond-
scheibe stets kreisförmig erscheint*), ist zu folgern, daß die Erde die
Gestalt einer Kugel hat. Die Weltumsegelungen endlich, von welchen
die erste 1519—1522 durch den kühnen portugiesischen Seefahrer Ma-
gellan erfolgte, haben hierfür den Erfahrungsbeweis erbracht.
Jeder sich schnell drehende Körper muß, wenn er nicht völlig starr ist,
infolge der Wirkung der Fliehkraft sich in der Mitte ausbauschen. Auch
die Erde muß eine Ausbauschnng am Äquator und demgemäß eine Abplat-
tnng an den Polen Zeigen. Sie kann also nur eiu kugelähnlicher Körper,
ein Sphäroid (v. gr. sphaira = Kugel), seilt. Durch Pendelbeobach-
tungen und Gradmessungen wurde das Maß der Polabplattung
festgestellt. Es wurde aber serner nachgewiesen, daß die Erde auch kein
*) Am Schatten eines kugeligen Körpers zu zeigen.
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe B, 1904.
1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T46: [Körper Blut Wasser Luft Haut Magen Herz Speise Muskel Mund]]
— Vi —
Angelegenheiten (Heer, Flotte, Festungen, Eisenbahnen) Be-
ziehuug hat.
Für diesen Leitsaden erbitte ich dasselbe Wohlwollen, welches mein
Hand- und Hilssbnch und mein Rechenbuch für Militäranwärter
gefunden haben.
Köln, im Februar 1888.
Der Dlerfasser.
Vorwort zur 7. Auflage.
Diese Auflage wurde nach den neuesten Quellen verbessert und
ergänzt. Auf mehrfachen Wunsch wurde das „Verzeichnis der Stand-
quartiere des deutschen Heeres" weggelassen; dafür aber der Geographie
unseres Kolonialbesitzes ausreichend Rechnung getragen.
Köln, im Juli 1895.
Der Werfasser.
Vorwort zur 11. Auslage.
Die am Ende des 19. und am Aufauge des 20. Jahrhunderts vor-
genommenen Volkszählungen, sowie die politischen Veränderungen der
letzten sechs Jahre machten eine Durchsicht für die neue Auflage not-
wendig. Benutzt wurden dabei:
1. Hübners Geographisch-statistische Tabellen, Ausgabe 1901.
2. Kürschners Jahrbuch, Ausgabe 1902.
3. Petzolds Städtelexikon für das deutsche Reich. Leipzig 1901.
4. Veriugers statistisches Nachschlagebüchlein. Berlin 1901.
5. Daniel Leitfaden. 229. Aufl. Halle 1901.
In Anordnung und Ausführung des Stoffes ist keine Änderung
eingetreten.
Köln, im Dezember 1901.
Der Aerfafler.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T32: [Tag Jahr Monat Mai Juli März Juni April Ende Oktober], T59: [Heer Mann Soldat Krieg Jahr Offizier Land König Truppe Waffe]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
2
Die Erde als Weltkörper,
Sphäroid bilde, sondern daß sich ihre Oberfläche aus ineinander über-
gehenden, verschieden stark gekrümmten Flächen zusammensetzt. Man
wühlte für einen solchen allseitig gekrümmten Körper den Namen Geoid.
Aus den verschiedenen Erdmessungen ergaben sich, nach dem Königs-
berger Professor Bessel-(1841), folgende Dimensionen der Erde:
Der Durchmesser des Äquators . . — 12 754,8 km
Die Erdachse.......= 12 712,2 „
Unterschied also . . . 42,6 km
Abplattung an den Polen ... 1 : 299
Umfang des Äquators..........40070,4
Umfang der Meridianellipse . . . 40003,4 „
Länge des Äquatorgrades.... 111,307 „
Oberfläche der Erde..........509 950 714 qkm
Körperiuhalt der Erde..........1083 Milliarden cbkm
2. Pie Mewegnngen der Erde; der Mond.
Wir sehen täglich die Sonne morgens am östlichen Horizont
aufgehen, mittags im 8 kulminieren*), d. h. den höchsten Stand am
Himmel erreichen und abends am westlichen Horizonte wieder untergehen.
Das nämliche beobachten wir des Nachts an dem Mond und an den
Sternen des südlichen Sternenhimmels. Diese Gestirne erscheinen am
Horizonte, steigen empor, erreichen ihren höchsten Punkt am Himmel
oder kulminieren, steigen wieder herab und verschwinden schließlich an
dem gegenüberliegenden Horizonte. Nach dem Eindrucke, den wir so
empfangen, fcheint sich das ganze Himmelsgewölbe von 0
nach W täglich um die Erde zu drehen. Bei näherer Beobach-
tung des Sternenhimmels können wir feststellen, daß ein Stern diese
Bewegung des Himmelsgewölbes nicht mitmacht, sondern am Himmel
feststeht. Er muß einen Endpunkt der Achse der großen Himmelskugel
darstellen und zwar, da wir auf der nördlichen Halbkugel wohnen, den
nördlichen Pol. Er wird daher als nördlicher Polarstern bezeichnet.
Andere Sternenbilder, die in nicht zu weiter Entfernung von ihm den
nördlichen Sternenhimmel schmücken, wie der Große Bär oder Himmels-
wagen und die einem umgekehrten W ähnliche Easfiopeja, bleiben immer
sichtbar, gehen also nicht auf und unter wie die übrigen Gestirne, weil
ihr Abstand vom Polarstern weniger beträgt als dessen Abstand vom
Horizont; man nennt folche Sterne Eireumpolarsterne **).
*) Von tat. culmen = der Gipfel.
**) Lat, circum — um, herum.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Die Bewegungen der Erde.
3
Die Drehung des Himmelsgewölbes ist nur eine schein-
bare. Nicht das Himmelsgewölbe mit den Gestirnen dreht sich, sondern
die Erde mit uns. Die Täuschung ist die nämliche, wie die, welche
wir erleben, wenn sich ein Eisenbahnzug mit uns in Bewegung setzt
oder wenn Wolken unter dem Monde herziehen; wir glauben dann,
die Gegenstände, die wir durch das Wagenfenster sehen, wären in Be-
wegnng gekommen, oder der Mond bewege sich schnell zwischen den Wolken
fort. Die Sonne müßte, wenn sie sich wirklich um die Erde bewegte,
täglich, also in 24 Stunden, eine Strecke von 934 Millionen Km
(— der Erdbahn) durcheilen, also in 1 Sek. einen Weg von
10800 km (= 3 X die Strecke vom Nordkap im Norden Norwegens
bis zur Nordküste Afrikas) zurücklegen. Auch beim Vergleichen der
Größe der Erde mit der Sonne, die 1300000 X so groß als unser
Planet ist, müssen in uns Zweifel an dieser Tatsache aufsteigen. Wir
müffen dann von felbst zu dem Gedanken kommen, daß die kleine Erde
sich bewegt und nicht die große Sonne. Der unmittelbare Beweis dafür,
daß die Erde sich in 24 Stunden um sich selbst und zwar von W
nach 0 dreht, und daß dadurch die umgekehrten Beweguugs-Erscheinnngen
am Himmel hervorgerufen werden, ergibt sich ans dem Fall versuche
Benzenbergs. Mau läßt von hohem Turm einen Stein hinabfallen.
Da der Stein von einem Punkte kommt, der einen größern Abstand
vom Mittelpunkte der Erde und daher eine größere Umdrehungsgeschwin-
digkeit oder Schwungkraft hat, muß er beim Fallen etwas nach O von
der senkrechten Richtung abgelenkt werden, was tatsächlich der Fall ist*).
(Berechne, wie schnell sich ein Punkt des Äquators in einer Stunde, Mi-
nute, Sekunde bewegt, wieviel also die Schwungkraft am Äquator beträgt!)
Die Erde führt noch eine zweite Bewegung aus. Sie rotiert
nicht bloß, sondern bewegt sich auch im Weltenranme fort, und zwar
beschreibt sie im Laufe des Jahres eine Bahn um die Sonne, da
diese als der größere Himmelskörper eine. Anziehung auf sie und die
andern Planeten**) ausübt. Diese Erdbahn mißt 934 Mill. km. Die
Erde legt also in der Sekunde gj^xe^xeo = ^9,6 km zurück.
*) Daß die Erde sich von W nach 0 um sich selbst dreht, wird ferner durch
deu Foueault'schen (spr. suko) Pendelversuch bewiesen.
**) Man unterscheidet Fixsterne und Planeten. Die Fixsterne (von
tixus = sest) sind Weltkörper, die sestzusteheu, d. h. zueinander ihre Stellung uicht
zu verändern scheinen — in Wirklichkeit bewegen sie sich, aber das Auge vermag
wegen der riesigen Entfernungen die Bewegungen nicht wahrzunehmen —, und
glühend sind; die Planeten dagegen glühen nicht und bewegen sich deutlich, d. h.
sie siud keine selbständigen Weltkörper, sondern werden von einem Fixstern, der
ihnen das Licht spendet, durch die Anziehung in bestimmten Bahnen gehalten.
1*
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff]]
4
Die Erde als Weltkörper.
Da die Erde sich im Welträume fortbewegt, müssen wir die Sonne
immer an einer andern Örtlichkeit am Himmel sehen, wie man- auch
umgekehrt vom Himmel aus die Erde immer in einer andern Himmels-
gegend sehen müßte. Die Veränderung der Stellung der Erde zur
Sonne würden wir erkennen, wenn am Tage neben der Sonne auch
die Sterne sichtbar wären. Immer andere Sternbilder würden dann
in der Umgebung der Sonne sichtbar werden. Scheinbar durchwandert
diese also einen Kreis oon Sternbildern, den sog. Tierkreis.
Von großer Bedeutung ist die Stellung, welche die Erdachse
bei diesen Bewegungen des Erdkörpers einnimmt. Die Stellung kann
nicht senkrecht zur Erdbahn sein; denn dann würde jeder Punkt der
Erdoberfläche das Sonnenlicht an allen Tagen des Jahres unter gleichem
Winkel empfangen. Der Winkel, unter welchem die Sonnenstrahlen auf-
fallen, wechselt aber während des ganzen Jahres und wird auf deu
Sommer zu größer, auf deu Winter zu kleiner. Die Erdachse kann auch
uicht parallel zur Erdbahnebene liegen; denn wenn sie in dem Falle immer
die Verlängerung des Radius der Erdbahnebene bildete, würde die eine
Polseite der Erdkugel stets Tag, die andere stets Nacht haben, wenn die
Erdachse aber ihre Lage beibehielte, parallel zu sich selbst, so würde über
jedem Punkte der Erde, mit Ausnahme der Pole, zweimal im Jahre die
Sonne mittags senkrecht stehen, über den Polen jedoch nur einmal. So
bleibt uns nur die Annahme einer schrägen Stellung der Erd-
achse übrig. Man spricht daher von der Schiefe der Ekliptik.
Wenn wir die höchsten Sonnenstände am 21. März, 21. Juni,
23. September und 21. Dezember messen und untereinander vergleichen,
so ergibt sich, daß die Sonne am 21. Juni 23^/Z 0 höher kulminiert
als am 21. März und am 23. September, am 21. Dezember aber 23'/z"
tiefer als an diesen beiden Tagen. Diese Abweichungen entstehen dadurch,
daß die Erdachse um 23j/2 0 zur Ebene der Erdbahn geneigt
ist. Während unseres Sommers ist die nördliche, während unseres
Winters die südliche Erdkugelhülste zur Sonne geneigt. So entsteht
der Wechsel der Jahreszeiten (s. folg. Abschn.).
Wie die Sonne von der Erde, so wird diese von dem Mond um-
kreist, der ebenfalls ein dunkler Körper ist und Sonnenlicht empfängt. In-
dem nns der Mond, je nach seiner Stellung zur Sonne, abwechselnd die
ganze beleuchtete Seite oder nur einen Teil derselben oder die dunkle Seite
zukehrt, entstehen seine Gestalten oder Phasen: Vollmond, letztes
Viertel (wenn links beleuchtet), erstes Viertel (wenn rechts beleuchtet)
und Neumond. Zur Umwandlung in diese 4 Gestalten gebraucht der
Mond 29x/2 Tage, zu einer Phase also etwas mehr als eine Woche.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]