166 Französische Re volutions kriege. Kosziu Sko.
n.c.g.mit Belgien frei werden, zu den Oesterreichern. Uebcrall die
Verbündeten im Vortheile, und im Innern Frankreichs die
Vendee, Bretagne (Wimpfen), Toulon, Marseille und Lyon
gegen den Convent im Aufruhr. Daher durch die Jakobiner
die Sch recken s regi e run g ; allgemeines Aufgebot in Masse;
ganz Frankreich ein Feld - und Waffenlagcr unter Carnot.
Darauf Siege der Franzosen gegen die im Innern Empörten
unter gräßlicher Rache; eben so in Belgien durch Iiouchard
und Jourdan, am Oberrhein durch Pickegru und Iiocle j
indessen sättigt sich die Revolution durch ihre Blntgerichte
1794. überall in Frankreich; ihre Häupter stürzen sich selbst; Ende
des Terrorismus.
In den Niederlanden siegt Pickegru bei Tournal, und
1795. ^onrdan bei Fleums; Holland wird erobert — batavische
Republik, verbunden mit Frankreich. Am Oberrhein müssen
die Preussen, nach ihrem Siege bei Kaiserslautern, weichen,—
Frieden zu Basel zwischen Preussen und Frank-
reich (das nördliche Deutschland neutral), etwas später mit
Spanien ( St. Domingo an Frankreich ) *).
*) Um dieselbe Zeit blutige Auftritte in Pvlen: »ach dem russisch»
türkischen Kriege ( 1787—1792) suchte Katharina Ii. ihren Einfluß in
Polen durch eine Conföderatiou der unzufriedenen Polen zu Targowih
geltend zu machen; eine russische Armee dringt ein; die Polen unter
Thaddäus Kosziusko müssen weichen. Auch eine preussische Armee,
mit Katharina einverstanden, rückt unter Möllendorf 1793 in Polen
ein, und bald darauf erfolgt die zweite Theilung Polens. Aber
die Erbitterung der Polen bricht schon 1794 aus. Kosziusko Ober-
feldherr. Die Russen aus Warschau vertrieben, vereinen sich mit den
unter ihrem König eindringenden Preussen. Sieg der Verbündeten bei
Raffka. Warschau vergebens belagert. Auch Oesterreich schickt eine
Armee. Kosziusko bei Maciejowiee von den Russen unter Fersen
geschlagen und gefangen. Suwarvv erstürmt Prag a; Warschau kapi-
tulirt, — dritte Theilung Polens 1795; der König Poniatowsky
legt seine Würde nieder (Rußland gewinnt 2000 Quadratmeilen, Preus-
fen 990 Quadratmeilen und Oesterreich 834 Quadratmeilen). Katharina
stirbt im folgenden Jahre; ihr folgt ihr Sohn Paul I (1796—1801).
Auch Friedrich Wilhelm Ii. von Preussen stirbt im November 1797, und
ihm folgt sein Sohn Friedrich Wilhelm Hl
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Extrahierte Personennamen: Kosziu_Sko Katharina_Ii Katharina Kosziusko Raffka Kosziusko Poniatowsky Katharina Friedrich_Wilhelm_Ii Friedrich Wilhelm Friedrich Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Frankreichs Bretagne Toulon Marseille Lyon Frankreich Belgien Jourdan Frankreich Niederlanden Holland Frankreich Preussen Kaiserslautern Basel Preussen Frank- Deutschland Spanien Frankreich Polen Polen Polens Warschau Preussen Oesterreich Warschau Polens Oesterreich Preussen
87
Europäische Ereignisse Mischen dem spanischen Erbfolgeäriege
und den schlesischen Kriegen.
1. Der im Bunde mit Venedig (denen von den Osmanen
1715 Morea entrissen worden war) unternommene Türken-
krieg 1716—1718 führte Oesterreich unter des Prinzen
Eugen Leitung von Sieg zu Sieg (bei Peterwardein 1716,
Belgrad 1717) und zuletzt im Frieden von Passaro-
witz 1718 zum Besitz des Banats, eines Theiles von^is
Serbien mit Belgrad, von Croatien, Bosnien imb der
Walachei. Für den Verlust Moreas wurde Venedig durch
albanische und dalmatinische Plätze entschädigt.
2. Die Friedensstörung Spaniens (Philipp V, seine
zweite Gemahlin Elisabeth Farnese von Parma, der Car-
dinal Alberoni), das während des Türkenkrieges 1717
Sardinien, 1718 Sieilien angrisf, führte 1718 zur Qua-
druple-Allianz d. h. einem zur Aufrechterhaltung desl?i8
Utrechter Friedens geschlosserten Bündniß des Kaisers, Eng-
lands, Frankreichs, Hollands. Vertauschung Siciliens mit
Sardinien; Don Carlos, Sohn des spanischen Königspaares,
erhält die Anwartschaft auf die Herzogthümer Parma und
Piacenza, sowie aus Toskana, auf welche seine Mutter
Erbansprüche hatte.
3. Der polnische Erbfolgekrieg 1733—1735 nach 1733-1735
dem Tode Augusts Ii von Polen zwischen dem Kaiser, dem
Reich und Rußland, die für die Wahl Augusts Iii von
Sachsen auftraten, einer —, Frankreich, Spanien und Sar-
dinien, die für die Rechte des fast einstimmig gewählten
Stanislaus Lesezinskm) kämpften, andererseits. Der Schau-
platz dieses fast ereignislosen, für beit an tüchtigen Truppen
und Geld armen Kaiser im ganzen unglücklichen Krieges
am Rhein und in Italien; die greisen Feldherrn Eugen
mtb Villars noch einmal als Gegner. Der Wiener
Frieden: der Kaiser verliert Neapel mit Sieilien gegen
Parma und Piacenza an den Jnfanten Don Carlos;
Frankreich erkennt die pragmatische Sanction (s. Nr. 4.)
an und erhält die Anwartschaft auf das alte deutsche
Land Lothringen, das für seine Lebenszeit zunächst Stanis-
laus Lesezinski (h 1766) statt der polnischen Krone be-
*) Er führte noch immer den Königstitel und war der Schwiegervater
Ludwigs Xv von Frankreich.
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Extrahierte Personennamen: Morea Eugen Eugen Philipp_V Philipp Elisabeth_Farnese_von_Parma Carlos Augusts Augusts Stanislaus_Lesezinskm Eugen Carlos Ludwigs Ludwigs
Extrahierte Ortsnamen: Venedig Oesterreich Belgrad Serbien Belgrad Bosnien Spaniens Frankreichs Hollands Sardinien Piacenza Toskana Polen Sachsen Frankreich Spanien Rhein Italien Neapel Piacenza Frankreich Lothringen Frankreich
— 162 —
oft an 500 000 Menschen selbst aus den fernsten Gegenden Asiens
zusammenströmen. — Tula mit 111 000 E. hat die größten
Waffen- und Metallwarenfabriken, das „russische Birmingham".
— Woronesch am Don (84000 E.) betreibt lebhasten Handel.
— Archangelsk mit 21 000 E., unfern der Dwinamündung ge-
legen, ist für Ausfuhr von Schiffsbauholz wichtig.
2. Kleinrußland (die Ukraine). K i j e w am Dnjepr (247 000 E.)
ist Mittelpunkt der Rübenznckerindustrie. Uuiversität. — Charkow
(175 000 E.) hat blühenden Handel, besonders mit Getreide und
Wolle. Universität.
3. Südrußland, das ehemals türkische Gebiet am Schwarzen
Meere. Kischinew (109 000 E.) im Bezirk des Wein- und Tabak-
baues. — Odessa, unweit der Mündung des Dnjeftr (405 000 E.),
ist die bedeutendste russische Handelsstadt am Schwarzen Meere, Stapel-
Platz und Hanptaussuhrort für Getreide. Universität. — Nikolajew
(92 000 E.) ist die Hauptstation für die russische Kriegsflotte im
Schwarzen Meere. In der Nähe viele deutsche Kolonien.
4. Westrußland. Wilna (160000 E.) ist die bedeutendste
Stadt Litauens.
5. Das Königreich Polen. Die Hauptstadt Warschau an der
Weichsel (638 000 E.) ist Mittelpunkt der Gewerbethätigkeit und des
Handels Polens. Festung. Russische Universität. — Lodz (mit Vor-
orten 315 000 E.) hat sehr bedeutende Leinen- und Baumwollindustrie.
6. Die Ostseeprovinzen. St. Petersburg an der Newa-
Mündung (mit Vororten 1 267 000 E.), die von Peter dem Großen
gegründete, großartig angelegte neue Hauptstadt, ist der erste Handels-
platz Rußlands. Universität. — Der Kriegshafen Kronstadt
(60 000 E.) ist die Schutzfestung für Petersburg. — Dorpat,
rusf. Jurjew (42 000 E.) mit (ehemals deutscher) Universität. —
Reval (65000 E.) ist ein lebhafter Handelsplatz am Finnischen
Meerbusen. — Riga an der Dünamündung (mit Vororten
283 000 E.) ist die zweite russische Handelsstadt an der Ostsee,
wichtig als Stapelplatz und Ausfuhrort für Holz, Getreide, Hanf
und Flachs. — Libau (65 000 E.), aufblühende Hafenstadt.
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51 —
reiche Getreidefelder, weiter nach S. Weideflächen und ist am
kaspischen Meere wüstenähnlich.
Das niedrige Ural-Geb. ist in seiner Mitte reich an Edel-
steinen, Gold, Piatina, Eisen [besonders auf der asiatischen Seite,
daher hier Jekaterinburg, Mittelpunkt des Bergbaues].
Die Bewohner sind teils O.-Slawen oder Russen, teils W.-
Slawen oder Polen (jene griechisch-, diese römisch-katholisch).
Das niedere Volk, zwar gutmütig, freundlich und gastfrei, aber
roh und zur Trunksucht geneigt, entbehrt noch fast ganz der
Schulbildung (doch werden jetzt Schulen eingerichtet); die
Bauern waren bis vor kurzem Leibeigene. — [Rußland ist
Übergangsglied nach Asien.] *
In der Mitte von Großrußland die alte Hptst. Moskau
mit bedeutendem Handel und Fabrikwesen, etwas kleiner als Kon-
stantinopel. Auf einem Hügel der prächtige Kreml, Palast des
Zaren.
Die neurussische Hptst. ist das prächtige Petersburg an der
Newa-Müuduug, sehr wichtiger Hafen an der Ostsee, noch größer
als Moskau (1% Mill.).
* [Geschützt wird Petersburg durch die Inselfest. Kronstadt
im finnischen Mb. Ö. von Moskau Nowgorod an der Wolga
(die Messen bilden den Mittelpunkt des asiatisch-russischen
Tauschhandels).] *
Im unwirtlichen N., an der Mündung der Dwina, Ar-
changelks, Ausfuhr von Schiffsbauholz. Im S., an der Mündung
der fischreichen Wolga, Astrachan (an welchem M. ?), Ausfuhr
von Kaviar.
Am schwarzen M. Odessa, Hauptausfuhr von Weizen.
* Die herdenreichen Steppen des Don und Dnjepr sind die
Heimat der Kosaken, [welche als leichte Reiterei zum Schutze
der Grenze benutzt werden (z. B. gegen die unterworfenen Völker
des Kaukasus). Die Hptst. von Klein-Rufsland war Kiew am
Dnjepr (im prächtigen Kloster die Gebeine von russischen
Heiligen, daher das .„slawische Rom"); Pultawa (Karl Xii.
und Peter d. Gr.). Auf der H.i. Krim (Tauris) die nur langsam
wieder aufblühende Hafenst. Sewastopol (Krimkrieg).] *
Zu Rußland gehören noch:
1. die polnischen Länder, besonders Polen, Hptst. Warschau
an der Weichsel, starke Fest.,
* [und Littauen mit Wilna]. Die Bewohner, römisch-
katholische Slawen, hassen die Russen als ihre Unterdrücker.
2. Die meist durch Deutsche angebauten Ostseeprovinzen
mit Riga au der Düna-Münduna, Hauptausfuhr von Getreide,
Holz, Flachs, Hanf, Talg.
* In den Ostseeprovinzen sind die gebildeten Bewohner der
Städte (Beamte, Geistliche, Kaufleute), sowie die Gutsbesitzer
4.*
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Extrahierte Personennamen: Schiffsbauholz Karl_Xii Karl Peter_d
— 50 —
1. Vom alten Thessalien und Epirus gehört nur der südliche
Teil zu Griechenland.
2. Mittel-Griechenland, Hptst. Athen mit Ruinen aus der
glänzenden Zeit der alten Griechen.
* Der Hafen Piraeus, die Akropolis. Die Trümmer von
Theben im alten Böotien und von Delphi. *
3. Süd-Griechenland oder Morea (fr. Peloponnes), Korinth,
verfallen; Patras, aufblühende Handelsst. (Ausfuhr von Korinthen
und Wein). In Lakonien nur wenige Spuren des alten Sparta.
* Vom alten Olympia ist der Tempel jetzt durch Deutsche
ausgegraben. *
Von den vielen Inseln sind bedeutend: das gebirgige und
wenig angebaute Negroponte (fr. Euboea) an der Ostseite von
Griechenland; * fs. die Cycladen] *; die ionischen. Inseln an
der W.-Küste, reich an Wein (Korinthen) und Oliven-Öl (Jthaka
[Obt)ffeu§]),
* [besonders Korfu und Zante.] *
§ 23. Das Kaiserreich Rußland,
mit seinen asiatischen Besitzungen noch einmal so groß wie ganz
Europa, aber nur doppelt so. viel Eiuw. wie Deutschland (S. 92).
Grenzen: im W. Rumänien, Österreich, Preußen, Ostsee (bottuischer,
sinnischer und Rigaer Mb.) und Skandinavien; im N.? O.? S.?
Flüsse der großen russischen Tiefebene:
1. In das n. Eism.: die Petschlira und Dwina (weißes M.).
2. In die Ostsee: die Newa *(Ausflufs des großen Ladoga-
Sees) * in den finnischen, die Düna in den Rigaer Mb.
* [Der Njemen (deutsch die Memel)], *
und die Weichsel (wo die Mündung?).
3. Ins schwarze M.: der Don und Dnjepr,
* (Nbfl. die Beresina, Napoleon 1812) [und der Dniestr]. *
4. Ins kaspische M.: die Wolga, der größte Fluß Europas,
und der Ural.
* Der n. Teil der Ebene wird von der Petschora und
Dwina (weifses M.), welche nur einige Monate im Jahre
eisfrei sind, durchströmt. Von Fischern und Jägern (Marder
und andere Pelztiere) bewohnt, reicht sie im S. bis zu dem n.
russischen Landrücken (Quelle der Düna, Wolga und des
Dnjepr); nach' S. zieht der mittelrussische Landrücken.
Die Ebene zwischen Dnjepr und Wolga ist reich an herrlichen
Wäldern und Getreidefeldern. (Rußland, die Kornkammer
Europas; [auch Flachs und Hanf wird hier viel gebaut].) Im
S. bis zu den Ufern des schwarzen und asowschen Meeres fällt
der Regen spärlicher: die südrussische Steppe hat noch im N.
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Extrahierte Personennamen: Euboea Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Thessalien Epirus Griechenland Theben Korinth Patras Lakonien Sparta Griechenland Jthaka Korfu Europa Deutschland W._Rumänien Ostsee Skandinavien Petschlira Europas Petschora Dwina Wolga Wolga Europas
438 Die neue Zeit.
Soliman stellte den Seeräubern seine Flotte zur Verfügung', um der Christenheit desto empfindlicher schaden zu können. Mulei Hassau wandte sich an den Kaiser um Hilfe. Dieser landete vor Tunis, eroberte die Stadt und befreite 22 000 Christeu-1538. sklaveu aus der Gefangenschaft. Mulei Hassau erhielt Tunis zurück, aber als spanischer Vasall. Der Menschenraub wurde ihm untersagt. Aber ein zweiter Zng, den Karl neun Jahre später gegen Hayreddin Barbarossa nach Algier unter* 1541. nahm, lief sehr unglücklich ab, da ein Sturm die Flotte zertrümmerte und nur ein kleiner Teil des Heeres gerettet wurde.
443) Das Unglück Karls in Algier bot Franz I. eine zu günstige Gelegenheit dar, um seinem Verlangen nach Rache widerstehen zu können. Er verband sich mit Schweden, Dänemark und den Türken, um Karl an fünf verschiedenen Punkten auf einmal anzugreifen. Doch Karl faud an Genua und England wieder die alten Bundesgenossen. Die Genuesen unter dem Dogeu (Dodschen) Andreas Doria blieben Meister zur See, Heinrich landete in Calais und drang von da aus gegen Paris vor; Karl aber zog durch die Champagne und trieb das Heer des Dauphin (Dofäng) vor sich her. 1544.Franz mußte sich zum Frieden von Crespy (Kräpi) herbeilassen, durch welchen der italienische Zwist dauerud beseitigt wurde.
Anmerkungen.
1. Sultau Solimau Ii. der Große oder der Prächtige belagerte 1522 Rhodus sechs Monate lang. Endlich fiel es durch Berrat, worauf Karl V. den Rhodiser-Rittern die Insel Malta znm Aufenthalte anwies. Mit 100 000 Mann und 300 Kanonen brach der Sultan 1526 in Ungarn ein. Der König von Ungarn Lndwig Ii. ging ihm entgegen, wurde aber vou dem Fürsten von Siebenbürgen Johann Zapolya, der mit seinen Truppen zu ihm stoßen sollte, im Stiche gelassen und fiel in der Schlacht von Moha cs (Mohatsch) nebst vielen Adeligen, Bischöfen und dem größern Teile des Heeres, worauf Pest und Ofen den Türken ihre Thore öffneten (29. Ang. 1526). Lndwig hinterließ keinen Sohn. Nach „den Verträgen sollte jetzt Ungarn an den Erzherzog Ferdinand von Österreich, den Bruder Karls V., fallen. Allein Zapolya ließ sich auf einer Reichsversammlung zu Stuhl-weißeuburg zum König von Ungarn wählen, während Ferdinand zu Preßburg gewählt wurde. Als Zapolya bei Tokay geschlagen wurde, rief er selbst Soliman Ii. zu Hilfe und lieferte ihm sogar die heilige Krone und die Reichsinsignien Ungarns aus. Dafür unterstützte ihn Soliman und nannte ihn Freund, Bruder und Lehensmann. Die Türken erfochten einen großen Sieg bei Essek gegen Ferdinand, welcher nicht in den Besitz Ungarns zu gelangen vermochte und zu Großwar de in (1538) einen Frieden eingehen mußte, wonach er Ungarn bis an die Theiß dem Zapolya überließ. Auch behielt dieser Siebenbürgen und den Titel König von Ungarn. Nach dessen Tode je-
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Extrahierte Personennamen: Mulei_Hassau Mulei_Hassau Karl Karl Barbarossa Barbarossa Karls Franz_I. Franz_I. Karl Karl Karl Andreas_Doria Heinrich Heinrich Karl Crespy Karl_V. Karl_V. Johann_Zapolya Johann Ferdinand_von_Österreich Ferdinand Karls_V. Karls_V. Ferdinand Soliman_Ii Ferdinand Ferdinand
Extrahierte Ortsnamen: Tunis Algier Karls Algier Genua England Paris Malta Ungarn Ungarn Ungarns Ungarn Ungarn
§ 227. Österreich. 633
Emmanuel ebenfalls Frieden geschlossen hatte und ein paar« Tage nachher Venedig, welches am längsten Widerstand leistete, kapitulierte, so war in Österreich die Ruhe wieder zurückgekehrt.:
Anmerkungen.
1. Die Studenten Wiens bildeten unter sich eine akademische Legion, von deren Hauptquartier iu der Aula die Befehle ausgingen. Als die Regierung diese Legion aufheben und mit der Nationalgarde verschmelzen wollte, entstanb ein Aufruhr, so daß das Ministerium diese Anordnung zurücknehmen mußte. Bei der Belagerung Wiens befehligte bei- Reichstagsabgeorbnete Robert Blum von Leipzig eine Kompanie und würde deshalb nach der Einnahme der Stadt stanbrechtlich erschossen. Der Pole Bem leitete die Verteibigung der Stadt. Den Aufruhr schürten ganz besonbers ungarische Agenten, welche von Kossuth bezahlt würden. Diesem lag baran, daß Wien die Truppen des Kaisers beschäftige, bamit er selbst in Ungarn sich freier bewegen konnte. Der Ban Jella-chich verließ auch wirklich seine Stellung bei Preßburg, wo er eine Schlacht annehmen wollte, und zog auf Wien zu, als er Nachricht von den Vorfällen in der Stadt erhalten hatte (7. Okt. 1848).
2. In Prag war das Volk vor das Haus des Fürsten Winbisch-grätz gezogen. Zum Schutze besselben hatte sich Militär aufgestellt. Da fiel aus einem gegenüberstehenben Hause eiu Schuß, der die Fürstin Winbischgrätz, die am Fenster stand, tötete. Das Militär schritt nun ein und es entwickelte sich ein Straßenkampf, der das Bombardement zur Folge hatte. In Wien wurde der Kriegsminister Latour von einem Pöbelhaufen an einen Laternenpfahl gehenkt, in Pest der General Graf La mb erg auf der Brücke getötet und durch die Stadt geschleift.
3. Zugleich mit dem Kaiser Ferdinand I. verzichtete dessen Bruder, der Erzherzog Franz Karl, auf die Thronfolge und es gelangte nun nach dem Erbfolgerecht Franz Joseph, der Sohn bieses Erzherzogs und der Prinzessin Sophie von Bayern, an die Regierung. Derselbe ist geboren am 18. August 1830 und mußte vor der Abdankung Ferdinands erst für volljährig erklärt werden.
4. Joseph Freiherr von Jellachich war beim Ausbruche der ungarischen Revolution nur Oberst, wurde aber auf ausdrückliches Verlangen bet Kroaten, die beshalb eine Deputation an den Kaiser schickten, zum Banus des vereinigten Königreichs Kroatien, Dalmatien und Slavonien, zum geheimen Rat und Felbmarfchallleutnant und zum Inhaber zweier Regimenter ernannt. Als der Banus gegen Ungarn marschierte, zwang der ungarische Kriegsminister dem Kaiser zwar ein Manifest ab, in welchem Jellachich aller seiner Ämter und Würden entsetzt wurde, aber dieser gehorchte nicht, behielt das Kommando und half so das Kaiserreich retten.
5. Ludwig Kofsuth war bereits 1830 Advokat und Agitator für bte Sache der Polen. Als solcher staub er einmal wegen Veruntreuung anvertrauten Gutes in Untersuchung. Seine Bewerbung um ein Staatsamt hatte feinen Erfolg und ba er das Vertrauen als Abvokat verloren hatte, so verfaßte er politische Schriften, die ihm eine vierjährige Haft zuzogen. Nach feiner Entlassung würde er Rebafteur. Er griinbete den Schutzverein, der sich verpflichtete, nur ungarische Erzeugnisse zu gebrauchen.
Rolfus, Weltgeschichte. 3. Aufl. 27
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Extrahierte Personennamen: Emmanuel Robert_Blum Latour Ferdinand_I. Franz_Karl Franz Karl Franz_Joseph Franz Sophie_von_Bayern August Ferdinands Joseph_Freiherr_von_Jellachich Ludwig_Kofsuth Ludwig
Extrahierte Ortsnamen: Wiens Wiens Leipzig Wien Ungarn Wien Prag Wien Ferdinands Kroatien Dalmatien Ungarn Polen
— 54 —
heilige Stadt der Russen. Auf der herrlichen Halbinsel Krim die
Hafenstadt Sewastopol.
Polens Hauptstadt ist Warschau an der Weichsel, starke
Festung, so groß wie Hamburg. In den meist durch Deutsche an-
gebauten Ostseeprovinzen liegt Riga an der Düna-Mündnng:
Hauptausfuhr von Getreide, Holz, Flachs, Hanf, Talg. Dorpat
war früher eine deutsche Universität.
Besondere Rechte hat das Großfürstentum Finnland, „das
Land der tausend Seen", ein felsiges, seenreiches Hochland, am
Bottnischen und Finnischen Meerbusen. Die Hauptstadt Heising-
s o r s liegt am Finnischen Meerbusen. Ganz im N. wohnen Lappen
«Renntierzucht).
Wirtschaftliches. Rußland ist unser Brotlieferant; es
baut '/3 des gesamten Getreides Europas und Vz des Weizens der
Erde. Da es dünn bevölkert ist, so kann es jährlich für 700 Mill.
Mark Getreide ausführen. Davon geht x/3 nach Deutschland.
Rußland liefert uns viel Flachs, es ist das erste Flachsland der
Welt. Aus dem Ural bezieht Deutschland viel Gold und Platina:
Rußland ist das goldreichste Land Europas. Von der Wolga er-
halten wir Kaviar, Rogen des Hausen. Deutschland liefert nach
Rußland Eisenwaren, Maschinen, Wollgarn usw. Viele russische
(polnische) Arbeiter kommen nach Deutschland, um in der Land-
wirtschaft ihr Brot zu verdienen.
Deutschland hat gegen Rußland, dos mit Frankreich einen
Zweibund geschlossen hat, offene Grenzen und muß sich durch starke
Festungen schützen: Posen, Thorn, Graudenz, Danzig, Königsberg.
§ 36. Das Königreich Italien
ist halb so groß wie das Deutsche Reich und verhältnismäßig noch
dichter bevölkert. Es wird im W. von Frankreich, im N. von
der Schweiz und Österreich begrenzt. Von welchen Meeren
im £?., S. und W.?
Wie gelangt man nach Italien? Fünf Eisenbahnen
führen durch die Alpen: a) Bon Frankreich durch den Mont Eenis
nach Turin; b) vom Rhonetal durch den Simplon nach Mailand;
c) durch den St. Gotthard nach Mailand; 6) über den Brenner
nach Verona; e) von Wien über den Semmering nach Venedig.
Man fährt von Berlin über Leipzig, München, Innsbruck,
Brenner, Verona, Bologna, Florenz, bis Rom in 36 Stunden, bis
Neapel in 41 Stunden. Oder von Köln über Frankfurt a. M.,
Karlsruhe, Basel, St. Gotthard, Mailand in 22 Stunden, Genua,
Rom (36 St.), Neapel (41 St.).
Italien zerfällt seiner Bodengestalt nach in die Po-Tief-
ebene und in die Apenninen - Halbinsel.
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Extrahierte Personennamen: Gotthard Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Sewastopol Warschau Hamburg Riga Düna-Mündnng Dorpat Finnland Finnischen_Meerbusen Heising- Finnischen_Meerbusen Europas Deutschland Deutschland Europas Hausen Deutschland Deutschland Deutschland Frankreich Posen Thorn Danzig Königsberg Italien Deutsche_Reich Frankreich Italien Bon_Frankreich Turin Mailand Mailand Verona Wien Venedig Berlin Leipzig München Verona Bologna Florenz Rom Neapel Frankfurt_a._M. Karlsruhe Basel Mailand Genua Rom Neapel Italien
— 53 —
Flüsse der großen russischen Tiefebene:
1. In das nördliche Eismeer: die Petschöra und Dwina
(Weißes Meer).
2. In die Ostsee: die Newa, Ausfluß des großen L^doga-
Sees in den Finnischen, die Düna in den Rigaer Meerbusen und
die Weichsel (wo die Mündung?).
3. Ins Schwarze Meer: der Don und Dnjepr (Nebenfluß
Berssina) und Dnjestr.
4. Ins Kaspische Meer: die Wolga, der größte Fluß Europas,
und der Ural.
Klima. Der nördliche Teil der Ebene ist nur während der
wenigen Sommermonate eisfrei; alsdann wird sie von Fischern und
Jägern durchzogen (Jagd auf Marder und andere Pelztiere). Die
Ebene zwischen Dnjepr und Wolga ist reich an herrlichen Wäldern
und Getreidefeldern: Rußland, die Kornkammer Europas. Auch
Flachs und Hanf wird hier viel gebaut. Im S. bis zu den Ufern
des Schwarzen und Afowfchen Meeres fällt der Regen spärlicher:
die südrussische. Steppe hat noch im N. reiche Getreidefelder, weiter
nach S. Weideflächen und ist am Kaspischen Meere wüstenähnlich.
Die Bewohner sind teils Ost-Slawen oder Russen, teils
West-Slawen oder Polen (jene griechisch-, diese römisch-katholisch).
Das niedere Volk, zwar gutmütig, freundlich und gastfrei, aber roh
und zur Trunksucht geneigt, entbehrt noch fast ganz der Schulbildung
(doch werden jetzt Schulen eingerichtet). Die Bauern waren bis
vor kurzem Leibeigene.
In der Mitte von Großrußland die alte Hauptstadt Moskau
mit bedeutendem Handel und Fabrikwesen, 1 Mill. Einwohner. Auf
einem Hügel der prächtige Kreml, der Palast des Zaren.
Die neurussische Hauptstadt ist das prächtige St. Petersburg
an der Newa-Mündung, sehr wichtiger Hafen an der Ostsee, noch
größer als Moskau (1v2 Mill.) Bor der Stadt liegt die Insel-
festung Kronstadt im Finnischen Meerbusen. Östlich von Moskau
Nischni-Nowgorod an der Wolga, dessen Messen den Mittel-
Punkt des asiatisch-russischen Tauschhandels bilden.
Im unwirtlichen Norden, an der Mündung der Dwina. Archan-
gelsk (d. h. Erzengelstadt, zu Ehren des Erzengels Michael benannt),
Ausfuhr von Schiffsbauholz. Im S., an der Mündung der fisch-
reichen Wolga, Astrachan (an welchem Meere?), Ausfuhr von
Kaviar.
Am Schwarzen Meer Odessa, Hauptausfuhr von Weizen.
Die herdenreichen Steppen des Don und Dnjepr sind die Heimat
der Kosaken, welche als leichte Reiterei zum Schutze der Grenze
benutzt werden (z. B. gegen die unterworfenen Völker des Kaukasus).
Die Hauptstadt von Klein-Rußland war Kiew am Dnjepr, die
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I. Die Zeit bis 1740.
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auf die dem Kaiser zugefallenen spanischen Nebenlnder. 2) Der Sohn der Knigin Elisabeth soll in Toscana und Parma folgen, deren Frstenhuser dem Erlschen nahe waren; 3) Savoyen soll dem Kaiser Sicilien gegen Sar-dinien abtreten. Savoyen fgte sich; gegen Spanien wurde der Krieg erffnet, bald aber Elisabeth dadurch gewonnen, da ihre Tochter mit Ludwig Xv. verlobt ward, worauf Albsroni zurcktrat (f 1752). Als jedoch spter Ludwig Xv. mit der Tochter des Stanislaus Lescinsky von Polen vermhlt wurde, kam es zu neuen Hndeln; erst ein Krieg der die polnische Thron-folge (1733) zwischen Frankreich und Oesterreich fhrte einen festen Frieden (zu Wien 1736 38) herbei, durch welche 1) Oesterreich an Elifabeth's Sohn Karl Neapel und Sicilien berlie; 2) Stanislaus Lescinsky (f 1766) statt Polens Lothringen erhielt (zur Vererbung an Frankreich); 3) der Herzog Franz Stephan von Lothringen in Toscana (1737) wie Oesterreich (1731) in Parma folgte. Insbesondere wird Oesterreich zu diesem Frieden dadurch bestimmt, da 4) die pragmatische Sanction anerkannt wird (was nach und nach von allen europischen Mchten geschieht).
b. Der Osten.
Aus dem nordischen Kriege ging Rußland als vorherrschende Macht im Osten hervor; auch Preußen hatte sich am Schlsse desselben verstrkt. Schweden hatte nicht nur seine Vormacht im Osten eingebt, sondern war auch im Innern zerrttet, und das Knigthum wurde auf lange Zeit ein Spielball der Adelsrnke; Dnemark wurde wie Schweden durch Rußland im Schach gehalten. Das lngst geschwchte Polen gerth immer mehr in Abhngigkeit von Rußland. Dieses sucht sich auch in Verbindung mit Oesterreich auf Kosten der ohnmchtigen Trken auszubreiten, was doch beiden nicht nach Wunsch gelingt.
Nachdem Oesterreich die Trken ans Ungarn zurckgewiesen hatte und dieses Land sein Erbreich geworden war (1687), fhrte der zunehmende Verfall der Pforte siegreiche Angriffe der Nachbaren auf sie herbei. Nachdem Prinz Engen sie 1697 in der entscheidenden Schlacht bei Z e n t a (an der Thei) besiegt, muten die Trken im Frieden zu C a r l o w i tz (in Slavomen) 1699 groe Opfer bringen: 1) Oesterreich erhielt Siebenbrgen, wie alles Land zwischen Donau und Thei; 2) Polen (das 1672 abgetretene) Podolien; 3) Rußland Asow; 4) Venedig den Peloponnes. Wegen dieses letzteren empfindlichen Verlustes begann die Pforte 1715 einen Krieg mit Venedig, welches das durch den Carlowitzer Frieden 1699 gewonnene Motca sehr hart behandelte; dieses ergab sich deshalb sogar willig an die Trken. Jetzt aber erklrte Oesterreich der Pforte den Krieg, Prinz Eugen erwarb sich hier noch einmal reiche Lorbeeren, besonders bei Belgrad (August 1717, deshalb im Volkslieds gefeiert), und im Frieden zu Passaro w i tz (1718) muten die Trken Bosnien, Serbien u. s. w. abtreten. Als sich aber Oesterreich nach Eugen's Tode (f 1736), der zuletzt an dem Rhein
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Extrahierte Personennamen: Ludwig_Xv. Ludwig_Xv. Stanislaus_Lescinsky_von_Polen Karl_Neapel Karl Stanislaus_Lescinsky Franz_Stephan_von_Lothringen Franz Motca Eugen Eugen August