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1. Schul-Lesebuch - S. 455

1856 - Berlin : Stubenrauch
455 und Saatfelder umkränzen das nordwestliche Ufer. Aus den Büschen ertönt das Lied der Drossel und Nachtigall und aus den Felsenhöhlen von Magdala die Stimme der wilden Taube. In diesem gesegneten Seethale drängte stch sonst eine unermeßliche Volks- menge im rührigsten Verkehre. Blühende Städte und Flecken, wie Capernaum, Chorazin, Bethsaida, Magdala, Liberias sammt ihren reizvollen Gärten, Fel- dern und Obsthainen umgürteten den See. Gegen zwölfhundert Fischer fanden hier ihre Nahrung; drittehalbhundert Fahrzeuge durchkreuzten den Wasserspiegel. Hier war der heitere, gesegnete Schauplatz der Wirksamkeit des Herrn. Hier erlaö er sich die tüchtigsten seiner Apostel; hier und im ganzen Umkreise dieser Gestade predigte er von dem Reiche Gottes und seiner Gerechtigkeit; hier heilte er Viele, die von Krankheit und Seuche geplaget waren. Aber von Capernaum, „die bis in den Himmel erhoben war," von Chorazin und Bethsaida, den Städten, „in welchen am meisten Seiner Thaten geschehen und hatten sich doch nicht gebessert," ist keine Spur mehr zu finden, als wären sie „bis in die Hölle hinunter gestoßen." Die Wälder und Weingärten sind von den Hügeln verschwunden; Palmen-, Feigen-und Oliven« bäume stehen nur noch vereinzelt umher. Dicht am See auf einer schmalen Ebene, fünf Viertelstunden von Mag- dala, von wannen Maria Magdalena stammte, liegt Liberias, welches He- rodes Antipas erbauete. Heut ist die Stadt klein und unansehnlich und liegt halb in Trümmern. — Von dem Slldende des See's Liberias beginnt das Jordanthal, welches sich 25 Stunden weit, bis zum todten Meere hin, absenkt. Zu beiden Seiten wird es von felsigen Kalkgebirgen begleitet. Die hohen Wände des Thales drängen die Sonnenhitze in ihm zusammen und wehren den kühlenden Westwinden den Zutritt. Das Wasser des Flusses ist trübe und geht in rascher, aber geräuschloser Strömung. Im Sommer ist der Fluß seicht; aber im Frühling wächst er an Tiefe und reißender Schnelle. Seine Ufer sind dicht mit Buschwerk besetzt, mit Weiden, Pappeln, Schlingpflanzen, reiterhohem Schilfrohr. In diesem Dickicht hausen Vögel, Hasen, wilde Schweine, Schakals, Luchse, Leoparden, vormals auch wohl Löwen. An den Jordan heran tritt die berühmte Ebene von Jericho, einst geschmückt mit Palmenwäldern, Zucker- rohr, Rosenhecken und Balsamgärten, heut dürr und öde. Daneben liegt die Wüste von Jericho, ein rauhes Gewirr von Berg und Thal, öden Felsen- klippen mit grausenhaften Abgründen, Klüften und Höhlen; der Boden ist ver- brannt und ausgedorrt, aschenfarbig und braun und völlig nackt. Hierher ver- setzt uns das Gleichniß vom barmherzigen Samariter. Noch heute heißt ein " wildes, enges Thal das Mordthal. In der Wüste von Jericho hielt sich der Herr auf, als er vom Teufel versucht ward. Der Jordan ergießt sich endlich in das todte Meer. Im alten Testamente wird es daß Salzmeer genannt. Das Wasser hat einen schönen, grünlichen Schein und ist ziemlich klar, hat aber einen widerlichen, salzigen Geschmack. Es hat eine außerordentliche Hebungskraft, so daß man sich, auch ohne schwimmen zu können, mit Leichtigkeit auf der Ober- fläche des See's erhält. Die starke Ausdünstung aus dem Meere macht, daß seine Salze, besonders in der Sommerzeit, an verschiedenen Theilen des Ufers sich

2. Schul-Lesebuch - S. 456

1856 - Berlin : Stubenrauch
456 ansetzen. Sandbänke, Inseln und Ufersteine sind mit einer Salzkruste überzogen. Jähe Kalksteinfelsen umschließen das Meer. Eine drückende Gewitterschwüle liegt über dem todten Meere; mindestens 6v0 Fuß tief unter dem Meeresspiegel gelegen, von Felsenketten fast rings umschlossen, ohne den Schatten einer Wal- düng, ohne den Zutritt kühlender Winde, ist dieser See sieben bis acht Monate lang den brennenden Strahlen einer unumwölkten Sonne ausgesetzt. Kein Fisch läßt sich in seiner Fluth entdecken. Kein Schiff, kein Wasiervogel durchrudert den See; keine Muschel liegt am Gestade; kein Gebüsch, noch Gras begrünt die Ufer und Felsen. Todtenstille ruht auf der weiten Einöde; hier ist die Einsamkeit des Friedhofs. — Bor Zeiten lag hier das blühende Siddim, um desien Besitz sich Lots und Abrahams Knechte stritten. Hier stand Sodom und Gomorra; sie sind versunken, und die stumme Fluth bedeckt sie wie ein Meer der Vergessenheit. Nur die Schrift hat ihr trauriges Andenken aufbe- wahrt und den wild zersplitterten Felsen, die in finsterm Ernste jenes Todten- reich umgürten, das tief erschütternde Zeugniß eingegraben: „Gott hat die Städte Sodom und Gomorra zu Asche gemacht, umgekehrt und verdammet, damit ein Exempel gesetzt den Gottlosen, die hernach kommen würden." (2. Petr. 2, 6.) 56. Der Sinai. In seltsamen Umrissen, düster und drohend, steigen die Vor- gebirge des Sinai in die Höhe, steil und wild durch einander ge- worfen, als wollten sie jeden Zutritt zu dem innern Heiligthum verwehren. — Das eigentliche Gebirge besteht aus Porphyr und Granit. Von der Gluth der Sonne geschwärzt, von dem Anprall der Gewitterstürme zerrissen, bald überhängend, bald senkrecht auf- gerichtet, nehmen die Felsen immer wundersamere Formen an. Ueber die rothbraunen Flächen der Granitwände sieht man hier und dort wilde Streifen von dunkelblauer Stahlfarbe gezogen, gleich als hätte der Blitz darin seine Feuerbahn durchlaufen, als hätte der Finger Gottes auf diese Felsen seinen Namen geschrieben. Die Thäler des Sinai sind zum Theil wüst und öde, mit unge- heuren Stejnblöcken und Felsengeröll überlagert oder mit Trieb- sand bedeckt; andere dagegen sind fruchtbar und wohlbewässert. In den Betten der Winterftröme wächst Gebüsch und Weide ge- nug für die Heerden eines wandernden Hirtenvolkes. — Ein Thal besonders, welches sich durch die Bergstrecken windet, ist lieblich. Dort blüht die vaterländische Königskerze auf sonnigen Hügeln; hochstämmige Dattelpalmen treten am Quell gesellig zusammen; prachtvolle Schmetterlinge gaukeln durch die klare Lust, und wäh- rend das freigelassene Kameel des Pilgers am Ginster rupft, lockt ihn selber ein Honiggeruch in das baumhohe Tamariskengebüsch, an dessen Zweigen das Manna wie geronnene Thautropfen, wie weißglänzende Perlen hängt. — Von hier aus tritt man in das Scheikthal, welches im weiten Bogen die Nordseite des inne- ren Gebirges umkreist und ernst und großartig bis an den Fuß

3. Schul-Lesebuch - S. 447

1856 - Berlin : Stubenrauch
447 nen, sandigen Landstrich, an dem die Wellen sich ruhiger verlau- fen. Von Ueberschwemmungen des Meeres hat man in Palästina keine Kunde. So bestätigt die Beschaffenheit des Meeres die schöne Zuversicht der Weisen und Dichter des alten Bundes, daß Gott die Macht der Meeresgewässer in ihren Grenzen erhalten und das bewohnte Land vor ihren Uebergriffen schützen werde. (Hiob 38, 8—11.) — 2. Der Libanon. Der Libanon, dessen Name so viel als weißer Berg bedeutet, besteht aus weißlichem Kalkstein, in welchem man auch Muscheln und Versteinerungen von Fischen der Vorzeit findet. Sein Gipfel liegt 10,000 Fuß hoch und ist mit der Schneedecke eines ewigen Winters umgeben, während die engen Schluchten seiner unteren Thäler die Gluth der Sommersonne gefangen halten. So stufen sich auf den verschiedenen Höhenpunkten des Gebirges verschiedene Zonen ab, und jede bringt ihre eigenthümlichen Erzeugnifie: unten Getreide in Ueberfluß; in der Mitte der heitere Anblick immer grüner Bäume, Gärten mit den schön- sten Früchten, eine milde Luft und reiche Bewässerung; oben das unbewohn- bare Gebiet der Wolken und des Eises. Vor Allem finden wir die Cedern dieses Gebirges in der heiligen Schrift bewundert und gepriesen, sie, „die der Herr gepflanzt hat" (Ps. 104, 16). Lies Hesek. 31, 3 — 9. — Zu den schönsten Werken des Alterthums wurden diese edlen Bäume verwendet. Die lyrischen Schiffe trugen Masten von Cedernbäu- men; in Kisten aus ihrem eisenfesten, wohlriechenden Holze führten die lyrischen Kaufleute ihre Purpurgewänder, ihre seidenen und gestickten Tücher auf die Märkte; aus Cedern baute sich David einen Palast auf Zion (2. Sam. 5, 11); Cedern des Libanon erbat sich Salomo von Hiram, dem Könige von Tyrus, für den prachtvollen Ausbau des Tempels zu Jerusalem. (1. Kön. 5.) Heut stehen etwa noch 400 Stämme ans dem Libanon. In einem weiten, kefselför- migeu Thale erheben sich diese stolzen, weitschattigen Nadelbäume, die ihre Wipfel wie Pyramiden gen Himmel strecken. Die stärkste der Cedern hat 40 Fuß im Umfange; die Zweige der größten unter ihnen sind 111 Fuß ausgebreitet, und ihre Höhe beträgt 90 Fuß. — Gegen Osten fällt das Gebirge in ein wei- tes, fruchtbares Thal ab, welches Cölesyrien d. i. das hohle, zwischen Bergen gelegene Syrien genannt wird. Jenseits des Thales steigt der Antilibanon steil empor. Sein höchster Gipfel heißt der Hermon, von deffen mit ewigem Eis bedeckter Spitze sich lange, schmale Gletscherstreifen an den Seiten herab- ziehen. Er ist die Nordgrenze des gelobten Landes. 3. Haliläa. Am südlichen Abhange des Libanon liegt Galiläa. Es wird im Osten begrenzt durch den Jordan und den See Genezareth, im Süden durch Samarien, im Westen durch das phönizische Küstenland. Es ist ein wasser- und waldreiches, mit Hügelwellen durchzogenes Hochland, welches sich nach dem Mittelmeere hin all-

4. Schul-Lesebuch - S. 375

1856 - Berlin : Stubenrauch
375 lieh wird viel Hopfen gewonnen. — Das Hauptgebirge sind die Alpen. Man unterscheidet: 1. Die Voralpen. Vor denselben breitet sich eine Berg- landschaft aus, so dass ihr Aufsteigen nur allmählig ist. Die Berge bestehen meist aus Sandstein. Herrliche See’n schmücken die schöne Landschaft, in welcher Laubwaldungen und fruchtbare Triften mit einander abwechseln. — Die Viehzucht ist die Haupt- beschäftigung der Bewohner. 2. Die Mittelalpen. Sie bestehen aus kühn aufsteigen- den, spitzen Bergmassen von Schiefer und Kalk, die sich bis zu einer Höhe von 11,000 Fuss erheben. Das Wasser versickert häufig in Kalk; daher ist der Pflanzenwuchs nur dürftig. 3. Die Hoch alpen. Sie bestehen aus Granit, sind mit ewigem Schnee bedeckt, nicht bewaldet und wenig belebt. 11. Die Alpen. Das majestätische Alpengebirge, welches sich von Frankreich und Italien aus über die Schweiz und einen großen Theil deß südlichen Deutschlands er- streckt, hat eine Länge von wenigstens 120 und eine Breite von 20 bis 40 Mei- len. Aus den Thalgründen erheben sich Berge viele tausend Fuß hoch. Trese find entweder gar nicht, oder doch nur zum kleinen Theil angebaut; die mei- sten jener Thäler aber sind der Schauplatz der menschlichen Betriebsamkeit. In- mitten derselben gewahren wir nahe an einander gedrängte gewerbreiche Städte und sreundliche Dörfer mit zerstreut liegenden Wohnungen von eigenthümlicher Bauart. Die tiefen Thäler sind auch oft viele Meilen weit mit Waffer ange- füllt und bilden Bergsee'n, deren Ufer sich, theils schroff und steil erheben, theils in anmuthige Ebenen auslanfen. Einen außerordentlichen Genuß gewährt dem Freunde der Natur das Be- steigen eines Alpenberges. Wir nehmen durch die angebauten Thäler unsern Weg bergaufwärts; Gärten, Aecker und Wiesen, freundliche Obstpflanzungen und liebliche Weinberge lassen wir hinter uns und schlagen uns durch die Wal- dungen, welche den Berg umgürten. Anfangs sind es kräftige Laubhölzer; wei- ter hinauf erheben sich schlanke, kernhafte Tannen, Fichten und andere Nadel- hölzer. Noch höher hört der üppige Baumwuckis auf; nur niedriges Knieholz und mancherlei Beerengesträuch kommt noch kümmerlich auf dem unfruchtbaren Boden fort. Nacktes oder mit Moos bewachsenes Gestein breitet sich vor un- sern Blicken aus; Granitmaffen von erstaunenswürdiger Größe liegen überall in furchtbarer Verwirrung zerstreut und lassen auf eine frühere gewaltsame Zer- störung mächtiger Berge schließen. Himmelwärts thürmen sich senkrechte Fels- wände zu allen Seiten auf, und tiefe, schauerliche Riffe und Spalten drohen, den Wanderer in ihren Schlund zu verschlingen. Wilde Bergströme stürzen in die tief gerissenen Schluchten und unterbrechen durch ihr grausiges Getöse die lautlose Einsamkeit. Oft zerrinnt ihr Waffer im hohen Fall zu Staub, und dann gewähren sie, besonders wenn die Sonne die Wafferstäubchen regenbogen- artig färbt, ein unbeschreiblich schönes Schauspiel. Hin und wieder treten noch Waldstreifen hervor, freilich nur von verkrüppelten Liefern gebildet, und Hei-
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