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1. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.

2. Lehrbuch der Erdkunde - S. 122

1904 - Trier : Lintz
122 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselflnr. wände umgibt, hat sich ein ungemein üppiger Pflanzenwuchs eut- faltet. Das milde Klima ist dem Einflnsfe des warmen Golfstromes zuzuschreiben. Im Winter frieren die Fjorde der norwegischen Westküste nicht zu. Auf die Entwicklung des Pflanzenlebens wirkt auch die große Regenmenge (100—200 cm, warum so groß?) günstig ein. Im hohen N vermag jedoch auch der Hauch des Meeres nicht mehr das Klima günstig für das Pflanzenleben zu gestalten. Wer von Drontheim aus noch weiter nortwärts steuert, schaut nur noch selten in einer stillen Bucht das freundliche Grün von Gras- und Baumwuchs. Felsöden, wohin man blicken mag! Da ragen die gewaltigen, trotzigen Felswände empor wie die dunkeln Gestalten eines Totenreiches. Mächtig wird die Phantasie Von alleu Bildern angeregt. Halb untergetaucht liegen im Meer die Tausende von kleinen selsigeu Inseln, nur von den Scharen der Bogel belebt, und auch die ganze Küste erscheint wie ein untergetauchtes Laud, dessen gastliche Gestade unter den Fluten des Ozeans vergraben liegen. Die felsigen Spitzen des Landes ragen steil und trotzig, oft auch in den wunderlichsten Formen ans und bieten im Spiel der Nebel oder im magischen Scheine der Mitternachtssonne und des flammeudeu Nordlichts einen geheimnisvollen Anblick dar. Eine großartige Erscheinung bildet das gewaltige Nordkap, wenn seine dunkeln Umrisse beim trübroten Scheine der Mitternachtssonne sichtbar werden. Die größten Fjorde Norwegens sind außer dem Kristiania- Fjord, der sich an der Südküste befindet, der Stavanger-, Har- danger-, Sogne-, Drontheim-, West-, Porsanger- und La- rang er-Fjord. Die beiden letzten öffnen sich hoch im N, wo die Küste Norwegens nach 0 umbiegt. Von den der Küste vorgelagerten Insel- qruppen ist die Lofot-Gruppe (lofott'), welche den West-Fjord vom Meere abtrennt, die bedeutendste. Die etwa 20 Längengrade westlich von der Halbinsel Skandinavien unter 65° N gelegene und daher stark vergletscherte Insel Island zeigt landschaftlich mit dem nördlichen Norwegen große Ähnlichkeit. Seine Küsten sind ebenso dnrch ties einschneidende Fjorde, besonders auf der Westfeite, reich gegliedert. Die über 100000 qkm große Jufel baut sich zum großen Teil ans vulkanischem Gestein auf und ist auch in der Gegenwart noch ein Herd vulkanischer Tätigkeit. Auch heiße Springquellen verraten dieselbe. Der bekannteste Vulkankegel ist der Hekla (1580 m), die berühmteste heiße Springquelle der Geyfir. Süd- östlich von Island liegt die Inselgruppe der Fiiröer (= Schas-Juselu). 2. Z>er Gebirgsrücken der Kalöinsel Skandinavien. § 136. Die formenreiche Westküste Skandinaviens stellt den Steil ab fall eines hohen, gewaltigen Gebirgsrückens dar. Aus den letzten Verzweigungen der Fjorde steigt man schnell dnrch ein tief eingeschnittenes

3. Lehrbuch der Erdkunde - S. 126

1904 - Trier : Lintz
126 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselfllur. mit Seen, Wiesen und Wäldern geschmückten Hügellaudschasteu Schleswig Holsteins setzen sich dort nach N fort. Auch die Küste ist mehr ge- gliedert. Der längste von den ties einschneidenden Föhrdeu (— Fjorden) ist der Liimsjord (Liim — gelöschter Kalk), der jetzt die ganze Halb- Insel durchschneidet. (Uber Nord- und Ostsee s. S. 80.) B. Die Landschaft als Ganzes. § 139. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Lage des Ländergebietes im Gradnetz an! Wieviel mißt es von 8 nach N und von W nach 0?) Die Größe Skandinaviens beträgt 770000 qkm, Dänemarks fast 40000 qkm, Islands über 100 000 qkm. (Wodurch wird das Bild der norwegischen Westküste sehr ab- wechslnngsreich? Wie nennt man die ties einschneidenden Buchten? Wie die zahlreichen kleinen Inseln? Welche ist die bedeutendste Insel- Gruppe auf der Westseite? Neune die größten Inseln! Gliedere die Meeresgebiete und gib die Verbindungen zwischen Nord- und Ostsee an! Zeichne die Umrisse der skandinavischen Länder!) Nach der Höhenlage lassen sich drei Gebiete unterscheiden. West- lich von der Liuie Kristiauia-Nordkap liegt der hoch gehobene Teil der Skandinavischen Halbinsel, der überall höher als 500, meist aber höher als 1000 in ist. (Welches Fjeld trägt das höchste Gebirge und welches ist der höchste Berg? Wie fällt der skandinavische Gebirgsrücken nach W und wie nach 0 ab? Womit kann man den Bau Skandinaviens vergleichen? (siehe S. 123). Zeichne einen Durchschnitt durch den südlichen Teil der Halbinsel (Abb. 26) und eiueu zweiten durch deu nördlichen!) Durch eine zweite Linie, die von Kristiania ostwärts läuft, läßt sich ein Gebiet abschneiden, das im allgemeinen unter 200 in Höhe liegt. (Welche Seeu liegen in der südschwedigen Senke? Nenne andere Seen und die bedeutendsten Flüsse!) § 140. Klima. Es können vier Klima-Provinzen unterschieden werden. (Unter welchem Einflüsse steht die Westküste Norwegens? Worin zeigt er sich? Warum reicht der Meereseinfluß nicht weit nach 0? Was für ein Klima hat infolgedessen der Gebirgsrücken Norwegens? Warum hat auch das östliche Schweden ein kontinentales, Südschweden nebst Dänemark aber ein ozeanisches Klima?) § 141. Erwerbsquellen, Städte, Perkehr. Vom hochgehobenen Teile der Skandinavischen Halbinsel nahmen die Eiszeitgletscher das fruchtbare Erdreich fort; auch wegen des kalten Klimas ist dieses Gebiet, sowie das mittlere und nördliche Schweden für den Ackerbau wertlos. So

4. Lehrbuch der Erdkunde - S. 127

1904 - Trier : Lintz
Die Landschaft als Ganzes. 127 bleiben für dessen Betrieb nur das südliche Schweden und Dänemark übrig, welche Gebiete aber sehr fruchtbar sind und zugleich eine be- deutende Viehzucht gestatten. Das südliche Norwegen und das mittlere Schweden besitzen einen ungeheuren Holzreichtum. Für die Bewohner der norwegischen Westküste ist der Fischfang eine sehr wichtige Erwerbsquelle. Nordschweden besitzt einen ungeheuren Reichtum an dem wertvollen Magneteisen. Die Industrie hat sich in den nordischen Ländern nur wenig entwickeln können, weil Kohlen fast ganz fehlen; am bedeutendsten ist sie in Schweden. Die norwegischen und schwedischen Städte liegen sast alle an der Küste, ein Zeichen, daß sie dein Meere hauptsächlich ihr Auf- blühen verdanken. Jene bilden einen Halbkreis um das füdliche Nor- wegen, diese um das südliche Schweden. Die bedeutendsten Vorwegischen Städte sind Kristiania (300000 E.), die Hauptstadt Norwegens, Stavanger, Bergen (70000 E.) und Drontheim, die bedeutendsten schwedischen Gotenburg (130000 E.), Helsiugborg, Malmö (60000 E.), Norrköping, Stockholm (300000 E.), die Hauptstadt Schwedens, Gesle und die landeinwärts gelegene alte Universitätsstadt Upsala. Die größte Stadt Dänemarks ist dessen Hauptstadt Kopenhagen (500000 E.). (Gib die Lage dieser Städte an!) In dem gebirgigen Teile Skandinaviens bilden die mit Skyds- stationen (spr. schüß) besetzten Poststraßen meist die einzigen Linien des Verkehrs. (Wieviel Eisenbahnlinien führen über den norwegischen Gebirgsrücken?) Im südlichen Teile besitzt die Skandinavische Halb- insel ein ausgedehntes Kanalnetz. Der wichtigste Kanal ist der Göta- Kanal. Als Binnenschiffahrtsstraßen kann man auch die Fjorde auf- fassen. Eiue rege Seeschiffahrt fiudet besonders durch den Sund und an der norwegischen Westküste statt. Die verkehrreichsten Häfen sind Kopenhagen (weise die Gunst seiner Lage nach!), Goten bürg, Kristiania und Bergen. Die Überfahrten von Dänemark und Südfchweden nach Deutschland erfolgen von Korsör nach Kiel, von Gjedser nach Warnemünde und von Trelleborg nach Saßnitz. Staatenbildung. Die drei Staaten, die vereinigten Königreiche § 14 Norwegen und Schweden und das Königreich Dänemark, entsprechen der natürlichen Dreiteilung der nordeuropäischen Halbinsel- und Inselwelt. (Weise dies nach!) In Norwegen wohnen auf 320000 qkm 2'/3 Mill. E. (auf 1 qkm 7 E.), in Schweden auf 450000 qkm 5'/3 Mill. E. (auf 1 qkm 12 E.), und in Dänemark auf 38000 qkm 2'/2 Mill. E. (auf 1 qkm 66 E.). Fast alle Bewohner der drei Staaten bekennen sich zur protestantischen Kirche.

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 142

1904 - Trier : Lintz
142 Die Apenninen-Halbinsel, der Monte Corno (—Hornberg, 2920 m), steigt furchtbar wild und schroff etwa 2000 m empor. Nur auf der regenreichern Westseite entwickelt der Mittelapennin einige bedeutendere Flußläufe. Die wichtigsten siud Arno und Tiber, die, wie auch die kleinern, an der Mündung Sumpfgebiete, die sog. Ma- reminen, durchziehen. Die Westküste Mittelitaliens istd nrch Vorsprüuge gegliedert, in deren Verlängerung Inseln, wie Elba, liegen; die Ost- fitste ist dagegen flach und Ankona an ihr der einzige Naturhafen. 3. Hüditalien. § 165. Der Südapennin, von dem Süditalien durchzogen wird, schwenkt zuletzt aus der südöstlichen Richtung zur südlichen um, so die westliche und längere der beiden Halbinseln, in welche Jtalieu ausläuft, gestaltend. Man kann ihn wieder in zwei Abschnitte, in den Neapolitanischen und den Calabrischen Apennin gliedern. Im 0 breitet sich das steppen artige apu tische Flachland aus. Neben der Eigenart der Flora staunen wir in Süditalien die Farben- Pracht der Landschaft an. Der Farbenreichtum rührt von der geringen Dicke der Verwitterungskrume und von der geringen Bewachsung her. Jede Gesteinsart leuchtet iu dem ihr eigenen Farbtone, und von dem tiefen Blau des Himmels hebeu sich alle Farben kräftig ab. Viel verbreitet sind die aus dornigen Sträuchern bestehenden M a c ch i e n g e b ü s ch e. Zwischen den Halbinseln Calabrien und Apulieu liegt der Golf von Taranto. Während die meist flache Ostküste Süd- italieus nur durch eiue abgerundete Halbinsel, die den Monte Gargauo trägt, gegliedert wird, zeigt die Westküste eine noch reichere Gliederung als in Mittelitalien. Durch felsige Landvorsprünge werden vier große Buchteu gebildet. Am Golf von Neapels der im 8 durch die Insel Capri abgeschlossen wird, liegt die mächtige Kegelgestalt des Vesuv, eines noch tätigen Vulkans. 4. Iie Inseln Sizilien, Sardinien und Eorlica. § 166. Während die Gebirge, die Sizilien durchziehen, als eine Fort- setzuug der Apenniueufalte erscheinen, können die ebenfalls sehr gebirgigen Inseln Sardinien und Corsiea nur als Reste einer großen, abgesunkenen Gebirgsscholle gedeutet werden. Auf Sizilien liegt der 3310 m hohe Etna, ein noch tätiger Vulkan. In früherer Zeit war auch Sardinien ein Herd bedeutender Vulkanausbrüche. Auf Corsica liegt der 2710 ra hohe Monte Ciuto. Das Landschaftsgepräge Sizilieus und Sardiniens zeigt mit dem Süd- Italiens viel Ähnlichkeit. Die Macchiengebüsche sind ebenfalls viel verbreitet. Auf beideu Juselu versiegen im Sommer die Gewässer.

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 151

1904 - Trier : Lintz
Das Wüstengebiet der Sahara. 151 2. Das Wültengeöiet der Sähara. Das große Wüstengebiet der Sahara (— Ausdehnung oder weites § Land), das sich südlich vom Atlas ausdehnt, reicht von W nach 0 durch ganz Nordafrika. 50 Längengrad umfassend, ist diese Strecke etwa 5000 Km (— 10 X die Strecke Berlin—königsberg) lang. Da die Erstrecknng von N nach S nur stark ein Drittel so viel, etwa 2000 km beträgt, kann die Größe der Sahara fast zu 10 Mill. qkm, gleich der Größe Europas, angenommen werden (genau 9 Mill. qkm). Die Oberfläche des großen Wüstengebiets ist nicht so gleichförmig, als man früher annahm, auch nicht überall Sand und völlige Öde. In der eigentlichen Wüste kommen drei Landschaften vor: 1) die Felswüste oder Hammaba mit anstehendem und meist wagerecht gelagertem Fels, 2) die Steinwüste oder Serir, d. i. eine Gegend, deren Boden ganz mit ab- gerundeten oder abgeschlissenen Kieseln bedeckt ist, und 3) die Sanddünen- landschast, die Areg oder Jgidi genannt wird. Diese Wüstenlandschaften wechseln unregelmäßig miteinander ab, jedoch ist das Verbreitungsgebiet der Felswüste mehr die westliche, das der Sandwüste mehr die östliche Sahara. Zu diesem Wechsel der Bodenbeschaffenheit tritt stellenweife ein reicher Wechsel der Bodenformen. Diese sind gleich den sog. Zeugen, einzelstehenden Felsgestalten, die den Karawanen als Wegweiser dienen, die härtern Reste von Gesteinsschichten, deren weichere Teile zerstört wurden. Im Mittlern Teile fehlt es ferner nicht an wirklichen Gebirgs- landfchaften. Auch Flußläufe hat die Wüste. Aber es sind Trocken- bette, Wadi genannt, die nur iu der Tiefe, oberflächlich höchstens nach Regengüssen, die auch in der Wüste vorkommen können, Wasfer führen. Manche von ihnen sind 4—5 oder gar bis zu 15 km breit. Wo das ihnen folgende Grundwasser sehr nahe oder wirklich au die Oberfläche tritt, dort hat sich der Wüstenboden in den Garten der Oasen verwandelt. Am Rande der Sahara breiten sich pslanzenreichere Steppen aus. Auf die Stein- und Kiesflächen entfallen etwa 41'*, auf Gebirgsläuder 2, auf die Sanddünenwüste nur l'/s, auf Steppen- und Weideland l12 und auf Oasen und Kulturland Vs Mill. qkm. Die westliche Sahara ist ziemlich tiesgelegen und erreicht fast nirgendwo eine Höhe von 500 m. Eine wichtige Tieflandszone (unter 200 m) erstreckt sich vom Senegal nach No. Sie enthält die große Einsenkuug von El Dschuf, die Oafen von Tuat und Tidi kelt und die tunesischen Schotts. Viele Wadis durchziehen die westliche Sahara, deren Boden ziemlich viel Wasser enthalten soll. Im Nw herrschen Dünenlandschaften, fönst Fels- und Steinwüsten vor. Halfa- steppen bilden den Übergang zu den Weidegründen von Timbuktu.

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 157

1904 - Trier : Lintz
Das Kongobecken, — Das Seenhochland von Ostafrika. 157 Seine Breite beträgt in der Mitte des langen Mündungsgolfes 17 km, an der Mündung selbst 11 km. Auch im Ozean verlieren sich nicht so schnell die Spuren des Riesenstromes, der zur Zeit des Tiefwasserstandes etwa 45000, bei Hochwasser etwa 80000 cbm Wasser in der Sek. fortbewegt. 22 km von der Küste entfernt ist das Meerwasser noch fast ganz süß, und bis zu einer Entfernung [von 64 km ist deutlich eine gelbliche Färbung zu erkennen. Die gewaltigen Nebenflüsse des Kongo haben mit dem Haupt- flnsse viel Übereinstimmendes. Sie müssen ebenfalls alle eine Kata- raktenzone, die der Schiffbarkeit eine Grenze fetzt, überwinden, da sich der Abfall des Kongobeckens nach dem Innern stufenmäßig vollzieht. Einige Nebenflüsse und zwar die bedeutendsten zeigen in ihrem Laufe ferner eine merkwürdige Übereinstimmung mit dem Kongo. Im N ahmt der große Ubangi, der auf dem Oberlaufe Helle heißt, den Bogen desselben nach. Noch deutlicher ist dieser in dem Flußnetze des vou 8 kommenden Kwo oder K a s s a i ausgeprägt, der zuletzt noch den Abfluß des großen Sees Leopold Ii. aufnimmt. (Wieviel mißt das Kongobecken von W nach 0 und von S nach N?) Die ungeheure Wasserfülle des Kougo und seiner Nebenflüsse findet ihre Erklärung in der Größe des Abflußgebiets, das zu 3 700000 qkm berechnet wurde, und in seiner Lage unter dem Äquator, von der die lange Dauer der Tropeuregen abhängt. Der große Regenreichtum fast dk gauzen Jahres bewirkt zusammen mit einem hohen Wärmemaße die ungeheuer üppige Entfaltung des Pflanzenwuchses. Fast das ganze innere Becken gehört einem riesigen Nrwaldgebiete an. Das reich an wert- vollen Gewächsen, besonders an Ölpalmen und Kautschukgewächseu ist. 6. Aas Seenhochland von chltafrika. Östlich vom Kongobecken breitet sich das Seenhochland von § 188. Ostafrika aus, das nach 0 wieder stufenmäßig abfällt. Dasselbe liegt 1000—1200 m hoch und kann vom Njassa im 8 bis zum Roten Meere im N gerechnet werden. In der Mitte, unter dem Äquator, ist es am breitesten. Nach N verschmälert es sich am meisten, und eine Einsenknng mit abflußlosen Seen schnürt dort das H o ch l a n d vonabessinien ab. Auf dem Hochland von Ostafrika fanden grabenförmige Ein- fenknngen statt. In vorwiegend nördlicher Richtung laufen der Zen- tralafrikanische und der Ostafrikanische Graben. In jenem liegt der Tanganjika - See, in diesem der Njassa und der abflußlose Rudols-See. Der V-iktoria-See ist dem Hochlande selbst eingesenkt. Mit den grabensörmigen Einbrüchen hörten die Veränderungen der Oberfläche nicht auf. Auf den Bruchlinien drangen gewaltige Massen vulkanischen Gesteius heraus. Diese breiteten sich entweder decken- artig aus, wie in Abessiuieu, oder sie bauten riesige Vulkanberge auf, wie den gewaltigen Kilimandscharo, den höchsten Berg Afrikas (6000 m), den Kenta (5600 in) und den Rnwenzori (5000 m).

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 181

1904 - Trier : Lintz
Die Australische Inselwelt oder Ozeanien. 181 (qulns), Süd- und Westaustralien, sowie die Insel Tasmania, zu- sammen 77/io Mill. cikm mit fast 4 Mill. ©., haben unter sich einen Staatenbund geschlossen. Die bedeutendsten Städte sind Melbourne (melbörn, 59vwo (£.), Siduey (ßidnz, 430000 E.), Adelaide (150000 E.), Brisbane (brisben, 110000 E.) und Perth (spr. ö, 50000 E.). 2. Iie Anltralische Inselwelt oder Ozeanien. In der Inselwelt Australiens, die auf eine riesige Wasserfläche verteilt ist (s. Karte!), lassen sich drei halbkreisförmige Insel- § 209. Iohen unterscheiden. Der dem Festland am nächsten gelegene erste Jnselhalbkreis beginnt am Westende Neu-Guineas und schließt mit dem Siidende der Doppelinsel Neu-Seeland. (Durch welche Meerstraße werden Nord- und Südinsel von Neu-Seeland getrennt? Welche Insel- gruppeu gehören noch zu diesem ersten Jnselhalbkreise? Wieviel beträgt feine durchschnittliche Entfernung von Australien?) Hohe Gebirge durchziehen die Inseln und bedingen ihre Anordnung und Gestalt. Das mächtige Faltengebirge Neu-Guineas steigt bis zu 5000 m an, während die Gebirge von Neu-Seeland eine Höhe von 3300 in erreichen. Der zweite Jnselhalbkreis beginnt mit den Patau-Inseln im W und endet mit den Kermadek-Inseln im 8. (Welche Inselgruppen liegen dazwischen?) Wo findet eine Annäherung der beiden Jnselhalbkreise statt? Wieviel beträgt die mittlere Entfernung des zweiten vom Festlande?) Der dritte Jnselhalbkreis, der von den Hawaii-Inseln zu den Gesellschasts-Jnseln hinführt (wieviel beträgt die mittlere Entfernung von Australien?), hat große Lücken. Zwischen den drei Jnselhalbkreisen und dem Festlande liegen bedeutende Tiefeu, Die größte Tiefe von 9400 m, zugleich die bedeutendste auf Erdeu, liegt in der sog. Tongarinne im 0 der Touga-Juselu. Von den kleinern Inseln sind die niedrigen, flachen Eilande Korallen- bildungen, die hohen dagegen vulkanischen Ursprungs. Unter den riefen- haften Vulkanbergen, mit denen ein Teil der Hawci ii-Inseln besetzt ist, sind besonders der 4200 m hohe, erloschene Mauna Kea und der fast ebenso hohe, aber noch tätige Mauna Loa hervorzuheben. Vou vulkanischer Natur ist ferner, wie zahlreiche Vulkane, Geyser und heiße Seen beweisen, die Nordinsel Neu-See- lands, währeud auf der Südinsel die vulkanische Tätigkeit längst erloschen ist. Das Klima der australischen Inselwelt zeichnet sich infolge ihrer Lage in der heißeu Zoue und inmitten des Stillen Ozeans durch eine hohe, gleichmäßige Wärme und durch reiche Niederschläge aus. Besonders die Ostseite der hohen Inseln ist regenreich (warum? s. Aum. S. 180.) Die niedrigen Koralleninseln sind jedoch viel trockner, weil sie nicht durch die Passate Steiguugsregeu empfangen. Die Flora ist auf deu großen Inseln reicher als auf den kleinen (warum?) und be- sonders auf den vulkanischen Inseln sehr üppig, während auf den Koralleninseln oft die Kokospalme der einzige Baum ist.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 121

1904 - Trier : Lintz
Die Westküste Skandinaviens nebst der Insel Island. 121 Vi. Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Inselstur. Die östliche Landeinfassung der Nordsee wird durch die riesige Halbinsel Skandinavien, auf der die Staaten Norwegen und Schweden liegen, und durch die kleine Halbinsel Jütland gebildet. An letztere schließen sich ostwärts die Dänischen Inseln, die mit Jütland den Staat Dänemark bilden. Weit entfernt im Nw liegt noch die Insel Island. A. Die einzelnen Gebiete der Landschaft. 1. Die Mzestliiiste Skandinaviens neöst der Insel' Island. Die West-Küste Skandinaviens entfaltet durch ihren hohen § 135. Bau und ihre reiche Gliederung große Formenschönheit. Zahlreiche selsige Inseln, von denen die kleinern den Namen Schären führen, sind ihr als eine nur zum Teil aus dem Meere hervorragende Strand ebene (Abb. 26) vorgelagert. In vielen engen Verzweigungen, den schlnchten- artigen Fjorden, aber greist das Meer ties (bis zu 180 km) in den bis über 1500 m hohen Rücken des Landes ein. Die von Furchen durchzogenen Felswände ragen meist völlig kahl empor. Die Stimmuug der Ruhe und des Ernstes ist allen aufgedrückt. Nur am Küsten- sanm und hier und da auf deu niedrigen Schären erblickt man die Spuren eines Baumwuchses, und zwischen: diesem werden kleine grüne Fleckchen Erde sichtbar, stets die freundliche Umgebung einiger Häuschen bilbenb. Auch wenn das Schiff in einen der tief einschneidenden Fjorde hineinfährt, wechselt das Gepräge der Landschaft wenig oder gar nicht. Es ragen die Bergwände, ebenfalls meist völlig kahl, nun zu beideu Seiteu gewaltig iu die Höhe. Immer neue Arme des Fjordes öffnen sich links und rechts, und in der Ferne schimmern weiße Schneefelder von der Höhe herab. In der Eiszeit waren die Fjorde, die ursprünglich durch die mit starkem Gefälle fließenden Flüsse ausgeuagt worden waren, ganz von Gletschern erfüllt. Diese schliffen die Bergwände kahl und verbinderten nicht bloß die Ausfüllung der früheren Flußtäler mit Felsschutt, sondern erweiterten^) und übertieften**) sie auch. So erklärt sich das felsige Gepräge und die ungeheure Steilheit der Fjordwände. Während in der Höhe ewiger Schnee liegt, herrscht in der Tiefe ein mildes Klima, und wo fruchtbares Erdreich den Fuß der Fels- *) Ihre V-förmige Gestalt wurde dadurch in eine Ii-förmige verwandelt (f. Abb. 2). **) d. h. die Täler wurden durch die große Kraft, mit der die Gletscher auf die Talsohle wirkten, bis unter die Meeresoberfläche vertieft; als am Ende der Eiszeit die Gletscher abtauten, flutete das Meer in die übertieften Täler hinein, und so entstanden die tief einschneidenden Fjorde an der norwegischen Westküste.

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 183

1904 - Trier : Lintz
Die deutschen Kolonien im Stillen Ozean, 183 Das Klima ist tropisch, die Wärme etwas gemildert durch den Meeres- einfluß. Dichter Wald wuchs bekleidet die Inseln. Von den Salomons-Jnseln sind nur die beiden nördlichen deutsch, darunter die große Insel Bougaiuville (bngä"wil', fast 10000 qkm). Die Karolinen nebst den Palan-Jnseln und den Marianen bilden ein echtes Kleininselgebiet (Mikronesien). Die meisten Inseln sind flache Koralleninseln. Das einzige Erzeugnis für den Handel ist die Kopra. Auch die Marschall-Inseln sind klein, meist ringförmige K o r a ll e n i n s e l n. Die Hauptinsel I a lu i t (dschalüt) ist eine Korallen- bank von 100 km Umkreis. Die Ausfuhr von Kopra ist bedeutend. Die deutfchen Samoa- Inseln (ßamöa), 2590 Am mit etwa 33000 E., bestehen ans den großen, vulkanischen Inseln Savki (1710 qkm) und Upölu (850 qkm) und zwei winzig kleinen Eilanden. Infolge des gleichmäßig warmen, regenreichen Klimas und der Fruchtbar- keit des vulkanischen Bodens zeigen die Samoa-Inseln einen sehr üppigen Pflanzenwuchs. Die wichtigste Kultur ist bisher die der Kokospalme. In neuerer Zeit werden auch andere Kulturen, besonders die des Kakao, versucht. Der bedeutendste Ort ist der Regierungssitz Apia auf Upölu. Die Samoaner sind schon lange zum Christen- tume bekehrt. Sie sind ein schöner Menschenschlag. Iv. Amerika. Amerika, die Nene Welt*), zeigt einen ganz andern Ober- § 211. flächenbau als die Erdteile der Alten Welt. Es wird nicht wie Asien und Europa von W nach 0, sondern von N nach S von mächtigen Faltengebirgen durchzogen. Dadurch werden sast alle geographischen Verhältnisse in ganz anderer Weise beeinflußt, insbesondere die klima- tischen. Nach 0 schließen sich an die Faltengebirge große Tieflandfchaften an, in welchen sich die größten Ströme auf der Erde entwickeln. In der Mitte ist ein Stück des Erdteils eingebrochen, so daß zwischen Nord- und Südamerika nur die Landbrücke und Jnselslur von Mittelamerika übrig blieb. Amerika ist 42 Mill. qkm groß, also nur wenig kleiner als Asien (44 Mill. qkm). Es sehlt ihm aber die reiche Gliederung dieses Erdteils; Nordamerika ist mehr gegliedert als Südamerika. *) Amerika wurde 1492 von Christoph Columbus entdeckt, nachdem aber schou um das Jahr 1000 die Normannen von Island und Grönland aus den Erdteil erreicht und betreten hatten.
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