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1. Bilder aus Amerika - S. 181

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 181 — Lebens-, Rot- und Weißeichen, Fichten, Eedern, Pappeln, Platanen, Mag- nolien, Gummibäume und zahllose kleinere, oft prächtig blühende Bäume. Hier, im mittleren Hügellande, wechseln Prairien in lieblichster Weise mit Wäldern ab. In den kleinen Städten finden wir deutsche Lands- leute in beträchtlicher Anzahl, so unter den 30000 Einwohnern von San Antonio 10000 Deutsche. Sie beherrschen den Handel in einzelnen Zweigen, sie haben fast die Hälfte des Grundeigentums in ihrem Besitze und er- freuen sich der Möglichkeit, ihren Kindern in einer deutsch-englischen Schule guten Unterricht geben lassen zu können. Zahlreiche Vereine pflegen ge- mütliches Leben in deutscher Art, oder fördern gemeinnützige Bestrebungen im Interesse des Deutschtums. Deutsche Bierhallen und -gärten sind in beträchtlicher Zahl vorhanden. Nun gelangen wir in die Hochlandsregion des Westens und Nord- Westens. Anmutig wächst sie aus dem Hügelgebiet heraus; ihre Züge lagern wellenförmig übereinander; lustige Bäche, rauschende Flüsse eilen dnrch herrliche Waldungen, durch malerische Felseuthüler, zwischen farben- prächtigen Blumen und üppigem Strauchwerk dahin. Überall spannt die wilde Rebe ihre duftigen Gewinde von Baum zu Baum. An manchen Orten erhebt sich das Gebirge auch steil und schroff ohne Uebergangsstnfe aus der Hügelregion. Die krystallklaren Flüsse, die aus deu Bergen hervorbrechen, sind fast immer sofort wasserreich und treiben, oft ganz nah der Quelle, willig gewaltige Mühlwerke. Neben ausgedehnten, mit Eichen und Cedern bewaldeten und häufig anbaufähigen Hochflächen finden sich auch wüste Striche, woraus nur Juccas, Kaktusarteu und Knieholz ein kümmerliches Dasein fristen. An anderen Orten sind hohe, mit Gras bewachsene Hügel aufgesetzt. Staunend, voller Bewunderung blickeu wir in die anmutigen, breiten und üppigen Flnßthäler, auf fchöne Bäume, kletternde Weinreben und dichtes Strauchwerk. Deutsche waren es, die zum ersten Mal in diese vordem von streifenden roten Kriegern und hungrigen Wölfen belebten Berge eindrangen. An besonders schönen Plätzen ließen sie sich nieder, und so klingen heute die vertrauten Laute der lieben Muttersprache, die lieblicheu Weiseu deutscher Volkslieder im Berglande von Texas. Nordwestlich von dem Städtchen Friedrichsburg sind die schönen, fruchtbaren Thaluugeu vorwiegend mit Deutschen besetzt. Wohin wir kommen, weiden unzählige Rinder und Schafe auf den saftig grünen Matten der Berghänge, in den Tiefen aber wogen reiche Mais- und Weizenfelder, bezeugend, daß hier der Ackerbau eiue herrliche Zu- fünft hat. Auch im äußersten Norden des Landes, der von der Texas-Pacisic- bahn durchschnitten wird und das Quellgebiet des Red River ist, siudeu wir fruchtbare, ergiebige Ackerbaulandschaften. Aber die Gebirgsregion steht der Ebne an Ergiebigkeit nicht nach; sie zeichnet sich durch gesundes Klima ans und ist Einwanderern deswegen besonders zu empfehlen. Die Herden gedeihen hier trefflich; Obstbäume und Reben tragen reichlich; der Weizen bringt erstaunliche Ernten ein, doch auch der Baumwollbaum

2. Bilder aus Amerika - S. 196

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 196 — Donnern und Brüllen ein 8 m dicker heißer Strahl 100 m hoch in die Lnst, während die entstehende Dampfsäule wohl 300 in Höhe erreicht. Man versteht sein eigenes Wort nicht mehr, die Erde bebt, schreckliches Krachen übertönt alle Lante, Steine stiegen empor, Strahl folgt auf Strahl. Allmählich läßt der Aufruhr nach, und endlich liegt der Schlund fast trocken da. Der „Riesengeiser" treibt alle 4 Tage eine 50—60 m hohe, gewaltige Wassersäule empor, der „alte Getreue"ganz pünktlich alle 60—64 Minuten. Wohl 3000 heiße Quellen und 71 Geiser sind im Nationalpark vorhanden. Was Wunder, daß dieses Gebiet mit seinen mächtigen Gebirgsketten voll ewigen Schnees ans den Höhen, mit seiner reinen, stärkenden Lnst, mit seiner fast völligen Gewitter- und Sturmfreiheit, seinen Siulerterraffen und Becken, seinen heißen Quellen und Geisern, seinen herrlichen Waldungen, seinen klaren Seen, seinen tosenden Flüssen, seinen rageuden, bizarr gestalteten, oft wunderbar gefärbten Felsmassen, seiner tiefen, der Gewinnsucht für immer entrückten Einsamkeit alljährlich eine größere Menge von Naturfreunden und Neugierigen anzieht? Es ist eine Welt voller Wunder, wie sie sich sonst nirgends ans dem weiten Erdenrund vorfindet, die nns hier in Staunen und stumme Bewunderung versetzt. Die Union-Paeific-Bahn bringt uns, nachdem wir die Parks genügend bewundert haben, nach Utah, dem Gebiete der weitbekannten Mormonen- sekte, und hier lernen wir ein eigentümliches Stück des religiösen Lebens in der Union kennen. Der Begründer der Sekte, Joseph Smith, hat mir seinen Gläubigen viel Verfolgung und Trübsal zu erdulden gehabt. „Die Heiligen des jüngsten Tages", wie sich die Mormonen nennen, wurden von Andersgläubigen wütend verfolgt, namentlich weil ihr schlauer „Prophet" die Vielweiberei erlaubt; sie zogen aus ihrer ersten Nieder- lassung in Missouri nach Illinois, wo der Begründer und sei» Bruder im Gefängnisse vom Pöbel ermordet wurden. Ilm den Verfolgungen der „Heiden" zu entgehen, das neue Ziou zu errichteu und dem Herrn eine heilige Generation heranzuziehen, wanderten die Heilgen durch Prairien und Bergwildniffe im harten Winter nach dem „Großen Salzsee". Hier, in einer kahlen Einöde mit Salzseen und Salzslächen, mit weiten, trost- losen Ebnen, worin nur armseliger Pflanzenwuchs gedeiht, ließen sie sich nieder, geschützt vor Verfolgungen durch die Armut ihres Gebietes, durch Prairien und Bergwildniffe, durch die nicht selten 15 in hohen Schnee- massen des Winters in den Engpässen. Nach den Geboten ihres Propheten sehr sleißig, schufen die Flüchtlinge in wenigen Jahren mit staunenswerter Willenskraft ein blühendes Kulturland an den Gestaden des überaus salz- reichen, völlig toten Sees. Haupterwerbszweig der Bewohner ist die Landwirtschaft, die sicherste Grnndlage jeden Gemeinwesens. Die Haupt- stadt heißt Große Salzseestadt oder Neu-Jerusal em. Kanäle mit gutem Wasser durchziehen die breiten Straßen, die überdies durch Busch- und Baumpslanzuugeu verschönt werdeu; freundliche Gärten lachen den Besncher an. Die Lage Neu-Jerusalems ist höchst malerisch, denn

3. Bilder aus Amerika - S. 99

1894 - Weinheim (Baden) : Ackermann
— 99 — worin gefährliche Fieber das Leben der Menschen bedrohen. Jin Mittel- lanfe bildet der Strom ein weites Becken, dessen Westrand aus, dem Felsengebirge vorgelagerten Hochebenen besteht und sich nach dem Bette des Riesenflusses hin senkt. Auch von den Alleghanys her senkt sich das Land. Einen großen Teil- des östlichen und nördlichen Gebietes nehmen heute noch die Urwälder ein, obwohl die Axt des Ansiedlers hier bereits ansehnliche, ja, nicht unbedenkliche Verwüstungen angerichtet hat. Einen anderen Teil füllen die weiten Grasfluren, die Prairien, deren Wildreichtum gegenwärtig allerdings vollständig geschwunden ist. Nach Westen hin steigen die Prairien zu den großartigen, wilden Rocky Mountains, den Felsengebirgen, empor. Es sind riesige Massen starren Urgesteins mit tiefeingerissenen, engen Schluchten, mit völlig kahlen, hoch zum Himmel aufstrebenden Felsenwänden, mit gewaltigen Felstrümmern und cyklopischen Geröllmassen. So tragen diese Berg- Wildnisse den Charakter jener starren Ode, die uns auch iu weiten Gebieten der südamerikanischen Anden mit Staunen und Granen erfüllt. In Colorado sind die Felsengebirge am interessantesten, denn hier finden sich riesige Thalnngen, die von 3—4000 m hohen Felsenwänden umschlossen werden und deren Sohle 2—3000 in über dem Meeresspiegel liegt. Das sind die weitberühmten Parks, Gegenden mit üppigem Pslanzenleben, mit zahlreichem Wild, dem der Wolf und der schreckliche Graue oder Grislybär nachstellen. Die engen, tiefeingeschnittenen Qnerthäler, von denen die Felsengebirge nach allen Seiten hin durchzogen werden, sind die nicht weniger berühmten Cannons; schäumende, polternde Flüsse durch- jagen ihren Grund. Ein weites Wüstengebiet umfaßt Teile von Utah, Nevada und Arizona. Zwischen den Felseugebirgen und den an der Westküste hinstreichenden Ketten der Sierra Nevada und des Kaskaden- gebirges dehnt sich ein in drei Teile zerfallendes weites Hochland aus. Nachdem wir uns einen allgemeinen Überblick über das weite Ge- biet verschafft haben, betrachten wir nunmehr die anregenden Einzelheiten genauer. Mancherlei Großartiges, Staunenerregendes, aber auch viel Fremdartiges und Sonderbares, ja, dem Fremdling fast Unbegreifliches wird uns dabei aufstoßen. Die mit einem der herrlichen Dampfer des Norddeutschen Lloyd in Bremen oder der Hambnrg-Amerikanischen-Schiffahrtsgefellschaft im furzen Zeitraum von 12 Tagen vollbrachte Seereise liegt hinter dir. Über- wunden, oder wenigstens znrückgedräugt, ist der Schmerz der Trennung von der Heimat, vergessen die sich schließlich doch einstellende Laugweile, vergessen auch das Elend der Seekrankheit, jener grauenvollste Katzenjammer, den es auf Erden giebt. Im Westen steigt das langersehnte, viel- gepriesene Land der Verheißuug empor, das Schiff nähert sich der Ein- fahrt des Hafens von New-York. Alle Reisenden drängen sich ans dem Verdeck zusammen, das goldeue „Laud der Freiheit" zu schauen. Zwischen zwei Inseln hindurchfahrend, kannst du Hügel und Wälder, Wiefen und Landhäuser bereits deutlich unterscheiden. An einer Reihe 7*

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

6. 40 ausgeführte Lektionen nebst Zeichnungen - S. 17

1913 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
L.: Von der Karlslust aus wurde es uns nicht mehr so sehr heiß bis wir ganz oben waren. Sch.: Der Abhang ist nicht mehr so steil. L.: Womit ist er bewachsen? Sch.: Der obere Teil des Berges ist mit Wald bewachsen. L.: Was für Waldbäume stehen dort oben? Sch.: Eichen, Buchen, Tannen---sind auf dem Berge. L.: Endlich waren wir oben am Berg angelangt. Weiter hinauf ging's nicht mehr. Wie heißt man den oberen Teil eines Baumes? Sch.: Gipfel heißt der obere Teil des Baumes. L.: So heißt auch der oberste Teil eines Berges. L': Welche Teile des Berges haben wir kennen gelernt? Sch.: Fuß, Abhang und Gipfel sind die Teile eines Berges. L.: Der Gipfel des Häuselsberges ist nicht so spitz, wie die Gipfel der Berge nördlich des Neckars. Er ist ein langgezogener Rücken. (Erfragen.) L.: Droben auf dem Rücken des Häuselsberges ist der Boden ziemlich eben. Wie nennt man die Ebene, weil sie so hoch liegt? Sch.: Das ist eine Hochebene. L.: Die Hochebene ist. nicht überall mit Wald bedeckt. Sch.: Dort sind auch Äcker und Wiesen. L.: Auch einige Häuser stehen dort oben. Sch.: Das ist der Bierhelderhof. L.: In der Nähe des Bierhelderhofes haben wir einen großen Stein gesehen, auf dem einige Zahlen stehen. Was haben wir an dem großen Stein gelesen? Sch.: Auf dem Stein steht 262 m über dem Meere. L.: Konnte man wohl vom Meere aus mit dem Meter messen, wie hoch der Berg ist? Sch.: Nein, das Meer ist weit weg von uns, wir sehen das Meer nicht. L.: Wie die Leute dazu kommen, dort 262 m über dem Meere hinzuschreiben., will ich euch erzählen: Alle Berge hat man vom Meere aus gemessen, weil das Meer am tiefsten liegt. Gescheite Leute haben mit verschiedenen Instrumenten ausgemessen und ausgerechnet, wie hoch der Gipfel eines Berges über dem Meere liegt. Das Meer liegt nun aber nicht am Fuße des Berges, es liegt noch 120 m tiefer als unsere Landstraße. L.: Wie viele m muß man also vom Meere bis zum Fuß des Häuselsberges steigen? Sch.: Vom Meere bis zum Fuß des Häuselsberges sind es 120 in L.: Wie viele m mußten wir dann noch vom Fuß bis zum Gipfel des Berges steigen? Streng, Moderne Heimatkunde Iii. 2

7. Das Badnerland - S. 85

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 85 — Schon 560 m hoch hat uns die Bahn getragen. Von hier aus erblicken wir das letzte Berghindernis, das die Bahn langsam erklimmt. Alsdann fährt der Zug über ein enges Felsental, die'sog. Ravennaschlucht (Bild!) Noch einige Tunnels sind zu durchfahren, und dann halten wir an der 880 m hoch gelegenen Station Titisee. Hier verlassen wir den Zug. Betrachten wir zunächst den See! In einer Länge von einer halben Stunde und einer Breite von einer viertel Stunde dehnt sich das klare, ruhige, dunkelschimmernde Gewässer aus, das von einem Bach, dem Seebach, durchflössen wird. Nach seinem Austritt aus dem See wird er Gutach und von Neustadt ab bis zur Mündung in den Rhein, Wutach genannt. Muntere Forellen be- leben ihn. Rings um den See liegen schöne Villen und große Gasthäuser (Hotels). Hinter dem See erhebt sich der mächtig aufragende Feldberg, der König der Schwarzwaldberge. Vom Titisee an legen wir den Weg zu Fuß zurück. Er führt uns durch Herr- liche Tannenwälder am hurtigüber Stein- geröll hinabsprudeln- den Seebach erlang. Nach l 1/2 stündi- ger Wanderung er- reichen wir den Feld- see. Dieses ist der höchstgelegene Schwarzwaldsee (1113 m); er macht Titisee, einen finsteren, un- (Photogr. v. Gg. Röbcke-Fretburg.) heimlichen Eindruck. Durmhohe Felswände, von. uralten Tannen umgeben, von denen einige durch den Blitz verkohlt, andere vom Sturm niedergerissen wurden, umschließen den kreisförmigen, 30 m tiefen See. Der herrliche Tannenwald hört auf, und noch immer sind wir nicht am Ziel unserer Reise. Einige verkrüppelte Buchen, Bergföhren, Vogelbeerbäume und Besenginster bedecken noch spär- lich den Boden. Bald hört jeder Pflanzenwuchs auf, und wir sind endlich am kahlen Gipfel des Feldberges in einer Höhe von 1500 m angelangt. (Znfammenfaffung!)

8. Das Badnerland - S. 98

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 98 — freundliche, unter Obstbäumen versteckte Dörfer, umgeben von saftigen, grünen Wiesen, fruchtbaren Äckern und Rebgeländen. Weithin bekannt ist vor allem Staufenberg mit seinen großartigen Erdbeeran- lagen, die der Gemeinde oft Jahreseinnahmen bis zu 25,000 Mark bringen. Weiter oben beginnt der dunkle Tannenwald, mit dem die Berge bewachsen sind. Ans unserer Wanderung kommen wir in das Städtchen Gag- genau mit seiner Industrie, wie Glasbläserei, Metallwarenfabrik, Automobil- und Fahrradfabrit usw. Am Ausgang des Tales liegt das früher befestigte Städtchen Kuppenheim und nahe dabei das Lustschloß Favorite. Endlich gelangen wir in den letzten der Murgtalorte, nach Rastatt. Die einstigen Festungswerke sind zum größten Teil gefallen, und an deren Stelle sind reizvolle gärtnerische Anlagen entstanden. So haben wir im Geiste eines der schönsten Schwarzwald- täler bereist. Welche Folgen werden wohl die Schönheiten des Murgtales haben? Iii. Frage: Was für Fabriken si nd in diesem Tale? .Wir wollen einmal darüber nachdenken! Rechts und links des Tales sind die Berge mit ausgedehnten Tannen- und Fichten- Wäldern bewachsen. Wozu die mächtigen Tannenriesen ver- wendet werden, haben wir bereits gehört. Aus dem Tannenholz kann man aber auch merkwürdigerweise Papier machen. (Ausmalen!) Die Arbeiten hierbei werden durch verschiedene Maschinen in den Papierfabriken besorgt. Eine Papierfabrik dort liefert jeden Tag einen Eisenbahnwagen voll Papier für die große Frankfurter Zeitung. In Gaggenau haben wir bereits andere Fabriken gesehen. Was wird dort verfertigt? Iv. Frage: Warum konnte sich in diesem Tale so große Jndustrieentwickeln? Wie nennt man die Stoffe, die eine Fabrik verarbeitet? Nun wollen wir sehen, ob solche Rohstoffe im Murgtal vorhanden sind. Zur Herstellung des Papieres braucht man Holz. Dieses gibt es hier in ungeheurer Menge. Auch eine Bahn ist da, die das daraus gewonnene Kunstprodukt (Papier) in die Welt hinaus führt. Die Rohstoffe, die die Maschinenfabriken hauptsächlich brauchen, fehlen in dieser Gegend. Eisen und Kohlen sind hier nicht zu finden; aber durch die Eisenbahn können sie leicht herbeigeschafft werden. (Dampfschiff, Rhein!) Kohlen braucht man auch nicht viel zum Be- trieb der Maschinen, das wird auf billigere Weise besorgt. Durch wen wohl? Da die Murg solch starkes Gefäll hat, besitzt ihr Wasser auch die Kraft, die großen Räder der Maschinen in Bewegung zu setzten.

9. Das Badnerland - S. 91

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 91 — bilden so gleichsam die Säulen und Gewölbe einer großen Kirche. Feierlich still ist es in diesem Waldesdom, wie in einer Kirche am Werktage. Nur hie und da läßt die Tannenmeise ihr „Ziwit, Ziwit" und der Specht sich bei seinem Handwerk hören. Da setzte ich mich auf eine Bank, wie sie da vielfach aufgestellt sind und sog die reine, würzige Tannenluft in vollen Zügen ein. Den größten Teil des Tages brachte ich in dieser feierlichen Einsamkeit zu. Dadurch wuchs mein Appetit; ich konnte bald besser schlafen und wurde so mit jedem Tage stärker und kräftiger. Bald war ich soweit gekräftigt, daß ich auch größere Aus- flüge unternehmen konnte. Eines schönen Morgens in aller Frühe packte ich meinen Ruck- sack, zog meine genagelten Bergschuhe an und stellte meinen Berg- stock zurecht. Nun konnte es losgehen! Mein Weg führte an der steilen Bergwand, die südlich des Tales aussteigt, empor. Unter den finster darein blickenden Tannen und Fichten wanderte ich frohen Mutes dahin. Oft mußte ich mich wundern, daß diese Riesen des Waldes hier wachsen konnten. Denn an vielen Stellen ist der Abhang des Berges mit Granitblöcken übersät. Die Bäume mußten mit ihren Wurzeln die großen Steine um- klammern und so den Boden suchen, in dem sie sich festhalten und Nahrung fchöpfen konnten. Hier und dort rieselt ein silberhelles Wasser den Abhang herunter, befeuchtet die Wurzeln der Bäume, der Heidelbeeren und Farnkräuter und eilt über Stock und Stein hinunter ins Tal. Tüchtig mußte ich steigen, daher oft stehen bleiben, um wieder Atem zu holen und den Schweiß aus dem Gesicht zu wischen. Je weiter ich in die Höhe kam, desto niedriger wurden die Bäume. Endlich war ich oben. Auf sammetweichem, moosbewachsenem Waldwege, zwischen ver- krüppelten, vom Winde zersausten Fichten und Föhren wanderte ich nun leichten Fußes dahin. Da auf einmal sah ich tief unter mir einen See, den Glas- waldsee mit seinem schwarzen Wasser. Wie ein erblindetes Auge liegt er in einem Felsenkessel. Nach drei Seiten ist er von steil aufragenden, turmhohen Felswänden, die mit Tannen bewachsen sind, umgeben. Ein düsterer, aber schöner Anblick! _ Ich verließ nun die Straße, die auf dem Kamm des Berges hinzieht. Ein Wegweiser zeigte die Richtung nach dem berühmten Bade Rippoldsau. In dem tief eingeschnittenen oberen Wolf- oder Schapbachtale, eingeklemmt zwischen hohen Bergen, liegt der berühmte Badeort. Hier machte ich Halt. Im Brunnenhause ließ ich mir von dem Wasser der Heilquellen reichen; es war fast dasselbe wie in Griesbach. Aber ich sah hier mehr Kurgäste als dort; sremde Sprachen hörte ich hier reden. Die

10. Das Badnerland - S. 75

1910 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 75 — Die feuchten Westwinde (Meer!) werden durch' den Odenwald und das Hügelland aufgehalten und bringen dem Lande die nötige Feuchtigkeit. Das Unterland verdient also den Namen Garten mit Recht. Ii. Frage: Wie ist der Garten bebaut? Der größte Teil des Gartens besteht aus Ackerland, Wiesen und Weinbergen; nur ein kleiner Teil ist mit Wald bedeckt. 1. Das Ackerland: Auf den Äckern werden hauptsächlich die verschiedenen Getreidearten, wie Gerste, Spelz, Roggen, Hafer, Weizen gebaut. Besonders das Hügelland und das Bauland sind hierfür geeignet. In der Rheinebene werden anßer Getreide auch Handels- gewächfe, wie Tabak, Hopfen, Zichorie, Zuckerrüben und Spargel gebaut. Die Gärten liefern reichlich Gemüse usw. 2. Die Wiesen: Saftige Wiesen mit würzigen Gräsern gibt es im Hügelland und in den Tälern des Odenwaldes. Die Rhein- ebene dagegen hat weniger Wiesen. (Sand!) 3. Die Weinberge: Die sonnigen Abhänge der Oden- waldberge (Bergstraße) und die Hügel sind mit Reben bepflanzt und liefern im allgemeinen einen guten Wein; bekannt sind Berg- sträßer (Lützelsachser Roter), Bruhrainer, Taubergründer. Wo Wein gedeiht, wächst auch Obst. Wir finden im Unter- land große Obstpflanzungen, hauptsächlich an der Bergstraße, im Enz-Psinz-Kraichgauer Hügelland und in den Seitentälern des Neckars und Mains. Es gedeihen Äpsel, Birnen, Zwetschgen, Kirschen und Nüsse; aber auch Aprikosen, Pfirsiche, Kastanien, Mandeln, Mirabellen, Reineclauden. (Bergstraße!) 4. Der Wald. Ein kleiner Teil des Gartens ist mit Wald bedeckt; den meisten Wald (die Hälfte) trägt der Odenwald. Auch in der Rheinebene und im Hügelland finden wir Wald. Die Wälder sind meistens Laubwälder (Eicheu, Buchen, Birken), wenig gemischter Wald. Die Rheinebene hat Nadelholzwald (Föhren). Iii. Frage: Womit beschäftigen sich die Bewohner? Aus der Fruchtbarkeit des Bodens könnt ihr auf die Beschäfti- gung der Bewohner schließen! Ein großer Teil der Bewohner des Unterlandes beschäftigt sich auf diesem fruchtbaren Boden mit: 1. Ackerbau: Der Bauer sorgt für die Nahrungsmittel. (Mehl, Fleisch, Kartoffeln.) Er gewinnt auch sogenannte Roh- ftoffe, z. B. Tabak, Zuckerrüben und Hopfen. Ein Teil der Bewohner treibt 2. Industrie: er verarbeitet die Rohstoffe; deshalb finden
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