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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 31

1878 - Berlin : Barthol
§. 22. Amerika. 31 Sorlta zu 7500km., im Illimani zu etwa 7000m aufsteigt; und das Hochthal von Quito (spr. Kilo) unter dem Aequator 2900m H., auf dessen Westseite der Chimborasso (spr. Tfchirn-borasso) über 7000 m h,, auf der Ostseite Antisana und Cotopaxi (chi) 5800 m H. sich befinden. Auf solchen Hochebenen liegen die Q. des Maranhon und seiner Nebenfl., des Ucayale, Madeira und Rio negro. Die Anden spalten sich nördlich von Quito in drei Zweige, zum Theil über 5500m H., zwischen denen die 300—1000m H. Hochthäler des Magdalenen- und Cäuca-flnsses, und auf welchen etwa 2400m h. Hochebenen liegen. Nördlich verflachen sie sich zu der Ebene, in welcher der Mara-clibo-See gelegen ist, auf dessen Westseite die Sierra Nevada von Santa Marta bei geringem Umfange sich zu 5800m erhebt. Auf der Landenge von Panaml erleidet das Gebirge eine vollständige Unterbrechung, steigt aber sehr bald zu fast 4000 m Höhe auf und bildet das 13—1900m hohe Plateau von Guatimäla. Weiter nördlich, in Mexico, haben die Hochflächen 1600—3000m Höhe und einen steilen Ostrand. Auf ihnen erheben sich vielfach Bergzüge und Vulkane, so der Pic von Or izaba, 5450m. h. Nördl. vom 30 stert Prlkr. werden sie niedriger, steigen aber in den vereinigten Staaten am Nordfluß und Colorado wieder zu 2200m auf. Auf der W.-Seite ihres Ostrandes liegt der große Salzsee in einer niedrigen Hochfläche, die sich westlich bis zur 3200m h. Sierra Nevada ausdehnt. Der Ostrand erhält nördlich vom 40sten Prlkr. den Namen Felsengebirge, trägt Berge von mehr als 5000m Höhe und endet an der Mündung des Macksnzie-Flusses in das nördliche Eismeer. Der Westrand setzt sich nördl. von der Sierra Nevada bis zur Behringsstraße fort und ist im Eliasberge unter dem 60sten Prlkr. fast 4600m h. Zwischen ihm und dem Felsengeb. liegen Hochflächen, die zum Theil 1600m Höhe haben. Am Meere entlang zieht das Cali-fo mische Küstengebirge. Felsiges Hügelland zieht im Westen unter dem Namen der schwarzen Hügel vom Felsengebirge bis zur 650m H. Hochfläche von Labrador (Q. des Missisippi). Das Alleghani-oder Apalachengebirge erstreckt sich an der Ostküste von der Lorenz-Mdg. bis zur Einmündung des Tenassee in den Missisippi, ist über 2200 Km. I, 250 Km. br. und über 1900m H. (Q. des Hudson - Fluß spaltet es in einen kleineren nordöstlichen und in einen größeren südwestlichen Theil. — In Süd -Amerika trennen sich von den Anden die 2600m hohen Geb. von Caracas, die sich längs der Nordküste am loten Prlkr. 900 Km. fortziehen. — Einzeln liegen überdies die Geb. von Gniana oder die 1100 Km. langen, 600 Km. br. Berge von

4. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 92

1878 - Berlin : Barthol
92 Dritter Cursus. ist deshalb ungleich steiler als der westliche, wenn auch am Mbs. von Mexico eine weit breitere Küstenebene übrig bleibt als an dem großen Ocean, wo namentlich im N. die Gebirgsränder bis dicht an das Meer reichen. Die tropisch-heißen Küstengegenden (terras calientes) sind zwar äußerst fruchtbar, doch höchst ungesund, und erzeugen furchtbare Krankheiten. Die Gebirgs-Abfälle nach beiden Oceanen hin haben ein sehr mildes Klima (terras templadas) und zeichnen sich durch ihre üppige Fruchtbarkeit aus. Die Hochflächen, verhältnißmäßig kahl (terras frias), haben vulkanischen Boden, aus dem sich isolirte Gipfel von bedeutender Höhe erheben (außer dem Pic von Orizaba der Vulkan Popo-catepetl, 5400m H.), und sind zum Theil künstlich bewässert. Die Ureinwohner, Azteken, sind theils Christen und nicht ohne Bildung, theils roh und unabhängig im nördlichen Theile. Zwischen der Campeche- und Honduras-Bay springt die niedrige Halbinsel 9) u c ata rt bis zum Cap Catoche (tsche) vor, ist dürr auf der West-, fruchtbarer und wasserreicher auf der Ost-Seite, wo die Engländer die Niederlassung Balize besitzen (Schiffbau-, Campeche- und Mahagoniholz). Die Halbinsel (Alt-) Californien hat waldloses Geb. und meist sandigen, wasserarmen Boden, doch reiche Metallschätze. 3. Nördlich vom 30° in den vereinigten Staaten verlaufen sich die Gebirge, welche das Innere Mexico's durchziehen, in Ebenen von höchstens 1300m Höhe. Dann steigt der Boden in weiten Flächen längs des Colorado bis 2300 m auf, theils bürr, theils fruchtbarer. Den Ostrand derselben inadst ein Gebirge, das mehr als 4000m hoch ist; nach W. hin geht es über eine bis 3200m hohe Kette steil hinab zu der etwa 1400 m h. weiten, meist wüsten Hochfläche von Ober-Califoniien, in welcher bicht am Fuße des Gebirges der große Salzsee liegt, an besten Ostufer auf etwas günstigerem Boben sich die Mor-moiten angestebeit haben. Die Westgrenze biefer unteren Stufe bilbet die Sierra Nevada, zwischen weldjer und dem cali -fornischeu Küstengebirge die ergiebigen und goldreichen Thäler des Sacramento (von N.) und des Joaquim (von S. her) zur St. Francisco-Bay auslaufen. N. vom 40° nimmt der £)strand den Namen Felsengebirge (Rocky mountains) an; in ihm der Fremonts-Pic, 4100m H., in dessen Nähe der Süd-Paß, und der 5000m H. Mount Hocker bei der Q. des Columbia. Das zwischen dem Ostranbe und dem bis 4200m hohen Westrande (C askaden-Geb., weiter nördlich See-Alpen genannt) gelegene Gebiet des Columbia - Flusses ist mit stark be-walbeten Gegenben gefüllt.

5. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 99

1878 - Berlin : Barthol
§. 62. Die Pyrenäen. 99 fahrt und Handel; durch die geistige Ausbildung so wie durch die vorteilhafte Lage und Gestalt des Erdlheils sind sie auf der ganzen Erde herrschend geworden. A. Dag gebirgige West-Curopa. §. 62. D ie Pyrenäen. Sie reichen von C. Crsus bis zum C. Fuentera'bia, und bestehen aus zwei Ketten, einer südlichen, von letzterem Cap bis zum Maladetta, und einer nördlichen, vom Mittelmeer bis zum Pic du Midi; nur in der Mitte ziehen beide neben einander. Die Ost-Pyrenäen sind im Canigou 2800m, die mittleren 3500m und die West-Pyrenäen 1300m hoch. Nur wenige fahrbare Straßen führen über dieselben. Die West-Pyrenäen sind meist mit Laubwaldung bedeckt, die mittleren und östlichen an ihrer schroffen Südseite weniger bewaldet als am Nordabfall. Die Region des Weinstocks reicht bis etwa 900 m, des Getreides bis über 1600m, des Baumwuchses bis 2200m, der Alpenkräuter 2500—2900m über dem M. Der Wasserreichthum und der Graswuchs sind nicht so reich wie in den Alpen, deshalb auch nicht so bedeutende Viehzucht wie dort. Die Gletscher fehlen fast ganz. Heiße Quellen, Bäder. Nach N. verzweigen sich die Pyrenäen und bilden zum Theil ein unmuthiges, wellenförmiges Hügelland bis zum nordwestwärts gewendeten Lauf der Garonne und zum Canal von Languedoc oder du midi, der von Toulouse nach Cette 220 Km. weit reicht; es ist reich an Wein, dessen Ausfuhr von Bordeaux. An der Westküste zwischen Adonr und Garonne sind wüste Dünen-Gegenden, Haiden (les landes) genannt, 150 Km. lang, 70 Km. breit, heiß, mit vielen Strand-seen. — Auf der Südseite der Pyrenäen zieht sich ein schmaler, aber langer Gürtel von Hochflächen hin, die 400—700m Höhe haben, von zahlreichen Flüssen bewässert werden, und schon südeuropäischen Pflanzenwuchs zeigen. Ihr 450—1600m hoher Süd-ranb ^Jtuft sich allmählich zum Ebro ab. r_. Dieser Fluß bewässert die weit ausgedehnte aragonische Tiefebene, welche in ihrem schmalen westlichen Theile fruchtbar ist, während ihr breiterer östlicher Theil (von Tudela abwärts, von wo der Kaisercanal neben dem Flusse bis über Saragossa hinaus fortzieht), etwa 130m hoch, meist mit einer bäum- und walserlosen, salzigen Steppe ausgefüllt wird, die theilweise unbewohnt ist ^und nur an den Flußläufen Fruchtbarkeit zeigt. Von der Einmündung des Segre an wird sie durch Beraland (das katatonische Küftengeb.) vom Meere getrennt. 7*

6. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 119

1878 - Berlin : Barthol
§. 79. Die Apenninen. 119 Küste ziehen sich Sümpfe und Lagunen von Ravenna bis zum Isonzo hin. Von den Quellen der Trebia an bestehen die Apenninen fast durch die ganze Halbinsel aus einem hohen, schmalen Gebirge, das meist nur in den obersten Regionen bewaldet und schwer zu überschreiten ist. Oestlich schieben sich einzelne Seitenzweige von demselben an das Meer; westlich von ihm lagert sich ein niedrigeres, breites Bergland vor, das reiche und gut angebaute Thäler enthält. Die Kastanie erreicht 950m, das Getreide 1400m, die Buche 1950m abs. Höhe; unmittelbar darüber beginnt die Region der Gebirgskränter. Bis zur Quelle des Tiber, wo der mittlere Apeunin beginnt (der bis zur Q. des Volturno reicht), geht das Gebirge südöstlich und hat Gipfel bis 2100m Höhe; sein Süd-Abfall stößt theils an's Meer, theils an den Arno. Marmor bei Carrlra; Seide; vortreffliches Oel; Heilquellen bei Pisa. Von der Tiber-Quelle nimmt es eine mehr südliche Richtung an. Während die Hoch-Apenninen, die Abruzzen, sich um das 650m h. Thal von Aquila an der obern Pescä.ra in zwei Hauptzüge spalten, welche die höchsten Berge der Halbinsel tragen (der östliche Arm den Gran Sasso, fast 3000m, und die Majella 2800m H., der westliche Arm den Monte Velino 2500m H.), wird der Westrand des anliegenden Berglandes von dem oberen Laufe des Arno, des Tiber und des Garigliano (Liris) durchbrochen. Zwischen ihm und dem Hauptzuge liegen 300—650m h. reizende Thäler, theils von zahlreichen Flüssen durchströmt, theils von Seen gefüllt, unter denen der trafimenische und der Fuciuer-See (jetzt zum Theil trocken gelegt) die bedeutendsten sind. Darauf wird der Hauptzug wieder schmal, hat Gipfel von etwa 1900m, und biegt an der Quelle des Brands.no nach S. um; das westliche Bergland tritt südlich von Salerno bis dicht an das Meer heran. Die südliche Halbinsel Calabrien ist von zwei einzeln liegenden waldigen Bergländern ausgefüllt, welche Hochflächen -von 1300m, Berggipfel von 2300m Höhe tragen, und vou welchen das nördliche von dem reichen Thale des Crati durchzogen wird. Das schmalere südliche fällt zum Meere ab; seine Südspitze ist das Cap Spartivento. Die Scylla an der Meerenge von Messina. Der Ost-Abs all der Apenninen läßt einen nur schmalen, aber fruchtbaren und meist gut angebauten Küstenstrich am adriatischen Meere übrig, der von zahlreichen Küstenflüssen durchschnitten ist. Jenseit des Fortore breitet sich die sandige, baumlose und wasserarme Ebene von Apulien aus, aus welcher sich der 1620m H. waldige Monte @ argän o in dem östlichen

7. Leitfaden beim geographischen Unterricht - S. 128

1878 - Berlin : Barthol
128 Dritter Cursus. laufet der Hochfläche ab zu dem etwa 100m h. gelegenen Wettersee; er verflacht sich nach W. zum Wenern-, nach O. zum Hielmar-See, nach S. zur gothländischen Ebene, in deren Mitte er nur noch 250 m Höhe hat; letztere ist theils sehr fruchtbar und fleißig angebaut, theils steinig, sandig und morastig. Der Göta-Kanal zwischen Wenern- und Wettersee, der Trol lhätta-Kana l neben der Göta-Els zur Umgehung der Trollhätta-Fälle. Scheeren an der Küste. Die Inseln Oeland, Calmar gegenüber, und Gottland sind sehr fruchtbar. Durch eine breite Einsenkung zwischen dem 63 — 65° von dem südlichen Hochlande getrennt zieht bis zum 1880 m H. Suli-tehna unter 67° das sog. Kiölen-G ebirge hinauf, das kein eigentliches Kettengebirge ist, sondern ebenfalls aus Hochflächen, Haiden genannt, besteht. Der nördlichste Theil, das lappländische Gebirge, drängt sich ganz nach der Westküste und nach den Lofoten hinüber, und enbet etwa am 40. Meribian, wo es zu einer sumpfigen, sandigen und waldigen Niederung abfällt, die vom Nordcap auf Mageröe (der Nordspitze von Europa) bis zum bothnifchen Meerbusen hinüber reicht und sich an dessen Westküste weit nach Süden verlängert, und aus der nur vereinzelte Berge zu mäßiger Höhe sich erheben. Die Region des Getreidebaues und des Nadelholzes erreicht 260m, die der Birke 520m Höhe; am Nordcop hat die Schneelinie noch eine Höhe von 780m. Die isolirte Lage und die Rauheit der Halbinsel hat die Bevölkerung derselben untiermischt erhalten, welche dem germanischen Volksstamme angehört. Das westliche Gebirgsland bis zu den Lofoten hinauf bewohnen die Norweger, die goth-ländische Ebene die Gothen; an sie schließen sich um die großen Seen die eigentlichen Schweden an, die jedoch weiter nördlich nur aus den östlichen Küstenrand beschränkt sind. Denn das Innere fast von dem Wenern-See an bewohnen die Finnen, welche Über den ganzen Norden der Halbinsel sich ausbreiten. §. 86. Großbritannien. 1. Vom Cap Landsend und Lizard erheben sich steil die kahlen Berge von Cornwall (spr. Carnwahl) 500m H. mit Steilabfall nach S. und N., ausgezeichnet durch ihren Reichthum an Zinn und Kupfer. Warme Bäder zu Bath (spr. Bähß). Nach O. hin verlausen sich diese Berge in drei niedrige Bergrücken, von denen der südliche, Dow ns (spr. Dauns) genannt, an der Küste bis Dover und Canterbmy (spr. Känterbn) reicht und theils Haibegegenb, theils sehr fruchtbaren Boden enthält. Ein

8. Bd. 3 - S. 272

1838 - Eisleben : Reichardt
272 Amerika. Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. — Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be- sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be- freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen können. Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft. Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be- steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring- liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O. nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord- seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson- ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab- gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden, ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab, die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3 bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er- strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben» Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker- pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge, die Städte und Dörfer. Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be- findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben, und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den

9. Bd. 3 - S. 495

1838 - Eisleben : Reichardt
Neu Holland. 495 untersuchte den schon früher bekannten Morumbrdschi bis zu sei- ner Einmündung in den Murray, den größten und ansehnlichsten Fluß Neuhouands, den man bis jetzt kennt, der in dem letzten Theile seines Laufes zwischen hohen Kalksteinwanden fließt, hier ein maje- stätisches Ansehen hat, nirgends unter 1200 F. breit und gewöhnlich über 2o F. tief ist. Er verfolgte diesen schönen Fluß bis zu seiner Einmündung in den großen Landsee Alexan brina, den nur eine Dünenkette von der an der Südküste gelegenen Encounterbai trennt, in welche Bai aus diesem See eine Einfahrt führt. Nicht minder wichtig für die Erforschung des Binnenlandes sind auch die Reisen des Major Mitchel, der schon in den I. 1831 und 1832 derglei- chen gemacht hatte, 1835 aber den Auftrag erhielt, den Lauf des Darling bis zu seiner Vereinigung mit dem Murray und den Lauf des letztem Flusses aufwärts zu erforschen. Auf dieser 1835 und 1836 unternommenen Reise begleitete ihn der oben erwähnte Cun- ningham, der aber nicht wieder zurückkehrte sondern umgekommen ist. Auf dieser Reise entdeckte Milchet unter andern die Gipfel einer schönen Bergkette, Gram pi ans genannt, und fand bei späterer Untersuchung, daß sie zwischen dem Murray und der Südküste sich ausdehne und in ihr eine Menge Flüsse entspringen. Der östlichste höchste Berg dieser Gebirgskette, an deren Nordseite der Wimme- rn, als vorzüglichster Fluß strömt, heißt der Williams-Berg. Alle diese Untersuchungen des Innern von Neuholland erstrecken sich auf seinen östlichen Theil, der also am besten bekannt ist. Im west- lichen Holland, wo am Schwanenfluß 1829 eine neue Kolonie ge- gründet worden ist, hat man seitdem auch einige Versuche ins Innere vorzudringen gemacht, ohne jedoch bis jetzt weit vorgerückt zu seyn. Am wenigsten ist noch für die Erforschung des nordwestlichen Theiles von Neuholland geschehen. Überhaupt ist kaum von diesem großen Lan- de untersucht und f sind noch völlig unbekannt, so daß ungeheure Landstriche im Innern der Forschungsbegierde und dem Muthe unter- nehmender Reisender ein noch unbegränztes Feld darbieten. Freilich muß der Mangel an schiffbaren Flüssen in Neuholland nothwendiger- weise die Fortschritte der Entdeckungen erschweren. Kein Festland der Erde ist so einförmig wie Neuholland. Schon in der äußern Begränzung gegen das Meer zeigt sich große Einfach- heit; die Küsten sind sehr regelmäßig und meist ohne die großen Ein- schnitte und Meerbusen, die andere Kontinente auszeichnen; dennoch aber zeigt das Land in dem Verhältniß zwischen Küstenentwicklung und Flächeninhalts gar nicht so ungünstige Verhältnisse, als man er- warten sollte, es übertrifft darin nicht bloß Afrika, den abgeschlossen- sten Erdtheil, sondern auch Asien und Südamerika. Was das Innere betrifft, so herrscht daselbst die Form des Flachlandes auf eine Weise vor, wie dies in den übrigen Kontinenten (vielleicht nur Südamerika ausgenommen) ohne Beispiel ist. Die Form des Gebirgslandes ist

10. Bd. 3 - S. 628

1838 - Eisleben : Reichardt
628 Australien. schreiblichen Szene versunken. Am folgenden Morgen konnte ich, vom heitersten Wetter begünstigt, den Vulkan und seine Umgebung aufs Genaueste aufnehmen. In Begleitung dreier Eingcbornen unternahm ich das Hinabsteigen in den großen Krater. Die Lehnen und Spal- ten der ersten Terrasse des Abhanges waren mit beträchtlich hohem Pflanzenwuchse bekleidet. Vorzüglich scheint der kleine Krater, der von dem großen durch eine Art von Platform getrennt ist, schon seit sehr geraumer Zeit gefeiert zu haben, denn er ist bis dicht an den Saum der Lavarinde mit stattlichen Baumen bewachsen. Auf dem Grunde floß ein Lavastrom, dessen Breite zwischen 120 bis 210 F. betragen mochte, und welcher die einzige da vorhandene flüssige Lava ist. Bei der Ankunft am Rande des schwarzen Lavakranzes eröffnet sich den Blicken des Reisenden eine Szene, die alles Grauen Erweckende in sich vereinigt. Er sieht ein ungeheures Becken vor sich, das sich noch kürzlich in glühender Bewegung befunden haben muß, nun aber in der Verkalkung begriffen, einen Anblick darbietet, der sich etwa mit dem- jenigen vergleichen laßt, wie ihn die großen Nordamerikanischen Seen, wenn das Eis aufbricht, gewahren. Stellenweise ist die Oberstache spiegeleben, hier und da aber stehen gewaltige vielgestaltige Massen emporgethürmt und in tausenderlei Windungen verschränkt, ja stellen- weise ist die Lava gleich feinem Haare ausgefasert und ausgestanzt. Der große Krater auf dem Gipfel des Mauna Roa ist einer der größ- ten. Der Umfang desselben betragt jetzt ohngefähr 3 Stunden, und die Linie der alten jetzt erloschenen Öffnung hat nicht weniger denn 5 M. in der Runde. Vom Gipfel bis zum schwarzen Lavakranze im gegenwärtigen Krater mißt man 1270 F., und er scheint bedeutend aufgefüllt zu seyn." Der sanft ansteigende grasbewachsene Abhang des Mauna Roa enthalt viele zum Theil sehr hohe und breite Höhlen, wovon einige außerordentlich lang und uneben sind. Diese streichen sämmtlich in rechten Winkeln mit dem Dom des Mauna Roa und mit dem Meere. Einige dieser Höhlen haben eine Lange von einer Stunde und darüber und ihre Wölbungen sind hier und da zerklüftet, die Spalten aber durch große Bäume und Farrnkrauter verdeckt; diese Stellen sind daher sehr gefährlich. Stellenweise sind die Höhlen- gewölbe durch Erdbeben ganz eingestürzt und auf solche Weise 600 bis 1800 F. große Vertiefungen entstanden. Das Innere dieser Höh- len, deren Bau und Wölbung vollkommen regelmäßig ist, und die überdies mir mannigfaltigen Farrnkräutern, Moosen und Jngerman- nien aufs Reizendste geschmückt sind, nimmt sich überaus herrlich aus. Über die Höhe der beiden Berge Mauna Roa und Mauna Koa sind die Angaben sehr verschieden. Gewöhnlich hält man den erstern für den höchsten, und Kotzebue giebt ihm 14,900 F>, letzterm aber nur 13,080 F. Höhe. Ja man hat ihnen zuweilen 16,000 bis 18,000 F. Höhe geben wollen. Hingegen nach den von Douglas
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