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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 42

1847 - Berlin : Reimer
42 Hindustan, denn es ist ein hoher, wilder und unübersteiglicher Ge- birgsstock. Die übrigen Gebirge Iran's haben den Charakter von Randgebirgen. 9. Der Nord-Rand von Iran, anfänglich, im O., blos ein kettenartiger, relativ niedriger Ausläufer des Hindu-Kuh, Pa ro- pa mi sus genannt, sinkt weiter westwärts, etwa unter dem Mer. der Sirr-Mdg., bis zu 4000' absol. Höhe und tiefer herab. Bon hier bis zur S.o.-Ecke des kaspischen See's fehlt ihm sogar häufig eine südliche Abdachung. Dies ist daher der zugänglichste Theil des west-asiatischen Hochlandes. — Aber an der S.o.-Ecke des kaspischen See's erhebt sich eine wilde, hohe Bergkette, Albors oder Elbrus genannt, umsäumt die Ufer dieses Binnenmeers bis zum Kur, fällt jäh gegen den See, sanfter gegen S. ab, trägt die saftvollste Vegetation und eine Menge steilaussteigender Gipfel, un- ter denen der Vulkan Demavend (690£).2.) die Höhe von mehr als 12000' erreichen soll. — 10. Der Ost-Rand von Iran oder das indisch-persi- sche Grenzgebirge fällt ungemein schroff und steil ostwärts zur Indus-Ebene ab, und ist von keinem einzigen Querthale durchbrochen, daher eine wahrhafte Grenzmauer zwischen Indien und Persien. Nur das Thal des Kabul-Flusses, welches den Hindu-Kuh von diesem Gebirge sondert, führt bequemer aus dem einen Lande in das andere. Einer der höchsten Gipfel — der Salomonsthron — soll 12000' üb. d. M. aufsteigen. — 11. Der Süd-Rand gleicht dem Ost-Rande, besteht wie dieser aus mehreren Parallelketten, welche, von keinem Querthal durchbrochen, mauerartig nach Außen hin abfallen, nach Innen zu immer höher werden, und durch terrassenförmig über einander lie- gende Längenthäler geschieden sind. Die vertikalen Verhältnisse sind noch im Dunkel; wir wissen nur, daß die höchste Kette im O. des persischen Golfs bis zu 7800' aufsteigt, und daß hier die Sohlen der höchsten Längenthäler eine abs. H. von 4000' haben. 12. Die Sch eitelflächc von Iran ist wasser- und darum vegetationsarm, und besteht, im Gegensatz mit den paradiesischen Thälern des Süd-Randes, mehrentheils aus Salz-, Kies- und Sandwüsten oder aus baumlosen Steppenflächen. Seine absolute Höhe beträgt im O., in der Gegend von Kabul, an 5000, im W. nur gegen 4000, in der Mitte, nämlich im W. des Zareh-See's, vielleicht nur 2000 — 3000'. — 13. Das medisch- oder kurdisch-armenische Hoch-

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 44

1847 - Berlin : Reimer
44 Neben und zwischen diesen Scheidegebirgen liegen nun, In verschiedener ab- soluter Höhe, weite, vorherrschend ebene, großentheils steppenartige Plateaus, in welche die Thäler ungemein steil und tief eingeschnittcn sind, während sie zugleich mehrfach von isolirten, doch thcilweis sehr gewaltigen Bcrgmassen überragt wer- den. — Jene ebenen Scheitelfiächen bilden mit ihrem einförmigen, durstigen, abwechselnd dem Schnee eines strengen Winters und der Dürre des heiße« Som- mers erliegenden Pflanzenwuchs, die Weidegründe des Landes, — während die Vegetation — und zwar die freiwillige wie die erzogene — in den Thälern, aber auch auf den unteren Berghängen, überhaupt in allen wohlbewässertcn Lo- kalitäten, zu der höchsten Fülle und Anmuth gedeiht. — Die höchste Stufe des armenischen Terrasscnlandcs bildet ivuhrscheinlich das fast bis zu 6000' abs. Höhe aufsteigende Tafelland von Erserum (Ar- zerum), zwischen dem ersten und zweiten Scheidegebirgszuge, das Quell-Land des nördlichen Phrat. Es senkt sich ostwärts zum oberen Arares hinab, wo die Hochebenen von Eriwan nur noch etwa 3000' üb. d. M. liegen. Um so kolossaler erscheint die gewaltige, aus diesen bis zu 16000' abs. Höhe empor- stcigendc Bergmasse des Ararat, deren neueste furchtbare Erschütterungen und Zerrüttungen darthun, daß sie einen noch nicht erloschenen vulkanischen Heerd zudeckt. — Die Terrasse zwischen dem zweiten und dritten Scheidegebirge, das obere Stufcnland des Murad, scheint dem Plateau von Erserum an abs. Höhe nicht nachzustehen; doch ist ihrer unebenen Oberfläche nur geringen Theils (Ebene von Charput) der Charakter des Tafellandes zuzusprechen. — Mit großer Deutlichkeit tritt derselbe dagegen in einer dritten Terrasse, in dem von dem dritten und vierten Scheidegebirgszuge eingeschlosseneu, etwa 3000' üb. d. M. liegenden Steppen-Plateau von Diarbekir, dem oberen Stufen- lande des Tigris, so wie in der ungefähr eben so hohen, dreiseitigen kleinen Kultur-Ebene von Malatia hervor. Im Süden des vierten Scheidcgebirgszuges folgt dann noch eine vierte Terrasse, welche wegen ihres ebenen Steppenbodens die „Tschöll,". d. i. Steppe, genannt wird, und bei näherer Betrachtung in mehrere, längs des Euphrat und Tigris tiefer und tiefer hinabsinkende, durch schmale, niedrige, kahle Fclsenketten von einander gesonderte Steppenflächen zerfällt. So die Ebene von Urfa im O. des letzten Euphrat-Durchbruchs, — und die Terrasse von Mossul im S. des Tigris-Durchbruchs von Dschesirch. Die letztere zieht sich bis Tckrit an diesem Strome hinab, wo er, wie der Euphrat oberhalb Biradschik (Bir), die letzten Felsenricgel durchbricht. — Dann durchströmen die berühmten Flüsse mit gerin- gerer Eile und größerer Breite ihr weites, ebenes Mesopotamien. — 14. Das kleinasiatische Hochland. — Die westliche Fort- setzung des armenisch-georgischen Grenzgebirges streicht auf der Wasserscheide zwischen den Euphrat- und Pontus-Becken, — wo sie sich mit dem weit sichiba- ren Munsur-Dagh bis zu etwa 8000' abs. Höhe erhebt, — und westwärts immer weiter, immer parallel mit der pontischen See-Küste, in Gestalt einer hung steht, und zwar um so wahrscheinlicher, als auch für einen westwärts, unfern Konjeh, liegenden Nebenzweig des Taurus der Name „Bin Boa Dagh," d. i. „Gebirge der 1000 Stiere", in Gebrauch ist. —

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 45

1847 - Berlin : Reimer
45 breiten, wahrscheinlich bis zum Jda und dem K. Baba ununterbrochenen, 6000, 5000, 4000' üb. d. Meere aufstcigcnden Bodenanschwellung, welche sich ganz all- màhlig, wie ein ganz flaches Dach gegen das Innere der Halbinsel, gegen den Nord-Fuß des Taurus hinabscnlt, nordwärts dagegen, zur Küste hin, in zahl- reiche, vielnainige, durch die Thäler der Pontus-Zuflüsse mehrfach zerstückte Pa- rallelkctten zerspalten ist. — Auf solche Weise fällt sie in mehreren steilen Ab- sätzen gegen das schwarze Meer ab, indem sie seine Süd-Küsten überall mit dunklen Felsenwändc» ummauert. Diese meerwärts gekehrten Terrassen des Randgebirges sind mit der reich- sten, saftvollsten Vegetation geschmückt und mit hochstämmigen Waldungen be- kleidet, während seine flache, von dem inneren, 3000 — 5000' üb. d. M. liegen- den Scheitel der Halbinsel gebildete Rückseite, auch in Bezug auf die organische Natur, auf das entschiedenste damit kontrastirt. — Zwar findet sich auf diesem Tafellände an den wenigen Stellen, wo Fleiß und Wasser nicht fehlen, die höchste Fruchtbarkeit; im Allgemeinen aber ist es pstanzenarm, baumlos, steppenartig, weil der kluftreiche Felsenbodcn den Nieder- schlag verschluckt, die Bildung befruchtender Wasseradern keineswegs begünstigt, und die belebende Verzweigung des Waffernetzes beschränkt. Denn die Quellen, die Bäche, die Flüsse finden zum Thcil in unterirdischen Kanälen ihren Abfluß, so daß an mehreren Punkten mächtige Gewässer ganz plötzlich aus dem Schoße der Erde hervortreten, und andere eben so plötzlich in irgend einem, nicht selten unter Sumpfflächen versteckten Geklüfte des Bodens verschwinden. — Häufig ist auch die Oberfläche der Scheitelebene reich an Salzlachen und der Boden mit Salz-Krystallcn geschwängert, weshalb dann nur eine ganz spezifische Vegetation gedeihen kann. — Alle diese Erscheinungen finden großenthcils ihre Erklärung durch die zahl- reich vorhandenen Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, welche diesen Boden erschüttert, unterwühlt, hier gehoben, dort gesenkt hat. Als riesenhafte Denk- säulcn solcher Katastrophen steigen die erloschenen, oder doch seit Jahrhunderten ruhenden Vulkan-Berge des Argäus oder Erdschisch (im Quellgebiete des Halys), des Hassan-Dagh (38"N.b., 51"O.l.) re., jener 12000—13000, dieser vielleicht 8000' üb. d. M., auf, — und zahlreiche andere, ebenfalls isolirte, kleinere und größere Kegelberge von (wahrscheinlich) vulkanischem Ursprünge un- terbrechen die Einförmigkeit jenes Tafellandes, so daß man viele Tage über kah- len Horizvntalboden reisen kann, während man sich doch ununterbrochen von gi- gantischen Felsbergen umgeben sieht. — Den Süd-Rand des Hochlandes und zugleich der Halbinsel bildet die Fort- setzung des Taurus. Im Westen der engen Spalte, in welcher der Euphrat oberhalb Gerger diesen Bcrgzug brausend durchschneidet, bildet derselbe das Scheidegebirge zwischen den Hoch-Terrassen von Malati« und Orsa, erreicht im N. der Bucht von Skanderum die absolute Höhe von 10000 bis 12000', und streicht niedriger, unter verschiedenen Benennungen, bis zum ägäischen Meere, immer längs der südlichen Gestade der Halbinsel, dergestalt, daß nur schmale Säume niedrigen Landes zwischen der Küste und dem steilen Bergfuße übrig bleiben. — Dieser Süd-Rand fällt daher, wie der Nord-Rand, meerwärts viel tiefer hinab, als landwärts, und ebenso findet sich die Erscheinung wieder, daß der von den feuchten Seewinden getroffene äußere Abhang des Randgebirges in

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 33

1847 - Berlin : Reimer
33 Karroo, die obere v. der etwa 5000' hohen Hochebene des Oran- je-Stroms gebildet, welche letztere wahrscheinlich ein Theil der weiten Scheitelflache von Hoch-Afrika ist, und als eine fast ebene, unabsehbare, dürre, 'aus Wüsten und Steppen bestehende Einöde beschrieben wird. — Diese Stufen werden durch zwei unter einan- der und mit der S.- und S.-W.-Küste parallele Randgebirgsketten von einander geschieden, deren Höhe landeinwärts zunimmt; nämlich die Küstenebene von den Karroos durch die 4000— 5000' hohen Bokkeveld- und Zw arten-Berge, — die Karroos von der Scheitelfläche durch eine Gebirgskette v. wechselnder Höhe u. Benen- nung, in d. Mitte, im Nieuweveld-Gebirge, an 10000' hoch. 3. Der Ost-Rand scheint dieselbe terrassenartige Form zu haben; man hat sie am Zambeze wiedergefunden. Hier liegen in einiger Entfernung von der Küste niedere Berglandschaften; dann steigt das der Küste parallel streichende Hochgebirge Lupata auf, welches jene von einer höheren Stufe (8000'?) scheidet; weiter landeinwärts das, vielleicht 10000—12000' hohe Fura-Gebirge, welches die mittlere Stufe von der innern Scheitelfläche des Hoch- landes trennt. Der Zambeze stürzt mit Katarakten und Strom- schnellen von einer Stufe in die andere. Im N. dieser Gegend ist der Ost-Rand gar nicht, im S. derselben nur sehr unvollständig bekannt. 4. Der Nord-Rand ist ebenfalls nur stellenweise einiger- maßen erforscht, und verzweigt sich im O. wahrscheinlich mit dem abyssinischen Alpenlande. Die ältere Sage nennt ein zusammen- . hängendes, von O. nach W. streichendes Hochgebirge, Djebl el Komri oder Mondgebirge genannt, welches vielleicht im S. von Habesch mit den Fortsetzungen des Lupata zusammenhängt. Im S., S.w. und W. des Tschad-Sees kennt man niedere Berg- landschaften (Mandara, Haussa), welche südwärts zu anderen, höhe- ren ansteigen sollen. Man glaubt aus diesen Daten ebenfalls auf eine terrassenförmige Bildung des Nord-Randes von Hoch-Afrika schließen zu dürfen. 5. Der West-Rand ist zwischen K. Negro und der Oranje- Münd. gar nicht, nordwärts des ersteren nur unvollkommen bekannt. Hier steigen, im O. der Küstenebenen von Angola, Benguela und Kongo, die Stufenländer des Koanzo und Zaire in ähnlicher Ter- rassenform, wie am Zambeze, auf; ihre und die vertikalen Dimen- sionen der scheidenden vielnamigen Randgebirge (11000 — 14000'?) sind unbekannt. Man schätzt die Höhe der Scheitelfläche, hier Pla- tt. 7te Ausl. 3

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 94

1847 - Berlin : Reimer
94 reits oberhalb Turin, ist aber erst von der Adda-Mdg. abw. dauernd und bedeutend. — Außer den vielen natürlichen giebt es sehr zahlreiche künstliche Wasseradern, welche die Ebene, zu Schiff- fahrts-, Entwässerungs- od. Bewässerungszwecken, netzförmig durch- ziehen. Die wichtigsten Schiffskanäle: der Naviglio grande, Naviglio di Bereguardo und di Pavia. — Die reiche Bewässerung und der fruchtbare Boden haben den Anbau außerordentlich begün- stigt; häufig ist derselbe sehr vereinzelt, und die vielen kleinen Be- sitzungen sind dann durch Gräben, Hecken oder angepflanzte Reihen von Fruchtbäumen durchzogen und von einander geschieden, wo- durch das ebene Land einen sehr durchschnittenen Charakter und theilweise fast das Ansehn eines lichten Waldes erhält. (Vgl. das ital. Niederland mit dem wlachischen und niederrheinischen!) — Hü- gelland am Fuß der Alpen mit Terrassen-Kulturen; Ebenen in der Mitte des Landes mit beschatteten Feldern, künstlichen Wiesen und Reisfluren; Mangel an kultivirten Marschen; eigenthümliche Lagu- nen-Küste. Iii. Die gesonderten Gebirgsglieder Europa's. 30. Die griechische Halbinsel erscheint als das Mittel- glied zwischen dem europäischen und dem asiatischen Gebirgs-Centro. Ihre Gebirge stehen in schmalem Zusammenhänge mit dem erstcren, und sind vom letzteren durch schmale Meeresstraßen getrennt; sie erheben sich massenhaft, und zeigen zwei vorherrschende Direktionen. Die West-Seite der Halbinsel zerfällt in die Berglandschaf- ten Dalmatien, Montenegro, Albanien und Epirus. Ihre Gebirge bestehen aus vielen parallelen, von N.w. gegen S.o- streichenden Ketten, zwischen denen kahle, wasserarme Hochflächen terrassenförmig von der Küste her aufsteigen. Der Wasserscheide- rücken, — der im Norden die dinarischen Alpen, dann (an der Quelle des Vardar) Tschar-Dagh oder Skardus, weiter südw. Bora Dagh und Pindus genannt wird, steigt 5000 — 8000', am höchsten im Tschar-Dagh auf. Niedriger sind im Allgemeinen die die Vor-Tcrrassen umwallenden Felsketten, als deren letzte, west- lichste die Reihe der dalmatischen Inseln (1800 — 2000') angesehen werden kann. Unter diesen Vor-Terrassen bildet die montenegri- nische, an der oberen Moraka, einen nicht blos im W. und O., sondern auch im N. und S. von Bergzügen umschlossenen Gebirgs- gau, und die epirotische ist merkwürdig durch die ungemein wilde, schauerliche Zerklüftung ihrer bis 7000' hohen Massen. Ver-

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 20

1847 - Berlin : Reimer
20 es führt zwischen den Quellen des Macquarie und des Hawksbury den Namen der blauen Berge, besteht hier aus plateauartigen Felshöhen mit 2 — 3000, stellenweise mit 4 — 5000' Gesammterhe- bung und unbedeutenden Gipfeln. Sein südliches, kettenförmiges Ende — die schwarzen Berge — steigt im Quellbezirk des Mo- rumbidgie vielleicht bis 10000' absoluter Höhe und bis in die Re- gion des ewigen Schnee's auf; daher hier ,,Weißes" Gebirge. — Gegen W. senkt es sich mit breiten Plateau-Stufen zum inneren Flachlande hinab. Im O. seiner nördlichen Hälfte liegen niedrige, durch Gebirgsarme gesonderte Küstenebenen. Wichtig ist, daß die Thäler und Nebenthäler des Hawksbury und Hunter fast bis auf die Sohle des Gebirgs eingefurcht sind. Das Gebirgsland ist in seiner Mitte etwa 40 Mln. von W. nach O. ausgedehnt, und hat in dieser Richtung eine von N. nach S. zunehmende Breite. Z. Die Gebirgsländer im S. und W. scheinen von gerin- gerer Ausdehnung; ihre Anfänge am Vincents- und Spencers-Golf, in Leeuwins-Land erreichen höchstens 3000 — 4000' absol. Höhe; niedriger sind wahrscheinlich die flachen Höhen im O. der Schwanen- fluß-Mündung. 4. Die zusammenhängenden Flachländer des Innern sind steppenartig, einförmig und wechsellos wie der Ozean und nur von inselartigen Felshöhen unterbrochen; ihnen mangeln ausgebildete Thalfurchen, und, vermöge der eigenthümlichen Mengung der Bo- denrinde, erscheinen sie abwechselnd als undurchdringliche Sümpfe, oder als wasserlofe Einöden *). 5. Die Flüsse Australiens entstehen meist aus Teich- und Seereihen, stürzen mit ungeheuren Katarakten fast unmittelbar aus dem oberen ins untere Stufenland, in welches sie nur flach und unbestimmt eingefurcht sind, ohne Nebenflüsse zu empfangen. Daher Ueberschwemmungen und Sumpfbildungen abwechselnd mit gänzlichem Stillstehen und Austrocknen der Gewässer. Dies gilt namentlich vom Macquarie, Darling und Lachlan, weniger vom Morumbidgie (warum?), die alle zusammen (periodisch) dem einzigen Strom-System des Murray angehören, dessen Mün- dung statt eines Delta's einen See bildet, und nur durch einen versandeten Arm die Encounter-Bay und das Meer erreicht, daher ohne Bedeutung für die Verbindung des Innern mit der Küste ist. Günstiger sind in dieser Beziehung die kürzeren zur Ost-Küste ab- *) Nach einer Zeitungsnachricht „ein großes Binnenmeer im Innern!"

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 59

1847 - Berlin : Reimer
59 Turan's u. der nordöstl. Gestadeländer des kaspischen See's, welche durch die Armuth ihrer Vegetation an d. Küstenlandschaften des per- sischen u. arabischen Golfs erinnern, und in allen klimatischen Erschei- nungen noch ein ganz asiatisches, durchaus kontinentales Gepräge haben, — das Lerrassen-Klima Kaukasiens, Armeniens und Klein-Asiens, wo die Nähe des Meeres und reichere Be- wässerung der Vegetation bereits einen europäischen Anstrich verlei- hen, wiewohl die gesteigerte Sommerhitze Asiens sich auch hier noch in der Höhe der unteren Schneegrenze ausspricht, die auf dem Kau- kasus in 9900—10200' abs. H., mithin 1000 — 2000' höher liegt, als auf europ. Gebirgen unter gleicher geogr. Breite. — Die Thier- welt Vorder-Asiens zeigt in ihren Geschöpfen denselben Zu- sammenhang mit dem Klima und der Vegetation, der überall her- vortritt; sie ist daher in Arabien und dem benachbarten Syrien afri- kanisch (Gazelle, wilder Esel, Strauß, Löwe, Hyäne, Schakal rc.) im übrigen Vorder-Asien zugleich nordisch und tropisch (Bär, Büf- fel, Löwe, wandernde Heuschrecken), und unter den Hausthieren ist das Pferd, das Kameel, das Schaf überall, das Rind vorzugs- weise auf den nördlichen Hochlandsgegenden verbreitet. Siebenter Abschnitt. G u r o p a. I. Das Tiefland von Nordost-Europa. 1. Das nordöstliche Tiefland von Europa ist ein Theil der großen Polar-Ebene der Erde. Es besteht aus ganz ebenen oder wellenförmigen Flächen von geringer abs. Höhe; nirgend eigentliche Gebirgsbildung, wohl aber zusammenhängende Landhöhen, welche flache, sanft geböschte Striche eines höheren Niveau's bilden, und die ganze Breite des Tieflandes in der Hauptrichtung von O. nach W. durchziehen. 2. Das taurische Gebirge, an der äußersten S.o.-Küste der gleichnamigen Halbinsel, macht die einzige Ausnahme, ist aber weder durch seine horizontalen, noch durch seine vertikalen Dimen- sionen bedeutend; der höchste Gipfel, der Zelt-Berg (Tschadür- Dagh), 4700' üb. d. M. — 3. Der südliche (malisch-karpathische) Landhöhenzug. Vom Ural-Gebirge geht im S. ein Hügelzug aus, welcher das

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

10. Leitfaden der alten Geographie - S. 65

1879 - Berlin : Reimer
Assyrien. Mesopotamien. 65 Die südliche Hälfte des von den alten Geographen als eigentliches Assyrien bezeichnten Landes bis zum Flusse Diala und der babylonischen Alluvialebene hin ist, mit Ausnahme der östlichen Höhenlandschaft und eines schmalen Streifens an ihrem Fusse, sowie längs des Tigris, durchaus wasserlose Wüste. *) Misbräuchlich wird nach dieser bedeutenden Stadt der entscheidende Sieg Alexanders, der dann hier sein nächstes Hauptquartier nahm, gewöhnlich benannt, statt nach dem unbedeutenden Oaugamela im Westen des Zab. So. Mesopotamia, genauer q fjbsör] rcov ttotcc^mv nannten die griechischen Eroberer in rein geographischem Sinne das vom Euphrat und Tigris nach ihrem Austritte aus den Vorketten des Tauros (in ca. 300m Höhe) in ihrem Mittelläufe bis zur babylonischen Tiefebene hin umflossene Land1). Es ist eine von Nw. nach So. sanft geneigte Ebene, deren oberer Teil, namentlich am Euphrat, zum Ackerbau noch hinreichend bewässert ist, während die grössere untere Hälfte vom Euphratzufluss Chabör und der vereinzelten Berggruppe von Singara abwärts eine den grössten Teil des Jahres wasserlose Steppe, stellenweise völlige salzhaltige, mehr Jagdgründe als Weideplätze enthaltende Wüste bildet. Daher gehörte ethnographisch dieses meso-potamische Land den drei räumlich sich hier berührenden grossen semitischen Stämmen an: der östliche Strich am Tigris den As Syrern der nordwestliche zwischen Chabor und Euphrat den Aramäern (Syrern), die südliche Steppe den arabischen Wanderhorden (Aqccßsc axrjvtzcu), durch deren Mittelland, die nur in und nach der Regenzeit benutzbare, die Flusskrümmungen vermeidende gerade Karawanenstrasse vom obern Syrien und Kleinasien nach Babylon führte. Diese untere mesopotamische Landschaft wird daher von Xenophon, dem einzigen Augenzeugen aus der Zeit der Perserherrschaft, geradezu 'Aqaßict2), die obere Ebene aber westlich vom Flusse Äqcc^rjg (d. i. dem Chabör) Svqict genannt; letztere entspricht der aus dem A. T. bekannten Benennung des „Aram der beiden Flüsse“ {/lram-naharaimf). Viese Beschränkung entspricht dem gewöhnlichen Sprachgebrauche nur übertriebene Betonung des Wortsinnes lässt bei einzelnen Autoren ^er!.en. ■^au^en auch abwärts auf das babylonische Zwischenstromland und aufwärts bis zu den Tigrisquellen auf die schon innerhalb der Tauros-Vor-ketten gelegene und politisch dauernd zu Armenien gehörige Landschaft ausdehnen. 2) Ortschaften nur an den Flussufern, zumal am Euphrat, zum Teil auf Flussinseln, gesichert gegen die räuberischen Araberhorden., wahrscheinlich mein von syrischen Ansiedlern bewohnt. Im Binnenlande nur in einer Oase die Stadt Eatra (Ruinen j. Chadhr), deren starke Mauer die einzig-en reichen Quellen der Gegend umschloss, daher uneinnehmbar selbst für H. Kiepert s Leitf. d. alten Geographie. c
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