Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 105

1900 - Meißen : Schlimpert
105 Kindern schrittweise zu erhellen und sie ihnen als Darstellung dessen, was sie draußen im Heimatskreise selbst sehen, zum Be- wußtsein zu bringen. Der Lehrer kann sich dann auch die Heimatskarte vor dem Unterrichte mit aller Sorgfalt entwerfen. Die Stoffgliedernng im einzelnen ist selbstverständlich durch die Gestaltung und Beschaffenheit der heimatlichen Land- schaft bedingt. Schreyers Landeskunde zeigt den Lehrern in den einzelnen Bezirken unsres Landes tum Weg, den sie einschlagen können: nur wird es ihre Aufgabe sein, Stoff und Form der Behandlung dem Standpunkte der 8jährigen Kinder anzupassen. Ich will nun durch die folgenden Notizen, durch Erklärung einer Reihe von Ortsnamen der Dresdner Landschaft, wie sie von Sprachforschern gegeben worden ist, durch geographische und geschichtliche Bemerkungen dem Lehrer des Dresdner Bezirkes bei der Besprechung seines Wohnortes sowohl, als auch bei der des heimatlichen Gaues einige Dienste leisten. Ich beginne mit dem El b t ha le, und zwar da, wo es sich zu dem fruchtbaren, reichbelebten Dresdner Kessel weitet, um- randet auf beiden Seiten von niedrigen, durch Thalspalten unterbrochenen Geländen (Ausläufern des Lausitzer und Erz- gebirges), die sich aus dem Thale emporheben zu welligen Hochflächen. Die Gliederung, nach welcher der Lehrer indem Elbthal oberhalb Dresdens fortschreiten kann, ist folgende: 1. Das Elbthal oberhalb Dresdens, a. Die Um- rand ung auf dem rechten Ufer, um Lage (nach den Himmelsgegenden). — Folge? — Der Hügelrand hält die kalten Nordwinde ab. Sonnenseite des Hanges, bb. Durchschnitts- höhe. — Der höchste Berg der Porsberg (Name) — 355 in. Wie man die Berge mißt. Aufstieg auf den Berg. Beschreibung (Fuß, Abhang, Gipfel). Was er an seinen Hängen und auf dem Gipfel trügt. Was man von ihm aus sieht (die eigenartig gestalteten Berge der sächsischen Schweiz. Abbildung vorzeigen!) — Ob ein Gewässer von ihm herabkommt. — cc. Beschreibung des übrigen Geländes. Oben Busch (?); an den sonnigen Hängen: Reben, Obst-, Pfirsichbäume re. — Villen. — Am Fuße hübsche Ortschaften. — dd. Die Gründe. Ihre Um- randung. — Was sich in den Gründen befindet. — Welche Be- deutung sie haben. — Sagen. Geschichtliche Erinnerungen. —

4. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 109

1900 - Meißen : Schlimpert
109 Brücken band verbunden sind. Der Name von Loschwitz sag: uns, das; es erst mühsam seine dermalige liebliche Gestalt ge- wannen haben kann. Viele erklären nämlich Loschwitz als „Orr am Sumpf" luza = Sumpf); andere denken, dasi Loschwitz Personenname sei und soviel bedeute, als „Pfützmanns". — Ein prächtiges Bild bietet Loschwitz vom linken Elbufer dar. Der Blick schweift über den breiten, belebten Strom und hastet vor allem an der malerischen Kirche;* dann gleitet er hin über die lieblichen, wechselvollen Gelände. Aus dem Grün der Bäume und Reben schauen freundliche Landhäuschen hervor. Auf den Hügeln prangen stolze, turmgeschmückte Gebäude. Von der Höhe schaut dunkler Wald hernieder ans Dorf und Strom. Im Lenze gleicht der Ort einem blühenden Garten; das helle, duftige Grün des Laubholzes nimmt dann dem Nadelwalde den riefen Ernst. — Ein kleiner Dampfer durschneidet mit uns schnell die Flut, vermittelt neben der Brücke den regen Verkehr zwischen den beiden llfern. Eine Straße führt (durch den Grund hinauf) auf die Hochstäche. Ebenso eine „Drahtseilbahn". Der Dorf- platz wird von einem Bache mit hoher Flutrinne (!?) in zwei Hälften geteilt. Auf ihm fallen uns mehrere Denkmäler ins Auge: das Herrmanndenkmal — das verherrlicht die auf- opferungsvolle That des Bildhauers Herrmann, durch welche er zwei Schiffer rettete, die auf ihrem Kahne von der Hochflut der Elbe fortgetrieben worden waren. — Der Denkstein „zur Erinnerung an die 800jährige Jubelfeier unseres Königshauses Wettin 1089 bis 1889". — (Der Friedrich-Wieck-Platz).— Vor allem sucht der Fremdling das „Schillerhäuschen,, auf — ? Dann auch im „Grunde" das Ludwig-Richter- Denkmal.** — Es ist kein Wunder, daß Künstler, Musiker, Maler, * Der Grundstein ward am 29. Juni 1705 gelegt. — ** Spricht der Lehrer bei der Behandlung von Loschwitz im heimat- kundlichen Unterrichte von Richter, so muß er den Kindern einige Richter'sche Bilder vorzeigen. Richter hat ja wie kein anderer das kindliche Leben zur schönen Darstellung gebracht. — Richter weilte sehr gerne in Loschwitz. So schildert er einen Maitag in Loschwitz: „Wunderschöne Partie an dem oberen Zaunwege nach dem Ziegengrnnd. Die Wipfel lichtgrüner Buchen mit den dunkelgrünen Stämmen heben sich aus der Tiefe; davor stehen die weiß- blühenden Kirschbäume und rosenroten Aprikosenbüsche. Lichter Sandboden und kaltgrünes Gras. Ferne Hügel mit blühenden Bäumen gegen den licht-

5. Zum Anschauungsunterricht und zur Heimatskunde - S. 149

1900 - Meißen : Schlimpert
149 Nun steigen wir aber noch einmal aus dem Weißeritzthale hinauf — auf dein linken Ufer der Weißeritz — hinauf auf die Hochfläche; deuu da wollen wir uns nun den prächtigen Tharandter Wald anschauen. Wie groß mag er sein? Wir suchen seine Grenzen auf. Er ist von einer Reihe Dörfer mit ihren Fluren und Feldern begrenzt; die Karte läßt sie uns leicht finden — im Norden: Hintergersdorf, Hartha, Fördergersdorf, Porsdorf, Herzogswalde — im Westen: Grund, Mohorn, Herrn- dorf, Hetzdorf, Rieder-Schöna, Naundorf, — im Süden: Nieder- Kolmnitz, Klingenberg, Dorfhain, Höckendorf — im Osten: das Weißeritzthal (der Hang ain rechten Ufer ist noch bewaldet, aber dicht an den Rand stoßen die Ackerfluren der Hochebene zwischen der wilden und roten Weißeritz). — Der Wald ist (von Osten nach Westen) drei Stunden lang und (von Westen nach Süden) zwei Stunden breit (Quadratmeile!?). Wie mag der Boden gestaltet sein, den der Wald bedeckt? Ist er ganz eben oder hügelig, wellig? Steigen wir auf den Anssichtsturm (oberhalb des Forstgartens auf der Tharandter Höhe), so überschauen wir einen Teil des Waldes. Da sehen wir dunkelgrüne Wellen (?). Der Wald bedeckt eine wellige Hoch- fläche mit einzelnen Falten und Gründen. Der Sturm saust manchmal gar heftig durch den Wald — denn nichts versperrt ihm auf der Hochfläche den Weg. Wir wandern hinein in den prächtigen Wald! Eine breite Straße durchschneidet den Wald — voll Tharandt über Grüllenbnrg nach Freiberg. Wir biegen aber ab und suchen uns schattige Waldwege auf, die bcn Wald nach allen Richtungen durchziehen. Was ist's nun für ein Wald, der uns aufnimmt? Ist's Laubwald, Nadelwald? (Gleicht er der „Heide"?) — Vor allem erblicken ivir die Fichte, ain prächtigsten anzusehen im Frühlingskleide (hat dies einen besonderen Schmuck?) — dann die ernste Kiefer (inwiefern sieht sie ernst aus?) auf kiesigem und sandigem Heideboden. Seltener begegnen wir der Tanne, der Lärche (in der Höckendorfer Heide steht auch die Zwergkiefer). Aber der Wald besteht nicht bloß aus Nadelholz; er hat auch prächtiges Laubholz. Wir treten in herrliche Buchenhallen (?) und Eichenhaine (?) ein. Hie und da schimmern auch die Birken durch den dunklen Wald (woran erkennt man sie

6. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 20

1896 - Meißen : Schlimpert
20 tragen. Der dunkle Wald des südlichen und das frische Grün des nörd- lichen Teils haben vielen Orten der Landschaft ausdrucksvolle Namen gegeben (Jägersgrün, Tannenbergsthal). 4. Das Oberland ist reich an Sumpf- und Waldqnellen. Munter schäumt die forellenretche Trieb durch ihr Felsenbette. Die Göltzsch bildet in ihrem Oberläufe viele kleinere Wasserfälle und schmückt sich au ihrem Ende mit einer riesigen Brücke (77 m hoch und 574 m lang). Die frische Elster nimmt beide, die Trieb und die Göltzsch, in ihre sauste Thalmulde auf. 5. Bei der stattlichen Brücke zu Jocketa tritt die Elster in den schönsten Teil ihres Thales ein. Von den Höhen blicken die Ruinen der Burg Lieb au hernieder. Eine Mühle arbeitet fleißig im Grunde. Grünsteiufelsen drängen sich an das Wasser heran. Der Wald sucht das nackte Gestein zu umhüllen. Ephen windet sich zu dem Geäste der Bäume auf. Verwaschene Blöcke sperren den Lauf des Flusses, und ein Felseupaar bewacht seinen Austritt aus der „vogtländischen Schweiz" nach Elsterberg. 6. Den Namen hat die Landschaft nach den Vögten erhalten, die sie im Anstrage des Kaisers verwalteten. Sie machten sich zu eigenen Herren des Gebietes, traten dasselbe aber 1569 an die Wettiner ab. 7. Die Bewohner des Vogtlaudes sind kräftig gebaut, einfach gewöhnt, derb in dem Ansdrucke lind naturwüchsig in den Sitten. 24t. Die Lrwerbszweige -er voatlän-er. 1. Auf den Wiesen des Vogtlaudes weidet das schmucke, braune Rind. Dem Züchter bietet es Milch, seinen Nacken dem Pfluge, sein Fleisch selbst entfernten Städten und Ländern und seine Haut den ein- heimischen Gerbereien. 2. Die schlanken Stämme des Waldes werden zu Brenn- und Nutzholz geschlagen. Der Picher sammelt in einigen Be- zirken noch das Harz aus den aufgerissenen Rinden der Fichten und siedet aus ihm in großen Kesseln das Pech. Aus den Rückständen und kieuigen Rinden wird in kleineren Hütten der Ruß gewonnen und dann in „Butten" verkauft. Fabrikmäßig wird das Pechsieden in Eich be- trieben. 3. Das bessere Holz der einheimischen und ausländischen Wälder wird in Markneukirchen, der südlichsten und gesündesten Stadt Sachsens, und in Klingenthal an der böhmischen Grenze zu billigen oder zu kost- baren Streich-, Schlag-, Reiß- oder Blasinstrumenten verarbeitet. An der Herstellung derselben beteiligen sich auch die kleinsten Kinder in den niedrigen Hütten mit. Markneukirchen hat eine Sammlung der ver- schiedensten Instrumente aller Völker der Erde. 4. An geschützten Stellen der Elster und in einigen Seitenbächen derselben wächst die Perlmuschel gesellig in Bänken. Sie wird von er- fahrenen Fischern geöffnet, die ihr dann die weißen oder bläulichen, die rötlichen oder grauen Perlen entnehmen. Der Ertrag an köstlichen Perlen aber wird von Jahr zu Jahr geringer. Eine Sammlung echter Perlen des Elsterflusses findet sich in der gelverbfleißigen Stadt Ölsnitz („Erlenstadt") vor. 5. Aus den gewonnenen Schalen der Perlenmuschel („Perlmutter") werden durch Hausarbeit in Adorf allerlei Schmucksachen, z. B. Geldtäschchen und

7. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 19

1896 - Meißen : Schlimpert
19 liier frühere Pflanzengeschlechter versunken und zu Braunkohlen umgebildet worden. Das Brannkohlengebiet erstreckt sich im Südosten bis Lausigk, dessen Plüschsabrikation und Hermannsbad weithin bekannt sind. 2. Aus dem angeschwemmten Weichboden der Flüsse stehen Erlen und Eichen, Pappeln und Buchen in breiten Waldstreifen. Auf den saftigen Wiesen blühen Dotterblumen. Herzblatt und Herbstzeitlose. Wildente, Kiebitz und Storch beleben den schilfigen Strand. Die Feldflächen tragen viel Weizen und Korn, Klee und zuckerhaltige Rüben. Kohl- und Gemüsegärten, auch größere Rosenanlagen umgeben die Dörfer „und Städte, die ihre Ziegel- dächer hinter Obstbänmen verstecken. 3. Überall ragen Denksteine ans den Feldmarken auf. Sie erzählen von der Völkerschlacht, die (vom 16. bis 19. Oktober 1813) zwar den Segen der Fluren vernichtete, unserm Volke aber die Freiheit von der französischen Herrschaft brachte. Bei Stötteritz bemerken wir den Napoleonsstein, bei Probstheida den Monarchenhügel. 4. Nördlich von Leipzig liegt das Dorf Breitenfeld, bei dem der Schwedenkönig Gustav Adolf das kaiserliche Heer unter Tilly schlug und die Glaubensfreiheit der Protestanten rettete. 5. An der Parthe treffen wir die kleineren Städte Taucha und Naunhof an. Beide waren früher befestigt. Jetzt bebauen die Bürger das offene Land und nehmen Sommer- gäste aus. 6. An der Pleiße finden wir Rötha mit einer Lehranstalt für Gärtnerei, Obst- und Beerenbau und Regis, das . Gurken und Kamillen baut. 7. An der Wyhra liegt zunächst die größere Stadt Borna mit reichem Gemüsebau (Zwiebeln), Fabrikbetriebe und einem Lutherstein in der Nähe, dann Frohburg, eine Stadt der Blumen, der Feldfrncht und des Waldes, und weiterhin Kohren, ein Ort der Burg- ruinen. 8. Zwenkau, Pegau und Groitzsch sind die drei Elstervrte. Zur Zeit des Wiprecht von Groitzsch waren sie stark bewehrt. Jetzt führen sie an Stelle des Schwertes den Pflug und statt der Lanze den Hammer, um Leipzig mit Gemüse und Schuhwerk zu versorgen. 25. Das Llftergebirge tut sächsischen Vogtlands. 1. Das Gebiet der oberen Elster ist sehr gebirgig und umfaßt das sächsische Vogtland. Thonschiefer, Grünstein und Grauwacke legen sich hier von O. nach W. in drei Bändern nebeneinander. Thonschiefer, Glimmerschiefer und Granit ziehen ebenfalls in drei Querstreifcn von N. nach S. 2. Im S. steigt der Kapellenberg 756 m hoch auf. von dem aus die kuppigen Höhen der Landschaft zu unseren Füßen liegen. Es sind einförmige Höhenwölbungen, von Thälern gegliedert und durch eine zackige Steinwand unterbrochen. Diese besteht aus Quarzschiefer und steigt als „Friedrichstein" in Schönest, als „Wendelstein" bei Faltenstein, als „Bendelstein" bei Auerbach auf. 3. In dem oberen Elstergebiete deckt der Hochwald mit Fichten und Tannen, Mooren und Süinpsen, Moos- und Sumpfbeeren die Scheitel der Berge. In dem niederen Elstergebiete zeigen sich grüne Wiesen in den Thalsalten und Felder an den Gehängen, die Korn und Kartoffeln, Flachs und Ölsaat

8. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 9

1896 - Meißen : Schlimpert
lici) auf. oder fallen in vielen Windungen („lehren") ab. Sie sind mit Ebereschen, Edeleschen, Ulmen und Ahorn bepflanzt. (Sie erweitern sich besonders über Zwickau und Chemnitz von Leipzig ans, ebenso über Freiberg und Pirna von Dresden ans, auf böhmischer -Leite aber über Teplitz und Karlsbad von Prag ans zu einem Netze, das das ganze Gebirge überzieht.) 4. Die Bergstraße von Schwarzenberg an der Pöhla hinanf führt uns zunächst durch weite Feld- und Wiesengründe. Bei Globen- stein, wo allerlei Wagen und Schlitten ans Birkenholz gebaut werden, wird sie von schönen Felsenwänden umschlossen. Dann tritt der dunkle Fichtenwald an sie heran, der mit Buchen wechselt, wo sie sich zu einem Thalgrnndc senkt. Weiter oben liegen an ihr in einsamer, abgeschlossener Waldesstille die Tellerhättser. Über moorige Wiesen geht es dann an Gvttesgab vorbei in ein enges, steil abfallendes böhmisches Bergthal hinein, in dem Joachimsthal („Thaler") liegt. 5. Die Bergstraße der Gott len da führt uns westlich zum Mückentürmchen, unter dem sich das sonnige Böhmen mit seinen Bergen und Frnchtgefildcn ausbreitet. (Östlich leitet sie zu dein Nollendorfer Passe, an dessen Fuße die Franzosen 1813 von Preußen, Österreichern und Russen geschlagen wurden.) 6. Auch Bahnen überschreiten das Gebirge im Thale der Zwickaner Mulde (und Zwota), der Zschopau (mit Sehma und Pohla), der Floha (und schwarzen Pockan) und der Freiberger Mulde. Bahnen erschließen das Gebirge an dem Schwarzwasser, der oberen Floha, der oberen Weißeritz und der Gottleuba. \2. Die Bewohner des Erzgebirges. l. Das Erzgebirge war früher von Slaven bewohnt. Daher treffen wir für Orte (Lößnitz — Pochwerk). Flüsse (Zschopau — die Tosende), Bergarbeiten (Halde — Aufschüttung) und häusliche Per richtnngen (Pitzeln — Schneiden) noch manche slavische Bezeichnung unter der jetzt deutschen Bevölkerung an. 2. Ans den Einzelhvsen der Kohlen brenner, Torfstecher und Holzfäller, der Wicsenbaner und Viehzüchter entstanden an den Bächen und den Berglehnen zunächst die Dörfer dec> Gebirges. Von Rittern wurden auf hervortretenden Uferfelsen Burgen mit Türmen und starken Mauern errichtet. Um die schützenden Bnrgen siedelten sich dann Mönche in den Klöstern (Zelle bei Ane! und Hand- werter in den Städten an. Besonders haben die Silberfnnde im 12*. und 15. Jahrhunderte zur Gründung von reichen Bergstädten geführt. Diese sind nach dein Erloschen des Bergbaues zu verschiedenen Geiverben und Fabrikationen übergegangen und damit förmlich erneuert worden. N. Das altertümliche Blockhaus ans bloßen Holzbalken, mit Stroh oder Schindeln gedeckt, verschwindet mehr und mehr. Stattliche Häuser mit bemaltem Holzfachwerk, Stein- oder Ziegelbauten treten an deren Stelle. Viele gelverbfleißige Dörfer machen daher einen stadtähnlichen Eindruck. 4. Die Bewohner des Gebirges arbeiten als Bergleute unter der Erde, bestellen als Bauern den Äcker, stechen Torf und pflegen die

9. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 21

1890 - Meißen : Schlimpert
— 21 — Gebirgsglied, im Mittel etwa 700 in hoch, leicht zugänglich, in den Holzbeständen schon sehr gelichtet und als Oberpfälzer Wald bekannt. Der südwestliche Vorwall steigt mächtiger au, baut grün- behaugeue Rückenmassen ans und sammelt die Wasser in tiefein- geschnittenen Wieseuthäleru. Es ist der bayrische (oder „vordere") Wald. Am stattlichsten aber ist der südöstliche Gebirgskamm auf- gerichtet, dessen starker Rücken aus Gneis, Granit und Glimmer- schiefer, dem harten Urgestein der Erde, besteht, wohl niemals von den Wogen' des Meeres bedeckt, wohl aber durch die uie ruhende Arbeit des Wetters zernagt, zertrümmert und bis anf die heutigen Reste des Gebirges abgetragen worden ist. Dieses selbst zerlegt sich in einzelne langgezogene Kämme, die dnrch flach ein- gesenkte Längsthäler voneinander getrennt, durch Querriegel ver- bunden und auf uiedrigeu Jochhöheu überschreitbar siud. Noch liegen türm- und mauergleiche Granitblöcke auf deu luftigeu Rücken- höhen, auf deueu sich die sauftgebogeueu Gipfel des Arber (1453 m) und des Rachel erheben. Grasige Halden umkleiden die Gehänge, Moos, Flechten und niedres Gesträuch umwuchern das kahle Gestern. Zwergbirkeu und Krummholzkiefern treten auf als Vorboteu des Waldes, der bald mit seinem dichten Mantel das ganze Gebirge umhüllt und ihm den Namen Böhmerwald verliehen hat. Hier steigen Fichten mit ihren rötlichen Stämmen auf. Dort rageu Edeltannen mit ihren dunkelgrünen Nadelkronen turmhoch (bis 40, 50 m) auf, und da drängt sich die Buche mit weichem Blätterdome zwischen die ernsten Säuleu des Nadelwaldes eiu. Gar mancher Baumriese ist vom Wetter gestürzt worden, und neue Baumgeschlechter sprossen aus den verwesenden Stämmen auf. Gar viele strecken ihre gebrocheneu Wipfel und trockenen Äste, mit langen Bartflechten behangen, zwifchen das lebensvolle Grün, und gar mancher Wurzelstock gestürzter Rieseu wird von Moos, Schwämmen und Farn in zierlichen Polstern und Wedelu umhüllt. Aus dem feuchten Waldboden sprossen Halme und Beeren- sträucher, Ranken und dornichte Büsche auf, eiu dichter Unterwald im düstern Hochwaldsreviere. Da öffnet sich der dunkle Bestand, und eine hellgrüne Fläche leuchtet hervor. Aber der Bodeu der- selben schwankt unter unseren Füßen, nur einzelne Graspolster geben ihm einen unsichern Halt, und dunkle Wasserlachen füllen das Sumpfland. Es sind die Quellen der Flüsse, die dann mit braunem Wasser dem Böhmerwalde (Jlz bei Passau) entfließen.

10. Landeskunde des deutschen Reiches - S. 32

1890 - Meißen : Schlimpert
— 32 — Muschelkalkebene bezeichnet. Wozu wird sich die Muschelkalk- ebeue daher vor allem eignen? In der That ist sie ein weites Acker- und Obstland, an den Höhen ein vortreffliches Weinland geworden. — Weiter nach der Mitte hin legt sich ans die Muschel- kalkplatte eine etwas härtere Bodenstufe auf, die aus bunter Thon- erde und Sandsteinen besteht. Sie bildet einen breiten Land- rücken, der durch Thäler mehrfach zerrissen ist und in einzelnen Höhen und Bergen 500 m hoch aufsteigt. Buchen und Eichen bedeckeu die gebirgsartigen Züge mit ihren vollen Blätterkronen, und die Namen Frankenhöhe und Steigerwald deuten an, daß wir uns auf einer schöngehobenen und bewaldeten Bodenfalte befinden. Erdknndige bezeichnen diesen nordöstlich streichenden Bodenzug als Keuperstufe. Wie ist sie aus eurer Karte be- merklich? Wie unterscheidet sie sich in ihrer Außennatur von der Mnschelkalkplatte? — Noch hoher steigt dann der Boden im O. auf, nm als sränkischer Iura den bis 600 m anschwellenden Rand der Landschaft zu bilden. Dieser setzt mit seinem Kalkgestein an der Grenze von Württemberg und Bayern ein, zieht den Donanstrom entlang bis Regensburg und biegt hier nach dem N. um, um die südwestlichen Ausläufer des Fichtelgebirges zu be- rühren. Seine unteren Gehänge sind mit frischgrünenden Buchen bewachsen. Der Rücken aber trägt dürftige Ackerfelder zwischen kal- kigen Felsentrümmern, die sich in wundersamen Formen nackt und kahl auf der sanftgeschwungenen Fläche erheben. Denn die feuchten Niederschlüge, die derhimmel als Regen oder Schnee dem Jnra wegen der Höhe desselben reichlich spendet, sickern schnell in den löch- rigen und rissigen Boden ein, dringen nach tiefer liegenden Spalten oder lehmigen Schichten vor und brechen dann nicht selten am Fnße des Gebirges als starke Mühlbäche kräftig hervor. Klare Wasser rinnen in den Thälern über das helle Gestein. Die Forelle schießt pfeilschnell am Bachufer dahin. Grüne Matten umkleiden die Ge- hänge, und hochgiebelige Häuser liegen hinter Gärten und Kronen der Obstbäume versteckt. Alles Lebeu heftet sich au die Wasser- durchtränkte» Thäler, die das Gebirge besonders an seinem süd- lichen und nördlichen Ende schneiden. Dort brechen die Wörnitz und die Altmühl durch die kalkige Kette. Hier gliedert die Wieseut die felsigen Massen in eine reiche Wunderwelt. Denn in ihrem Gebiete baueu sich felsige Blöcke zu Türmen lind Thoren, zu Mauern und Säulen auf, die Kapellen und Burgen, Kirchen
   bis 10 von 73 weiter»  »»
73 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 73 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 5
4 0
5 2
6 0
7 18
8 3
9 0
10 0
11 1
12 0
13 1
14 0
15 1
16 3
17 9
18 45
19 6
20 0
21 1
22 0
23 0
24 3
25 0
26 0
27 0
28 0
29 1
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 1
36 0
37 1
38 53
39 0
40 0
41 12
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 1
49 2

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 42
1 5
2 1
3 28
4 9
5 23
6 11
7 4
8 11
9 13
10 3
11 22
12 13
13 9
14 1
15 11
16 36
17 27
18 12
19 1
20 11
21 146
22 0
23 5
24 58
25 4
26 5
27 21
28 33
29 9
30 1
31 0
32 8
33 24
34 6
35 1
36 7
37 5
38 7
39 1
40 5
41 8
42 17
43 9
44 12
45 12
46 5
47 9
48 61
49 62
50 41
51 5
52 3
53 0
54 23
55 3
56 8
57 6
58 4
59 3
60 21
61 17
62 54
63 1
64 64
65 6
66 0
67 7
68 4
69 1
70 78
71 5
72 1
73 4
74 30
75 22
76 65
77 53
78 6
79 15
80 2
81 2
82 8
83 1
84 23
85 0
86 5
87 10
88 0
89 1
90 2
91 17
92 88
93 7
94 11
95 35
96 28
97 6
98 29
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 88
1 10
2 1
3 6
4 0
5 0
6 315
7 0
8 1
9 2
10 6
11 10
12 22
13 19
14 173
15 1
16 0
17 1
18 3
19 8
20 10
21 2
22 0
23 3
24 28
25 174
26 0
27 0
28 15
29 6
30 0
31 3
32 58
33 3
34 47
35 1
36 62
37 0
38 9
39 2
40 3
41 3
42 4
43 10
44 3
45 4
46 1
47 58
48 8
49 0
50 5
51 27
52 6
53 2
54 3
55 3
56 1
57 2
58 0
59 7
60 0
61 1
62 0
63 0
64 2
65 1
66 15
67 0
68 5
69 0
70 23
71 1
72 8
73 0
74 1
75 9
76 14
77 1
78 9
79 0
80 2
81 145
82 5
83 9
84 5
85 0
86 3
87 4
88 1
89 70
90 18
91 2
92 0
93 27
94 47
95 67
96 54
97 4
98 0
99 2
100 6
101 3
102 7
103 1
104 11
105 8
106 5
107 15
108 1
109 6
110 6
111 2
112 3
113 5
114 4
115 4
116 2
117 1
118 2
119 79
120 0
121 7
122 5
123 3
124 8
125 9
126 2
127 13
128 0
129 8
130 62
131 40
132 0
133 37
134 4
135 11
136 11
137 9
138 5
139 93
140 4
141 0
142 80
143 0
144 1
145 0
146 1
147 0
148 0
149 3
150 0
151 3
152 9
153 15
154 1
155 1
156 3
157 2
158 0
159 5
160 8
161 5
162 1
163 0
164 0
165 2
166 5
167 7
168 7
169 1
170 1
171 2
172 3
173 10
174 16
175 37
176 2
177 2
178 20
179 5
180 13
181 0
182 5
183 34
184 16
185 3
186 3
187 2
188 18
189 0
190 0
191 4
192 1
193 50
194 4
195 5
196 2
197 2
198 1
199 15