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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 475

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Algerien. 475 durch Straßenbauten, Entsumpfung vieler Landstriche, Bewässerung der trockenen Bergabhänge, Aufmunterung des Anbaus, so wie durch Wiederherstellung der fast patriarchalischen Selbstregierung der Eingebornen in ihren Zeltdörfern (Duars) unter Aufsicht der „Arabischen Bu- reaux", und durch Errichtung französisch-muhammedanischer Schulen, die Kolonie ein besseres Gedeihen. Doch steht sie noch immer unter der Militärregierung, daher die europäische Einwanderung sehr langsam zunimmt; und alle polizeiliche Sorge hat nicht verhindern können, daß im Jahre 1868 mehr als 217,000 Araber Hungers star- den, indem die ungemein reichen Hülfsquellen des Landes noch lange nicht genug eröffnet sind. Das Land steigt, von der zerrissenen Meeresküste des Nif, mit einer Menge von Felsenkapen, aber ohne Halb- inseln, Inseln und gute Häfen, schnell zum Küstengebirge des Kl. Atlas, im Dschebel Dschurdschnra, der schon einen großen Theil des Jahrs mit Schnee bedeckt ist, bis 7,130 ' hoch auf. Diese Bergmasse zwischen dem Jsser und Budschia ist Großkabylien. In einem 25 St. breiten Gürtel begleitet sie die ganze, 150 Ml. hinziehende Küste, in vielen schroffen wilden Ketten, zwischen denen höchst fruchtbare Flußthäler und waldreiche Ebenen sich ausbreiten. Tiefe Gebirgsspalten durchbrechen als Eng- pässe die Längenketten. Die Höhen der Atlasketten sind zuerst mit großen Waldungen von Eichen (mit eßbare» Eicheln), nebst wilden Nuß-, Aprikosen-, Mandelbäumen und Weinstöcken bedeckt, tiefer nach innen aber von den prachtvollsten Cederwäldern gekrönt. — Dahinter hoch- liegende Haidesteppen mit Salzsümpfen und Seen (Sebcha, Schott), die Sommers austrocknen. Hinter diesem Gürtel erhebt sich eine zweite höhere Gebirgskette, das dicht bewaldete und auch an Erz (Kupfer, Eisen, Blei) reiche, aber gewaltig zerrissene Kreidekalkgebirge des Hohen Atlas, im Dschebel Aures bis 8,500' h. aufgethürmt. Nach Süden steigt es mit kahlen Felshängen herab zu den nackten weißen Steppen der dattelreichen Oasen

4. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 517

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Oranje Freistaat. Kaffern. 517 durch die Holländer verdrängt, tiefer landeinwärts zogen. Aber auch dahin kamen die Europäer mit ihrem Brannt- wein; nun sind sie ein tief herabgekommenes erlöschendes Geschlecht von kaum noch 10,000 Seelen. 2) Die Bas- futo, ein Betschuanenstamm um den Caledonfluß und die blauen Berge; früher durch die verheerenden Einfälle der Zulu und ihre eigenen Heidengräuel bis zur Men- schenfresserei entartet, doch durch französische Missionare, die auf den halbherzigen König Mosche sch in Thaba Bossiu Einfluß gewannen, s. 1833 bedeutend zum Bes- sern umgewandelt. Ob sie ihr bestes Land in Folge eines schweren Kriegs an die Boers verlieren, ist noch fraglich, da sie sich der Kapregierung in die Arme geworfen haben. Thabu untschu unter Moroko ist fast eine Christenstadt mit 10,000 E. Die Boers (etwa 50,000) haben hier schon bedeutendere Städte, Bloemfontein, Smith- sie ld, Winburg, Harrysmith, auch Lehrer und Pfarrer, selbst einen englischen Bischof, und im Ganzen einen entwickelteren Staat; Hauptprodukt ist Wolle. § 569. Das Urvolk des äußersten S.o. wird (nach dem arabischen Kafir, Ungläubiger) Kaffern genannt, weil sie da beginnen, wo die Ansiedlungen der Araber aufhören. Ein anderer Gesammtname faßt ihre Dialecte als Bantasprachen zusammen; und man hat sie nicht als armselige Völkerschaften, sondern als eine Nation an- zusehen, welche die reichberegneten Ostabhänge des 9000' hohen nordsüdlichen Maluti-Gebirges, mit grünen Thälern, tiefen klaren Strömen, dunkeln Wäldern sogar, einnimmt, zwischen felsigen Gebirgen, deren Namen „Winterberg, Sturmberg, Schnceberg" ihre Natur verkünden. Sie bil- den einen eigenen Typus unter den afrikanischen Völkern, in geistiger und körperlicher Hinsicht ungemein bevorzugt. Sie selbst nennen sich nur nach ihren verschiedenen Stäm- men, Zulu, Ponda, Temba, Xosa,Fingu u. s. f., oder mit dem Worte Ama, das ihre Einheit'ausdrückt, Amaxosa, Amatemba rc. Hochgewachsen und mannhaft, Männer und Weiber 6 Fuß hoch und darüber, und von

5. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 603

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Gebirgsland. 603 Baume allen Schmuck der Blätter und Blüthen verlieren, und völlig kahl dastehen, wie bei uns im Winter. Der um so mehr ausdörrende Boden springt auf und alle Bäche und Teiche versiegen, so daß Menschen und Vieb bei Durchwandernng dieser weiten Gegenden schon vor Hitze und Durst verschmachtet sind. Mit dem Eintritt der Regenzeit belauben sich die Bäume wie durch einen Zauberschlag, bunt blühende Büsche duften einen unver- gleichlichen Wohlgeruch, der Wald ertönt wieder von Vögelstimmen und Affengeschrei, und Gürtellhier, Ameisen- fresser und Faulthier gehen ihrer Nahrung nach. Aber jene Welt der Vögel, der Rehe und Tapire, der Nasen- und Beutelthiere, der Pecari und Aguti, sammt den großen Katzenarten, welche die Küstenwaldungen belebt, die trommelnden und paukenden Frösche, die großen prächtiggefärbten Eidechsen, die wie lebende Edelsteine um die duftenden Blumen flatternden Kolibri, haben die Catiugas nicht. § 604. Das Hauptbergland findet sich in der großen Meridiankette im O., einer verwitterten Granit-Gneißkette, die hinter Rio Janeiro, in der Serra Mantiqueira, das Centralgebirge bildet und mit dem Jurnoca (7880'), dem Buquira (7510') und Pico dos Orgaos (7320') die höchsten Gipfel erreicht. Weiter in N. zieht der Gebirgszug iu vielen einzelnen Ketten, die man als Serra do Espinhaoo (—injasso, Rückgrat) zusammen faßt, mit starrem zerrissenem Urgebirgscharakter 5—6000' b. immer in der Richtung der Ostküste ca. 180 M. lang fort, und sendet viele und bedeutende Flüsse zum Küsten- lands hinab. — Tiefer landeinwärts erstreckt sich gleich- falls S.n. ein weniger hohes Bergland aus Thonschiefer (Grauwake rc.), das von der südlichen Centralkette aus- gehend 280 M. lang das Innere erfüllt. Zwischen bei- den großen Gebirgszügen hat der 270 M. lange San Francisco sein großes Stromthal, bis er, nach O. um- bengend, die Küstenterrasse durchbricht; im Süden des Berglandes strömt der Parana mit seinen Zuflüssen durch 26*

6. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 687

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Gebirge. 687 8240' H. nach Kalifornien, in das zwischen der Sierra Newada und dem bis 4500' hohen Küstengebirge gele- gene 110 Ml. lange Längenthal, in besten Schuttmassen die reichen Ablagerungen von Goldkörnern und Gold- klumpen gebettet sind, die Tausende von Menschen nach Kalifornien ziehen, und deren Ertrag in 18 Jahren (1848 bis 1866) auf 1393 Mill. fl. berechnet ist. Dieses Län- genthal, ein breites prachtvolles, von zwei Flüssen (Sa- cramento vom N., und Tulares vom S. her) durchströmtes Thalland, öffnet sich in der Mitte nach dem Meere, und ist, mit der dortigen, durch beiderseits zur Küste vor- springende Berge gebildeten, Bai von San Francisco, eine der herrlichsten Bildungen des Erdballs, geeignet, Ansiedler anzulocken, auch ohne seinen Goldreichthum. Wein und Südfrüchte, besonders die Olive, Waizen von ausgezeichneter Güte, ja in einigen Tiefländern Datteln, Zuckerrohr und selbst die Banane, schmücken hier das Land. — Nordwärts setzen, wie das Felsengebirge, so auch die Seealpen durch das Britische Nordamerika zu den hohen Gipfeln Alaskas fort. § 640. Wie im äußersten W., so hat die Union auch im O. ein großes Gebirgssystem, ein weniger wildes, 230 Ml. langes (30 — 35 br.) Kettengebirge. Und wie das Felsengebirge und die Seealpen der Richtung des Großen Ozeans nach ziehen, so die Appalatschen (einst Alleghany) in der Richtung des Atlantischen. Das Läu« gengebirge besteht aus 4 Haupt- und zwei bis 8 Neben- ketten, die (von O. her) hinter einander gleichlaufend wellenförmig oder faltenartig sich hinziehen, große Längen- thäler zwischen einander haben, und von ihren Gewässern, theils zum Meere, theils zum Mississippi in Querthälern durchbrochen werden. Nördlich von der Mitte, um New- Iork, erreichen sie mit dem äußersten Hügelzug die See- küste, und weiterhin bilden sie Steilküsten mit Fjorden; Stammringen von 3000 Jahren; ein abgebrochener hatte sogar einen Durchmesser von 96'.

7. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 5

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Ein Landesbild. 5 Küste gleichlaufend erhebt sich ein zweiter Borwall aus den Fluthen, eine lange zusammenhängende Felsenbank, wie ein nochmaliges Auftauchen des skandinavischen Ge- birgszuges aus dem Meere. Auf dieser Bank finden sich die trefflichen Fischerplätze, zu denen der norwegische Kü- stenbewohner unter unsäglichen Gefahren hinaus fährt, um seinen Lebensunterhalt zu suchen. Zahllose schmale Meeresarme von unergründlicher Tiefe (Fjorde) schneiden tief in die granitnen, hocherhabenen und seltsam gestalteten Felsenmauern der Küste ein, und dringen, bald sich zu finstern, nie von einer Sonne er- hellten Klüften verengend, bald sich wieder zu Busen er- weiternd. bis 10, ja bis 20 und 30 M. weit zwischen den Scheeren, „Skars," in das Herz des Landes hi- nein, verzweigen sich hier zu vielen engen Seitenbuchten und Einschnitten, und schließen das wilde Gebirgsland bis in sein Inneres auf. Sie sind die Thäler des Nord- landes. Am Küstenrande kleben hin und wieder elende Fischerhütten, kegelförmig gebaut, mit einer Licht- und Rauchöffnung auf der Kegelspitze, 6—7 zu einem ärm- lichen Dorfe vereinigt; zwischen den vor den Küsten zer- streuten Felseninseln rudern schnelle Fischerboote. Drinnen im Fjord gähnen zu beiden Seiten die zerklüfteten Fels- massen immer höher, kühner, furchtbarer herein in die dunkle Tiefe. Da und dort stürzt mächtig hoch vom Felsrand oben ein Wasserfall in hohem Bogen herab. An Abhängen klammern sich Fichten. Weiden, Birken an die braunrothen Felswände, und dichtes Gestrüppe, Moos und Flechten hängt ans den Rissen der Felsen; hoch oben blickt schmal das Blau des Himmels herab in die dunkler werdende Kluft. Da muß man sorgfältig in der Mitte zwischen beiden Felsenrändern rudern; denn gar oft stür- men von der durch das Wasser gelockerten Gebirgsmasse große Steine mit ungeheurer Gewalt herab in die Tiefe, und immer ist man in Gefahr, von ihnen zerschmettert zu werden. Und doch sind es diese tiefen und langen finsteren Spalten des Hochgebirgs, die den reiselustigen

8. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 6

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
6 Norwegen. Normannen hinanslockten auf den tobenden Ozean, in fernen Gegenden zu suchen, was ihm seine rauhe Heimat versagte. — Endlich, tief innen im gewundenen Seethale, wo das Gebirge sich zur Schlucht verengt, in schmaler Felsenspalte, endet der Fjord. Von der Höhe herab des finsteren Schruudes ergießt sich in wilden Sprüngen ein kleines Bächlein in die See. Am schmalen Landungs- plätze liegen im trefflichen Naturhafen kleine leichte ein- mastige Seeschiffe von trefflicher scharfer Bauart vor Anker. Man landet, und nun geht es an der jähen Wand em- por, auf breiten treppenartigen Felsabsätzen, nicht selten begleitet von äolsartigen Klängen des aus Höhlen hervor- und herabrieselnden Bächleins. Endlich ist, müh- sam genug, die Höhe erstiegen, ein Felsenthal zwischen hohen Bergdomcn, mit herrlichen Wiesen und dicht von Tannen-, Fichten- und prachtvollen Birkenwäldern um- schlossen, nimmt den Wanderer auf, und ist noch eine kleine Anhöhe erreicht, so eröffnet sich der Blick auf die majestätisch wilden Gebirge Norwegens und ihre Riesen- gletscher. Im einsamen Thale hieroben liegt ein ländliches Hof- gut. Im Schutze der Felswand steht ein niedriges, braun angestrichenes, auf rohen Steinen ans wagerechten Balken erbautes Haus, mit weit vorspringendem Dache ans mäch- tigen Tannendielen mit darauf lastenden Felötrümmern; wenige kleine Fenster, die alten derben Wände mit dich- tem Moose und Flechten bedangen, große Holzschuppen umher; halbwilde Hunde bellen. Innen im Hause starke Bohlentbüren, schwergedielte Wände, in der Ecke ein Kru- zifix, auf Gesimsen umher schönes reinliches Porzellan und Zinngeschirr nebst großen Thranlampen, an den Wänden blanke Spieße und Schwerter zwischen gewaltigen Har- punen, Kugelbüchsen, Hirschfängern und andern Fisckerei- und Jagdgerätben. In den Schlafzimmern treffliche Betten mit Decken von Eiderdunen, Alles meist reinlich und einladend, eine Wohlhabenheit bezeugend, die man in dem rauhen Lande nicht erwartet hätte. Auf dein Hofe

9. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 19

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
Natur des Landes. 19 vischen Halbinsel, Schweden, „Sverige". Denn sie bildet das allmähliche Stufen land des Skandinavischen Ge- birges zum Bottnischen Meerbusen der Ostsee, und das südliche Drittel ist nur Hügelland und selbst Tiefland. Stellt sich Norwegen als der Steilabfall des Hochlandes dar mit furchtbar rauher, wilder, riesenhafter Natur: so geht Schweden terrassenweise von dem öden und schreck- haften Gebirge in ein sanfteres Land über, wohl noch mit rauhen Gegenden, aber dock viel mehr mit lieblichen Landschaften, größeren Kulturgebieten und weit mehr Be- wohnung. Je weiter man nach Süden kommt, um so niedriger werden die Hügel, bis es in seinen beiden Süd- provinzen, Svealand und Göthaland, und besonders in seiner Südspitze, in Schonen, dem gegenüberliegenden Deutschland mit seiner Seenplatte ähnlich wird. Hier ist das Grundgebirge (Granit) von kalkreichen Flözgebilden bedeckt, daher herrscht da ein unmuthiger Wechsel der Oberfläche. Bewaldete Hügel mit schönen Buchen und Eichen, Landseen zwischen liebliche Buchten gebettet, Felder und Wiesen, auf einer freien Anhöhe mit weiter Aussicht, die braunrothen, hölzernen, rasenbedeckten Wohnhäuser, dann ein freundliches Flußthal, mit einem Male ein Felsengehügel, durch das der Fluß in einer fast wilden Schlucht, und plötzlich mit einem großartigen Was- serfall, hindurchbricht, dann wieder eine etwas öde Gegend, mit zahllosen Granittrümmern übersäet — das ist das Bild von Süd-Schweden. Denn ein bezeichnender Unterschied zwischen Schweden und andern Hügelländern ist einmal die außerordentliche Menge der von Fels und Rohr um- gebenen stillen Seen, darunter mehrere von bedeutender Größe, wie der Wenernsee (20 M. lang, 100 Qm. groß), der Wetternsee (15 M. l., 35 Qm. gr.), der Hjelmaren (6 M. l., 9 Qm. gr., der kleinste davon, wie der Bodensee), der Mälarnsee (12 M. l., 25 Qm. gr., mit 1300 Holmen sjnsel»), voll Bauernhöfe, Schlösser und Landhäuser, und mit höchst malerischen Usern, durch Nebensecn in das Stockholmer Haff übergehend); und dann

10. Die Außenländer Europa's und die übrigen Welttheile - S. 76

1869 - Calw [u.a.] : Verl. der Vereinsbuchh. [u.a.]
76 Großbritannien. Liebe zur Mutter, wie denn namentlich in der Nord" amerikanischen Union ein gewaltiger, und durch das irische Element verbitterter,. Nebenbuhler Englands herange- wachsen ist. Manche meinen, seine höchste Höhe habe es bereits erstiegen. Solang es aber sich seine Frömmigkeit bewahrt, wird es nicht zu Schanden werden, wenn es auch unter schweren Kämpfen noch etwas Demuth lernen müßte. Schottland. § 402. Englands Nordgränze ist, jenseits einer groß- ßen Bodensenkung, die dort von Meer zu Meer geht, das Cheviot-Gebirge. Dasselbe bildet den südlichen Bergrand einer großen einförmigen Gebirgsplatte von 1800—2000', die ganz Südschottland erfüllt, mit engen Schluchten und zerstreuten Felsspißen, shartfell 2580', Broad Law 2572'), theils mit Haidestrecken, theils mit Grastriflen bedeckt, auf denen die Cheviotschafe waiden. Dieß ist das schottische Niederland (Lowlands), in wel- chem noch grüne Ebenen mit sanften Hügeln und frucht- baren Thälern wechseln, Fruchtgestlde sich zwischen Wäldern und Waiden dehnen, aber auch schroffe Felsen mit un- fruchtbaren Mooren und Haiden aufsteigen. Dasselbe ist vom übrigen Sch. beinahe ganz getrennt durch eine kleine 10 M. lange Einschnürung von Meer zu Meer, das weite Thal der Flüsse Clyde und Forth, in welchem die Hauptstädte Schs. liegen, Edinburgh und Glasgow. (Ge- rade hier hat man eine allmähliche Bodenerhebung be- obachtet, doch eine geringere als in Skandinavien. Die Mauer, welche Antonius durch dieses Thal gezogen, liegt 26' höher als vor 1700 Jahren). Jenseits desselben steigen die schottischen Hochlande (Highlands) auf, das eigentlich gebirgige Sch., beinahe 3/4 des Ganzen. Auch dieses ist wieder durch eine solche kurze und tiefe Bodensenkung von Meer zu Meer, die engere kaledonische Thalspalte (das Glenmore Thal), in
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