Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. III

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
Vorrede zur neunzehnten Auflage. Auf dem Gebiete der Schulgeographie haben sich in neuerer Zeit so bedeutende Wandlungen vollzogen, daß eine durchgreifende, auf Inhalt und Form sich erstreckende Umarbeitung des Nieberdingschen Leitfadens, soll derselbe vom Gymnasium, für welches er in erster Linie bestimmt ist, nicht vollständig verdrängt werden, dringend geboten schien. Dieser Arbeit, welche zu übernehmen der Herausgeber der 5 letzten Auflagen, Herr Gymnasialoberlehrer Dr. A. Tenckhoff, durch anderweitige Arbeiten verhindert war, habe ich mich unterzogen auf deu Wunfch der Verlagshandlung imd in der Überzeugung, daß die Erhaltung des Büchleins im Interesse der Sache selbst liege. Denn einerseits nehmen auch gute Lehrbücher der Geographie zu wenig Rücksicht auf die thatsächliche (Stellung dieser Disziplin im Gesamtorganismus der Schule, speziell des Gymnasiums und auf die Bildung seiner Schüler, anderseits besitzt der Nieberdingsche Leitfaden anerkannt wichtige Vorzüge und verdienen viele Gesichtspunkte, welche für den verehrten Verfasser schon vor langen Jahren bei dem ersten Entwürfe maßgebend waren, auch noch heute unsere ganze Beachtung. Seinen Grundcharakter hat das Buch in der vorliegenden Auflage beibehalten: es will die Vorbereitung, die Erklärung und lebendige Schilderung des Lehrers ebenso wenig überflüssig machen, als die fleißige Benutzung der Karte von seiten des Schülers; es will lediglich ein Leitfaden sein, leitend und anregend beim Unterricht, unterstützend bei der häuslichen Repetition. Denn das Hauptziel des geographischen Unterrichts, die Anschauung der verschiedenen Erdräume in ihren physischen Verhältnissen, wird nicht erreicht durch das Lesen eines toten Buches, sondern durch das Studium der Karte, das Kartenzeichnen, das häufige Betrachten charakteristischer Landschaftsbilder k., endlich durch das lebendige Wort des Lehrers. — Das zeichnende Lehr- und Lern-verfahren ist namentlich anzuwenden bei Mitteleuropa. (Vergl. §§ 48 und 49!)

2. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. IV

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
- Iv - Ässsrn*1« entziehen kam, der @»t (ots diese sich „icht deren Verhältnisse welche üb» die ... »•Sjs'äi«-«'; mei“ 7 '-° ?C 6n"af fnff 'kdes Fachstudium in seiner Weise - ^ der »arischein ttlll Kj Ärm"** T** Manien und Zahlen das Gedächtnis der Schüler überbürd"'! und dadnrch die Festigkeit der Erinnerung ge ährd wird^ ber S“C5am*n' rtc",° wl° der Wegsall unf^öl!en Kärtchen wird wohl niemand vermissen «Swlns tcn r iefet f° prächtige und verhältnismäßig billige Karten und andere Anschauungsmittel, daß nach meiner Meinung die hibelw™ ml,bevavtige Zugaben besser ganz verzichten, zumal da nhzrtf Imul fvfmmbe Gefahren für den Unterricht liegen. ~ -(H]letch dav Buch 1 einem äußeren Umfange nach nnr um weniae Wian/?1' ! E°Ete doch der Wegfall der Kärtchen und der Wiederholungen, sowie der veränderte Druck eine sehr erhebliche »usre"icheudür°te^ ^ ^ '""»N-Sr auch für die oberen Klassen Aus der Zahl der von mir benutzten Werke hebe ich hier besonders ret her ov. Guthe-Waguer, Lehrbuch der Geographie. 5. Ausl. 1882/83-wttw s vondbuch zu Andrees Handatlas, herausgegeben von Richard Undree. 1.882; Otto Hübners Geographisch-statistische Tabellen. 1885. Paderborn, im März I886. Wichier.

3. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 48

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
Karpathen denselben preisgegeben, haben aber heiße Sommer und reichlichen Niederschlag. Besonders zeichnet sich auch Rumänien durch starke Wärmeschwankungen aus. — Die Karpathenlandschaften sind sehr reich an Produkten. Ungarn und die Walachei gehören zu den Kornkammern Europas (Weizen. Mais). Ebendaselbst wird auch viel Tabak gebaut. Berühmt sind die Weine Ungarns (Tokayer), welches nächst Frankreich den meisten Wein ausführt. Außerdem bedeutender Öl- und Obstbau; überall reicher Viehbestand (Schafe, Schweine, ungarische Rinder und Pferde); ungeheure Waldungen in den eigentlichen Karpathenlandschaften (Bukowina ^ Buchenland). Auch an Mineralien sind die Karpathen reich: Gold, Silber, Kupfer, Blei, Eisen, Kohlen, Salz (in Galizien). I. Das Königreich Rumänien. Rumänien mit 51;3 Mill. E. (meist Rumänen mit griechischer Religion, 4 Ht. Juden, 2 Ht. Zigeuner) umfaßt die Walachei und Moldau nebst der Dobrudscha. Die Grenze gegen Rußland bildet der Pruth. Hauptstadt: Bukarest (scht) mit 220 T. E. Galatz (Handels- und Hafenstadt an der Donau). Jassy. — Ackerbau. Ii. Länder des Kaiserreichs Österreich. Königreich Ungarn, Galizien und die Bukowina. Vergl. Kaiserreich Österreich! § 41. Aas Kaiserreich Nuuand. 5 390 000 qkm. L Lage und Grenzen. Rußland liegt zwischen dem 45. lnordwestende des Kaukasus) und 70. Parallelkreise, und zwischen dem 171/2. und 66. Meridian östl. v. Greenw. (35. und 84. östl. v. Ferro). — Grenzen: im N. das Nördl. Eismeer, im O. Asien (Uralgebirge und Uralfluß), im S. Kaspisches Meer, Kaukasus und Schwarzes Meer, im W. Rumänien, Österreich, Preußen, Ostsee und Schweden. — Die politische Grenze greift über den mittleren und südl. Ural, erreicht aber den Uralfluß nicht in seiner fübl. Hälfte und den Kaukasus gar nicht. Ii. Gestalt und Gliederung. Die Hauptmasse hat die Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks, dessen Ecken das Nordende des Uralgebirges, die Mündung des Uralflusses, die Donaumündungen und Memel bilden. — Tiefe Meereseinschnitte zeigt der 91, _ aber die Häfen am Nördl. Eismeer sind säst das ganze Jahr, die Häfen der Ostsee gewöhnlich mehrere Wintermonate hindurch zugefroren und den Schiffen deshalb unzugänglich, während diejenigen an den Flachküsten des Schwarzen Meeres leicht verschlammt werden. Vergl. §§ 27 n. 29!

4. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 1

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
Erster Abschnitt. Grmidlchren bet mathcmatisch-astronomischcn Geographie. § 1. Nie Himmelsgegenden. 1. Horizont ist die Linie, in welcher das Himmelsgewölbe sich mit der Erde zu berühren scheint. Den gerade über unserem Standpunkt befindlichen Punkt des Himmelsgewölbes nennen wir Zenith. Wann ändert sich der Horizont? Welche Form hat die Horizontlinie? Wann ist sie eine vollständige Kreislinie? Wann erweitert sich der Horizont? (In der Höhe von 50 m über dem Erdboden beträgt der Durchmesser der Horizontsläche ungefähr 54 km, 94 km in der Höhe von 150 m, also etwa des Kölner Domes.) 2. Am Horizont unterscheiden wir 4 Hanpt-Himmels-geg enden, Osten, Westen, Süden, Norden. Osten (O.) ist die Gegend, in welcher die Sonne aufgeht, Westen (W.) ist die Gegend, in welcher sie untergeht: Süden (S.) ist die Gegend, in welcher die Sonne zur Mittagszeit steht, Norden (N.) ist die entgegengesetzt liegende Gegend des Horizonts. — Ostpunkt, Westpunkt, Südpunkt, Nordpunkt sind die Mitten jener Gegenden. Über dem Nordpunkt steht der Polarstern. (Zeichnung!) Die Nordrichtung kann man zu jeder Zeit finden mit Hülfe einer Magnetnadel, welche die Eigenschaft besitzt, das eine Ende beständig nach N. zu kehren (Kompaß). — Zwischen den 4 Haupt-Himmelsgegenden merken wir uns 4 Neben-Himmelsgegenden, No., So., Nw., Sw. Die Schiffer unterscheiden sogar 64 Himmelsgegenden. — Die Zeichnung der Himmelsgegenden nennt man Windrose, denn die Winde werden nach den Himmelsgegenden benannt, aus welchen sie wehen. (Zeichnung!) Nach welcher Richtung fällt unser Schatten in den verschiedenen Tageszeiten? Wie steht es mit der Länge des Schattens? Steht uns die Sonne jemals im Zenith? — Öftere Übungen an der Wandkarte im Bestimmen der Richtungen! 3. Die Sonne geht nur zweimal im Jahre genau im Ostpunkt auf und im Westpunkt unter, am 21. März und am 23. September. In der Zeit vom 21. März bis zum 23. September geht sie mehr Nicberdinz, Leitfaden. 19. Aufl. ]

5. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 50

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 50 — allein mit Getreide, sondern auch mit Fleisch (Schlachtvieh). Die Flüsse und angrenzenden Meere sind reich an Fischen; ausgeführt wird Kaviar. An wilden Tieren sind zu bemerken: der Wisent im Urwalde von Bialowicza in Litauen, das Elen in Litauen, Kurland und Livland, Bären, viele Wölse. — Gold, Silber, Eisen, Kupfer liefert der Ural, Steinkohlen das Innere Rußlands. Vi. Bevölkerung: 87 Mill.: Russen (75 °/0), Polen (7 %), Finnen, Litauer, Juden (3 \'2 %, besonders in Polen), Tataren, Deutsche (11/2 V besonders an der Ostsee), Rumänen. Der Religion nach gehören im allgemeinen die Russen der griechischen (Ober Haupt ist der Kaiser), die Polen der katholischen, die Deutschen der evangelischen Kirche an; 2 !/2 Mill. sind Mohammedaner, 2/4 Mill. Heiden. — Der Kaiser (Zar) ist unumschränkter Herrscher, sein Befehl ist Gesetz. - Die Bevölkerung, von der kaum 1/10 lesen und schreiben kann, teilt sich in 4 Stände: Adel (besitzt etwa die Hälfte alles kultivierten Bodens), Geistlichkeit. Bürger und Bauern (1861 wurde die Leibeigenschaft aufgehoben). — Die mittlere Volksdichte (auf 1 qkm) beträgt im Stammlaud 16, in Polen 58, in Finnland (9/io des Bodens bedecken Seen, Sümpfe und Wälder) nur 6. — Die Haupterwerbsquellen sind Landwirtschaft und Viehzucht. Die Industrie ist wenig entwickelt; von Bedeutung nur die Woll- und Leinenindustrie und die Brennereien. Wichtig dagegen ist der Handel, besonders der Binnenhandel (in Nischni- Nowgorod die größte Messe der Welt, Austausch der Waren des Orients und Occidents). — Ausgeführt werden besonders Getreide, Flachs, Hanf, Vieh, Pelz waren und Holz. Vii. Städte. Rußland hat nur 10 Städte mit über Ht. E., nämlich Petersburg, Moskau, Warschau, Odessa, Riga, Kasan, Kischinew, Charkow, Kiew, Sarätow. 1. Finnland (mit eigener Verwaltung). Helsingfors, Hauptstadt, mit wichtigem Seehafen und bedeutender Industrie. — Die Alands-Inseln. 2. D i e Ostsee-Provinzen, a) Jngermanland mit der Hauptstadt Petersburg an der Newa, 1703 von Peter dem Großen mitten in Morästen und Heiden eingelegt, Rußlands erste Stadt in Bezug auf Handel, Kunst und Wissenschaft und äußere Pracht (von westeuropäischem Charakter) mit 930 T. E. Von der Seeseite wird es geschützt durch das auf einer Jnfel gelegene Kronstadt, Rußlands stärkste Festung und erster Kriegshafen, b) Esthland mit Reval, c) Livlaud mit Riga an der Düua mit 170 T. E.; Dorpat, berühmte Universität mit deutscher Unterrichtssprache, d) Kurland mit Mi tau. — Reval, Riga und Mitan gehören zu den bedeutendsten Hasen- und Handelsstädten Rußlands. 3. Großrußland (Zentralrußland), das Stammland des Reiches, vom Eismeer bis zum mittleren Don. Moskau, an der

6. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 3

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
nach ihrem Mittelpunkte hin zunimmt. Diese Beobachtungen und der ursprüngliche Zustand der Erde scheinen dafür zu sprechen, daß nur die Erdkruste starr ist, das Erdinnere dagegen noch jetzt in glühend flüssigem Zustande sich befindet. § 3. Aas Gradnetz der Erdkugel. 1. Um die Lage von Städten, Ländern u. f. w. auf der Erde zu bestimmen, denkt man sich die Erde von einer Anzahl Linien umzogen, welche sich netzartig schneiden. Diese Linien sind Kreislinien. Jeder Kreis wird eingeteilt in 360 Teile, Grade (c) genannt, jeder Grad in 60 Minuten ('), jede Minute in 60 Sekunden ("). Ein Halbkreis enthält demnach 180°, ein Viertelkreis (Quadrant) 90°. 2. Der Äqnator, auch Linie genannt, ist der (größte) Kreis, welchen man sich so um die Erde gezogen denkt, daß er vom Nordpol und Südpol gleich weit entfernt ist. Derselbe (= Umfang der Erde) ist 40 000 km lang, jeder Grad 111 km. Er teilt die Oberfläche der Erde in eine nördl. und eine südl. Halbkugel. 3. Die Parallelkreise sind ganze Kreise, welche man sich parallel zum Äquator um die Erde gezogen denkt. Es giebt natürlich unzählige Parallelkreise; auf unseren Karten sind aber (mit Ausnahme der in § 5 genannten) nur diejenigen gezeichnet, welche einen Abstand von je 111 km haben; im ganzen 180. Der Äquator ist der 0-Parallelkreis; von diesem zählt man nach N. und S je 90 Während der Abstand der Parallelkreise gleich ist, ist die Länge derselben, also auch die Länge der Grade sehr verschieden. Die Länge des Äquators (des größten Parallelkreises) beträgt 40 000 km, jedes Grades 111 km; 1 Grad des 50. Parallelkreises mißt 717/1 o km der 90. Parallelkreis ist ein Punkt, 1 Grad also = 0. 4. Die Meridiane (Mittagskreise) sind Halbkreise, welche man sich durch den Äquator von Pol zu Pol gezogen denkt. °chren Namen haben sie daher, weil alle Orte, welche auf demselben Meridian liegen, zu gleicher Zeit Mittag haben. (Beispiele!) Es giebt natürlich unzählige Meridiane; auf unseren Karten sind aber nur diejenigen gezeichnet, welche aus dem Äquator einen Abstand von je 1 km haben; im^ganzen 360. Der 0-Meridian ist der Meridian von Greenwich (Grmitsch), von welchem man 180 nach O. und 180 L orh 3 V' 3ßä^renb die Länge der Meridiane gleich ist, ist der Abstand derselben von einander ans den verschiedenen Parallel-rretseii sehr verschieden. Auf dem Äquator beträgt der Abstand zweier S, 7e ü1 nv1uxf'bcm P""llelkreis 71v km, an den ^ Der 0-Meridian und der ihn zu einem vollen Kreise ergänzende Meridian 180 teilen die Oberfläche der Erde in eine östl und eme westl. Halbkugel. ' , Zus- Andere bemerkenswerte 0-Meridiane sind der Meridian von ^erro Paris Zwischen den Inseln Ferro und Teneriffa) und der von v

7. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 52

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 52 — § 42. Me Skandinavische Halbinsel. I. Lage und Grenzen. Die Skandinavische Halbinsel, die größte Europas, liegt zwischen dem 55. und 71. Parallelkreise; von den Meridianen ist zu bemerken der 14. östl. v. Greenw. (31. öftl. v. Ferro). — Grenzen? Ii. Gestalt und Gliederung. Sie ist lang gestreckt wie Italien, aber in der Richtung von No. nach Sw. Am breitesten ist der südl. Teil, der sich ähnlich wie bei Italien in zwei durch das Skagerrak getrennte Halbinseln spaltet, deren westl. im Kap. Lindes-näs, östl. in der sandigen Küste von Schonen endigt. — Der Küstenumriß ist einfach. Charakteristisch sind die meistens sehr verzweigten Fjorde, von denen die bekanntesten sind der Christiania-Fjord im S., der Sogne- und der Hardauger-Fjord im W. (uördl. und südl. von Bergen). Die Nord- und Westküste ist begleitet von zahllosen felsigen Jnselschwärmen: im N. Magerö mit dem Nordkap und Qualö mit Hammerfest (nördlichste Stadt auf der Erde; die Sonne geht hier vom 13. Mai bis 29. Juli nicht unter, vom 24. Nov. bis 21. Jan. nicht auf): im W. die Lofoten; im So. Öland und Gotland. Iii. Bodengestalt. Die Westseite bedeckt das Skandinavische Hochgebirge, ein an Höhe (bis 2600 m) und Breite von N. nach S. zunehmendes Massengebirge ohne scharfe Ketten und Kämme, welches nach W. steil, nach O. terrassenartig abfällt. Es ist Europas mächtigstes (nicht höchstes), wildestes und unzugänglichstes Gebirge mit weiten Schneefeldern und Gletschern, jähen Abgründen, wilden Wasserfällen und Gebirgsbächen, ohne verbindende Einsenkuugeu und Pässe. Die Hochflächen heißen Fjelde, in der nördl. Hälfte Kjölen. — Der Küsten streifen am Bottnischen Meerbusen und Südschweden (hier zahlreiche sog. erratische Blöcke!) siud Flachland mit einigen plateauartigen Erhebungen. Iv. Flüsse und Seen. Die steil abfallende Westküste bietet keinen Raum zur Flußeutwicklung, dagegen ist die Ost- und Südseite reich wie an Seen, so auch an wasserreichen Flüssen, welche hier Elfen heißen. Es fließen: zum Bottnischen Meerbusen die Törnel- (Grenzfluß gegen Finnland; ä-ö), Lnlea-, Umeä' und Dal-Els; zur Ostsee die M6tala-Elf, Abfluß des Wetter-Sees; zum Kattegatt die Göta-Elf, Abfluß des Wener-L-ees; zum Skagerrak der Glommen, Skandinaviens größter Fluß. Die meisten Flüsse erweitern sich in ihrem Lause zu Seen, welche vorzugsweise am östl. Abhange des Gebirges liegen. — Wegen der vielen Wasserfälle und Stromschnellen sind die Flüsse nur streckenweise schiffbar und hauptsächlich nur zum Flößen des Holzes tauglich. Daher hat die Kunst durch Kanäle nachgeholfen: so verbindet der

8. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 5

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
sie am 21. Dezember erreicht, um sich dann wieber nach N. zu toenben, — daher der Name Wenbekreise. b) Die zwei kalten Zonen um die beiben Pole innerhalb der beiben Polarkreise, in Gestalt von Kappen. Die Sonnenstrahlen treffen die Erbe hier sehr schräg, und ba die Länge der Tage (und Nächte) vom Äquator nach den Polen hin zunimmt, so giebt es hier die längsten Tage: auf dem Äquator bauest der längste Tag 12 Stunben, auf den Polarkreisen 24 Stunben, an den Polen sogar 6 volle Monate. c) Die zwei gemäßigten Zonen, die zwei Erbgnrtel zwischen den gleichnamigen Wenbe- und Polarkreisen, jebe 43° breit. 3. Aus dem Gesagten ergiebt sich, daß in der heißen Zone und in den beiben kalten von einem Wechsel der 4 Jahreszeiten feine Rebe fein kann. In der heißen Zone macht sich eine Änberung der Jahreszeit baburch bemerfltch, daß es in der Zeit, wo die Sonnenstrahlen am meisten senkrecht fallen, anhaltenb und heftig zu regnen pflegt, wogegen in den kalten Zonen ein langer Winter mit einem kurzen Sommer wechselt. Zus. Bon dem Flächenraum der Erdoberfläche nehmen die kalten Zonen 8 0/o, die heiße 40 °/0, die gemäßigten 52 °/0 ein. § (). Aer Fixsternhimmel. In heiteren Nächten sehen wir am Himmel eine große Menge Sterne funkeln, von benen die meisten ihre gegenseitige Stellung nicht zu anbetn scheinen; man hat biefe beshalb Fixsterne (Stellae fixae) genannt. Dieselben leuchten mit eigenem Lichte. Nach dem Grabe ihrer Helligkeit hat man sie in Sterne erster, zweiter u. s. w. Größe, nach ihrer Stellung zu einanber in Stembilber eingeteilt. Bekannte Sternbilber sinb der Große Bär, der Kleine Bär, Bootes, der Schwan, die Krone, Orion, der Kleine Hunb, der Große Hunb mit dem Sirius, sowie die 12 Stembilber des sog. Tierkreises, Zvbiaklls. (Sunt aries, taurus, gemini, cancer, leo, virgo, libraque, scorpius, arcitenens, caper, amphora, pisces.) Um die einzelnen Sternbilber auszusuchen, geht man am besten von dem Sternbilb des Großen Bären aus. (Übungen und Beobachtungen seitens der Schüler!) — Die Zahl der Sterne ist unenblich groß; je vollkommener die Be-obachtnngsinstrnmente (Fernrohre) sinb, besto mehr werben sichtbar. Auch die Milchstraße, ein weißlicher Streifen von ungleicher Helligkeit, welcher sich durch die Sternbilber zieht, ist ein ungeheurer Ring von zahllosen Sternen. — Der geringe Glanz und die geringe Große der Sterne sinb eine Folge ihrer ungeheuren Entfernung von uns, von der wir uns keine Vorstellung machen können. So gebraucht das Licht mit seiner Geschwinbigkeit von über 300000 km in 1 Sek. 31<2 Jahre, um von dem nächsten Fixstern zur Erbe zu gelangen.

9. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 54

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
erste Hafen- und Fabrikstadt; Malmö am Sund, bedeutend durch Handel; Karlskrona, wichtiger Kriegshafen; Wisby auf der Insel Gotland, einst die mächtigste Hansastadt im N., jetzt ein kleiner Ort. — In Nordschweden: Haparanda, mit bekannter meteorologischer Station. 2. In Norwegen giebt es ebenfalls nur 1 Stadt mit über Ht. E., nämlich die Hauptstadt Christiauia, am Nordende des gleichnamigen Fjords, mit 124 T. E., erster Einfuhrhafen des Landes. Bergen, wichtigster Ausfuhrhafen (Stockfisch und Heringe). Dront-heim am gleichnamigen Fjorde, mit großen Fischereien. Hammersest. — Die Lofoten. § 43. Aas Königreich Dänemark. 38 300 qkm. 1. Lage und Grenzen. Dänemark umfaßt den nördl. Teil der hafeuarmeu Halbinsel Jütland (die Nordspitze Skagens Horn und die „eiserne" Westküste sind den'schiffen sehr gefährlich) °und die östl. davon liegenden Inseln Fünen, Seeland, Falster, Laaland und die etwas abseits liegende Insel Bornholm. — Über die Meeresteile vergl. § 27! — Durch den Großen Belt geht der 11. Mcru dian östl. v. Greenw. Ii Bodengestalt. Festland und Inseln sind Flachland mit stelleuweiseu geringen Bodenerhebungen besonders in Jütland und auf Bornholm. — Die Flüsse sind klein und heißen „2ta", wie sie in Schweden „Elf" genannt werden. Iii Klima und Produkte. Das Klima ist gemäßigt; es giebt viel Nebel, Regen und Sturm. — Der Boden eignet sich be- sonders zu Ackerbau und Viehzucht. Metalle fehlen. Iv. Bevölkerung: 2 Mill., fast ausschließlich Lutheraner. — Neben Ackerbau und Viehzucht ernährt der Handel und die Fischerei (Austern- und Hummerfang!) viele Menschen. Die Industrie ist sehr gering. — Ausgeführt wird besonders Getreide (Hafer), Schlachtvieh, Butter. V. Städte. Dänemark hat nur 1 Stadt mit über Ht. E., nämlich die Hauptstadt Kopenhagen auf Seeland am Sund, welche mit den Vorstädten 330 T. E. zählt; Kopenhagen ist eine Festung mit gutem Hafen, der Hauptsitz der dänischen Wissenschaft und Kunst (Thorwaldsen-Museum!), des dänischen Handels, Gewerbefleißes und Verkehrs, neben Petersburg die prächtigste und bedeutendste Stadt des europäischen Nordens. — In Jütland: Aarhns (Ohrhüs) und die Festung Fredericia am Kleinen Belt. Zus. Die Nebenländer bez. auswärtigen Besitzungen Dänemarks finb: a) In Europa: 1. Die vulkanischen, baumlosen Faröer (Schafinseln), wegen ihres ausgezeichneten ozeanischen Klimas zur Schafzucht sehr geeignet. - 2. Island < unter dem Polarkreis), nach Großbritannien die größte Insel

10. C. Nieberdings Leitfaden bei dem Unterricht in der Erdkunde - S. 7

1886 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 7 — § 8. Aer Mond. 1. Neben der Sonne und der Erde verdient der Mond unsere größte Beachtung im Sonnensystem. Sein zurückgestrahltes Licht ist mild im Gegensatz zu dem Funkeln der Sonne und dem Flimmern der übrigen Fixsterne. Die Erde empfängt dasselbe am reichlichsten gerade dann, wenn sie des Sonnenlichtes am meisten entbehrt, nämlich in den Wintermonaten, in welchen der Vollmond am höchsten und längsten am Himmel steht. Wenn wir ihn durch ein gutes Fernrohr beobachten, erblicken wir auf ihm große Ebenen und hohe Gebirge (Ringgebirge). An Größe steht er der Erde bedeutend nach; aus dieser könnten etwa 50 Himmelskörper von Mondgröße gebildet werden. Seine (mittlere) Entfernung von der Erde beträgt 384000 km, eine Strecke, welche zurückzulegen der Schall mehr als 13 l/2 Tage, das Licht l1/* Sek., eine Kanonenkugel 23 Tage gebrauchen würde. 2. Eine merkwürdige Eigentümlichkeit des Mondes ist es, daß er uns stets dieselbe Seite zuwendet, woraus folgt, daß er in derselben Zeit, in welcher er einen Umlauf um die Erde vollendet, zugleich eine volle Achsendrehung um sich selbst macht. Die uns zugekehrte Seite des Mondes erscheint bald vollständig erleuchtet, bald teilweise, bald gar nicht. Diese verschiedenen Erscheinungsformen heißen Mondphasen. Befinden sich Sonne und Mond auf derselben Seite der Erde, so ist die uns zugekehrte Seite des Mondes nicht erleuchtet, der Mond also für uns unsichtbar —- Neumond. Befinden sich Sonne und Mond auf entgegengesetzten Seiten der Erde, so ist die uns zugekehrte Seite des Mondes vollständig erleuchtet — Vollmond. Bilden die Verbindungslinien zwischen Erde und Mond einerseits und zwischen Erde und Sonne anderseits einen rechten Winkel, so ist die uns zugekehrte Seite des Mondes zur Hälfte erleuchtet — erstes Viertel bei zunehmendem Monde (von Neumond zu Vollmond), letztes Viertel bei abnehmendem Monde (von Vollmond zu Neumond). (Mondsichel, Mondhörner. — Beobachtungen und Zeichnungen!) — Die Zeit zwischen 2 aufeinanderfolgenden gleichartigen Mondphasen, z. B. von einem Vollmond bis zum nächsten, beträgt 291 /2 Tage und heißt^synodischer Monat, wohl zu unterscheiden vom bürgerlichen. Zus. 1. Der Mond steht mit der Sonne bei Neumond in Konjunktion, bei Vollmond in Opposition, beim ersten und letzten Viertel in einer Quadratur. Zus. 2. Ein Mondjahr, 12 synodische Monate umfassend, ist um etwa U Tage kürzer als ein Sonnenjahr. Der Mond geht täglich 50 Minuten später auf. Zus. 3. Läge die Mondbahn mit der Erdbahn in einer Ebene, so würden )Ur Zeit der Opposition und Konjunktion (Syzygien) eine Sonnenfinsternis irichtiger Erdverfinsterung) und eine Mondfinsternis eintreten müssen. Das ist nicht der Fall, weil beide Bahnen sich unter einem Winkel von 5° schneiden; die beiden Durchschnittspunkte heißen Knotenpunkte. Steht bei Konjunktion der
   bis 10 von 148 weiter»  »»
148 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 148 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 2
4 0
5 0
6 21
7 5
8 9
9 1
10 0
11 2
12 0
13 13
14 3
15 11
16 1
17 27
18 21
19 0
20 0
21 12
22 12
23 0
24 10
25 2
26 0
27 0
28 0
29 16
30 4
31 0
32 8
33 0
34 1
35 3
36 0
37 0
38 10
39 1
40 13
41 27
42 0
43 0
44 13
45 2
46 0
47 0
48 0
49 36

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 29
1 0
2 3
3 14
4 17
5 10
6 5
7 0
8 0
9 0
10 9
11 16
12 3
13 2
14 0
15 0
16 1
17 0
18 10
19 0
20 0
21 10
22 0
23 0
24 1
25 0
26 0
27 13
28 3
29 0
30 4
31 0
32 0
33 8
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 7
41 0
42 1
43 0
44 6
45 4
46 0
47 14
48 31
49 11
50 35
51 1
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 5
58 1
59 0
60 3
61 29
62 20
63 1
64 21
65 0
66 2
67 0
68 0
69 0
70 24
71 0
72 0
73 2
74 1
75 2
76 5
77 0
78 4
79 15
80 13
81 10
82 0
83 0
84 4
85 0
86 0
87 0
88 0
89 2
90 0
91 0
92 3
93 12
94 0
95 14
96 0
97 12
98 1
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 2
1 3
2 0
3 0
4 0
5 0
6 8
7 2
8 0
9 0
10 0
11 7
12 0
13 0
14 7
15 0
16 0
17 0
18 0
19 1
20 6
21 0
22 0
23 1
24 6
25 1
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 1
32 16
33 1
34 8
35 0
36 6
37 0
38 3
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 1
45 3
46 0
47 14
48 3
49 0
50 0
51 0
52 0
53 8
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 2
67 0
68 1
69 0
70 4
71 0
72 0
73 0
74 0
75 1
76 8
77 0
78 17
79 0
80 0
81 0
82 0
83 20
84 0
85 0
86 11
87 7
88 1
89 1
90 11
91 0
92 1
93 1
94 1
95 2
96 3
97 0
98 0
99 1
100 0
101 13
102 0
103 0
104 10
105 6
106 0
107 4
108 1
109 24
110 1
111 0
112 0
113 4
114 0
115 2
116 0
117 1
118 0
119 21
120 0
121 0
122 8
123 0
124 1
125 0
126 2
127 1
128 0
129 0
130 8
131 4
132 0
133 11
134 13
135 3
136 1
137 3
138 6
139 11
140 0
141 1
142 2
143 0
144 1
145 0
146 0
147 0
148 0
149 3
150 0
151 0
152 1
153 11
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 15
160 17
161 0
162 0
163 0
164 8
165 1
166 0
167 0
168 0
169 1
170 0
171 0
172 0
173 0
174 6
175 0
176 2
177 0
178 6
179 1
180 9
181 0
182 0
183 3
184 14
185 2
186 5
187 1
188 18
189 0
190 0
191 0
192 0
193 33
194 0
195 5
196 0
197 2
198 0
199 1