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1. Theil 2 - S. 10

1821 - Nürnberg : Campe
2m October I5i8 langte er zu Augsburg an, wo damals der Reichstag versammelt war. Der Kurfürst hatte ihn an seine Gesandten und einige Glieder des Stadtrarhs bestens empfohlen. Selbst Kaiser Mari- milian I., der damals noch lebte, bat den Nuntius, mit dem armen Bruder säuberlich zu verfahren. Dieß geschah auch. Luther hatte zwei Unterredungen mit dem Cardinal. 2n der ersten empfing ihn dieser mit väterlicher Sanftmut!). Nichts verlangte er von ihm, als unbedingten Widerruf seiner Behauptungen; auf diesen Fall versprach er ihm die Absolution und alles Gute. Luther war gleich bereit alle seine Jrrthümer zurückzu- nehmeü und Abbitte zu leisten; nur sollte ihm der Car- dinal erst sagen, worin er sich geirrt habe, und es ihm mit Schriftstellen beweisen. Der Cardinal gab ihm ei- nige Satze an; allein Luther unterstützte sie siegreich mit Sprüchen aus der Bibel, und ließ sich auf keine an- dere Widerlegung ein. -^7 So endete sich die erste Unterredung. In der zwei- ten, zu welcher Luther von drei kaiserlichen Rächen und einem Notarius begleitet wurde, benahm sich an- fangs der Cardinal wieder mit vieler Leutseligkeit. Da aber Luther nochmals standhaft erklärte, er würde nichts zurücknehmen, ohne erst widerlegt zu scyn, wurde der Nuntius, der ein Mann von großer Gelehrsamkeit und Beredsamkeit war, heftig, redete und schrie ununterbro- chen fort, und ließ Lut Hern nicht zu Wort kommen. Lange hielt dieser zurück; endlich aber ließ auch er mir Macht seine Stimme hören, und kehrte die Einwürfe des Cardiyals so treffend gegen ihn selbst, daß er ihn zum Schweigen brachte. Der Nuntius hielt es jetzt unter seiner Würde, noch länger mit einem Luther zu dis- putiren: er befahl ihm zu gehen und nie wieder ohne Piderruf vor seinen Augen zu erscheinen. Schmeiche-

2. Theil 2 - S. 2

1821 - Nürnberg : Campe
Der Mann, der so große Dinge ausführte, war M a r- tin Luther, der Sohn eines armen Bergmanns in dem Dorfe Möre zwischen Eisenach und Salzungen. Luther war am loten November 1463 geboren. Seine Mutter, die ihre Niederkunft noch nicht so nahe glaubte, war mit ihrem Manne nach Eisleben auf den Jahrmarkt gegangen, und hier war es, wo sie von ei- nem Söhnchen entbunden wurde, das am folgenden Mar- tinitag in der Stadtkirche getauft ward, und daher den Namen Martin erhielt. Das nächste Jahr zogen seine Aeltern nach Manns- feld, wo Vater Luther eine bessere Stelle in den Berg- werken erhalten hatte. Hier wurde der kleine Martin sorgfältig erzogen, und zur Gottesfurcht, zum fleißigen Besuch der Schule und zu allem Guten angehalten. In seinem vierzehnten Jahre kam er auf das Gymnasium nach Magdeburg, und im folgenden nach Eisenach, wo seine Mutter Verwandte hatte. Hier mußte er sich sei- nen Unterhalt kümmerlich, als armer Schüler mit Singen vor den Thüren, verdienen, wo er oft statt der gehoff- ten Gaben mit harten Worten abgefertigt wurde. Darum ließ er aber den Muth nicht sinken. An Geld war er Zwar arm, nicht aber an Talenten und an Fleiß. Eine gute Frau, die ihn als einen wackcrn Jüngling kennen lernte, nahm ihn an ihren Tisch; und nun hielt er sich für geborgen. Unter der Leitung des braven Rectors Trebonius machte er die schnellsten Fortschritte in der lateinischen Sprache und in andern Wissenschaften, so daß er schon in seinem achtzehnten Jahre nach Erfurt auf die Universität gehen, und zwei Jahre darauf Ma- gister werden konnte. Von seinem redlichen Vater wurde er zwar hier nach besten Kräften unterstützt; der gute Mann konnte aber nur wenig geben, denn er besaß selbst nicht viel. Vielleicht war dieß ein Glück für den

3. Theil 2 - S. 3

1821 - Nürnberg : Campe
3 Sohn, denn da dieser nicht die Mittel hatte, wie andere Studenten zu reiten, zu fahren, sich ganze Nächte lang in die Bierhäuser ¿u setzen, so mußte er zu Hause blei- den, wo von ibm die edle Zeit, die andere so unver- antwortlich vergeuden, viel nützlicher zum Studieren und zur Erweckung seiner Kenntnisse angeweudet wurde. Während seines Aufenthalts zu Erfurt bekam Lu- ther einmal auf der Universitätsbibliothek eine lateini- sche Bibel in die Hände, die erste, die er in seinem Le- den sah. Er durchblätterte sie begierig, und fand viel mehr darin als er dachte. Nichts war ibm vorher da- von bekannt als die Evangelien und Episteln, die an den Sonn- und Festtagen in der Kirche verlesen wer- den; hier aber hatte er vollständig das alte und neue Testament im Zusammenhänge, er konnte beides mitein- ander vergleichen, und sehen, wie wenig die Lehren der römischen Kirche mit den einfachen, sanften und ver- ständlichen Lehren Jesu Übereinstimmung_______ Bis jetzt hatte sich Martin Lufsser^nach dem Wunsche seines Vaters, dem Studium der Rechte gewid- met; nun eckelte es ihn an, und es erwachte auf ein- mal in ihm die Liebe zur Religionswissenschaft, der er sich auch mit allem Eifer hingab. Ihn ängstigte nur noch der Gedanke, ob er bei den Unvollkommenheiten und Sünden, deren er sich bewußt war, auch würdig sei, ein Diener Gottes zu heißen? Noch heftiger wurde sein zartes Gewissen durch einen erschrecklichen Donner- schlag aufgeschreckt, der auf einer Reise von Mannsfeld nach Erfurt, seinen jungen Freund Aleris an seiner Seite niederschmetterte. Luther hielt diesen Schlag für einen Wink des erzürnten Himmels. Er hatte nun keine Ruhe mehr in dem Getümmel der Welt; er faßte den Ent- schluß, durch fromme Bußübungen in klösterlicher Ein- A r

4. Theil 2 - S. 13

1821 - Nürnberg : Campe
13 Lie schon Antheil an der Verbreitung des neuen Lichtes genommen hatten, ein Hutten, Sickingen, Schaum- burg, drückten laut ihren Beifall darüber aus. Für die lutherischen Christen gab es nun keinen Pabst mehr und keine andere Glaubenssätze und Regeln, als die des Evangeliums. Luthers kühne That machte nicht geringen Lärm in der Welt, und brachte ihn bei den Papisten, die wütheud gegen ihn aufgebracht waren, in neue größere Gefahr. Man wollte sich der teutschen Bestie, wie die römischen Botschafter sich ausdrückten, entledigen, was es auch kosten möchte; und da der Mann auf keine Art zum Schweigen zu bewegen war, brachte man ihm Gift bei. Allein Luthers starke Natur half sich durch Ausleerungen. Seine Freunde, die wohl sahen, wie wenig er seines Lebens sicher sei, boten ihm ihre Vesten und Schweriner an; allein voll Glauben an die Gnade des Himmels, wollte er von niemand geschützt seyn als von Gott. Sein Vertrauen tauschte ihn nicht; er blieb am Leben und vollendete das angefangene große Werk. 2. Luther auf dem Reichstage zu Worms. Kaiser Maximilian I. war im Jahr 1619 gestor- den, und sein Enkel, Karl V. an seine Stelle als rö- mischer Kaiser getreten. Dieser Fürst versammelte im Jahr 1521 zu Worms einen Reichstag, bei welchem auch Luthers vorgebliche Ketzereien zur Sprache kamen. Es wurde beschlossen, ihn vorzuladen, seine Rechtfertigung anzuhoren, und den Widerruf seiner Irrlehren zu ver- langen. Luthers Landesherr, der Kurfürst Fried, rich der Weise von Sachsen, war damit einver-

5. Theil 2 - S. 14

1821 - Nürnberg : Campe
standen, bat sich aber von dem Kaiser und den Land- grafen von Hessen sicheres Geleit für seinen Unterthan aus, welches ihm auch zugestanden wurde. Ein kaiser- licher Herold erschien nun zu Wittenberg mit einer förm- lichen Vorladung, und fand Luthern bereit, seine Leh- ren vor dem ganzen versammelten Reiche zu vcrtheidi- gen. Von wenigen Freunden begleitet, reifete er am aten April 1521 ab. Allentbalbcn, wo sein Weg ihn durchführte und seine Ankunft bekannt wurde, sah er sei- nen Wagen von einer Menge Menschen umringt, die begierig waren, den Mann kennen zu lernen, der es wagte, allein und öffentlich vor dem Kaiser und den Fürsten des Reichs, die Vorurtheile und Mißbräuche ei- nes ganzen Jahrtausends anzugreifen und dem Pabst und seiner Klerisei den Krieg anzukündigen. Als er sich der Stadt Worms näherte, wurde das Gedränge im- mer größer. Aus Worms allein strömten ihm mehr als zweitausend Menschen zu Roß, zu Wagen und zu Fuß entgegen. Alle wünschten sich rühmen zu können, den berühmten Mann gesehen zu haben, der nun vielleicht bald nicht mehr unter den Lebendigen wandeln würde. Von einem vertranten Freunde erhielt Luther jetzt noch eine wohlgemeinte Warnung. Allein er war fest ent- schlossen, keine Gefahr zu scheuen und seinem Schicksal muthig entgegen zu gehen. Ich muß hinein, rief er aus, sollten auch so viel Teufel darin sitzen als Ziegel auf den Dächern. So hielt er denn seinen Einzug in einem offenen Wagen, umgeben von dem Gewühl des neugierigen Vol- kes. Gleich am folgenden Tage wurde er von dem Reichs-Erbmarschall, dem Grafen Ulrich von Pap- penheim, vor die Reichsversammlung geführt. Es war der 17. April 1521. In einem großen Saale saß der Kaiser auf seinem Thron; ihm zur Rechten und zur Lin-

6. Theil 2 - S. 6

1821 - Nürnberg : Campe
gab seinem Geiste einen höheren kühneren Schwung. Seine geistvollen Vorträge auf der Kanzel und in dem Hörsale, verbreiteren seinen Ruhm in ganz Teutscbland und machten' ihn als einen der achtungswürdigsten Be- förderer der Aufklärung bekannt. Ermuntert durch den allgemeinen Beifall, regte sich jetzt sein Selbstgefühl und er wurde aus dem ehemaligen blöden, schwermüthigen, hypochondrischen Manne, der er ehemals war, der heiterste offenste, angenehmste Gesellschafter, der seinen Umgang durck Witz, Munterkeit und die lustigsten Einfälle würzte. Während Luther mit so viel Beifall zu Wittenberg predigte und lehrte, durchzog ein leipziger Dominicaner- mönch, Johann Tezel, unter großem Zulauf des Vol- kes, das Land von Ort zu Ort, und verkaufte, im Na- men deo Pabstes, um baares Geld Vergebung der Sün- den. Für ein paar Groschen befreiete er Seelen aus dem Fegfeu r, und um den billigsten Preis verhandelte er an Bösewichte den Himmel. Er führte mit sich zwei große Kisten herum, in der einen befanden sich päbstliche Ablaßbriefe für alle erdenkliche Sünden, von denen jede ihre besondere Tare hatte, und in der andern waren die Thaler, die er damit gewonnen hatte, und die er an Alb recht von Brandenburg, Kursivsten und Erz» bischoff von Mainz und Magdeburg, verrechnen mußte, denn dieser war des Pabstes Gencralpächter für den Ablaß. Er bekam die Hälfte von dem ganzen Ertrag, der ungeheure Summen betragen mußte, denn aus der einzigen Stadt Freiberg wurden zwei tausend Gulden weggeschleppt. Reiche Sünder fanden ein solches Mittel, sich mit dem Himmel abzufinden, und dem Fegfeuer und den ewigen Strafen auszuweichen, ungemein bequem. Auch Arme wollten lieber hier einen Tag fasten als dort ewig brennen; und so erklärt sich leicht der außerordent- liche Zulauf, den die Ablaßkrämer fanden.

7. Theil 2 - S. 16

1821 - Nürnberg : Campe
16 Ursachen überwunden und überwiesen werde, so kann und will ich nicht widerrufen, weil weder sicher noch gerathen ist, etwas wider Gewissen zu thun. Hier stehe ich; ich kann nicht anders. Gott helfe mir! Amen." Der Kaiser war nun erbötig, die Rcichsacht über den Angeklagten auszusprechen, wie es mit dem päbst- lichen Legaten war verabredet worden, im Fall Luther auf seinen Ketzereien bestehen würde. Allein die Fürsten verlangten einen dreitägigen Aufschub, weil einige im- mer noch hofften, ihn zum Widerruf zu bewegen. 'Aber alles war vergeblich. Luther war zwar bereit dazu; aber er verlangte Widerlegung aus der heiligen Schrift, und diese sprach ganz wider seine Gegner. — Es fehlte nicht an Hofschranzen, die jetzt den Kaiser zu be- reden suchten, Luthern das freie Geleit nicht zu hal- ten, und mit ihm zu verfahren, wie es mit Huß ge- schehen war; allein Karl V. besaß mehr Ehrgefühl als Kaiser Sigismund; er verabscheuete eine solche Treu- losigkeit, und Luther durfte sich ungehindert wieder ent- fernen. — Die zu erwartende Rcichsacht und noch mehr andere Umstände deuteten aber auf seinen nahen Untergang. 3. Luther auf der Wartburg. Auf der Rückreise von Worms nach Wittenberg, konnte Luther sich nicht das Vergnügen versagen, das Dörfchen Möre zu besuchen, wo einst seine Aeltern leb- ten, und das er als seinen Geburtsort ansah. Er langte ohne Unfall bei seinen dasigen Verwandten an. Als er aber seine Reise weiter nach Wittenberg sortsetzen wollte, wurde er in einem Walde von fünf verkappten Reitern

8. Theil 2 - S. 8

1821 - Nürnberg : Campe
So wie das Geld im Kasten klingt. Die Seele aus dem Fegfeur springt. Kommt also alle herbei, ihr die ilu mühselig und beladen seyd, ihr denen an der Erlösung eines verstor- benen Vaters, Bruders, Kindes, einer-Frau oder ei- nes Ehegatten gelegen ist; für vier Groschen will ich euch erquicken, will ich euch eure Lieben aus dem Fege- feuer in den Himmel einführen. Könnt ihr euer Geld seliger anwenden? — So bethörte er das leichtgläubige Volk. Mancher arme Mensch, selbst Wittwcn und Wol- lenspinnerinnen gaben ihren letzten Heller für einen Ab- laßzettel hin. Tezel hatte auch Milch- und Butter- briefe feil; wer einen lösete, dem war erlaubt, in der Fastenzeit Milch und Butter zu speisen. Mit seinem Ablaßkram fand sich Tezel auch in dem Octobermonath 1517 zu Iütcrbock ein. Eine Menge Menschen zogen ihm auch aus der Stadt Wittenberg nach und kauften sich Ablaßbriefe. Mit einem solchen Papier in der Tasche, erlaubten sie sich die gröbsten Laster; und kamen sie in den Beichtstuhl, so verbaten sie sich alle Buße, da ihnen ihre Sünden schon erlassen seien. Dar- über ergrimmte Luther, und donnerte in einer Predigt wider Tezels Ablaßkram; auch schlug er an das Thor der Schloßkirche von Wittenberg 95 Sätze wider diesen Handel an, die er sich gegen jedermann zu vertheidigen erbot. Dieß geschah am Listen Oktober 1517 und von diesem Tag an rechnet man den Anfang der Reforma- tion. — In wertiger als vierzehn Tagen verbreiteten sich Luthers Streitsätze in ganz Teutschland. Jeder- mann wunderte sich über seine Kühnheit, aber niemand wagte cs, laut seinen Beifall zu äußern, doch auch nicht sie mündlich zu widerlegen. Nur Tezel, den Luthers Angriff verdroß, trat mit Gegcnsprüchen oder Gegensä- tzen auf, die er zu Frankfurt au der Oder vertheidigen

9. Theil 2 - S. 18

1821 - Nürnberg : Campe
auch eifrig an einer Übersetzung des neuen Testaments, wobei er aber unaufhörliche Anfechtungen von dem Teufel hatte, oder zu haben glaubte. Einst kam ihm der Böse — wie Martin selbst erzählt, — über einen Sack Hasel- nüsse, zerknackte sie an den Balken, rumpelte an seinem Bette, polterte auf der Treppe und versetzte ihn in To- desangst. Wahrscheinlich hatten das alles hungrige Rat- ten gethan; aber Luther schrieb es lieber den Geistern der Finsterniß zu, die nicht leiden konnten, daß er den gemeinen Mann mit den Worten der heiligen Schrift bekannt machte. Bei dem geringsten Geräusch fuhr er daher zusammen. Einst sah er, während er an seiner Arbeit saß, den Satan leibhaftig an der Fensterwand stehen. Ueber diese Unverschämtheit gerieth er in solchen Zorn, daß er in der ersten Hitze sein Dintenfaß nahm, und es ihm an den Kopf warf. Er selbst erzählt zwar nicht diese Geschichte, aber von andern wird sie erzählt, und Reisenden, welche die Wartburg besuchen, zeigt man noch bis auf diesen Tag die Spuren des Dintenfleckes an der Wand. — Der Glaube an böse Geister hatte sich in früherer Jugend Luthers Gemüthe so^ief einge- prägt und hatte so feste Wurzeln geschlagen, daß er sich auch als denkender Mann nicht mehr davon frei machen konnte. Bald nach Luthers Entfernung von Worms, wurde die Reichsacht über ihn ausgesprochen; er kümmerte sich aber wenig darum. Viel mehr ging es ihm zu Herzen, daß der Kurfürst Alb recht von Mainz den Ablaßkram wieder anfing. Luther schrieb ihm darüber von seiner Wartburg aus einen derben Brief. Es hätte nur bei ihm gestanden, sagte er in demselben, die Schuld des abscheulichen Ablaßwesens auf dem Reichstage ganz allein auf die Herren Kurfürsten zu schreiben, er habe aber sei- ner und des Hauses Brandenburg schonen wollen, und

10. Theil 2 - S. 19

1821 - Nürnberg : Campe
19 habe aus gutherzigem Mitleiden seinem Unverstand und sei- ner Unerfahrenheit die meiste Schuld beigemessen. „Eure kurfürstliche Gnaden, fuhr er fort, denken nur nicht, daß der Luther todt fei, er wird auf den Gott, der den Pabst durch ihn gedehmüthigt bat, frei und fröblich pocken, und ein Spiel mit dem Erzbischoff von Mainz anfangen, dessen sich nicht viele versehen." — Ihr wer- det vielleicht zittern für Luthern, wenn ihr die Folgen eines solchen Briefes erwägt; allein es erfolgte eine ganz höfliche Antwort darauf. Der Kurfürst schrieb ihm, er habe seinen Brief in Gnaden und zu allem Guten aus- genommen, und werde künftig mit Gottes Hülfe so han- deln, wie es einem geistlichen, frommen und christlichen Fürsten gezieme. — Er fürchtete sich also mehr vor Lu- thern, als Luther sich vor ihm. 4. Unruhen in Luthers Abwesenheit. Luther hatte sich losgesagt von der Herrschaft des Pabstes und von allen Lehren, die nicht in dem Evan- gelium gegründet waren. Gleichwohl hatte man noch. Wie zuvor, Stifter und Klöster, es wurden Seelenmessen gelesen und Wallfahrten gehalten, und das Abendmahl, wie vorher, ohne Kelch ausgetheilt. Nun aber fing man an sich zu fragen: Warum geschieht dieß noch alles, und warum leben wir nicht nach unfern Lehren und Grund- sätzen? Die meisten sahen ein, daß große Aenderungen Vorgehen müßten. Zuerst versammelten sich die Augu- stinermönche zu Wittenberg und erklärten alle Kloster- gelübde und alle Ordensregeln für ungültig, dann wur- den sämmtliche Kirchenmessen teutsch gelesen, das Abend- mahl unter beiderlei Gestalt ausgetheilt, die Bilder aus B
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