Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Bilder aus der vaterländischen Geschichte - S. 72

1893 - Dresden : Ehlermann
72 _ Danach über zehn Jahre begab es sich, daß Kaiser Otto einen schweren Krieg führte jenseit des Gebirges und vor einer festen Stadt lag. Da fehlte es ihm an Rittern und Mannen, und er sandte her nach deutschen Landen: wer ein Lehen von dem Reiche trage, solle ihm schnell zu Hilfe erlen bei Verlust des Lehens und seines Dienstes. Nun kam auch ein Bote zum Abt nach Kempten, ihn zu der Fahrt zu mahnen. Der Abt besandte wiederum seine Dienstleute und forderte Herrn Heinrich auf, dessen er vor allen bedürftig war. „Ach, edler Herr, was wollt Ihr thun!" antwortete der Ritter, „Ihr wißt doch, daß ich des Kaisers Huld verwirkt habe; lieber gebe ich Euch meine zwei Söhne hin und lasse sie mit Euch ziehen." — „Ihr aber seid mir nötiger als sie beide zusammen," sprach der Abt, „rch darf Euch nicht von diesem Zug entbinden, oder ich leihe Euer Land anderen, die es besser m verdienen wissen." — ..Traun," antwortete der edle Ritter, „ist dem so, daß Land und Ehre auf dem Spiele stehen, so will ich Euch Folge leisten, es komme, was da wolle, und des Kaisers Drohung möge über mich ergehen." Hiermit rüstete sich Heinrich zu dem Heerzug und kam bald nach Welschland zu der Stadt, wo die Deutschen lagen: jedoch barg er sich vor des Kaisers Antlitz und floh ihn. Sein Zelt ließ er ein wenig feit* wärts vom Heere aufschlagen. Eines Tages badete er daselbst in einem Zuber und konnte aus dem Bad in die Gegend schauen. Da sah er einett Haufen Bürger aus der belagerten Stadt kommen und den Kaiser ihnen entgegenreiten zu einem Gespräch, das zwischen beiden Teilen verabredet worden war. Die treulosen Bürger hatten aber eine List ersonnen; denn als der Kaiser ohne Waffen und arglos zu ihnen ritt, hielten sie gerüstete Mannschaft im Hinterhalte und überfielen den Herrn mit frechen Händen, daß sie ihn fingen und schlügen. Als Herr Heinrich diesen Treubruch und Mordanfall geschehen sah, ließ *,r Baden und Waschen, sprang aus dem Zuber, nahm den Schild mit der einen und sein Schwert mit der andern Hand und lief bloß und nackend dem Haufen zu. Kühn schlug er unter die Feinde, tötete und verwundete eine große Menge und machte sie alle flüchtig. Darauf löste er den Kaiser seiner Bande und lief schnell zurück, legte sich in den Zuber und badete nach wie vor. Als Otto wieder zu seinem Heere gelangte, wollte er erkunden, wer sein unbekannter Retter gewesen wäre. Zornig saß er im Zelt auf seinem Stuhle und sprach: „Ich war verloren, wenn mir nicht zwei ritterliche Hände geholfen hätten; wer aber den nackten Mann kennt, führe ihn vor mich her, daß er reichen Lohn und meine Huld empfange; kein kühnerer Held lebt hier noch anderswo!" Run wußten wohl einige, daß es Herr Heinrich von Kempten gewesen war; doch fürchteten sie den Retinen dessen auszusprechen, dem der Kaiser den Tod geschworen hatte. „Mit dem Ritter," antworteten sie, „stehet es so, daß schwere Ungnade aus ihm tastet; möchte er deine Huld

2. Zeit der alten Deutschen bis zur Reformationszeit - S. 87

1889 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 87 — „Vor dem Essen sollst du sagen: „Segne es Jesus Christ." Du sollst hübsch die Nägel beschneiden, nicht mit dem Finger in Senf, Salz und in die Schüssel stoßen, sondern die Speisen, die du aus der Schüssel holst, mit einem Löffel oder einer Brotkruste anfassen. Niemand soll aus der Schüssel trinken, nicht abbeißen und wieder in die Schüssel legen. Du sollst nicht trinken und sprechen, bevor du die Speisen hinabgeschluckt hast, nicht schmatzen und rülpsen, dich nicht in das Tischtuch schnäuzen, nicht über den Tisch legen, nicht krumm sitzen und dich nicht auf den Ellenbogen stützen." Mit dem vierzehnten Jahre galt die Erziehung des Jünglings für vollendet. Er wurde jetzt mit einem Schwerte umgürtet, welches vom Priester am Altare feierlich eingesegnet war. Nun hieß er Knappe oder Junker. Von jetzt ab begleitete er seinen Herrn zu jeder Stunde und zu jedem Geschäfte. Er zog mit ihm hinaus in den Wald zur lustigen Jagd, er begleitete ihn zu frohen Waffenspielen und war bei ihm in der ernsten Stunde der Schlacht. Vielleicht zog er mit seinem kreuzfahrenden Herrn hinaus ins heilige Land, oder mit einem kaiserlichen Römerzug nach Italien. Auf solchen Kriegsfahrten lernte er Welt und Menschen kennen und fand vor allem Gelegenheit, seine ritterliche Tüchtigkeit, besonders Anhänglichkeit und Treue gegen seinen Herrn zu beweisen. Und hatte er in der Schlacht mit Schild und Schwert seinen Herrn gerettet, dann trug er den größten Ruhm davon, den ein adliger Jüngling sich erwerben konnte. Nach bestandener Probezeit wurde der Knappe in den Ritterstand aufgenommen. Diese Aufnahme erfolgte nicht feiten vor einer Schlacht. Die neuen Ritter kämpften dann in der ersten Schlachtreihe. So wird z. B. berichtet, daß Kaiser Rudolf von Habsburg vor der Schlacht auf dem Lechfelde 1278 unter anderen auch hundert Züricher Bürgersöhnen das Ritterschwert gab. Oft auch wurde die Wahl vorgenommen bei großen Hof- und Kirchenfesten. In diesem Falle lag es dem Knappen ob, sich durch Beichte und Abendmahl auf die wichtige Handlung vorzubereiten. Auch mußte er eine Nacht in voller Rüstung in einer Kapelle zubringen. Am andern Morgen erfolgte fodann am Altar die feierliche Aufnahme in den Ritterstand — die Schwertleite. Anschaulich wird uns eine solche Schwert-leite geschildert von dem Chronisten Johannes von Beka, welcher uns erzählt, wie Graf Wilhelm von Holland, der Gegenkönig der Hohenstaufen Friedrich Ii. und Konrad Iv., im Jahre 1247 zu Köln am Rheine zum Ritter geschlagen wurde. Eine Schwertleite. Der Chronist Johannes von Beka erzählt: *) „Weil dieser Jüngling zur Zeit seiner Wahl noch Knappe war, so ward mit Eile alles Nötige vorbereitet, damit er nach dem Brauche christlicher Kaiser Ritter würde, bevor er zu Aachen die Königskrone *) A. Richter, Quellenbuch.

3. Erzählungen aus Sage und Geschichte des Altertums und der ersten Periode des Mittelalters - S. 158

1901 - Dresden : Damm
158 Monatsnamen, z. B. Wintermonat (Januar), Hornuna (Februar). 5. Karts d. Gr. Wesen und Lebensweise. 1. Karl Mar von hoher Gestalt und starkem Krperbau, mch-tigen Hauptes und in seiner ganzen Erscheinung voll Hoheit und Wrde. Fr gewhnlich kleidete er sich einfach und in frnkischer Weise, wenn nicht ein kirchliches Fest oder der Empfang einer fremden Gesandtschaft ihn der-anlate, rmische Staatskleidung und glnzenden Schmuck anzulegen. Sonst verachtete er alle fremdlndische Gewan-dung (Hflinge auf der Jagd). Gern erfreute er sich an krperlichen bungen, am Reiten, Jagen und Schwimmen, und bewahrte sich dadurch bis in sein sptes Alter eine treffliche Gesundheit. 2. Festgeregelt war seine Tagesordnung. Nach den mancherlei Geschften des Morgens, wobei jede Stunde gewissenhaft ausgenutzt wird (Audienzen beim Ankleiden), setzt er sich mit seiner Familie und ausgewhlten Hofleuten, Kriegern wie Gelehrten, zur Tafel, die nur mit vier Schsseln besetzt wird, auer dem Wildpret, seiner Lieblings-speise; das bringen die Jger am Bratspie herein. ber-miges Trinken verabscheut er. Nach der Tafel liest einer der Gelehrten vor aus der Geschichte der alten Völker oder aus den heiligen Kirchenvtern oder auch ein Gedicht eines Hofdichters. Dann zieht sich Karl zur Mittagsruhe in sein Schlafzimmer zurck. Dagegen schlft er selten die Nacht durch; fters wacht er auf und erhebt sich dann, um ein unter dem Kopfkissen bereit liegendes Buch oder eine Schreib-tasel zur Hand zu nehmen. 3. Bald nachdem Karl auf einer Reichsversammlung zu Aachen seinen einzig ihm verbliebenen Sohn Ludwig unter Beistimmung der Groen zum Erben des kaiserlichen Namens ernannt hatte, starb er 814 ebenda im 72. Lebens-jhre. Dort wurde er auch, und zwar in der von ihm
   bis 3 von 3
3 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 3 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 1
5 3
6 0
7 4
8 0
9 0
10 2
11 1
12 0
13 0
14 0
15 0
16 7
17 0
18 0
19 1
20 0
21 0
22 0
23 1
24 0
25 0
26 0
27 1
28 4
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 6
37 18
38 0
39 0
40 0
41 0
42 5
43 17
44 0
45 2
46 16
47 0
48 4
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 15
2 0
3 1
4 0
5 1
6 0
7 3
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 2
15 0
16 7
17 23
18 0
19 3
20 0
21 4
22 3
23 4
24 0
25 2
26 1
27 0
28 0
29 0
30 0
31 2
32 2
33 0
34 0
35 0
36 0
37 4
38 1
39 5
40 3
41 0
42 0
43 0
44 0
45 6
46 1
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 3
53 0
54 10
55 0
56 0
57 0
58 2
59 2
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 1
68 1
69 1
70 0
71 4
72 0
73 0
74 0
75 5
76 6
77 14
78 0
79 2
80 0
81 0
82 49
83 3
84 0
85 0
86 0
87 22
88 1
89 0
90 5
91 3
92 5
93 0
94 22
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 3
2 1
3 6
4 0
5 0
6 2
7 0
8 0
9 0
10 6
11 0
12 29
13 5
14 2
15 0
16 0
17 0
18 1
19 2
20 0
21 0
22 0
23 0
24 4
25 14
26 1
27 1
28 1
29 1
30 1
31 0
32 1
33 3
34 1
35 0
36 0
37 0
38 0
39 2
40 0
41 1
42 1
43 12
44 0
45 0
46 4
47 13
48 0
49 1
50 13
51 9
52 2
53 0
54 1
55 1
56 0
57 0
58 1
59 5
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 5
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 6
73 0
74 1
75 2
76 0
77 0
78 1
79 1
80 0
81 20
82 4
83 0
84 1
85 1
86 0
87 0
88 0
89 12
90 1
91 0
92 0
93 0
94 30
95 1
96 2
97 3
98 0
99 2
100 3
101 0
102 5
103 0
104 0
105 1
106 4
107 7
108 0
109 0
110 5
111 5
112 3
113 1
114 8
115 0
116 3
117 0
118 1
119 2
120 0
121 6
122 0
123 4
124 14
125 22
126 0
127 1
128 0
129 1
130 9
131 3
132 4
133 3
134 0
135 0
136 1
137 7
138 0
139 1
140 1
141 0
142 7
143 4
144 0
145 0
146 0
147 0
148 0
149 0
150 0
151 1
152 4
153 3
154 6
155 2
156 0
157 1
158 0
159 0
160 0
161 0
162 0
163 0
164 2
165 0
166 3
167 2
168 15
169 4
170 2
171 2
172 1
173 4
174 0
175 10
176 0
177 1
178 0
179 4
180 0
181 0
182 1
183 24
184 0
185 2
186 0
187 0
188 0
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 1
195 0
196 18
197 0
198 1
199 1