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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 117

1894 - Dresden : Ehlermann
Napoleons Weltherrschaft. — § 38. Niederwerfung Österreichs. 117 Verstärkungen kommen den Geschlagenen unter Eugen Beauharnais, der den zur Unterstützung der Sieger heranziehenden Erzherzog Johann nach anfänglicher Nieder-lage (bei Sacile in Friaul) an der Raab besiegt hat. Die Schlachten bei Wagram auf dem Marchfelde (5. u. 6. Juli) Juli 1809 entscheiden das Schicksal Österreichs durch den Sieg Napoleons Abschluss eines Waffenstillstandes zu Znaim. Iii. Der Kampf in Tirol. Der Aufruf des Kaisers entfacht bei den kaisertreuen Tirolern den Volkskrieg. Männer des Volkes — Andreas Hofer, der Sandwirt von Passeier, Haspinger, Kapuziner, Speckbacher, Wildschütz u. a. — Führer. Die bayrischen Besatzungen werden aus dem Lande geworfen, das Gefecht am Iselberg liefert Innsbruck in die Hände der Tiroler, ein französisches Hilfskorps wird gefangen. Nach den Unglückstagen von Regensburg giebt der österreichische General Chasteler die Hauptstadt preis; Innsbruck wird aber von den heldenmütigen Tirolern wieder gewonnen. Nach dem Waffenstillstand von Znaim, in den die Tiroler nicht einbegriffen, erneutes Vordringen der Franzosen und Rheinbündler. Heldenkampf der Tiroler (,,Sachsenklemme“). Innsbruck wird zum 3. Male genommen. Hofer als „Oberkommandant von Tirol“ in der Hofburg! Der Friedensschluss bewegt bei dem erneuten Einbruch der Franzosen und Verheissung der Amnestie viele zur Waffenstreckung. Hofer, der zuerst sein Kommando niederlegt, dann aber zu neuer Waffenerhebung verleitet wird, entflieht bei der Aussichtslosigkeit längeren Widerstandes ins Gebirge. Durch Verrat (in einer Sennhütte) gefangen, wird er am 20. Febr. 1810 zu Febr. Mantua erschossen. 1810 Iv' Der Friedensschluss. Der Friede zu Wien (Schönbrunn) Oktober 1809 beraubt Österreich Okt. isoo seiner wichtigsten südlichen Provinzen. Friaul, Dalmatien Trient, Krain, Teile von Kärnthen werden für Frankreich eingezogen; Westgalizien kommt an das Grossherzogtum Warschau, Ostgalizien an Russland, Salzburg an Bayern. Der Herzog von Braunschweig, der nur als selbständiger Reichsfürst Frieden schliessen will, entflieht mit seiner tapferen Schar (Totenkopf als Helmschmuck) und schlagt sich glücklich über Braunschweig und Hannover bis komr^esermündun§ durch’ V°n W° 6r nach En§land ent- Österreich auf das Stammland, Böhmen und Ungarn

2. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 78

1891 - Dresden : Höckner
— 78 — und bis in ihr eigenes Gebiet verfolgt. 791 begann Karl den Krieg, überließ aber die Fortführung desselben seinem Sohne 796 Pippin bis 796 (Erstürmung der avarischen „Ringe"). Die wachsende Zerrüttung des avarischen Reiches im Innern und die Erhebung seiner slawischen Unterthanen brachen die Kraft desselben. Das avarische Land wurde fränkischen Markgrafen unterstellt, neben denen selbständig der Markgraf der baierischen Ostmark (Nieder-Österreich zwischen Enns und Wiener Wald) regierte. Einen zweiten großen Grenzbezirk bildete Karentanien mit Istrien, Liburnien (Nord-Dalmatien) und Friaul. 10. Durch die sächsischen und baierisch-avarischen Kriege war Karl zugleich auch mit den Slawen in Berührung gekommen. Schon 780 hatte er die Obotriten in Mecklenburg sür sich gewonnen. Mit ihrer und der Sorben (an der Saale) Hilfe unterwarfen sich 789 auch die Milzen (von der Priegnitz bis zur Ostsee) seiner Hoheit. Im Südosten wurde im Anschluß an die Erfolge Taffilos die Bekehrung der südslawischen Völker dem 798 zum Erzbistum erhobenen Salzburg übertragen. — So hat Karl nach Nordosten wie nach Südosten christlich-germanischer Gesittung neue Bahnen eröffnet. fr) Die Wiederherstellung des abendländischen Kaisertums und die Sicherung der Reichsgrenzen. 1. Die politische und kirchliche Vereinigung fast der gesamten germanisch-romanischen Bevölkerung des ehemaligen römischen Weltreichs und die thatsächliche Weltstellung des fränkischen Großkönigs drängte nach einem staatsrechtlichen Abschluß, und dieser fand sich in der von der römischen Kirche aus- und umgebildeten theokratischen Idee eines römisch-christlichen Weltkaisertums. Zur Erneuerung der kaiserlichen Würde aber bot das Papsttum um so bereitwilliger die Hand, je abhängiger dasselbe von dem mächtigen Schutze des Frankenkönigs war und je weniger sich das griechische Kaisertum des erhobenen Anspruchs fähig zeigte (Kaiserin Irene). 2. Papst Leo Iii. hatte dem König gleich nach seiner Erhebung auf den Stuhl Petri die Schlüssel zum Grabe des h. Petrus und die Fahne der Stadt Rom als Zeichen der Huldigung übersandt. Hilfesuchend (Überfall in Rom) war er sodann 799 im Lager zu Paderborn erschienen und vom königlichen Gesandten nach Rom zurückgeführt worden. Als Karl nun selbst gegen Ende 800 dorthin kam, befestigte er ihn in seiner Stel-

3. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 89

1891 - Dresden : Höckner
— 89 — gegen Swatopluk von Mähren. Dessen Reich zerfiel mit seinem Tode (894), und seine Söhne schlossen Frieden, wohl unter Anerkennung der ostfränkischen Oberhoheit. Um das mit der Kirche geschlossene Bündnis durch die Herstellung des Kaisertums in Italien zu besiegeln, zog Arnulf 895 über die Alpen und ließ sich in Rom 896 vom Papste krönen; doch sofort nach seiner Rück- 896 kehr erhoben sich Berengar und der Sohn seines bisherigen Gegners Guido von Spoleto, Lambert, auss neue, um sich in die Herrschaft Italiens zu teilen. Mit unbestrittener Gewalt herrschte Arnulf auch als Kaiser nur in den deutschen Ländern, und auch hier nicht ohne Kampf mit dem trotzigen Adel. 2. Da sein älterer Sohn Zwentibold, dem er Lothringen als ein Unterkönigreich überlassen hatte, als nicht ebenbürtig galt, so erkannten die deutschen Großen nach Arnulss Tode zu Forch-heim bei Nürnberg im Febr. 900 den erst 6jährigen Ludwig 900 „das Kind" (900 — 911) als König an. Damit ging die Regierung thatsächlich aus die hohe Geistlichkeit über, insbesondere auf Hatto von Mainz, während im Osten bereits ein neuer furchtbarer Feind herandrängte, die Magy ar en (Ungarn). Dieses wilde, finnische Nomadenvolk war vom Ural in das Steppenland zwischen Donau und Dnjepr gezogen und im Lause des 9. Jahrh, von den türkischen Petschenegen über die Karpathen in die Ebenen der Theiß und Donau gedrängt worden. Hier dem baierischen Adel im Kampfe gegen die Mährer anfangs willkommene Verbündete, wurden sie nach der Vernichtung des groß-mährischen Reiches bald gefürchtete Feinde; sie schweiften verheerend nicht nur nach Baiern (Niederlage des baierischen Heeres 907) und Schwaben, und von hier nach Oberitalien, sondern auch bis nach Sachsen hinein. 3. In dieser schweren Not mußten an Stelle des unfähigen Königtums einzelne große Geschlechter selbständig die Verteidigung der einzelnen Stammesgebiete übernehmen. Das führte von selbst unter der lebhaften Teilnahme des Volkes, teilweise aber unter schweren Kämpfen auch im Innern gegen die Königsgewalt wie gegen die Bischöfe zur Erneuerung des alten Stammesherzogtums. So erhoben sichinsachsen in tapferen Kämpfen gegen Slawen und Magyaren die Ludolfinger, die in Ostsachsen und im nördlichen Thüringen reich begütert waren (Otto der Erlauchte), in Baiern Luitpold, der Markgraf der Ostmark, der 907 gegen die Ungarn fiel, und darnach dessen Sohn Arnulf, in Schwaben die Brüder Er changerund Bercht-

4. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 105

1891 - Dresden : Höckner
— 105 — Erzbischofs Aribert von Mailand gegen seine aufständischen Valvasforen. 6. Indem nun der Kaiser durch die im Lager vor Mailand erlassene Lehenskonstitution von 1037 (Constitutio de feudis) 1037 die Erblichkeit aller Lehen für Italien gesetzlich feststellte, entzog er der ganzen Bewegung den Boden und schuf sich auch hier in den niederen Vasallen eine feste Stütze. Die aufsteigende Macht der feit 1016 eingewanderten Normannen (ihr Eingreifen in den Kampf gegen die Araber vor Salerno) in Unteritalien fesselte er durch Belehnung Rainulfs mit der Grafschaft Aversa (zwischen Capua und Neapel) an das Reich. Bald nach feiner Rückkehr starb er 1039 zu Utrecht; begraben wurde er in dem von ihm 1039 begründeten Dome zu Speier. 7. Sein Sohn Heinrich Iii. der Schwarze (1039—1056) übernahm die Herrschaft, für dieselbe sorglichst vorgebildet und schon bei Lebzeiten des Vaters an ihr beteiligt, zwar in außerordentlicher Machtstellung im Innern, aber zu einer Zeit, da eine große Umgestaltung des Ostens den deutschen Einfluß dort abermals bedrohte. Doch der Herzog Bretislaw von Böhmen, der auf Kosten Polens (Entführung der Reliquien St. Adalberts von Gnefen nach Prag) die Gründung eines großen christlichen Slawenreiches betrieb, wurde schon 1041 gezwungen, aufs neue den Lehnseid zu schwören und seine polnischen Eroberungen (bis auf Schlesien und Mähren) wieder herauszugeben. 8. Dadurch verlor König Peter von Ungarn, Stephans des Heiligen Neffe und Nachfolger, den wirksamsten Rückhalt gegen eine national-heidnische Adelspartei und mußte ihr 1041 weichen. Von ihm gegen den neuen heidnischen König Aba zu Hilfe gerufen, siegte Heinrich Iii. 1044 in der Schlacht auf der Ebene von Mensö (an der unteren Raab) und setzte feinen Schützling Peter in Stuhlweißenburg als deutschen Vasallen ans den ungarischen Thron, worauf 1045 in der Königstadt Gran dessen Belehnung 1045 erfolgte. Die Ostmark und damit die deutsche Kolonisation wurden nun bis zur March und Leitha vorgeschoben. Ungarns Abhängigkeit vom Reiche konnte jedoch nicht lange behauptet werden. 9. Fortan beschäftigten den (namentlich seit seiner Vermählung mit Agnes von Poitiers) von cluniaeensischen Ideen ergriffenen König vornehmlich die Begründung eines allgemeinen Friedens und die von feinem Vorgänger vernachlässigte Reform der Kirche. Während er in Burgund zur Einführung des aus

5. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 110

1891 - Dresden : Höckner
— 110 — Knappen begleitet, unter der Führung jener und nach Stämmen gegliedert. Als königliches Feldzeichen diente lange die heilige Lanze, den sächsischen Königen das Banner mit dem Erzengel Michael, später der (römische) einköpfige Adler. Die Bauern und Handwerker wurden nur noch zur Landesverteidigung und zum Festungsdienst aufgeboten (außer in Sachsen). So zerfiel das deutsche Volk seinem Berufe nach in einen „Wehrstand" und einen „Nährstand". 4. Bolkswirtschaft und Kolonisation. 1. Wie Staat und Stände, so erfuhren auch die wirtschaft* lichen Verhältnisse den Einfluß der großen Gruudherrschasten. Diese bewirkten zunächst eine Verbesserung der Gutswirtfchaft nach dem Muster der karolingischen. Wenn trotz der Entstehung großer Grundherrschaften nicht jene Zustände eintraten, welche den Verfall des römischen Reiches kennzeichnen, so erklärt sich das daraus, daß mit der Ansammlung großen Grundbesitzes die Bildung zahlreicher Abhängigkeitsverhältnisse Hand in Hand ging; denn dadurch wurde die Nutzung von Grund und Boden unter viele Einzelne verteilt. Auch in den ausgedehntesten Grundwirtschaften griff kein Großbetrieb (Latifundienwirtschaft) Platz; denn nur ein kleiner Teil des grundherrlichen Bodens wurde vom Herrenhose aus mittels der Eigenleute desselben unmittelbar bewirtschaftet (Herrenland, „Salland"). Im übrigen waren die Hufen mit Zinsbauern besetzt, welche dieselben gegen Abgaben an den Herrenhof und gegen Frondienste selbst bewirtschafteten. 2. Andererseits wurde durch die Ausdehnung der großen Grundherrsch asten zunächst die innere Kolonisation, d. H. die Erweiterung des Kulturbodens durch Rodung, Entsumpfung und Anlage zahlreicher neuer Ortschaften und in Verbindung damit weiterhin auch die Germanisierung des slawischen Südostens gefördert. Die letztere ging von den weltlichen und geistlichen Grundherren Baierns aus und vollzog sich überwiegend durch Ansiedelung höriger oder leibeigener Bauern, in Österreich zuerst im Donauthal, im Alpenlande (Karentanien), vornehmlich in dem von der damaligen Hauptstraße nach Italien durchschnittenen mittleren Mur- und Draugebiet (Villach und Friesach). Rascher entwickelte sie sich, als seit der Mitte des 11. Jahrh, große Ge-schlechter (die Babenberger in Österreich, die Ottokare von Steier in „Steiermark") sich in dem erblichen Besitz der landesherrlichen Gewalt befestigten und diese, wie die sich schnell vermehrenden

6. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 177

1886 - Dresden : Höckner
177 polen (Tabaksmonopol 1784 staatlich) und lieferte 1763 etwa 54 Millionen Gulden Einnahmen (gegen 36 Millionen 1748). Anleihen erleichterte die 1703 gegrndete Wiener Stadtbank. Den Volkswohlstand steigerte die Einwanderung deutscher Kolonisten in Ungarn, die in Bhmen und Mhren ausblhende Industrie (Tuch, Leinwand, Glas) und der sich rasch nach der Levante und Italien, selbst nach Ostindien ausbreitende Handel, dem schon Karl Vi. 1725 Trieft und Finme als Freihsen ge-ffnet hatte, Maria Theresia durch Errichtung zahlreicher Kon-sulate Schutz im Auslnde, durch die Mnzkonvention mit Bayern 1753 ein weithin gangbares Zahlungsmittel verschaffte (die Maria-Theresiathaler in Abessynien). Trotz des Verlustes von Schlesien und der langen Kriege stieg daher die Bevl-kerung des Gesamtstaats (mit Galizien) 1773 aus 25 Millionen Einwohner (1740 nur 1215 Millionen). 3. Im Justizwesen bahnte Maria Theresia die Rechts-einheit durch ein einheitliches Strafrecht (Nemesis Theresiana 1768) fr die bhmisch-sterreichischen Lnder an; 1776 beseitigte sie auch die Folter. Der katholischen Kirche gegenber Hielt sie bei aufrichtiger Frmmigkeit streng an ihrem Oberanssichts-rechte fest und suchte den Verkehr mit Rom einzuschrnken. Den Protestanten versagte sie dagegen noch immer die Kultussreiheit, auer in Ungarn, wo sie vertragsmig feststand. Die grten Verdienste erwarb sie sich um das Volksschulwesen, dessen Grnderin sie wurde (1774 Schulordnung des Abtes Felbiger); doch frderte sie auch energisch die Universitt Wien (Gerhard van Swieten, Sonnenfels) und verlegte die Jesuitenuniversitt Tyrnau nach Ofen (1777). Fr die bessere wissenschaftliche Ausbildung der hheren Stnde grndete sie das Theresiannm in Wien 1746, fr die ihrer Offiziere die Militrakademie in Wiener-Nenftadt 1752, fr die der Diplomaten die orientalische Akademie 1754. 4. Ihr Hos, glnzend und heiter bis zum Tode ihres tief-betrauerten Gemahls Franz Stephan (15. August 1765 in Innsbruck), musterhast durch ihre eigne Haltung als Gattin und Mutter, gewann auch politische Bedeutung als einigender Mittelpunkt fr den Adel der verschiedenen Gebiete, während die Feldzge des siebenjhrigen Krieges das Gefhl der Zusammengehrigkeit in den Vlkern des Reiches verstrkten. Kaemmel und Ulbricht, Grundzge Iii. 12

7. Grundzüge der neueren Geschichte - S. 85

1886 - Dresden : Höckner
85 protestantischen Gottesdienstes, in Bhmen und Mhren die Regierung Rudolfs Ii. noch weniger; in jenen beiden Lndern bereiteten Bauernaufstnde (1594/7) und Adelsbndnisse, in diesen der czechisch-protestantische Adel unter Karl von Zierotin eine Erhebung vor. 3. Zum offenen Aufstand kam es zunchst in Ungarn und Siebenbrgen, im Zusammenhang mit dem Trken-krieg, der als Grenzkrieg niemals ganz unterbrochen (daher Errichtung der windischen und kroatischen Militrgrenze durch Ausiedlung serbischer Flchtlinge, der Uskoken) und 1593 offen erklrt wurde. Da die Kaiserlichen, vom Reiche untersttzt, in Ungarn ihre Grenzpltze meist behaupteten, das durch Partei-kmpft ehrgeiziger Magnaten zerrttete Siebenbrgen nach dem Verzicht Sigismund Bathorys 1602 vllig eroberten, so wollte Rudolf Ii. zugleich die Libertt des magyarischen Adels und den ungarischen Protestantismus vernichten (seit 1604). Dagegen begann Stephan Bo!cskaj zuerst in Ostungarn und Siebenbrgen 1604 eine bewaffnete Erhebung, der sich auch 1604 die deutschen Städte Oberungarns anschlssen. berall siegreich und von den Trken untersttzt, welche Gran eroberten, erlangte Juni er im Frieden von Wien Juni 1606 die Anerkennung als 1606 Fürst von Siebenbrgen und Ostungarn, dazu Religionsfreiheit. Die Trken behaupteten im Frieden von Szitvatorok November 1606 ihre ungarische Grenze. 4. Dem Ansto Ungarns folgte die Erhebung der bh-misch-sterreichischen Lande, begnstigt durch eine Spal-tnng im Habsburgischen Hause, welche die Unfhigkeit Rudolfs Ii. und seine Weigerung, die Nachfolge zu ordnen, her-beifhrte. An der Spitze eines Bndnisses der mhrischen, fter-reichischen und ungarischen Stnde ntigte Matthias den Kaiser durch einen Zug gegen Prag, ihre Forderungen zu gewhren (Besserung der Regierung und Herstellung der verletzten Frei-heiten) und ihm selbst Mhren, sterreich und Ungarn abzu- ^uni treten (Juni 1608), denen er dann selbst ihre politisch-kirchlichen 1608 Freiheiten zugestand. Rudolf Ii. aber gab den bhmischen Stn-den, um sie an sich zu fesseln, den Majesttsbries 9. Juli ^ 1609 (Religionsfreiheit fr Protestanten und Utraquisten, Er- 1609 laubnis zum Kirchenbau fr Herren, Ritter und knigliche Städte, die ein nachtrglicher Spezialvertrag auf die kniglichen Gter" ausdehnte; 24 Defenforen" in Prag). Es war ein voll-stndiger Sieg der stndisch-protestantischen Bewegung.

8. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

9. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 58

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — 37. Wie sich die Herzöge empörten. Mit Heinrich hatte sich nicht nur der Herzog Eberhard von Franken und der Herzog Giselbert von Lothringen verbnnben, sonbern auch der König von Frankreich. Eberharb begab sich mit einem Heere zu Heinrich und Giselbert nach Lothringen. Alle Hoffnung war verschwnnben, daß die Herrschaft der Sachsen bestehen würde. Darum verließ bamals noch gar mancher den König Otto und begab sich zu den Empörern. König Otto aber bewahrte eine unerschütterliche Ruhe. Er war mit seinem Heere gegen den König von Frankreich in das ^saß gezogen. Als das Eberhard und Giselbert erfuhren, gingen sie bei Anbernach über den Rhein, fchäbigten die in der Nahe wohnenden Getreuen des Königs durch Brand und Raub und zogen mit Beute beladen zurück. Otto sandte gegen sie den Herzog Hermann von Schwaben. Dieser aber wagte keinen Kamps, da sein kleines Heer den Gegnern nicht gewachsen war. Eines Tages aber stießen Ritter des Königs auf einen Priester, der weinte und jammerte. Sie fragten ihn, woher des Wegs er käme, und warum er weine. „Von jenen Räubern," gab er zur Antwort, „komme ich her; mein Pserb, meine einzige Habe, haben sie mir genommen, zum armen Mann haben sie mich gemacht!" Da forschten sie genau, ob und wo er Giselbert und Eberharb gesehen habe. Der Priester erwiberte: „Fast ihr ganzes Heer samt der Beute haben sie über den Rhein geschafft. Sie selbst aber sinb zurückgeblieben und halten mit einer Schar Ritter eine Mahlzeit, möge sie ihnen schlecht bekommen!" Kaum hatten jene das vernommen, als sie mit solcher Schnelligkeit nach dem bezeichneten Orte ritten, daß, wer sie sah, vermeinen mußte, sie flögen. Die Herzoge waren gerabe beim

10. Von Armin bis zu Otto dem Großen - S. 64

1892 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 64 — König zurück, und nun beginnt der Kampf mit der Hauptmacht der Ungarn, die den Deutschen gegenüberstand. Nach einer kurzen Anrede ergriff Otto den Schild und die heilige Lanze und sprengte hoch zu Roß als der erste in den Feind hinein, Streiter und Feldherr zugleich. Anfangs leisteten die Kühneren unter den Ungarn Widerstand. Bald aber entsank ihnen der Mut. Zersprengt und umzingelt, wurden viele vom Schwerte erschlagen. Viele schwammen durch den Lech, aber das jenseitige Ufer bot ihnen keinen Halt zum Emporklimmen, und von der Strömung fortgerissen, fanden sie in den Wellen ein klägliches Ende. Die aber glücklich über den Fluß kamen, wurden von den Bewohnern des Landes auf der Flucht niedergemacht. Nur wenige von dem großen Ungarnheer sahen ihr Vaterland wieder. Aber nicht ohne eignen Verlust konnte der Sieg über ein so wildes Volk errungen werden. Manch wackerer Mann war erschlagen, aber keinen betrauerte Otto mehr, als seinen Eidam Konrad. Erschöpft von dem harten Strauß und der Glut der Sonne, hatte er die Helmbänder gelüftet, um aufzuatmen; da durchschnitt ihm ein Pfeil die Kehle und raubte ihm das Leben. Sein Körper wurde auf des Königs Befehl mit den größten Ehren nach Worms gebracht und hier unter lauter Klage und unter den Thränen aller Franken bestattet. Welche Freude über den Ausgang der Schlacht in dem Heere herrschte, kann man sich denken. Der siegreiche König aber befahl, in allen Kirchen des Reichs Gott zu preisen und würdige Lobgesänge zu seiner Ehre anzustimmen. Dann kehrte er, jubelnd von allem Volke begrüßt, in das Sachsenland heim. — Den Ungarn aber war nun die Lust vergangen. in die deutschen Länder einzubrechen. ■ ■
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