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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Grundzüge der Geschichte des Mittelalters - S. 90

1891 - Dresden : Höckner
— 90 — hold, die als „Kammerboten" das Königsgut verwalteten, in Franken nach der blutigen „Babenberger Fehde" die im Oberund Niederlahngau und in der Wetterau mächtigen Konrad iner, in Lothringen nach dem Tode Zwentibolds der im Hennegau und an der Maas begüterte Graf Reginar, der 911 zu West-franken abfiel. 4. Mit Ludwig dem Kinde starb die ostfränkische Linie der 911 Karolinger 911 ruhmlos aus. Darauf bereinigten sich mit Ausnahme der Lothringer alle deutfchen Stämme zu Forchheim zur Wahl des mächtigsten Stammeshauptes, Konrads von Franken (911—918). Aber auch er sah sich auf die Unterstützung der Kirche angewiesen, und auf das Drängen der Bischöse (Hatto von Mainz, Salomo von Constanz) unternahm er es, durch Bekämpfung der Herzogsgewalten in Sachsen (Heinrich, Sohn Ottos des Erlauchten), Vaiern (Arnulf) und Schwaben (der jüngere Bnrkard) das alte Königtum auf den Grundlagen der karolingischen Verfassung wiederherzustellen. Aber an dieser hoffnungslosen Aufgabe hat er seine guten Kräfte erschöpft, und ebensowenig gelang es ihm, Lothringen dem Reiche wiederzugewinnen. Sterbend verzichtete 918 Konrad auf die Herrschaft seines Hauses und Stammes (918). Ii. Abschnitt. Die Vorherrschaft des deutsch-römischen Kaisertums über die germanischen und romanischen Kölker 919—1056. 1. Die Gründung des deutschen Reiches 919—936. 1. Von Konrad selbst als Nachfolger empfohlen (Sage vom Vogelherd), wurde der eigenmächtige und hochstrebende Herzog von Sachsen aus ludolfingischem Geschlecht, Heinrich I. (919—936), auf einer Versammlung der fränkischen und sächsischen Großen zu Fritzlar in Hessen, im Grenzgebiete beider Stämme, im Früh- 919 jahr 919 zum König gewühlt. Durch Ablehnung der vom Mainzer Erzbischof auch ihm angetragenen kirchlichen Salbung gab er der Geistlichkeit von vornherein zu erkennen, daß er als unabhängiger Laienkönig, wenn auch in gutem Vernehmen mit ihr, zu regieren gedenke. Im übrigen wollte er unter Anerkennung der selbstständigen Macht der Herzöge im Inneren seinen königlichen Vorrang nur nach außen zur Geltung bringen.

2. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 96

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 96 — auch ihn 'stürzen, wenn er uns nicht mehr gefällt. Darum bleibt es bei dem, was wir früher gelernt haben: Iv. 3. Der Eid ist unlöslich, denn er ist Gott geschworen, und die Schrift sagt: Du sollst Gott deinen Eid halten (Matth. 5, 33). Zur Gottesfurcht gehört auch der unwandelbare Gehorsam gegen die Obrigkeit, denn sie ist „von Gott verordnet" (Röm. 13, 1—2); darum sagt die Schrift: Fürchtet Gott, ehret den König! (1 Petr. 2, 17). V. Aufgaben zur Einprägung und geläufigen Beherrschung der vorgeführten Thatsachen an der Hand der historischen Systeme. Des jungen Heinrich Verrat ist „Hochverrat", d. h. Verrat an der höchsten obrigkeitlichen Gewalt. — Auch die Empörungen der deutschen Fürsten (jetzt, und früher unter Otto I.) sind meist aus Herrschsucht hervorgegangen (Nachweis). — Auch aus Gregors Herrschsucht ist viel Unheil für das deutsche Reich entstanden (Nachweis!). Auch bei der Erhebung des jungen Heinrich zum König sehen wir wiederum den Mangel des klaren und bestimmten Rechtes (cf. 4. Einheit, Iv. 3). Wieso? Erbrecht und Wahlrecht ist durcheinander ge- mischt: Heinrich wird gewählt, weil er der Sohn des Königs ist, und wird doch nur König, weil er gewählt ist. Warum ist der Eid der Unterthanen unlöslich? Anhang 2. Die Jugend Heinrichs It. Überleitung: Nachdem wir soviel von dem Manne Heinrich erzählt haben, sollt ihr auch noch etwas von dem Knaben und Jüngling Heinrich hören. Vielleicht lernt ihr daraus manche That und Eigenschaft des Mannes verstehen; denn in dem Knaben zeigt sich gar oft schon der künftige Mann Darbietung des Stoffes (vergl. das Lesebuch!). Kurze Erläuterung und Beurteilung der vorgeführten Handlungen und Ereignisse. Können wir nun besser verstehen, warum Heinrich als Mann so manches Unrecht gethan und so manche schlechte Eigenschaft gezeigt hat? Die Fürsten haben ihm viel Böses gethan (Entführung, Tribur, Gattin); darum haßte er sie und zog sie nicht in seinen Rat. Fürsten und Bischöfe haben habgierig und herrfchfüchtig die Rechte und Güter des Königs, ja sogar seine Regierungsgewalt an sich gerissen — darum hat Heinrich als Mann ebenso rücksichtslos seine Königsgewalt gegen Fürsten, Sachsen und Papst geltend gemacht und dabei auch oft die wirklichen Rechte feiner Gegner verletzt. Der Haß gegen die Sachsen, den Adalbert in ihm gepflanzt hatte, führte zu der ungerechten Be-

3. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 60

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
Das ist zwar sehr klug, aber nicht ehrlich und gerecht. Und gerade als Stellvertreter Petri und Christi hätte er doch die gerechte Sache Heinrichs unterstützen müssen. Aber er kannte eben nur eine Gerechtigkeit: Herrschaft der Kirche über alle irdischen Reiche, darum mußte er nach irdischer Macht streben, und dazu ist gar oft List und Trug und Unrecht nötig. So verletzte der heilige Vater, um nach seinem Plan das Reich Gottes aus Erden herzustellen, gerade die obersten Gebote des Gottesreiches: Treue, Wahrhaftigkeit und Gerechtigkeit. — Zusammenfassung. Zweites Stück: Der Bürgerkrieg in Deutschland. Ziel: Der Bürgerkrieg in Deutschland. I. Wundert euch das? Nein; denn es sind zwei Könige da, jeder will die Herrschaft gewinnen, jeder hat Anhänger, also muß das Schwert entscheiden; und die das Schwert führen und gegenseitig mit ihrem Blute färben, sind Deutsche, sind Bürger eines Reiches — gerade wie beim Sachsenkrieg Heinrichs. Was möchtet ihr nun wissen? Wer von den beiden Parteien den Sieg gewinnen wird. Wem wünscht ihr den Sieg und warum? ... Ob Heinrich Aussicht auf den Sieg hat? Auf seiner Seite ist das Recht; ihm werden auch, sobald er aus Italien heranzieht, die meisten Städte am Rhein (wie Mainz, Worms) und in Schwaben zufallen, dazu wohl auch die Bischöfe und Fürsten, die Rudolf nicht mit gewählt haben. Auf der Seite Rudolfs werden außer seinen Wählern ganz befonders die Sachsen stehen, und die sind freilich stark genug, um den Gegenkönig aufrecht zu halten. Der Papst und fein mächtiges Wort (Bannstrahl) steht auf keiner Seite — und so scheinen sich die beiden Parteien ziemlich gleich stark einander gegenüber zu stehen. Ob gerade das gut für das deutsche Land ist? Gewiß nicht; denn . . . Zusammenfassung. Ii a. Darbietung des Stoffes. Mit großem Gefolge und vielem Geld verließ Heinrich noch vor Ostern die Lombardei und zog rasch durch Kärnten nach Regensburg. Wo er hinkam, fand er Anhang und Zulauf und konnte so mit einem starken Heer in Schwaben einfallen. Daher wagte Rudolf nicht, ihm entgegenzutreten, sondern zog sich mit den Seinen nach Sachsen zurück, wo er mit königlichen Ehren empfangen wurde. Heinrich ,aber hielt zu Ulm einen großen Reichstag und sprach über die drei aufständischen Herzöge Rudolf, Welf und Berthold die Reichsacht aus; einen Teil ihrer Lehen verteilte er sogleich unter feine Anhänger. Franken und die rheinischen Städte fielen ihm von selbst zu. Bald war säst ganz Oberdeutschland in seiner Gewalt, bis auf einige feste Burgen in Schwaben und Bayern. Rudolf aber hatte in

4. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 140

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 140 — stürzt. — War es recht, daß seine Lehnsleute ihn verließen? Sie waren ihm keine Treue mehr schuldig, da er selbst die Treue gegen Kaiser und Reich gebrochen hatte; die Treue gegen das Reich steht höher als die Treue gegen einen untreuen Reichsfürsten. 2. Kaiser Friedrich zeigt sich im Streite mit Heinrich außerordentlich mild (Anerbieten der Friedensvermittelung, vierte Vorladung, Rettung des Eigenguts), aber auch gerecht (gebührende Strafe für Ungehorsam, Landfriedensbruch und Hochverrat), als kluger Staatsmann (Zerstückelung des allzugroßen Herzogtums Sachsen, Gewinnung der Fürsten zum Bunde und der sächsischen Lehnsleute zum Abfall) und als tüchti'ger Feldherr (Unterwerfung Heinrichs); auch daß er sich dankbar gegen Dtto von Wittelsbach zeigt, ist hervorzuheben. 3. Die Bedeutung von Heinrichs Sturz für Kaiser und Reich. Die Zerstückelung des allzugroßen Herzogtums Sachsen befreit den Kaiser von einer Gefahr, vermehrt aber die Zahl der kleinen selbständigen (reichsunmittelbaren) Fürstentümer; Sachsen ward einerseits ungefährlich für das Reich, aber andrerseits auch unnütz zur Vergrößerung des Reiches nach Osten bin (denn nur ein mächtiger Fürst konnte die Slaven immer mehr zurückdrängen oder deutsch machen). Neben die lombardischen freien Reichsstädte treten die ersten deutschen Reichsstädte: Lübeck und Regensburg. Die von Friedrich zu Herzögen von Bayern erhobenen Wiltelsbacher regieren noch heute das Königreich Bayern. (Übrigens wurde der dritte Sohn Heinrichs des Löwen Stammvater der noch jetzt in England regierenden Königsfamilie). Die rasche und leichte Besiegung des allgewaltigen und weitberühmten Sachsenherzogs erhöhte die Macht und das Ansehen des Kaisers, nun konnte kein Fürst des Reiches mehr wagen, sich gegen das Gebot des Kaisers aufzulehnen, und so vermehrte Friedrich also auch durch diesen Kampf gegen Heinrich „des Reiches Herrlichkeit". 4. Kulturhistorisches: Gerichtliches Verfahren gegen einen Reichsfürsten (Klage der Fürsten, dreimalige Vorladung, Verurteilung durch Kaiser und Fürsten, Ächtung, Entziehung der Reichslehen und unter Umständen auch des Eigengutes, Verbannung). — Lübeck und Regensburg, die ersten freien Reichsstädte in Deutschland (auch Worms gehört hierher), zunächst kaiserliche Städte genannt. Kaiserliche Pfalzen waren Goslar (Silberbergwerke), Nordhaufen, Mühlhausen; sie konnten sich leicht zu freien Reichsstädten erheben, da sie nur dem Kaiser Unterthan waren. — Unterschied von Lehnsgut (Reichslehen) und Eigengut. Iii 1. Zusammenstellung der Hauptthatsachen in der Geschichte Heinrichs des Löwen: Versöhnung der Welsen mit den Hohenstaufen, zwei Herzogtümer, treue und nützliche Bundesgenossenschaft beim ersten Römerzug; übermütiges Trachten nach voller Selbständigkeit, Unterdrückung der Reichsfürsten, Hilfsverweigerung in Chiavenna; Verachtung der kaiserlichen Vorladung, neuer Landfriedensbruch; Verurteilung, unglücklicher Kampf, Unterwerfung, Verlust aller Reichslehen, dreijährige Verbannung; Zerstückelung Sachsens — 1181.

5. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 35

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 35 — Feind, der ihn noch weit entfernt glaubte. Vor dem sächsischen Lager wirbelten dichte Staubwolken auf. Die Sachsen erkannten die Gefahr, und Schrecken ergriff sie. In toller Wut schrie alles nach Waffen und Pferden. Die Fürsten, ihre Mannen und alle, die Pferde hatten, eilten aus dem Lager und stürzten in einem dichten, verworrenen Knäuel auf die vorderste Schaar der Königlichen los. Die Bauern aber blieben im Lager und warteten voll Angst auf den Ausgang des Kampfes. Die Schwaben wankten vor den furchtbaren Schwerthieben der Sachsen; aber die Bayern kamen ihnen zu Hilse, die Franken griffen den Feind von der Seite an, der König mit seiner auserlesenen Schaar that Wunder der Tapferkeit — da wandten sich die ermatteten Sachsen zur Flucht und sprengten zurück zum Lager. Zugleich mit ihnen waren aber auch die Sieger dort. (Was wird jetzt geschehen? Das Lager kann nicht mehr verteidigt werden; die berittenen Edlen werden sich durch die Schnelligkeit ihrer Pferde retten, die Bauern sind verloren. Bestätigung.) Da jagten die sächsischen Reiter nach der andern Seite des Lagers davon; ihre schnellen und frischen Pferde retteten sie vor den Verfolgern. Nun fielen die Königlichen wütend über die Bauern her und metzelten sie nieder; wer ihrem Schwert entrann, ertrank in der Unstrut; achttausend Bauern verloren hier ihr Leben. Das reich ausgestattete Lager der Sachsen wurde geplündert, der Sieg war gewonnen. Zur Erläuterung: Wie kam es zum Sieg über die Sachsen? (Bereitwilligkeit der Fürsten, großes Heer, Klugheit des Heerführers; dadurch Überraschung ver ungeordneten Feinde durch das geordnete Heer. Tapferkeit der Königlichen und des Königs. Stimmung des Königs während des Kampfes und im Siege). An der Geschichte fällt mir mancherlei auf, zunächst, daß der Papst die Kirchenschänder nicht bestrafte (wie? Bann). Er lebte schon damals im Streit mit dem König und wollte daher seinen Gegner nicht durch Schwächung der Empörer stärken. Da sieht man deutlich: Er bestraft die Frevel gegen die Kirche nur, wenn es ihm nützt; er war nicht gerecht, sonst müßte er jeden Frevel bestrafen. Warum metzelten die Ritter so wütend die Bauern nieder? Sie wollten die Bauern dafür züchtigen, daß sie sich erlaubten, ritterliche Waffen zu tragen. Aber die achttausend bewaffneten Bauern konnten sich doch wehren? Sie waren nicht so gut gerüstet wie die Ritter, besonders fehlten ihnen die festen Schutzwaffen (Schild, Helm, Kettenhemd), auch waren sie nicht so geübt im Kämpfen wie die Ritter, die von Jugend auf das Führen der Waffen wie ein Handwerk gelernt hatten. — Zusammenfassung: Sieg des Königs über die Sachsen. Vierter Abschnitt: Die Ausnutzung des Sieges. Wie der König seinen Sieg über die Sachsen ausnutzte. Was werden die besiegten Sachsen nun thun? Sie werden einsehen, daß jeder Widerstand gegen die Übermacht des Königs vergeblich ist, und werden sich daher ihm unterwerfen. Und welche Bedingungen 3*

6. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 105

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 105 — Gründe der Wahl: Empfehlung des sterbenden Vorgängers, kriegerische Tüchtigkeit, königliche Erscheinung, Versöhnlichkeit gegen die Welsen. Wie Friedrich gewählt wurde. Einmütig und einstimmig wurde daher Friedrich von den in Frankfurt versammelten Fürsten zum König gewählt, und willig leisteten ihm alle Fürsten den Eid der Treue. Lauter Jubel erscholl in der Stadt, als seine Wahl bekannt wurde, und der Jubel verbreitete sich mit der Kunde hinaus in das deutsche Land. Wer irgend konnte, eilte nach Aachen, um der nach acht Tagen stattfindenden Krönung beizuwohnen. Am Sonntag Lätare („Freue dich!" — gute Vorbedeutung?) führten die Bischöfe den König aus der Kaiserpfalz (Palast Karls des Großen) in den Dom Karls des Großen. Dort krönte ihn der Bischof von Köln in herkömmlicher Weise unter dem freudigen Heilruf der Menge. Bei der Krönung gelobte Friedrich dem Papst Ehrerbietung und Liebe, der Kirche Schutz und Schirm, desgleichen auch den Witwen und Waisen und dem gesamten Volk. Dann ließ er sich mit Krone und Schwert nieder auf,den Thron Karls des Großen. In seinem Herzen aber lebten die Gedanken Kurls des Großen. Er faßte den heiligen Entschluß, ein Kaiser zu werden wie einst der große Karl und wie er Recht und Frieden in der ganzen Christenheit herzustellen. Dies geschah im Jahre 1152. Erläuterung bezw. Hervorhebung der Hauptpunkte: Einstimmige Wahl, warum? Jubel des Volkes, warum? Doppeltes Gelübde; Inhalt und Wert desselben, insbesondere Darlegung der Aufgaben, die sich Friedrich durch sein Vorbild stellte und die in der Herstellung der alten Herrlichkeit des Reiches gipfeln. Erinnerung an die ähnliche Krönung Qttos d. G., Ausmalung der „herkömmlichen Weise" nach diesem Vorbild. — Zusammenfassung: Einstimmige Wahl in Frankfurt, feierliche Krönung in Aachen, doppeltes Gelübde, 1152. Überleitung: Wie wird nun Friedrich diese Gelübde erfüllen? (Vermutungen: Friede mit den Welfen, Landfriede, Zug nach Rom zur Kaiserkrönung u. s. w.) Zweites Stück: Wie Friedrich seine Regierung begann. 1. Die Botfcha ft an den Papst. Gleich nach seiner Krönung zeigte Friedrich dem Papste seine Wahl an. In dem Schreiben sprach der König aus, daß ihm das Reich von Gott übertragen sei und daß er daher die Rechte des Papstes und das Eigentum der Kirche schützen wolle; von einer Bestätigung der Wahl war nicht die Rede. Wie denkt also Friedrich über das Verhältnis des Königs zum Papst? Der König ist von Gott eingesetzt und ist der mächtige Schutzherr der Kirche. Es steht völlig selbständig neben dem Papst und braucht also nicht erst dessen Einwilligung, wie z. B. Heinrich V. und der Gegenkönig Hermann. Friedrich denkt also ganz ähnlich, wie Heinrich Iv., ja auch wie Otto d. G. und Karl d. G. — Zusammenfassung. Überschrift.

7. Von Heinrich IV. bis Rudolf von Habsburg - S. 106

1893 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 106 — 2. D ie Ver söhnung zwischen Welf und Waiblingen Auf einem Fürstentag zu Goslar bestimmte Friedrich durch einen Spruch der Fürsten, daß Heinrich der Löwe ein Recht auf das Herzogtum Bayern habe, und belehnte ihn daher mit diesem Lande. Außerdem gab er seinem Vetter in den wendischen Landen, die seine Vorfahren von Sachsen aus erobert hatten (Mecklenburg, Holstein, Pommern) das Recht, Kirchen und Bistümer zu grünoen und die Bischöfe in des Königs Namen mit dem Schwerte zu belehnen. So versöhnte sich Heinrich der Löwe mit Friedrich und versprach ihm gerne Beistand für seine Kriegszüge. — Erläuterung. Wie kam die Versöhnung zu stände? Heinrich bekam zu seinem Herzogtum Sachsen noch Bayern und damit die ganze welfische Macht, d. h. die Macht über eine Landstrecke die von den Alpen bis zur Nordsee reichte (Karte!) und die er noch durch Eroberung der östlich von Sachsen gelegenen Wendenländer (Karte!) immer mehr vergrößern konnte. (Diese heidnischen Wenden zu unterwerfen, zu Christen zu machen, mit deutschen Bauern zu verschmelzen und so ihr Land als deutsches Land zum Reich hinzuzufügen, hatten schon Heinrich I. und Otto I. begonnen, und die welfischeu Herzöge von Sachsen hatten ihr Werk mit Erfolg fortgesetzt). Aber warum verlieh Friedrich seinem Vetter eine solche königliche Macht? (Versöhnung des Welfen und seines Anhangs, Verhinderung des immer noch drohenden Bürgerkrieges, Gewinnung der welfischen Kriegsmacht für seine Pläne). — Zusammenfassung. Überschrift. 3. Die Sorge für den Landfrieden. Als Friedrich bei seinem Umritt im Reich an den Mittelrhein kam, klagten Hohe und Niedrige ihre Not, die sie durch die unaufhörlichen Fehden und Räubereien des Erzbischofs von Mainz und des Pfalzgrafen Hermann erlitten. Sofort hielt der König strenges Gericht in Worms. Er fand die Angeklagten des Landfriedensbruches für schuldig und verurteilte sie zu einer ebenso harten als schimpflichen Strafe. Der Pfalzgraf mußte barfuß in der Winterkälte eine Meile weit einen Hund am Halse tragen, und ebenso zehn Grafen, feine Helfershelfer. Dem Erzbischof erließ der König wegen feines Alters und feines geistlichen Standes die Strafe aus Gnaden. Dies Strafgericht verbreitete überall gewaltigen Schrecken. Und ebenso heilsam war es, daß Friedrich bei seinem weiteren Umritt die Burgen der Friedensbrecher zerstörte und die Übelthäter an Gut oder Blut hart strafte. — Erläuterungen: Bemerkenswert ist die Sitte des Umrittes (Zweck und Bedeutung?). Auch die eigentümliche Bestrafung der Land-friedensbrecher entspricht einer damaligen Sitte. Für wen und warum dies Strafgericht heilsam war? (Die Bestraften waren Fürsten, also...). Auch die Zerstörung der Burgen war heilsam; wie so? — Zusammenfassung. Überschrift. — Gesamtüberschrift zu den letzten drei Abschnitten: Friedrichs erste Thaten.

8. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 58

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 58 — Der König des Frankenlandes. — Das Frankenland lag westlich von Thüringen. Warum zieht der Thüringerkönig nicht allein gegen seinen Bruder? — Er fühlte sich zu schwach. Warum kam die Botschaft dem Frankenkönig erwünscht? — Weil er auch sein Land vergrößern wollte. Überschrift: Die Botschaft an den Frankenkönig. Was wird nun geschehen? — Die beiden werden über deu Bruder herfallen, ihn besiegen und töten, da zwei gegen einen kämpfen, und sein Reich unter sich teilen. 3. Znr Besprechung: Es ist leider so geschehen, wie wir voraussahen, nur nicht, daß sie das Reich des Bruders teilten. Das behielt der Thüringerkönig ganz für sich, sonst hätte er ja wieder nicht das ganze Reich besessen, und seine Frau wäre wieder nicht zufrieden gewesen. Ums Jahr 500 müssen die Thüringer auch noch Heiden gewesen sein. (Der Lehrer bestätigt diese Vermutung.) Überschrift: Der König von Thüringen erlangt das ganze Reich. Gefamterzählung. Hb. 1. Wie zeigt sich die Gemahlin des Thüringerkönigs? — Böse und herrschsüchtig Es geht sie doch gar nichts an, wie groß das Reich ihres Gemahls ist, aber das Verlangen läßt ihr keine Ruhe, daß dasselbe größer und sie eine mächtige Königin werde. Das ist herrschfüchtig. — Sie sucht nun nicht die Herrschsucht aus ehrliche Weise zu befriedigen, indem sie etwa ihrem Gemahl rät, seinem Bruder das Land abzukaufen, sondern sie zeigt ihrem Gemahl, daß sie gering von ihm denkt, ihn mißachtet, solange er nicht das ganze Reich besitzt. Es ist ihr ganz gleich, wie er dasselbe erringt, sonst hätte sie ihn nicht so gereizt; denn sie mußte wissen, daß man, wenn man gereizt wird, leicht Unrecht thut. Auch wußte sie, daß Unfrieden zwischen den Brüdern durch ihre Worte entstehen konnte, aber das war ihr einerlei. Darum ist sie böse und schlecht. 2. Ihr Gemahl, der König? — Wie er sich hätte verhalten sollen, haben wir schon gesagt. Aber er ließ sich leider wirklich aufreizen; jedenfalls war er selbst herrschfüchtig. (Aber er besitzt doch ein reges Ehrgefühl, er will nicht, daß ihn seine Gemahlin geringschätzt, und will ein ganzes Reich erwerben, wie sie es wünscht? —) Der Thüringerkönig besitzt auch ein falsches Ehrgefühl. Wenn man deswegen verachtet wird, daß man das Böse nicht will und nicht thut, so ist das keine Schande, sondern eine Ehre. Liebe zu seinem Bruder kann der König auch nicht besessen haben, sonst hätte er bei ruhigem Nachdenken, auch wenn er gereizt war, den Gedanken, seinen Bruder zu berauben und gar zu töten, weit von sich weisen müssen. Das thut er aber nicht, er überlegt vielmehr, wie er seinen Bruder recht sicher verderben kann, und verbündet sich mit dem Frankenkönig. Da er das ganze Reich besitzen will, nimmt er sich wohl gleich vor, diesem das Versprechen nicht zu halten und ihm nichts von

9. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 62

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
r — 62 — Sachsen, die geschlossen vorrücken, um nicht selbst in Verwirrung zu geraten, haben so leichtes Spiel und werden wohl nur geringe Verluste gehabt haben. Die erwachsenen Thüringer werden getötet, die jüngeren als Beute aufbewahrt: sie sollen Sklaven werden. Als der Tag anbrach — ein trauriger für die überlebenden Thüringer: die Schmach, besiegt zu sein, der Jammer um die getöteten Angehörigen, das eigne traurige Los, in die Sklaverei zu kommen; ein fröhlicher für die Sieger, die Sachsen, welche ihren Göttern aus Dankbarkeit opfern. Da sie noch Heiden sind, werden sie auch durch das Mitleid mit den unglücklichen Thüringern nicht in ihrer Siegesfreude gestört worden sein. Überschrift: Die Stadt der Thüringer wird von den Sachsen erobert. Was ist aus dem König der Thüringer geworden? — 5. Zur Besprechung: Wahrscheinlich hatte der Frankenkönig einem aus seinem Gefolge den Auftrag gegeben, den Thüringerkönig von der Mauer hinabzustoßen, denn solange der letztere lebte, fühlte der Frankenkönig sich nicht sicher vor einem neuen Krieg und nicht sicher im Besitze des Thüringer Landes. Er wird ihn wohl schon mit der Absicht zu sich gelockt haben, ihn auf irgend eine Weise zu beseitigen. Das Versprechen, es sollte ihm nichts Böses geschehen, wollte der Frankenkönig gar nicht halten, das war nur das Lockmittel. Überschrift: Wie der Thüringerkönig endet. Nun ist der Frankenkönig Besitzer Thüringens. Wird er den Sachsen das Versprechen, ihnen Thüringen zu überlassen, halten? — Wenn wir daran denken, wie damals Versprechen gehalten wurden, möchten wir vermuten: nein. Etz wird dann wahrscheinlich ein neuer Krieg entstehen: zwischen Franken und Sachsen. 6. Zur Besprechung: Der Frankenkönig hält diesmal sein Versprechen, jedenfalls weil er einen Krieg mit den Sachsen, die sich so tapfer gezeigt haben, fürchtet. Er giebt ihnen freilich nicht ganz Thüringen, wie er versprochen hatte; aber die Sachsen müssen wohl mit ihrem Teile zufrieden gewesen fein, sie fangen feinen Krieg mit ihm an. Vielleicht haben sie von Ansang an das Versprechen nicht so wörtlich genommen. Überschrift: Thüringen wird zwischen Franken und Sachsen geteilt. Gefamterzählung. 11b. 1. Der Frankenkönig vergaß den Treubruch des Königs von Thüringen nicht, sondern fing Krieg an. Was meint ihr dazu? — Das war nicht recht. Man darf nicht Böses mit Bösem vergelten. Der Frankenkönig hätte denken sollen: Es geschieht dir recht, daß du nun betrogen bist und fein Land bekommen hast, du hättest den Thüringerkönig bei feinem schlechten Vorhaben gegen feinen Bruder nicht unterstützen sollen. Er hätte sich auch überlegen sollen, was für ein großes Unrecht es ist, einen Krieg ohne ganz gerechte Ursache anzufangen.

10. Thüringer Sagen und Nibelungensage - S. 63

1890 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 63 — 2. Wie handeln die Sachsen? — Auch die Sachsen fangen sofort den Krieg an, als sie die Botschaft des Frankenkönigs erhalten haben, olme eine gerechte Ursache zu haben. Sie führen Krieg, weil sie den Thüringern ihr Land rauben wollen, also ans Habsucht. Auch bedenken sie sich nicht lange: in den Krieg zu ziehen, war ihnen ein Vergnügen. Sie sind noch Heiden, wie bic Thüringer, darum machen sie auch die Überlebenden zu Sklaven. 3. Etwas müssen wir aber doch an den Heiden loben. — Die Sachsen und die Thüringer, ebenso anch die Franken, sind sehr tapfer. Zwei Tage kämpfen Franken und Thüringer, ohne zu ermatten. Die Sachsen erstürmten nach ihrer Anknnft gleich die Vorstadt; die Thüringer aber wnrden dadnrch nicht mutlos, auch dachten sie nicht. Wir haben nun zwei Feinde zu bekämpfen, da werden wir gewiß besiegt, sondern sie kämpften tapfer weiter bis in die Nacht. 4. Was mißfällt uns aber an den Thüringern? — (Denkt daran, wie die Sachsen die Mauern ersteigen!) Die Thüringer find nicht wachsam; sie verlassen sich darauf, daß ihre Feinde geradeso müde sind, als sie selbst, und lassen die Manern ohne Wachen. Wären die Thüringer wachsam gewesen, so wäre ihr Königreich vielleicht noch nicht untergegangen. 5. Wie zeigen sich die Sachsen nach dem Siege? — Sie sind zwar Heiden, aber sie opfern doch fofort nach beirt Siege ihren Göttern, um sich für benfeiben bankbar zu erweisen. Es sinb fromme Hciben. 6. Aber der Frankenkönig benimmt sich noch schlechter, als vorher. — Er lockt beit Thüringerkönig zu sich und ist jebcnfalls der Anstifter von feinem Tode, obgleich er ihm fein Wort gegeben hat, es solle ihm nichts Böses geschehen. Der Frankenkönig ist hinterlistig, wortbrüchig und ein Mörber. 7. Mit dem Thüringerkönig will freilich auch kein rechtes Mit leib in uns aufkommen. — Er vor allen hätte für gute Bewachung der Stadt sorgen müssen. Als er aber nach seiner Flucht die Einlabnng des Frankenkönigs erhielt, bürste er nicht so „leichtgläubig" ihr Folge leisten; denn er konnte wissen, daß bein Frankenkönige nicht zu trauen war, er mußte baran benfen, daß er ihm die Treue gebrochen hatte und ihm jetzt im Wege war. Aber er war wie mit Blindheit geschlagen, er raunte sozusagen in sein Unglück. Das war die Folge seiner Schlechtigkeit und gewiß auch die Strafe dafür. Iii. 1. Welches waren die Gedanken des Thüringerkönigs von Anfang an? —~ Er dachte, er allein fei zu schwach, um feinem Bruder das Reich zu nehmen, der Frankenkönig sollte ihm dabei helfen. Den diesem versprochenen Lohn aber wollte er auch behalten. Freilich war diese Rechnung falsch, er verlor nicht nur das Land, das er seinem Brnder abgenommen hatte, sondern kam dabei auch um sein ganzes Königreich und um sein Leben. (Iv, 1.) 2. Zweimal werden in diesen Kriegen Verbündete gesucht. — Der Thüringerkönig suchte zuerst Hülfe gegen seinen Bruder — die Franken
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