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1. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 43

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 43 - die Dnste der warnten Quellen; er bte seinen Leib fleiig im Schwimmen und verstand das so trefflich, da es ihm keiner darin zuvor tat. Darum erbaute er sich auch zu Aachen ein Schlo und wohnte in seinen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tode bestndig darin. Und nicht blo seine Shne, sondern auch die Vor-nehmen und seine Freunde, nicht selten auch die ganze Schar seines Gefolges und seiner Leibwchter lud er zum Bade, so da bisweilen hundert Menschen und darber zusammen badeten. 23. Er kleidete sich nach vaterlndischer, nmlich frnkischer Weise. Auf dem Leibe trug er ein leinenes Hemd und leinene Unterhosen, darber ein Wams, das mit seidenen Streifen verbrmt war, und Hosen; sodann bedeckte er die Beine mit Binden und die Fe mit Schuhen und schtzte mit einem aus Fischotter und Zobelpelz verfertigten Rock im Winter Schultern und Brust; endlich trug er einen blauen Mantel und bestndig das Schwert an der Seite, dessen Griff und Gehenk von Gold und Silber war. Bisweilen trug er auch ein mit Edelsteinen verziertes Schwert, dies jedoch nur bei besonderen Festlichkeiten, oder wenn die Ge-sandten fremder Völker vor ihm erschienen. Auslndische Kleidung jedoch wies er zurck, mochte sie auch noch so schn sein, und lie sie sich niemals anlegen. Nur zu Rom kleidete er sich einmal nach dem Wunsche des Papstes Adrian und ein zweites Mal auf die Bitte von dessen Nachfolger Leo1) in die lange Tunika und die Chlamys^) und zog auch rmische Schuhe an. Bei festlichen Gelegenheiten schritt er in einem mit Gold durchwirkten Kleide und mit Edelsteinen besetzten Schuhen, den Mantel durch eine goldene Spange zusammengehalten, auf dem Haupte ein aus Gold und Edelsteinen verfertigtes Diadem einher; an anderen Tagen unterschied sich seine Kleidung wenig von der gemeinen Volkstracht. 24. In Speise und Trank war er mig, miger jedoch noch im Trank; denn die Trunkenheit verabscheute er an jedem Menschen aufs uerste, geschweige denn an sich und den Seinigen. Im Essen jedoch konnte er nicht so enthaltsam sein; vielmehr klagte er hufig, da das Fasten feinem Krper schade. Hchst selten gab er Gastereien und nur bei besonderen festlichen Gelegenheiten, dann jedoch in zahlreicher Gesellschaft. Auf seine gewhnliche Tafel lie er nur vier Gerichte auftragen, auer dem Braten, den ihm die Jger am Bratspie zu bringen pflegten, und der ihm lieber war als jede andere Speise. Whrend der Tafel hrte er gern Musik oder einen Vorleser. Er lie sich die Geschichten und Taten der Alten vorlejen; auch an den Bchern des heiligen Augustinus hatte er Freude, besonders an denen, die Vom Staate Gottes" betitelt sind3). Im Genu des Weins und jeglichen Getrnks war er so mig, da er der Tisch selten mehr als dreimal trank. Im Sommer nahm er nach dem Mittagessen etwas Obst zu sich und trank einmal; dann legte er Kleider und Schuhe ab, wie er es 2) Dem Papst Hadrian I. (772795) half Karl (773774) gegen die Langobarden. Whrend die Franken vor Pavia lagen, eilte Karl nach Rom und erneuerte dem Papste die Pippinische Schenkung (774). Leo Iii. (795816) war der Papst, der Karl am ersten Weihnachtstage 800 zum Kaiser krnte. *) Die Tunika war das rmische Untergewand; die Chlamys war ursprnglich ein Mantel der alten Griechen; seit dem ersten Jahrhundert nach Christo, wo die Toga immer mehr auer Gebrauch kam, wurde sie auch von den Rmern als Obergewand getragen. 8) Die in dem berhmten Buche Vom Staate Gottes" niedergelegten augustiuischen Ideen bilden die Grundlage von Karls eigentmlicher Auffassung seines Kaisertums als einer theokratischen Weltmonarchie.

2. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 93

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 93 - bewundernd, bis wir zu dem Orte der Herberge gekommen waren. Vor dem Ein-gange der Burg aber war ein gerumiger Platz; ihn nahmen wir ein und schlugen dort unsere Zelte) auf, wobei uns die Barbaren mild und freundlich halfen und sich uns in jeder Weise gefllig erwiesen. 15. Inzwischen aber legte der Bischof die geistlichen Gewnder an und begann auf Ermahnen des Paulicius und der Vornehmen von einem hher gelegenen Punkte aus das begierige Volk durch den Mund eines Dolmetschers anzureden und sprach also: Den Segen des Herrn der euch, ihr vom Herrn Gesegneten! Wir segnen euch und danken euch im Namen des Herrn, weil ihr uns durch eine angenehme und freundliche und gtige Aufnahme erfreut habt. Welches die Ur-fache unseres Kommens zu euch ist, habt ihr wohl schon gehrt; aber wenn ihr wollt, sollt ihr es noch einmal hren und wohl aufmerken. Wir kommen von einer langen Reise. Nur euer Heil, eure Seligkeit, euer Glck hat sie verursacht. Denn unverletzt, froh und selig werdet ihr in Ewigkeit sein, wenn ihr euern Schpfer anerkennen und ihm allein dienen wollt." Indem der Bischof dieses und hnliches, was ich der Krze halber weglasse, dem rohen Volke in einfacher Weise verkndete, unterwarf sich die ganze Menge wie ein Mann, dem heiligen Glauben beistimmend, seiner Belehrung. Jener aber lehrte sie mit den Klerikern und Priestern sieben Tage lang, unterrichtete sie auf das gewissenhafteste der alles die christliche Religion Betreffende; dann ordnete er ein dreitgiges Fasten an und befahl, da sie ihren Krper durch Bder reinigten und nach Anlegung frisch ge-waschener weier Gewnder, mit reinem Herzen und Leib und reiner Kleidung zur heiligen Taufe kmen. 16. Inzwischen hatte Otto drei Taufstellen errichten lassen und ordnete nun an, da er selbst in der einen alle Knaben, andere Priester aber in der einen die Frauen besonders, in der anderen die Männer besonders taufen sollten. Auch wies der heilige Vater an, die heilige Handlung mit solcher Gewissenhaftigkeit, Sauberkeit und Ehrbarkeit zu vollziehen, da dabei nichts Ungebhrliches, nichts die Scham Verletzendes oder was berhaupt einem der Heiden weniger gefallen knnte, vorkme. Denn er lie groe Fsser der die Erde hervorragend ein-graben, so da der Rand derselben ungefhr bis zum Knie des Menschen oder wenig niedriger hervorragte; sie wurden mit Wasser angefllt, in das man dann leicht hineinsteigen konnte. Um die Fsser lie er Sulen aufstellen und Stricke ziehen und Tcher darber hngen, so da das Gef wie von einer Kuppel von allen Seiten umgeben wurde. Vor dem Priester aber und seinen Gehilfen, die auf der einen Seite stehend die heilige Handlung vollziehen sollten, lie er der eine ausgespannte Leine Linnen hngen, damit der Schamhaftigkeit nach allen Seiten Genge getan, damit keine Torheit und Unziemlichkeit bei der heiligen Handlung bemerkt wrde und sich nicht etwa ehrbare Personen aus Scham der Taufe ent-zgen. Als daher die Scharen zu dieser Stelle der Lehre kamen, redete der Bischof sie mit einer die Sache betreffenden Ansprache alle gemeinsam an, stellte dann rechts und links die Geschlechter getrennt auf, salbte die Geprften mit Ol und befahl ihnen dann, zu den Taufstellen zu gehen. Am Eingange des Zeltes traten immer nur einzelne mit ihren Gevattern ein, und sofort nahmen diese des zu Taufenden Kleid und Wachskerze, hielten es, während jener in das Wasser stieg, vor das Gesicht und warteten so, bis sie es ihm beim Heraussteigen wieder-geben konnten. Der an der Kufe stehende Priester aber, der mehr hrte als sah, da jemand im Wasser war, entfernte ein wenig den Vorhang und vollzog durch

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 124

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 124 - V. Aus den Jahrhunderten des ausgehenden Mittelalters. 73. Ottokar von Bhmen unterwirft sich Rudolf von Habsburg. 1276. Quelle: Chronik von Kolmar (Lateinisch)^). bersetzung: Erler a. a. O. Bd. 3. S. 241 und 242. Sobald nun der König von Bhmen sah, da er dem rmischen Könige keinen Widerstand leisten knne, demtigte er sich und bergab sich seiner Gnade. Die kniglichen Herrscher kamen unter folgenden Bedingungen berein: Es sollte der Bhmenknig seine Tochter dem Sohne König Rudolfs zur Ehe geben, die Regalien, wie es sich ziemte, von ihm empfangen und dreihundert Ritter mit gewaffneten Rossen zum Heere des Knigs führen, wann dieser wolle. Der König von Bhmen machte sich sogleich mit vielen Rittern und Rossen, in golddurchwirkten Gewndern und geschmckt mit Edelsteinen, bereit, die Regalien von dem Könige der Rmer in Empfang zu nehmen. Ms dies die Fürsten König Rudolfs hrten, berbrachten sie voll Freude ihrem Herrn die Kunde und sagten: Herr, legt kostbare Gewnder zum Empfange an, wie es dem Könige geziemt." Da gab ihnen der König zur Antwort: Der Bhmenknig hat mein graues Wams oft verlacht; nun aber wird mein graues Wams der ihn lachen." Darauf sagte er zu seinem Notar: Gib mir deinen Mantel, auf da der König meine Armut verlache!" Da nun der Bhmenknig sich nahte, sprach der König zu seinen Rittern: Legt eure Waffen an, wappnet eure Streitrosse und rstet euch, so gut als ihr vermgt, zur Schlacht, stellt euch zu beiden Seiten des Weges, den der König kommen wird, in Reih und Glied auf und zeigt die ruhmwrdigen deutschen Waffen den barbarischen Vlkern." Als nun alles in solcher Weise nach des Knigs Willen angeordnet war, nahte sich der Bhmenknig in goldstrahlendem Gewnde und mit kniglicher Pracht, fiel dem rmischen König zu Fen und bat ihn demtig um die Regalien. berdies verzichtete er auf hunderttausend Mark Einknfte und vierzigtausend Mark, welche der Herzog von Osterreich gehabt und der Bhmenknig von der Knigin Margaretas her besessen hatte. Hierauf der- Die bis zum Jahre 1304 reichende Kolmarer Chronik erzhlt in erster Linie die Taten der beiden ersten Habsburgischen Könige, besonders die Rudolfs. Der unbekannte Verfasser will den Habsburgischen Standpunkt gegenber den brigen Thronbewerbern Ottokar von Bhmen und Adolf von Nassau verteidigen; er bemht sich dabei, auch diesen Gegnern volle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. ') Ottokar vermhlte sich 1252 mit der fast doppelt so alten Knigin Margareta. Diese Frau war die Witwe König Heinrichs, jenes ungeratenen Sohnes Kaiser Fried-richs Ii., und die Tochter des letzten sterreichischen Herzogs aus dem Hause Babenberg (t 1246). Ottokar hoffte, durch diese Heirat die reichen babenbergischen Allodien zu ge-Winnen und die bereits 1251 erschlichene Herrschaft in den alten babenbergischen Lndern Steiermark und Osterreich sicherzustellen.

4. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 141

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 141 vergebet und uns wieder in eures Kaufmanns Recht aufnehmt, in dem wir wie vordem mit euch gewesen sind . .Wenn diese Bitte zu Lbeck geschehen ist, sollen die Vertriebenen, die es wollen, von Stund an frei nach der Stadt Braun-schweig zurckkehren und dort bleiben... Dieselben Vertriebenen, sie mgen nach der Stadt zurehren oder drauen bleiben, sollen und wollen wir in all ihr Gut innerhalb oder auerhalb der Stadt oder wo immer sie es haben, wieder ein-setzen und wollen sie und ihr Gut treulich verteidigen wie uns selbst und unsere anderen Brger.... Und wir sollen und wollen den Rat zu Braunschweig in der Altstadt und in den anderen Weichbilden mit Kaufleuten, Rentnern und mit treuwrdigen Leuten besetzen, die dazu ntze sind nach alter Gewohnheit. Hiermit soll aller Unwille und Schaden, der auf beiden Seiten geschehen ist, fr ewige Zeiten geshnet sein und bleiben ohne Widerspruch und Einrede. 84. Die Verbrennung des Johann Hns. 1415. Quelle: Ulrich von Richental, Chronik des Konstanzer Konzils (oberrheinisch-alemannisch)^. bertragung: Otto H. Brandt, Ulrich von Richentals Chronik des Konzils zu Konstanz. Leipzig o. I. S. 7075. Wie das 2) geschehen war, verurteilten sie ihn als einen Ketzer, der wegen seiner Schlechtigkeit bestraft werden msse. Sie bergaben ihn den weltlichen Richtern und baten den König, ihn nicht zu tten, sondern ihn gefangen zu halten. Da sprach der König zu Herzog Ludwigs): Da ich der bin, der das weltliche Schwert fhrt, so nehmt ihn, lieber Oheim Herzog Ludwig, unseres und des heiligen Rmischen Reiches Kurfürst und unser Erztruchse, und tut ihm, wie einem Ketzer gebhrt, an unserer Stelle." Da rief Herzog Ludwig den Vogt von Konstanz, Hans Hagen, und sprach: Vogt, nimm ihn hin und verbrenne ihn als einen Ketzer." Dieser rief die Ratsknechte und den Henker herbei, damit sie ihn hinausfhrten, um ihn zu verbrennen. Sie durften ihm aber weder das Gewand, noch den Grtel, den Geldbeutel, das Messer, das Geld, die Hosen oder die Schuhe nehmen oder abziehen. Das geschah auch. Er hatte zwei gute schwarze Rcke von gutem Tuch und einen verzierten Grtel, zwei kleine Messer in einer Scheide und einen ledernen Geldbeutel, in dem wohl etwas sein konnte. Er *) Ulrich von Richental (j um 1438) war ein angesehener, wohlhabender Konstanzer Brger, der während des Konzils nahe Beziehungen zu den leitenden Mnnern hatte. Auf Grund des ihm infolge dieser Beziehungen zugnglichen Aktenmaterials und eines während der ereignisreichen Tage gefhrten Tagebuches schrieb er in den 20 er Jahren feines Jahrhunderts eine groe Chronik des Konzils, die er auf seine Kosten mit einer Reihe von Bildern versehen lie. Diese sehr beliebte und in neun alten Abschriften auf uns gekommene Chronik gibt uns zwar nur geringen Aufschlu der die innere Arbeit und Geschichte der Kirchenversammlung, lt uns aber eine klare Vorstellung von dem bunten bewegten ueren Treiben jener seltsamen merkwrdigen Welt gewinnen. 2) Sieben hohe kirchliche Wrdentrger hatten Hns die priesterliche Kleidung ab-gerissen. s) Es war der Pfalzgraf Ludwig Iii., ein Sohn des Kaisers Ruprecht von der Pfalz (14001410). Als Pfalzgraf bei Rhein war er Stellvertreter des Kaisers als des obersten Richters.

5. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 145

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 145 Die Stadt der Noriker, Nrnberg, vom Flusse Regnitz durchschnitten, drfen wir nicht bergehen. Wie herrlich ist das Aussehen dieser Stadt, der Glanz, die Lieblichkeit, die Ausschmckung, die Lebensweise, die Madtversassung; was knnte einer dieser in jeder Beziehung vollkommenen Stadt noch wnschen! Welch ein Anblick, wenn man aus Unterfranken kommt und sie von ferne beschaut; welche Majestt, welche Pracht, von auen betrachtet; welche Sauberkeit der Straen im Innern, welche Zierlichkeit der Huser! Was gibt es Groartigeres als die Kirche des heiligen Sebaldus, was Glanzvolleres als die des heiligen Laurentius? Was Stolzeres oder Festeres als die knigliche Burg, was Herrlicheres als die Grben und die Mauern? Wie viele Brgerhuser kann man dort finden, die fr Könige angemessen sind! Wnschen mchten der Schotten Könige, so trefflich zu wohnen, wie die mittleren Brger von Nrnberg. Die Schwaben haben jenseits der Donau viele Städte. Doch die Knigin von allen ist Ulm, eine mchtige und gar schmucke Stadt. Will man daher die Wahrheit sagen, so ist keine Nation in Europa, deren Städte -besser eingerichtet sind oder einen erfreulicheren Anblick bieten als in Deutschland. Wo ist bei euch eine Herberge, in der nicht aus Silber getrunken wird; wo ist eine Frau, ich sage nicht von Adel, sondern eine brgerche, die nicht von Gold glnzt! Sollen wir berichten von den Ketten der Ritter und den Zgeln der Pferde, aus reinstem Golde; von so vielen Sporen und Schwertscheiden, mit Edelsteinen bedeckt, und den Ringen, Wehrgehenken, Hmischen und Helmert, die von Gold strahlen? Wie viele wertvolle Gerte in den Kirchen; wie viele Reliquien, mit Perlen und Gold eingefat! Welche Gewnder der Altre und Priester! Was kann reicher sein als eure Kirchenschtze? Wie groß ist ferner bei den Fürsten, wie bei den Brgerschaften die Erfahrung in den Waffen, wie groß die bung; wie groß die Zucht des Gemein-wefens! Die in Deutschland geborenen Knaben lernen frher reiten als sprechen; unbeweglich hangen sie in den Stteln, während das Pferd dahinrennt. Sie tragen die lngeren Lanzen der Herren; abgehrtet gegen Klte und Hitze, werden sie von keiner Anstrengung berwltigt. Kein schwbischer oder frrt* kifcher Reiter begibt sich unbewaffnet auf die Reife. So leicht trgt er die Waffen wie feine Glieder. Die deutschen Krieger, nicht nur adlige, sondern auch Brget aus der niederen Klasse, haben Rstkammern in ihren Hufern, und bei jedem unvermuteten berfall oder Lrmruf kommen sie sofort bewaffnet hervor. Erstaunlich ist es und fast unglaublich, wie groß ihre Geschicklichkeit ist, die Pferde zu lenken, zu wenden und im Kreise zu führen, wie groß ihre Kunst im Pfeilfchieen, die bung im Lanzenwetfen, die Beweglichkeit der Schilde, die Kenntnis im Fechten mit den Schwertern, die Erfahrung mit den Wurfmafchinen und dem Belagerungsgert. Wer die ffentlichen Zeughufet der Deutschen gesehen hat, mu die sonstigen Rstkammern verlachen. Ein anderer Grund ist, der euer Reich mindert und es vernichten wird, wenn ihr nicht vorbeugt. Die Vielheit der Fürsten wird von den Weifen verworfen. Wenn ihr jedoch die frhere Hhe wieder erreichert wollt, fo leget die frheren Tugenden, die frheren Sitten wieder an! Und was vor allem notwendig ist, ziehet die Einheit der Spaltung vor! Wofern ihr dies tut, werdet ihr ohne Zweifel den alten Namen wieder erlangen und vielen groen Vlkern Gefetze vorschreiben. W. u. O. Heinze-Kinghorst. Quellenlesebuch. I. 10

6. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 185

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 185 - groes Gut und Geld, wie mir dann geboten worden, erlangt haben. Was aber Eurer Kaiserlichen Majestt und dem Hause Osterreich an Nachteil daraus entstanden wre, das haben Eure Kaiserliche Majestt aus hohem Verstand wohl zu erwgen......... Dem allen nach, so ist an Eure Kaiserliche Majestt meine untertnigste Bitte, Eure Kaiserliche Majestt wolle solche meine getreuen untertnigen Dienste gndiglich bedenken und mit Herrn Barges oder auf anderem Wege verschaffen und verordnen, da mir solche meine ausgelegte (Summe. Geldes samt dem Interesses ohne lngeren Verzug entrichtet und bezahlt werde....... Eurer Kaiserlichen Majestt untertnigster Jakob Fugger. D. Die Brger. Quelle: Seb. Franck: Chronika. Zeitbuch und Geschichtsbibel von An beginn bis 1531. Straburg 1531. Fundort: Albert Richter a. a. O. S. 176. Der dritte Stand sind die Brger oder die Stadtleute; deren sind etliche dem Kaiser, wie in den Reichsstdten, etliche den Fürsten verpflichtet, etliche sind fr sich, wie in der Schweiz und in den Freistdten. Ihr Gewerbe ist mancherlei und knstlicher als bei irgend einem Volke auf dem Erdreiche. Wiewohl vor-zeiten Barbaren und ein ungeschicktes, kunstloses, wildes, ungezhmtes, krieggieriges Volk, sind sie doch jetzt ein weltweises, kunstreiches Volk, dazu zu allen Hndeln khn und geschickt. Weiter ist auch in mchtigen Freistdten und Reichsstdten zweierlei Volk: gemeine Brger und die Geschlechter, die etwas edel sein wollen und auf adelige Manier von ihren Renten und Zinsen leben. Sie leiden keinen gemeinen Brger in ihrer Gesellschaft, ob er ihnen gleich an Reichtum gleichkommt, heiraten auch ebensowenig als der Adel unter sie, sondern gleich zu gleich heiratet, wer nicht ein Auswurf und nicht verschmht sein will. Doch haben sie ein Recht, <md ist kein Teil dem anderen unterworfen. Dies Volk lebt untereinander freundlich auf gemeinen und besonderen Pltzen. Da kommen sie zuhaus, reden, hantieren und laden einander. Die Kleidung ist alle Tage neu. Nicht lange, noch bei Menschengedenken, trug man spitzige Schuhe mit langen Schnbeln, kleine, enge, kurze Kleider, Kappen mit Zotten; jetzt ist alles anders und umgekehrt, weit, groß, die Schuhe breit. Der Weiber Kleidung ist jetzt kostbar, aber ehrbar gemacht und wenig zu tadeln, ausgenommen den frwitzigen berflu. In Messe hren und lesen lassen ist es ein andchtig und aberglubisch Volk, das viel aufs Messelesen hlt und oft auch vor Tags Mgde und Knechte zu der Frhmesse ntigt. Im Almosengeben ist es mild und freigebig, ernhrt viel Bettelmnche und andere Geistliche, deren sie einen Hausen haben, wie kaum ein anderes Volk. Desgleichen viel Stiftskirchen voller Chorherren, Domherren, Bischfe, Prlaten, bte, Prpste, Dekane usw. Spitler hat dies Volk nicht wenig; auch in den Stdten hin und her viel arme Schler und Halbpfaffen, *) mit Zinsen.

7. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 192

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
192 - jedoch mit Marderkehlen, grauem Buntwerk oder Schmaschen (Fellen von un-gebornen Lmmern) drfen gefttert werden. Die ungeftterten mgen sie an den Aufschlgen oder sonst mit einer halben Elle Sammet besetzen lassen. Das Stirnband von gezogener Gold- oder Silberborte oder Unzengolde soll nicht der iy2 Gulden wert sein. Zu Brustltzen darf nur brggifcher Atlas oder Samlot getragen werden. Die silbernen Leibgrtel der Frauen und Jungfrauen sollen nicht der 7 Lot wiegen und unvergoldet bleiben. Die silbernen Messerscheiden sollen, samt Zubehr, nicht der 2 Lot wiegen und nicht vergoldet werden. Den Frauen und Jungfrauen aller Stnde ist untersagt, ihre Beutel1) mit Perlen, Gold- oder Silberstcken zu besetzen, auch drfen sie so wenig als die Männer an den Schuhen und Pantoffeln Sammet tragen....... Dienstknechte drfen keine seidene Stoffe tragen, auch ihre Kleider, Mtzen, Hte, Baretts nicht mit Sammet oder Seide verbrmen, bei 1 Mark Strafe. Seidene Hosentrger sind ihnen verboten, ebenso das Fttern der Beinkleider mit Seide, Arras oder Zettin. Die Dienstmgde sollen kein purpurianisch... Ge-wand, die Elle der einen Gulden wert, zu irgend einem Kleide tragen, bei 1 Mark Strafe. Aber englisches, leidensches.... und geringes Tuch ist ihnen erlaubt. Zu Kollem und Brstchen drfen sie weder Seidenstoffe noch Samlot, Zayn oder dergleichen nehmen, sondern nur Tuch, auch keine Verbrmung darum setzen..... Sie sollen ferner keine Perlenbnder oder Goldborten, auch kein Pelzwerk an Kollern, Brstchen oder sonst, ingleichen kein Silberwerk tragen..... 115. Ordnung des Strasrechts durch Karl V. Quelle: Peinliche Gerichtsordnung Kaiser Karls V. 15322). Fundort: H. Zoepfl, Die peinliche G, K, K, V. Heidelberg 1842. S. 215 ff. Artikel 3. (Des Richters Eid.) Ich N. schwre, da ich soll und will in Pein-lichen Sachen Recht ergehen lassen, richten und urteilen, dem Armen als dem Reichen, und das nicht unterlassen, weder durch Liebe, Leid, Miete, Gabe, noch keiner anderen Sache wegen. Und sonderlich, so will ich Kaiser Karls V. und des heiligen Reiches peinliche Gerichtsordnung getreulich geloben und nach meinem besten Vermgen halten und handhaben..... Artikel 4. (Schffen oder Urteilssprecher Eide.) Artikel 5. (Schreibers Eide.) Artikel 19. (Vom Begriff des Wrtleins Anzeygung" (Item, wo wir noch-mals redlich Anzeigen melden, da wollen wir allerwegen redliche Wahrzeichen, Argwohn, Verdacht und Vermutung auch gemeint haben, und damit die brigen Wrter abschneiden^). Artikel 20. (Da ohne redliche Anzeygung" niemand soll peinlich gefragt werden.)4) Item, wo nicht zuvor redlich Anzeichen der Missetat, darnach man fragen *) Taschen, die am Grtel herabhingen. 8) Die peinliche oder Halsgerichtsordnung Karls V., die sogenannte Carolina, vom Jahre 1532 hat das deutsche Recht zwei Jahrhunderte hindurch .beherrscht; allerdings setzte sich noch neben ihr das Gewohnheitsrecht weiter durch. Sie war die erste wirkliche Kodifikation, durch die auf dem Gebiet des Strafrechts und Strafprozesses der Dualismus des einheimischen und des fremden Rechts berwunden wurde. 3) Gemeint sind hier beweiskrftige Indizien. *) Unter der peinlichen Frage" ist die Folter zu verstehen.

8. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 210

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 210 - fangen worden war. Dieser sagte zu mir: Pfaffe, lauf, du mut sonst sterben." Auch sagte er, er wre gut schwedisch. Ich fate Vertrauen zu dem Rate und bat ihn, wenn ich liefe, sollte er mir zum Scheine nachreiten, als wenn er mich einholen wollte. Und also geschah es, da ich den Kroaten entkam. Der reiche Kaspar aber mute an jenem Orte elend sterben. Sie haben ihm die Kniekehlen entzwei gehauen. Darber ist er an diesem Orte liegen geblieben und wurde nach Abzug der Feinde gefunden. Ich aber lief im Eichenholze ungefhr eine ganze Stunde fortwhrend, konnte keinen dichten Busch ersehen, worin ich mich verbergen konnte, fiel endlich gar in eine Wasserlache. Ich war so matt vom Laufen, da ich nicht weiter konnte. Also sa ich, bis es Nacht wurde, stand auf und ging immer dem dichten Gebsch nach; so kam ich heraus, da ich gen Seidenstadt hinaussehen konnte. Ich schlich mich ins Dorf, und weil ich Hunde bellen hrte, hoffte ich, Leute zu Haus an-zutreffen, aber da war niemand. Ich ging deswegen in einen Stadel und wollte mich zu Nacht auf dem Heu behelfen. Da schickt Gott, da die Nachbarn, die im Strauchloche sich verkrochen gehabt, eben hinter diesem Stadel zusammenkommen und beraten, wo sie sich wieder sammeln, und wo sie hingehen wollen. Das konnte ich deutlich hren, stieg deswegen herab und ging auf das Haus zu. Da war der Bauer gerade hinein, hatte ein Licht angezndet, stand im Keller und rahmte die Milch ab, die er essen wollte. Ich stand oben am Loch, redete ihn an und grte ihn. Er erschrak sehr, als ich ihm aber sagte, da ich Pfarrer zu Poppenhausen und von Soldaten ausgezogen wre, trug er die Milch herauf, und ich bat ihn, da er mir bei seiner Nachbarschaft von Kleidern etwas zuwege brchte, ich wollte mit ihnen, wohin sie auch gehen wrden. Er ging aus, unter-dessen machte ich mich der seinen Milchtopf und leerte ihn ganz aus. Es hat mir mein Lebtag keine Milch so wohlgeschmeckt. Er kam nebst andern wieder, und brachte mir einer ein Paar alte lederne Hosen, die von Wagenteer sehr bel rochen, ein anderer ein Paar alte Riemenschuhe, ein anderer zwei Strmpfe, einen grnen und einen weien wollenen. Diese Livree schickte sich weder fr einen Reisenden noch fr einen Pfarrer. Dennoch nahm tch's mit Dank an, konnte aber in den Schuhen nicht gehen, denn sie waren hart gefroren. Die Strumpf-sohlen waren zerrissen, und ich ging also mit ihnen mehr barfu als beschuhet gen Hildburghausen. Wenn wir uns umsahen, so sahen wir, wie es im Jtzgrund an vielen Orten lichterloh aufbrannte. Damals gingen auch Ummerstadt, Rodach, Eisfeld und Heldburg im Feuer zugrunde. Ich machte mit meiner Ankunft solchen Schrecken und Furcht zu Hildburg-hausen, da sich niemand sicher wute, obgleich die Stadt starke Wache hielt. Mir aber war nur die Sorge, wie ich ein ehrlich Kleid, Strmpfe, Schuhe usw. bekommen mchte, ehe wir von da ausrissen. Ging deswegen unbeschuhet zum Herrn Brgermeister Paul Waltz, zum Diakonus usw. und bat, mir etwas zu schenken, damit ich mich ehrlich bedecken mchte. Herr Waltz schenkte mir einen alten Hut, der war fast eine Elle hoch, entstellte mich mehr als etwas anderes, gleichwohl setzte ich ihn auf. Herrn Schnetters Eidam schenkte mir ein Paar Hosen, die der den Knien zugingen, die waren noch gut, Herr Dressel ein Paar schwarze Strmpfe, der Kirchner ein Paar Schuhe. Also war ich staffieret, da ich ohne Scham unter so viel tausend fremden Leuten, die in der Stadt Sicherheit suchten, und unter den Brgern mich durfte sehen lassen. Der Hut aber entstellte mich gar sehr, darum trachtete ich auf Gelegenheit, wie ich einen anderen der-

9. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 10

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 10 - zu erwarten, das sie in die Schlachten tragen, jene Framea, die den blutigen Sieg erkmpfen soll, und die Mahlzeit mit ihren, wenn auch eben nicht aus-gewhlten, doch reichlichen Schsseln gilt als Sold. Die Mittel zum Aufwnde geben Krieg und Raub. Das Land zu beackern oder des Jahres Segen ab-zuwarten, dazu mchte man sie minder leicht bewegen, als einen Feind heraus-zufordern und sich Wunden zu erkmpfen. Ja, trge und mattherzig dnkt es sie, mit Schwei zu erwerben, was man mit Blut erkaufen kann. 15. So oft sie nicht zum Kriege ausziehen, wenden sie nicht viel Zeit auf die Jagd, mehr auf Ruhe, ganz dem Schlafe und dem Essen hingegeben. Die Tapfersten und Kampflustigsten wetteifern im Nichtstun; die Sorge fr Haus, Herd und Land wird den Weibern, den Greisen und den Schwchlichsten der Familie bertragen, sie selbst rhren sich nicht. Ein wunderbarer Zwiespalt der Natur, da dieselben Menschen so die Trgheit lieben und die Ruhe hassen. Brauch ist es bei den Gemeinden, aus freien Stcken und kopfweise den Fürsten etwas vom Ertrage ihrer Herden oder ihres Bodens darzubringen, was, als Ehrenzoll empfangen, zugleich dem Bedarfe zu Hilfe kommt. Vorzglich freuen sie sich der die Geschenke benachbarter Stmme, wie sie nicht nur von ein-zelnen, sondern auch von Gemeindewegen geschickt werden: ausgesuchte Pferde, groe Waffen, Pferdeschmuck und Halsketten. Jetzt haben wir sie auch schon Geld anzunehmen gelehrt. 16. Da die germanischen Vlkerschaften keine Städte bewohnen, ist hin-lnglich bekannt; sie dulden nicht einmal unter sich verbundene Wohnungen. Hier und da zerstreut, hausen sie weit voneinander, wie ihnen gerade eine Quelle, ein Feld, eine Waldung behagt hat. Drfer legen sie nicht nach unserer Weise an, so da die Gebude aneinander stoen und zusammenhngen; jeder umgibt sein Haus mit einem leeren Rume, sei es zur (Sicherung gegen Feuersgefahr, sei es, weil sie des Bauens wenig kundig sind. Auch sind Mauersteine oder Ziegel bei ihnen nicht im Gebrauch; zu allem wenden sie unbehauene Baumstmme an, ohne Rcksicht aus Schnheit oder freundliches Aussehen. Einige Stellen bestreichen sie sorgfltig mit einer so reinen und glnzenden Erdart, da es wie Malerei und bunte Linien aussieht. Sie pflegen auch unterirdische Hhlen auszugraben und belegen sie oben mit Mist, als eine Zuflucht fr den Winter und eine Vorrats-kmmet fr die Feldfrchte. Denn die Strenge des Winters wird durch der-gleichen Anlagen gemildert, und wenn einmal der Feind kommt, so verheert er, was offen daliegt; Verstecktes und Vergrabenes ahnt er entweder nicht, oder es entgeht ihm eben deshalb, weil es gesucht werden mte. 17. Als Krperbedeckung dient allen ein Mantel, durch eine Spange oder, wenn es daran fehlt, durch einen Dorn zusammengehalten. Im brigen unbekleidet, bringen sie ganze Tage am Herde und am Feuer zu. Die Reichsten tragen zum Unterschiede einen Rock, der nicht, wie bei den Sarmaten und Parthern weit und bauschig ist, sondern eng anschliet und die einzelnen Glied-maen gleichsam abformt. Auch Tierfelle tragen sie: die, welche hart am Rheni wohnen, ohne Achtsamkeit, die weiter entfernten mit mehr Wahl, wie ja denn ihnen keine Kultur durch den Handel zugefhrt wird. Sie whlen sich die Tiere ans und besetzen die abgezogenen Felle mit anderen bunt gefleckten von Tieren, !) Sarmaten wohnten im russischen Steppengebiet bis zur Wolga; die Parther waren ein wildes Volk im heutigen Iran.

10. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 121

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 121 - 72. Aus dem deutschen Bauernleben im 13, Jahrhundert. Quelle: Wernher der Grtner a. a. O.1). bertragung: Max Oberbreyer a. a. O. S. 1630. Dem Alten schuf das Ungemach. Zu seinem Sohn er endlich sprach: Bleib' bei dem Pfluge, rat' ich dir, Dann treib' ich auch mit dir den Stier, Bebau' mit dir vereint das Feld: Dann scheid'st dereinst du von der Welt Geehrt und ehrlich so wie ich. Bei Gott, dessen verseh' ich mich! Wahrhaftig und getreu bin ich Und kein Verrter sicherlich. Dazu bezahl' ich alle Jahr', Wie sich's gebhrt, den Zehnten gar. Ich lebt' all' meine Lebenszeit Stets ohne Ha und ohne Neid." Der Sohn sprach: Lieber Vater mein, O schweig und la das Reden sein: Es mu mein Wille nun geschehn, Ich will in Wahrheit jetzo sehn, Wie an dem Hof das Leben schmecke. Ich will auch ferner deine Scke Nie mehr auf meinem Nacken tragen; Ich werde dir auch deinen Wagen Nicht mehr mit Mist beladen. Mich treffe Gottes Schaden, Wenn ich den Stier dir spanne an Und deinen Hafer s' fortan: Das pate nimmermehr frwahr Zu meinem langen, blonden Haar Und meinem ppigen Gelock Und, der so gut mir steht, dem Rock Und nicht zu meiner schnen Hauben Mit ihren seid'nen Turteltauben, Die drauf genht von schnen Frauen. Ich helf' das Land dir nimmer bauen!" Mein lieber Sohn, o bleibe hier! Der Meier Ruprecht bietet dir Zum Eheweib fein einzig Kind; Viel Schafe, Schweine, manches Rind Gibt er als Mitgift dir dazu. Bei Hofe leidest Hunger du Und mut dich schinden dort und plagen Und alle Freude dir versagen. Nun folge meiner Lehre! Dir bringt es Nutz und Ehre. Doch selten dem sein Glck gelingt, Der wider seine Ordnung ringt, Und deine Ordnung ist der Pflug. Hofleute findest du genug, Wohin du deine Blicke lenkst. Bei Hof', mein Sohn, du dich nur krnkst; Das schwr' ich dir beim hchsten Gott; Du wirst des echten Hflings Spott. O glaub' mir das, mein lieber Sohn. Folg' meinem Rat und la davon!" Nein, Vater, wrde ich beritten, So will ich in den hf'fchen Sitten Wahrhaftig grab' so wohl befiehlt Wie die, so stets zu Hofe gehn. Wer biefe Haube schn gestickt Auf meinem Haupte htt' erblickt, Der wrbe taufenbmal wohl schwren Ich mt' zum Ritterstaub gehren. Ob ich bein Vieh bir auch geweibet Und lange bebten Pflug geleitet, Wahrhaftig, wenn ich mich nur kleibe Mit dem Gewanb, mit dem sie beibe Mich ausgestattet schmuck und fein, Die Mutter und die Schwester mein, 1) Der Bauerssohn Helmbrecht ist von Mutter und Schwester mit einer glnzenden, reich gestickten Haube und so schnen Kleidern ausgestattet, da kein Bauer sich ihm vergleichen kann. Dafr steht fein Sinn nach dem Ritterleben. Der Vater versucht nun, ihm die Luft am Rittertum auszureden. Die Worte des alten Bauern lassen uns einen tiefen Einblick in die unabhngige Gesinnung des alten freien Bauernstandes tun, während die Antworten des jungen uns in die Anschauungen der jungen Welt einfhren.
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