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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 31

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 31 — 4. u. 5. Stadt- und Landkreis Lüneburg. Den Kreis durchzieht von Süden nach Norden die Ilmenau, die von rechts die Neeze ausnimmt. Der nördliche Teil an der Neeze und Elbe ist ein weites flaches Wiesen- land und so wasserreich, daß zur Entwässerung der Niederung der Neezekanal angelegt werden mußte; der südliche Teil ist Heideland. Drei Eisenbahnen durchschneiden den Kreis: Wittenberge-Lüneburg-Buchholz, Hannover-Lüneburg-Hamburg und Lüneburg-Lübeck. Die Stadt Lüneburg, der Sitz der Regierung und des Landrats, hat 22 000 Einwohner. Sie ist altertümlich gebaut. Die Giebelseite der alten Häuser sieht nach der Straße und hat treppensörmige Aufgänge. Der quadratisch angelegte Marktplatz wird von schönen Bauten umgeben. Auf der Westseite liegt das Rathaus, das sehr viele Alter- tümer, Kunstsachen und Gemälde enthält. Es trug ehemals sieben Türme, hat aber bei einer Reparatur nur einen Turm erhalten. Die Nordseite nimmt das Schloß ein, das jetzt als Kaserne benutzt wird. Die in der Nähe gelegene Nikolaikirche ist im rein gotischen Stil erbaut, doch ist der Turm nicht fertig geworden. Die Michaeliskirche unweit des Kalkberges birgt in ihrem Grabgewölbe die Überreste Lüne- burger Fürsten. Mit dieser Kirche äußerlich verbunden ist das ehemalige Michaeliskloster, in dessen Räumen jetzt das Lehrerseminar ist. Weithin schaut der Iii m hohe Turm der Johanniskirche, an einem rechteckigen Platze, dem Sand, gelegen. In der Nähe befindet sich das Johanneum mit der Realschule und dem Gymnasium. Zu erwähnen sind noch die katholische Marienkirche, das Schwur- und Landgerichts- gebäude und die Post. — Lüneburg ist Knotenpunkt der Bahnen und entwickelt deshalb einen lebhaften Verkehr. Veranlaßt wird derselbe besonders durch die sehr ergiebigen Gips- und Kalkbrüche, die altberühmte Saline und eine rege Fabrikthätigkeit (Eisengießerei, Zementfabrik, Tapetenfabrik:e). Die Saline liegt vor dem Sülzthor, im Südwesten der Stadt; unaufhörlich entsteigt den zahlreichen hohen Schorn- steinen ein dunkelschwarzer Rauch. Die Salzquelle ist neben der von Halle die bedeutendste Norddeutschlands. Sie hat

2. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 6

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
— 6 — dem Billing zu Ehren Hermann getauft werden. Das Meiersche Wohnhaus, das freilich nicht mehr das ursprüngliche ist, ent- hält einen großen Saal mit hohen Fenstern, in denen sich viele Wappen von Lüneburger Herzogen, von Hermann Billing an, befinden. Das Bild Billings ist eine Nachahmung des Gemäldes dieses Herzogs im Michaeliskloster zu Lüneburg. Darunter befinden sich folgende Verse: Hermann Billich bin ich genannt, Dem römischen Reiche wohl bekannt. Ein Edelmann von Stübeckshorn, War von schlechtem Stamm geboren. Kunst, Tugend und Gerechtigkeit ich bracht, Daß der Kaiser Otto mich zum Fürsten macht. Da ich nun erhoben zu einem Herrn, Stift't ich Gott und dem Adel zu Ehren, Und baut das Kloster zu St. Michael fürwahr, Daneben Lüneburg das Schloß alldar. War züchtig, streng in aller That, Otto der Gerechte mich drum begnad'. Über die Entstehung des Namens Billing läßt sich die Sage folgendermaßen aus: Einst hütete ein Knabe bei Stübeckshorn die Schafe seines Vaters. Da gewahrte er einen Haufen prächtiger Reiter, deren Harnische im Sonnen- glänz blinkten. Ihnen voran ritt der Kaiser Otto. Jetzt bogen die Reiter von der Straße ab und trabten querfeldein über Äcker und Wiesen. Erzürnt stellte sich der Schäfer den dreisten Reitern in den Weg. „Kehrt um!" rief er mit flammendein Blick, „die Straße ist euer, das Feld ist mein!" Dabei drohte er mit einem Beil, das an seinem Schäferstabe befestigt war. Die kecke Art des Knaben gefiel dem Kaiser, und er fragte nach dem Hause seines Vaters. „Dort unter jenen Bäumen wohnt mein Vater", erwiderte der Knabe sanfter. Kaiser Otto bat nun den Vater, den Knaben mit sich nehmen zu dürfen. Gern willigten Vater und Sohn ein. Von nun an nannte der Kaiser den Knaben Hermann Bieling oder Billing wegen des Beiles, das vlattd. „Biel" heißt. So- weit die Sage. Die neuere Geschichtsforschung hat nachge- wiesen, daß Billing von hohem Adel gewesen ist. Sein Vater

3. Der Regierungsbezirk Lüneburg - S. 33

1895 - Lüneburg : Herold & Wahlstab
- 33 — halb dies geschehen, deutet die Sage folgendermaßen. Am Morgen des 30. Apr. 1372 war ein mit Korn beladener Esel aus dem Kloster nach der Mühle getrieben worden. Als nun Vetter Langohr gemessenen Schrittes wieder heim- trabte, ward sein Führer mit Schrecken gewahr, daß die lichte Lohe aus dem Dache des Klosters schlug. Ohne sich um den Esel zu bekümmern, stürzte er ins Kloster, um zu retten. Das Feuer aber griff so rasend um sich, daß der Bau bald zusammenbrach. Als die allgemeine Verwirrung sich gelegt hatte, dachte der Treiber wieder an seinen Esel. Zu seinem Erstaunen fand er den Grauen, mit den Mehl- sacken auf dem Rücken, ganz ruhig in der Klosterwiese weiden. Seine Last lieferte den verarmten Nonnen das erste Brot, dazu entnahmen sie aus dem Verhalten des Esels die Lehre: „Wenn Gott uns verlassen wollte, hätte er uns nicht durch den Esel feinen Segen gezeigt." Das Kloster ward nun auf der Weide erbaut und zum ewigen Gedächtnis das Bild des beladenen Esels in ein Fenster des Kreuzganges gemalt. — Das Lüner Kloster ist mit hohen Mauern umgeben und ent- hält außer den Gebäuden einen weiten Hofraum nebst Garten. In das Kloster führt nur ein Eingang. Zu beiden Seiten des überwölbten Kreuzganges ist eine Reihe von Zimmern, unter denen der Speisesaal (Refektorium oder Remter) das größte ist. Im oberen Stockwerk befinden sich die Zellen d. h. kleine Wohnungen mit einem Bett und einem Fenster. Von den Zellen aus führt ein langer Gang auf das Chor der an- stoßenden Kirche. Das Kloster ist aus vier rechteckigen Ge- bäuden so zusammengesetzt, daß sie einen quadratischen Kirch- Hof umschließen. Ein Blick durch die mit wertvollen Glas- Malereien versehenen Fenster erinnert überall an das Ende des Irdischen. — Früher waren die Klöster Wohnsitze der Frömmigkeit und des Fleißes. Viele unserer Blumen, Gewürz- und Gemüsepflanzen, Getreidearten und Obstsorten wurden in _ den Klostergärten gezogen; auch für den Fortbau der Wissenschaft waren die Mönche thätig. Nach und nach aber wurden die Klöster Stätten des Müssiggangs, der Schwelgerei und Zuchtlosigkeit. (Vgl. S. 10.) Bei der Einführung der Reformation ließ Herzog Ernst der Bekenner die Nonnenklöster bestehen. Auch Kloster Lüne blieb, ist aber jetzt nur noch W. Bube, Der Regierungsbezirk Lüneburg. 3
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