— 20 —
/
An diese Urgesteine lagern sich der Vogesen-und
der bunte Sandstein in Schichten an und bilden den
Hauptkamm der nördlichen, sowie den westlichen Abhang der
südlichen Vogesen. Dann folgen in dem wellenförmigen
Moselbecken der Muschelkalk, Keup er, der schwarze und
der weiße Jurakalk, welche Gesteinarten oft mit Thonlagern
wechseln und durch Verwitterung den fruchtbaren Ackerboden
Lothringens bilden. Die Hügel am Fuße des östlichen
Vogesenabhanges, sowie die Fortsetzung des Jura im Ober-
elsaß bestehen ebenfalls aus Kalk und Thonablagerungen.
Die Thäler sind mit Schwemmboden bedeckt, dem häufig
fruchtbare Dammerde beigemengt ist, welche aus der Ver-
wesung von Pflanzen und Thierüberresten entsteht*.)
M ineralien^
Elsaß-Lothringen ist ziemlich reich an nützlichen Mine-
ralien. Überall findet man im Gebirgs- und^Hügellande
Steinbrüche zu Bausteinen.
Eine Art grobkörnigen Kalkes (Marmor) findet sich bei
Delme. Gyps giebt es an vielen Orken. Das Land zwischen
der franz. Nied und der Mosel enthält den Schwarzkalk,
welchen man als Mörtel zu Wasserbauten verwendet, weil
er unter Wasser hart wird.
Das Gebiet der oberen Seille uizd die Gegend von
Saaralben sind reich an Salz^-^"^
Ergiebige Kohlengruben finden sich im Saarbecken, im
Kreise Forbach. Die größten Torfstiche sind im Landkreise
Straßburg, aus welchen die Tuchfabriken von Bischweier
jährlich über 600,000 kg zur Kesselfeuerung beziehen. Klei-
nere Torflager trifft man an anderen Orten von Unterelsaß,
sowie in den Kreisen Altkirch und Colmar.
An verschiedenen Orten des Kreises Weißenburg, in
Schwabweiler, Pechelbronn und Kleeburg, gewinnt man
Hier sind einfache Beschreibungen dieser Gesteine am Platze,
wenn sie nicht schon in dem besonderen Naturgeschichtsunterricht
gemacht worden sind.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T144: [Stadt Frankreich Münster Straßburg Metz Mainz Elsaß Bischof Frieden Trier], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
— 181 —
4. Die römische Wasserleitung: bei Jouy.
Zur Zeit, als die Römer unser Heimatland besetzten,
sollte ein vornehmer Herr aus Metz eines Tages beim ersten
Schlage der Morgenglocke in Ancy sich einstellen. Als er nun
bei Jouy an die Mosel kam, fand er diese derart angeschwollen,
daß er sie weder durchwaten noch durchschwimmen konnte.
Einen Kahn konnte er nirgends auffinden, und Brücken gab
es damals noch nicht. In dieser Bedrängnis erschien ihm der
böse Geist, der sich erbot, noch vor der Morgenstunde eine
Brücke über den Fluß zu bauen, falls ihm der Mann seine Seele
verpfände. Der Vertrag wurde abgeschlossen, und Satan be-
gann den Bau. Der liebe Gott aber, der das unredliche Benehmen
des Teufels zuschanden machen wollte, ließ an diesem Tage
die Morgenglocke viel früher läuten als gewöhnlich. Der Teufel
mußte nun fliehen, bevor er seine Verpflichtung erfüllt hatte,
und das Werk ist bis zum heutigen Tage unvollendet geblieben.
Die Seele des Mannes aber hat der Teufel nicht bekommen;
denn der hl. Klemens bekehrte den Verirrten und überzeugte
ihn, daß man in aller Not Gott allein, den wahren Helfer, an-
rufen solle.
So erzählt die Sage, die es bekanntlich mit geschichtlichen
Tatsachen nicht so genau nimmt. In Wirklichkeit ist die «Teu-
felsbrücke» von den Römern erbaut worden. Die Zeit ihres
Entstehens ist uns nicht genau bekannt. Wir wissen nur, daß
Metz unter der Herrschaft der Römer schon eine bedeutende
Stadt war, die jedoch kein gutes Trinkwasser hatte. Den Rö-
mern aber waren reiche Wasser quellen an der Stelle bekannt,
wo jetzt Gorze sich befindet. Deshalb soll schon der Kaiser
Augustus den Bau einer Wasserleitung geplant haben, welche
allem Anscheine nach im 2. Jahrhundert nach Christi Geburt
vollendet worden ist. Sie war derart eingerichtet, daß sie das
Wasser unter stetem leichtem Gefälle bis vor die Stadt Metz
leitete. Das Moseltal und die Mosel selbst mußten in einer
Länge von mehr als einem Kilometer und stellenweise turm-
hoch überbrückt werden. Ein solch großartiger Bau war gewiß
keine leichte Arbeit; doch haben ihn die Römer meisterhaft
ausgeführt, und noch heute bewundert man das felsenharte
Mauerwerk.
Mit dem Einfalle der Germanen im Laufe des 5. Jahr-
hunderts ist die Wasserleitung außer Gebrauch gekommen.
TM Hauptwörter (50): [T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T80: [Rhein Stadt Festung Mainz Maas Straßburg Frankreich Metz Elsaß Deutschland], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T105: [Stadt Dom Jahrhundert Zeit Bau Kirche Rhein Baukunst Deutschland Mainz], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer]]
236
Sie verbrennen ohne zu flammen, sind viel reiner und geben
mehr Wärme als die Kohle.
Die Öfen waren aber nicht immer fo schön geformt und
so zweckmäßig eingerichtet, wie heute, da man den Zug regeln
und die Hitze nach Belieben vermehren oder vermindern kann.
Bon den neuesten Heizungsarten, Luft-, Gas- und Dampfheizung,
wodurch weder Ruß noch Rauch entstehen und die in größeren
Räumen gebraucht werden, wußten unsere Vorfahren nichts.
Nicht einmal die Streich- und Zündhölzer waren ihnen gegen
1850 bekannt. Wenn sie Feuer anzünden wollten, mußten sie die
aufbewahrte Glut zu Hilfe nehmen, bei dem Nachbar einen
Brand erbitten oder Feuerstein, Zunder und Feuerstrahl zur Hand
nehmen.
D. Der Verkehr auf dem Lande.
Noch um 1840 konnte man zu Lande nur mit dem Wagen
oder zu Fuß reisen. Für größere Reisen benutzte man gewöhnlich
den Postwagen. An den Landstraßen befanden sich in ange-
messenen Zwischenräumen Poststationen, wo die Pferde ge-
wechselt wurden. Von Metz nach Straßburg fährt man heute
mit der Eisenbahn in drei Stunden; früher brauchte man mit der
Postkutsche soviel Tage dazu. Die erste deutsche Eisenbahn mit
Dampfbetrieb fuhr von Nürnberg nach Fürth; sie wurde im
Jahre 1835 vollendet. Seit der Zeit sind die Eisenbahnen derart
vermehrt worden, daß es heute kaum ein Dorf gibt, welches mehr
als einige Stunden von einer Eisenbahnstation entfernt liegt.
Gegen 1840 brauchte ein Brief über eine Woche, um von
Berlin nach Straßbnrg zu gelangen; die Beförderung kostete 2
bis 3 Mark. Mit der Paketbeförderung war es noch schlimmer.
Heute schickt man in 24 Stunden für 10 Pfg. einen Brief durch
ganz Deutschland. Der Kaufmann bestellt seine Waren brieflich
und hat sie schon in wenigen Tagen im Hause. Eine herrliche
Erfindung ist der Telegraph, der jetzt alle Städte der gesitteten
Welt miteinander verbindet. Was sich morgens in Berlin und
Paris ereignet, lesen wir abends in der Zeitung. Neuerdings
hat man die „Telegraphie ohne Draht" erfunden, bei welcher die
Drahtverbindung fehlt. Diese Erfindung ist jedoch noch nicht zum
Abschluß gebracht. Eine andere nützliche Erfindung der neuesten
Zeit ist die des Fernsprechers oder Telephons. Die Kaufleute
brauchen nun nicht einmal mehr ihr Haus zu verlassen, um wich-
tige Geschäfte auf hundert Stunden und mehr Entfernung münd-
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T110: [Tag Jahr Stunde Nacht Monat Uhr Zeit Winter Sommer Juni]]
Extrahierte Ortsnamen: Berlin Deutschland Berlin Paris
— 353
Gute Milch ist sehr nahrhaft und leicht verdaulich; sie ist ein
Nahrungsmittel von hohem Werte. Daher ernähren sich sowohl
der Mensch als auch viele Tiere iu ihrer ersten Jugend nur von
Ästilch. Nach Cronberger.
53. Der Flußkrebs.
Wenn ein Schüler im Lernen den Krebsgang geht, so ist das
schlimm; denn der Krebs schwimmt rückwärts. Diese Bewegung
bringt er dadurch hervor, daß er die aus Schuppen gebildete
Schwanzflosse kräftig nach unten schlügt. Er liebt hohle Flußufer
und Wurzelgeflechte von Uferbäumen als Wohnung. Dort hält
er sich tagsüber versteckt auf; nachts aber wandert er im schlam-
migen Wasser nach Nahrung umher. Klares Wasser und allzu
raschen Fluß scheut er. — Recht gefräßig muß er sein; darauf
weisen seine kräftigen, vielgestalteten Freßwerkzeuge hin. Selbst
im Magen hat er eine Art Zähne, die das Kauen fortsetzen, das
er mit seinen Kieferfüßen angefangen hat. Er verzehrt allerhand
Wassertierchen und weiche Pflanzen, mit Vorliebe aber solche,
die in Verwesung übergehen; Aas gilt ihm als Leckerbissen.
Seine Gefräßigkeit wird ihm häufig zum Verderben. Auf
einem vierseitigen Netze wird in der Mitte ein Stück stark riechendes
Fleisch oder ein mit Petroleum bestrichener toter Frosch befestigt
und ins Wasser gelassen. Da die Krebse sehr empfindlich sind für
solche Gerüche, steuern sie bald von allen Seiten dem Netze zu,
kriechen darauf und werden dann aus dem Wasser gehoben.
Der Krebs ist etwa handlang und grünlichbraun, gekocht
aber ist er rot. Seine Augen stehen am Grunde des Kopfes auf
Stieleu und lassen sich nach allen Richtungen drehen und in
Rinnen legen. So kann sich der Krebs umsehen, obgleich sein
Kopf unbeweglich ist; denn Kopf und Brust find verwachsen und
mit einem kalkigen Panzer bedeckt.
Alljährlich, wenn ihm dieser harte Rock zu knapp wird, zieht
er ihn aus und läßt sich einen neuen wachsen. Er reibt, strampelt
und arbeitet so lange, bis er sein steifes Kleid los ist. Am schwie-
rigsten ist es, die Stiefel von den Beinen zu streifen; nicht selten
reißt das Bein mit ab. Das schadet aber nichts, da Fühler und
Scheren wieder nachwachsen. In Seitenhöhlen des Magens
liegen die sogenannten Krebsaugen; das sind kalkige Linsen, aus
denen er nach der Häutung den neuen Hautpanzer erzeugt.
Nach einigen Tagen schon ist der neue Rock fertig. Der entkleidete
weiche Krebs heißt Butterkrebs.
Oberkl.-Leseb.
12
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden]]
— 306
werden! Soll dies vermieden werden, so muß in den Zimmern
die größte Reinlichkeit herrschen und der Staub durch häufiges
Abreiben der Möbel und durch Aufwaschen des Bodens entfernt
werden. Ebenso wie durch Staub wird die Luft durch Ofen-
und Tabakrauch verdorben und zum Atmen unbrauchbar.
Auch Lampenlicht, Gasflammen und Ofenfeuer verderben die
Luft, indem sie den Sauerstoff verzehren und der Luft schäd-
liche Gasarten beimischen. Dasselbe geschieht durch längeren
Aufenthalt vieler Menschen in einem geschlossenen Raume.
Es muß daher recht oft durch Öffnen der Fenster reine Luft
in die Zimmer geleitet werden. Ist man gezwungen, längere
Zeit in einem mit staubiger oder rauchiger Luft gefüllten Raume
zu verweilen, so atme man nur durch die Nase und nicht durch
den Mund, da durch den Nasenschleim die eingeatmete Luft
teilweise gereinigt wird.
Viele Menschen haben schon beim Graben oder Reinigen
von Brunnen ihr Leben verloren, indem sie eine mit Kohlen-
säure vermischte Luft einatmen mußten. Dieselbe Kohlensäure
kommt auch in Kellern und Brauereien vor, wo Flüssigkeiten
in Gärung begriffen sind. Die Luft kann an solchen Orten so
schädlich werden, daß Menschen, welche hineinkommen, auf
der Stelle tot niederstürzen. Die Vorsicht gebietet daher, die
Beschaffenheit der Luft zu prüfen, bevor man in einen Brunnen
steigt oder in einen Raum sich begibt, wo gärende Flüssigkeiten
sind. Dies geschieht durch ein Licht. Brennt das Licht gut,
so ist keine Gefahr vorhanden; brennt es aber düster, oder
erlischt es, so muß man durch einen frischen Luftzug die schäd-
liche Luft hinauszuschaffen suchen. Die Luftart, welche sich
bei dem Glühen von Holz- und Steinkohlen entwickelt, nennt
man Kohlenoxydgas, und dieses ist gefährlich, wenn es ein-
geatmet wird. Schon manche Menschen sind erstickt in ihren
Betten gefunden worden, weil sie die Unvorsichtigkeit begangen
hatten, vor dem Schlafengehen das Ofenrohr zu schließen, ob-
wohl die Glut im Ofen noch nicht ausgebrannt war.
Aber nicht nur unreine, auch zu heiße oder zu kalte Luft
kann Erkrankungen der Atmungswerkzeuge hervorrufen. Be-
sonders schädlich ist der plötzliche Wechsel von warmer und
kalter Luft. Wenn du daher im Winter aus dem warmen Wohn-
und Schlafzimmer ins Freie trittst, so atme nur durch die Nase
oder halte ein Tuch vor Nase und Mund. Die so eingeatmete
Luft ist nämlich schon etwas erwärmt, bevor sie in Kehlkopf
und Lunge eindringt, und kann uns nicht mehr so leicht schaden.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung]]
356
Ruß ziehen den Blitz an. Wenn du auf der Straße bist, so geh
in der Mitte, weil ein einschlagender Blitz leicht Steine von den
Häusern wirft und von einer Dachrinne auf den Menschen ab-
springen kann. Wenn du im Freien bist, so tritt nicht unter hohe
Bäume, um Schutz gegen den Regen zu suchen. Wenn du im
Freien fährst, so steig vom Wagen, bleib aber nicht zu nahe an den
Pferden.
Nach einem Gewitter ist die Natur wie neubelebt. Die Luft
hat sich abgekühlt, die Blätter der Pflanzen erheben sich und
prangen in frischem Grün. Die Blumen mit ihren Regentropfen
sehen aus wie erschrockene Kinder, denen die hellen Tränen noch
in den Augen stehen. Die Vögel singen fröhlicher als zuvor- die
Brust des Menschen atmet freier und leichter. Nach Wetzn
56. Elektrizität und Blitzableiter.
Wenn man eine Siegellackstange auf wollenem Stoffe reibt,
so sieht man, wie kleine Papierstücke, die in der Nähe liegen, zu der
Stange emporhüpfen. Wenn das Reiben mit Wollstoff oder Pelz
lange genug fortgesetzt wird, so zeigen sich auch knisternde Funken.
In dem Siegellack sind zwei verschiedene Kräfte, Elektrizitäten
genannt. Beide finden sich stets zusammen wie zwei unzertrenn-
liche Freunde; wo die eine ist, muß auch die andere sein. Wenn
sie getrennt werden, so suchen sie sich schnell wieder miteinander
zu vereinigen. Durch das Reiben werden die beiden Elektrizitäten
getrennt; die eine, positive Elektrizität genannt, geht durch unseren
Körper zur Erde, die andere, die negative, zeigt sich in dem Siegel-
lack. Letztere will sich mit der positiven Elektrizität der Papier-
stückchen vereinigen und zieht sie daher an. Sobald die Vereini-
gung erfolgt ist, werden die Papierstückchen wieder abgestoßen.
Man hat die beiden Elektrizitäten zuerst im Bernstein kennen
gelernt. Die alten Griechen nannten den Bernstein Elektron,
daher heißt die sonderbare Eigenschaft, die wir an ihm bemerken,
Elektrizität.
Die beiden Elektrizitäten befinden sich in jedem Körper, in
der Erde und im Wasser, in der Luft und in den Steinen, Pflanzen,
Tieren und Menschen; aber sie lassen sich nicht in allen Körpern
auf gleich leichte Weise trennen und bemerkbar machen. Sie sind
auch in den Wolken vorhanden und trennen sich dort, besonders im
Sommer, oft voneinander. Die eine Art der Elektrizität sammelt
sich manchmal in der einen Wolke, die zweite Art in einer andern.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
357
Wenn nun die beiden Wolken sich nähern, so vereinigen sich die
getrennten Kräfte. Der große Funke, welcher sich hierbei zeigt,
ist der Blitz; der Knall, welchen man danach hört, ist der Donner.
Wenn sich die eine der getrennten Elektrizitäten in der Erde ge-
sammelt hat, so springt der Funke aus der Wolke zur Erde, und
man sagt dann: „Der Blitz hat eingeschlagen."
Benjamin Franklin, ein Amerikaner, hat im achtzehnten
Jahrhundert nach vielen Versuchen gefunden, daß eiserne Stangen
mit vergoldeter Spitze die Eigenschaft haben, einer Gewitterwolke,
welche über einem Gebäude schwebt, die Elektrizität langsam zu
entziehen, so daß die Entladung ohne Blitz geschieht. Wenn aber
dennoch ein Blitzstrahl auf das Gebäude herabschießt, so wird er
durch die vergoldete Spitze der eisernen Stange angezogen und
in die Erde geleitet, ohne daß er Schaden anrichtet.
Diese höchst wichtige Vorrichtung auf den Gebäuden wird
Blitzableiter genannt. Nach Vetter.
57. Das elektrische Licht.
Elektrizität findet sich nicht nur in Bernstein und Siegellack,
sondern entsteht auch durch Verbindung von Säuren mit Metallen.
In dem Gefäße, in welchem diese Verbindung erfolgt, bildet sich
ein ganzer Strom dieser Naturkraft, welcher durch Drähte weiter-
geleitet werden kann. Wird der elektrische Strom durch ein
Stückchen gereinigter Kohle geführt, so glüht diese und verbreitet
ein sehr starkes Licht, das elektrische Licht.
Dieses entwickelt fast gar keine Wärme und entnimmt der
Luft keinen Sauerstoff, so daß es durch seine Verbrennung der
Gesundheit nicht schädlich wird. Es vermindert auch die Zahl der
Unglücksfälle; denn eine Feuersgefahr kann durch elektrisches Licht
nicht so leicht entstehen wie durch Petroleum.
Man unterscheidet Bogenlichtlampen und Glühlichtlampen.
Die ersteren erzeugen ein bläulich-weißes, stark blendendes Licht.
Sie sind so eingerichtet, daß der elektrische Strom seinen Weg
durch zwei Kohlenstäbchen nehmen muß, welche mit ihren Spitzen
nahe beieinander stehen. Der Strom springt in $onn eines
glänzenden Lichtbogens von einer Spitze zur andern über und
erzeugt dabei ein Licht von großer Helligkeit. Eine derartige
Lampe mit einer Leuchtkraft von zehn Gasflammen eignet sich
nicht für kleine Räume, selbst dann nicht, wenn man durch eine
Glocke von Milchglas das blendende Licht zu dämpfen sucht.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
358
Dagegen vermag es Straßen, Plätze, Werkstätten und große
Säle fast taghell zu beleuchten.
Die Glühlichtlampe besteht aus einem luftleeren Glasgefäße
von der Größe und Form einer Birne. In das Innere führen
zwei Drähte, an deren Enden ein Stück fadendünner Kohle be-
festigt ist. Sobald der elektrische Strom durch den Kohlenfaden
geleitet wird, fängt er an zu glühen und strahlt ein weißes, ziemlich
mildes Licht aus.
Die elektrische Beleuchtung hat heute in den meisten Städten
Anwendung gesunden, ja sogar in den Räumen vieler Privat-
häuser das Petroleum fast verdrängt. Es wird vielleicht die Zeit
kommen, da die Hausfrauen und Köchinnen mit elektrischer
Wärme kochen, schmoren und braten. Wie bequem, wie reinlich
und gefahrlos wäre eine solche Einrichtung für unsere Haus-
haltungen!
Mögen bis dahin auch noch Jahrzehnte vergehen, aber sicher-
lich wird die Elektrizität als strahlendes Licht und arbeitende
Wärme künftig eine segensreiche Verwendung finden.
Nach E. Merker.
58. Luftzug und Wind.
Wenn man die Türe eines warmen Zimmers nach dem kalten
Hausflur öffnet und ein Licht auf die Schwelle stellt, so bemerkt
man, wie sich die Flamme zu dem Zimmer neigt. Wenn man mit
einem Lichte aus der Türe tritt, erlischt es plötzlich, weil der Zug
es ausbläst. Hebt man dagegen das Licht nach der Mitte der
Türöffnung, so wird die Flamme ruhiger und steht gerade. Noch
weiter oben wird sie sogar nach außen geweht. Wie geht das zu?
Die warme Luft des Zimmers ist leichter als die des ungeheizten
Hausflurs; daher dringt die schwere Luft unten herein und die
leichte oben hinaus.
Bei strenger Kälte und wenn es im Zimmer sehr warm ist,
verwandelt die am Fußboden hineinstreichende kalte Luft die
unsichtbaren Dämpfe des Zimmers in sichtbaren Dunst. Wenn
jemand die Türe öffnet, sieht es aus, als käme Nebel herein.
Dann fühlt man gewöhnlich einen kalten Luftzug an die Füße
herankommen. In manchen Zimmern, in denen es zuweilen
sehr heiß wird, befindet sich in einer Fensterecke eine runde Öffnung,
in der ein Rädchen aus Blech angebracht ist. Wenn es nun im
Zimmer heiß wird, so sängt das Rädchen an sich zu drehen, weil
die heiße Luft hineinstößt und nach außen entweicht.
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
366
gefunden. In Schneeberg in Sachsen fand man ein Stück, das
hundert Zentner wog und so groß war, daß der damalige Kurfürst
darauf mit seinem ganzen Hofstaate speiste wie auf einer Tafel.
Nur selten findet sich das Silber rein; in den meisten Fällen
ist es mit anderen Mineralien verbunden, sehr häufig mit Blei.
Durch Rösten und Schmelzen macht man die Erze flüssig und
scheidet dann durch mancherlei Vorrichtungen das Silber sorg-
fältig aus.
Wie aus Gold, so verfertigt man auch aus Silber Münzen
und vielerlei Gerätschaften. Da es aber nur geringe Härte besitzt
und sich im Gebrauche rasch abnutzt, so vermischt man es mit dem
härteren Kupfer, wodurch es nichts von seinem Glanze einbüßt.
In der Dehnbarkeit steht das Silber dem Golde nach; es läßt sich
aber doch zu Blättchen hämmern und walzen, deren Stärke nur
den hunderttausendsteu Teil eines Zentimeters beträgt.
Nach dem Trier, Lesebuche,
Iii.
65. Der gute Herbst.
1. Der Frühling hat es angefangen;
der Sommer hat's vollbracht.
Seht, wie mit seinen roten Wangen
so mancher Apfel lacht!
2. Es kommt der Herbst mit reicher Gabe;
er teilt sie fröhlich aus
und geht dann, wie am Bettelstäbe,
ein armer Mann nach Haus.
3. Voll sind die Speicher nun und Laden,
daß nichts uns mehr gebricht.
Wir wollen ihn zu Gaste laden;
er aber will es nicht.
4. Er will uns ohne Dank erfreuen,
kommt immer wieder her;
laßt uns das Gute drum erneuen,
dann sind wir gut wie er! Hoffmann von Fallersleben,
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
374
die Augen entwickeln sich schlecht, so daß auch für die kom-
menden Jahre Schaden verursacht wird.
Der Kampf gegen diesen Feind muß sich besonders gegen
die Sporen richten. Diese wachsen meistens an der Unterseite
der Blätter und gehen diesen das Aussehen, als ob sie mit
weißem Zucker bestreut wären. Wenn die Sporen reif sind,
werden sie durch den Wind weitergetragen und bilden auf den
Blättern neue Pilze. Diese können jedoch nicht keimen, wenn
sich auf dem Blatte, auf welches sie fallen, eine Kupfersalz-
lösung befindet. Dagegen kann diese Lösung den Pilz nicht
mehr töten, wenn er schon in das Blatt eingewachsen ist. Dies
zeigt uns, in welcher Weise der Pilz mit Erfolg bekämpft werden
kann, nämlich vorbeugend. Recht frühzeitig müssen demnach
die Blätter bespritzt werden. Zum Bespritzen wird meistens
Kupferkalk- oder Kupfersodabrühe verwendet, welche aus
2 kg Kupfervitriol, 2 kg gebranntem Kalk oder Kristallsoda
und 100 1 Wasser besteht. Weil sich immer neue Blätter bilden,
so soll das Bespritzen während des Sommers dreimal ausge-
führt werden, das erstemal Ende Mai oder anfangs Juni, das
zweitemal vor oder gleich nach der Blüte, das drittemal Ende
Juli.
Ein vierter Feind der Reben ist der Äscher oder das Oidium,
eine Pilzkrankheit, welche sämtliche grünen Teile der Rebe
befällt. Die einzelnen Teile sehen aus, wie mit Asche bestreut;
zuerst sind sie weiß; je älter, desto schwärzer werden sie. Der
Schaden ist besonders groß, wenn der Pilz die Trauben befällt.
Die Beeren springen auf und vertrocknen, so daß die ganze
Ernte vernichtet werden kann.
Die Bekämpfung erfolgt durch feinen Schwefel. Das erste
Schwefeln wird gewöhnlich kurz vor oder während der Blüte
vorgenommen. Es begünstigt auch die Befruchtung der Trau-
den. Hauptsache beim Schwefeln ist frühzeitige Ausführung,
bevor nämlich die Krankheit aufgetreten ist. Wenn zu spät
mit dem Schwefeln begonnen wird, so ist oft ein drei-, vier-,
ja fünfmaliges Wiederholen dieser Arbeit nicht imstande, die
Krankheit zu bekämpfen. Spalierreben und höher gezogene
Reben leiden mehr unter dieser Krankheit als niedrige. Auch
sind einzelne Rebsorten für das Oidium leichter empfänglich
als andere.
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]