Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Geographie für die Volksschulen von Elsaß-Lothringen - S. 20

1896 - Metz : Even
— 20 — / An diese Urgesteine lagern sich der Vogesen-und der bunte Sandstein in Schichten an und bilden den Hauptkamm der nördlichen, sowie den westlichen Abhang der südlichen Vogesen. Dann folgen in dem wellenförmigen Moselbecken der Muschelkalk, Keup er, der schwarze und der weiße Jurakalk, welche Gesteinarten oft mit Thonlagern wechseln und durch Verwitterung den fruchtbaren Ackerboden Lothringens bilden. Die Hügel am Fuße des östlichen Vogesenabhanges, sowie die Fortsetzung des Jura im Ober- elsaß bestehen ebenfalls aus Kalk und Thonablagerungen. Die Thäler sind mit Schwemmboden bedeckt, dem häufig fruchtbare Dammerde beigemengt ist, welche aus der Ver- wesung von Pflanzen und Thierüberresten entsteht*.) M ineralien^ Elsaß-Lothringen ist ziemlich reich an nützlichen Mine- ralien. Überall findet man im Gebirgs- und^Hügellande Steinbrüche zu Bausteinen. Eine Art grobkörnigen Kalkes (Marmor) findet sich bei Delme. Gyps giebt es an vielen Orken. Das Land zwischen der franz. Nied und der Mosel enthält den Schwarzkalk, welchen man als Mörtel zu Wasserbauten verwendet, weil er unter Wasser hart wird. Das Gebiet der oberen Seille uizd die Gegend von Saaralben sind reich an Salz^-^"^ Ergiebige Kohlengruben finden sich im Saarbecken, im Kreise Forbach. Die größten Torfstiche sind im Landkreise Straßburg, aus welchen die Tuchfabriken von Bischweier jährlich über 600,000 kg zur Kesselfeuerung beziehen. Klei- nere Torflager trifft man an anderen Orten von Unterelsaß, sowie in den Kreisen Altkirch und Colmar. An verschiedenen Orten des Kreises Weißenburg, in Schwabweiler, Pechelbronn und Kleeburg, gewinnt man Hier sind einfache Beschreibungen dieser Gesteine am Platze, wenn sie nicht schon in dem besonderen Naturgeschichtsunterricht gemacht worden sind.

2. Lesebuch für Oberklassen - S. 181

1914 - Metz : Even
— 181 — 4. Die römische Wasserleitung: bei Jouy. Zur Zeit, als die Römer unser Heimatland besetzten, sollte ein vornehmer Herr aus Metz eines Tages beim ersten Schlage der Morgenglocke in Ancy sich einstellen. Als er nun bei Jouy an die Mosel kam, fand er diese derart angeschwollen, daß er sie weder durchwaten noch durchschwimmen konnte. Einen Kahn konnte er nirgends auffinden, und Brücken gab es damals noch nicht. In dieser Bedrängnis erschien ihm der böse Geist, der sich erbot, noch vor der Morgenstunde eine Brücke über den Fluß zu bauen, falls ihm der Mann seine Seele verpfände. Der Vertrag wurde abgeschlossen, und Satan be- gann den Bau. Der liebe Gott aber, der das unredliche Benehmen des Teufels zuschanden machen wollte, ließ an diesem Tage die Morgenglocke viel früher läuten als gewöhnlich. Der Teufel mußte nun fliehen, bevor er seine Verpflichtung erfüllt hatte, und das Werk ist bis zum heutigen Tage unvollendet geblieben. Die Seele des Mannes aber hat der Teufel nicht bekommen; denn der hl. Klemens bekehrte den Verirrten und überzeugte ihn, daß man in aller Not Gott allein, den wahren Helfer, an- rufen solle. So erzählt die Sage, die es bekanntlich mit geschichtlichen Tatsachen nicht so genau nimmt. In Wirklichkeit ist die «Teu- felsbrücke» von den Römern erbaut worden. Die Zeit ihres Entstehens ist uns nicht genau bekannt. Wir wissen nur, daß Metz unter der Herrschaft der Römer schon eine bedeutende Stadt war, die jedoch kein gutes Trinkwasser hatte. Den Rö- mern aber waren reiche Wasser quellen an der Stelle bekannt, wo jetzt Gorze sich befindet. Deshalb soll schon der Kaiser Augustus den Bau einer Wasserleitung geplant haben, welche allem Anscheine nach im 2. Jahrhundert nach Christi Geburt vollendet worden ist. Sie war derart eingerichtet, daß sie das Wasser unter stetem leichtem Gefälle bis vor die Stadt Metz leitete. Das Moseltal und die Mosel selbst mußten in einer Länge von mehr als einem Kilometer und stellenweise turm- hoch überbrückt werden. Ein solch großartiger Bau war gewiß keine leichte Arbeit; doch haben ihn die Römer meisterhaft ausgeführt, und noch heute bewundert man das felsenharte Mauerwerk. Mit dem Einfalle der Germanen im Laufe des 5. Jahr- hunderts ist die Wasserleitung außer Gebrauch gekommen.

3. Lesebuch für Oberklassen - S. 236

1914 - Metz : Even
236 Sie verbrennen ohne zu flammen, sind viel reiner und geben mehr Wärme als die Kohle. Die Öfen waren aber nicht immer fo schön geformt und so zweckmäßig eingerichtet, wie heute, da man den Zug regeln und die Hitze nach Belieben vermehren oder vermindern kann. Bon den neuesten Heizungsarten, Luft-, Gas- und Dampfheizung, wodurch weder Ruß noch Rauch entstehen und die in größeren Räumen gebraucht werden, wußten unsere Vorfahren nichts. Nicht einmal die Streich- und Zündhölzer waren ihnen gegen 1850 bekannt. Wenn sie Feuer anzünden wollten, mußten sie die aufbewahrte Glut zu Hilfe nehmen, bei dem Nachbar einen Brand erbitten oder Feuerstein, Zunder und Feuerstrahl zur Hand nehmen. D. Der Verkehr auf dem Lande. Noch um 1840 konnte man zu Lande nur mit dem Wagen oder zu Fuß reisen. Für größere Reisen benutzte man gewöhnlich den Postwagen. An den Landstraßen befanden sich in ange- messenen Zwischenräumen Poststationen, wo die Pferde ge- wechselt wurden. Von Metz nach Straßburg fährt man heute mit der Eisenbahn in drei Stunden; früher brauchte man mit der Postkutsche soviel Tage dazu. Die erste deutsche Eisenbahn mit Dampfbetrieb fuhr von Nürnberg nach Fürth; sie wurde im Jahre 1835 vollendet. Seit der Zeit sind die Eisenbahnen derart vermehrt worden, daß es heute kaum ein Dorf gibt, welches mehr als einige Stunden von einer Eisenbahnstation entfernt liegt. Gegen 1840 brauchte ein Brief über eine Woche, um von Berlin nach Straßbnrg zu gelangen; die Beförderung kostete 2 bis 3 Mark. Mit der Paketbeförderung war es noch schlimmer. Heute schickt man in 24 Stunden für 10 Pfg. einen Brief durch ganz Deutschland. Der Kaufmann bestellt seine Waren brieflich und hat sie schon in wenigen Tagen im Hause. Eine herrliche Erfindung ist der Telegraph, der jetzt alle Städte der gesitteten Welt miteinander verbindet. Was sich morgens in Berlin und Paris ereignet, lesen wir abends in der Zeitung. Neuerdings hat man die „Telegraphie ohne Draht" erfunden, bei welcher die Drahtverbindung fehlt. Diese Erfindung ist jedoch noch nicht zum Abschluß gebracht. Eine andere nützliche Erfindung der neuesten Zeit ist die des Fernsprechers oder Telephons. Die Kaufleute brauchen nun nicht einmal mehr ihr Haus zu verlassen, um wich- tige Geschäfte auf hundert Stunden und mehr Entfernung münd-

4. Lesebuch für Oberklassen - S. 353

1914 - Metz : Even
— 353 Gute Milch ist sehr nahrhaft und leicht verdaulich; sie ist ein Nahrungsmittel von hohem Werte. Daher ernähren sich sowohl der Mensch als auch viele Tiere iu ihrer ersten Jugend nur von Ästilch. Nach Cronberger. 53. Der Flußkrebs. Wenn ein Schüler im Lernen den Krebsgang geht, so ist das schlimm; denn der Krebs schwimmt rückwärts. Diese Bewegung bringt er dadurch hervor, daß er die aus Schuppen gebildete Schwanzflosse kräftig nach unten schlügt. Er liebt hohle Flußufer und Wurzelgeflechte von Uferbäumen als Wohnung. Dort hält er sich tagsüber versteckt auf; nachts aber wandert er im schlam- migen Wasser nach Nahrung umher. Klares Wasser und allzu raschen Fluß scheut er. — Recht gefräßig muß er sein; darauf weisen seine kräftigen, vielgestalteten Freßwerkzeuge hin. Selbst im Magen hat er eine Art Zähne, die das Kauen fortsetzen, das er mit seinen Kieferfüßen angefangen hat. Er verzehrt allerhand Wassertierchen und weiche Pflanzen, mit Vorliebe aber solche, die in Verwesung übergehen; Aas gilt ihm als Leckerbissen. Seine Gefräßigkeit wird ihm häufig zum Verderben. Auf einem vierseitigen Netze wird in der Mitte ein Stück stark riechendes Fleisch oder ein mit Petroleum bestrichener toter Frosch befestigt und ins Wasser gelassen. Da die Krebse sehr empfindlich sind für solche Gerüche, steuern sie bald von allen Seiten dem Netze zu, kriechen darauf und werden dann aus dem Wasser gehoben. Der Krebs ist etwa handlang und grünlichbraun, gekocht aber ist er rot. Seine Augen stehen am Grunde des Kopfes auf Stieleu und lassen sich nach allen Richtungen drehen und in Rinnen legen. So kann sich der Krebs umsehen, obgleich sein Kopf unbeweglich ist; denn Kopf und Brust find verwachsen und mit einem kalkigen Panzer bedeckt. Alljährlich, wenn ihm dieser harte Rock zu knapp wird, zieht er ihn aus und läßt sich einen neuen wachsen. Er reibt, strampelt und arbeitet so lange, bis er sein steifes Kleid los ist. Am schwie- rigsten ist es, die Stiefel von den Beinen zu streifen; nicht selten reißt das Bein mit ab. Das schadet aber nichts, da Fühler und Scheren wieder nachwachsen. In Seitenhöhlen des Magens liegen die sogenannten Krebsaugen; das sind kalkige Linsen, aus denen er nach der Häutung den neuen Hautpanzer erzeugt. Nach einigen Tagen schon ist der neue Rock fertig. Der entkleidete weiche Krebs heißt Butterkrebs. Oberkl.-Leseb. 12

5. Lesebuch für Oberklassen - S. 306

1914 - Metz : Even
— 306 werden! Soll dies vermieden werden, so muß in den Zimmern die größte Reinlichkeit herrschen und der Staub durch häufiges Abreiben der Möbel und durch Aufwaschen des Bodens entfernt werden. Ebenso wie durch Staub wird die Luft durch Ofen- und Tabakrauch verdorben und zum Atmen unbrauchbar. Auch Lampenlicht, Gasflammen und Ofenfeuer verderben die Luft, indem sie den Sauerstoff verzehren und der Luft schäd- liche Gasarten beimischen. Dasselbe geschieht durch längeren Aufenthalt vieler Menschen in einem geschlossenen Raume. Es muß daher recht oft durch Öffnen der Fenster reine Luft in die Zimmer geleitet werden. Ist man gezwungen, längere Zeit in einem mit staubiger oder rauchiger Luft gefüllten Raume zu verweilen, so atme man nur durch die Nase und nicht durch den Mund, da durch den Nasenschleim die eingeatmete Luft teilweise gereinigt wird. Viele Menschen haben schon beim Graben oder Reinigen von Brunnen ihr Leben verloren, indem sie eine mit Kohlen- säure vermischte Luft einatmen mußten. Dieselbe Kohlensäure kommt auch in Kellern und Brauereien vor, wo Flüssigkeiten in Gärung begriffen sind. Die Luft kann an solchen Orten so schädlich werden, daß Menschen, welche hineinkommen, auf der Stelle tot niederstürzen. Die Vorsicht gebietet daher, die Beschaffenheit der Luft zu prüfen, bevor man in einen Brunnen steigt oder in einen Raum sich begibt, wo gärende Flüssigkeiten sind. Dies geschieht durch ein Licht. Brennt das Licht gut, so ist keine Gefahr vorhanden; brennt es aber düster, oder erlischt es, so muß man durch einen frischen Luftzug die schäd- liche Luft hinauszuschaffen suchen. Die Luftart, welche sich bei dem Glühen von Holz- und Steinkohlen entwickelt, nennt man Kohlenoxydgas, und dieses ist gefährlich, wenn es ein- geatmet wird. Schon manche Menschen sind erstickt in ihren Betten gefunden worden, weil sie die Unvorsichtigkeit begangen hatten, vor dem Schlafengehen das Ofenrohr zu schließen, ob- wohl die Glut im Ofen noch nicht ausgebrannt war. Aber nicht nur unreine, auch zu heiße oder zu kalte Luft kann Erkrankungen der Atmungswerkzeuge hervorrufen. Be- sonders schädlich ist der plötzliche Wechsel von warmer und kalter Luft. Wenn du daher im Winter aus dem warmen Wohn- und Schlafzimmer ins Freie trittst, so atme nur durch die Nase oder halte ein Tuch vor Nase und Mund. Die so eingeatmete Luft ist nämlich schon etwas erwärmt, bevor sie in Kehlkopf und Lunge eindringt, und kann uns nicht mehr so leicht schaden.

6. Lesebuch für Oberklassen - S. 356

1914 - Metz : Even
356 Ruß ziehen den Blitz an. Wenn du auf der Straße bist, so geh in der Mitte, weil ein einschlagender Blitz leicht Steine von den Häusern wirft und von einer Dachrinne auf den Menschen ab- springen kann. Wenn du im Freien bist, so tritt nicht unter hohe Bäume, um Schutz gegen den Regen zu suchen. Wenn du im Freien fährst, so steig vom Wagen, bleib aber nicht zu nahe an den Pferden. Nach einem Gewitter ist die Natur wie neubelebt. Die Luft hat sich abgekühlt, die Blätter der Pflanzen erheben sich und prangen in frischem Grün. Die Blumen mit ihren Regentropfen sehen aus wie erschrockene Kinder, denen die hellen Tränen noch in den Augen stehen. Die Vögel singen fröhlicher als zuvor- die Brust des Menschen atmet freier und leichter. Nach Wetzn 56. Elektrizität und Blitzableiter. Wenn man eine Siegellackstange auf wollenem Stoffe reibt, so sieht man, wie kleine Papierstücke, die in der Nähe liegen, zu der Stange emporhüpfen. Wenn das Reiben mit Wollstoff oder Pelz lange genug fortgesetzt wird, so zeigen sich auch knisternde Funken. In dem Siegellack sind zwei verschiedene Kräfte, Elektrizitäten genannt. Beide finden sich stets zusammen wie zwei unzertrenn- liche Freunde; wo die eine ist, muß auch die andere sein. Wenn sie getrennt werden, so suchen sie sich schnell wieder miteinander zu vereinigen. Durch das Reiben werden die beiden Elektrizitäten getrennt; die eine, positive Elektrizität genannt, geht durch unseren Körper zur Erde, die andere, die negative, zeigt sich in dem Siegel- lack. Letztere will sich mit der positiven Elektrizität der Papier- stückchen vereinigen und zieht sie daher an. Sobald die Vereini- gung erfolgt ist, werden die Papierstückchen wieder abgestoßen. Man hat die beiden Elektrizitäten zuerst im Bernstein kennen gelernt. Die alten Griechen nannten den Bernstein Elektron, daher heißt die sonderbare Eigenschaft, die wir an ihm bemerken, Elektrizität. Die beiden Elektrizitäten befinden sich in jedem Körper, in der Erde und im Wasser, in der Luft und in den Steinen, Pflanzen, Tieren und Menschen; aber sie lassen sich nicht in allen Körpern auf gleich leichte Weise trennen und bemerkbar machen. Sie sind auch in den Wolken vorhanden und trennen sich dort, besonders im Sommer, oft voneinander. Die eine Art der Elektrizität sammelt sich manchmal in der einen Wolke, die zweite Art in einer andern.

7. Lesebuch für Oberklassen - S. 357

1914 - Metz : Even
357 Wenn nun die beiden Wolken sich nähern, so vereinigen sich die getrennten Kräfte. Der große Funke, welcher sich hierbei zeigt, ist der Blitz; der Knall, welchen man danach hört, ist der Donner. Wenn sich die eine der getrennten Elektrizitäten in der Erde ge- sammelt hat, so springt der Funke aus der Wolke zur Erde, und man sagt dann: „Der Blitz hat eingeschlagen." Benjamin Franklin, ein Amerikaner, hat im achtzehnten Jahrhundert nach vielen Versuchen gefunden, daß eiserne Stangen mit vergoldeter Spitze die Eigenschaft haben, einer Gewitterwolke, welche über einem Gebäude schwebt, die Elektrizität langsam zu entziehen, so daß die Entladung ohne Blitz geschieht. Wenn aber dennoch ein Blitzstrahl auf das Gebäude herabschießt, so wird er durch die vergoldete Spitze der eisernen Stange angezogen und in die Erde geleitet, ohne daß er Schaden anrichtet. Diese höchst wichtige Vorrichtung auf den Gebäuden wird Blitzableiter genannt. Nach Vetter. 57. Das elektrische Licht. Elektrizität findet sich nicht nur in Bernstein und Siegellack, sondern entsteht auch durch Verbindung von Säuren mit Metallen. In dem Gefäße, in welchem diese Verbindung erfolgt, bildet sich ein ganzer Strom dieser Naturkraft, welcher durch Drähte weiter- geleitet werden kann. Wird der elektrische Strom durch ein Stückchen gereinigter Kohle geführt, so glüht diese und verbreitet ein sehr starkes Licht, das elektrische Licht. Dieses entwickelt fast gar keine Wärme und entnimmt der Luft keinen Sauerstoff, so daß es durch seine Verbrennung der Gesundheit nicht schädlich wird. Es vermindert auch die Zahl der Unglücksfälle; denn eine Feuersgefahr kann durch elektrisches Licht nicht so leicht entstehen wie durch Petroleum. Man unterscheidet Bogenlichtlampen und Glühlichtlampen. Die ersteren erzeugen ein bläulich-weißes, stark blendendes Licht. Sie sind so eingerichtet, daß der elektrische Strom seinen Weg durch zwei Kohlenstäbchen nehmen muß, welche mit ihren Spitzen nahe beieinander stehen. Der Strom springt in $onn eines glänzenden Lichtbogens von einer Spitze zur andern über und erzeugt dabei ein Licht von großer Helligkeit. Eine derartige Lampe mit einer Leuchtkraft von zehn Gasflammen eignet sich nicht für kleine Räume, selbst dann nicht, wenn man durch eine Glocke von Milchglas das blendende Licht zu dämpfen sucht.

8. Lesebuch für Oberklassen - S. 358

1914 - Metz : Even
358 Dagegen vermag es Straßen, Plätze, Werkstätten und große Säle fast taghell zu beleuchten. Die Glühlichtlampe besteht aus einem luftleeren Glasgefäße von der Größe und Form einer Birne. In das Innere führen zwei Drähte, an deren Enden ein Stück fadendünner Kohle be- festigt ist. Sobald der elektrische Strom durch den Kohlenfaden geleitet wird, fängt er an zu glühen und strahlt ein weißes, ziemlich mildes Licht aus. Die elektrische Beleuchtung hat heute in den meisten Städten Anwendung gesunden, ja sogar in den Räumen vieler Privat- häuser das Petroleum fast verdrängt. Es wird vielleicht die Zeit kommen, da die Hausfrauen und Köchinnen mit elektrischer Wärme kochen, schmoren und braten. Wie bequem, wie reinlich und gefahrlos wäre eine solche Einrichtung für unsere Haus- haltungen! Mögen bis dahin auch noch Jahrzehnte vergehen, aber sicher- lich wird die Elektrizität als strahlendes Licht und arbeitende Wärme künftig eine segensreiche Verwendung finden. Nach E. Merker. 58. Luftzug und Wind. Wenn man die Türe eines warmen Zimmers nach dem kalten Hausflur öffnet und ein Licht auf die Schwelle stellt, so bemerkt man, wie sich die Flamme zu dem Zimmer neigt. Wenn man mit einem Lichte aus der Türe tritt, erlischt es plötzlich, weil der Zug es ausbläst. Hebt man dagegen das Licht nach der Mitte der Türöffnung, so wird die Flamme ruhiger und steht gerade. Noch weiter oben wird sie sogar nach außen geweht. Wie geht das zu? Die warme Luft des Zimmers ist leichter als die des ungeheizten Hausflurs; daher dringt die schwere Luft unten herein und die leichte oben hinaus. Bei strenger Kälte und wenn es im Zimmer sehr warm ist, verwandelt die am Fußboden hineinstreichende kalte Luft die unsichtbaren Dämpfe des Zimmers in sichtbaren Dunst. Wenn jemand die Türe öffnet, sieht es aus, als käme Nebel herein. Dann fühlt man gewöhnlich einen kalten Luftzug an die Füße herankommen. In manchen Zimmern, in denen es zuweilen sehr heiß wird, befindet sich in einer Fensterecke eine runde Öffnung, in der ein Rädchen aus Blech angebracht ist. Wenn es nun im Zimmer heiß wird, so sängt das Rädchen an sich zu drehen, weil die heiße Luft hineinstößt und nach außen entweicht.

9. Lesebuch für Oberklassen - S. 366

1914 - Metz : Even
366 gefunden. In Schneeberg in Sachsen fand man ein Stück, das hundert Zentner wog und so groß war, daß der damalige Kurfürst darauf mit seinem ganzen Hofstaate speiste wie auf einer Tafel. Nur selten findet sich das Silber rein; in den meisten Fällen ist es mit anderen Mineralien verbunden, sehr häufig mit Blei. Durch Rösten und Schmelzen macht man die Erze flüssig und scheidet dann durch mancherlei Vorrichtungen das Silber sorg- fältig aus. Wie aus Gold, so verfertigt man auch aus Silber Münzen und vielerlei Gerätschaften. Da es aber nur geringe Härte besitzt und sich im Gebrauche rasch abnutzt, so vermischt man es mit dem härteren Kupfer, wodurch es nichts von seinem Glanze einbüßt. In der Dehnbarkeit steht das Silber dem Golde nach; es läßt sich aber doch zu Blättchen hämmern und walzen, deren Stärke nur den hunderttausendsteu Teil eines Zentimeters beträgt. Nach dem Trier, Lesebuche, Iii. 65. Der gute Herbst. 1. Der Frühling hat es angefangen; der Sommer hat's vollbracht. Seht, wie mit seinen roten Wangen so mancher Apfel lacht! 2. Es kommt der Herbst mit reicher Gabe; er teilt sie fröhlich aus und geht dann, wie am Bettelstäbe, ein armer Mann nach Haus. 3. Voll sind die Speicher nun und Laden, daß nichts uns mehr gebricht. Wir wollen ihn zu Gaste laden; er aber will es nicht. 4. Er will uns ohne Dank erfreuen, kommt immer wieder her; laßt uns das Gute drum erneuen, dann sind wir gut wie er! Hoffmann von Fallersleben,

10. Lesebuch für Oberklassen - S. 374

1914 - Metz : Even
374 die Augen entwickeln sich schlecht, so daß auch für die kom- menden Jahre Schaden verursacht wird. Der Kampf gegen diesen Feind muß sich besonders gegen die Sporen richten. Diese wachsen meistens an der Unterseite der Blätter und gehen diesen das Aussehen, als ob sie mit weißem Zucker bestreut wären. Wenn die Sporen reif sind, werden sie durch den Wind weitergetragen und bilden auf den Blättern neue Pilze. Diese können jedoch nicht keimen, wenn sich auf dem Blatte, auf welches sie fallen, eine Kupfersalz- lösung befindet. Dagegen kann diese Lösung den Pilz nicht mehr töten, wenn er schon in das Blatt eingewachsen ist. Dies zeigt uns, in welcher Weise der Pilz mit Erfolg bekämpft werden kann, nämlich vorbeugend. Recht frühzeitig müssen demnach die Blätter bespritzt werden. Zum Bespritzen wird meistens Kupferkalk- oder Kupfersodabrühe verwendet, welche aus 2 kg Kupfervitriol, 2 kg gebranntem Kalk oder Kristallsoda und 100 1 Wasser besteht. Weil sich immer neue Blätter bilden, so soll das Bespritzen während des Sommers dreimal ausge- führt werden, das erstemal Ende Mai oder anfangs Juni, das zweitemal vor oder gleich nach der Blüte, das drittemal Ende Juli. Ein vierter Feind der Reben ist der Äscher oder das Oidium, eine Pilzkrankheit, welche sämtliche grünen Teile der Rebe befällt. Die einzelnen Teile sehen aus, wie mit Asche bestreut; zuerst sind sie weiß; je älter, desto schwärzer werden sie. Der Schaden ist besonders groß, wenn der Pilz die Trauben befällt. Die Beeren springen auf und vertrocknen, so daß die ganze Ernte vernichtet werden kann. Die Bekämpfung erfolgt durch feinen Schwefel. Das erste Schwefeln wird gewöhnlich kurz vor oder während der Blüte vorgenommen. Es begünstigt auch die Befruchtung der Trau- den. Hauptsache beim Schwefeln ist frühzeitige Ausführung, bevor nämlich die Krankheit aufgetreten ist. Wenn zu spät mit dem Schwefeln begonnen wird, so ist oft ein drei-, vier-, ja fünfmaliges Wiederholen dieser Arbeit nicht imstande, die Krankheit zu bekämpfen. Spalierreben und höher gezogene Reben leiden mehr unter dieser Krankheit als niedrige. Auch sind einzelne Rebsorten für das Oidium leichter empfänglich als andere.
   bis 10 von 67 weiter»  »»
67 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 67 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 68
1 2
2 3
3 20
4 3
5 173
6 15
7 89
8 24
9 5
10 13
11 2
12 1
13 2
14 0
15 26
16 37
17 22
18 43
19 67
20 0
21 15
22 3
23 0
24 22
25 3
26 8
27 6
28 10
29 36
30 54
31 2
32 37
33 42
34 8
35 4
36 11
37 199
38 46
39 20
40 3
41 10
42 4
43 10
44 5
45 18
46 11
47 4
48 7
49 28

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 1
4 2
5 1
6 31
7 0
8 0
9 0
10 0
11 3
12 21
13 0
14 0
15 0
16 23
17 5
18 0
19 1
20 0
21 17
22 0
23 0
24 15
25 2
26 0
27 1
28 2
29 0
30 0
31 0
32 1
33 0
34 0
35 0
36 4
37 0
38 0
39 1
40 2
41 0
42 28
43 0
44 0
45 6
46 0
47 0
48 1
49 1
50 1
51 0
52 0
53 0
54 4
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 1
62 1
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 6
71 1
72 1
73 0
74 0
75 0
76 2
77 13
78 0
79 5
80 7
81 1
82 1
83 0
84 6
85 0
86 0
87 2
88 0
89 0
90 0
91 15
92 8
93 0
94 11
95 0
96 0
97 0
98 2
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 0
1 6
2 0
3 6
4 0
5 1
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 14
13 1
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 16
25 0
26 0
27 0
28 12
29 0
30 0
31 0
32 2
33 4
34 3
35 0
36 2
37 0
38 0
39 2
40 0
41 0
42 3
43 8
44 0
45 0
46 3
47 0
48 0
49 0
50 4
51 4
52 4
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 1
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 7
76 0
77 0
78 3
79 0
80 0
81 6
82 0
83 0
84 6
85 0
86 0
87 0
88 0
89 7
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 10
96 5
97 0
98 0
99 0
100 2
101 1
102 0
103 0
104 0
105 2
106 0
107 15
108 0
109 0
110 3
111 0
112 0
113 4
114 3
115 0
116 0
117 0
118 0
119 0
120 0
121 1
122 1
123 0
124 40
125 5
126 1
127 0
128 0
129 0
130 0
131 8
132 0
133 7
134 0
135 0
136 0
137 5
138 0
139 2
140 0
141 1
142 1
143 0
144 1
145 0
146 0
147 1
148 0
149 0
150 0
151 0
152 6
153 0
154 3
155 0
156 0
157 0
158 0
159 0
160 1
161 0
162 0
163 0
164 0
165 0
166 0
167 0
168 2
169 0
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 9
176 0
177 0
178 0
179 0
180 0
181 0
182 0
183 4
184 1
185 0
186 0
187 0
188 1
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 0
196 1
197 0
198 0
199 0