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1. Geographie für die unteren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 125

1867 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
Asien. 125 Kiang (blauer Fluß, 700 M. lang) sind die näheren Verhältnisse zum Theil noch unbekannt. Man weiß, daß sie das chinesische Alpenland in wilden Wasser- fällen durchbrechen, bevor sie die Tiefebene erreichen. In ihrem Deltalande sind sie durch den 120 M. langen Kaiser-Kanal mit einander verbunden. 3. Im östlichen Hochasien werden Winterkälte und Sommerhitze durch die Trockenheit der Luft und den Mangel an Bewässerung und Vegetation mehr als anderswo auf der Erde gesteigert. Im Winter hört ungeachtet der südlichen Lage alle Vegetation auf, im Frühling bilden die Steppen einen herrlichen grünen Teppich, aber im regenlosen Sommer ver- wandeln sie sich, wo Bewässerung fehlt, in Wüsten. Das chinesische Tiefland hat im Allgemeinen ein warmes, wenn auch nicht gerade tropisches Klima. Natürlich ist es im nördlichen Theil viel kälter, als im südlichen. In Peking hat man einen Winter wie im nördlichen Rußland, während doch der Sommer sehr heiß ist, in Cantón dagegen ist es so heiß wie in Hindostán; im N. trifft man Renn- thiere, im S. sind Elephanten. I. Das eigentliche China. a) Das eigentliche China umfaßt den östlichen Rand des Hochlandes und das vor demselben liegende Tiefland. Auf 70,000 lum. sollen reich- lich 400 Mill. Einwohner leben. Zum Theil wird das Land durch die berühmte, große „chinesische Mauer" begrenzt, welche ums Jahr 214 v. C. erbaut wurde und gegen 300 Meilen lang ist*). b) Auf den Grenzgebirgen und in den Alpen- landschaften sind große Wälder, die viel Bau- *) Erbaut wurde die Mauer besonders zum Schutze der Hauptstadt gegen die Tatarenhorden. Im nördlichen Theil ist der Bau schön und großartig, aber die Mauer ist in ihrer ganzen Ausdehnung keineswegs gleich breit, hoch und fest.

2. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 220

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
220 durch eigene Knechte verwalten ließ, dienten dem ganzen Reiche als Muster guter Haus- und Feldwirthschaft. Hier ließ er anwenden, was er von Römern und Slaven, die im Anbau des Bodens den kriegerischen Deutschen überlegen waren, erlernt hatte. Hier ließ er fremde Früchte Pflanzen, fremde Thiere aufziehen und jeden Versuch anstellen, der dem Anbau des ganzen Landes Vortheil gewähren konnte. Er gab den Be- wohnern seiner Pfalzen ein eigenes sehr ausführliches Gesetz, das eine voll- kommene Anweisung zur Landwirthschaft enthält und dem übrigen Volke als Lehrbuch diente. Die Handwerke wurden damals noch von Weibern und Knechten be- sorgt. Karl's eigene Töchter mußten weben und sticken und das Haus- wesen besorgen, wie die Töchter eines wohlhabenden Bauers, und allen Weibern des Landes zum Muster dienen. Jenes Gesetzbuch enthielt auch die Vorschriften für die Handwerker, und man ersieht daraus, wie eifrig Karl bemüht war, was die Römer darin mehr geleistet, den Deutschen zu eigen zu machen. Die vielen Arten von Gewerken, vom Goldarbeitcr bis zum Schuster, zeigen, wie viel damals schon für die Bequemlichkeit und Schönheit des Hauswesens gethan wurde. Schön gewirkte und gestickte Gewänder, bunte Röcke und Fahnen, Schildereien, geschnitztes Tafclwerk, zierliche Möbeln, goldene und silberne, mit Bildwerk ausgelegte Gefäße, prächtige Waffen und Rüstungen, Glasfenster, musikalische Instrumente machten das häusliche, gesellige Leben schon behaglich und prächtig. Die Baukunst war freilich noch am meisten vernachlässigt, da sich die Deutschen noch immer nicht an Städte, nicht einmal an Burgen gewöhnen wollten. Nur der Kaiser selbst baute zu Aachen Paläste, die so etwas Seltnes im Norden waren, daß man sie mit den päbstlichen verglich und Aachen schon das kleine Rom nannte. Auch zu Ingelheim am Rhein baute sich Karl einen heitern Palast, von dessen schlanken Säulen einige noch an dem alten Brunnen im Hofe des Heidelberger Schlosses erhalten sind. — Karl soll unter anderen Kostbarkeiten einen goldenen und drei silberne Tische gehabt haben. Auf den drei letzten: war Alt-Rom, Neu-Rom und der Erdkreis abgebildet. In seinem häuslichen Leben zeigte der Kaiser Heiterkeit und gute Laune; gern suchte er durch einen guten Scherz auf seine Umgebung zu wirken. Als seine Franken in Italien einmal an einem kalten Regentage mit kostbaren Gewändern bunt geschmückt zu einer Jagd kamen, führte er, in einen Schafpelz gekleidet, sie während eines argen Unwetters durch Dornen und Dickicht, wobei ihnen die dünnen Kleider zersetzt wurden und im Wasser kläglich zusammenschrumpften. Dann befahl er, daß jeder am nächsten Tage in demselben Rock wieder vor ihm erscheine, und da nun alle aus- sahen wie Vogelscheuchen, ließ er seinen Schafpelz hereinbringen, zeigte ihnen, wie weiß und unzerrissen die Hülle sei, die er am Regentage getragen hatte, und hielt ihnen eine wirksame Strasrede. Wenn er nicht im Felde war, lebte er meistens mit seiner Familie. Er aß mit Frau und Kindern zusammen und führte sie aus jeder Reise

3. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 235

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
235 Macht zu Gunsten ihrer eigenen Freiheit zu schwächen suchten;- der alte deutsche Erbfehler, unabhängig sein zu wollen und sich nicht als dienendes Glied in ein Ganzes einfügen zu können, machte sich hier in schlimmer Weise wieder geltend. Mit den welfisch gesinnten deutschen Fürsten ver- banden sich die lombardischen Städte und die Päbste; es war eine Zeit voller Unruhe und Aufregung. Traurig für Deutschland war es dabei, daß die Hohenstaufen, Svenen durch Erbschaft auch Sicilien und Neapel zugefallen waren, ihre Aufmerk- samkeit und ihre Kraft immer mehr auf das widerspenstige Italien als auf ihr Vaterland richteten. Der letzte Herrscher aus diesem Geschlecht war Konrad Iv., welcher im Jahre 1254 starb und einen zweijährigen Sohn Namens Konradin hinterließ. Diesem hätte von Rechts wegen Unter- italien gehört, aber der Pabst belehnte mit seinem Erblande den Bruder des Königs von Frankreich, Karl von Anjou, welcher sich auch in Neapel und Sicilien festsetzte und gegen alle, welche hohenstaufisch gesinnt waren, höchst grausam verfuhr. Als aber Konradin herangewachsen war, entschloß er sich, das Erbe seiner Ahnen zu erringen oder ihrer würdig unter- zugehen ; von seinem Busenfreunde, Prinz Friedrich von Baden, be- gleitet, trat er als kaum sechzehnjähriger Jüngling seinen Zug über die Alpen an. Anfangs ging das Unternehmen glücklich von Statten, da die Franzosen in Italien sehr verhaßt waren; aber in einer offenen Schlacht ward Konradin besiegt und mit seinem Freunde gefangen genommen. Der König Karl ließ Richter und Rechtsgelehrte nach Neapel kommen, durch deren Spruch Konradin als Empörer und Hochverräther zumtode ver- urtheilt werden sollte. Aber die Richter fanden keine Schuld an ihm, weil er im Glauben an sein gutes Recht gekommen sei: alle bis auf einen, den knechtisch gesinnten Robert von Bari, sprachen Konradin und seine Ge- fährten frei. Diese einzige Stimme genügte dem König, um jetzt aus eigener Macht das Todesurtheil über die Gefangenen zu sprechen. Konradin saß beim Schachspiel, als ihm der furchtbare Spruch ver- kündet ward. Der Jüngling zeigte eine seines Heldengeschlechtes würdige Fassung; er benutzte gleich seinen Unglücksgefährten die wenige ihm gelassene Zeit, um sein Testament zu machen und sich mit Gott durch Beichte und Gebet auszusöhnen. Am 29.October 1268 wurden die Verurtheilten zum Blutgerüste geführt. Als Robert von Bari, jener ungerechte Richter, auf Befehl des Königs das Urtheil vorgelesen hatte, entstand ein dumpfes Ge- murmel unter den Anwesenden; aber die Furcht schloß allen den Mund, und nur Graf Robert von Flandern, des Königs eigener Schwiegersohn, sprang zornig hervor und sprach zu Robert von Bari: „Wie darfst du frecher ungerechter Schurke einen so großen und herrlichen Ritter zum Tode verurtheilen?" — und zu gleicher Zeit traf er ihn mit seinem Schwerte dergestalt, daß er für todt hinweggetragen wurde. Der König verbiß seinen Zorn, aber das Urtheil blieb ungeändert. Hierauf bat Konradin, daß man ihm noch einmal das Wort verstatte, und sprach mit großer Fassung: „Vor Gott habe ich als Sünder den Tod verdient, hier aber werde ich ungerecht

4. Vaterländisches Lesebuch für die Evangelische Volksschule Norddeutschlands - S. 219

1868 - Wiesbaden Schleswig Hannover : Schulbuchh. Schulze Jurany & Hensel
219 der Pabst Leo am Weihnachtsabend eine herrliche Krone auf's Haupt und begrüßte ihn als ersten römisch-deutschen Kaiser. Sein Reich aber hieß fortan das h e i l i g e römische Reich deutscher Nation: der Pabst sollte darin das geistliche, der Kaiser das weltliche Oberhaupt sein; nach und nach sollte es alle Völker der Erde in einem Glauben friedlich umfassen. Doch über diesen gewaltigen Plänen versäumte Karl nicht, sein Volk auch zu bilden. Neben der Kirche sollten Schulen dazu mitwirken. An seinem Hofe versammelte er die gelehrtesten und weisesten Männer seiner Zeit, darunter den Angelsachsen Ale uin. Mit diesen unterhielt er sich, wenn er von seinen Feldzügen ausruhte, über gelehrte Dinge, und uner- müdlich war er, sich zu unterrichten und seine mangelhafte Jugendbildung zu vermehren. Außer dem Deutschen sprach er das Lateinische recht gut; das Lesen aber ward ihm schwer. Rechnen lernte er erst im höheren Man- nesalter ; auch das Schreiben versuchte er und gab sich große Mühe dabei, aber die Finger, die das Schwert zu führen gewohnt waren, fügten sich nicht mehr dem Zwange, Buchstaben zu malen. Desto eifriger war er darauf bedacht, im Volke und besonders unter der Geistlichkeit die nöthigsten Kenntnisse zu verbreiten ; er gründete viele Klosterschulen, und die Knaben- schule an seinem Hofe stand unter seiner eigenen Aufsicht, er ließ sich die Arbeiten der Schüler vorlegen und belohnte den Fleiß und strafte die Faulheit. Auch beim Chorgesang in seiner Kapelle spähte er scharf nach Priestern und Sängern, er wußte genau, was jeder vermochte, und ward sehr ungnädig, wenn ein Fehler vorfiel. Für Ackerbau, Gewerbe und Handel that er, im Verhältniß seiner Zeit, sehr viel. Er ließ den Kalender verbessern und ertheilte die genauesten Vorschriften für alle Stände. So wenig die Deutschen damals zum Handel geneigt waren, so machte doch Karl einen Anfang. Er munterte die Kauf- leute auf und gab ihnen bedeutende Vorrechte. Die Juden, die nach der Zerstörung von Jerusalem durch die Römer als Sklaven fortgeschleppt und in alle Länder zerstreut worden waren, beschäftigten sich, seit sie mit den Römern unter die Herrschaft der Deutschen gekommen waren, ausschließlich mit dem Handel. Karl achtete ihren Eifer und ihr Geschick für diesen Er- werbszweig und gab ihnen trotz der Vorurtheile der Christen so viele Rechte, als die Menschlichkeit gebot und der Vortheil des Staats verlangte. Straßen wurden angelegt, durch strenge Gesetze die Reisen der Kaufleute gesichert. Mit den slavischen Handelsstätten an der Ostsee, mit den Griechen ward Verbindung angeknüpft. Jene lieferten Sklaven und Pelze, diese Edel- steine, Zeuge, Früchte. Im Innern des Reichs wurden neue Marktplätze errichtet und fremde Handelsleute dabei zugelassen, so zu Bardewvk, Magde- burg, Erfurt, Forchheim, Regensburg, Lorch. Für Ackerbau und Handwerke war Karl ebenso besorgt, als er sich darauf verstand. Seine Pfalzen oder kaiserlichen Aufenthaltsörter, vor- züglich Aachen, Heristal, Nimwegen, Andernach, Ingelheim, Worms, Pader- born, Salzburg rc., wo er Gärten, Accker, Weinberge, Wiesen und Wälder

5. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 257

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
257 von Rittern und Prälaten und behielten die bisherige Gemeinschaft in Ver- fassung, Rechtspflege, Gesetzgebung und Sprache. 43. Die Ranzau'h. Das Geschlecht der Ranzau war schon zur Zeit der Schauenburger ein zahlreiches und mächtiges adliges Geschlecht in Schleswigholstein, und wir haben schon bei der Herzogswahl bemerkt, daß diese Familie auf den Aus- fall derselben großen Einfluß hatte, indem sie sich für Christian I. entschied. Niemand aber aus diesem Geschlecht ist berühmter geworden, als der alte Feldmarschall Johann Ranzau, der 1559 die Armee kommandirte, welche die Selbstständigkeit Dithmarschens vernichtete. Johann Ranzau war 1492 geboren und also 1500, als Wulf Jsebrand die große Garde und das ganze dänische Heer zwischen Hemmingstedt und Meldorf aufs Haupt schlug, acht Jahre alt. Welcher Geist aber den Knaben beseelte, konnte man daran erkennen, daß er den Dithmarschern, wie einst Hannibal den Römern, bittere Rache schwur, weil unter den Gefallenen auch sein ältester Bruder war. So war denn sein Sinn von früher Kindheit an hauptsächlich daraus gerichtet, ein tüchtiger Krieger zu werden, und ritterliche Uebungen waren ihm die liebsten. Schon als 13slhriger Knabe dünkte er sich stark genug, sich am Kriege selbst zu betheiligen. Ohne Vorwissen seiner Mutter ließ er sich ein Pferd satteln, und ritt in ein nahes Feldlager, um sich in der Kriegskunst zu versuchen. Dießmal aber ward er noch wieder zurückgeholt, um seine Ausbildung zu vollenden. Er mochte denn auch einsehen gelernt haben, daß der Krieg kein Kinderspiel sei, und benutzte seine Jugendzeit fortan ernstlich zur Erlangung nützlicher Kenntnisse, ohne welche man auch schon damals nichts Sonderliches werden konnte. Als vierundzwanzigjähriger Jüngling ging er auf Reisen und kam über England nach Spanien. Johann Ranzau war gut katholisch erzogen, und daher können wir es begreifen, daß er Spanien nicht verlassen wollte, bevor er den heiligsten Ort der Spanier, die angebliche Grabstätte des heiligen Jacobus, besucht und an derselben sein Gebet verrichtet hatte. St. Jacob konnte aber das Sehnen seines Herzens nicht stillen, er mußte das heilige Land selbst sehen, und so trat er denn von Spanien aus eine Reise nach Jerusalem an und hatte die Ehre, in dieser ehrwürdigen Stadt zum Ritter geschlagen zu werden, wahrscheinlich der letzte Schleswigholsteiner, der dieser Auszeichnung theilhaftig ward; denn es geschah in demselben Jahr, in welchem der Augustinermönch in Wittenberg seine 95 Sätze an die Schloßkirche schlug und dadurch im Norden allen Wallfahrten ein Ende machte. Seine Anwesenheit in Jerusalem wäre ihm übrigens bald theuer zu stehen gekommen; denn er war nahe daran, gefangen genommen zu werden. Der irrende Ritter entkam nur mit genauer Noth und landete in Neapel. Natürlich war nun sein erster Gang zum Papst, dem er nach der Sitte seiner Zeit den Fuß küßte. Mit dem päpstlichen Segen reiste er dann weiter durch Italien, Frankreich und Deutschland in die Heimath. Hier konnte den beherzten, frommen, weitgereisten Mann Niemand besser brauchen als Friedrich I., der damals nur noch Herzog von Gottorf, nicht König von Dänemark war; denn in Dänemark herrschte noch der böse 17

6. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 354

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
354 Was Hände bauen, reißen leicht auch Hände wieder ein; — Ein Andres ist's, wenn Gott erbaut — Das wird von Dauer sein. Und Gott erbaut ein Dannewerk, das Ihr nicht beugt und brecht, Das baut er uns ins Herz chinein — das gute, alte Recht. Und wühlt und pocht Ihr noch so sehr — das Recht bricht nicht entzwei; Sein Hüter schläft und fliehet nicht — die alte Sachsentreu. Es lebe unser Landesrecht! — den Becher in die Hand! Und Sachsentreue halte fest in dieser Zwingburg Stand! ' Z. Fr. Ducker. S\ Interr-r'icnases Schuli»cichinstitui »Ss Druck von A. Edelmann in Leipzig.

7. Bilder aus der schleswig-holsteinischen Geschichte - S. 85

1866 - Schleswig : Schulbuchh. Heiberg
85 dem Morgenlande die Nachricht, daß der egyptische Sultan Saladin Jerusalem erobert habe. Der Papst war aus Schmerz über diese Nachricht gestorben und seine Nachfolger forderten durch dringende Briefe die euro- päischen Fürsten zur Befreiung des heiligen Grabes auf. So begann denn das ganze Abendland seine Macht zu einem gewaltigen Kreuzzuge zu sammeln. Die Italiener schaarten sich um ihre Erzbischöfe; es rüsteten mit Macht die Normannen, fünfzig Schiffe kamen von Dänemark und Friesland, siebenunddreißig von Flandern; Richard Löwenherz führte die Engländer und Philipp August seine Franzosen herbei. Auch der altebarbarossa sammelte ein Heer. An der Spitze von 150,000 wohlgerüsteten Streitern, unter welchen auch Adolf Iii. sich befand, zog der greise Held im Mai des Jahres 1189 aus. Heinrich der Löwe hatte vorher auf Verlangen des Kaisers zum zweiten Male Deutschland verlassen und sich nach England begeben müssen; als aber habgierige Fürsten seine Abwesenheit benutzten, von seinen Erblanden an sich zu reißen, kehrte er aus England zurück und versuchte seine frühere Herrschaft in Norddeutschland wieder herzustellen. Der Kampf begann aufs Neue. Heinrich bemächtigte sich des holsteinischen Landes. Ein großer Theil des Adels schloß sich ihm willig an. Hamburg, Itzehoe und Plön waren binnen Kurzem in seinen Händen; nur Segeberg behauptete sich. Der Statthalter, Adolf von Dassel, und die Mutter und Gemahlin des hol- steinischen Grafen flüchteten nach Lübeck und von da, als auch diese Stadt sich dem Herzog ohne Schwertstreich ergab, nach der Schauenburg. Friedrich Barbarossa war im Morgenlande, als er durch den Fluß Seleph reiten wollte, ertrunken und sein Sohn Heinrich Vi. war ihm in der Regierung des deutschen Reiches gefolgt. Adolf Iii. erfuhr in Ty- rus, daß Holstein in den Händen Heinrichs des Löwen sei, und eilte zurück, ohne Jerusalem gesehen zu haben. Unter großen Schwierigkeiten erreichte er aus Umwegen sein Land; die Einwohner schlossen sich ihm an und, unter- stützt von benachbarten Fürsten, bemächtigte er sich nicht nur seines Landes, sondern auch Lübecks und der Grafschaft Stade nebst Dithmarschen. Zwischen dem neuen Kaiser Heinrich Vi. und Heinrich dem Löwen kam es endlich zur völligen Aussöhnung (1194). Der Löwe mußte sich an sei- nen Erölanden Braunschweig und Lüneburg genügen lassen und starb den 6. August 1195 zu Braunschweig. Adolf war aus dem letzten Kampf mit vermehrter Macht hervor- gegangen. Er behielt sämmtliche Einkünfte der Stadt Lübeck, und der Erz- bischof von Bremen mußte ihn mit der Grafschaft Stade nebst Dithmarschen belehnen. 14. Wie Adolf Iii. zum dritten Mal Land und Leute verliert. Waldemar der Große war 1182 gestorben, nachdem er dem zer- rütteten Dänemark zu neuem Glanze verhelfen hatte. Er hatte von seinem Vater Knud Lavard her Ansprüche auf Wagrien und das Polaberland, war aber klug genug gewesen, diese seinem mächtigen Nebenbuhler Heinrich dem Löwen gegenüber nicht geltend zu machen. Er hatte sich damit begnügt, die Angriffe der Slaven auf Dänemark abzuwehren und in Verbindung mit dem

8. Geschichte Dänemarks mit steter Berücksichtigung der Herzogthümer - S. 38

1843 - Schleswig : Bruhn
38 Nordfriesen, beunruhigten die Einwohner sehr. In dieser Noth war doch ein Prinz, der, so lange er lebte, die innere Ordnung einigermaßen aufrecht erhielt, und durch feine Tapferkeit die äußern Feinde schreckte, der edle und allgemein geliebte Knud Laward, d. i. der Herr, ein Sohn von Erich Eiegod. Diesem überließ Niels endlich gegen eine Geldsumme das Herzogthum Schleswig, .und Knud Laward schlug nicht nur den Wendenfürften Heinrich, sondern gewann auch in dem Grade die Liebe dieses frühem Feindes, daß dieser nachdem er seine Söhne verloren hatte, ihn zu seinem Erben und Nachfolger ernannte. Knud führte Ordnung und Ruhe zurück, beförderte durch deutftbe Handwerker den Kunstfleiß in seinem Lande, und schlichtete den Streit seiner beiden ihm sehr un- gleichen Brüder, Harald Ke si a und Erich, späterhin Emun genannt, die seiner Stimme mehr als des Kö- nigs gehorchten. Aber alle diese Verdienste zogen ihm auch viele Feinde und Neider zu. Vor allen war es König Niels eigener Sohn, Magnus, der den edlen .Knud haßte, weil er durch ihn von der Thronfolge ausgeschlossen zu werden fürchtete, und dieser im Ver- ein mit Heinrich Skatelaar, einem Enkel von Svend Estridsen, ermorderte ihn verrätherischer Weise in einem Walde bei Ringsted (1131). — Die allge- meine Erbitterung gegen den König und dessen Sohn Magnus, die diese schändliche Mordthat im Lande er- regte, brach bald in einen Bürgerkrieg aus, in welchem der König und Prinz Magnus von den Anhängern Knuds unter der Anführung seines Bruders bei Fod- ivi g in Schonen 1134 gänzlich geschlagen wurden. Magnus blieb auf dem Platze, König Niels aber flüch- tete nach Schleswig, wo er von den erbitterten Gilve-
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