Das Flachland. 107
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstein in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien
Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiucheu ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau]]
Extrahierte Personennamen: Schmiedeberg
Extrahierte Ortsnamen: Kemberg Wittenberg Eilenburg S.
Lutherstein Dübener_Heide Schiniedeberg Schmiedeberg_Moorbadeeinrichtungen
108
8. Das Land zwischen ^aale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberq.
in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Die weiht (flfter.
Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das
Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz
au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk]]
Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
Das Flachland. 121
den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt
mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert
haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und
Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S.
Lutherstem in der Dübener Heide.
4. Schmiedeberg als Badeort.
Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne
für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad.
Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg
feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt.
Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme-
grad vorhanden ist.
Woher ist die Moorerde genommen?
Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche
Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem
ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte,
wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste
wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien
Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird,
schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie
in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln
und Steiuchen ist.
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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8. Das Land zwischen Saale und Elbe.
Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht?
50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das
Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat,
kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken,
die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher,
der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte,
hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er
Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur
3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen
besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind
Moorhalde bei ^chmiedeberg.
in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und
rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen-
werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore
ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich-
falls daran.
B. Gewässer.
1. Sic weihe Elster.
Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In
zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das
Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem
Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen
vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz
an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder
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TM Hauptwörter (100): [T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe]]
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Extrahierte Ortsnamen: Schmiedeberg Leipzig Greiz Gera Zeitz
3. Im Westend liegt der Palmengarten. Er heißt so, weil
hier in hohen Glashallen wunderbare Palmen gepflegt werden.
Auch die herrlichsten Blumen findet man darin. Besonders im
Winter sind die Blumenhallen so prächtig wie ein Garten in einem
Wunderland.
1. Wer kann Blumen nennen, die er im Palmengarten ge-
sehen hat?
3. Nennt Plätze und Straßen im Westend!
3. Gebt an, nach welcher Himmelsrichtung von unsrer Schule
aus die Bockenheimer Warte liegt!
4. Gebt auf der Karte den kürzesten Weg von unsrer Schule
nach dem Palmengarten an!
5. Welche Straßen im Westend setzen sich außerhalb der
Stadt fort?
70. Gutleuthof und Grindbrunnen.
or alten Zeiten kam einmal ein Boot auf dem Main an-
gefahren. Mehrere kranke Leute saßen darin. Ihre Haut
war über und über mit einem bösen Ausschlag, mit Grind, bedeckt.
Niemand wollte die kranken und schwachen Leute, die sast nicht
mehr weiter konnten, in der Nacht bei sich behalten. Alle hatten
Angst, angesteckt zu werden.
Vor der Stadt aber wohnten gute Leute auf eiuem Hofe.
Diese behielten die armen Fremden bei sich und pflegten sie. Das
Wasser tranken die Kranken aus einer nahen Quelle. Und siehe
da, in kurzer Zeit wurde ihre Haut wieder schön und glatt! Sie
sahen wieder gesund aus wie andre Leute. Da merkte man, daß
die Quelle den Grind heilen konnte. Man nannte sie deshalb den
Grindbrunnen. Die Häuser aber, in denen die guten Leute wohnten,
welche die Fremden aufgenommen hatten, nannte man Gutleuthof.
71. Die Hohenzollernanlagen.
ie die alten Anlagen die innere Stadt einschließen, so wird
bald eine größere Anlage die äußere Stadt umziehen. Der
Ansang dazu ist schon gemacht. Es ist die Hohenzollernanlage.
2. Laßt uns diesem schönen Plätzchen einen Besuch abstatten!
Hier haben unsre Stadtgärtner mitten in die Großstadt hinein so
etwas wie eine Waldwiese gezaubert, wie wir sie sonst nur weit
von Frankfurt weg, vielleicht im Taunus oder Spessart finden.
Iii
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T100: [Gott Herr Herz Wort Leben Hand Himmel Vater Kind Mensch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Ortsnamen: Westend Westend Westend Gutleuthof Main Gutleuthof Frankfurt Taunus
2. Die meisten Zeitungsträger haben kleine Wagen, gewöhnlich
alte Kinderwagen, mitgebracht. Auch andre Lente stehen vor dein
Zeitnngsgebäude und warten, bis das Abendblatt ausgegeben wird.
Sie wollen sehen, ob irgend eine Stelle ausgeschrieben ist.
3. Endlich ersolgt die Ausgabe. Alles drängt sich heran, und
jedes erhält eine Nummer für 5 Pfennig. Die Kinderwagen werden
voll geladen und fortgefahren) einige Träger nehmen einen ganzen Pack
von Zeitungen auf den Arm und eilen davon. Wie ein Bienenschwarm
strömt es aus dein Gebäude. Auch ein Pferd mit einem Wagen, der
ganz mit Zeitungen vollge-
laden ist, kommt ans dem
Eingang. In schnellem Trab
geht es auf deu Hauptbahn-
Hof, Ivo die Blätter mit dem
nächsten Eisenbahnzug iu alle
Welt hiuansgefchickt werden.
Die meisten Zeitungen
aber werden in Frankfurt
selbst ausgetragen. Die groß-
ßen und die kleinen Zeitnngs-
träger hat man ebenso gern
wie die Briefboten. Sie
bringen ja auch Nachrichten
von nah und fern. Zwei
bis drei Stunden dauert das
Austragen jeden Tag. Da-
für werden die Träger auch
bezahlt. Wie freut sich man-
ches Kind, wenn es ans diese
Weise den Eltern etivas ver-
dienen helfen kann, oder sich
etwas sparen darf!
4. Wer seine Zeituug
nicht zu Hause liest, kann sie
auch in der Stadt kaufen. An Plätzen, wo besonders starker Verkehr
herrscht, stehen kleine Häuschen, in denen man sie erhält. Die
meisten Zeitungen gibt es aus dem Hauptbahnhof. An manchen
belebten Straßen sitzen Verkäuferinnen an irgend einer Ecke oder
unter einem Baum auf einer Bank und verkaufen sie den Vorüber-
Zeitungsfrau.
142
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T87: [Tag Tisch Haus Frau König Mann Gast Herr Hand Abend], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T154: [Meister Handwerker Geselle Arbeit Lehrling Handwerk Arbeiter Jahr Kaufleute Stadt], T196: [Tisch Tag König Hand Wein Herr Haus Gast Abend Frau], T111: [Kind Mutter Vater Eltern Frau Jahr Knabe Schule Haus Mann]]
5. So bequem wir das Wasser den Röhren entnehmen, so
bequem werden wir es auch wieder los, wenn wir es nicht mehr
gebrauchen, z. B. dcis Spülwasser. Wir gießen es in den Küchen-
stein. Von da stießt es in eine Straßenröhre. In diese Straßen-
röhren läuft auch alles Regen- und Schneewasser. Das verdorbene
und gesundheitsschädliche Abwasser wird bei Niederrad in den
Main geleitet. Doch wird es vorher gereinigt (geklärt). Durch
einige Straßen führen ganz große Kanäle (Hanptkanäle), die die
kleinen von allen Seiten ausnehmen. Die erste Wasserleitung
wurde vor 53 Jahren gebaut.
6. früher wurde das Spülwasser aus die Straße geschüttet,
dort blieb es oft stehen. Anch die Kehrichteimer entleerte man
ans die Straße. Dadurch wurde die Lust mit schlechten Dünsten
erfüllt. Die Folge davon waren ansteckende Krankheiten aller Art.
7. Die Straßen sind jetzt gepflastert oder asphaltiert. Da-
durch wird der Verkehr rascher und beqnemer, und die Straßen
bleiben sauberer. Die Fußgänger holen sich keine nassen Füße, und
die Wagen bleiben nicht im Schmutze stecken. In den Gossen oder
Rinnen stießt das Regeuwasser ab.
1. Beobachtet die Niederschläge (Nebel, Tau, Regen, Schnee,
Hagel, Graupeln)!
2. Erzählt die Lebensgeschichte eines Wassertropfens!
m Rande der Straßen stehen Straßenlaternen. Sie werden
abends angezündet, um die Straßen in der Dunkelheit zu
erhellen. Das besorgt der Laternenanzünder. Erträgt einen langen
Stock, darauf brennt eine kleine Flamme. Nasch eilt er von einem
Laternenpfahl zum andren. Flugs ist das Türchen zur Laterne
aufgehoben, der Hahn aufgedreht und das Licht angezündet. Schnell
eilt er weiter/ denn er hat keine Zeit zu verlieren. Um Mitter-
nacht muß er wiederkommen und einige Lichter ausdrehen. Manch-
mal kommt er auch aui Tage, um die Glasscheibe» zu putzen.
Sieh nur, wie hell sie strahlen, eine wie die andre, die ganze *
Straße entlang! Nun findet man in der Nacht seinen Weg sast
so gut wie bei Tage.
2. Was in den Straßenlaternen brennt, ist Gas. Es wird
in der Gasanstalt aus Steinkohlen hergestellt. Durch große, eiserne
93. Die Beleuchtung
154
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T51: [Kind Himmel Nacht Sonne Tag Gott Wald Baum Blume Feld], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
einen stechenden Schmerz im Gesicht oder aus der Hand. Sie ganz
auszurotten, wäre eine Wohltat sür Stadt und Land.
X. Zeichne einen Fisch!
2. Wo lebt der Laubfrosch? Erkläre seinen Namen!
30. Im Mainbad.
1. „Platsch!" und das Wasser spritzte nach allen Seiten hin
hoch aus. Hermann war Freischwimmer. Er hatte einen Sprung
vom Sprungbrett ins Wasser gewagt. „Hu!" schrie der kleine
Wilhelm, als ihm die kalten Tropfen ins Gesicht flogen. Eben
kam Hermann wieder zum Vorschein/ er schüttelte das Wasser aus
den Haaren und dem Gesicht und schwamm vergnügt weiter.
2. Die audren Jungen bewunderten Hermann. Sie wollten
auch schwimmen lernen und bald in die Abteilung sür Schwimmer aus-
genommen werden. Jetzt kommt Anton an die Leine. Der Schwimm-
lehrer bindet ihm den breiten Schwimmgurt um und läßt ihn ins
Wasser hinab. Er ist noch ängstlich. Doch es Hilst nichts. Bald
ist die Furcht überwunden. „Eins — zwei, drei!" zählt der
Schwimmlehrer und läßt ihn Arm- und Beinbewegungen machen.
Als Anton fertig ist, geht er zu den übrigen Nichtschwimmern. Jetzt
kommt Fritz an die Reihe. Er soll heute freischwimmen. Es glückt
ihm. Als mutiger und steißiger Junge hat er gute Fortschritte
gemacht. Bald wird er vom Brette springen und tauchen lernen
wie der junge Mann, der soeben ein Geldstück vom Grunde geholt
hat. Doch nun ist es Zeit zum Ankleiden. Wie wohl doch ein
erfrischendes Bad tut, besouders, wenn das Thermometer 25 Grad
im Schatten zeigt!
1. Warum ist es gefährlich, im offenen Main zu baden?
2. Warum ist das Baden gesund?
31. Eine Fahrt auf dem Dampfboot.
s ist ein schöner Sommernachmittag. Um dem Staub und der
Schwüle der Stadt zu entgehen, wollen wir heute eine Dampser-
sahrt aus dein Main machen. Unser Ziel ist die Gerbermühle. Wir
eilen zum Fahrtor. Schou von weitem hören wir die kurzen
Schläge der Schiffsglocke. Es ist das Zeichen zur Abfahrt. Wir
beschleunigen unfre Schritte und begeben uns rasch aus das Schiff.
45
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
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Extrahierte Personennamen: Hermann Wilhelm Hermann Hermann Anton Anton Fritz
90. Der Arzt, die Apotheke und der
Rettungswagen.
H^enn Wir krank sind, gehen oder schicken wir zum Arzt. Er
untersucht uns und schreibt ein Rezept. Auch sagt er uns,
wie wir uns verhalten sollen, was wir essen und trinken, wie lange
wir spazieren gehen dürsen. Ost verordnet er nasse Umschläge
und Bäder. Das Rezept bringet! wir in die Apotheke. Dort wird
die Arzenei bereitet, die zuweilen bitter schmeckt. Viele Ärzte be-
handeln nur ganz bestimmte Krankheiten. Es gibt Augenärzte,
Ohrenärzte, Nervenärzte, Zahnärzte usw.
2. Der Schwerkranke kommt ins Krankenhaus. Er wird mit
dem Krankenwagen geholt. Wenn jemand verunglückt, kommt der
Rettungswagen. Schnell und geräuschlos eilt er durch die Straßen.
Seiti Glockengeläute macht alle Leute aufmerksam. Auf dem Bocke
sitzt neben dem Kutscher der Samariter. Er hat eine weiße Mutze
mit einem roten Kreuze daran. Der Wagen kann hinten ganz
geöffnet werden,' an neueren Wagen wird auch die eilte Seiten-
wand aufgeklappt. So kann die Tragbahre leicht herausgenommen
tind mit dem Kranken wieder hineingeschoben werden. Die Räder
des Wagens sind mit Gummireisen versehen, damit er leicht fährt.
Der Rettungswagen bringt die Leute nach der Samariterstation
oder gleich nach dem Krankenhaus.
1. Nennt Ärzte und Apotheken!
2. Gebt an, welche Krankenhäuser ihr kennt, und wo sie sich
befinden! Welches ist das größte?
3. Wo sind Samariterstationen?
91. Die Blumenverkäuferin.
^^räulein Else war eine große Blnmensreundin. Sie kanste sich
^3 deshalb jedesmal ein Sträußchen, wenn sie über den Opern-
platz in ihr Geschäft ging. Im Frühling waren es besonders
Veilchen und Maiglöckchen, die sie liebte, im Sommer zog sie
Rosen allen andren Blumen vor.
Eittes Tages hatte die Blumenfrau eine besonders schöne
Rose. „Die hebst du für das junge Mädchen auf, das heute Nach-,
mittag kommt!" dachte sie. Früher, als sie geglaubt, kam Fräu-
lein Else. Sie schien es heute sehr eilig zu haben. Die Sontie
brannte heiß vom Himmel. Fräulein Else hatte darum ihren Sonnen-
151
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T33: [Kind Vater Mutter Frau Mann Jahr Sohn Gott Haus Eltern], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
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26
Aus der Geschichte des Altertums.
Schon in den Zeiten der Republik war die Verehrung der Götter des Staates zu einem äußerlichen, inhaltlosen Dienste hinabgesunken. Seitdem wandte sich hoch und gering krassem Aberglauben und ausländischen, besonders orientalischen Kulten zu.
Die Entartung der Sitten entging scharfen Beobachtern nicht. Der Spanier Martialis geißelte sie in seinen Epigrammen, Persius und Juvenalis entwarfen in ihren Satiren düstere Schilderungen von dem Leben ihrer Zeitgenossen.
Wer inmitten dieses Verfalls aber nach festen Regeln für sein Handeln suchte und den Vorfahren ähnlich zu werden wünschte, wandte sich der stoischen Philosophie zu. Seneka aus Cordoba in Spanien, der Lehrer Neros, gab ihren Gedanken in glänzender Form Ausdruck. Der gefeiertste Vertreter ihrer Lehren aber wurde der Sklave, später Freigelassene eines Günstlings Neros, Epiktet. „Dulde und enthalte dich!" war der Grundsatz seiner Ethik; alles, worüber man keine Macht hat, alle äußeren Dinge, die die innere Freiheit stören, von sich abwehren, das sei Tugend. Niemals zählte die stoische Philosophie vielleicht mehr Anhänger als damals; denn alle, die zu den Kaisern in Gegensatz standen, wandten sich ihr zu, weil sie das republikanische Staatsideal pflegte, und darum erlitten die Philosophen mehrmals Verfolgungen. Im 2. Jahrhundert gewann die Schule auch unter den Kaisern Anhänger, Mark Aurel wurde ihr letzter namhafter Schriftsteller.
Unzweifelhaft zeigte ja das Leben unter Nerva und seinen Nachfolgern weniger abschreckende Züge als unter den julisch-klaudischen Kaisern. Man war sich bewußt, daß den Geist der Zeit eine gewisse Humanität auszeichne, und handelte danach. Dem Herrn wurde das äußerste Recht über den Sklaven, das Recht, ihn zu töten, genommen. Man machte Stiftungen für Kinder armer Leute, aus denen ihnen bis zu einem gewissen Lebensalter der Unterhalt gereicht wurde (Alimentationen). Aber den langsam fortschreitenden wirtschaftlichen Verfall hielt man nicht auf, schon Hadrian sah sich genötigt, Steuernachlässe zu bewilligen. Mit tiefem Pessimismus beurteilt daher Mark Aurel seine Zeit.
Die römische Literatur hat noch ihr silbernes Zeitalter. Unter Trajan lebte Taeitus, der Verfasser des Agricola, der liistoriae, der libri ab excessu divi Augusti, der Germania. Plinius der Ältere stellte eine bistoria naturalis zusammen, sein Neffe und Adoptivsohn Plinius der Jüngere hinterließ mehrere Bücher Briefe. Quinetilian verfaßte seine Schrift über die Redekunst.
In Griechenland schrieb Plutarch vergleichende Biographien bedeutender Griechen und Römer und philosophische Schriften, in Syrien Sucian seine Dialoge.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
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