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1. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 107

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 107 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vvr uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschaft, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstein in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Neinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läszt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schiniedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit anf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wnrden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter auf einem freien Platze liegen.^ Ehe sie zur Bereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie auf eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eine feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiucheu ist.

2. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 108

1911 - Magdeburg : Creutz
108 8. Das Land zwischen ^aale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder aufgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarein Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberq. in den großen Ferien hier in den Waldungen"zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Die weiht (flfter. Die Quelle der Weißen Elster liegt auf dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen fließt sie nach N. durch das Vogt- und das Osterland. Ihr tiefes Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlause eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittelläufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, vou Zeitz au, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

3. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 12

1911 - Breslau : Hirt
12 Aus der Geschichte des Altertums. Den Versuch, die Reichsgrenze vom Rhein nach der Elbe zu verschieben, gibt man nach einer schweren Niederlage endgltig auf; die Germanen bleiben frei. Die Christengemeinden breiten sich trotz ihrer rechtlosen Stellung im Staat und trotz der Verfolgungen durch die kaiserlichen Beamten der das ganze Reichsgebiet aus und gewinnen bestndig neue Anhnger. 1. Das Rmische Kaiserreich. 1. Das Julisch-Klaudische Herrscherhaus (31 v. Chr. bis 68 n. Chr.). Das'rmische Kaisertum ist eine Schpfung des Augustus. Als C. Julius Csar Octavianus sich im Jahre 27 v. Chr. den Anschein gab, auf sein auerordentliches Imperium verzichten und dem Gemeinwesen seine Freiheit zurckgeben zu wollen, bertrugen ihm Volk und Senat einen Teil seiner Gewalt von neuem. Er erhielt den Oberbefehl der das Heer und die Flotte und die Verwaltung aller Provinzen, in denen ein "Heer stand, ausgenommen Afrika. (gypten wurde als kaiserliches Privateigentum behandelt.) Am 16. Januar des Jahres 27 v. Chr. empfing Octavian den Namen Augustus", der Erhabene, der Erlauchte". Mehrere Jahre hintereinander wurde er zum Konsul erwhlt, alljhrlich zum Tribunen, womit ihm die tribunizische Saerosanctitas und das Vetorecht erneuert wurden; dazu war er Mitglied der obersten Priester-kollegien. Dem Senate blieb die Verfgung der die Staatskasse, das ra-rium, und die Verwaltung der ihm zuerteilten Provinzen; er nahm an der Beratung der Staatsangelegenheiten und der Gesetzgebung Anteil. Das Volk bte das Recht aus, die Beamten zu whlen, doch war es an den Vorschlag der Kaiser gebunden, bis Tiberius auch diesen letzten Rest seiner politischen Aufgaben an den Senat bertrug. Die Reihen-folge der mter blieb erhalten, nur waren alle Beamten dem Kaiser untergeordnet. Augustus nahm den Titel eines Knigs nicht an, er wollte nichts als der Princeps, der erste Brger, sein*); er vermied sorgsam wie den Namen so den Schein der Monarchie; die Rechte, die dem Senat verblieben, htete er sich anzutasten. Es entstand eine Form der Verfassung, die man als Dyarchie, Zweiherrschaft, Herrschaft des Princeps und des Senats, bezeichnet hat. In Wahrheit war der Princeps das Oberhaupt, er hatte die grere Gewalt in den Hnden und geno als Tribun das Recht, gegen jeden Beschlu des Senats sein Veto einzulegen und ihn da-durch aufzuheben. Allmhlich bildeten die Kaiser eine besondere Verwaltung aus mit eigener Kasse, dem Fiskus, und eigenen Beamten, die sie mit Vorliebe dem Ritterstande entnahmen. *) Princeps senatus hatte in den Zeiten der Republik derjenige geheien, der die Ehre hatte, im Senate zuerst um seine Meinnng befragt zu werden.

4. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 121

1911 - Magdeburg : Creutz
Das Flachland. 121 den 200 m hohen Kaiser-Wilhelm-Aussichtsturm. Vor uns liegt mit ihrem Zauber die herrliche Waldlandschast, die wir heute durchwandert haben. Unsere Blicke reichen bis zu den Kirchtürmen von Kemberg und Wittenberg im N. und bis zu den Türmen von Düben und Eilenburg im S. Lutherstem in der Dübener Heide. 4. Schmiedeberg als Badeort. Wir besuchen die Badeanstalt. In jeder Badezelle steht eine Wanne für das Moorbad und eine zweite Wanne für das Reinigungsbad. Der Bademeister macht ein Bad zurecht, indem er in die Badewanne 50 kg feingemahlene Moorerde schüttet und diese durch Wasserdampf erhitzt. Er läßt dann so lange kaltes Wasser zulaufen, bis der gewünschte Wärme- grad vorhanden ist. Woher ist die Moorerde genommen? Der Boden in der Umgegend von Schmiedeberg enthält unerschöpfliche Moorlager, die in den Dienst der Heilkunde gestellt werden. Nachdem ein Arzt in früherer Zeit auf die Heilkraft des Moores hingewiesen hatte, wurden in Schmiedeberg Moorbadeeinrichtungen hergestellt. Im Herbste wird die Moorerde gestochen und bleibt dann im Winter aus einem freien Platze liegen. Ehe sie zur Vereitung des Moorbades gebraucht wird, schüttet man sie aus eine besondere Mühle. Durch das Mahlen wird sie in eilte feine, gleichmäßige Masse verwandelt, die nun frei von Wurzeln und Steiuchen ist.

5. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 10

1911 - Magdeburg : Creutz
10 Ii. Kreis: Wanderungen im Heimatorte. I. Die Obrigkeit. a) Die Verwaltung des Borfcs*). An der Spitze einer Dorfgemeinde stehen der Genieindevorsteher (früher Schulze genannt) nebst zwei Schöpften und die Geineindeoer- tretung. Der Gemeindevorsteher und die Schoppen bilden den Ge- meindevorstand. (Er entspricht dem Magistrat einer Stadt und die Gemeindevertretung den Stadtverordneten.) Der Gemeindevorstand ver- waltet das Eigentum der Gemeinde, z. B. Acker, Wiesen, Wälder, und sorgt dafür, daß es möglichst viel einbringt. Zu dem Zwecke verpachtet er z. B. Äcker, Wiesen, Weideplätze und Obstgärten. Er hat aber auch für die Schulen, für die Instandhaltung der Straßen und ihre Be- leuchtung zu sorgen. Ferner liegt ihm die Unterstützung der Armen und das Feuerlöschwesen ob. Er zieht die Steuern ein und deckt alle Aus- gaben der Gemeinde. Die Gemeindevertretung berät in Gemeinschaft mit dem Gemeindevorstand alle Angelegenheiten der Gemeinde. Bei vielen Sachen bedarf der Gemeindevorstand der Zustimmung der Gemeinde- Vertretung, z. B. bei allen Zahlungen. Jedes Dorf, auch das kleinste, besorgt und verwaltet im allgemeinen alle seine Angelegenheiten allein. Die Polizeigewalt wird von einem Amts vorsteh er ausgeübt. Er hat für Sicherheit und Ordnung im Dorfe zu sorgen. Bisweilen bilden mehrere Dörser einen Amtsbezirk unter einem Amtsvorsteher. b) Tic Verwaltung der Stadt*). An der Spitze der Stadt stehen der Magistrat und die Stadt- verordneten. Beide verwalten (regieren) die Stadt und vertreten alle ihre Angelegenheiten. Der Magistrat besteht aus dem Bürgermeister und den Stadträten. Große Städte haben außerdem einen Ober- bürgermeister. Die Stadtverordneten werden von den Bürgern gewählt. Sie sind Bürger. Der Magistrat wird von den Stadtverordneten gewählt. Der Magistrat behütet das Eigentum der Stadt (Häuser, Äcker, Wiesen, Geld usw.). Er wacht darüber, daß es nicht geschädigt wird, nicht nutzlos daliegt, sondern etwas einbringt. So verpachtet er z. B. Wiesen, Acker, Gebäude und die Marktstände. Er legt die Straßen an, hält sie im Stande und sorgt für ihre Beleuchtung. Ihm liegt die öffentliche Armenpflege ob, die Unterhaltung der Feuerwehr, die Sorge für die Gesundheit der Einwohner, die Erbauung und Erhaltung der Schuleu, die Anstellung der Lehrer und der Beamten. *) Aus Th, Henze und E. Martini: „Heimatkunde der Stadt Magdeburg". Verlag von Ferdinand Hirt, Breslau 1899.

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 122

1911 - Magdeburg : Creutz
122 8. Das Land zwischen Saale und Elbe. Von welchen Kranken werden diese Moorbäder ausgesucht? 50 kg Moorerde enthalten 3,5 kg' Salze; infolgedessen wirkt das Moorbad beruhigend auf die Nerven. Wer Solbäder genommen hat, kann sich diese angenehme Wirkung vorstellen. Besonders solche Kranken, die an Rheumatismus und Gicht leiden, suchen hier Heilung. So mancher, der gefahren werden mußte oder nur an Krücken langsam gehen konnte, hat hier gesunde Beine wieder erlangt. Mit dankbarem Herzen hat er Schmiedeberg gesund und frisch verlassen. Das Landstädtchen, das nur 3000 Einwohner hat, wird im Sommer von ungefähr 3000 Kurgästen besucht. Auch die Kinder der Ferienkolonien aus Leipzig und Halle sind Moorhalde bei ^chmiedeberg. in den großen Ferien hier trt den Waldungen zu treffen. Frisch und rotbäckig kehren sie heim. Der Name „Schmiedeberg" erinnert an Eisen- werke, die früher in der Heide lagen und das Eisenvitriol der Moore ausbeuteten. Der Name des Gasthauses „Eisenhammer" erinnert gleich- falls daran. B. Gewässer. 1. Sic weihe Elster. Die Quelle der Weißen Elster liegt aus dem Elstergebirge. In zahlreichen Krümmungen stießt sie nach N. durch das Bogt- und das Osterland. Ihr tieses Tal ist durchweg breit und fruchtbar. In ihrem Oberlaufe eilt sie an dem Badeorte Elster und der Fabrikstadt Plauen vorüber, im Mittellaufe an Greiz und Gera. Im Unterlaufe, von Zeitz an, bewässert sie eine äußerst fruchtbare Ebene, die Aue. Getreidefelder

7. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 47

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Athen bis auf Kletstbcnes. 47 Salamis, zu dem er trotz mehrfacher Mierfolge seine Landsleute begeisterte, glcklich gelungen war. In ihm tritt uns eine echt griechische Gestalt voll ruhiger Heiterkeit und leidenschaftsloser Selbstbeherrschung (ocorpqoavvri) entgegen. Er zhlt auch zu den Dichtern Griechenlands; von seinen Elegien sind noch Bruchstcke vorhanden. Solon half zunchst der wirtschaftlichen Not ab, indem er den ^rmaft^ khnen Schritt tat, alle auf Grundstcken lastenden Schulden fr niins-ungltig zu erklären (asloaxd-eia); zugleich wurden alle Schuld-sklaven freigegeben und die Schuldknechtschaft verboten. Die Verfassung ferner ordnete er so, da er zwar allen Brgern poli- Ne^or?nung. tische Rechte, aber nicht die gleichen Rechte gab; er stufte sie vielmehr nach dem Vermgen ab und wurde so der Begrnder einer timokratischen Verfassung (von die Vermgensschtzung). Die Brger- schctft zerfiel von nun an in die vier Klassen der Fnfhundert-scheffler {rtevzav.oaiofjetf.iroi), die ein Einkommen von 500 und mehr Scheffeln Getreide oder Ma l und Wein hatten, der Ritter (hcrzelg), die in runder Zahl 300, der Zeugiten oder Spannbauern (tscyitai), die 200 Scheffel, und der Theten oder Tagelhner (Ofjvsg), die weniger einnahmen. Die politische Bedeutung dieser Einteilung war, da nur die erste Klasse zu den Archontenstellen, nur die drei ersten Klassen zum Rat, alle Brger dagegen zur Volksversammlung Zutritt hatten; die mili trisch e Bedeutung bestand darin, da die ersten beiden Klassen als Reiter, die Zeugiten als Hopliten, die Theten als Leichtbewaffnete und Ruderer verwandt wurden; die finanzielle endlich darin, da die Einkommensteuer (elacpoga), die ein Zeichen der hereingebrochenen Geldwirtschaft jetzt zuweilen, aber nur in Zeiten der Not erhoben wurde, nach diesen Steuerklassen abgestuft wurde, wobei die letzte Klasse steuerfrei blieb. Was die Gerichtsbarkeit anlangt, so blieb sie mit Ausnahme Neunmig der dem Areopag zustehenden Blutgerichtsbarkeit in der Hand der Ar? chonten als Einzelrichter; doch schuf Solon ein Schwurgericht (fjhaia), bei dem man Berufung einlegen konnte. Er hat ferner eine Reihe von Gesetzen gegeben, die das brgerliche Leben regelten. Auch das attische Mnzwesen hat er neu geordnet. Die athenische Verfassung war demnach etwa folgende: Zur,^2^ Volksversammlung (ezzz^a/a) hatten alle Brger Zutritt, wenn sie nicht, z. B. wegen Nichtleistung ihrer Zahlungen an den Staat, fr der brgerlichen Ehrenrechte verlustig (av^ioi) erklrt waren. Sie whlte die

8. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 148

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
148 Rmische Geschichte. Provinzen wurden so organisiert, da sie in eine Menge von Stadt-bezirken geteilt wurden, die mehr oder weniger selbstndig ihre eigenen Angelegenheiten verwalteten; am selbstndigsten waren die freien Ge-meinden (civittes liberae), denen teilweise auch Abgabensreiheit zu-gesichert wurde (civitates liberae et immunes). Finanz- Die Einknfte aus den Provinzen bestanden in einer Grund- erwaltung. ' toi steuer (tributum), dem Pachtzins und Weidegeld (vectigal und scriptum) von den ausgedehnten Staatslndereien und nt den Hafenzllen ""(portoria). Sie pflegten an rmische Kapitalisten (publioani) ver -pachtetzu werden, die sich meist zu Pachtgesellschaften zusammenschlssen und durch ein Heer von Unterbeamten die Geflle eintrieben, meist mit erbarmungsloser Hrte. Diese Provinzialeinknste waren die w e s e n t -Ii ch fte Einnahmequelle des Staates geworden; denn die von dem italischen Staatsland frher geleisteten Abgaben waren lngst ver-fallen, und die Vermgenssteuer (tributum), genauer die in Notfllen von 1-67. den Brgern erhobene Zwangsanleihe, wurde seit der Fllung des Staats-schatzes (aerarium) durch L. milius Paullus nicht mehr erhoben. Amtsadel. Die politische und militrische Fhrung des rmischen Volkes hatte der im Senat vereinigte Amtsadel (ordo senatorius, nobiles), eine verhltnismig geringe Zahl vornehmer, oft frstlich reicher, adelsstolzer Ge-schlechter.1) In dieser einst um ihrer Selbstlosigkeit und Sittenstrenge willen hochgerhmten Aristokratie war mit wenigen hervorragenden Ausnahmen Selbstsucht, Geldgier^ Streben nach Genu immer grer, Pflichtgefhl und sittliche Tchtigkeit immer geringer geworden. Den Staat, die mter, die Provinzen beuteten sie zu ihrem Vorteil aus; Emporkmmlinge (homines novi) suchten sie von der mterlaufbahn fernzuhalten; die Wahlen und die Gesetzgebung, die der Volksversammlung zustanden, beherrschten sie durch ein ausgebildetes System der Beeinflussung und Bestechung. Seit die Provinzialverwaltung so eintrglich geworden war, wurde der Wahl-kmpf immer wilder und oft zu einem Kampf von Kapital gegen Kapital. Man machte hohe Einstze wie bei einem Glcksspiel, um noch mehr zu gewinnen. In der Provinz hielten sich die Beamten dann schadlos und schleppten noch ein groes Vermgen mit nach Rom, das wieder zum Teil benutzt wurde, um die Standesgenofsen, die in den Gerichtshfen saen. 1) Die Senatoren hatten gewisse Standesvorrechte. Sie allein hatten das Recht, Wachsmasken ihrer Vorfahren, die mter bekleidet Hatten, aufzubewahren (ius ima-ginum); diese wurden bei Leichenbegngnissen von gemieteten Leuten getragen. Im Theater hatten sie die Orchestra inne, während der Nitterstand die nchsten 14 Sitzreihen besetzte.

9. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 153

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Zelt der Gracchen 133121. 153 Mutter in der rmischen Geschichte ist, mit seinen Reformen aus. Bei einer Reise nach Spanien hatte er den ganzen Jammer der wirtschaftlichen Zustnde kennen gelernt, als er in Etrurien verdetes Land, und gefesselte Sklaven als Plantagenarbeiter sah; und vor Numantia fand er im rmischen Lager Zuchtlosigkeit der herrschenden Klasse. Nach solchen Eindrcken machte er den Versuch, den schwindenden Bauernstand durch eine gewaltsame Ma-reget wiederherzustellen und so eine Wiedergeburt des rmischen Volkes herbeizufhren. Da der grere Teil der Latifundien aus einstigem Staats-gut bestand, stellte er im I. 133 in Anknpfung an ein lteres Ackergefetz, das man bisher dem Licinius und Sextius zuschrieb (367), den Antrag, da niemand mehr als 1000 Morgen Staatsland besitzen drfe, und da das berschssige Land in Form von kleinen Bauerngtern an 133-besitzlose Brger verteilt werden sollte: die Ausfhrung des Beschlusses sowie die gerichtliche Entscheidung darber, was Staatsland, was Privatbesitz sei, sollte einer Kommission von drei Mnnern bertragen werden; fr Bauten und fr Bodenverbefferung sollten Entschdigungen bewilligt wer-den; die neuen Besitzer sollten ihre Hfe nicht als verkufliches Eigentum, sondern in der Form der Erbpacht erhalten. Zur Bestreitung der ersten Einrichtungskosten wollte Gracchus die eben geerbten Schtze des Attalus verwandt wissen. Der Senat, der das Gesetz vereiteln wollte, kam auf das Mittel, den einen Volkstribunen durch einen anderen Volkstribunen zu bekmpfen. O c t a v i u s fand sich bereit, gegen die Abstimmung der die populren Antrge des Gracchus seine Einsprache zu erheben. Als er trotz aller Bitten nicht davon abstand, lie ihn Gracchus absetzen; alle Tribus sprachen sich dafr aus, aber die Maregel war verfassungswidrig; denn sie verletzte den sakrosankten Charakter des Tribunats. Die Kommission, aus Tiberius, seinem Bruder Gajus und seinem Schwiegervater Appius Clau-dius bestehend, begann ihre Arbeiten und fhrte trotz aller Schwierigkeiten eine gewaltige Umwlzung im Grundbesitz durch. Als sich indessen Tibe-rius, wieder ungesetzlicherweise, auch fr das nchste Jahr um das Tribunat bewarb und, um diesen Zweck zu erreichen, mit bewaffneten Anhngern in der Volksversammlung erschien, entstand ein Auflauf, man beschuldigteaod^es ihn, er strebe nach der Tyrannis; eine Schar von Senatoren unter der Fhrung desjff. C ornelius Nasika eilte heran, und im Kampfe wurde er mw vielen Anhngern erschlagen. Die Leichen wurden in den Tiber geworfen. Indessen blieb die Kommission, durch Eintritt eines Nach-folgers ergnzt, auch ferner bestehen. Whrend der durch diese Vorgnge verursachten Grung kehrte

10. Geschichte des Altertums für Obersekunda - S. 189

1909 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Augustus 30 v. Chr. bis 14 n. Chr. 189 ffte wohnten, zu unterwerfen. Mit den P a r t h e r n kam es nicht zum spart&er. Kriege, da sie die bei der Vernichtung des Craffus erbeuteten Feldzeichen im Jahre 20 freiwillig auslieferten. Die Thronstreitigkeiten im Haufe der Arfaciden brachten sie sogar in eine gewisse Abhngigkeit von Rom. Desto schwerer waren die Kmpfe mit den Germanen. Nachdem Germanen, beide Stieffhne des Augustus, Tiberius und Drufus, im Jahre 15 die damals vornehmlich von Kelten bewohnten Donauprovinzen Rtien (Tirol), Vindelicien (bayrische Hochebene), Norikum (die sterreichischen Alpenlnder) und Pannonien (Sdwest-Ungarn) unterworfen hatten, ver-suchte D r u s u s in vierjhrigen Feldzgen die zwischen Rhein und Elbe wohnenden Germanen zu unterwerfen, während er zugleich die Rheingrenze durch Kastelle sicherte; er kam aber im Jahre 9 um. Ihm folgte fein Bruder Tiberius als Befehlshaber, der durch Vertrag und berredung Aerius, groe Erfolge erzielte. Nach der Rckkehr aus feiner Verbannung wurde er zum zweiten Male nach Germanien gesandt. Damals machte er einen Feldzug gegen M a r b o d, den Heerknig der in Bhmen wohnenden Markomannen; der Angriff sollte zugleich von Norikum und dem Rheine aus unternommen werden, scheiterte aber an einem Aufstnde, der in Pannonien ausbrach. Gegen Tiberius' Nachfolger P. Quinctilius V a r u s erhoben sich die germanischen Stmme, voran die Cherusker, Barns, unter Arminius und vernichteten sein Heer in der Schlacht im T e u t o - 9 n. Chr. burger Walde. Zum dritten Male bernahm Tiberius jetzt das Kommando am Rhein, verzichtete aber auf Unterwerfung der Aufstndischen und begngte sich damit, die Rheingrenze zu sichern. 151. Regententtigkeit. Augustus hatte eine umfassende Ttigkeit fr das Wohl des Reiches entfaltet. Dem Verkehr dienten Straen- B-rlehr. anlagen; insbesondere wurden mehrere Straen der die Alpen hinbergefhrt. Den Provinzen kam es zugute, da im ganzen Reiche unter Agrippas Leitung eine Katafteraufnahme und Vermgensfchtzung stattfand, Aregeln^ dieselbe, welche in der Erzhlung des Evangeliums von der Geburt Christi erwhnt wird; so wurde eine gerechtere Verteilung der Grundsteuer er-mglicht. Ein wesentlicher Fortschritt war es auch, da die Statthalter von nun an Gehalt erhielten und Erpressungen streng geahndet wurden. Einen besonderen Gegenstand der Frsorge bildete die niedere Bevlkerung in Rom: Augustus bernahm die Verpflegung der Hauptstadt mit Ge-treibe, lie an die Armen groe Geldsummen austeilen, im ganzen 600 Mill. Sesterzen (130 Mill. Mark), und versorgte durch Anlage von Kolonien viele rmische Brger mit Land. In der Hauptstadt fhrte er eine strenge
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