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1. Das Altertum - S. 34

1898 - Leipzig : Hirt
34 Iii. Bis zur Schlacht bei Chronea, 338. Die Zeit der inneren Kriege. Iv. Vereinigung mit Macedonien. Ii. Die Rmer. 16. Italien und seine Bewohner. V Lage und Gestaltung. (Karte Nr. 3.) Nach dem Verfall der griechischen Staaten wurde Rom, die Hauptstadt Italiens, der geschicht-liche Mittelpunkt der Alten Welt. Dieser Bedeutung entspricht die Lage Italiens: es ist die mittlere der drei sdlichen Halbinseln Europas, und durch die sdliche Fortsetzung, die Insel Sizilien, wird das Mittelmeer in eine stliche und eine westliche Hlfte geteilt. (Umgebende Meeres-teile nach der Karte.) Im Norden wird Italien durch ein in weitem Bogen vorgelagertes Hochgebirge vom Rumpfe Europas getrennt. An das Sdende dieses Gebirges schliet sich am Meerbusen von Genua der Apennin, der sich nach dem Adriatischen Meere hinberzieht und diesem viel nher bleibt als dem Tyrrhenischen, bis er sich im sdlichen, durch Meerbusen am meisten gegliederten Teile der Halbinsel verzweigt. Der schmale Ostrand hat eine einfrmige, hafenarme Kste, während die des breiten Westrandes weit mehr entwickelt ist und auf eine Reihe von Inseln hinausschaut. Die Westseite ist daher fr die Geschichte die bei weitem wichtigere. 2. Landschaften. Man teilt das Festland von Italien in Ober-, Mittel- und Unteritalien. a) Oberitalien, das Tiefland des Po zwischen Alpen und Apen-nin, wurde von den Rmern nicht zum eigentlichen Italien gerechnet, sondern das Cisalpinische Gallien genannt. b) Unter den Landschaften und Stdten Mittelitaliens sind die wichtigsten: Latinm, die Ebene am unteren Tiber, mit Rom am linken Ufer des Flusses, der Hafenstadt Ostia, Albalonga und Tibnr (j. Tivoli). Etrurieu, zwischen Tiber und Apennin, mit dem Flusse Arnus (Arno) und mehreren Seen, worunter der Trasimenische. Städte: Veji, Tarcjuinu, Clusium. Umbrien zu beiden Seiten des mittleren Apennin. Das rauhe Bergland Samnium. Stadt: Beneventnm. Das schne, fruchtbare Kstenland Campanien mit dem feuerspeienden Berge Vesuv. An der Kste lagen zahlreiche blhende Städte, darunter: Cum, Nepolis, Herculauum, Pom-peji; im Innern Capna.

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 92

1908 - Berlin : Süsserott
— 92 — Seen und gib ihre Bedeutung für den Po an! In den Südabhang der Alpen eingebettet und vor rauhen Nordwinden geschützt, kann sich an den Ufern der Seen ein üppiger Pflanzenwuchs entwickeln, der sie nebst ihrem milden Klima zu den reizendsten Punkten der Erde macht (Winterkurorte, Fremdenverkehr!). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Während der Poebene schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter eigen ist, ver- schwindet dieser nach Süden immer mehr; die Trockenheit nimmt von Norden nach Süden zu, wo sie durch den von Afrika herüber- wehenden Scirocco noch verschärft wird (Neapel ist 4, Sicilien 5 Monate regenlos). In den Sumpfgebieten herrscht oft das Malaria- fieber, wogegen die Riviera von Kurorten besät ist (San Remo, Nervi). — Das Klima unterstützt die fast unerschöpfliche Frucht- barkeit großer Bodenstrecken — Poebene, Ätnagebiet, Ebenen von Apulien und Kalabrien —, so daß man jahrelang ohne Düngung reiche Erträge erzielt und in manchen Teilen des Landes fast das ganze Jahr hindurch ernten kann. 5. Politisches und Bevölkerung. Italien bildet seit 1861 ein ver- einigtes, konstitutionelles Königreich, dessen Bewohner zum größten Teil Romanen sind und der römisch-katholischen Kirche angehören. Lebhafte Phantasie, rasche Auffassungsgabe, Nüchternheit sind die Lichtseiten, leichte Erregbarkeit und Leidenschaftlichkeit, die wegen einer Kleinigkeit zum Messer greifen läßt (Anarchisten, Geheim- gesellschaften !), endlich in Süditalien Hang zur Trägheit und Un- reinlichkeit die Schattenseiten ihres Charakters. Die Volksbildung läßt noch viel zu wünschen übrig. Die große Bevölkerungsdichte (im Mittel 113 Menschen auf dem Quadratkilometer!) verbunden mit den ungünstigen Erwerbsverhältnissen (Großgrundbesitz, wenig Industrie!) sind die Ursachen einer bedeutenden dauernden sowohl als auch zeitweiligen Auswanderung (300000—500000 im Jahre, hauptsächlich Maurer und Erdarbeiter). B. Wirtschaftliches. I. Die Landwirtschaft beschäftigt in Italien noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung und nimmt rund 70% des Bodens in Be- nutzung. Früher war der Anteil des unproduktiven Landes geringer; jetzt liegen infolge jahrhundertelanger Verwahrlosung und infolge

4. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 48

1908 - Berlin : Süsserott
- 48 größten Teil von der dürren, unfruchtbaren Wüste Kalahari erfüllt ist. Mehr nach Norden hin herrscht dagegen tropische Üppigkeit. Die hohen Randgebirge verursachen im Innern beständig große Dürre, so daß sogar der Oranjefluß austrocknet. Das Klima ist trocken und warm und dem Europäer ziemlich zuträglich. Nenne die größten Flüsse und erkläre ihre geringe Eignung für den Schiffsverkehr! Von großer Bedeutung für die in der Entstehung begriffene Minen- industrie Zentralafrikas sind die Viktoriafälle des Sambesi, deren Leistung auf 35 Mill. Pferdekräfte (gegen 7 Mill, des Niagara-Falles) geschätzt wird. Die zur Ausbeutung erforderlichen Anlagen baut die Allgem. Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin. Die Landwirtschaft ist auf künstliche Bewässerung angewiesen. Wo diese vorhanden ist, oder wo es von Natur an Feuchtigkeit nicht mangelt, gedeihen Weizen, Mais, Roggen, Hafer, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Im Kaplande spielen der Wein- und Obstbau eine bedeutende Rolle. Das Hauptgewicht ruht jedoch auf der Viehzucht. Es werden Schafe, Angoraziegen, Rinder, Pferde, Schweine und Strauße gehalten. Das beste Weideland ist in der Oranjekolonie und im Sululand. — Der große Einwandererstrom, der Britisch-Südafrika zu der am meisten von Weißen (Holländern und Engländern) bevölkerten Kolonie macht, ist jedoch mehr auf unerschöpflichen Reichtum des Bodens an Mineralien zurück- zuführen. Von diesem Gesichtspunkte aus sind auch die großen Opfer zu betrachten, welche Großbritannien in den Jahren 1900 und 1901 (Burenkrieg) zur Erwerbung der an Bodenschätzen reichsten Gebiete (Randminen) brachte. 1866 entdeckte man die reichen Diamantgruben von Kimberley (Ausbeute in den ersten 30 Jahren für 1400 Mill. M); 1877 machte man die ersten Goldfunde; die er- giebigsten Lager sind in Transvaal und Rhodesia (die Produktion belief sich 1905 auf 170 522 kg i. W. von 460 Mill. M, d. i. ungefähr drei Zehntel der Weltförderung). Die Arbeit in den Minen wird neuerdings vielfach durch eingeführte chinesische Kulis besorgt. Mittelpunkt der Minenindustrie ist Johannesburg im Transvaal. Handel und Verkehr. Die führende Stellung in der Edelmetall- produktion veranlaßte einen schnellen Ausbau der Verkehrswege, insbesondere der Eisenbahnen (1906: 10 216 km). Die Hauptlinie ist die Kap—kairo—bahn (Kapstadt—bulawayo—livingstone—• Brokenhill; letzteres 600 km nördlich des Sambesi. In der Nähe

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 147

1908 - Berlin : Süsserott
— 147 — die Bahnstrecke Charbin—tairen unter die Kontrolle des Insel- reiches (siehe S. 81). Nächst Großbritannien ist Japan das wichtigste Inselreich der Welt, und man hat es nicht mit Unrecht mit jenem verglichen. Es hat dieselbe insulare Abschließung, dieselbe dem zugehörigen Festlande vorauseilende Entwicklung und dasselbe Ausdehnungsbestreben wie jenes. Andere Berührungspunkte sind die große Bevölkerungsdichte (122 auf dem Quadratkilometer) und die Seetüchtigkeit der Bevölkerung als Folge der steten Berührung mit dem Meere. Japan ist fast ganz von Gebirgen erfüllt, die meist vulkanischer Natur sind. Durch die Verwitterung des vulkanischen Gesteins ist eine sehr fruchtbare Ackerkrume entstanden. Die Bewässerung durch Flüsse ist nicht nennenswert, aber auch nicht notwendig, da Japan im Bereich der Monsune gelegen ist und die Nähe des Meeres fast überall künstliche Bewässerung zuläßt. — Die Japaner zeichnen sich durch Lernbegier, persönliche Tüchtigkeit, Geschick- lichkeit in technischen Dingen, hervorragenden Kunstsinn und vor- zügliche militärische Eigenschaften aus. Früher waren die Chinesen ihre Lehrmeister, neuerdings haben sie diese überflügelt und sind bei den europäischen Kulturvölkern in die Lehre gegangen, welche ihnen mit übergroßer Bereitwilligkeit ihre Betriebe und Fabrikations- methoden zeigten. Das regsame Inselvölkchen ahmte alles nach und gab seinem Staatswesen durch Einführung abendländischer Staats- form, der Sonntagsheiligung, des Kalenders, des Geldes, durch Er- richtung von Schulen, Einführung des Schulzwanges und der all- gemeinen Wehrpflicht nach preußischem Muster einen modernen Anstrich. Alles das hat dazu geführt, daß das kleine Japan das gewaltige Rußland niederkämpfen konnte und damit in die Reihe der Weltmächte eingetreten ist. B. Wirtschaftliches. i. Der Ackerbau nimmt infolge der Bodengestaltung nur zwei Fünftel des Landes in Bearbeitung, liefert aber, begünstigt durch das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Ackerkrume, gute Erträge. Die Bearbeitung ist sehr sorgfältig (Gartenbau- und Spaten- kultur), die Düngung reichlich, die Bewässerung gut ausgebildet. Die Abschwemmung des Ackerbodens von den Bergabhängen wird durch Terrassenkultur verhindert. — Das Hauptgetreide ist der 10*

6. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 150

1904 - Trier : Lintz
150 Afrika. punkte. Große Bedeutung ist auch den Strömen zuzuerkennen. Der Erdteil kann in folgende Landschaften geteilt werden: 1. Die Atlasländer, 2. das Wüstengebiet der Sahara, 3. die Nilländer (ohne Abessinien), 4. das Hochland des Sudku, 5. das Kongobecken, 6. das Seen Hochland vonostafrika, 7. das Tafelland von Südafrika und die Insel Madagaskar. A. Die einzelnen Gebiete des Erdteils. 1. Iie Atkaständer. 181. Mit dem Atlas verbanden die Alten die Vorstellung, daß er das Himmelsgewölbe trage. Das mächtige Gebirge reicht vom Kap Blanko, das nach Sizilien hinüberweist, bis zum Kap Ghir an der Westküste Afrikas. Es ist länger als die Alpen (über 2000 km), aber nicht so hoch. Der höchste Punkt scheint der Djebel Ajaschi (etwa 4500 m, spr. dschebel — Berg) zu sein. Als die Hauptzüge des Gebirges sind der Hohe und der Anti-Atlas in Marokko, der Große und der Kleine Atlas in Algerien zu unterscheiden. Jene sind durch ein großes Längstal getrennt, diese umfassen ein Steppenhochland, das nach 0 schmäler wird und sich zugleich von 1100 in Höhe zu 800 m senkt. Die tiefsten Stellen desselben sind mit Salzsümpfen, die den Namen Schotts führen, angefüllt. Im 0, in Tunesien, gibt es auch eine südliche Reihe von Schotts. Dieselben liegen dort in einer Senkung (Depression) des Bodens, die bis unter die Meeresoberfläche (bis — 24 m) geht. Im südlichen Algerien gliedert sich an sie eine Reihe von Oasen an. Der nördliche Kleine Atlas führt anch im Gegensatz zum dürren Steppen- Hochlande den Namen Tell. Mit einer hohen Steilküste, die das Werk einer kräftig wirkenden Brandungswelle ist, steigt er aus dem Mittelmeer auf. In den fast unzugänglichen Klüften der marokkanischen Mittelmeerküste, dem sogenannten Riff, Hausen die als Piraten berüchtigten Risfkabylen. Obschon der Atlas die Alpen an Länge und Breite weit übertrifft, entsendet er, weil er regenärmer ist, aber ein wärmeres Klima hat, und weil weite Gebiete abflußlos sind, nicht so bedeutende Flüsse wie diese. Der Wadi Drüa führt, obschon er sast so lang wie der Rhein ist, nur zur Regenzeit streckenweise Wasser. In der Verlängerung des Atlas liegen im Meer die vulkanischen Inselgruppen Madeira und die Kanarischen Inseln. Dieselben sind durch ein ozeanischen Klima und daher ein sehr üppiges Pflanzen- leben ausgezeichnet.

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 154

1904 - Trier : Lintz
154 Afrika. Höhe gelegene Tsad-See (27000 qkm) ist in ihm nicht einmal die tiefste Stelle. Der bedeutende Schari und andere Flüsse führen ihm eine große Wasserfülle zu. Der See ist sehr seicht, eigentlich ein ungeheurer Sumpf, der in der Regenzeit doppelt so groß ist. Südlich vom Tsad-See fließt nach W der 1400 km lange Benui'. Dieser Nebenfluß des Niger ist einer der stattlichsten und wichtigsten Ströme Afrikas. Er folgt einem tief eingeschnittenen Graben. Zahlreiche Granitkuppen, südlich von ihm, in Adamaua, auch stattliche Basaltgebirge schmücken sein Abflnßgebiet. Die Bodendecke desselben besteht meist aus rötlichem Latent, der im tropischen Afrika eine große Verbreitung hat. Der Niger steht dem Nil an Lanslänge nach, übertrifft ihn aber an der Mündung an Wassersülle, da er das Wüstengebiet nur auf einer Seite und auf einer kürzern Strecke berührt. Sein Stromnetz ist nur wenig verästelt. (Warum? s. Karte!) Erst der Benue verstärkt die Wassermasse bedeutend (um 12—15 000 edm i. d. Sek.). Weil der Niger in einer Höhe von nur 900 in entspringt, hat er sich nicht ties einschneiden können. Er stießt vielmehr in breitem Bett, und der träge Lauf führt zu zahlreichen Stromteilungen und Jnselbildnngen. Zwischen dem 15" und 9" N bildet der Niger jedoch Stromschnellen und an der Mündung gleich dem Nil ein großartiges Delta. Die Wasserscheide zwischen dem Niger und den Küstenflüssen wird nur durch eine Boden schwelle gebildet. Diese wird nach 0 immer nied- riger, und nach 8 sendet sie Abzweigungen. Die höchsten Erhebungen des ganzen Westsudan, die aber 1500 m nicht übersteigen, liegen nord- westlich von der Nigerquelle. Auf ihnen entspringt der Senegal. Vom Tsad-See bis fern im W zum Senegal hin zeigt die Landschaft meist das Bild der Savanne, der mit Bäumen besetzten Grasflur. Der Übergaug von der Wüste vollzieht sich überall iu einem breiten Steppenstreifen. Nach 8, näher der Küste, nimmt mit der Niederschlagsmenge auch die Üppigkeit des Baum- wuchses zu. Im eigentlichen Küstengebiete treten dort, wo die Regenmenge groß und die Trockenzeit, weil sie unter dem Äquator in zwei kleinere zerfällt, nur kurz ist, auch echte Urwälder auf. Eine sehr bedeutende Niederschlagsmenge geht in dem Regenwinkel von Kamerun, wo das hohe Kamerun-Gebirge als Regen sammler aufragt, uieder (Debuudfcha mit über 9 iu Regen), weshalb dort das Urwaldgebiet ziemlich groß ist. Die Küste zieht sich von Kap Verde, das den Namen „Grünes Vorgebirge" nur mit Rücksicht auf die nördlichen, von der Saharaglut berührten Küstenstrecken erhalten hat, bis zum Kap Palmas nach 80, von dort bis zum hochragenden Kamerun-Gebirge (4070 m) nach 0. An diese Küste von Oberguinea gliedert sich dauu die nach 8 gerichtete Küste von Niederguinea an. In dem entstehenden Winkel liegt die

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 158

1904 - Trier : Lintz
158 Afrika, Abessinien, hergeleitet von Habesch, von den Einwohnern selbst aber Jtiopia (Äthiopien) genannt, ist ein Gebirgsland von erhabener Schönheit. Es steigt sast ringsum in ungeheurer Steilheit ans den umgebenden Landschaften empor, besonders aber im 0. Dort streicht das Randgebirge fast geradlinig von 8 nach X, nach Vereinigung mit dem aus- gebogenen westlichen Randgebirge noch einen Ausläufer längs der Küste des Roten Meeres entsendend. Unter den Bergen, die wie riesige Säulen aus der Tiese emporsteigen, ist der Ras Daschan (4620 m) der höchste. Dem ostafrikanischen Hochlande ist im 0 eine bald schmälere, bald breitere Küstenebene und dieser sind wieder Inseln vorgelagert, von denen Sansibar die größte ist. Ju der Verlängerung der Soinal-Halbinsel,, des Osthorns von Afrika, liegt Sokotra, ein hohes Felseneiland. Die Entwässerung Ostafrikas erfolgt nach drei Meeren hin. (Nach welchen?) Nach 0 fließen zahlreiche Küstenflüsse. Das Klima Ostafrikas ist im allgemeinen trocken und heiß, auf dem Hochlande etwas kühler, an der Sansibar-Küste und in dem Seengebiete unter dem Äquator etwas feuchter. Das Gebiet von M a f s a n a ist die h e i ß e st e Gegend auf der Erde mit einer Durchschnittswärme im Juli von 35° C. Mit dem Höchststande der Sonne tritt die Regenzeit ein, in den Äquatorgegenden daher eine doppelte. Je weiter vom Äquator, desto länger dauert die Trockenzeit, desto größer ist die Dürre. Infolge des trocknen heißen Klimas wiegt die Vegetationsform der Steppe vor, die streckenweise sogar in wüstenartige Öde übergeht. In der Baumsteppe kommt der gewaltige Affenbrotbaum vor. Die höheren Berge und Berggruppen bilden, weil sie Steigungsregen empfangen, inmitten der Steppe gleichsam Oasen des Pflanzenlebens, denen selbst Ur- Wälder nicht fehlen. In Abessinien werden nach der Höhe drei Klima- und Pflanzenzonen unterschieden: 1. die feuchtbeiße Kolla (voit 800—1700 m) mit reichem Palmenschmuck, 2. die Woiua - Dega (bis 2400 in) mit herrlichem, etwa südeuropäischem Klima und Pflanzenleben, die auch den größten Teil des Hochlandes umfaßt, und 3. die Dega, d, i, die sehr pflanzenarme und während einer langen Zeit des Jahres schneebedeckte Hochregion, Die Kolonie Deutsch-Ostasrika. 189- Die Kolonie Dentfch - Ostafrika, die eine Größe von 960(Xx) qkm hat, und deren Einwohnerzahl auf 5—6 Mill. geschützt wird, breitet sich zwischen Njassa, Tanganjika- und Viktoria-See und der Küste aus. In ähnlicher Weise wie bei Togo und Kamerun lassen sich vier Natur- gebiete unterscheiden. Die Küste, Mrima genannt, ist weder so trocken wie die von Togo noch so sencht wie die von Kamerun. Die Kokospalme gedeiht aus dem Kalkboden vorzüglich (1 Mill. Bäume), und auf feuchtem Boden hat sich ein üppiger Pslanzenwnchs entwickelt. Inmitten desselben liegen Reisfelder und Zuckerrohrpflanzungen und die Felder der Eingeborenen. Es fehlt der Küste nicht an guten

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 161

1904 - Trier : Lintz
Die Kolonie Deutsch-Südwestafrika, 161 Die Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Deutsch-Südwestafrika ist die zweitgrößte afrikanische Kolonie § 191. Deutschlands; es mißt 835 000 qkm, hat aber nur eine Bevölkerung von 200—300000. Es sind zwei Landschaften zu unterscheiden, das niedrige Küstenland tmd das Steppenhochland des Innern. Die Küstenzone, in der Nähe der Walfisch-Bai Namib genannt, ist in einer Breite von 50—90 km traurige öde. Kalte Auftriebwasser des Meeres und kühle Südwestwinde rufen wohl Nebelbildung hervor, verhindern aber die Regenbildung. Das Land bildet daher eine pslan- zenlose Fels-, Kies- oder Sandwüste. Längs der Küste zieht sich ein breiter Gürtel ziemlich hoher Dünen hin, so daß die meisten Flüsse im Sande ersticken. Der Swakop erreicht durchschnittlich nur alle 7 Jahre einmal das Meer. Der Küste fehlt es an guten Natur- Häfen (Walfisch-Bai englisch). In Swakopmund war der Bau einer langen Mole nötig, damit die Schiffe landen können. Am Kap Croß werden Guano lag er durch eine englische Gesellschaft ausgebeutet. Dem 1000 bis 1400 in hohen Steppenhochlande des Innern, das sich auch nach 0, zur Wüste Kalahari, wieder etwas senkt, sind noch manche Gebirge aufgesetzt. Besonders das Damaraland hat ein sehr gebirgiges Gepräge; es scheidet das Tafelland in ein nördliches und süd- liches. Die nördlichen Gebiete liegen noch im Bereiche des Tropen- regen und dürften sich auch zu Aubauzwecken, besonders zum Anbau des Tabaks, eignen. Die südlichen Gebiete, das Namaland, sind viel trockner; die Gewässer sichren dort nur zur Regenzeit Wasser, und das Land ist sast wertlos. Das Damaraland in der Mitte ist dagegen zur Viehzucht und wegen des nicht zu heißen Klimas auch zur Ansiedelung von Europäern geeignet. Viele deutsche Farmer sind dort bereits ansässig. Der Gouverneur hat in Wind hu k, wohin von Swakop- mnnd eine Eisenbahn führt, feinen Sitz genommen. Die bedeutendsten Volksstämme sind die Herero und die Hottentotten; die Zahl der Weißen beträgt einschließlich der Schutztruppe schon über 4500. B. Afrika als Ganzes. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Welche einzige größere § 192. Einbuchtung fällt in dem Küstenbilde Afrikas auf? Neune kleinere Buchten, die Halbinseln und Inseln! In welche zwei große Gebiete läßt sich Afrika zerlegen? Welche Gestalt hat Nord-, welche Südafrika? Wieviel mißt Afrika von Kap Verde im W (unter welchen Meridian?) bis zum Kap Gnardafni (unter welchen Meridian?) im 0? Wieviel vom Nadel- kap (unter welchen Parallelkr.?) im 8 bis zum Kap Blanko (unter Kerp, Lehrbuch der Erdkunde. Ausgabe B, 1901. U
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