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1. Das Altertum - S. 34

1898 - Leipzig : Hirt
34 Iii. Bis zur Schlacht bei Chronea, 338. Die Zeit der inneren Kriege. Iv. Vereinigung mit Macedonien. Ii. Die Rmer. 16. Italien und seine Bewohner. V Lage und Gestaltung. (Karte Nr. 3.) Nach dem Verfall der griechischen Staaten wurde Rom, die Hauptstadt Italiens, der geschicht-liche Mittelpunkt der Alten Welt. Dieser Bedeutung entspricht die Lage Italiens: es ist die mittlere der drei sdlichen Halbinseln Europas, und durch die sdliche Fortsetzung, die Insel Sizilien, wird das Mittelmeer in eine stliche und eine westliche Hlfte geteilt. (Umgebende Meeres-teile nach der Karte.) Im Norden wird Italien durch ein in weitem Bogen vorgelagertes Hochgebirge vom Rumpfe Europas getrennt. An das Sdende dieses Gebirges schliet sich am Meerbusen von Genua der Apennin, der sich nach dem Adriatischen Meere hinberzieht und diesem viel nher bleibt als dem Tyrrhenischen, bis er sich im sdlichen, durch Meerbusen am meisten gegliederten Teile der Halbinsel verzweigt. Der schmale Ostrand hat eine einfrmige, hafenarme Kste, während die des breiten Westrandes weit mehr entwickelt ist und auf eine Reihe von Inseln hinausschaut. Die Westseite ist daher fr die Geschichte die bei weitem wichtigere. 2. Landschaften. Man teilt das Festland von Italien in Ober-, Mittel- und Unteritalien. a) Oberitalien, das Tiefland des Po zwischen Alpen und Apen-nin, wurde von den Rmern nicht zum eigentlichen Italien gerechnet, sondern das Cisalpinische Gallien genannt. b) Unter den Landschaften und Stdten Mittelitaliens sind die wichtigsten: Latinm, die Ebene am unteren Tiber, mit Rom am linken Ufer des Flusses, der Hafenstadt Ostia, Albalonga und Tibnr (j. Tivoli). Etrurieu, zwischen Tiber und Apennin, mit dem Flusse Arnus (Arno) und mehreren Seen, worunter der Trasimenische. Städte: Veji, Tarcjuinu, Clusium. Umbrien zu beiden Seiten des mittleren Apennin. Das rauhe Bergland Samnium. Stadt: Beneventnm. Das schne, fruchtbare Kstenland Campanien mit dem feuerspeienden Berge Vesuv. An der Kste lagen zahlreiche blhende Städte, darunter: Cum, Nepolis, Herculauum, Pom-peji; im Innern Capna.

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 92

1908 - Berlin : Süsserott
— 92 — Seen und gib ihre Bedeutung für den Po an! In den Südabhang der Alpen eingebettet und vor rauhen Nordwinden geschützt, kann sich an den Ufern der Seen ein üppiger Pflanzenwuchs entwickeln, der sie nebst ihrem milden Klima zu den reizendsten Punkten der Erde macht (Winterkurorte, Fremdenverkehr!). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Während der Poebene schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter eigen ist, ver- schwindet dieser nach Süden immer mehr; die Trockenheit nimmt von Norden nach Süden zu, wo sie durch den von Afrika herüber- wehenden Scirocco noch verschärft wird (Neapel ist 4, Sicilien 5 Monate regenlos). In den Sumpfgebieten herrscht oft das Malaria- fieber, wogegen die Riviera von Kurorten besät ist (San Remo, Nervi). — Das Klima unterstützt die fast unerschöpfliche Frucht- barkeit großer Bodenstrecken — Poebene, Ätnagebiet, Ebenen von Apulien und Kalabrien —, so daß man jahrelang ohne Düngung reiche Erträge erzielt und in manchen Teilen des Landes fast das ganze Jahr hindurch ernten kann. 5. Politisches und Bevölkerung. Italien bildet seit 1861 ein ver- einigtes, konstitutionelles Königreich, dessen Bewohner zum größten Teil Romanen sind und der römisch-katholischen Kirche angehören. Lebhafte Phantasie, rasche Auffassungsgabe, Nüchternheit sind die Lichtseiten, leichte Erregbarkeit und Leidenschaftlichkeit, die wegen einer Kleinigkeit zum Messer greifen läßt (Anarchisten, Geheim- gesellschaften !), endlich in Süditalien Hang zur Trägheit und Un- reinlichkeit die Schattenseiten ihres Charakters. Die Volksbildung läßt noch viel zu wünschen übrig. Die große Bevölkerungsdichte (im Mittel 113 Menschen auf dem Quadratkilometer!) verbunden mit den ungünstigen Erwerbsverhältnissen (Großgrundbesitz, wenig Industrie!) sind die Ursachen einer bedeutenden dauernden sowohl als auch zeitweiligen Auswanderung (300000—500000 im Jahre, hauptsächlich Maurer und Erdarbeiter). B. Wirtschaftliches. I. Die Landwirtschaft beschäftigt in Italien noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung und nimmt rund 70% des Bodens in Be- nutzung. Früher war der Anteil des unproduktiven Landes geringer; jetzt liegen infolge jahrhundertelanger Verwahrlosung und infolge

4. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 129

1908 - Berlin : Süsserott
- 129 Mittelamerika und Westindien. A. Allgemeines. Der schmale Landstreifen zwischen dem Karaïbischen Meere und dem Stillen Ozean stellt nebst den westindischen Inseln, die sich in weitem Bogen von der Halbinsel Florida bis zur Orinocomündung hinziehen, die Verbindung zwischen Nord- und Südamerika her. Die Lage ist dem Verkehr günstig, und es ist anzunehmen, daß diese Gebiete nach Fertigstellung des Panamakanals eine größere Be- deutung bekommen werden. Der Bodenbeschaffenheit nach ist Mittelamerika ein mit Vulkanen besetztes und von schmalen Tief- landstreifen umsäumtes Tafelland. Die Inseln gehören zu den hohen Inseln, die vulkanischer Natur (Mont Pelé auf Martinique) sind, und haben ebenso wie Zentralamerika tropisches Klima (zwei- malige Regenzeit im Mai und Oktober). Die Bevölkerung setzt sich vorwiegend aus Farbigen zusammen; die Europäer und Nord- amerikaner, deren Leistungsfähigkeit von dem ungesunden und er- schlaffenden Klima beeinträchtigt wird, sind meist nur Plantagen- besitzer und -leiter oder wohl auch Besitzer der wenigen industriellen Unternehmungen und der Handelsniederlassungen. Die politischen Verhältnisse sind sehr zerrüttet; Bürgerkriege und Aufstände lassen diese von der Natur so verschwenderisch aus- gestatteten Gebiete nicht zur vollen Entfaltung kommen. Selbständig sind neben Cuba (siehe S. 127) und Haiti, das zwei Negerrepubliken enthält, nur noch die fünf Staaten Mittelamerikas: Guatemala, Honduras, San Salvador, Nicaragua und Costarica. Panama, bis 1903 ein Teil der Vereinigten Staaten von Columbia (Südamerika), steht unter dem Schutze der Union, die seit dem spanisch-ameri- kanischen Kriege 1898 auch Puertorico besitzt (siehe S. 127). Uber die englischen, französischen, dänischen und niederländischen Besitzungen lies S. 54, 68, 85, 29. Die besten Aussichten hat ohne Zweifel Guatemala, das sich mit Hilfe deutschen Kapitals recht gut entwickelt hat. (Die meisten der dort vorhandenen Kaffee- plantagen gehören Hamburger Häusern.) B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft (Plantagenbau). Das ausgezeichnete Tropen- klima und ein äußerst fruchtbarer Boden sind die Vorbedingungen für Keuchel-Oberbach, Wirtschaftsgeographie, Teil Ii, 9

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 131

1908 - Berlin : Süsserott
— i3i — folgen Haiti, Guatemala und Costarica. Doch sind die Zahlen sehr schwankend. (Grund?) Stelle die hauptsächlichsten Ausfuhrwaren zusammen! Die wichtigsten Gegenstände der Einfuhr sind Eisen-, Metall- und Textilwaren, Lebensmittel und Luxusartikel. Die Haupt- verkehrsländer sind Großbritannien, die Union, Deutschland und Frankreich. Cuba unterhält noch Beziehungen zu Spanien. Der deut- sche Handel bleibt sich in jenen Gebieten ziemlich gleich. Er stellte sich auf ungefähr 60 Mill. M in der Einfuhr (Kaffee, Tabak, Zigarren, Hölzer und Reis) und etwa 25 Mill. M in der Ausfuhr (Eisen-, Woll-, Baumwollen- und Glaswaren) und war besonders nach Cuba und Guatemala gerichtet. Südamerika. A. Allgemeines. 1. Lage, Größe, Einteilung. Südamerika liegt südöstlich von Nordamerika und erstreckt sich von den drei Südkontinenten am weitesten nach Süden. Es erreicht Nordamerika weder an Fläche noch an Bevölkerungsziffer. Die Küstengliederung ist am stärksten im Norden und Süden, einförmig an der Westküste und gering im Osten. Früher spanischer und portugiesischer Besitz, enthält es heute außer dem britischen, niederländischen und französischen Guayana (siehe S. 54, 29, 69) zehn selbständige Republiken. Nenne sie nach der Karte und bestimme ihre Lage ! Nach der Lage bzw. Bodenbeschaffen- heit unterscheiden wir die atlantischen Staaten (Venezuela und Brasilien), die La Plata-Staaten (Argentinien, Paraguay und Uruguay) und die Andenstaaten (Chile, Bolivia, Peru, Ecuador und Columbia). Von den zuletzt genannten berühren die Vereinigten Staaten von Columbien beide Ozeane, Bolivia ist dagegen ein Binnenland. 2. Bodenbeschaffenheit. Die Gebirgslandschaften nehmen etwa drei Fünftel, die Tiefebene zwei Fünftel der Bodenfläche ein. Der Westen wird in seiner ganzen Ausdehnung von Süden nach Norden von den Anden oder Cordilleren durchzogen. Sie bilden im Süden eine einzige Hauptkette. Ungefähr auf dem 37. Grad s. Br. teilen sie sich in zwei Ketten, die eine gewaltige Hochebene mit großen Seen (Titicacasee, 3854 m Meereshöhe, 8100 qkm = 15 mal so groß wie der Bodensee) umschließen. Nördlich von Lima nähern sie sich wieder und bilden dann drei Ketten bis zum Meere. Das ganze Gebirge ist mit Vulkanen gespickt. Nenne die höchsten Erhebungen nach der Karte ! 9*

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 132

1908 - Berlin : Süsserott
— 132 — Der Hochgebirgscharakter der Anden macht sie zu einem Verkehrs- hindernis, und die über ihre Pässe gebauten Bahnen (Argentinisch- Chilenische Transkontinentalbahn 3900 m, die Peruanische Andenbahn 5357 m Paßhöhe) sind ebenso wie die der Erzförderung dienenden Linien wahre Wunderwerke der Technik. Der Osten des Erdteils ist von dem Brasilianischen Berg- land, der nördliche Teil (zwischen Amazonenstrom und Orinoco) von dem Bergland von Guayana ausgefüllt. Beide bergen un- erschöpfliche mineralische Schätze, von denen heute nur Gold und Diamanten gefördert werden. Zwischen diesen Gebirgssystemen breiten sich die ungeheuren Tiefebenen aus, die je nach Lage, Wasser- reichtum und Klima ganz verschiedenes Gepräge haben. Den Orinoco begleiten auf der linken Seite die Llanos, die auch die Quellgebiete des Amazonenstromes umfassen. Es sind dies Gras- landschaften mit Baumgruppen, die an den Flüssen und in den höher gelegenen Teilen zu Wäldern anwachsen. Da, wo Kalk- und Lehmboden vorherrscht, sind sie äußerst fruchtbar. Das Tiefland des Amazonen- stroms ist das größte der Erde (4 y2 Mill. qkm). Ungeheure Wälder, umsäumt von grasreichen Savannen, die den unzähligen Viehherden fette Weidegründe bieten, begleiten diesen Riesenstrom und seine Nebenflüsse. Sie bilden die typischen Amazonaslandschaften, die Selvas. In dem höher gelegenen Zentralbrasilien mischen sich Grasfluren mit Buschwerk und verkrüppelten Bäumen (Campos). Nach Süden zu geht die Landschaft in die fruchtbaren Tiefebenen des Paraguay über. Die reichen Weide- und Waldländer des Chaco im nördlichen Argentinien und Paraguay sind noch vollkommene Wildnis, werden aber in Zukunft das geeignetste Gebiet für die Viehzucht sein. Hieran schließen sich, zwischen den östlichen Küstenlandschaften und den westlichen Hoch- ebenen eingelagert, die Pampas. Früher ein ödes Jagdgebiet für die umherschweifenden Indianer, sind sie heute ein ungeheures Gebiet von Fruchtfeldern für europäische Getreidearten (Weizen und. Mais) und ein großartiges Weideland für ungezählte Pferde-, Rinder-, Schaf- und Straußherden. 3. Die Bewässerung. Die Lage der Anden bedingt die außer- ordentliche Stromentwicklung der südamerikanischen Ströme, die zu den größten und wasserreichsten Flußläufen der Erde gehören. Nenne die einzelnen Flüsse nach der Karte! Orinoco und Ama- zonenstrom sind nebst ihren großen Nebenflüssen bis an den Fuß der Anden für Dampfschiffe befahrbar und bilden bei ihrem Wasser- reichtum (der Amazonenstrom ist im Durchschnitt 70 m tief, seine Mündung ist 320 km = der Entfernung Berlin—hamburg breit) vorzügliche Verkehrsstraßen. (Die Dampfer der Hamburg-Amerika-

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 133

1908 - Berlin : Süsserott
— 133 — Linie fahren bis Manáos am Rio Negro!) Der Säo Francisco ist ebenfalls eine weite Strecke für Seeschiffe befahrbar, und auf dem Rio de la Plata, dessen Stromsystem sich aus Paraguay, Paraná und Uruguay zusammensetzt, verkehren Seeschiffe bei Hoch- wasser sogar bis Asuncion, immer bis Rosario. Auch der Colorado ist 500 km weit für die Schiffahrt geeignet, ebenso der Magdalenen- strom an der Nordküste. 4. Klima. Südamerika hat infolge seiner Ausdehnung von Norden nach Süden an allen hauptsächlichen Klimaten der Erde Anteil. Jedoch gehört der größte Teil dem tropischen und subtropischen, der kleinste dem gemäßigten Klima an. Die Westküste hat infolge der kalten Meeresströmung im Durchschnitt 100 niedrigere Tem- peratur als die in gleichen Breiten gelegenen Gebiete der Ostküste. In den tropischen Andenregionen unterscheidet man das heiße, gemäßigte und kalte Land (über 2000 m). In dieser Zone herrscht ungefähr unser Aprilwetter. Die vorherrschenden Winde sind im Norden nordöstlicher, im brasilianischen Küstengebiet südöstlicher Richtung, Argentinien wird von kühlen Süd- und Südwestwinden beherrscht. Niederschläge sind fast überall reichlich, am stärksten in den Küstengegenden mit Ausnahme der nördlichen Westküste, die regenarm ist. Im Innern Argentiniens und Brasiliens herrscht häufig Regenmangel. Das Klima Südamerikas ist bis auf das in den tropischen Küstengegenden, wo Malaria, gelbes Fieber und Dysenterie nicht selten sind, gesund und den Europäern zuträglich. (Das Höhen- klima der Anden verursacht die Bergkrankheit, die sich in Schlaf- losigkeit, Ohnmachtsanfällen, Herzklopfen und Nasenbluten äußert.) Eine Plage der Küsten- und Flußlandschaften in den Tropen sind die Moskitos. 5. Bevölkerung. Trotz seiner Ausdehnung bleibt Südamerika um etwa 10 Mill, hinter der Bevölkerungsziffer Deutschlands zurück. Die Bewohner setzen sich aus Mischlingen (Mestizen, Mulatten und Zambos — etwa die Hälfte), Weißen (ungefähr ein Viertel), Negern (4 Mill.) und Indianern zusammen. Letztere sind teilweise kultiviert (Andenstaaten), teilweise vollständig verwildert (Ebenen der Mitte und des Südens). Die Araukanier, Patagonier (Chüe), Feuerländer und Botokuden (in den Küstengebieten von Brasilien) sind die be- kanntesten Reste der eingeborenen Bevölkerung, die teilweise eine hervorragende Kultur besaß (Inka—pizarro). Wirtschaftlich von

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 147

1908 - Berlin : Süsserott
— 147 — die Bahnstrecke Charbin—tairen unter die Kontrolle des Insel- reiches (siehe S. 81). Nächst Großbritannien ist Japan das wichtigste Inselreich der Welt, und man hat es nicht mit Unrecht mit jenem verglichen. Es hat dieselbe insulare Abschließung, dieselbe dem zugehörigen Festlande vorauseilende Entwicklung und dasselbe Ausdehnungsbestreben wie jenes. Andere Berührungspunkte sind die große Bevölkerungsdichte (122 auf dem Quadratkilometer) und die Seetüchtigkeit der Bevölkerung als Folge der steten Berührung mit dem Meere. Japan ist fast ganz von Gebirgen erfüllt, die meist vulkanischer Natur sind. Durch die Verwitterung des vulkanischen Gesteins ist eine sehr fruchtbare Ackerkrume entstanden. Die Bewässerung durch Flüsse ist nicht nennenswert, aber auch nicht notwendig, da Japan im Bereich der Monsune gelegen ist und die Nähe des Meeres fast überall künstliche Bewässerung zuläßt. — Die Japaner zeichnen sich durch Lernbegier, persönliche Tüchtigkeit, Geschick- lichkeit in technischen Dingen, hervorragenden Kunstsinn und vor- zügliche militärische Eigenschaften aus. Früher waren die Chinesen ihre Lehrmeister, neuerdings haben sie diese überflügelt und sind bei den europäischen Kulturvölkern in die Lehre gegangen, welche ihnen mit übergroßer Bereitwilligkeit ihre Betriebe und Fabrikations- methoden zeigten. Das regsame Inselvölkchen ahmte alles nach und gab seinem Staatswesen durch Einführung abendländischer Staats- form, der Sonntagsheiligung, des Kalenders, des Geldes, durch Er- richtung von Schulen, Einführung des Schulzwanges und der all- gemeinen Wehrpflicht nach preußischem Muster einen modernen Anstrich. Alles das hat dazu geführt, daß das kleine Japan das gewaltige Rußland niederkämpfen konnte und damit in die Reihe der Weltmächte eingetreten ist. B. Wirtschaftliches. i. Der Ackerbau nimmt infolge der Bodengestaltung nur zwei Fünftel des Landes in Bearbeitung, liefert aber, begünstigt durch das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Ackerkrume, gute Erträge. Die Bearbeitung ist sehr sorgfältig (Gartenbau- und Spaten- kultur), die Düngung reichlich, die Bewässerung gut ausgebildet. Die Abschwemmung des Ackerbodens von den Bergabhängen wird durch Terrassenkultur verhindert. — Das Hauptgetreide ist der 10*

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 122

1904 - Trier : Lintz
122 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselflnr. wände umgibt, hat sich ein ungemein üppiger Pflanzenwuchs eut- faltet. Das milde Klima ist dem Einflnsfe des warmen Golfstromes zuzuschreiben. Im Winter frieren die Fjorde der norwegischen Westküste nicht zu. Auf die Entwicklung des Pflanzenlebens wirkt auch die große Regenmenge (100—200 cm, warum so groß?) günstig ein. Im hohen N vermag jedoch auch der Hauch des Meeres nicht mehr das Klima günstig für das Pflanzenleben zu gestalten. Wer von Drontheim aus noch weiter nortwärts steuert, schaut nur noch selten in einer stillen Bucht das freundliche Grün von Gras- und Baumwuchs. Felsöden, wohin man blicken mag! Da ragen die gewaltigen, trotzigen Felswände empor wie die dunkeln Gestalten eines Totenreiches. Mächtig wird die Phantasie Von alleu Bildern angeregt. Halb untergetaucht liegen im Meer die Tausende von kleinen selsigeu Inseln, nur von den Scharen der Bogel belebt, und auch die ganze Küste erscheint wie ein untergetauchtes Laud, dessen gastliche Gestade unter den Fluten des Ozeans vergraben liegen. Die felsigen Spitzen des Landes ragen steil und trotzig, oft auch in den wunderlichsten Formen ans und bieten im Spiel der Nebel oder im magischen Scheine der Mitternachtssonne und des flammeudeu Nordlichts einen geheimnisvollen Anblick dar. Eine großartige Erscheinung bildet das gewaltige Nordkap, wenn seine dunkeln Umrisse beim trübroten Scheine der Mitternachtssonne sichtbar werden. Die größten Fjorde Norwegens sind außer dem Kristiania- Fjord, der sich an der Südküste befindet, der Stavanger-, Har- danger-, Sogne-, Drontheim-, West-, Porsanger- und La- rang er-Fjord. Die beiden letzten öffnen sich hoch im N, wo die Küste Norwegens nach 0 umbiegt. Von den der Küste vorgelagerten Insel- qruppen ist die Lofot-Gruppe (lofott'), welche den West-Fjord vom Meere abtrennt, die bedeutendste. Die etwa 20 Längengrade westlich von der Halbinsel Skandinavien unter 65° N gelegene und daher stark vergletscherte Insel Island zeigt landschaftlich mit dem nördlichen Norwegen große Ähnlichkeit. Seine Küsten sind ebenso dnrch ties einschneidende Fjorde, besonders auf der Westfeite, reich gegliedert. Die über 100000 qkm große Jufel baut sich zum großen Teil ans vulkanischem Gestein auf und ist auch in der Gegenwart noch ein Herd vulkanischer Tätigkeit. Auch heiße Springquellen verraten dieselbe. Der bekannteste Vulkankegel ist der Hekla (1580 m), die berühmteste heiße Springquelle der Geyfir. Süd- östlich von Island liegt die Inselgruppe der Fiiröer (= Schas-Juselu). 2. Z>er Gebirgsrücken der Kalöinsel Skandinavien. § 136. Die formenreiche Westküste Skandinaviens stellt den Steil ab fall eines hohen, gewaltigen Gebirgsrückens dar. Aus den letzten Verzweigungen der Fjorde steigt man schnell dnrch ein tief eingeschnittenes
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