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1. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 22

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 22 — licher Breite, das Kap der guten Hoffnung unter 34° südlicher Breite, das Kap Horn unter 55° südlicher Breite. Der 45. Parallelkreis liegt gleich weit,, vom Äquator und vom Pole; der 60. ist doppelt so weit vom Äquator entfernt wie vom Pole, der 30. doppelt so weit vom Pole wie vom Äquator. In der vorstehenden Zeichnung (Fig. 21) ist A E der Äquator, die nach N. und S. zu gezeichneten Linien geben die Parallelkreise an. § 24. Bestimmung der Breite. Wenn man auf dem Äquator steht, so liegen die Himmelspole im Horizonte, man hat also 0° Polhöhe. Die geogr. Breite beträgt ebenfalls 0°. Ich gehe 10° nordwärts; dann ist meine geogr. Breite 10°, ebenso ist's auch mit der Erhebung des Nordpols über - den Horizont. Wir kommen somit auf den Satz, daß die geographische Breite eines Ortes gleich seiner Polhöhe ist. Um also die geogr. Breite irgendeines Ortes zu finden, braucht man nur seine Polhöhe zu messen. Woher wissen wir also, daß wir unter 52%0 nördlicher Breite wohnen? § 25. Wende- und Polarkreise. 23v'20 nördlich und südlich vom Äquator denkt man sich lot; recht unter den Wendekreisen des Himmels die beiden Wendekreise der Erde „gezogen, und zwar 231/2° n nördlich vom Äquator den Wendekreis des Krebses, 23l/2° südlich vom Äquator den Wendekreis des Steinbocks. 23 von den Polen entfernt denkt man sich e den nördlichen und südlichen Polarkreis um die Erde gezogen. (Figur 22). Der Wendekreis des Krebses schneidet Arabien, Vorder- und Hinterindien, China, den stillen Ozean, Mexiko, die Bahamainseln, den atlantischen Ozean, die Sahara, 22. Ägypten und das rote Meer. Der Wendekreis des Steinbocks geht durch Südafrika, Madagaskar, den indischen Ozean, Neuholland, den großen Ozean und Südamerika. Der nördliche Polarkreis trifft Grönland, Skandinavien, Rußland, Sibirien, die Behringsstraße. Der südliche Polarkreis schneidet kein bekanntes Land; er trennt das südliche Eismeer vom großen, indischen und atlantischen Ozean.

2. Kleines Lehrbuch der mathematischen Geographie - S. 23

1908 - Braunschweig : Appelhans
— 23 — § 26. Zonen. Man unterscheidet fünf Zonen ober Gürtel auf der Erbe. Die nörbliche kalte ist um den Norbpol gelagert bis zum nörblichen Polarkreise, die [übliche kalte um den Sübpol bis zum südlichen Polarkreise. Die nörbliche gemäßigte Zone finbet sich zwischen dem nörblichen n Polarkreise und dem Wenbekreise des Krebses, die südliche gemäßigte zwischen dem südlichen Polarkreise und dem Wenbekreise des Steinbocks. Die, heiße Zone liegtauf beiben Seiten des Äquators zwischen den Wenbekreisen. (Figur 23). Es liegen z. B. Konstantinopel und Braunschweig in der nörblichen gemäßigten, das Kap Horn in der südlichen gemäßigten, Neu-Sibirien in der nörblichen kalten Zone. 23. Wenn wir von unserem Wohnorte aus nach S. gehen, so wirb es — soweit nicht anbere Faktoren als die geographische Breite ihren Einfluß auf die Temperatur eines Ortes geltenb machen — immer wärmer bis zum Äquator; von da bis zum Südpol wird es immer kälter. § 27. Meridiane. Geographische Länge. Die Meridiane find Kreise, welche vom Nordpole zum Südpole und wieder zurück zum Nordpole gezogen werden. Es gibt 180 ganze, 360 halbe Meridiane. (Figur 24). Als Anfangs- oder Nullmeridian nimmt man jetzt gewöhnlich denjenigen an, welcher durch die Sternwarte der englischen Stadt Greenwich (spr. Grienitsch) geht. Derselbe zieht auch z. B. durch die Norbsee, durch Frankreich, durch Spanien, durch Afrika, durch das sübliche und nördliche Eismeer. Er teilt die Erde in eine östliche und eine westliche Halbkugel. Diese werden in den Planigloben dargestellt. — Man braucht übrigens nicht durchaus den Meridian von Greenwich als den ersten anzunehmen. Die Deutschen sahen früher den von Ferro/) die Franzosen nehmen noch heute den von Paris als den ersten an. Die Entfernung eines Ortes vom ersten Meribiane heißt geographische Länge. Man unterscheibet *) Ferro liegt westlich von Afrika und gehört zu den kanarischen Inseln

3. Das Altertum - S. 34

1898 - Leipzig : Hirt
34 Iii. Bis zur Schlacht bei Chronea, 338. Die Zeit der inneren Kriege. Iv. Vereinigung mit Macedonien. Ii. Die Rmer. 16. Italien und seine Bewohner. V Lage und Gestaltung. (Karte Nr. 3.) Nach dem Verfall der griechischen Staaten wurde Rom, die Hauptstadt Italiens, der geschicht-liche Mittelpunkt der Alten Welt. Dieser Bedeutung entspricht die Lage Italiens: es ist die mittlere der drei sdlichen Halbinseln Europas, und durch die sdliche Fortsetzung, die Insel Sizilien, wird das Mittelmeer in eine stliche und eine westliche Hlfte geteilt. (Umgebende Meeres-teile nach der Karte.) Im Norden wird Italien durch ein in weitem Bogen vorgelagertes Hochgebirge vom Rumpfe Europas getrennt. An das Sdende dieses Gebirges schliet sich am Meerbusen von Genua der Apennin, der sich nach dem Adriatischen Meere hinberzieht und diesem viel nher bleibt als dem Tyrrhenischen, bis er sich im sdlichen, durch Meerbusen am meisten gegliederten Teile der Halbinsel verzweigt. Der schmale Ostrand hat eine einfrmige, hafenarme Kste, während die des breiten Westrandes weit mehr entwickelt ist und auf eine Reihe von Inseln hinausschaut. Die Westseite ist daher fr die Geschichte die bei weitem wichtigere. 2. Landschaften. Man teilt das Festland von Italien in Ober-, Mittel- und Unteritalien. a) Oberitalien, das Tiefland des Po zwischen Alpen und Apen-nin, wurde von den Rmern nicht zum eigentlichen Italien gerechnet, sondern das Cisalpinische Gallien genannt. b) Unter den Landschaften und Stdten Mittelitaliens sind die wichtigsten: Latinm, die Ebene am unteren Tiber, mit Rom am linken Ufer des Flusses, der Hafenstadt Ostia, Albalonga und Tibnr (j. Tivoli). Etrurieu, zwischen Tiber und Apennin, mit dem Flusse Arnus (Arno) und mehreren Seen, worunter der Trasimenische. Städte: Veji, Tarcjuinu, Clusium. Umbrien zu beiden Seiten des mittleren Apennin. Das rauhe Bergland Samnium. Stadt: Beneventnm. Das schne, fruchtbare Kstenland Campanien mit dem feuerspeienden Berge Vesuv. An der Kste lagen zahlreiche blhende Städte, darunter: Cum, Nepolis, Herculauum, Pom-peji; im Innern Capna.

4. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 92

1908 - Berlin : Süsserott
— 92 — Seen und gib ihre Bedeutung für den Po an! In den Südabhang der Alpen eingebettet und vor rauhen Nordwinden geschützt, kann sich an den Ufern der Seen ein üppiger Pflanzenwuchs entwickeln, der sie nebst ihrem milden Klima zu den reizendsten Punkten der Erde macht (Winterkurorte, Fremdenverkehr!). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Während der Poebene schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter eigen ist, ver- schwindet dieser nach Süden immer mehr; die Trockenheit nimmt von Norden nach Süden zu, wo sie durch den von Afrika herüber- wehenden Scirocco noch verschärft wird (Neapel ist 4, Sicilien 5 Monate regenlos). In den Sumpfgebieten herrscht oft das Malaria- fieber, wogegen die Riviera von Kurorten besät ist (San Remo, Nervi). — Das Klima unterstützt die fast unerschöpfliche Frucht- barkeit großer Bodenstrecken — Poebene, Ätnagebiet, Ebenen von Apulien und Kalabrien —, so daß man jahrelang ohne Düngung reiche Erträge erzielt und in manchen Teilen des Landes fast das ganze Jahr hindurch ernten kann. 5. Politisches und Bevölkerung. Italien bildet seit 1861 ein ver- einigtes, konstitutionelles Königreich, dessen Bewohner zum größten Teil Romanen sind und der römisch-katholischen Kirche angehören. Lebhafte Phantasie, rasche Auffassungsgabe, Nüchternheit sind die Lichtseiten, leichte Erregbarkeit und Leidenschaftlichkeit, die wegen einer Kleinigkeit zum Messer greifen läßt (Anarchisten, Geheim- gesellschaften !), endlich in Süditalien Hang zur Trägheit und Un- reinlichkeit die Schattenseiten ihres Charakters. Die Volksbildung läßt noch viel zu wünschen übrig. Die große Bevölkerungsdichte (im Mittel 113 Menschen auf dem Quadratkilometer!) verbunden mit den ungünstigen Erwerbsverhältnissen (Großgrundbesitz, wenig Industrie!) sind die Ursachen einer bedeutenden dauernden sowohl als auch zeitweiligen Auswanderung (300000—500000 im Jahre, hauptsächlich Maurer und Erdarbeiter). B. Wirtschaftliches. I. Die Landwirtschaft beschäftigt in Italien noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung und nimmt rund 70% des Bodens in Be- nutzung. Früher war der Anteil des unproduktiven Landes geringer; jetzt liegen infolge jahrhundertelanger Verwahrlosung und infolge

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 147

1908 - Berlin : Süsserott
— 147 — die Bahnstrecke Charbin—tairen unter die Kontrolle des Insel- reiches (siehe S. 81). Nächst Großbritannien ist Japan das wichtigste Inselreich der Welt, und man hat es nicht mit Unrecht mit jenem verglichen. Es hat dieselbe insulare Abschließung, dieselbe dem zugehörigen Festlande vorauseilende Entwicklung und dasselbe Ausdehnungsbestreben wie jenes. Andere Berührungspunkte sind die große Bevölkerungsdichte (122 auf dem Quadratkilometer) und die Seetüchtigkeit der Bevölkerung als Folge der steten Berührung mit dem Meere. Japan ist fast ganz von Gebirgen erfüllt, die meist vulkanischer Natur sind. Durch die Verwitterung des vulkanischen Gesteins ist eine sehr fruchtbare Ackerkrume entstanden. Die Bewässerung durch Flüsse ist nicht nennenswert, aber auch nicht notwendig, da Japan im Bereich der Monsune gelegen ist und die Nähe des Meeres fast überall künstliche Bewässerung zuläßt. — Die Japaner zeichnen sich durch Lernbegier, persönliche Tüchtigkeit, Geschick- lichkeit in technischen Dingen, hervorragenden Kunstsinn und vor- zügliche militärische Eigenschaften aus. Früher waren die Chinesen ihre Lehrmeister, neuerdings haben sie diese überflügelt und sind bei den europäischen Kulturvölkern in die Lehre gegangen, welche ihnen mit übergroßer Bereitwilligkeit ihre Betriebe und Fabrikations- methoden zeigten. Das regsame Inselvölkchen ahmte alles nach und gab seinem Staatswesen durch Einführung abendländischer Staats- form, der Sonntagsheiligung, des Kalenders, des Geldes, durch Er- richtung von Schulen, Einführung des Schulzwanges und der all- gemeinen Wehrpflicht nach preußischem Muster einen modernen Anstrich. Alles das hat dazu geführt, daß das kleine Japan das gewaltige Rußland niederkämpfen konnte und damit in die Reihe der Weltmächte eingetreten ist. B. Wirtschaftliches. i. Der Ackerbau nimmt infolge der Bodengestaltung nur zwei Fünftel des Landes in Bearbeitung, liefert aber, begünstigt durch das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Ackerkrume, gute Erträge. Die Bearbeitung ist sehr sorgfältig (Gartenbau- und Spaten- kultur), die Düngung reichlich, die Bewässerung gut ausgebildet. Die Abschwemmung des Ackerbodens von den Bergabhängen wird durch Terrassenkultur verhindert. — Das Hauptgetreide ist der 10*

7. Lehrbuch der Erdkunde - S. 8

1904 - Trier : Lintz
8 Das Netz der Erde. 4. Iie astronomischen Jonen der Grde. § 6. Außer den Meridian- und Parallelkreisen enthält das Netz der Erde uoch mehrere andere, westöstlich laufende Linien und zwar zwei Linien, die in der Entfernung von je 23^ 0 die Parallelkreise begleiten, und zwei andere, die in der Entfernung von 231/2 0 die beiden Pole umkreisen, also 66^/2 0 vom Äquator entfernt sind. Jene beiden sind der Wendekreis des Krebses, der sich nördlich vom Äquator, und der Wendekreis des Steinbocks, der sich südlich von diesem be- findet; die beiden näher nach den Polen gelegenen Kreise sind der Nördliche und der Südliche Polarkreis. Die beiden Wende- und die beiden Polarkreise sind also gleich dem Äquator und den andern westöstlichen Richtungslinien Parallelkreise. In erster Linie haben sie aber, ebenso wie der Äquator, astronomische Bedeutung, und zwar teilen sie die Erdoberfläche in 5 astronomische Klimazonen ein. Der Äquator ist die Linie, auf welche die Sonnenstrahlen am 21. März und am 23. September fenkrecht fallen. Die beiden Wendekreise sind die Linien, die den Erdraum, der überhaupt senkrechte Bestrahlung empfängt, im N und S des Äquators abgrenzen, über welchen sich aber die Sonne wendet*) (daher Wende- kreise genannt). Sie selbst werden infolgedessen nur an einem Tage senkrecht bestrahlt und zwar der Wendekreis des Krebses am 21. Juni, dem Sommer-Sonnenwendetage (Sommer - Solstitinm; Sol- stitinm — Sonnenstillstand), der Wendekreis des Steinbocks am 21. De- zember, dem Winter-Sonnenwendetage (Winter-Solstitium). Die beiden Wendekreise schließen die heiße Zone, die Zone der Tropen, ein, die also einen je 23 V20 breiten Erdraum nördlich und südlich vom Äquator umfaßt, zusammen also 47 0 breit ist. Nördlich und südlich von den beiden Wendekreisen liegen die beiden gemäßigten Zonen der Erde, die bis zu deu Polarkreisen reichert, also je 43 0 breit sind und zusammen 86 0 oder sast die Hälfte der ganzen geographischen Breite einnehmen. Sie erhalten nur schräge Bestrahlung durch die Sonne, und zwar wird die Bestrahlung umso schräger, je größer die Entfernung von den Wendekreisen und je stärker die An- Näherung an die Polarkreise wird. Die beiden Polarkreise sind die Linien, bis wohin die Sonnen- bestrahlnng an zwei bestimmten Tagen nach N und S reicht, nämlich am 21. Dezember, an welchem Tage der ganze vom Nördlichen Polar- *) So dürfen wir uns ausdrücken, wenn wir die scheinbare Bewegung der Sonne als tatsächlich vorhanden annehmen.

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 122

1904 - Trier : Lintz
122 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselflnr. wände umgibt, hat sich ein ungemein üppiger Pflanzenwuchs eut- faltet. Das milde Klima ist dem Einflnsfe des warmen Golfstromes zuzuschreiben. Im Winter frieren die Fjorde der norwegischen Westküste nicht zu. Auf die Entwicklung des Pflanzenlebens wirkt auch die große Regenmenge (100—200 cm, warum so groß?) günstig ein. Im hohen N vermag jedoch auch der Hauch des Meeres nicht mehr das Klima günstig für das Pflanzenleben zu gestalten. Wer von Drontheim aus noch weiter nortwärts steuert, schaut nur noch selten in einer stillen Bucht das freundliche Grün von Gras- und Baumwuchs. Felsöden, wohin man blicken mag! Da ragen die gewaltigen, trotzigen Felswände empor wie die dunkeln Gestalten eines Totenreiches. Mächtig wird die Phantasie Von alleu Bildern angeregt. Halb untergetaucht liegen im Meer die Tausende von kleinen selsigeu Inseln, nur von den Scharen der Bogel belebt, und auch die ganze Küste erscheint wie ein untergetauchtes Laud, dessen gastliche Gestade unter den Fluten des Ozeans vergraben liegen. Die felsigen Spitzen des Landes ragen steil und trotzig, oft auch in den wunderlichsten Formen ans und bieten im Spiel der Nebel oder im magischen Scheine der Mitternachtssonne und des flammeudeu Nordlichts einen geheimnisvollen Anblick dar. Eine großartige Erscheinung bildet das gewaltige Nordkap, wenn seine dunkeln Umrisse beim trübroten Scheine der Mitternachtssonne sichtbar werden. Die größten Fjorde Norwegens sind außer dem Kristiania- Fjord, der sich an der Südküste befindet, der Stavanger-, Har- danger-, Sogne-, Drontheim-, West-, Porsanger- und La- rang er-Fjord. Die beiden letzten öffnen sich hoch im N, wo die Küste Norwegens nach 0 umbiegt. Von den der Küste vorgelagerten Insel- qruppen ist die Lofot-Gruppe (lofott'), welche den West-Fjord vom Meere abtrennt, die bedeutendste. Die etwa 20 Längengrade westlich von der Halbinsel Skandinavien unter 65° N gelegene und daher stark vergletscherte Insel Island zeigt landschaftlich mit dem nördlichen Norwegen große Ähnlichkeit. Seine Küsten sind ebenso dnrch ties einschneidende Fjorde, besonders auf der Westfeite, reich gegliedert. Die über 100000 qkm große Jufel baut sich zum großen Teil ans vulkanischem Gestein auf und ist auch in der Gegenwart noch ein Herd vulkanischer Tätigkeit. Auch heiße Springquellen verraten dieselbe. Der bekannteste Vulkankegel ist der Hekla (1580 m), die berühmteste heiße Springquelle der Geyfir. Süd- östlich von Island liegt die Inselgruppe der Fiiröer (= Schas-Juselu). 2. Z>er Gebirgsrücken der Kalöinsel Skandinavien. § 136. Die formenreiche Westküste Skandinaviens stellt den Steil ab fall eines hohen, gewaltigen Gebirgsrückens dar. Aus den letzten Verzweigungen der Fjorde steigt man schnell dnrch ein tief eingeschnittenes

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 126

1904 - Trier : Lintz
126 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselfllur. mit Seen, Wiesen und Wäldern geschmückten Hügellaudschasteu Schleswig Holsteins setzen sich dort nach N fort. Auch die Küste ist mehr ge- gliedert. Der längste von den ties einschneidenden Föhrdeu (— Fjorden) ist der Liimsjord (Liim — gelöschter Kalk), der jetzt die ganze Halb- Insel durchschneidet. (Uber Nord- und Ostsee s. S. 80.) B. Die Landschaft als Ganzes. § 139. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Lage des Ländergebietes im Gradnetz an! Wieviel mißt es von 8 nach N und von W nach 0?) Die Größe Skandinaviens beträgt 770000 qkm, Dänemarks fast 40000 qkm, Islands über 100 000 qkm. (Wodurch wird das Bild der norwegischen Westküste sehr ab- wechslnngsreich? Wie nennt man die ties einschneidenden Buchten? Wie die zahlreichen kleinen Inseln? Welche ist die bedeutendste Insel- Gruppe auf der Westseite? Neune die größten Inseln! Gliedere die Meeresgebiete und gib die Verbindungen zwischen Nord- und Ostsee an! Zeichne die Umrisse der skandinavischen Länder!) Nach der Höhenlage lassen sich drei Gebiete unterscheiden. West- lich von der Liuie Kristiauia-Nordkap liegt der hoch gehobene Teil der Skandinavischen Halbinsel, der überall höher als 500, meist aber höher als 1000 in ist. (Welches Fjeld trägt das höchste Gebirge und welches ist der höchste Berg? Wie fällt der skandinavische Gebirgsrücken nach W und wie nach 0 ab? Womit kann man den Bau Skandinaviens vergleichen? (siehe S. 123). Zeichne einen Durchschnitt durch den südlichen Teil der Halbinsel (Abb. 26) und eiueu zweiten durch deu nördlichen!) Durch eine zweite Linie, die von Kristiania ostwärts läuft, läßt sich ein Gebiet abschneiden, das im allgemeinen unter 200 in Höhe liegt. (Welche Seeu liegen in der südschwedigen Senke? Nenne andere Seen und die bedeutendsten Flüsse!) § 140. Klima. Es können vier Klima-Provinzen unterschieden werden. (Unter welchem Einflüsse steht die Westküste Norwegens? Worin zeigt er sich? Warum reicht der Meereseinfluß nicht weit nach 0? Was für ein Klima hat infolgedessen der Gebirgsrücken Norwegens? Warum hat auch das östliche Schweden ein kontinentales, Südschweden nebst Dänemark aber ein ozeanisches Klima?) § 141. Erwerbsquellen, Städte, Perkehr. Vom hochgehobenen Teile der Skandinavischen Halbinsel nahmen die Eiszeitgletscher das fruchtbare Erdreich fort; auch wegen des kalten Klimas ist dieses Gebiet, sowie das mittlere und nördliche Schweden für den Ackerbau wertlos. So
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