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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Altertum - S. 34

1898 - Leipzig : Hirt
34 Iii. Bis zur Schlacht bei Chronea, 338. Die Zeit der inneren Kriege. Iv. Vereinigung mit Macedonien. Ii. Die Rmer. 16. Italien und seine Bewohner. V Lage und Gestaltung. (Karte Nr. 3.) Nach dem Verfall der griechischen Staaten wurde Rom, die Hauptstadt Italiens, der geschicht-liche Mittelpunkt der Alten Welt. Dieser Bedeutung entspricht die Lage Italiens: es ist die mittlere der drei sdlichen Halbinseln Europas, und durch die sdliche Fortsetzung, die Insel Sizilien, wird das Mittelmeer in eine stliche und eine westliche Hlfte geteilt. (Umgebende Meeres-teile nach der Karte.) Im Norden wird Italien durch ein in weitem Bogen vorgelagertes Hochgebirge vom Rumpfe Europas getrennt. An das Sdende dieses Gebirges schliet sich am Meerbusen von Genua der Apennin, der sich nach dem Adriatischen Meere hinberzieht und diesem viel nher bleibt als dem Tyrrhenischen, bis er sich im sdlichen, durch Meerbusen am meisten gegliederten Teile der Halbinsel verzweigt. Der schmale Ostrand hat eine einfrmige, hafenarme Kste, während die des breiten Westrandes weit mehr entwickelt ist und auf eine Reihe von Inseln hinausschaut. Die Westseite ist daher fr die Geschichte die bei weitem wichtigere. 2. Landschaften. Man teilt das Festland von Italien in Ober-, Mittel- und Unteritalien. a) Oberitalien, das Tiefland des Po zwischen Alpen und Apen-nin, wurde von den Rmern nicht zum eigentlichen Italien gerechnet, sondern das Cisalpinische Gallien genannt. b) Unter den Landschaften und Stdten Mittelitaliens sind die wichtigsten: Latinm, die Ebene am unteren Tiber, mit Rom am linken Ufer des Flusses, der Hafenstadt Ostia, Albalonga und Tibnr (j. Tivoli). Etrurieu, zwischen Tiber und Apennin, mit dem Flusse Arnus (Arno) und mehreren Seen, worunter der Trasimenische. Städte: Veji, Tarcjuinu, Clusium. Umbrien zu beiden Seiten des mittleren Apennin. Das rauhe Bergland Samnium. Stadt: Beneventnm. Das schne, fruchtbare Kstenland Campanien mit dem feuerspeienden Berge Vesuv. An der Kste lagen zahlreiche blhende Städte, darunter: Cum, Nepolis, Herculauum, Pom-peji; im Innern Capna.

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 55

1908 - Berlin : Süsserott
— 55 — den Bahamainsein und dem größeren Teil der Kleinen Antillen, von denen Trinidad die bedeutendste ist. Alle diese Inseln haben für das Mutterland Bedeutung durch den Plantagenbau, der Zuckerrohr (Rum), Vanille, Kakao, Tabak, Kaffee hervorbringt. Kulturhistorisch denkwürdig ist die Insel San Salvador aus der Bahamagruppe (Landung des Columbus, 12. Oktober 1492). Reich an nutzbaren Hölzern, und daher wichtig für den englischen Schiffbau, ist der Bezirk von Britisch- Honduras. Hauptniederlassung Belize ; Ausfuhrartikel Mahagoni, Teak- und Campecheholz. Britisch - Guayana mit dem Hauptort George- town bringt reiche Erträge an Gummi, Hölzern, Tabak, Kakao, Vanille. 4. In Australien. a) Der Australische Staatenbund. Er besteht aus dem Festlande von Australien und der im Süden vorgelagerten Insel Tasmania (rund 8 Mill, qkm mit 4,4 Mill. Einwohnern) und liegt je zur Hälfte nördlich und südlich vom Wendekreise des Steinbocks. — Australien ist eine Hochfläche, deren Ost- und Westrand ziemlich stark ansteigt. Eine allmähliche Abdachung zur Küste bildet nur das Stromsystem des Murray mit seinem Nebenfluß Darling. Was ergibt sich daraus für den Verkehr mit dem Innern? Die fruchtbaren Tiefebenen liegen ganz verstreut, und die Besiedelung kann fast nur von der Küste aus erfolgen. — Das Klima Australiens ist, seiner Lage ent- sprechend, im Innern und im Norden heiß und trocken, im südlichen Teile gemäßigt und der Gesundheit zuträglicher. Für den Ackerbau eignet sich ungefähr die Hälfte der Boden- fläche, jedoch ist erst ein Vierzigstel davon in Anbau genommen. Im gemäßigten Süden gedeihen Weizen und Mais, im Gebirgslande Hafer. Die Kartoffel findet sich besonders in Tasmania und Neu- Süd-Wales, Reis- und Zuckerrohrkultur beginnt sich in den Flußtälern auszubreiten. Die Küstenstriche sind für Obst- und Gemüsebau geeignet; man zieht Bananen, Orangen, Ananas, Mandeln, Oliven und vom Obst der gemäßigten Zone Pflaumen, Pfirsiche, Erdbeeren. Auch gedeiht an sonnigen Gebirgsabhängen die Weinrebe. (Erste An- pflanzung von Deutschen!) Der Tabakbau (Neu-Süd-Wales und Victoria) ist von größerer Bedeutung als der Kaffeebau. — Die Tierzucht ist besser entwickelt als der Ackerbau. In den Steppen des Innern blüht die Schafzucht, welche im Jahre 1906/07 mehr als 2 Mill. Ballen Wolle i. W. von rund 600 Mill. M für die Ausfuhr lieferte (Zahl der Schafe 1902: 74,3 Mill. Stück). Abnehmer sind von

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

4. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 92

1908 - Berlin : Süsserott
— 92 — Seen und gib ihre Bedeutung für den Po an! In den Südabhang der Alpen eingebettet und vor rauhen Nordwinden geschützt, kann sich an den Ufern der Seen ein üppiger Pflanzenwuchs entwickeln, der sie nebst ihrem milden Klima zu den reizendsten Punkten der Erde macht (Winterkurorte, Fremdenverkehr!). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Während der Poebene schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter eigen ist, ver- schwindet dieser nach Süden immer mehr; die Trockenheit nimmt von Norden nach Süden zu, wo sie durch den von Afrika herüber- wehenden Scirocco noch verschärft wird (Neapel ist 4, Sicilien 5 Monate regenlos). In den Sumpfgebieten herrscht oft das Malaria- fieber, wogegen die Riviera von Kurorten besät ist (San Remo, Nervi). — Das Klima unterstützt die fast unerschöpfliche Frucht- barkeit großer Bodenstrecken — Poebene, Ätnagebiet, Ebenen von Apulien und Kalabrien —, so daß man jahrelang ohne Düngung reiche Erträge erzielt und in manchen Teilen des Landes fast das ganze Jahr hindurch ernten kann. 5. Politisches und Bevölkerung. Italien bildet seit 1861 ein ver- einigtes, konstitutionelles Königreich, dessen Bewohner zum größten Teil Romanen sind und der römisch-katholischen Kirche angehören. Lebhafte Phantasie, rasche Auffassungsgabe, Nüchternheit sind die Lichtseiten, leichte Erregbarkeit und Leidenschaftlichkeit, die wegen einer Kleinigkeit zum Messer greifen läßt (Anarchisten, Geheim- gesellschaften !), endlich in Süditalien Hang zur Trägheit und Un- reinlichkeit die Schattenseiten ihres Charakters. Die Volksbildung läßt noch viel zu wünschen übrig. Die große Bevölkerungsdichte (im Mittel 113 Menschen auf dem Quadratkilometer!) verbunden mit den ungünstigen Erwerbsverhältnissen (Großgrundbesitz, wenig Industrie!) sind die Ursachen einer bedeutenden dauernden sowohl als auch zeitweiligen Auswanderung (300000—500000 im Jahre, hauptsächlich Maurer und Erdarbeiter). B. Wirtschaftliches. I. Die Landwirtschaft beschäftigt in Italien noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung und nimmt rund 70% des Bodens in Be- nutzung. Früher war der Anteil des unproduktiven Landes geringer; jetzt liegen infolge jahrhundertelanger Verwahrlosung und infolge

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 127

1908 - Berlin : Süsserott
- 127 '— nach den Philippinen aus und Waren für ungefähr 2,5 Mill. M von dort ein. .. 2. Die Marianeninsel Guam und die Hawai- oder Sandwichinseln, letztere als Territorium den Vereinigten Staaten angegliedert, sind wichtig als Schiffahrts- und Kabelstationen. Hauptort Honolulu. 3. Die Samoainsel Tutuila, in der Südsee gelegen, hat ebenfalls nur als Schiffahrtsstation Bedeutung. 4. Cuba und Puertorico. Die erstgenannte Insel, „die Perle der Antillen", bildet zwar eine eigene Republik, aber unter der finanziellen Kontrolle der Union und wird wahrscheinlich früher oder später mit dieser vereinigt werden. H ab an a ist durch eine riesige Dampffähre mit der Insel Key West verbunden ; von dieser führt eine Bahn über 42 Koralleninseln nach der Südküste Floridas (84 km), so daß man im Pullmann-Wagen von New York nach Cuba gelangen kann. Puertorico steht unter der Verwaltung der Vereinigten Staaten. (Die wirtschaft- lichen Verhältnisse siehe S. 130.) Mexiko. A. Allgemeines. Die Vereinigten Staaten von Mexiko sind nach Lage und Boden- gestaltung eine Fortsetzung des südlichen Teiles der pazifischen Hälfte Nordamerikas. Sie bedecken eine Fläche von 1,987 Mill, qkm (3% mal so groß wie Deutschland), haben aber nur 13,5 Mill. Ein- wohner. Die Flüsse sind weder zur Schiffahrt noch zur Förderung der Industrie geeignet. Das Hochland ist sehr trocken und nur bei künstlicher Bewässerung fruchtbar, hat aber sehr gesundes Klima. Die Küstengegenden sind zwar äußerst fruchtbar, aber sehr ungesund (Malaria und gelbes Fieber). Die Bevölkerung besteht vorwiegend aus Mestizen, Indianern und Kreolen; die vorherrschende Sprache ist die spanische. Bürgerkriege und Mißwirtschaft hatten das Land fast zur Wüste gemacht, und erst unter dem straffen Regiment des jetzigen sehr tüchtigen Präsidenten beginnt man mit der Ausnutzung der reichen natürlichen Hilfsquellen des Landes, wobei der Unter- nehmungsgeist des nordamerikanischen Nachbars die Rolle des Führers und Nutznießers übernommen hat. B. Wirtschaftliches. i. Die Landwirtschaft bevorzugt in den Terrassenlandschaften und Küstengebieten den Plantagenbau, bringt aber auch auf der

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 129

1908 - Berlin : Süsserott
- 129 Mittelamerika und Westindien. A. Allgemeines. Der schmale Landstreifen zwischen dem Karaïbischen Meere und dem Stillen Ozean stellt nebst den westindischen Inseln, die sich in weitem Bogen von der Halbinsel Florida bis zur Orinocomündung hinziehen, die Verbindung zwischen Nord- und Südamerika her. Die Lage ist dem Verkehr günstig, und es ist anzunehmen, daß diese Gebiete nach Fertigstellung des Panamakanals eine größere Be- deutung bekommen werden. Der Bodenbeschaffenheit nach ist Mittelamerika ein mit Vulkanen besetztes und von schmalen Tief- landstreifen umsäumtes Tafelland. Die Inseln gehören zu den hohen Inseln, die vulkanischer Natur (Mont Pelé auf Martinique) sind, und haben ebenso wie Zentralamerika tropisches Klima (zwei- malige Regenzeit im Mai und Oktober). Die Bevölkerung setzt sich vorwiegend aus Farbigen zusammen; die Europäer und Nord- amerikaner, deren Leistungsfähigkeit von dem ungesunden und er- schlaffenden Klima beeinträchtigt wird, sind meist nur Plantagen- besitzer und -leiter oder wohl auch Besitzer der wenigen industriellen Unternehmungen und der Handelsniederlassungen. Die politischen Verhältnisse sind sehr zerrüttet; Bürgerkriege und Aufstände lassen diese von der Natur so verschwenderisch aus- gestatteten Gebiete nicht zur vollen Entfaltung kommen. Selbständig sind neben Cuba (siehe S. 127) und Haiti, das zwei Negerrepubliken enthält, nur noch die fünf Staaten Mittelamerikas: Guatemala, Honduras, San Salvador, Nicaragua und Costarica. Panama, bis 1903 ein Teil der Vereinigten Staaten von Columbia (Südamerika), steht unter dem Schutze der Union, die seit dem spanisch-ameri- kanischen Kriege 1898 auch Puertorico besitzt (siehe S. 127). Uber die englischen, französischen, dänischen und niederländischen Besitzungen lies S. 54, 68, 85, 29. Die besten Aussichten hat ohne Zweifel Guatemala, das sich mit Hilfe deutschen Kapitals recht gut entwickelt hat. (Die meisten der dort vorhandenen Kaffee- plantagen gehören Hamburger Häusern.) B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft (Plantagenbau). Das ausgezeichnete Tropen- klima und ein äußerst fruchtbarer Boden sind die Vorbedingungen für Keuchel-Oberbach, Wirtschaftsgeographie, Teil Ii, 9

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 101

1908 - Berlin : Süsserott
Io! den Anstoß gaben, sind alle wertvolleren Teile (Indien und Brasilien) im Laufe der Zeit verloren gegangen. Es verblieben Portugal noch: 1. In Asien: Goa (Vorderindien — Salz, Durchgangshandel von und nach Indien), Macao, Hongkong gegenüber (Opium) und die Ost- hälfte von Timor, einer der Sundainseln (Kaffee und Bienenwachs). — Größer an Flächenraum, aber geringer an Handelsbedeutung sind: 2. die Besitzungen in Afrika, nämlich Portugiesisch - Guinea (Gummi, Elfenbein) und Portugiesisch - West- und - Ostafrika. Mit diesen letzteren Kolonien ist es Nachbar Großbritanniens und Deutschlands geworden. Da es in Lourenço Marques und Bei ra für Britisch-Rhodesia wichtige Häfen besitzt, die bereits durch Eisenbahnen mit dem genannten Gebiete in Verbindung gesetzt sind, wird es wohl trotz der langen und engen Freundschaft mit Großbritannien (siehe oben !) kaum auf den dauernden Besitz dieser Gebiete rechnen dürfen. Die Länder der Balkanhalbinsel. A. Allgemeines. Die östlichste der drei südlichen Halbinseln Europas führt ihren Namen nach dem Balkan, der sich südlich der Donau in west- östlicher Richtung bis zum Schwarzen Meere erstreckt. Ihrer Lage nach ist sie die natürliche Verbindung zwischen Asien und Europa und die Beherrscherin des Einganges zum Schwarzen Meere. Von alters her von größter Bedeutung für den Handel — Byzanz, das heutige Konstantinopel, war Mittelpunkt aller asiatisch-europäischen Handelsstraßen des Mittelalters — ist sie unter dem Einfluß der türkischen Herrschaft zwar sehr zurückgekommen, aber immerhin heute und noch mehr für die Zukunft von nicht zu unterschätzender Wichtigkeit für den Weltverkehr, aber auch der Wetterwinkel der europäischen Politik. Die Bodengestaltung ist ebenso vielseitig wie die Gliederung der Küsten. (Verfolge die einzelnen Gebirgs- züge nach der Karte ! Merke die wichtigsten Buchten und Meeres- straßen, Halbinsel- und Inselglieder!) Das äußerst fruchtbare Tief- land zu beiden Seiten der unteren Donau gehört nebst der Ostrume- lischen Ebene — das Rosental von Kasanlik — zu den gesegnetsten Gebieten Europas, und die Ebenen an der Küste bringen ebenso wie die Talmulden um Maritza, Mesta, Struma und Wardar reiche

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 110

1908 - Berlin : Süsserott
- I Io - Die Vereinigten Staaten von Nordamerika. (United States of America.) A. Allgemeines. 1. Größe, Lage, Geschichte. Das ungeheure Gebiet der „Union" umfaßt beinahe die Hälfte des nordamerikanischen Erdteils und ist an Fläche fast so groß wie der ganze Erdteil Europa (mit den Neben- ländern 9,5 Mill. qkm). In der Bevölkerungsziffer stehen die Ver- einigten Staaten (85 Mill.) nur hinter dem englischen und russischen Weltreiche und hinter China zurück. Ihre Lage ist in politischer und wirtschaftlicher Beziehung gleich vorteilhaft. Von ihren gering bevölkerten Nachbarstaaten Canada und Mexiko hat die Union nichts zu befürchten, und die Ausdehnung zwischen den beiden wichtigsten Meeren der Erde (welchen?) sichert ihr für alle Zeiten einen der ersten Plätze unter den Handelsvölkern der Erde. Die Lage in der südlichen Hälfte der gemäßigten Zone begünstigt eine reiche Produktion und ist maßgebend für die wirtschaftliche Vor- machtstellung der Union. Einzig ist die geschichtliche Entwicklung dieses Riesenstaates. 1783 machten sich nach schwerem Kampfe 13 ursprünglich englische Kolonien am Atlantischen Ozean vom Mutterlande frei. Bis 1803 wurde das Land bis zum Mississippi mit Ausnahme des Küstengebietes im Süden erworben, in diesem Jahre Louisiana von Frankreich gekauft, 1819 Florida und der Rest des Küstengebietes gekauft bzw. genommen. 1845 wurde Texas, 1846 das Oregongebiet annektiert, 1848 und 1853 die Südgrenze von Mexiko „reguliert" und 1867 Alaska von Rußland erstanden. 1898 wurden die hawaischen Inseln einverleibt und in dem- selben Jahre Cuba, Puertorico, die Philippinen und Guam, die größte der Marianeninseln, von Spanien erobert. 1900 kamen durch Vertrag mit Deutschland und England zwei kleine Inseln der Samoagruppe dazu, und 1903 ließ sich die Union den Distrikt Panama von Columbien ab- treten. In ähnlicher Weise ist die Bevölkerung gewachsen. Die Union besteht heute aus 49 Staaten, einem Bundesdistrikt (Columbia) und zwei Territorien (Alaska und Hawaii). Wenn ein Territorium 60 000 wahlfähige Männer besitzt, darf es sich zum Staat erklären und sich selbst verwalten. Der Lage nach unter- scheidet man Nord-, Süd- und Weststaaten. 2. Bodengestaltung. Nordamerika ist seiner Formation nach in zwei Hälften geteilt: die Ost- oder atlantische und die West-

9. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 147

1908 - Berlin : Süsserott
— 147 — die Bahnstrecke Charbin—tairen unter die Kontrolle des Insel- reiches (siehe S. 81). Nächst Großbritannien ist Japan das wichtigste Inselreich der Welt, und man hat es nicht mit Unrecht mit jenem verglichen. Es hat dieselbe insulare Abschließung, dieselbe dem zugehörigen Festlande vorauseilende Entwicklung und dasselbe Ausdehnungsbestreben wie jenes. Andere Berührungspunkte sind die große Bevölkerungsdichte (122 auf dem Quadratkilometer) und die Seetüchtigkeit der Bevölkerung als Folge der steten Berührung mit dem Meere. Japan ist fast ganz von Gebirgen erfüllt, die meist vulkanischer Natur sind. Durch die Verwitterung des vulkanischen Gesteins ist eine sehr fruchtbare Ackerkrume entstanden. Die Bewässerung durch Flüsse ist nicht nennenswert, aber auch nicht notwendig, da Japan im Bereich der Monsune gelegen ist und die Nähe des Meeres fast überall künstliche Bewässerung zuläßt. — Die Japaner zeichnen sich durch Lernbegier, persönliche Tüchtigkeit, Geschick- lichkeit in technischen Dingen, hervorragenden Kunstsinn und vor- zügliche militärische Eigenschaften aus. Früher waren die Chinesen ihre Lehrmeister, neuerdings haben sie diese überflügelt und sind bei den europäischen Kulturvölkern in die Lehre gegangen, welche ihnen mit übergroßer Bereitwilligkeit ihre Betriebe und Fabrikations- methoden zeigten. Das regsame Inselvölkchen ahmte alles nach und gab seinem Staatswesen durch Einführung abendländischer Staats- form, der Sonntagsheiligung, des Kalenders, des Geldes, durch Er- richtung von Schulen, Einführung des Schulzwanges und der all- gemeinen Wehrpflicht nach preußischem Muster einen modernen Anstrich. Alles das hat dazu geführt, daß das kleine Japan das gewaltige Rußland niederkämpfen konnte und damit in die Reihe der Weltmächte eingetreten ist. B. Wirtschaftliches. i. Der Ackerbau nimmt infolge der Bodengestaltung nur zwei Fünftel des Landes in Bearbeitung, liefert aber, begünstigt durch das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Ackerkrume, gute Erträge. Die Bearbeitung ist sehr sorgfältig (Gartenbau- und Spaten- kultur), die Düngung reichlich, die Bewässerung gut ausgebildet. Die Abschwemmung des Ackerbodens von den Bergabhängen wird durch Terrassenkultur verhindert. — Das Hauptgetreide ist der 10*

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.
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