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1. Das Altertum - S. 34

1898 - Leipzig : Hirt
34 Iii. Bis zur Schlacht bei Chronea, 338. Die Zeit der inneren Kriege. Iv. Vereinigung mit Macedonien. Ii. Die Rmer. 16. Italien und seine Bewohner. V Lage und Gestaltung. (Karte Nr. 3.) Nach dem Verfall der griechischen Staaten wurde Rom, die Hauptstadt Italiens, der geschicht-liche Mittelpunkt der Alten Welt. Dieser Bedeutung entspricht die Lage Italiens: es ist die mittlere der drei sdlichen Halbinseln Europas, und durch die sdliche Fortsetzung, die Insel Sizilien, wird das Mittelmeer in eine stliche und eine westliche Hlfte geteilt. (Umgebende Meeres-teile nach der Karte.) Im Norden wird Italien durch ein in weitem Bogen vorgelagertes Hochgebirge vom Rumpfe Europas getrennt. An das Sdende dieses Gebirges schliet sich am Meerbusen von Genua der Apennin, der sich nach dem Adriatischen Meere hinberzieht und diesem viel nher bleibt als dem Tyrrhenischen, bis er sich im sdlichen, durch Meerbusen am meisten gegliederten Teile der Halbinsel verzweigt. Der schmale Ostrand hat eine einfrmige, hafenarme Kste, während die des breiten Westrandes weit mehr entwickelt ist und auf eine Reihe von Inseln hinausschaut. Die Westseite ist daher fr die Geschichte die bei weitem wichtigere. 2. Landschaften. Man teilt das Festland von Italien in Ober-, Mittel- und Unteritalien. a) Oberitalien, das Tiefland des Po zwischen Alpen und Apen-nin, wurde von den Rmern nicht zum eigentlichen Italien gerechnet, sondern das Cisalpinische Gallien genannt. b) Unter den Landschaften und Stdten Mittelitaliens sind die wichtigsten: Latinm, die Ebene am unteren Tiber, mit Rom am linken Ufer des Flusses, der Hafenstadt Ostia, Albalonga und Tibnr (j. Tivoli). Etrurieu, zwischen Tiber und Apennin, mit dem Flusse Arnus (Arno) und mehreren Seen, worunter der Trasimenische. Städte: Veji, Tarcjuinu, Clusium. Umbrien zu beiden Seiten des mittleren Apennin. Das rauhe Bergland Samnium. Stadt: Beneventnm. Das schne, fruchtbare Kstenland Campanien mit dem feuerspeienden Berge Vesuv. An der Kste lagen zahlreiche blhende Städte, darunter: Cum, Nepolis, Herculauum, Pom-peji; im Innern Capna.

2. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 71

1908 - Berlin : Süsserott
— ri — Rumäniens denen Rußlands ähnlich sind und diejenigen des verkehrs- armen Sibiriens und Persiens eher hemmend wirken. 2. Bodengestaltung und -beschaffenheit, Rußland ist ein großes Tiefland. Die östliche Grenze desselben ist der Ural. Er ist im Norden am höchsten und ödesten („sumpfreicher" Ural), birgt in seinem mittleren Teile reiche Erze und hat im Süden dichten Waldbestand. Ungefähr in der Mitte des Flachlandes erhebt sich die Waldaihöhe. (Vergleiche sie ihrer Bedeutung nach mit dem Fichtelgebirge und dem St. Gotthard!) Die Waldaihöhe findet ihre Fortsetzung nach Osten und Westen in kleineren Bodenerhebungen, während nach Süden hin der breite mittelrussische Landrücken ansetzt, der sich bis zu den Gebieten des Don und Donez hinzieht und sich jen- seits dieser Ströme noch einmal erhebt, um steil zur Wolga (Berg- ufer) abzufallen. Den südwestlichen Teil füllen die Ausläufer der Karpathen, während die Südgrenze gegen Asien zwischen dem Kaspischen und dem Schwarzen Meere von dem Hochgebirge des Kaukasus gebildet wird. Bezüglich der Beschaffenheit des Bodens hat man drei Gürtel zu unterscheiden: i. die nördlich der Linie Lemberg-Tula- Kasan-Perm gelegene waldreiche Zone; wo im Norden die Wald- bedeckung aufhört, breiten sich Wiesen- (Flechten) und Sumpf- flächen aus, Tundren genannt, auf denen nur anspruchslose Fischer und Jäger ein kümmerliches Dasein fristen. Der westliche Teil dieser Region ist sehr sumpfreich (Rokitnosümpfe). 2. Das Gebiet der „schwarzen Erde", südlich jener Zone bis zu der Linie Kischinew- Jekaterinoslaw-Don-Wolga. In diesem großen Räume haben frühere große Waldungen einen humusreichen und daher äußerst fruchtbaren Boden hinterlassen, der es zur Kornkammer Europas macht. 3. Die Region der gelben Steppenerde, entstanden durch Staub- verwehungen aus den asiatischen Steppen und Wüsten, im Süden und Osten des zweiten Gürtels bis zum Schwarzen Meere und zur Wolga. Die ponto-kaspische (Manytsch-) Niederung, nördlich des Kaukasus gelegen, ist früherer Meeresboden und sehr salzhaltig, während die Steppe nördlich des Kaspischen Meeres infolge ihrer Pflanzenarmut nebst den vorhin erwähnten „Tundren" zu den un- produktivsten Teilen des russischen Reiches rechnet. 3. Bewässerung. Rußland ist in Europa das Land der großen Ströme. (Gründe: Ausdehnung des Landes, große Wälder, viele

3. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

4. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 92

1908 - Berlin : Süsserott
— 92 — Seen und gib ihre Bedeutung für den Po an! In den Südabhang der Alpen eingebettet und vor rauhen Nordwinden geschützt, kann sich an den Ufern der Seen ein üppiger Pflanzenwuchs entwickeln, der sie nebst ihrem milden Klima zu den reizendsten Punkten der Erde macht (Winterkurorte, Fremdenverkehr!). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Während der Poebene schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter eigen ist, ver- schwindet dieser nach Süden immer mehr; die Trockenheit nimmt von Norden nach Süden zu, wo sie durch den von Afrika herüber- wehenden Scirocco noch verschärft wird (Neapel ist 4, Sicilien 5 Monate regenlos). In den Sumpfgebieten herrscht oft das Malaria- fieber, wogegen die Riviera von Kurorten besät ist (San Remo, Nervi). — Das Klima unterstützt die fast unerschöpfliche Frucht- barkeit großer Bodenstrecken — Poebene, Ätnagebiet, Ebenen von Apulien und Kalabrien —, so daß man jahrelang ohne Düngung reiche Erträge erzielt und in manchen Teilen des Landes fast das ganze Jahr hindurch ernten kann. 5. Politisches und Bevölkerung. Italien bildet seit 1861 ein ver- einigtes, konstitutionelles Königreich, dessen Bewohner zum größten Teil Romanen sind und der römisch-katholischen Kirche angehören. Lebhafte Phantasie, rasche Auffassungsgabe, Nüchternheit sind die Lichtseiten, leichte Erregbarkeit und Leidenschaftlichkeit, die wegen einer Kleinigkeit zum Messer greifen läßt (Anarchisten, Geheim- gesellschaften !), endlich in Süditalien Hang zur Trägheit und Un- reinlichkeit die Schattenseiten ihres Charakters. Die Volksbildung läßt noch viel zu wünschen übrig. Die große Bevölkerungsdichte (im Mittel 113 Menschen auf dem Quadratkilometer!) verbunden mit den ungünstigen Erwerbsverhältnissen (Großgrundbesitz, wenig Industrie!) sind die Ursachen einer bedeutenden dauernden sowohl als auch zeitweiligen Auswanderung (300000—500000 im Jahre, hauptsächlich Maurer und Erdarbeiter). B. Wirtschaftliches. I. Die Landwirtschaft beschäftigt in Italien noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung und nimmt rund 70% des Bodens in Be- nutzung. Früher war der Anteil des unproduktiven Landes geringer; jetzt liegen infolge jahrhundertelanger Verwahrlosung und infolge

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 97

1908 - Berlin : Süsserott
— 97 — vielen steilen Abstürze sind die Flüsse der Halbinsel für die Schiff- fahrt von geringer Bedeutung. Nenne die Hauptflüsse nach der Karte und gib den Beginn ihrer Schiffbarkeit an ! In Tajo, Guadiana und Guadalquivir dringt die Flut ziemlich weit ein und macht sie dadurch im Unterlauf für Seeschiffe passierbar (Guadalquivir bis Sevilla). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Im Innern ist das Klima kontinental, an der Nord- und Nordwestküste gemäßigt und regen- reich, im Süden, Osten und Südwesten subtropisch. Durch die Sierra Nevada werden die rauhen Winterstürme des Innern vom Südrande abgehalten, so daß hier, besonders um Malaga, das wärmste Winterklima Europas herrscht. Die heißesten Sommer hat das Guadalquivirbecken. — Der Osten der Hochebene ist steppen- artig; nach Westen geht der Boden in schöne, grüne Landschaften über und wird sogar bei Valladolid zur Kornkammer Spaniens. Am unfruchtbarsten ist die mit Espartogras (Haifa) spärlich bewachsene Ebene La Mancha; dagegen reifen in den südlichen Küstenzonen die köstlichsten Südfrüchte. 5. Bevölkerung. Sie gehört dem romanischen Stamme an. Im Süden stößt man auf Schritt und Tritt auf die Spuren maurischer Kultur. Infolge geringen Geburtenüberschusses und großer Ab- wanderung nimmt sie nur wenig zu. Ihre Dichte beträgt im Mittel nur 37 Einwohner auf 1 qkm. Die Mehrzahl bekennt sich zur römisch- katholischen Kirche. Die Volksbildung steht auf niedriger Stufe (fast 50% Analphabeten!). B. Wirtschaftliches. I. Spanien. i. Landwirtschaft. Bei dem Ackerlande, das zwei Fünftel der Gesamtfläche ausmacht, von dem aber wegen Mangels an Arbeits- kräften 15% nicht ausgenutzt werden können, unterscheidet der Spanier „bewässertes" und „trockenes" Land. Jenes, das besonders in den Küstengebieten zu finden ist und künstlich durch Stau- und Kanalanlagen bewässert wird, bringt in zwei- bis dreimaliger jähr- licher Ernte Baumwolle, Zuckerrohr, Bananen, Feigen, Datteln, Granatäpfel, Reis, Mais, Weizen, Erdnüsse, Flachs, Hanf, spanischen Pfeffer (Paprika) und allerlei Gemüse hervor. Auf den trockenen Keuchel-Oberbach. Wirtschaftsgeographie. Teil Ii. 7

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 132

1908 - Berlin : Süsserott
— 132 — Der Hochgebirgscharakter der Anden macht sie zu einem Verkehrs- hindernis, und die über ihre Pässe gebauten Bahnen (Argentinisch- Chilenische Transkontinentalbahn 3900 m, die Peruanische Andenbahn 5357 m Paßhöhe) sind ebenso wie die der Erzförderung dienenden Linien wahre Wunderwerke der Technik. Der Osten des Erdteils ist von dem Brasilianischen Berg- land, der nördliche Teil (zwischen Amazonenstrom und Orinoco) von dem Bergland von Guayana ausgefüllt. Beide bergen un- erschöpfliche mineralische Schätze, von denen heute nur Gold und Diamanten gefördert werden. Zwischen diesen Gebirgssystemen breiten sich die ungeheuren Tiefebenen aus, die je nach Lage, Wasser- reichtum und Klima ganz verschiedenes Gepräge haben. Den Orinoco begleiten auf der linken Seite die Llanos, die auch die Quellgebiete des Amazonenstromes umfassen. Es sind dies Gras- landschaften mit Baumgruppen, die an den Flüssen und in den höher gelegenen Teilen zu Wäldern anwachsen. Da, wo Kalk- und Lehmboden vorherrscht, sind sie äußerst fruchtbar. Das Tiefland des Amazonen- stroms ist das größte der Erde (4 y2 Mill. qkm). Ungeheure Wälder, umsäumt von grasreichen Savannen, die den unzähligen Viehherden fette Weidegründe bieten, begleiten diesen Riesenstrom und seine Nebenflüsse. Sie bilden die typischen Amazonaslandschaften, die Selvas. In dem höher gelegenen Zentralbrasilien mischen sich Grasfluren mit Buschwerk und verkrüppelten Bäumen (Campos). Nach Süden zu geht die Landschaft in die fruchtbaren Tiefebenen des Paraguay über. Die reichen Weide- und Waldländer des Chaco im nördlichen Argentinien und Paraguay sind noch vollkommene Wildnis, werden aber in Zukunft das geeignetste Gebiet für die Viehzucht sein. Hieran schließen sich, zwischen den östlichen Küstenlandschaften und den westlichen Hoch- ebenen eingelagert, die Pampas. Früher ein ödes Jagdgebiet für die umherschweifenden Indianer, sind sie heute ein ungeheures Gebiet von Fruchtfeldern für europäische Getreidearten (Weizen und. Mais) und ein großartiges Weideland für ungezählte Pferde-, Rinder-, Schaf- und Straußherden. 3. Die Bewässerung. Die Lage der Anden bedingt die außer- ordentliche Stromentwicklung der südamerikanischen Ströme, die zu den größten und wasserreichsten Flußläufen der Erde gehören. Nenne die einzelnen Flüsse nach der Karte! Orinoco und Ama- zonenstrom sind nebst ihren großen Nebenflüssen bis an den Fuß der Anden für Dampfschiffe befahrbar und bilden bei ihrem Wasser- reichtum (der Amazonenstrom ist im Durchschnitt 70 m tief, seine Mündung ist 320 km = der Entfernung Berlin—hamburg breit) vorzügliche Verkehrsstraßen. (Die Dampfer der Hamburg-Amerika-

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 113

1908 - Berlin : Süsserott
— ï 13 — (Wetterstürze von io—20o sind keine Seltenheit!), am größten in den regenarmen Gebieten der westlichen Hochflächen. Der ganze Osten und das Mississippibecken haben reichliche Niederschläge und daher üppigen Pflanzenwuchs. Die Laubwälder der Alleghanies sind von erquickender Frische und unerschöpflichem Holzreichtum, und das Gebiet südlich der großen Seen gehört zu den Kornkammern der Welt. Die Menge der Niederschläge nimmt nach Westen zu ab. Die baumlose Prärie (Grassteppe — Viehzucht) bildet den Über- gang zu dem regenarmen Gebiet des Felsengebirges, das Wald nur in den höheren "Lagen trägt, sonst aber von fast wüstenartigem Charakter ist. Dagegen ist das Klima der pazifischen Küste durchaus ozeanisch mit nach Süden zu sich steigernden Niederschlagsmengen. Daher ist der Wald hier besonders üppig, und Obst und Wein geben reiche Ernten. Da Gebirge in ostwestlicher Richtung fehlen, können die kalten Winterstürme bis weit südwärts, warme und feuchte Seewinde im Sommer weit nach Norden dringen. Haupt- sächlich sind es Nordweststürme, welche die Kälte der Arktischen Ebene nach Süden führen und in den „Blizzards", das sind heftige Schneestürme, nicht selten Opfer an Menschen und Tieren fordern. Im Mai herrschen im Mississippibecken häufig Wirbelwinde, Tornados genannt, die oftmals verheerend wirken und ganze Ortschaften vom Erdboden wegfegen. Tropisches Klima haben die Küstengegenden Floridas und die westindischen Inseln. Zuckerrohr, Baumwolle und Tabak sind hier die typischen Vertreter der Pflanzenwelt. 5. Bevölkerung. Sie setzt sich aus Eingeborenen, Eingewan- derten, Eingeführten und Mischlingen zusammen. Von den ersteren, den Indianern, zählte man 1900 nur noch 237 200 Seelen. Sie sind auf bestimmte Gebiete (Reservationen) zurückgedrängt und gehen trotz der Förderung seitens der Regierung immer mehr zurück. Die Neger und Mulatten (1900 = 8,8 Mill.) bilden in vielen Südstaaten die Hälfte der Bevölkerung und sind nach der Aufhebung der Skla- verei wenigstens dem Namen nach gleichberechtigt mit den Weißen. Tatsächlich verschärft sich der Rassengegensatz immer mehr, und das Verhältnis zwischen Schwarz und Weiß beginnt eine soziale Gefahr für die Union zu werden. Faulheit und Sinnlichkeit sind neben einer gewissen Großmannssucht die hervorstechendsten Eigenschaften der Neger, und die Wut der von ihnen gereizten weißen Bevölkerung zeitigt häufig grausige Mißstände im amerikanischen Volksleben Keuchel-Oberbach, Wirtschaftsgeographie. Teil Ii. 8

8. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 147

1908 - Berlin : Süsserott
— 147 — die Bahnstrecke Charbin—tairen unter die Kontrolle des Insel- reiches (siehe S. 81). Nächst Großbritannien ist Japan das wichtigste Inselreich der Welt, und man hat es nicht mit Unrecht mit jenem verglichen. Es hat dieselbe insulare Abschließung, dieselbe dem zugehörigen Festlande vorauseilende Entwicklung und dasselbe Ausdehnungsbestreben wie jenes. Andere Berührungspunkte sind die große Bevölkerungsdichte (122 auf dem Quadratkilometer) und die Seetüchtigkeit der Bevölkerung als Folge der steten Berührung mit dem Meere. Japan ist fast ganz von Gebirgen erfüllt, die meist vulkanischer Natur sind. Durch die Verwitterung des vulkanischen Gesteins ist eine sehr fruchtbare Ackerkrume entstanden. Die Bewässerung durch Flüsse ist nicht nennenswert, aber auch nicht notwendig, da Japan im Bereich der Monsune gelegen ist und die Nähe des Meeres fast überall künstliche Bewässerung zuläßt. — Die Japaner zeichnen sich durch Lernbegier, persönliche Tüchtigkeit, Geschick- lichkeit in technischen Dingen, hervorragenden Kunstsinn und vor- zügliche militärische Eigenschaften aus. Früher waren die Chinesen ihre Lehrmeister, neuerdings haben sie diese überflügelt und sind bei den europäischen Kulturvölkern in die Lehre gegangen, welche ihnen mit übergroßer Bereitwilligkeit ihre Betriebe und Fabrikations- methoden zeigten. Das regsame Inselvölkchen ahmte alles nach und gab seinem Staatswesen durch Einführung abendländischer Staats- form, der Sonntagsheiligung, des Kalenders, des Geldes, durch Er- richtung von Schulen, Einführung des Schulzwanges und der all- gemeinen Wehrpflicht nach preußischem Muster einen modernen Anstrich. Alles das hat dazu geführt, daß das kleine Japan das gewaltige Rußland niederkämpfen konnte und damit in die Reihe der Weltmächte eingetreten ist. B. Wirtschaftliches. i. Der Ackerbau nimmt infolge der Bodengestaltung nur zwei Fünftel des Landes in Bearbeitung, liefert aber, begünstigt durch das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Ackerkrume, gute Erträge. Die Bearbeitung ist sehr sorgfältig (Gartenbau- und Spaten- kultur), die Düngung reichlich, die Bewässerung gut ausgebildet. Die Abschwemmung des Ackerbodens von den Bergabhängen wird durch Terrassenkultur verhindert. — Das Hauptgetreide ist der 10*

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 130

1904 - Trier : Lintz
130 Das Russische und Rumänische Tiefland. und weiter ostwärts hängt sich an eine der vorspringenden Halbinseln eine lange Jnselreihe an, deren Hauptglied die Doppelinsel Nöwaja- 8 ehu ja (rnss. — neues Land) ist. Landeinwärts breitet sich die nordische Tundra aus, eine bäum- und strauchlose Moos- und Flechteusteppe, die an erhöhten Stellen während der kurzen Sommerzeit trocken und dürr wird, an den tiefern aber Sumpfland bleibt. Dann folgt ein breiter Waldgürtel, der vom 65. Parallelkreise bis zum Nordrussischen Landrücken reicht. Das ganze Gebiet ist ein sehr tiesgelegenes Flachland; nur ein niedriger Höhenzug, das Timan-Gebirge, macht sich im 0 bemerkbar. Dasselbe zweigt sich vom Ural an der Stelle ab, wo mit diesem auch der Nord- russische Laudrücken zusammenhängt, zieht sich aber nach Nnw und trennt das Becken der Petschora ab. Größere Bedeutung hat die Nördliche Dwina, die sich aus zwei Flüssen bildet, so daß sie. wie wahrscheinlich der Name Dwina sagt, wirklich ein „gedoppelter" Strom ist. Auf dem Unterlaufe hat sie eine Breite von 2—4, bei Archangel, wo sie in das Weiße Meer mündet, sogar von 7 km. Gleich den Ostseeländern gehört das Nordrussische Tiefland dem Vergletfchernngsgebiete der Eiszeit an. Sehr junge Meeres- ablagernngen weisen darauf hin, daß das Nördliche. Eismeer früher weiter nach 8 reichte. 4. Jas Mrat-Gevirge. § 146. Als östlicher Grenzwall des Russischen Tieflandes zieht sich der Ural etwa 2500 km weit von N nach S. Er ist fast dreimal so lang als die Alpen, steht ihnen aber an Höhe weit nach. Seine mittlere Höhe schwankt zwischen 600 und 1200 m, und seine höchsten Erhebungen bleiben uoch beträchtlich unter 2000 m. Als ein stark abgetragenes früheres Hochgebirge ist sein Oberflächenbau sehr einförmig. Von W steigt er meist so allmählich an, daß er dem Auge kaum als Gebirgszug erscheint, während er auf der Ostseite plötzlicher ins Tiefland abbricht. Die Breite des Zuges beträgt meist nur etwa 75 km. Im 8 teilt sich der Ural iu mehrere Ketten, und schließlich geht er in ein breites Berg- und Hügelland über. Während die nördliche Hälfte des Ural unter Schnee und Eis vergraben liegt oder das Bild der nordischen Tundra zeigt, prangt die südliche in reichem Wald schmucke. Wo das Gebirge sich zu gliedern begiuut, entfaltet es auch einen größern Formenreichtum. Der höchste Gipfel ist in X der Tölpos (1660 m), im S der Jaman Tau (Tau — Berg, 1650 m).
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