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1. Das Altertum - S. 34

1898 - Leipzig : Hirt
34 Iii. Bis zur Schlacht bei Chronea, 338. Die Zeit der inneren Kriege. Iv. Vereinigung mit Macedonien. Ii. Die Rmer. 16. Italien und seine Bewohner. V Lage und Gestaltung. (Karte Nr. 3.) Nach dem Verfall der griechischen Staaten wurde Rom, die Hauptstadt Italiens, der geschicht-liche Mittelpunkt der Alten Welt. Dieser Bedeutung entspricht die Lage Italiens: es ist die mittlere der drei sdlichen Halbinseln Europas, und durch die sdliche Fortsetzung, die Insel Sizilien, wird das Mittelmeer in eine stliche und eine westliche Hlfte geteilt. (Umgebende Meeres-teile nach der Karte.) Im Norden wird Italien durch ein in weitem Bogen vorgelagertes Hochgebirge vom Rumpfe Europas getrennt. An das Sdende dieses Gebirges schliet sich am Meerbusen von Genua der Apennin, der sich nach dem Adriatischen Meere hinberzieht und diesem viel nher bleibt als dem Tyrrhenischen, bis er sich im sdlichen, durch Meerbusen am meisten gegliederten Teile der Halbinsel verzweigt. Der schmale Ostrand hat eine einfrmige, hafenarme Kste, während die des breiten Westrandes weit mehr entwickelt ist und auf eine Reihe von Inseln hinausschaut. Die Westseite ist daher fr die Geschichte die bei weitem wichtigere. 2. Landschaften. Man teilt das Festland von Italien in Ober-, Mittel- und Unteritalien. a) Oberitalien, das Tiefland des Po zwischen Alpen und Apen-nin, wurde von den Rmern nicht zum eigentlichen Italien gerechnet, sondern das Cisalpinische Gallien genannt. b) Unter den Landschaften und Stdten Mittelitaliens sind die wichtigsten: Latinm, die Ebene am unteren Tiber, mit Rom am linken Ufer des Flusses, der Hafenstadt Ostia, Albalonga und Tibnr (j. Tivoli). Etrurieu, zwischen Tiber und Apennin, mit dem Flusse Arnus (Arno) und mehreren Seen, worunter der Trasimenische. Städte: Veji, Tarcjuinu, Clusium. Umbrien zu beiden Seiten des mittleren Apennin. Das rauhe Bergland Samnium. Stadt: Beneventnm. Das schne, fruchtbare Kstenland Campanien mit dem feuerspeienden Berge Vesuv. An der Kste lagen zahlreiche blhende Städte, darunter: Cum, Nepolis, Herculauum, Pom-peji; im Innern Capna.

2. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 86

1907 - Leipzig : Hirt
86 Die Staaten Europas. Ausfuhr: Butter, Fleisch, Tiere, Gerste, Eier, Häute, Wolle. Einfuhr: Getreide, Judustrieartikel, Kolonialwaren, Kohlen, Eisen. Der dänische Kolonialbesitz (Grönland und St. Thomas) ist von keiner besonderen Bedeutung. St. Thomas ist wichtiger Stapelplatz und Haupt- stntion für den westindischen Handel Dänemarks. Seeland: Kopenhagen, mit Vororten 480. E. Hauptsitz des Verkehrs und der Industrie (Eisengießerei, Zucker-, Bier- und Branntweinfabrikation, Schiffbau). Kopenhagen bildet, ähnlich wie Paris für Frankreich, den Mittel- Punkt des politischen, wirtschaftlichen und geistigen Lebens für Dänemark. Be- festigter Kriegshasen. — Frederiksborg, 75. E., einer der großen Vororte Kopenhagens. — An der Nordküste Seelands liegt Helsingör mit der Festung Kronburg, an der Westküste Korsor, mit Kiel durch tägliche Dampferlinien verbunden. I Aarhuus (Orhüs), 50. E. Seehandel. Getreide- und Vieh- Jütlaud: ) ausfuhr. ( Aalborg (Olborg). Seehandelsplatz. Nebenländer: Die Fnroer, zweiundzwanzig nur zum Teil bewohnte Felsinseln, deren Bewohner sich mit Schafzucht, Sammeln von Eiderdaunen und Fischfang beschäftigen. Island, ein wildes Gebirgsland mit zahlreichen Vulkanen (Hekla) und heißen Springquellen (Geiser). Fischfang, Schafzucht und das Einsammeln der Fedem und Eier der Eidergans und anderer Vögel bilden die Nahrnngs- quellen der armen Bevölkerung. D. Osteuropa. Kaiserreich Rußland. 5 300 000 qkm, 120 Mill. Einw., auf 1 qkm beinahe 23 Einw. Rußland bildet die eigentliche ungegliederte Festlandsmasse Europas, eiu weit ausgedehntes flaches Wald-, Acker- und Steppenland, das von vier Meeren und vier Gebirgen begrenzt wird. (Siehe Karte!) Trotz der vielseitigen Berührung mit dem Meere ist die Weltlage Ruß- lands als wenig güustig zu bezeichnen; denn drei der Grenzmeere sind Binnen- meere, und das Nördliche Eismeer hat nur geringe Bedentuug für deu Handel. „Von den vier Landbrücken aber, welche die Meeresküsten scheiden, bringt nur die westliche Küste iu unmittelbare Verbindung mit den europäischen Kulturländern." Der Bodengestalt nach bildet Rußland in der Hauptsache eiue weit aus- gedehnte Tiesebene (sarmatisches Tiefland), deren Einförmigkeit int mittleren Gebiete durch Bodenschwellen unterbrochen wird. Der Natur des Landes nach lassen sich drei Gebiete unterscheiden: a) das nordische Rußland, ein ungeheures Waldgebiet, das in seinem nördlichsten Teile in die öden Tundren (Moos- und Flechtensteppen), nach Westen in die finnische Seenplatte übergeht; b) das mittlere Rußland mit mächtigen Laubwaldungen und dem Gebiet der „schwarzen Erde", der Kontkammer des Reiches, sowie einem Industrie- gebiet bei Moskau und Tula, das den bevölkertsten Teil Rußlands bildet;

3. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 55

1907 - Leipzig : Hirt
Zweiter Teil. Europa im allgemeinen und die außerdeutschen Staaten Europas. Europa. 9 900 000 qkm, 417 Mm. Emw., auf 1 qkm 42 Eniw. I. Europa im allgemeinen. Lage, Begrenzung und wagerechte Gliederung. Europa erscheint als eine große Halbinsel Asiens; aber mit Recht bezeichnet man es als einen selbständigen Erdteil. Diese selbständige Stellung Europas liegt nicht nur in dem eigenartigen Gepräge seiner Gliederung, seiner Bewässerung und seines organischen Lebens begründet, sondern hauptsächlich auch in seiner kultur- geschichtlichen Bedeutung, nach der es den „Brennpunkt des gesamten Kultur- lebens" bildet. Überdies ist Europa von Asien vollständig durch natürliche Grenzen geschieden; doch lassen die natürlichen Grenzen zwischen dem Uralgebirge und dem Kaspisee ein „Völkertor" offen, durch das die asiatischen Völkerschaften Zutritt nach Europa fanden. Begrenzung nach der Karte! Europa zeigt unter allen Erdteilen die reichste Gliederung. Die ties einschneidenden Buchten, insbesondere das Eindringen zweier wiederum reich gegliederter Binnenmeere machen den Erdteil äußerst zugänglich und kulturfähig. Die wichtigsten Halbinseln sind im Norden: Kola, Skandinavien, Jüt- land; im Westen: die Bretagne; im Süden: die Pyrenäen-, Apenninen- und Balkan-Halbinsel und die Krim. Die wichtigsten Inseln sind im Nördlichen Eismeere: Nöwaja-Semljä und Island ; in der Ostsee: dänische I. (Seeland, Fünen, Laaland [Söttati], Falster, Bornholm), schwedische I. (£)land, Gotland), russische I. (Alands- Inseln) uitd deutsche I. (Rügen, Fehmarn); im Atlantischen Ozean: Groß- britannien und Irland mit den Hebriden, Orkney (Orkne)- und Shet- land(Schetländ)-Jnseln und die Faröer; im Mittelländischen Meere: die Ba- leären, Korsika, Sardinien, Elba, Sizilien, Malta, die Jonischen Inseln, Kandia und die Kyklädeu. Senkrechte Gliederung. Hinsichtlich der Bodengestalt zerfällt das Fest- land Europas, das die Form eines nahezu rechtwinkligen Dreiecks hat, in zwei Teile: in einen kleineren südwestlichen Teil, bestehend aus Gebirgsland, und einen größeren nordöstlichen Teil, der vom Tiefland eingenommen wird. Den Grundstock des europäischen Gebirgssystems bilden die Alpen, ein 1100 km langes Hochgebirge, dessen höchster Berg der Montblanc (Mong- blank) (4800m) ist. Die Alpen zerfallen ihrer wagerechten Ausdehnung

4. Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 85

1907 - Leipzig : Hirt
Die Staaten Europas. 85 Drontheim (Trönjem), Seehandelsplatz. Eisen- und Kupferwerke. Hammerfest. Nördlichste Stadt der Erde. Hafen. Handel mit Fischerei- Produkten. 3. Königreich Dänemark. 38 400 qkm, 21/2 Mill. auf 1 qkm 64 Eiuw. Dänemark besteht aus der Halbinsel Jütland und zahlreichen Inseln; die wichtigsten derselben sind: Seeland, Falfter, Laaland, Fünen und Bornholm. Die Lage Dänemarks zwischen der Ost- und Nordsee macht das Land zu einem Vermittler des Verkehrs einerseits zwischen Norddeutschland und Skan- dinavien und anderseits zwischen England und Rußland. Die Küsten, mit Ausnahme der „eisernen Küste" Westjütlands, haben zahl- reiche Buchten, denen leider meist die für größere Schiffe erforderliche Tiefe mangelt. Die Bodensorm zeigt durchaus welliges Tiefland. Jütland wird von einem Hügelzuge (Fortsetzung des Baltischen Landrückens) durchzogen, dessen östliche Abdachung fruchtbaren Ackerboden aufweist, während die westliche Ab- dachung teils Moorland, teils niedere Marschen zeigt. Die Marschen eignen sich als gutes Weideland. Die zahlreichen kleinen Flüsse haben weder für die Industrie, uoch für den Handelsverkehr Bedeutung. Das Klima ist ein mildes Seeklima, das sich in reichen Niederschlägen und geringen Temperaturunterschieden ausprägt und die natürliche Bodenfruchtbar- keit sehr begünstigt. Die Bevölkerung ist bezüglich des Stammes, der Sprache und der Konfession (Protestantismus) durchaus einheitlich. Die Volksbildung ist infolge des vor- züglichen Schulwesens allgemein gut. Entsprechend den natürlichen Verhältnissen des Landes liegt der Schwer- puukt der Erwerbstätigkeit in der Landwirtschaft und im Seehandel. Der Ackerbau liefert besonders Getreide; Weizen-, Roggen- und Hafer- ernten decken aber nicht mehr den Bedarf, und nur die Gerste gestattet eine Aus- fuhr. Berühmt sind Dänemarks Buchenwaldungen; doch vermag das Land auch seinen Holzbedarf nicht mehr zu decken. Die Viehzucht, begünstigt durch ausgedehnte und gute Weiden, ist besonders durch die Pferdezucht berühmt; von hoher Wichtigkeit ist die Rindviehzucht, und mit ihr in Verbindung hat sich ein großartiges Molkereiwesen entwickelt. Butter bildet den wichtigsten Ausfuhrartikels. Die Fischerei liefert gute Erträge. Die Industrie ist in: allgemeiuen wenig entwickelt und von einiger Be- dentnng nur, soweit sie im Dienste der Schiffahrt und des Ackerbaues steht. Hoch- entwickelt ist daher der Schiffbau und das Molkereiwesen; weitberühmt ist die Handschuhfabrikation und sehr belangreich die Branntweinbrennerei. Der Handel ist von Wichtigkeit und übertrifft in seinem Umsätze den Handel Norwegens und Portugals. Regelmäßige Dampserverbiudungen gehen nach den Nachbarländern und nach England. i) 1905 betrug die Butterausfuhr 156 Mill. Kronen, d. i. fast ein Drittel des Gesamtausfuhrwertes.

5. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 83

1908 - Berlin : Süsserott
- 83 - Dänemark. A. Allgemeines. Dänemark ist eins der kleinsten Wirtschaftsgebiete Europas (38 985 qkm mit 2,6 Mill. Einwohnern). Es besteht aus der Halb- insel Jiitland und einer Anzahl Inseln, von denen Seeland die größte ist. Nenne die einzelnen Inseln nach der Karte! Die Lage zwischen Nord- und Ostsee ist eine recht günstige, und die Stellung Dänemarks als Wächter der Verbindungsstraßen (nennen!) zwischen beiden Meeren gab ihm früher eine gewisse Bedeutung. (Seit dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals ist die Gefahr einer Sperrung jener Meeresstraßen für das Deutsche Reich beseitigt, Teil I, S. 95.) In bezug auf Küstenbildung, Bodengestaltung und Klima gleichen die dänischen Inseln den benachbarten deutschen Küsten- landschaften. Nur Bor nholm ist mit seinen Gesteinsmassen (Granit) als eine Fortsetzung der Skandinavischen Halbinsel anzusehen. Größere Flußläufe sind bei der geringen Ausdehnung des Landes nicht vorhanden. Die germanischen Bewohner bekennen sich durchweg zur lutherischen Kirche und sind überwiegend Ackerbauer und Viehzüchter. Daneben ist die Fischerei ein lohnender Erwerbs- zweig. Die dänischen Städte sind außer Kopenhagen kleine Land- städte ohne besondere industrielle Bedeutung. B. Wirtschaftliches. i. Landwirtschaft und Viehzucht. Etwa vier Fünftel der Boden- fläche sind produktiv, ein Sechstel des anbaufähigen Bodens nehmen die Torfmoore Jütlands ein, und der kleine Rest ist mit Wald be- standen. (Herrliche Buchenwälder auf der Ostseite der Jütischen Halbinsel.) In den Ernteerträgnissen steht die Zuckerrübe obenan. Die größte Anbaufläche nimmt der Hafer ein; außerdem wird be- sonders Gerste und Roggen angebaut. Gartenbau wird in der Nähe der Städte betrieben. Die kleine Insel A mager, Kopenhagen gegenüber, ist durch ihre Erdbeerkulturen bekannt. Die aus- gedehnten Wiesen und Weiden sind der Viehwirtschaft sehr günstig. Rinder-, Schweine- und Schafzucht liefern reiche Erträge an Fleisch, Butter und Wolle. (Dänisches Schlachtvieh, Rindfleisch und dänische Milch kommen auf den Berliner und Hamburger Markt.) Die Pferdezucht liefert schwere Kaltblüter, von denen ein großer 6*

6. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 92

1908 - Berlin : Süsserott
— 92 — Seen und gib ihre Bedeutung für den Po an! In den Südabhang der Alpen eingebettet und vor rauhen Nordwinden geschützt, kann sich an den Ufern der Seen ein üppiger Pflanzenwuchs entwickeln, der sie nebst ihrem milden Klima zu den reizendsten Punkten der Erde macht (Winterkurorte, Fremdenverkehr!). 4. Klima und Bodenfruchtbarkeit. Während der Poebene schroffer Gegensatz zwischen Sommer und Winter eigen ist, ver- schwindet dieser nach Süden immer mehr; die Trockenheit nimmt von Norden nach Süden zu, wo sie durch den von Afrika herüber- wehenden Scirocco noch verschärft wird (Neapel ist 4, Sicilien 5 Monate regenlos). In den Sumpfgebieten herrscht oft das Malaria- fieber, wogegen die Riviera von Kurorten besät ist (San Remo, Nervi). — Das Klima unterstützt die fast unerschöpfliche Frucht- barkeit großer Bodenstrecken — Poebene, Ätnagebiet, Ebenen von Apulien und Kalabrien —, so daß man jahrelang ohne Düngung reiche Erträge erzielt und in manchen Teilen des Landes fast das ganze Jahr hindurch ernten kann. 5. Politisches und Bevölkerung. Italien bildet seit 1861 ein ver- einigtes, konstitutionelles Königreich, dessen Bewohner zum größten Teil Romanen sind und der römisch-katholischen Kirche angehören. Lebhafte Phantasie, rasche Auffassungsgabe, Nüchternheit sind die Lichtseiten, leichte Erregbarkeit und Leidenschaftlichkeit, die wegen einer Kleinigkeit zum Messer greifen läßt (Anarchisten, Geheim- gesellschaften !), endlich in Süditalien Hang zur Trägheit und Un- reinlichkeit die Schattenseiten ihres Charakters. Die Volksbildung läßt noch viel zu wünschen übrig. Die große Bevölkerungsdichte (im Mittel 113 Menschen auf dem Quadratkilometer!) verbunden mit den ungünstigen Erwerbsverhältnissen (Großgrundbesitz, wenig Industrie!) sind die Ursachen einer bedeutenden dauernden sowohl als auch zeitweiligen Auswanderung (300000—500000 im Jahre, hauptsächlich Maurer und Erdarbeiter). B. Wirtschaftliches. I. Die Landwirtschaft beschäftigt in Italien noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung und nimmt rund 70% des Bodens in Be- nutzung. Früher war der Anteil des unproduktiven Landes geringer; jetzt liegen infolge jahrhundertelanger Verwahrlosung und infolge

7. Die Verkehrsländer des Deutschen Reiches, nach Wirtschaftsgebieten geordnet - S. 147

1908 - Berlin : Süsserott
— 147 — die Bahnstrecke Charbin—tairen unter die Kontrolle des Insel- reiches (siehe S. 81). Nächst Großbritannien ist Japan das wichtigste Inselreich der Welt, und man hat es nicht mit Unrecht mit jenem verglichen. Es hat dieselbe insulare Abschließung, dieselbe dem zugehörigen Festlande vorauseilende Entwicklung und dasselbe Ausdehnungsbestreben wie jenes. Andere Berührungspunkte sind die große Bevölkerungsdichte (122 auf dem Quadratkilometer) und die Seetüchtigkeit der Bevölkerung als Folge der steten Berührung mit dem Meere. Japan ist fast ganz von Gebirgen erfüllt, die meist vulkanischer Natur sind. Durch die Verwitterung des vulkanischen Gesteins ist eine sehr fruchtbare Ackerkrume entstanden. Die Bewässerung durch Flüsse ist nicht nennenswert, aber auch nicht notwendig, da Japan im Bereich der Monsune gelegen ist und die Nähe des Meeres fast überall künstliche Bewässerung zuläßt. — Die Japaner zeichnen sich durch Lernbegier, persönliche Tüchtigkeit, Geschick- lichkeit in technischen Dingen, hervorragenden Kunstsinn und vor- zügliche militärische Eigenschaften aus. Früher waren die Chinesen ihre Lehrmeister, neuerdings haben sie diese überflügelt und sind bei den europäischen Kulturvölkern in die Lehre gegangen, welche ihnen mit übergroßer Bereitwilligkeit ihre Betriebe und Fabrikations- methoden zeigten. Das regsame Inselvölkchen ahmte alles nach und gab seinem Staatswesen durch Einführung abendländischer Staats- form, der Sonntagsheiligung, des Kalenders, des Geldes, durch Er- richtung von Schulen, Einführung des Schulzwanges und der all- gemeinen Wehrpflicht nach preußischem Muster einen modernen Anstrich. Alles das hat dazu geführt, daß das kleine Japan das gewaltige Rußland niederkämpfen konnte und damit in die Reihe der Weltmächte eingetreten ist. B. Wirtschaftliches. i. Der Ackerbau nimmt infolge der Bodengestaltung nur zwei Fünftel des Landes in Bearbeitung, liefert aber, begünstigt durch das milde Klima und die Fruchtbarkeit der Ackerkrume, gute Erträge. Die Bearbeitung ist sehr sorgfältig (Gartenbau- und Spaten- kultur), die Düngung reichlich, die Bewässerung gut ausgebildet. Die Abschwemmung des Ackerbodens von den Bergabhängen wird durch Terrassenkultur verhindert. — Das Hauptgetreide ist der 10*

8. Lehrbuch der Erdkunde - S. 13

1904 - Trier : Lintz
Oberflächenformen der Erde, 13 Nach dem allgemeinen Formgepräge werden die Gebiete der Erde entweder 1) als hochragende Gebirgs- und Bergländer mit großen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 2) als Hügellandschaften mit ge- ringen Unterschieden der Höhe und Tiefe, 3) als Flachländer, in denen die vorkommenden Erhebungen gegenüber dem Ganzen völlig zurücktreten, und 4) als Ebenen, die dem Auge gar keine Höhenunterschiede zeigen, be- zeichnet. Die Flachländer und Ebenen werden nach der Höhenlage als Hoch- länder bezw. Hochebenen und als Tiefländer bzw. Tiefebenen unterschieden. Die Gebirge bezeichnet man nach der Art, wie ihre Einzel- erhebnngen gruppiert sind, 1) als Ketten- oder Kammgebirge, wenn die Einzelberge sich wie die Glieder einer Kette zu einer langen Bergreihe aueinanderschließen und durch einen mehr oder weniger deutlich ausgeprägten Kamm verbunden sind, 2) als Gruppengebirge, wenn sie mehr in die Breite gelagert sind und leine bestimmte Anordnung erkennen lassen, was auch beim Berg- und Hügellande der Fall ist, Z) als Massengebirge, wenn die Gebirgsmasse überhaupt wenig gegliedert ist, wie beim Harz, 4) als Tafel- oder Plateauländer, wenn sich Gebiete von ziemlich wagerechter Fläche mit steilem Aufstieg aus Nachbargebieten oder tiefen Talfurchen erheben. Nach der Entstehung und den weitern Bildungsvorgängen der Gebirge sind zu unterscheiden 1) Faltengebirge, die durch die Faltenbewegung der Erdkruste entstanden sind, 2) Rumpf- gebirge, deren frühere Faltenzüge zerstört sind, 3) Schollengebirge, die durch die senkrechte Schollenbewegung hervorgepreßt wurden, 4) Horstgebirge, wenn der här- lere Rest eines Gebirges wie ein Horst stehen geblieben ist, 5) Trümmergebirge, wenn kein geschlossenes Ganze, sondern nur uoch stark zerklüftete Trümmerreste übrig geblieben sind, und 6) Vulkangebirge. Die wichtigsten Bergformen (Abb. 1) sind 1) der Bergkegel, der wieder Steil- und Flachkegel und in jedem Falle zu- gespitzt und abgestumpft fein kann, 2) die Bergpyramide, deren Durchschnitt statt rund eckig ist, 3) die Berg kuppe mit, . 1: -h J r r la) Steilfegel, lb) F!achkegel, ü) Pyramide, breitem, gewölbeartigem Bau, 4) der Tafel- 3) Kuppe. 4> Taubers. 5) Höhenzug, berg mit steilen Abhängen und wagerechter Oberfläche und 5) der Höhen- oder Bergzug und Bergrücken mit langgestreckter Basis.

9. Lehrbuch der Erdkunde - S. 122

1904 - Trier : Lintz
122 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselflnr. wände umgibt, hat sich ein ungemein üppiger Pflanzenwuchs eut- faltet. Das milde Klima ist dem Einflnsfe des warmen Golfstromes zuzuschreiben. Im Winter frieren die Fjorde der norwegischen Westküste nicht zu. Auf die Entwicklung des Pflanzenlebens wirkt auch die große Regenmenge (100—200 cm, warum so groß?) günstig ein. Im hohen N vermag jedoch auch der Hauch des Meeres nicht mehr das Klima günstig für das Pflanzenleben zu gestalten. Wer von Drontheim aus noch weiter nortwärts steuert, schaut nur noch selten in einer stillen Bucht das freundliche Grün von Gras- und Baumwuchs. Felsöden, wohin man blicken mag! Da ragen die gewaltigen, trotzigen Felswände empor wie die dunkeln Gestalten eines Totenreiches. Mächtig wird die Phantasie Von alleu Bildern angeregt. Halb untergetaucht liegen im Meer die Tausende von kleinen selsigeu Inseln, nur von den Scharen der Bogel belebt, und auch die ganze Küste erscheint wie ein untergetauchtes Laud, dessen gastliche Gestade unter den Fluten des Ozeans vergraben liegen. Die felsigen Spitzen des Landes ragen steil und trotzig, oft auch in den wunderlichsten Formen ans und bieten im Spiel der Nebel oder im magischen Scheine der Mitternachtssonne und des flammeudeu Nordlichts einen geheimnisvollen Anblick dar. Eine großartige Erscheinung bildet das gewaltige Nordkap, wenn seine dunkeln Umrisse beim trübroten Scheine der Mitternachtssonne sichtbar werden. Die größten Fjorde Norwegens sind außer dem Kristiania- Fjord, der sich an der Südküste befindet, der Stavanger-, Har- danger-, Sogne-, Drontheim-, West-, Porsanger- und La- rang er-Fjord. Die beiden letzten öffnen sich hoch im N, wo die Küste Norwegens nach 0 umbiegt. Von den der Küste vorgelagerten Insel- qruppen ist die Lofot-Gruppe (lofott'), welche den West-Fjord vom Meere abtrennt, die bedeutendste. Die etwa 20 Längengrade westlich von der Halbinsel Skandinavien unter 65° N gelegene und daher stark vergletscherte Insel Island zeigt landschaftlich mit dem nördlichen Norwegen große Ähnlichkeit. Seine Küsten sind ebenso dnrch ties einschneidende Fjorde, besonders auf der Westfeite, reich gegliedert. Die über 100000 qkm große Jufel baut sich zum großen Teil ans vulkanischem Gestein auf und ist auch in der Gegenwart noch ein Herd vulkanischer Tätigkeit. Auch heiße Springquellen verraten dieselbe. Der bekannteste Vulkankegel ist der Hekla (1580 m), die berühmteste heiße Springquelle der Geyfir. Süd- östlich von Island liegt die Inselgruppe der Fiiröer (= Schas-Juselu). 2. Z>er Gebirgsrücken der Kalöinsel Skandinavien. § 136. Die formenreiche Westküste Skandinaviens stellt den Steil ab fall eines hohen, gewaltigen Gebirgsrückens dar. Aus den letzten Verzweigungen der Fjorde steigt man schnell dnrch ein tief eingeschnittenes

10. Lehrbuch der Erdkunde - S. 126

1904 - Trier : Lintz
126 Die Halbinsel Skandinavien und die Dänische Jnselfllur. mit Seen, Wiesen und Wäldern geschmückten Hügellaudschasteu Schleswig Holsteins setzen sich dort nach N fort. Auch die Küste ist mehr ge- gliedert. Der längste von den ties einschneidenden Föhrdeu (— Fjorden) ist der Liimsjord (Liim — gelöschter Kalk), der jetzt die ganze Halb- Insel durchschneidet. (Uber Nord- und Ostsee s. S. 80.) B. Die Landschaft als Ganzes. § 139. Raumverhältnisse, Gebirge, Gewässer. (Gib die Lage des Ländergebietes im Gradnetz an! Wieviel mißt es von 8 nach N und von W nach 0?) Die Größe Skandinaviens beträgt 770000 qkm, Dänemarks fast 40000 qkm, Islands über 100 000 qkm. (Wodurch wird das Bild der norwegischen Westküste sehr ab- wechslnngsreich? Wie nennt man die ties einschneidenden Buchten? Wie die zahlreichen kleinen Inseln? Welche ist die bedeutendste Insel- Gruppe auf der Westseite? Neune die größten Inseln! Gliedere die Meeresgebiete und gib die Verbindungen zwischen Nord- und Ostsee an! Zeichne die Umrisse der skandinavischen Länder!) Nach der Höhenlage lassen sich drei Gebiete unterscheiden. West- lich von der Liuie Kristiauia-Nordkap liegt der hoch gehobene Teil der Skandinavischen Halbinsel, der überall höher als 500, meist aber höher als 1000 in ist. (Welches Fjeld trägt das höchste Gebirge und welches ist der höchste Berg? Wie fällt der skandinavische Gebirgsrücken nach W und wie nach 0 ab? Womit kann man den Bau Skandinaviens vergleichen? (siehe S. 123). Zeichne einen Durchschnitt durch den südlichen Teil der Halbinsel (Abb. 26) und eiueu zweiten durch deu nördlichen!) Durch eine zweite Linie, die von Kristiania ostwärts läuft, läßt sich ein Gebiet abschneiden, das im allgemeinen unter 200 in Höhe liegt. (Welche Seeu liegen in der südschwedigen Senke? Nenne andere Seen und die bedeutendsten Flüsse!) § 140. Klima. Es können vier Klima-Provinzen unterschieden werden. (Unter welchem Einflüsse steht die Westküste Norwegens? Worin zeigt er sich? Warum reicht der Meereseinfluß nicht weit nach 0? Was für ein Klima hat infolgedessen der Gebirgsrücken Norwegens? Warum hat auch das östliche Schweden ein kontinentales, Südschweden nebst Dänemark aber ein ozeanisches Klima?) § 141. Erwerbsquellen, Städte, Perkehr. Vom hochgehobenen Teile der Skandinavischen Halbinsel nahmen die Eiszeitgletscher das fruchtbare Erdreich fort; auch wegen des kalten Klimas ist dieses Gebiet, sowie das mittlere und nördliche Schweden für den Ackerbau wertlos. So
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