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1. Bd. 1 - S. 182

1909 - München : Seyfried
182 Kampf zwischen Burg und Staòt wird diese Erkenntnis daher die ungezügelte Befriedigung der Phantasie, ein ohne Wirklichkeitsgefühl erdichtetes Kllgemeinbild nicht für richtig ansehen, vielmehr die histo- rische Tatsächlichkeit mit ihren Grenzen menschlicher Bernichtungsarbeit berücksichtigt wissen wollen. Die Kunst nun, wie ,,man der Kindes- natur am weitesten entgegenkommt und dabei der geschichtlichen Wahr- heit am wenigsten Gewalt antut" (Zcheiblhuber), übt am besten der bodenständige Unterricht. Uusgehend von historischen Er- innerungen der Heimat, unter dem Eindruck bestimmter Ört- lichkeiten, verknüpft er oie Kulturgeschichte mit dem Schicksal mar- kanter Menschen und führt sie in bewegter Handlung, ausgeschmückt mit zeittreuen Details empor zum anschaulichen Gesamtbild, wo der kindliche Geist hinausstrebt aus der Wirklichkeit, um nach vollzogener Rbstraktion des Rllgemeinen wieder zurückzukehren zur h e i in a t - quelle, dem typischen, dauernd wirksamen Einzelfall. Diese stete Vermittlung zwischen Geschichte und Psychologie ermöglicht die heuri- stische Mitarbeit der Bchüler und überhebt den Lehrer der Notwendig- keit die ganze Handlung buchmäßig erzählend darbieten zu müssen. l. Ris Bitter Gebhard den Münchenern abschrieb. Des Gebhard von Kammer Dater war der Staòt München eine große Zumma schuldig geworden und hatte nichts bezahlt. Rls er starb, wollte sein Lohn, der Gebhard, wohl erben aber keine Zchulden bezahlen, fühlte sich noch beleidigt und gab zuletzt vor, die Münchener sollten ihm etwas zahlen. Über kurz standen drei Beuter am Zend- lingertor und gehrten Einlaß, geschwind zum Bat. Der Torwart! schickte den Buben mit. ,,Laß die sein nit aus, das ist der Bagaz, der Jörg und der Vörndl vom Kammer, die bringen nichts Gutes!" Rm Bathaus überreichten die Botschafter Herrn Ligsalzen, der Stadt Bürgermeister, ein versiegeltes Zchreiben, das war der Fehde briefh Don den 20 im Münchener Stadtarchiv aufbewahrten Fehde- briefen lautet einer: „Den erborgen weyfen purgärn dez Ratz der Stat tzw München. Mein Dinft vor ir weyfen dez Ratz der fiat tzw München. Ich lasst cwch wissen, das mir ewr mitpurger ein pfärt und mein plundrit und etlich Harnasch gcnummen habn in ewr stat, da wir aus dem pirg tzugen, ich und die andern mit dem Ditztum, als euch wol wiffenleich ist, und haben mir mein chnecht hart geflagn, Han ich und mein knecht nyemat nichtz genummen noch getan, dann ein frummen fraw, do ich Zu nachtz gelegen hab, di lech mir ein pfärt und ain knaben mit gutem Willen nütz gen München Hintz dem strängen, der mir mein xlunder da eyn wolt gefürt habn. Der walt ich ir pfärt trcwleich wider haim gefentt habn pey irrn knaben, über dasfelbig habn mir ewr mitpürger mein aigen pfärt und ander dinchk genummen, das fy auch noch yunen habn. Daran fy mich beschädiget habn mer dann umb füntzchk guldn on die schäden

2. Bd. 1 - S. 184

1909 - München : Seyfried
184 Lösegeld im Turm ge- fangen hielt, schickte der Rat am Morgen gleich Voten nach Ingolstadt zu den Mitbürgern, die da- selbst in der Dult waren, daß sie „mit Lieb wieder Herheim kämen",- sogar nach Venedig ritt einer um den Ludwig Rid- ler zu warnen vor der „Rauberep auf der Isar",' denn die Schaunburg lag neben der Flußfahrt und der Landstraße. In der Stadt selbst gings nie rühriger her. Die Zünftler holten aus dem Zeughaus Armbrust, Schwert, Pfeil und Vogen, versahen sich mit Rrmblechen, Krebsen, Vlechhandschuhen, Eisenhüten. Zteinkugeln und Schleudern. Schwertfeger und Pseilschifter hatten die Menge zu tun. Der Stadtschnitzer, der eigens für neue Armbrüste und Pfeile zu sorgen hatte, nahm viele Gesellen an, gar teuer wurden die Waffen bezahlt, die Armbrust mit ^ pfd. pfg., 1000 Pfeile mit l pfd. (32 M.) und ein Köcher ebenso. Konrad, der Brückenmeister, richtete die Spannböcke her und die Hürden auf der Mauer. Die Frauen sotten Pech und Gl, die Knaben sammelten Rollsteine an der Isar und probierten, wer am weitesten werfen kann. Getreide wurde von den Mühlen hereingebracht und Geräuchertes aufgespart. Richt zuletzt dachten sie an den lieben Gott und hielten eine Betstunde ab. Zusammenfassung: Fehdebrief — Kriegsbegeisterung — Vorsorge. Ausblick für die nächste Stunde: Was hat Ritter Gebhard unterdessen getan? Wortkunde und Eintrag: Fehdebrief, versiegelt, Feuers- brunst, Schwertfeger, Pfeilschifter, Mitbürger, Feste usw. 2. Wie der Feind anrückt und die Stadt belagert. Schlimme Kunde traf ein: Etlich' Iungfräulein, die von Tölz Herheim wollten, hatte der Bösewicht gefangen. Das gab in München Jammer und gerechten Zorn. Da kamen auch schon viel Bauern

3. Bd. 1 - S. 186

1909 - München : Seyfried
186 3. M i e die Münchener die Feste Zchaunburg nahmen. Daß der Kammer wieder abzog, des waren die Münchener sehr froh. Daß aber seine schlimmen Bchalken hereinschliefen und die Brunst legen konnten, das erfüllte sie mit Ängsten. Zuletzt wurden sie grimmig und beschlossen, den Gebhard aufzusuchen und seine Feste zu zerstören. Bchrenk und Bart zogen wieder voran, viel Zchützen, Söldner und Zimmerleute folgten mit Heereswägen und 8 Kriegsmaschinen. Der Bat gab ihnen das ,,neu gemalne Fähndlein mit dem Münch, auf daß sie desto lieber anlaufen möchten". Für die „Kaise" nahmen sie „Brot, Korn, Mein, Futter, Zafran, Pfeffer, Ingwer, wachs, Bchmalz, Unschlitt, Erbsen, Kraut, Käse, Essig, Mehl, Zwiebel und Banzen" mit, aber es war doch beschwerlich aus den schlechten grundlosen Btraßen, bis sie nach Murnau kamen. Gebhard schickte gleich seinen Mord- brenner dahin, aber der Fächer schlug ihm das Haupt ab. vor der Bchaunburg wurde so hartnäckig gefochten, daß die Münchener eine Kanone samt den Beilen verloren, die sie von der Peterskirche entlehnt hatten. Die Feste wurde jedoch nach ll Wochen, als der Martin vom Unger des Kämmers Maschine „den langen Bchwänkel des Tuifels- zagl" herabgestürzt hatte, eingenommen und von Grund aus zerstört. Da floß Bluts genug, „hin mußt!" ruft der Gebhard. „Belb fügt Gott!" weicht der Bart Untoni nit. Und schwingt der Gebhard sein Bchwert — da schlagt er fehl. Der Bart aber lupft sein Ztreitkolben

4. Bd. 1 - S. 187

1909 - München : Seyfried
187 und trifft aufs Haupt, daß der Gebhard des Tods ist?) 4000 fl. kostete die Belagerung, ein schwe- res Geld. Die Münchener ließen sichs aber nicht gereuen und zogen voll Ziegesfreude heim, den Zeug auf der Loisach mitführend. Daheim bekamen sie 10 Schillinge für ein fröh- liches Mahl und jeder Hauptmann ein Zporengeld. Buch wen der Kammer gefangen hielt, kam wieder gen München. Rtl hiesige aber hielten Prozession und sangen Großer Gott! denn von einem Ztadt- feind waren sie erlöst. Zusammenfassung: Ruszug — Kampf — Sieg. Zprachübung: Wortgefecht zwischen den Parteien: hie Zchaunburger! hie Münchener! Ihr habt unsern Ritter be- Ihr habt unsere Stadt an- leidigt. — Wir steckten Euere zünden wollen. — Wir haben Reisenden in den Turm. Euere Mitgesellen gefangen. usw. usw. Gesamtrückblick bei Rnlage eines Keisekärtchens. 4. Wenn wir dabei gewesen wären. Dem Zinne der Rrbeitsschule entsprechend spornt der Lehrer auch bei historischen Stoffen seine Zchüler zur persönlichen Mitarbeit an. Wohl ist das Kind geistig aktiv, wenn es still und atemlos einer lebens- vollen Zchilderung lauscht, wohl beansprucht ein frisches Lehr- gespräch rege Denkarbeit der Klasse, aber zum innern Geschehnis können die neuen Eindrücke in so kurzer Zeit nicht werden, das beweist die mündliche Zusammenfassung, die bei nur wenigen Zchülern wie ein wirkliches Erlebnis nach außen drängt, mit dem Reiz der Mitteilung, begleitet von einem Lösungsgefühl. Die Ruhe des Be- sinnens muß erst über den Eindrücken lagern und äußere Tätigkeit die Vorstellungswelt in der Handlung fruchtbar werden lassen. Darum 0 Sage; denn 4 Zähre später (1418) ließ er den Münchnern Tal und Graggenau abbrennen.

5. Bd. 4 - S. 174

1913 - München : Seyfried
174 (Wenn die Schulen endlich einmal allgemein in Beschäfti- gungsanstalten umgewandelt sind, wird dieser Versuch nicht als Demonstration von einem Kinde, sondern als handliche Über- zeugung von allen gemacht werden.) — Rhein gebadet, wenn er den See verläßt, schön grün. — Geröll zu Boden, See ver- sandet, ist aber sehr tief: 252 Meter. Vgl. Frauentürme und Höhe der Kirche. - Tiefe und Winter: See friert selten zu. - Rhein bei Hochwasser: See steigt sehr hoch. (3 Meter.) Warum? 3. Berg und Tal: Zeigt mit der Hand! Taltiefe, Bergeshöhe. Alpen, Wasserstand, Abdachung. (Genaue Kartenbetrachtung mit Handbewegung.) Iii. Was lehrt uns der Atlas? a) Freies Kartenlesen: ,,Ein Zipfel heißt Aberlinger See, der andere Untersee. Die Insel heißt Mainau. Am Bodensee liegen Bregenz, Romanshorn, Friedrichshafen, Konstanz, Meers- burg. Eisenbahnen fahren herum. Schiffe fahren von Lindau nach Rorschach, von Friedrichshafen nach Romanshorn; das kennt inan an den Punkten. Bayern, Württemberg, Baden stoßen daran. Auch die Schweiz und Österreich haben Anteil. Welche Grenzen sind am längsten? Wo ist das Tal? Wo liegen die Berge? b) Vertiefende Arbeiten. 1. Messen mit Maßstab und Zirkel: Länge 35 mm ^60 km = 16 Stunden; Lindau -Konstanz = 33 mm — 40 km; Vgl. München — Landshut; München Chiemsee- Schongau. - Breite: 15 km = 4 Stunden. — Anteil der Länder messen nach Maßstab der Karte. Wanderung ringsum 50 Stunden = 7 Marschtage. 2. Eisenbahn messen. — München Pasing Bruck - Landsberg — Buchloe — Kempten Immenstadt -Lindau 220 km; Fahrpreis. - Strecke am See: Lindau -Friedrichshafen Ror- schach. 3. Luftlinie: München-Friedrichshafen; Zeppelin. 4. Schlüsse aus Berg und Tal auf die Umgebung. Höhen- schichten rund um den See aufsteigend. Iv. Was zeichnen wir auf? a) Arbeitsheft: Zeichnen der Umrisse des Sees, des Rheinlaufes. 2 Schüler zeichnen an der Tafel mit. Einzeichnen der Orte und Verkehrslinien.
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