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1. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 49

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Erhebung Preußens zur Großmacht. 49 Kurfürsten treu ergeben, in Massen nach Polen, wohin sich August und Brühl begeben hatten. Friedrich behandelte Sachsen als ein erobertes Land; es wurde der Stützpunkt seiner Kriegführung und ist während der siebenjährigen Dauer des Krieges unbarmherzig ausgesogen worden. 1757. Friedrichs Verfahren entfesselte in Europa einen Sturm der Entrüstung, den der König auch nicht beschwichtigte, als er die geheimen Akten über die zu seiner Vernichtung geschmiedeten Pläne der Feinde veröffentlichte. Der Regensburger Reichstag beschloß gegen den Friedensstörer den Reichskrieg, und Kaiser Franz erließ an ihn eine „Citation“. Österreich, Rußland, Schweden und Frankreich verbündeten sich nun zu Preußens Zerstückelung und Erniedrigung. Frankreich zahlte an Österreich und die deutschen Staaten riesige Summen an Hilfsgeldern. Dieser Übermacht stand Friedrich fast allein gegenüber. Den etwa 430 000 Soldaten seiner Feinde vermochte er nur etwa 150000 Feldtruppen entgegenzustellen. England, wo Georgs Ii. Minister William Pitt, der Führer der Whigpartei, für Friedrich persönlich begeistert war, unterstützte ihn nur unbedeutend. Sonst standen nur Braunschweig, Hessen-Kassel, Sachsen-Gotha und Schaumburg-Lippe auf seiner Seite. |Er wußte, es galt einen Kampf auf Tod und Leben. Auf alles gefaßt, erließ er im Januar an seinen Minister Grafen Finckenstein einen geheimen Befehl, in dem er für den Fall seines Todes oder seiner Gefangennahme Anordnungen traf, die von des Königs Pflichttreue und Opfermut ein erschütterndes Zeugnis geben. Nur ein rascher Angriff konnte Rettung bringen. Friedrich brach in Böhmen ein, wo ein österreichisches Heer unter Karl von Lothringen und Browne bei Prag eine sehr feste Stellung bezogen hatte. Am 6. Mai Igriff es der König an und besiegte es nach einer äußerst blutigen Schlacht, einer der blutigsten der neueren Geschichte. Unter den Gefallenen befand sich auf preußischer Seite Schwerin, auf österreichischer Browne. Die geschlagene Armee warf sich nach Prag, das Friedrich zu belagern begann. Er bedurfte noch eines Sieges, um in Wien Maria Theresia den Frieden diktieren zu können. Brettschneider , Hilfsbnch f. Seminare. Jh. 2. Aufl. 4

2. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 51

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Erhebung Preußens zur Großmacht. 51 Aus seiner bedrängten Lage rettete Friedrich der glänzende Sieg, den er und der junge Generalmajor von Seydlitz mit 22000 Mann bei Roßbach (n. von Naumburg) über die Franzosen unter dem Prinzen von Soubise und die Eeichsarmee unter dem Herzog von Hildburghausen, zusammen 43000 Mann stark, am 5. November erfocht. Die großsprecherische Überhebung der Franzosen, die Kläglichkeit der Reichsarmee, der Niedergang der französischen Waffenehre traten an diesem Tage grell hervor. Seitdem war Friedrich der bewunderte Held, der Deutschlands Schmach an den Franzosen gerächt hatte: das deutsche Nationalgefühl begann zu erwachen. Inzwischen war Schlesien fast völlig verloren gegangen durch die Niederlagen des Generals Winterfeldt bei Moys (unweit Görlitz) und des Herzogs von Braunschweig-Bevern, eines Vetters der preußischen Königin, bei Breslau. Die Reste des geschlagenen Heeres führte Zieten dem aus Sachsen herbeieilenden Könige zu. Trotzdem betrug seine „Potsdamer Wacht-parade“ nur etwa 34000 Mann, wogegen Karl von Lothringen und Daun bei Leuthen (w. von Breslau) 85000 Krieger vereinigt hatten. Felsenharte Entschlossenheit und geniale Taktik verliehen Friedrich am 5. Dezember den Sieg. Er wandte — wie einst Epaminondas bei Leuktra — die sog. schiefe Schlachtordnung an, indem er den rechten Flügel der Feinde zum Schein beschäftigte, tatsächlich aber die ganze Wucht des Angriffs auf den linken richtete, diesen warf und die feindliche Schlachtreihe aufrollte. Der Geist der preußischen Truppen trat am Abend auf dem Schlachtfelde („Nun danket alle Gott“) in bezeichnender Weise hervor. Der Sieg bei Leuthen rettete Schlesien und steigerte die Begeisterung Europas für Friedrich. Die englische Regierung verwarf die Übereinkunft von Zeven; Friedrich durfte an die Spitze des hannoverschen Heeres seinen Schwager, den heldenhaften Ferdinand von Braunschweig, stellen und erhielt von England jährlich 670000 £ (13*/2 Mill. Jt) an Hilfsgeldern. 1758. Der Ruhm des Königs führte auch zahlreiche Frei- § willige unter seine Fahnen; es bildeten sich zum Teil treffliche Freikorps (vgl. Lessings „Minna von Barnhelm“). So

3. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 53

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Erhebung Preußens zur Großmacht. 53 zucht bewirkten, daß die Niederlage nicht mit der Vernichtung des Heeres endete und der Rückzug in guter Ordnung angetreten werden konnte. Nur einen Augenblick lähmte dieser Schlag des Königs Schnellkraft; tags darauf bot er dem Feinde eine neue Schlacht an, die dieser aber nicht annahm. Dauns Sieg hatte keine weiteren Folgen. 1759. Immerhin wurde der Kampf eines Staates von 5 Millionen Einwohnern gegen einen über 90 Millionen zählenden Bund immer ungleicher. Die Lücken seines Heeres und seines Staatsschatzes konnte Friedrich auch nicht mehr durch verzweifelte, nur durch die äußerste Not entschuldbare Mittel ergänzen. Die Zwangsaushebungen lieferten zum Teil ein schlechtes Soldatenmaterial, während die österreichischen Truppen immer besser wurden. Wenn trotzdem aus den bunt zusammengewürfelten Massen brauchbare Heere wurden, so geschah es, weil sie für den großen König begeistert waren. Um keine Staatsschulden zu machen, ließ Friedrich unterwertige Münzen prägen, die nach dem Frieden nur zum. Metallwert von den königlichen Kassen angenommen wurden. Die Ausgabe von „Kassenscheinen“ — sie sanken auf ein Fünftel des Nennwertes — brachte namentlich über die Beamten unsägliches Elend. Unter der Last der Kontributionen, die mit unbarmherziger Strenge eingetrieben wurden, seufzten die von den Preußen besetzten Lande. Um die von neuem versuchte Vereinigung der Bussen und Österreicher zu hindern, sandte Friedrich den General von Wed eil gegen ein russisches Heer, das unter Saltykow (spr.: Ssaltüköff) heranzog. Doch nach dessen Niederlage bei Kay^Tvlßi (im So. der Neumark) gegen eine dreifache Übermacht war die Vereinigung Saltykows mit den Österreichern unter Laudon — er war ein geborener Livländer und hatte anfangs in preußische Dienste treten wollen — nicht mehr zu hindern. Das vereinigte, dem seinigen fast doppelt überlegene Heer griff Friedrich am 12. August bei Kunersdorf (ö. von Frankfurt a. 0.) an. Schon war der linke russische Flügel bezwungen, da wurde der halb errungene Sieg in die furchtbarste Niederlage verwandelt, die Friedrich erlitten hat, weil er von den ermüdeten Truppen das Unmögliche verlangte, den Feind völlig zu vernichten. Ver- (Kt Oi/taüitl

4. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 54

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
54 Sechste Periode. Von 1648—1789. — Zweiter Abschnitt. Von 1740—1789. zweifelt setzte er selber sein Leben aufs Spiel und suchte im Kampfe den Tod. (Bei Kunersdorf wurde der Dichter Ewald v. Kleist, Major in preußischen Diensten, tödlich verwundet.) Berlins Einnahme und Friedrichs 'Untergang'"'schien sicher. Da rettete ihn die Uneinigkeit der Feinde: die Russen gingen aj^nach Polen, die Österreicher nach Sachsen. Doch es folgte neues Unglück. General von Schmettau übergab Dresden den Österreichern, wodurch ein Teil Sachsens für Friedrich verloren ging, und General von Finck, den der König dem aus Sachsen abziehenden Daun in den Rücken sandte, um ihn zu vernichten, ließ sich bei Maxen (w. von Pirna) von Dauns dreifacher Übermacht in ungünstiger Stellung einschließen und wurde zur Waffenstreckung gezwungen. Nur auf dem westlichen Kriegsschauplatz war Ferdinand von Braunschweig glücklich. Er siegte glänzend bei Minden (August) über die Franzosen und trieb sie über den Rhein zurück. 1760. Bei dem Zusammenschmelzen seiner Streitkräfte mußte sich der König auf die Verteidigung beschränken. Er selber blieb in Sachsen, der ritterliche General von Fouque sollte Schlesien gegen die Österreicher schützen, die unter Laudon hier einfielen, Prinz Heinrich stand den Russen gegenüber. Doch Fouque wurde bei Landeshut von der dreifachen Übermacht Laudons geschlagen und mußte sich mit dem überlebenden Rest der Truppen gefangen geben. Weiteres Unglück in Schlesien verhinderte Prinz Heinrich, der das von Tauenzien tapfer verteidigte Breslau entsetzte. Inzwischen hatte Friedrich in Sachsen Daun vergeblich zu einer Schlacht zu bestimmen gesucht. Er ging nun auf die Nachricht, daß die Russen auf Schlesien zu zögen, dorthin. Drei österreichische Heere unter Daun, Laudon und Lacy und die Russen unter Tschernyschew (spr.: Tschernyscheff) wollten sich hier vereinigen. Die Absicht war fast erreicht, da warf sich Friedrich bei Liegnitz am 15. August auf Laudon und schlug ihn trotz doppelter Übermacht. Dieser Sieg lähmte das weitere Vordringen der Feinde.

5. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 55

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Erhebung Preußens zur Großmacht. 55 Auch ein neuer Angriff der Russen und Schweden auf Kolberg war erfolglos, dank der Unterstützung der patriotischen Bürgerschaft, unter der sich ein junger Seemann, Joachim Nettelbeck, auszeichnete. Dagegen gelang ein Handstreich der Russen unter Totleben und der Österreicher unter Lacy auf Berlin und Charlottenburg; die Städte wurden empfindlich gebrandschatzt. Doch zogen die Feinde auf die Nachricht, daß der König nahe, nach vier Tagen wieder ab. Währenddes hatte sich Daun nach Sachsen begeben; hierhin ging mit verzweifelter Entschlossenheit auch Friedrich. Der Feind stand in einer außerordentlich festen Stellung auf den Sliptitzer Höhen bei Torgau; hier griff ihn Friedrich am 3. November an. Ihm selber mißlang bei dem mörderischen Kartätschenfeuer der Sturm auf die Höhen, er selbst wurde verwundet; doch Zieten fiel Daun in den Rücken und entschied am späten Abend die Schlacht. Der Preis des blutigen Sieges war Sachsen, das mit Ausnahme von Dresden behauptet wurde. 1761. Trotz todesverachtendem Heldenmut schien Friedrich schließlich doch erliegen zu müssen. Zu einem Angriff nicht mehr imstande, bezog er das „Hungerlager“ von Bunzelwitz (n. von Schweidnitz), verwandelte es im Augenblick in eine starke Festung und ließ sich von der Übermacht der Russen unter Buturlin (spr.: Butürlin) und der Österreicher unter Laudon einschließen. Nach drei Wochen zogen die Feinde, uneinig und aus Mangel an Lebensmitteln ab. Empfindlich war der Verlust von Schweidnitz, das von Laudon überrumpelt wurde, und von Kolberg, das sich nun doch den Russen ergeben mußte. Friedrich bezog bei Strehlen (s. von Breslau) Winterquartiere. Hier kam er durch den Verrat des schlesischen Barons Warkotsch in die Gefahr, von den Österreichern gefangen zu werden; er entging ihr durch die Treue des Jägers Kappel. Am Ende des Jahres hörten auch die englischen Hilfsgelder auf. Georg Ii. war 1760 gestorben; ihm folgte Georg Iii., der Friedrich abgeneigt war. Der Thronwechsel hatte auch einen Ministerwechsel zur Folge. Das Whigkabinett Pitt trat zurück,

6. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 45

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Erhebung Preußens zur Großmacht. 45 Teilungsbündnis bei. Auf sein Drängen wurde (im Januar) 1742 Karl Albert von Bayern in Frankfurt zum Kaiser gewählt; als Karl Vii. regierte er von 1742 — 45. Doch er war ebenso unfähig wie ehrgeizig; sein Kaisertum war ein kraftloser Schemen. Am 17. Mai 1742 schlug Friedrich nach heißem Kampfe Maria Theresiens Schwager Karl von Lothringen bei Chotusitz (Tschaslau) s. vom Elbbogen in Böhmen. Wieder entschied den Sieg das Fußvolk; aber auch die preußische Reiterei zeigte sich hier viel tüchtiger als bei Mollwitz. Um sich ihres gefährlichsten Gegners zu entledigen, schloß nun Maria Theresia mit Friedrich den Vorfrieden zu Breslau, dem (im Juli) 1742 der Schlußfriede zu Berlin folgte. Sie trat ihm ganz Schlesien nebst der Grafschaft Glatz (die bisher zu Böhmen gehört hatte) ab; nur die Gebiete von Teschen, Troppau und Jägerndorf blieben österreichisch. Frankreich, Karl Vii. und Sachsen waren über Friedrichs Bundesbruch entrüstet. Die erworbenen Länder empfanden bald den Segen der preußischen Verwaltung. c) Der Krieg bis 1744. Jetzt wandte sich Maria Theresia § 38. mit Erfolg gegen ihre ändern Feinde. Sie eroberte ihre, zum Teil verloren gegangenen, Erbländer wieder, schlug sogar Karl Vii. aus Bayern heraus und ließ sich in München huldigen; Karl floh nach Frankfurt und lebte dort von der Gnade der Bürger. Georg Ii. schickte ein Heer, die „pragmatische Armee“; sie schlug die Franzosen bei Dettingen (am Main, s. von Hanau). Nun durfte Maria Theresia, die keinen Schlesier sehen konnte, ohne Tränen zu vergießen, hoffen, auch Schlesien wiederzugewinnen. Der Friedrich feindlich gesinnte sächsische Minister Graf Brühl bestimmte den Kurfürten zum Abschluß eines Vertrages mit der Königin, in dem er auf ihre Seite trat, wogegen sie ihm Aussicht auf eine territoriale Verbindung Sachsens mit Polen machte. Diesen Dingen sah Friedrich mit wachsender Besorgnis zu. Um Österreichs Plänen zuvorzukommen, beschloß er wieder den Angriff und erneuerte sein Bündnis mit Frankreich. d) Zweiter schlesischer Krieg 1744 — 45. Den Rechts- § 39. grund für den neuen Krieg gab der Umstand ab, daß der recht-

7. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 119

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Iii. Die Befreiungskriege 1813 —1815. 119 befehligte die Preußen Kleist, die Russen Barclay de Tolly. Hier befanden sich auch die drei Monarchen. Man verabredete, daß die von Napoleon zuerst angegriffene Armee sich zurückziehen solle, bis die beiden ändern zur Hilfeleistung herankämen. Diesen 486 000 Mann der Verbündeten konnte Napoleon 450000 entgegenstellen. b) In der richtigen Erkenntnis, daß sein gefährlichster Gegner Preußen sei, richtete Napoleon den ersten Angriffsstoß gegen die Marken. Marschall Oudinot erhielt die Aufgabe, die Nordarmee zu vernichten und Berlin zu erobern. Bernadotte wollte zurückweichen und die preußische Hauptstadt preisgeben. Doch Bülow griff am 23. August die Franzosen bei Großbeeren an und trieb sie nach Sachsen zurück. Inzwischen hatte sich Napoleon auf Blücher geworfen. Dem Kriegsplan gemäß ging dieser langsam bis hinter die Katz-bach zurück, um der Böhmischen Armee Zeit zum Anmarsch zu lassen. Auf die Nachricht, daß Schwarzenberg auf Dresden zu vordringe, kehrte Napoleon um und beauftragte Marschall Macdonald, mit 100000 Mann Blücher zu verfolgen. Auf dem rechten Ufer der Katzbach, in der Nähe des Einflusses der Wütenden Neiße, unweit Wahl statt, der „Walstatt“ der Mongolenschlacht von 1241, wurde dieses Heer am 26. August aufgerieben. Viele der fliehenden Feinde ertranken in den Fluten der infolge tagelangen Regens angeschwollenen Flüsse. Seit diesem Siege war Blücher der gefeiertste Held des Krieges; später wurde er zum „Fürsten von Wahlstatt“ erhoben. Währenddes war Napoleon mit Schwarzenberg bei Dresden zusammengetroffen. Am 26./27. August gewann er trotz geringerer Truppenzahl dank seiner genialen Feldherrnkunst einen glänzenden Sieg. Das geschlagene Heer zog sich schwerfällig südwärts zurück, um durch die Pässe des Erzgebirges wieder nach Böhmen zu gelangen. Napoleon beschloß es zu vernichten. Er sandte den General Vandamme mit 40000 Mann auf der großen Straße voraus, die von Pirna nach Teplitz führt, mit dem Aufträge, den aus den Pässen heraustretenden Truppen in die Seite zu fallen, während andre Generäle die Armee Schwarzenbergs verfolgen

8. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 159

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
3 Old , 3 s t'l / / ^ ~1. V> /"öfd. £ .. '-'- /{/$<£-£’ * j s^~>rf'^zrl • N'fi -'P- '^^‘n ' ^'/y'^£rv* i<£(>£ Iv. Die Gründung des Königreichs Italien und des Deutsci^n^Reiches 1858—1871. 159 66 Zty^fr—7 ^ z^rt^C/i, <Ajp (König Johann, Minister Beust) standen auf seiton Österreichs. Alle preußischen Truppen standen unter dem Oberkommando des Königs; den Kriegsplan entwarf Moltke.. ^^ ^ Jrr~r~ a) Italienischer Kriegsschauplatz. Trotz großer Übermacht kämpften die Italiener unglücklich. Der Generalstabschef La Marmora verwarf Moltkes Vorschläge und war schuld an der Niederlage bei Custoza (Juni) durch Erzherzog Albrecht, welche die ferneren Operationen des italienischen Heeres ganz lernte. Auch zur See wurden die Italiener bei Lissa (dalmat. Küste) von Tegetthoff geschlagen (Juli). ß) West- und Süddeutscher Kriegsschauplatz. Da Hannover, -r , Sachsen und Kurhessen die preußische „Sommation“, die Neutralität forderte, ablehnten, besetzte am 17. Juni Vogel von Falckenstein Hannover, am 18. Herwarth v. Bittenfeld Dresden, am 19. v. Beyer Kassel. Der Kurfürst von Hessen wurde gefangen, seine Truppen zogen nach Süden, das sächsische Heer unter König Johann nach Böhmen, das hannoversche unter Georg V. über Göttingen und Mühlhausen nach Langensalza. Hier siegte es am 27. Juni über eine preußisch-koburgische Minderheit, mußte aber, da die Geschlagenen von allen Seiten ^ Verstärkungen erhielten, am 29. die Waffen strecken; der König 'erhielt freien Abzug, das Heer wurde aufgelöst. Die neugebildete Mainarmee unter Vogel v. Falckenstein führte nun den Krieg gegen die süddeutschen Truppen unter den Prinzen Karl von Bayern und Alexander von Hessen, schlug sie im Juli in mehreren Gefechten an der fränkischen Saale (Kis-singen) und am Main (Aschaffenburg) und besetzte Frankfurt; der Rest des Bundestages war nach Augsburg gezogen, wo er sein Leben beschloß. Da Falckenstein den Befehlen des Hauptquartiers mehrfach zuwidergehandelt hatte, wurde er abberufen und Gouverneur von Böhmen. Sein Nachfolger Manteuffel drang nach mehreren siegreichen Gefechten bis Würzburg vor, während ein Reservekorps unter dem Großherzog von Mecklenburg Nürnberg besetzte. Da trat Waffenruhe ein; die Hauptentscheidung war in Böhmen gefallen.

9. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 160

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
160 Siebente Periode. Von 1789 Ms zur Gegenwart. — Zweiter Abschnitt. Von 1815—1871. y) Böhmischer Kriegsschauplatz. Die preußische Elbarmee (50000 M.) stand unter Herwarth v. Bittenfeld bei Torgau, die I. Armee (95 000 M.) unter dem Prinzen Friedrich Karl (Stabschef v. Yoigts-Rhetz) bei Görlitz, die il. Armee (115 000 M.) unter dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (Stabschef v. Blumenthal) bei Neiße. Das gemeinsame Marschziel („Getrennt marschieren, vereint schlagen“ Moltke) sollte Gitschin sein. Somit mußte die österreichische Armee unter dem Feldzeugmeister y. Benedek ihre Stellung bei Olmütz verlassen. Am 22. Juni begannen .die Preußen in Böhmen unter siegreichen Gefechten einzurücken: Teile der Elbarmee siegten bei Hünerwasser, der I. bei Podol, bei Münchengrätz und Gitschin (am 29.); von der Ii. Armee war das 1. Korps bei Trautenau (am 27.) von Gablenz zurückgeworfen worden; aber Steinmetz siegte bei Nachod, Skalitz und Schweinschädel, die Garde bei Soor, Trautenau wurde genommen, die Vereinigung der drei Armeen war hergestellt. Nun langte König Wilhelm, begleitet von Bismarck, Roon und Moltke, auf dem Kriegsschauplatz an. Benedek nahm Stellung zwischen der Elbe und Bistritz auf dem Plateau w. von Königgrätz. Am Morgen des 3. Juli eröffnete der König zunächst mit der Elb- und I. Armee, obwohl nur 124000 Mann stark, den Angriff gegen die 222000 Mann zählende Armee Benedeks. Die Bistritzlinie wurde von Benatek im N. bis Necha-nitz im S. genommen, vom Zentrum bei Sadowa (spr. Ssädowa), das da liegt, wo die große Straße von Gitschin nach Königgrätz die Bistritz schneidet. Nun aber kam die Schlacht zum Stehen. Die Preußen, besonders die Division Fransecky (spr. Fransetzki) im Walde von Maslowed, erlitten durch die überlegene österreichische Artillerie1 furchtbare Verluste. Mittags erschien der sehnsüchtig erwartete Kronprinz und brachte die Entscheidung. Die Dörfer Chlum, Probluz und Lipa wurden genommen, und die Österreicher zogen sich in völliger Auflösung auf Olmütz zurück. 1) Dagegen war das preußische (von Dreyse erfundene) Ziindnadelgewehi dem österreichischen Yorderladegewehr überlegen. H ( 1/4 mjl w Ckv' ^

10. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 199

1910 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Sechste Periode. Von 1648 —1789. 199 1740 — 1742 Erster schlesischer Krieg; Friede zu Breslau-Berlin. 1741 Sieg Schwerins über Neipperg bei Mollwitz. 1742 Sieg Friedrichs über Karl von Lothringen bei Tschaslau (Chotusitz). 1741 —1748 Österreichischer Erbfolgekrieg; Friede zu Aachen. 1744 Erwerbung Ostfrieslands durch Preußen. 1744 —1745 Zweiter schlesischer Krieg; Friede zu Dresden. 1745 Schlachten von Hohenfriedberg, Soor, Kath. Hen- nersdorf, Kesselsdorf. 1756— 1763 Siebenjähriger Krieg; Friede zu Hubertsburg (15. Febr.). 1756 1. Okt. Sieg Friedrichs über Browne bei Lobositz. Darauf Kapitulation der Sachsen bei Pirna. 1757 6. Mai. Sieg Friedrichs über Karl von Lothringen bei Prag (Schwerin f). 18. Juni. Sieg Dauns über Friedrich bei Kolin. Juli. Sieg der Franzosen über Cumberland bei Hastenbeck. Aug. Sieg Apraxins über Lehwaldt bei Gr. Jägersdorf. 5. Nov. Sieg Friedrichs über Soubise und Hildburghausen bei Roßbach (Seydlitz). 5. Dez. Sieg Friedrichs über Karl von Lothringen und Daun bei Leuthen. 1758 Sieg Ferdinands von Braunschweig über die Franzosen bei Krefeld. 25. Aug. Sieg Friedrichs über Fermor bei Zorndorf. 13./14. Okt. Daun überfällt Friedrich bei Hochkirch. 1759 Sieg Ferdinands von Braunschweig über die Franzosen bei Minden. 12. Aug. Sieg Saltykows und Laudons über Friedrich bei Kunersdorf. 1760 Sieg Friedrichs über Laudon bei Liegnitz. Sieg Zietens über Daun bei Torgau. 1761 Lager bei Bunzelwitz. Laudon nimmt Schweidnitz, die Russen Kolberg. 1762 Sieg Friedrichs über Daun bei Burkersdorf.
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