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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Geschichts-Cursus für die mittleren Klassen der Gymnasien und Realschulen - S. 151

1865 - Eisleben : Reichardt
1 — 151 — ven, 1 Kammer und der Rath der Alten. (Lin Aufstand des Lölkes wurde von dem jungen Napoleon Bona- parte aus Corsica i) mit Kartätschen medergeschmettert. 1796 Jonrdan und Moreau durch den Erzherzog Karllr) ans Deutschland vertrieben. Napoleons Siege in Italien. Er schlug die Sardinier bei Millesimo, die Oestreicher bei Lodi «Erstürmung der Addabrücke) und Arcóle. Nach der Einnahme von Mantua dringt er in Steiermark ein und bedroht Wien. Waffenstillstand vvn Leoben, daraus nach der Einnahme von Venedig 1797 Friede zu llampo Formio Oestreich trat Belgien und Nkailand an Frankreich ab, wurde aber durch Venedig und dessen Besitzungen Istrien und Dalmatien entschädigt. Frankreich behält das linke Rheinufer; doch sollte über die Entschädigung der deut- schen Fürsten ans dem Congreß zu Rasta dt verhan- delt werden. Oberitalien wird zur lignrischen und cisalpini- fchen Rupublik gemacht. In den beiden folgenden Jahren wird der Kirchenstaat in eine römische, das Königreich Neapel in die p a r t h e n o p ä i s ch e, die Schweiz in die helvetische Republik verwandelt. 1798 Napoleons Zug nach Aegypten. Er galt eigentlich den Engländern, die nach der Erobe- rung Aegyptens in Ostindien angegriffen werden sollen. Zwar siegte Napoleon bei den Pyramiden (Cairo) und drang in Syrien ein, aber seine Flotte wurde durch den englischen Admiral Nelson bei Abukir zerstört.!) Pest in Syrien, Rückkehr nach Aegypten. Ans die Nachricht von den Unfällen der Franzosen in Italien kehrt Napoleon plötzlich nach Frankreich zurück. Der Zug nach Aegypten blieb zwar ohne äußeren Erfolg, wurde aber wichtig für die Wissenschaft. 1799 'Napoleon erster C o n s u l. Als sich 1798 eine zweite C o a l i ti o n gegen Frankreich gebildet hatte, an welcher England, Rußland, Oestreich, i) Geboren 1769 zu Ajaccio, auf der Kriegsschule zu Brienue gebil- det ; tüchtiger Artillerist. Er vermählt sich mit Josephine, der Wittwe des enthaupteten Generals Beauharuais. k) Bruder des Kaiser Franz. l) Derselbe fiel 1805 bei Trafalgar, wo er die französische Flotte schlug. m) Preußen unter seinem jungen Könige Friedrich Wilhelm Iii. blieb neutral.

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 146

1890 - Leipzig : Reichardt
146 Nach dem Sturze der Schreckensherrschaft wurde die Direktorialverfassung durch den Konvent gegeben: 5 Direktoren, 1 Kammer und der Rat der Alten. Ein Roya-listen-Aufstand wurde von dem jungen Napoleon Bona-parte aus Corsica^) mit Karttschen niedergeschmettert. 1796 Jourdan und Moreau durch den Erzherzog Karl^) aus Deutschland vertrieben. Napoleons Siege in Italien. Napoleon schlug die Sardinier bei Millesimo, die fter-reicher bei Lodi (Erstrmung der Addabrcke) und Ar-cole. Im folgenden Jahre dringt Bonaparte nach der Einnahme Mantuas durch die Alpen bis nach Steiermark vor. Hier wird zu Leoben ein Waffenstillstand geschlossen, in welchem sterreich das Gebiet der neutralen Re-publik Venedig als Entschdigung versprochen wird. Darauf nach Eroberung des letzteren 1797 Friede zu Campo Formio. sterreich trat Belgien und Mailand an Frankreich ab, wurde aber durch Venedig und dessen Besitzungen, Jstrien und Dalmatien, entschdigt. Frankreich behlt das linke Rheinufer; der die Enfchdigung der deutschen Fürsten soll auf dem Kongre zu Rastadt verhandelt werden. Oberitalien wird zur ligurischen und cisalpini-schen Republik gemacht. In den beiden folgenden Jahren wird der Kirchenstaat in die rmische, das Knigreich Neapel in die parthenopische, die Schweiz in die helvetische Republik verwandelt. 1798 Napoleons Zug nach gypten. ^ Er galt eigentlich den Englndern, die nach der Eroberung gyptens in Ostindien angegriffen werden sollten. Zwar siegte Napoleon bei den Pyramiden (Cairo) und drang in Syrien ein, aber seine Flotte wurde durch den eng-tischen Admiral Nelson bei Abnkir zerstrt. Pest in Syrien, Rckkehr nach gypten. Auf die Nachricht von den Unfllen der Franzosen in Italien kehrt Napoleon pltzlich nach Frankreich zurck. Der Zug nach gypten blieb zwar ohne ueren Erfolg, wurde aber wichtig fr die Wissenschaft. 17991801 Krieg der zweiten Koalition gegen Frankreich. Als sich 1799 eine zweite Koalition gegen Frankreich gebildet hatte, an welcher England, Rußland, Osterreich, !) Geboren 15. August 1769 zu Ajaccio, auf den Kriegsschien zu Brienne und Paris gebildet; tchtiger Artillerist. Toulon 1793. Er der-mahlt sich mit Josephine, der Witwe des enthaupteten Generals Beauharnais. 2) Bruder des Kaisers Franz.

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 160

1890 - Leipzig : Reichardt
160 18531856 Krieg Rulands gegen die Trkei, die seit 1854 von England und Frankreich (spter auch Sardinien) untersttzt wird. Nach mehreren Siegen der Alliierten Be-lagerung der Seefestung Sebastopol in der Krim, das nach sehr tapferer Verteidigung genommen wird. 1856 Pariser Friede, von Rußland mit geringen Abtretungen an der Donaumndung erkauft. 18551881 Kaiser Alexander Ii. von Rußland. Aufhebung der Leibeigenschaft. 185758 Indischer Ausstand. Nach entsetzlichen Grausamkeiten der Aufstndischen unter-drcken die Englnder den Aufstand der Eingeborenen. Indien seit 1858 unmittelbar unter malischer Herrschaft (seit 1877 als Kaiserreich). ' 18581861 Wilhelm, Prinz-Regent von Preußen. 1857 erkrankte König Friedrich Wilhelm Iv. so schwer, da 1858 sein Bruder Wilhelm die Regentschaft ber-nahm. Mit dem Beginn der neuen ra" eine freiere Richtung in der Regierung, auch die Hoffnung auf eine Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung erstarkt. 1859 Krieg Frankreichs und Sardiniens gegen sterreich. Die Alliierten siegen bei Magenta und Solserino. 5)ster-reich tritt im Zricher Frieden die Lombardei ab, die mit Sardinien vereinigt wird. 1860 Ganz Ober- und Mittel-Jtalien, auer Benetten und dem Gebiet von Rom, tritt unter die Herrschast König Viktor Emanuels von Sardinien, der aber Nizza und Savoyen an Napoleon Iii. abtreten mu. General Garibaldi (f 1882) landet mit 1000 Mann in Sicilien und befreit dasselbe sowie das Knigreich Neapel von der Herrschaft der Bourbons. 1861 Viktor Emauuel (f 1878) zum König von Italien (auer Rom und Venetien) proklamiert. 186165 Brgerkrieg in Nord-Amerika. Die Nordstaaten (Prsident Abraham Lincoln, er-mordet 1865) unterwerfen nach blutigem Kampfe die rebellischen Sd-Staaten. Die Sklaverei aufgehoben. 1861-1888 Wilhelm I. (Vgl. S. 180.) Geboren am 22. Mrz 1797 stand er bei seiner Thron-besteigung bereits im 64. Lebensjahre; aber trotzdem hat er Groes vollfhrt und ein neues geeinigtes Deutschland unter Preuens Fhrung her-gestellt. Wesentlich untersttzt wurde er hierbei durch seinen Minister Otto v. Bismarck-Schnhausen

6. Bd. 3 - S. 272

1838 - Eisleben : Reichardt
272 Amerika. Hemden und baumwollene Hosen; gehen sie aber zur Stadt, so tragen sie Tuchhosen und Jacken. Das Tuch auf dem Kopfe vermißt man bei keinem Stande; und mögen auch übrigens ihre Kleider seyn, wie sie wollen, so sind sie doch im Allgemeinen stets sehr reinlich. — Auch verwendet die Negierung alle Sorgfalt auf die Beförderung des Unterrichts, und es giebt nicht allein Elementar- sondern auch höhere Schulen, worin Wissenschaften gelehrt werden. Es fehlt daher nicht unter den Haytiern an Männern, welche ausgebreitete Kenntnisse be- sitzen und in ihrer Unterhaltung ein gesundes Urtheil und die schönen Früchte einer guten Erziehung an den Tag legen. Hayti giebt einen Beweis, daß Farbige und Schwarze, wenn sie von der Sklaverei be- freit sind, nach und nach zu einer Europäischen Civilisation gelangen können. Die dritte unter den großen Antillen ist Jamaica, eine Insel ohngefahr von der Größe des Königreichs Sachsen, aber mit einer weit geringern Bevölkerung, die sich jetzt auf 415,000 Seelen belauft. Das Innere derselben ist ein Gebirgsland, welches aus ungeheuern Gebirgsmassen von verschiedenen Höhen, Richtungen und Formen be- steht, die von reichlich bewässerten Thalern und von finstern, tiefen Schluchten, Cockpits genannt, durchschnitten werden. Undurchdring- liche Waldungen bedecken diese Gebirge, deren Hauptrichtung von O. nach W. geht. Sie bilden gleichsam eine Scheidewand, welche die Nord- seite der Insel von der Südseite trennt, und mit Ausnahme zweier hindurch führenden Wegen, alle Kommunikation zwischen diesen beiden Seiten der Insel abschneiden. Bon dem Mittelpunkte dieser Gebirge, die beson- ders nach der Südseite stark zerrissen sind und mit ihren jähen Ab- gründen und unersteiglichen Klippen ein verworrenes Chaos bilden, ziehen sich nach der Nord- und Südseite Anhöhen und Hügel hinab, die mit majestätischen Waldungen prangen, und davon die untersten Hügel mit Kaffeebaumen geschmückt sind. Gegen die Küsten verlieren sich die Höhen in Ebenen, welche sich an der Südseite der Insel 3 bis 4 Stunden weit von dem Fuße der Gebirge bis an das Meer er- strecken, wahrend sie an der Nordseite eine geringere Breite haben» Auf diesen Ebenen verbreiten sich unübersehbar die reichsten Zucker- pflanzungen, und hier liegen auch, so wie an dem Fuße der Gebirge, die Städte und Dörfer. Das vornehmste Gebirge, das sich auf der Ostseite der Insel be- findet, führt den Namen der Blauen Berge. Der untere Theil ist mit Waldungen bedeckt; weiter hinauf werden die Baume kleiner und arten zuletzt in Gesträuche und Büsche aus, indem sich dieses Gebirge mit seinem höchsten Punkte bis zu 8000 F. erhebt, und auf seinem Gipfel selten frei von Nebeldünsten ist. An die Blauen Berge schließen sich die Ligany-Berge an, die sich nördlich von Kingston gleichfalls zu einer beträchtlichen Höhe mit senkrechten Klippen erheben, und an ihrem Fuße mit Zuckerplantagen bedeckt sind, die mit den

7. Bd. 3 - S. 495

1838 - Eisleben : Reichardt
Neu Holland. 495 untersuchte den schon früher bekannten Morumbrdschi bis zu sei- ner Einmündung in den Murray, den größten und ansehnlichsten Fluß Neuhouands, den man bis jetzt kennt, der in dem letzten Theile seines Laufes zwischen hohen Kalksteinwanden fließt, hier ein maje- stätisches Ansehen hat, nirgends unter 1200 F. breit und gewöhnlich über 2o F. tief ist. Er verfolgte diesen schönen Fluß bis zu seiner Einmündung in den großen Landsee Alexan brina, den nur eine Dünenkette von der an der Südküste gelegenen Encounterbai trennt, in welche Bai aus diesem See eine Einfahrt führt. Nicht minder wichtig für die Erforschung des Binnenlandes sind auch die Reisen des Major Mitchel, der schon in den I. 1831 und 1832 derglei- chen gemacht hatte, 1835 aber den Auftrag erhielt, den Lauf des Darling bis zu seiner Vereinigung mit dem Murray und den Lauf des letztem Flusses aufwärts zu erforschen. Auf dieser 1835 und 1836 unternommenen Reise begleitete ihn der oben erwähnte Cun- ningham, der aber nicht wieder zurückkehrte sondern umgekommen ist. Auf dieser Reise entdeckte Milchet unter andern die Gipfel einer schönen Bergkette, Gram pi ans genannt, und fand bei späterer Untersuchung, daß sie zwischen dem Murray und der Südküste sich ausdehne und in ihr eine Menge Flüsse entspringen. Der östlichste höchste Berg dieser Gebirgskette, an deren Nordseite der Wimme- rn, als vorzüglichster Fluß strömt, heißt der Williams-Berg. Alle diese Untersuchungen des Innern von Neuholland erstrecken sich auf seinen östlichen Theil, der also am besten bekannt ist. Im west- lichen Holland, wo am Schwanenfluß 1829 eine neue Kolonie ge- gründet worden ist, hat man seitdem auch einige Versuche ins Innere vorzudringen gemacht, ohne jedoch bis jetzt weit vorgerückt zu seyn. Am wenigsten ist noch für die Erforschung des nordwestlichen Theiles von Neuholland geschehen. Überhaupt ist kaum von diesem großen Lan- de untersucht und f sind noch völlig unbekannt, so daß ungeheure Landstriche im Innern der Forschungsbegierde und dem Muthe unter- nehmender Reisender ein noch unbegränztes Feld darbieten. Freilich muß der Mangel an schiffbaren Flüssen in Neuholland nothwendiger- weise die Fortschritte der Entdeckungen erschweren. Kein Festland der Erde ist so einförmig wie Neuholland. Schon in der äußern Begränzung gegen das Meer zeigt sich große Einfach- heit; die Küsten sind sehr regelmäßig und meist ohne die großen Ein- schnitte und Meerbusen, die andere Kontinente auszeichnen; dennoch aber zeigt das Land in dem Verhältniß zwischen Küstenentwicklung und Flächeninhalts gar nicht so ungünstige Verhältnisse, als man er- warten sollte, es übertrifft darin nicht bloß Afrika, den abgeschlossen- sten Erdtheil, sondern auch Asien und Südamerika. Was das Innere betrifft, so herrscht daselbst die Form des Flachlandes auf eine Weise vor, wie dies in den übrigen Kontinenten (vielleicht nur Südamerika ausgenommen) ohne Beispiel ist. Die Form des Gebirgslandes ist

8. Bd. 3 - S. 628

1838 - Eisleben : Reichardt
628 Australien. schreiblichen Szene versunken. Am folgenden Morgen konnte ich, vom heitersten Wetter begünstigt, den Vulkan und seine Umgebung aufs Genaueste aufnehmen. In Begleitung dreier Eingcbornen unternahm ich das Hinabsteigen in den großen Krater. Die Lehnen und Spal- ten der ersten Terrasse des Abhanges waren mit beträchtlich hohem Pflanzenwuchse bekleidet. Vorzüglich scheint der kleine Krater, der von dem großen durch eine Art von Platform getrennt ist, schon seit sehr geraumer Zeit gefeiert zu haben, denn er ist bis dicht an den Saum der Lavarinde mit stattlichen Baumen bewachsen. Auf dem Grunde floß ein Lavastrom, dessen Breite zwischen 120 bis 210 F. betragen mochte, und welcher die einzige da vorhandene flüssige Lava ist. Bei der Ankunft am Rande des schwarzen Lavakranzes eröffnet sich den Blicken des Reisenden eine Szene, die alles Grauen Erweckende in sich vereinigt. Er sieht ein ungeheures Becken vor sich, das sich noch kürzlich in glühender Bewegung befunden haben muß, nun aber in der Verkalkung begriffen, einen Anblick darbietet, der sich etwa mit dem- jenigen vergleichen laßt, wie ihn die großen Nordamerikanischen Seen, wenn das Eis aufbricht, gewahren. Stellenweise ist die Oberstache spiegeleben, hier und da aber stehen gewaltige vielgestaltige Massen emporgethürmt und in tausenderlei Windungen verschränkt, ja stellen- weise ist die Lava gleich feinem Haare ausgefasert und ausgestanzt. Der große Krater auf dem Gipfel des Mauna Roa ist einer der größ- ten. Der Umfang desselben betragt jetzt ohngefähr 3 Stunden, und die Linie der alten jetzt erloschenen Öffnung hat nicht weniger denn 5 M. in der Runde. Vom Gipfel bis zum schwarzen Lavakranze im gegenwärtigen Krater mißt man 1270 F., und er scheint bedeutend aufgefüllt zu seyn." Der sanft ansteigende grasbewachsene Abhang des Mauna Roa enthalt viele zum Theil sehr hohe und breite Höhlen, wovon einige außerordentlich lang und uneben sind. Diese streichen sämmtlich in rechten Winkeln mit dem Dom des Mauna Roa und mit dem Meere. Einige dieser Höhlen haben eine Lange von einer Stunde und darüber und ihre Wölbungen sind hier und da zerklüftet, die Spalten aber durch große Bäume und Farrnkrauter verdeckt; diese Stellen sind daher sehr gefährlich. Stellenweise sind die Höhlen- gewölbe durch Erdbeben ganz eingestürzt und auf solche Weise 600 bis 1800 F. große Vertiefungen entstanden. Das Innere dieser Höh- len, deren Bau und Wölbung vollkommen regelmäßig ist, und die überdies mir mannigfaltigen Farrnkräutern, Moosen und Jngerman- nien aufs Reizendste geschmückt sind, nimmt sich überaus herrlich aus. Über die Höhe der beiden Berge Mauna Roa und Mauna Koa sind die Angaben sehr verschieden. Gewöhnlich hält man den erstern für den höchsten, und Kotzebue giebt ihm 14,900 F>, letzterm aber nur 13,080 F. Höhe. Ja man hat ihnen zuweilen 16,000 bis 18,000 F. Höhe geben wollen. Hingegen nach den von Douglas

9. Bd. 3 - S. 634

1838 - Eisleben : Reichardt
634 Nachträge. Zu S. 36. Die kleine Strecke von 6° 44' oder etwa 34 Meilen der nördlichen Küste Amerikas, welche zwischen der durch die Entdeckungsreisen Franklins und Beecheys bekannt gewordenen Bee- chcy- und Barrvwspitze noch unbekannt geblieben war, ist jetzt durch die Expedition der Britten Dease und Simpson im I. 1837 im Aufträge der Hudfondsbai-Kompagnie untersucht und das Land an der Küste überall niedrig und morastig befunden worden. An der Barrowspitze pflanzten sie die Brittische Flagge auf und nahmen Be- sitz von dem Lande im Namen der Königin von England. Nach diesen Entdeckungen soll nun die Expedition den ostwärts gelegenen Theil der Küste von der Landspitze Turnagain an, wo 1819 Frank- lin umkehren mußte (B. Iii., 34), bis zur äußersten Entdeckungs- granze des Kapitän Roß (B. Iii., 41 und 42) oder wo möglich bis zur Mündung des von Back entdeckten Fifchflusses oder Thluitfcho (B. Iii., 42) untersuchen, worauf dann nur noch die Strecke von dem Fischflusse nach der Hekla- und Furystraße zu ermitteln bliebe, um ganz Amerika auf unfern Landkarten im N. begranzt zu sehen.—> Die S. 42 des Iii. B. erwähnte zweite Expedition Backs mit dem Schiffe Terror ist seitdem auch zurückgekehrt, ohne jedoch das ihr vor- gezeichnete Ziel erreicht zu haben. Zu S. 91. Im Jahre 1838 brach in der That eine Empörung der Canadier gegen die Brittifche Regierung aus, ist aber durch die Gewalt der Waffen wieder unterdrückt worden. Zu S. 333. Francia ist jetzt gestorben.

10. Bd. 3 - S. 32

1838 - Eisleben : Reichardt
32 Amerika. indem ev gegen W. ein offenes Meer sich ausdehnen sah, mit den besten Hoffnungen zurück, aber vergeblich bat er um die Mittel zu einer vierten Expedition, da die drei fehlgeschlagenen Fahrten desselben die Engländer dagegen abgeneigt gemacht hatten. Unterdessen unter- nahmen nun auch die Holländer einige Versuche, namentlich Kornelys Kornelysohn und Barentz, welche bis Nowaja Semlja und Spitzbergen kamen. Im Anfange des 17. Jahrhunderts erwachte der Unterneh- mungsgeist der Engländer aufs Neue; vorzüglich zeichneten sich unter ihnen hierin Hudson und Baffin aus. Ersterer unternahm vier Nordpolarreisen 1607—1610, wobei er bis zum 82° N. Br. gekom- men seyn soll, was jedoch bezweifelt wird, indem er wahrscheinlich nur b>s zum 80 Grade gelangte, und entdeckte die nach ihm benannte Hudsons strafe und Hudsonsbai, richtiger Hudfonsmeer, kam aber, von seiner Mannschaft verlassen, an diesen wüsten, öden Küsten um. William Baffin, Steuermann auf dem vom Kapitän Ro- bert Bylot geführten Schiffe untersuchte und entdeckte zugleich mit diesem 1616 die Baffinsbai (richtiger Bafsinsmeer), die nach ihm benannt wurde. Auch gelangte er bis zu dem Smiths- und Wall- sischsunde im äußersten Norden der Baffinsbai, und entdeckte den in den neuesten Nordpolexpeditionen so bekannt gewordenen und von Parry 1819 zuerst als Eingang ins nördliche Eismeer aufgefundenen Lancastersund, dem aber damals Bassin nur flüchtige Aufmerksamkeit geschenkt hatte, sondern vielmehr nach seiner Rückkehr die feste Über- zeugung ausgesprochen hatte, daß die von ihm befahrne See eine von allen Seiten eingeschlossene Bai sey und keine Öffnung in den west- lichen Ozean darbiete. Nach dieser Zeit schienen die Engländer alle Entdeckungsverfuche in den nördlichen Gewässern aufgegeben zu haben, indem sie eine geraume Zeit alle ihre Bemühungen auf die Hudsons- bai beschränkten. Um 1668 wurde in der Hudsonsbai eine Englische Kolonie angelegt und eine Handelsgesellschaft für den Pelzwerkhandel errichtet. Nach einer langen Zwischenzeit, nachdem 1728 der Däne Behring in Russischen Diensten, die nach ihm benannte, Asien von- Amerika scheidende Behrfr, gsstraße beschifft hatte, erhielt endlich 1741 der Englische Kapitän Midd leton den Befehl über 2 Schiffe, mit denen er nach der Sir Rowe Welcome-Straßein der Hud- sonsbai segelte, um eine nordwestliche Durchfahrt zu« suchen. Er fand hier einen tiefen Meereseinschnitt in die westliche Küste, die Wagers- bai, die er, weil er sie für einen Fluß hielt, Wagers-River (Wagersfluß) nannte, und weiter nördlich hinauf eine weite Meeres- öffnung, allein auch diese fand er durch Land versperrt und nannte sie, da auch hier keine Durchfahrt möglich sey, die Rep Ulfe-Bai (die zurücktreibende Bai). Demohngeachtet gab man die Hoffnung, eine solche Durchfahrt aufzufinden nicht auf, ja das Englische Parlament setzte 1743 eine Präknie von 20,000 Pf. Sterling auf die Auffin- dung einer solchen Durchfahrt von der Hudfonsbai aus» Später
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