Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 29

1836 - Eisleben : Reichardt
Vorbegriffe. 29 Verschiedenheit der Menschen in der Lebensart und Bildung. §. 48. In Rücksicht der Lebensart theilen sich die Menschen nach der Art, wie sie sich ihren Unterhalt verschaffen, in solche die entweder von der Zagd und Fischerei, oder von der Viehzucht, oder von dem Acker-- bau leben, — und nach der Art ihre Wohnung in solche, die keine festen Wohnungen haben, sondern ge- wöhnlich mir ihren Viehheerden herumziehen (Noma- den), oder in solche, die feste Wohnungen besitzen (An- sässige), mit dem Unterschiede, daß diese entweder in bloßen Hütten oder Häusern bestehen. — Zn Hinsicht der Kultur oder Bildung giebt es Wilde, die bloßvonzagdundfischereileben,Halb- kultuvirre oder Barbaren, die hauptsächlich Vieh, zucht treiben, und Gebildete, Civilisirte, welche nicht allein Ackerbau, sondern auch Handwerke, Fabri- ken, Handel, Künste und Wissenschaften unterhalten. Eine kleinere oder größere Anzahl von Wohnun, gen oder Häusern nennt man entweder Weiler oder Dorf (beide gewöhnlich von Bauern bewohnt), oder Flecken, auch Marktflecken (wo nicht bloß Dauern, sondern auch Handwerker und Kaufleute wohnen), oder Städte, die oft mit Mauern und Thoren versehen sind, und deren Einwohner Bürger heißen und sich hauptsächlich von Handwerken, Fabriken und Handel ernähren. Vorstadt ist eine Anzahl von Häusern, die außerhalb der Stadtmauern oder Stadtthore liegen. Hauptstädte heißen Städte, wo die höchsten obrig- keitlichen Beamten ihren Sitz haben; Residenzstädte, wo der Landesherr seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, Bergstädte, deren Einwohner sich vornehmlich vom Bergbau (Gewinnung der Mineralien) ernähren; Han- delsstädte, wo das vorzüglichste Gewerbe der Handel und Seestädte, wo, durch die Lage am Meere, das vorzüglichste Gewerbe der Seehandel ist. Feste Städte und Festungen nennt man Oerter, die mit Mauern, Graben, Wällen und andern Festungswerken versehen sind. Was die Gewerbe der Menschen betrifft: so giebt es 3 Klassen, die erzeugende (producirende),

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 159

1836 - Eisleben : Reichardt
Ii. Mitteleuropa. 159 ch en die Dänen mit einer eigenen Sprache aus. Außer- dem giebt es Friesen, Isländer und Deutsche. Die mei- sten Einwohner bekennen sich zur lutherischen Kirche. Ackerbau, Viehzucht, Fischerei, werden mit großem Fleiße und Thätigkeit betrieben. Auch giebt es verschiedene Fabriken, doch ist der Kunstfleiß bei Weitem nicht so bedeutend, als der Handel, wozu das Land eine gün- stige Lage hat. Zn wissenschaftlicher Bildung stehen die Dänen auf gleicher Stufe mit den Deutschen. Dänemark bildet nebst den Färöer und Zsand ein Königreich, wozu auch die Deutschen Herzogthümer Hol, stein und Lauenburg gehören. Der jetzige König heißt Friedrich Vi. Auch haben die Dänen auf dem Fest- lande von Asten und Afrika einige unbedeutende Be- sitzungen und in Amerika gehören ihnen, außer einem großen Küstenstriche Grönlands, 3 kleine Westindische Inseln. a) auf der Insel Seeland: Kopenhagen, Hauptstadt des Königreichs und Residenz des Königs, nordwestlich von Stral- sund, am Sunde und an einem schmalen Kanäle zwischen den Inseln Seeland undamack, ist von Kanälen durchschnitten, befe» stigt und schön gebaut, und hat 3 königliche Schlösser, eine große königliche Bibliothek von 500,000 Bänden, eine Universität, einen vortrefflichen Hafen, viele Fabriken, 4000 Häuser und 120,000 Einwohner, welche einen starken Handel treiben. In der Nähe, westlich von der Stadt, liegt das königliche Lustschloß Fried- richsberg.— H e lsingör, Stadt, nördlich von Kopenhagen, an der schmälsten Stelle des Sundes, wo die vorbeifahrenden Schiffe einen Zoll bezahlen müssen, der eine beträchtliche Summe einbringt, treibt Handel und Schifffahrt. Bon hier ist die ge- wöhnliche Ueberfahrt nach dem gegenüber liegenden Schweden. b) auf der Insel Fünen: Odensee, Hauptstadt derselben, südwestlich von Kopenhagen, liegt an der durch einen Kanal schiff- bar gemachten Aue und treibt beträchtlichen Handel. c) auf der Halbinsel Jütland, deren südlichster Theil Schleßwig heißt: Aalborg, Handelsstadt, nordwestlich von Odcnsce, am Lymsiord, hat einen Hafen.— Aarh uus, Stadt, südlich von Aalborg, am Kattegat, mit einem Hafen und Han- del. — Schleßwig, gewerbsame Stadt, nördlich von Rends- burg, am westlichen Ende des Meerbusens Schlei, treibt Handel und Schifffahrt. — Flensburg, nach Kopenhagen die größte Stadt in Dänemark, nördlich von Schleßwig, an einem Meer- busen der Ostsee, hat einen Hafen, viele Fabriken und einen wichtigen Handel. Auf den Färöer ist nur eine kleine Stade und in Island giebt cs gar keine Städte.

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 241

1836 - Eisleben : Reichardt
Hi. Südafrika. Oftküsten länder. 241 finden, hat ein großer Theil das Christenthum ange- nommen. Ueberhaupt ist das Land bis jetzt wenig be- völkert, und zählt kaum 120,000 Einwohner. Industrie und innerer Handel sind gering, desto bedeutender der Seehandel. Früher besaßen die Holländer diese Kolonie; seit 1814 aber ist sie den Dritten zugefallen. Die Kapstadt, Hauptstadt der ganzen Kolonie, nördlich vom Kap der Hoffnung, zwischen der Tafel- und falschen Bai, am Fuße des Tafel-, Löwen- und Teufelsberges, ist sehr regel- mäßig gebaut, treibt lebhaften Handel, und hat 20,000 Einwoh- ner. In der Nähe wachst der wegen seiner Güte berühmte Con- stantia- oder Kapwcin. — Stcllenbosch, kleine Stadt, öju lich von der Kapstadt. — Gnadenthal, bedeutende Hcrrenko- lonie, südöstlich von Stcllenbosch. Die Ostküstcnlander Südafrikas. Diese Länder fangen mit der Heiligen-Geist« ober Lagao-Bai im Süden, da wo der Kanal von Mozam- blk seinen südlichen Ausgang hat, an und erstrecken sich bis fast zum Aequator; so daß sie im Norden von der Küste Ajan, im Westen von dem unbekannten innern Afrika, im Süden von dem Kaffernlande und im Osten von dem Indischen Ozean, der hier den Kanal von Mozambik macht, begrün zt werden. Sie haben an den Küsten einen niedrigen, von vielen Flüssen bewässerten, im Innern aber zu Gebir- gen sich erhebenden Boden, und liegen in der heißen Zone; daher das Klima heiß ist. Unter den Gebir- gen zeichnet sich das fast ganz unbekannte Gebirge Lu- pata aus, und unter den Flüssen der Zambese, der größte Fluß auf der ganzen Ostküste Afrikas, wel- cher mit mehreren Mündungsarmen sich in den Kanal von Mozambik ergießt. Die Produkte dieser noch wenig bekannten Länder sind die gewöhnlichen Afrikani- schen, und die Einwohner sind theils von Arabischer Abkunft, theils Neger von verschiedenen Stämmen. Auch giebt es hier Portugiesen, die hier einige Besitzun- gen haben, und Sklavenhandel unterhalten. Uebrigens bestehen viele Staaten unter eigenen Häuptlingen. Hies her gehören: a) die Küste Sena oder Sofala, von der Heiligengeist.' oder Lagoabai bis zur Mündung des Zambese, wo das Borge- 16

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 114

1836 - Eisleben : Reichardt
114 Ii. Mitteleuropa. 6. Das Großherzogthum Baden. Dieses südwestlichste Land Deutschlands erstreckt sich längs des Rheins und gränzt gegen Osten an Wür- temberg und Hohenzollern, gegen Süden an den Boden« see, den Rhein und die Schweiz, gegen Westen an den Rhein, der es von Frankreich und der Baierischen Rhein- provinz trennt und gegen Norden an das Großherzog- thum Hessen und an Baiern. Die Größe beträgt 280 Qmeilen. Zum Theil besteht der Boden aus einer schönen fruchtbaren Ebene, die sich auf der rechten Rheinseite hinzieht, im nördlichen Theile östlich von dem Oden« walde und im südlichen von- dem Schwarzwalde begränzt wird, welche beide die Hauptgebirge des Landes ausmachen, wovon der Schwarzwald weit höher und länger ist, und sich, so wie auch der Oden- wald, von Süden gegen Norden durch das Land zieht. Beide Gebirge bilden viele reizende Thäler, und an dem Wrstfuße des Odenwaldes ist die, wegen ihrer Schön- heit bekannte Gegend, die Bergstraße genannt, wo- von jedoch bloß der südliche Theil hieher gehört. Der Hauptfluß ist der Rhein, welcher von seinem Ausflusse aus dem Bodensee an bis zu seiner Wendung gegen Norden die Südseite, und dann die Westseite des Lan- des umfließt, und viele Flüsse daselbst empfängt, wor- unter der Neckar der größte ist. Außerdem berührt der Main die nördlichste Gränze, und nimmt daselbst die T a u b e r auf. Die Donau entsteht hier im Schwarz- walde, aus der Vereinigung der Flüsse Br ege und Drigach. Vom Bodensee, der hier zwei Busen, den Ueberlinger und Untersee bildet, gehört der nordwestliche Theil zu Baden. Dieses Land ist eins der schönsten und wohl ange- bautesten Deutschlands, wo der Acker-, Wein-, Gar- ten- und Obstbau blühen und nebst den gewöhnlichen Erzeugnissen viel Mais und Spelz, den besten Hanf und Tabak Deutschlands, von Obst auch Mandeln und Kastanien liefern. Die Waldungen sind ansehnlich, und in Rücksicht der Viehzucht ist die Rindviehzucht am blü- hendsten. Aus dem Mineralreiche sind besonders Eisen, das aus dem Rheinsande gewaschene Gold als Selten-

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 127

1836 - Eisleben : Reichardt
il. Mitteleuropa. Königreich Sachsen 127 ner Naturschönhcltsn und fehenswürdigen Felsenpartieen von vielen Reisenden besucht wird, und das höhere Erzgebirge, dessen höchster Berg Fichtelb erg heißt, sich erheben. Der Hauptfluß ist die aus Böhmen kom- mende Elbe, von deren Nebenflüssen die Mulde hieher gehört. Auch die zum Flußgebiete der Elster gehörigen weiße und schwarze Elster und Spree, welche, jo wie die Mulde, hier entspringen, und die Neiße, ein Nebenfluß der Oder, verdienen gemerkt zu werden. Die Mulde entsteht aus der Vereinigung zweier Flüsse, der Freiberger und Zwickauer Mulde. Das bis auf die Gebirgsstriche fruchtbare und über- haupt trefflich angebaute Land erzeugt die gewöhnlichen Deutschen Produkte, worunter schönes Rindvieh, die veredeltsten Schafe, nicht hinreichendes Getreide, Flachs und verschiedene Handelsgewächse, Obst, sogar Kasta- nien und etwas Wein, Küchengewächse aller Art, treff- liche Waldungen und viele wichtige Mineralien, als: *- Silber, Blei, Zinn, Eisen, Kobalt, Arsenik, Stein- kohlen, Schwefel, Vitriol, berühmte Quadersteine, vor- treffliche Porzellanerde, Edelsteine, Mineralquellen. Kein Land in Deutschland liefert so viel Silber als Sachsen, aber an Salz fehlt es gänzlich. Die Einwohner, deren Zahl sich auf 1,600,000 beläuft, bekennen sich fast sämmtlich zur lutherischen Kirche (doch ist der Landesherr katholisch), sind, mit Ausnahme einer nicht beträchtlichen Zahl von Wenden, lauter Deutsche, und zeichnen sich durch eine hochgestie- gene Landeskultur, einsichtsvollen Bergbau, so wie durch eine äußerst bedeutende Industrie aus, welche sich fast auf alle Gegenstände der Fabrikation erstreckt und sich nicht bloß auf die Städte beschränkt, sondern auch in vielen Gegenden sich über das platte Land verbreitet hat. Daher ist auch der Handel wichtig. In Hinsicht der Künste und Wissenschaften gehören die Sachsen gleichfalls zu den gebildetsten Deutschen. Der jetzige König heißt Friedrich August.i7 Dresden, Haupt- und Residenzstadt, eine der schönsten und merkwürdigsten, Städte Deutschlands, nordwestlich von Prag, in einer reizenden Gegend, zu beiden Seiten der Elbe, über die eine berühmte steinerne Brücke führt, hat mannigfaltige Fabriken, 3000 Häuser, 63,000 Einwohner und viele sehenswürdige Ge

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 222

1836 - Eisleben : Reichardt
222 V. Ostasien. Japan. Boden sehr fruchtbar gemacht, so daß derselbe viele Produkte erzeugt, die größtenrheils dieselben wie in Chi, na sind. Auch ist das Land reich an Mineralien, wor- unter viel Gold und Silber, das feinste und geschmei- digste Kupfer, treffliche Porzellanerde, Salz, Mineral- quellen. Die Einwohner, deren Zahl beträchtlich ist, und auf mehr als 25 Millionen, von Andern nur auf 16 Millionen geschäht wird, sind Japaner, ein eigenes un- vermischres Volk, und meistens Bekenner der Sinto- und der Buddhistischen Religion, so wie es auch An- hänger der Lehre des Confucius giebt. Sie gehören zu den gebildesten Völkern Asiens, bei welchen Landbau, Gartenkulrur, Industrie und Bergbau im blühenden Zustande sich befinden. Auch giebt es unter ihnen Ge- lehrte, die sich mir den Wissenschaften beschäftigen, und zahlreiche Unterrichts-Anstalten. Der innere Handel ist blühend, aber der auswärtige äußerst beschränkt, indem von Ausländern nur Chinesen und Niederländer nach einem einzigen Hafen des Landes kommen dürfen. Die höchste Macht besaß ursprünglich ein Kaiser, der Dairi genannt, der sie aber schon seit einigen Jahrhunderten verloren und bloß die Ehre als Kaiser behalten hat, indem der Seogun oder Kubo (Oberfeldherr) sich im Besitze der höchsten Macht befindet, unter welchem auch die Vasallenfürsten stehen, deren es eine große Menge auf diesen Inseln giebt. ■ 1) auf Niphon oder Nipón, der größten unter den Ja- panischen Inseln, die im Norden von der Insel Icsso und im Süden von den zwei andern großen Inseln durch Meerengen ge- trennt ist: Ieddo, Haupt- und Residenzstadt des Kubo, an einem Meerbusen der Ostküste, soll über 1 Million Einwohner haben. — Miako, große <Btabt und Residenz des Dain, süd- westlich von Ieddo, soll fast eben so groß als Ieddo seyn. — Osacca, große Stadt, südlich von Miako, an einem Meer- busen der Südküste, mit einem Hafen. 2) Xi ko ko oder Sikof, eine fast ganz unbekannte Insel, südlich von Niphon, und bloß durch einen schmalen Kanal davon getrennt. 3) Kinsin oder Ximo, südlich von Xikoko und Niphon und von diesen beiden Inseln durch Meerengen getrennt, enthalt die Handelsstadt Nanga sacki mit einem Hafen, dem einzigen, der von den Chinesen und Niederländern besucht werden darf. 4) Icsso, die 4tc große Insel, nördlich von Niphon, und davon durch eine Meerenge getrennt, mit der Hauptstadt Mats-

10. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 158

1890 - Leipzig : Reichardt
158 der Polen werden dieselben unterworfen; 1832 das Knigreich Polen zu einer russischen Provinz gemacht. 1830 Erste Lokomotiv-Eisenbahn von Liverpool nach Manchester. George Stephenson Erfinder der Lokomotive; bald groartige Ausbreitung des Eisenbahnnetzes. In Deutschland erste Eisenbahn Nrnbergfrth 1835, Leipzigdresden 1837. 18331840 Karlistenkrieg in Spanien. Wegen Verletzung seines Erbrechtes beginnt Don Carlos, der Bruder des 1833 verstorbenen Ferdinand Vii., dem seine Tochter Jsabella Ii. (vertrieben 1868) gefolgt war, einen greuelvollen Brgerkrieg, der erst nach 7 Jahren mit dem Siege Jsabella Il endet. 1837 Thronbesteigung der Knigin Viktoria von England. Da in Deutschland das salische Gesetz Frauen von der Thronfolge ausschliet, so wird Hannover ein selb-stndiges Knigreich (1866 von Preußen annektiert). 18401861 Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. Bei seiner Thronbesteigung mit groen Erwartungen be-grt; die Hoffnung auf eine konstitutionelle Verfassung wird zunchst nicht erfllt; 1847 wird der vereinigte Landtag berufen. 1848 (24. Febr.) Die Pariser Februar-Revolution. Durch einen Volksaufstand wird Ludwig Philipp (f 1850) vertrieben. Frankreich Republik 184852, deren Prsident seit Ende 1848 Louis Napoleon (Sohn des Knigs Louis von Holland, Bruder Napoleon I.) wird. Fast in ganz Europa, namentlich auch in den deutschen Staaten, revolutionre Erhebungen. Inosterreich blutige Volksaufstnde in Wien. Sturz des Fürsten Metternich. In der Zeit groer innerer und uerer Bedrngnis legt der eigentlich regierungsunfhige Kaiser Ferdinand I. die Krone nieder, ihm folgt sein Neffe Kaiser Franz Joseph I. (Dezember 1848). In Preußen stieg die politische Aufregung immer hher. Der König verhie am 18. Mrz 1848 eine freisinnige Verfassung und Verbesserung des Deutschen Bundes; dennoch aber kam an demselben Tage (infolge eines Miverstndnisses?) ein Straen kmpf zum Ausbruch. Der König berief eine preuische Na-tionalversammlung", konnte aber die beabsichtigte neue Verfassung mit ihr nicht vereinbaren; auch herrschte in Berlin groe Unordnung, welcher, in Abwesenheit des Militrs, die Brg'erwehr" nicht zu steuern vermochte. Das im Nov. vom Könige berufene Ministerium Bran-
   bis 10 von 88 weiter»  »»
88 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 88 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 4
1 0
2 0
3 6
4 1
5 2
6 5
7 34
8 2
9 9
10 8
11 2
12 1
13 1
14 0
15 5
16 4
17 14
18 27
19 3
20 0
21 2
22 9
23 0
24 7
25 1
26 1
27 0
28 0
29 6
30 3
31 1
32 0
33 0
34 0
35 2
36 3
37 5
38 32
39 2
40 2
41 17
42 0
43 0
44 4
45 5
46 0
47 0
48 0
49 4

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 77
1 5
2 5
3 56
4 21
5 12
6 30
7 5
8 8
9 11
10 2
11 51
12 39
13 26
14 2
15 21
16 110
17 132
18 15
19 8
20 9
21 222
22 4
23 15
24 83
25 21
26 27
27 48
28 93
29 8
30 2
31 0
32 5
33 31
34 2
35 1
36 22
37 8
38 6
39 30
40 10
41 12
42 108
43 9
44 10
45 40
46 13
47 35
48 64
49 58
50 69
51 2
52 38
53 0
54 59
55 4
56 8
57 5
58 5
59 8
60 5
61 15
62 58
63 5
64 144
65 7
66 1
67 4
68 13
69 6
70 45
71 44
72 7
73 9
74 25
75 121
76 142
77 63
78 9
79 92
80 2
81 17
82 65
83 2
84 110
85 0
86 4
87 75
88 0
89 8
90 1
91 79
92 462
93 20
94 87
95 160
96 20
97 41
98 125
99 7

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 71
1 1
2 1
3 2
4 0
5 0
6 221
7 0
8 1
9 2
10 0
11 9
12 13
13 3
14 58
15 1
16 0
17 1
18 0
19 4
20 12
21 1
22 0
23 3
24 19
25 79
26 0
27 0
28 7
29 1
30 0
31 2
32 23
33 5
34 32
35 0
36 24
37 0
38 10
39 9
40 1
41 0
42 1
43 5
44 3
45 5
46 0
47 20
48 9
49 0
50 0
51 1
52 0
53 3
54 1
55 2
56 0
57 1
58 1
59 6
60 1
61 1
62 0
63 0
64 2
65 0
66 11
67 1
68 5
69 0
70 15
71 1
72 2
73 0
74 1
75 3
76 19
77 1
78 7
79 1
80 2
81 38
82 2
83 6
84 4
85 0
86 5
87 7
88 2
89 39
90 18
91 0
92 0
93 19
94 10
95 30
96 31
97 4
98 0
99 1
100 4
101 4
102 4
103 4
104 14
105 0
106 3
107 14
108 2
109 6
110 5
111 0
112 1
113 10
114 7
115 4
116 0
117 1
118 0
119 39
120 0
121 6
122 6
123 3
124 5
125 4
126 3
127 15
128 0
129 15
130 21
131 36
132 0
133 21
134 8
135 9
136 7
137 4
138 8
139 21
140 3
141 0
142 33
143 0
144 1
145 0
146 1
147 0
148 2
149 3
150 1
151 0
152 10
153 18
154 3
155 2
156 3
157 1
158 0
159 19
160 12
161 2
162 1
163 0
164 0
165 5
166 7
167 7
168 4
169 0
170 1
171 0
172 0
173 11
174 12
175 51
176 1
177 13
178 29
179 6
180 7
181 0
182 11
183 9
184 25
185 6
186 4
187 4
188 36
189 0
190 0
191 5
192 1
193 48
194 3
195 7
196 0
197 3
198 0
199 8