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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *

4. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 155

1890 - Leipzig : Reichardt
155 30. Mrz die Erstrmung des Montmartre bei Paris. Schon am folgenden Tage zogen Kaiser Alexander und Friedrich Wilhelm Iii. in Paris ein, vom ge-finnungslofen Volke als Erretter begrt. Napoleon abgesetzt^), erhlt die Insel Elba als Frstentum. Ludwig Xviii., der Bruder des hin-gerichteten Knigs, aus den Thron Frankreichs gesetzt. 30.Mai Der erste Pariser Friede. Frankreich mute fast alle seine Eroberungen herausgeben und wurde auf die Grenzen von 1792 beschrnkt. 1. Nov. Erffnung des Wiener Kongresses2). Er dauerte bis in den Juni 1815 und hatte den Zweck, die europischen Verhltnisse zu ordnen. Preußen kam dabei entschieden zu kurz3), Hannover, welches Ostfries-land erhielt, wurde zum Knigreich erhoben. An die Stelle des Deutschen Reiches trat der in Frank-furt a. M. tagende Deutsche Bund, dessen Leitung sterreich bernahm. 1815 Rckkehr Napoleons. Schlacht bei Waterloo. Napoleon landet, mit Mural4) im Bunde, pltzlich in Frankreich, Volk und Heer strmt ihm zu, er zieht in Paris ein, ist 100 Tage lang wieder Kaiser. Der entscheidende Kampf wird diesmal in Belgien gefhrt, unter Lord Wellington und Blcher. 16. Juni Schlacht bei Ligny. Blcher kann sich trotz tapfersten Kampfes gegen die bermacht der Feinde nicht halten5). An demselben Tage fiel Herzog Friedrich Wilhelm von Braun-schweig bei Quatrebras. 18.Juni Schlacht bei Waterloo oder Belle-Allianee. Wellington hlt auf dem Mont Saint-Jean die Angriffe Napoleons mutig aus, bis Blcher, den Napoleon vernichtet glaubte, trotz des heftigen Regens zu Hilfe kam6). 1) Vom franzsischen Senate, dessen Vorsitzender der treulose Talleh-rand war. ___ 2) Der einflureichste der deutschen Staatsmnner war Fürst Metter-nich (fr sterreich). Preuischerseits Hardenberg und Wilhelm von Humboldt. Fr Frankreich Tallcyrand. 3) Es gab Ansbach. Bayreuth, Hildesheim, Ostfriesland und viele seiner polnischen Lnder (die an Rußland fielen) auf und erhielt dafr Schwedisch-Pommern mit Rgen, die Hlfte vom Knigreiche Sachsen und viele rheinische und westflische Gebiete. Aber es War von der Nordsee ausgeschlossen und. in zwei getrennte Hlften zerspalten. 4) Von den sterreichern verjagt, dann erschossen. 5) Blcher unter dem Pferde in Lebensgefahr. Nostiz rettet ihn. 6) Ter Regen unsere Alliierten von der Katzbach". Blchers Ermunterung , Kinder, wir mssen vorwrts!"

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 157

1890 - Leipzig : Reichardt
157 tigen Staatskanzler Fürst Metternich vollstndiger Stillstand jeder Reform. 18101825 Die spanischen und portugiesischen Kolonieen in Amerika werden vom Mutterlande unabhngig. Smtliche spanischen Besitzungen (auer den Antillen-Inseln) erlangen nach langjhrigem Freiheitskampfe (Boli-var) die Unabhngigkeit und erhalten republikanische, der der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika nachgebildete Ver-fafsungen. Das frher portugiesische Brasilien seit 1822 ein unabhngiges Kaisertum unter dem Hause Braganza^). 18211829 Griechischer Freiheitskampf. Die Griechen, untersttzt von zahlreichen auswrtigen Frei-willigen (Philhellenen), beginnen den Freiheitskampf gegen die Trken. Furchtbare Grausamkeiten. Die trkische Flotte durch die der Englnder, Franzosen und Russen 1827 bei Navarin vernichtet. Im Frieden von Adrianopel 1829 Griechenland unabhngig. 183262 König Otto (von Bayern). Nach dessen Vertreibung Georg I. (von Dnemark). Vergrert 1862 durch die Jonischen Inseln, 1882 durch Thessalien und einen Teil von Epirus. 182829 Russisch-trkischer Krieg. Die Russen siegreich. Groe Abtretungen im Frieden von Adrianopel. 1830 Pariser Juli-Revolution. Karl X. (Bruder des 1824 verstorbenen Knigs Ludwig Xviii.) vertrieben. Ludwig Philipp, Sohn des Herzogs Philipp von Orleans (Egalite), König. Kon-stitutionelle Monarchie tbrgerknigtum). 18301848. In Deutschland brechen infolge der Juli-Revolution in den kleineren Staaten vielfach unruhige Bewegungen aus. In den greren Staaten die Ruhe erhalten. In Preußen groer Aufschwung von Handel und Gewerbe, namentlich infolge des Zollvereins mit fast allen deutschen Staaten, der 1834 schon nahezu 8000 Quadratmeilen umfat. 1830 Belgische Revolution. Die seit 1815 mit Holland vereinigten Belgier erlangen nach hartem Kampfe ihre Unabhngigkeit. König Leo-polt) I. (aus dem Hause Koburg-Gotha) 18311865. 1830 Polnischer Aufstand. In Warschau bricht ein Ausstand gegen die Russen aus. Trotz anfnglicher Siege und heldenmtiger Tapferkeit 1) 1889 wird nach Vertreibung des Kaisers Pedro Ii. auch Brasilien eine Republik.

6. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 161

1890 - Leipzig : Reichardt
161 (geb. 1. April 1815), einen der grten Staatsmnner aller Zeiten. Die von König Wilhelm unter schweren Kmpfen mit dem Abgeordnetenhause durchgefhrte Reorganisation des Heeres sollte sich alsbald glnzend bewhren. Der 1864 zweite dnische Krieg (Febr.august 1864) wurde im Bunde mit Osterreich schnell und glcklich beendet1). Der Dnenknig Christian Ix., welcher Schleswig widerrechtlich der dnischen Monarchie hatte einver-leiben wollen, mute die Herzogtmer an Preußen und sterreich abtreten2). Dieser gemeinsame Besitz dauerte jedoch nicht lange, sondern fhrte zum vlligen Bruch zwischen den beiden deutschen Gromchten. Denn da sich Preußen als nchster Grenznachbar einen berwiegenden Einflu, auf Heer und Flotte Schleswig-Holsteins sichern mute, sterreich dagegen einen ihm ergebenen Kleinstaat unter Friedrich von Augustenburg daselbst herstellen wollte, auch in diesem Bestreben den grten Teil der deutschen Bundesstaaten (namentlich Hannover, Kurhessen, Sachsen^ und die sddeutschen Staaten) auf feiner Seite hatte, so kam 1866 es im Juni 1866, nachdem Preußen den Deutschen Bund Juni fr aufgelst erklrt hatte, zum deutschen Kriege August gegen sterreich und dessen zahlreiche Bundesgenossen. Schnell wrbe Hannover, Kurheffen und Sachsen besetzt. Die hannoverschen Truppen unter ihrem blinben König Georg muten nach dem mrberischen Kampfe bei Langen-salza kapitulieren, die sogenannte Reichsarmee wrbe am Main in mehreren Treffen, am entscheibenbsten bei Aschaffenburg, vom General Vogel von Falken-stein geschlagen, und gleichzeitig, im Bnbnisse mit Italien, der Hauptkrieg gegen sterreich noch im Juli in Bhmen siegreich beenbet. Nach mehreren glcklichen 3. Juli Kmpfen3) kam es am 3. Juli unter König Wilhelms persnlicher Fhrung zur groen Schlacht bei Knig-grtz, welche besonders durch das rechtzeitige Eintreffen der vom Kronprinzen Friedrich Wilhelm gefhrten schleichen Armee und die Erstrmung des Dorfes Chlum. mit vlliger Besiegung der von Benebek gefhrten fter- *) 18. April Erstrmung der Dppler Schanzen unter Prinz Friedrich Karl; 29. Juni khner Ubergang nach Alfen unter Herwarth v. Bittenfeld. 2) Der sterreichische Anteil an dem ebenfalls unter dnischer Hoheit gestandenen Herzogtum Lauenburg wurde von Preußen fr 51/? Million Mark erworben. 3) Namentlich bei Mnchenartz (Prinz Friedrich Karl und Her-Warth v. Bittcnfeld), Gitschin (Prinz Friedrich Karl), Nachod und Skalitz (Kronprinz Friedrich Wilhelm). Koepert, Geschichtskursus. 9. Aufl. 11

7. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 156

1890 - Leipzig : Reichardt
156 Der Sieg neigt sich nun auf die Seite der Verbndeten. Letzter verzweifelter Kampf von Napoleons alter Garde. Endlich wilde Flucht (Verfolgung unter Gneisenau), auf welcher Napoleon beinahe selbst gefangen genommen worden wre. Die Verbndeten nehmen Paris zum zweiten-m al. Napoleon begiebt sich in den Schutz der Englnder, wird aber in die Gefangenschaft nach St. Helena ge-fhrt, wo er den 5. Mai 1821 am Magenkrebs starb. Der zweite Pariser Friede beschrnkte Frankreich auf die Grenzen von 1790. Ludwig Xviii wieder eingesetzt. 26. Sept. Die Herrscher von Rußland, sterreich und Preußen schlieen den heiligen Bund. (Heilige Allianz.) Vierte Periode. Die Ereignisse der neuesten Zeit. 18151830 Die Zeit der Restauration. Die durch die heilige Allianz verbundenen Staaten suchen den durch den Wiener Kongre geschaffenen Rechtszustand zu erhalten. Volksbewegungen in Italien und Spanien werden unterdrckt. In Deutschland erfllte der Deutsche Bund in keiner Weise die auf Wiederaufrichtung eines Deutschen Reiches gerichteten Hoffnungen. Die Gesandten der 35 deutschen souvernen Staaten unter dem Vorsitz fter-reichs bilden den in Frankfurt a. M. tagenden Bundes-tag. Die namentlich von der deutschen akademischen Jugend (die deutsche Burschenschaft gegrndet 1817) ausgehende Bewegung fr die deutsche Einheit mit groer Strenge unterdrckt. (1819 Kotzebue durch Sand er-mordet. Karlsbader Beschlsse.) In den einzelnen deutschen Staaten, besonders in Sddeutschland, landstndische (kon-stitutionelle) Verfassungen eingefhrt. In Preußen wurde trotz des ausdrcklich erteilten Versprechens unter König Friedrich Wilhelm Iii. keine Verfassung erteilt. Im Innern musterhafte Verwaltung, namentlich fr das Finanzwesen. Bereits 1818 der Anfang einer Zollvereinigung mit den brigen deutschen Staaten (vgl. auch bei der brandenburgisch-preuischen Geschichte S. 179 s.). In sterreich unter dem mch-

8. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 158

1890 - Leipzig : Reichardt
158 der Polen werden dieselben unterworfen; 1832 das Knigreich Polen zu einer russischen Provinz gemacht. 1830 Erste Lokomotiv-Eisenbahn von Liverpool nach Manchester. George Stephenson Erfinder der Lokomotive; bald groartige Ausbreitung des Eisenbahnnetzes. In Deutschland erste Eisenbahn Nrnbergfrth 1835, Leipzigdresden 1837. 18331840 Karlistenkrieg in Spanien. Wegen Verletzung seines Erbrechtes beginnt Don Carlos, der Bruder des 1833 verstorbenen Ferdinand Vii., dem seine Tochter Jsabella Ii. (vertrieben 1868) gefolgt war, einen greuelvollen Brgerkrieg, der erst nach 7 Jahren mit dem Siege Jsabella Il endet. 1837 Thronbesteigung der Knigin Viktoria von England. Da in Deutschland das salische Gesetz Frauen von der Thronfolge ausschliet, so wird Hannover ein selb-stndiges Knigreich (1866 von Preußen annektiert). 18401861 Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. Bei seiner Thronbesteigung mit groen Erwartungen be-grt; die Hoffnung auf eine konstitutionelle Verfassung wird zunchst nicht erfllt; 1847 wird der vereinigte Landtag berufen. 1848 (24. Febr.) Die Pariser Februar-Revolution. Durch einen Volksaufstand wird Ludwig Philipp (f 1850) vertrieben. Frankreich Republik 184852, deren Prsident seit Ende 1848 Louis Napoleon (Sohn des Knigs Louis von Holland, Bruder Napoleon I.) wird. Fast in ganz Europa, namentlich auch in den deutschen Staaten, revolutionre Erhebungen. Inosterreich blutige Volksaufstnde in Wien. Sturz des Fürsten Metternich. In der Zeit groer innerer und uerer Bedrngnis legt der eigentlich regierungsunfhige Kaiser Ferdinand I. die Krone nieder, ihm folgt sein Neffe Kaiser Franz Joseph I. (Dezember 1848). In Preußen stieg die politische Aufregung immer hher. Der König verhie am 18. Mrz 1848 eine freisinnige Verfassung und Verbesserung des Deutschen Bundes; dennoch aber kam an demselben Tage (infolge eines Miverstndnisses?) ein Straen kmpf zum Ausbruch. Der König berief eine preuische Na-tionalversammlung", konnte aber die beabsichtigte neue Verfassung mit ihr nicht vereinbaren; auch herrschte in Berlin groe Unordnung, welcher, in Abwesenheit des Militrs, die Brg'erwehr" nicht zu steuern vermochte. Das im Nov. vom Könige berufene Ministerium Bran-

9. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 160

1890 - Leipzig : Reichardt
160 18531856 Krieg Rulands gegen die Trkei, die seit 1854 von England und Frankreich (spter auch Sardinien) untersttzt wird. Nach mehreren Siegen der Alliierten Be-lagerung der Seefestung Sebastopol in der Krim, das nach sehr tapferer Verteidigung genommen wird. 1856 Pariser Friede, von Rußland mit geringen Abtretungen an der Donaumndung erkauft. 18551881 Kaiser Alexander Ii. von Rußland. Aufhebung der Leibeigenschaft. 185758 Indischer Ausstand. Nach entsetzlichen Grausamkeiten der Aufstndischen unter-drcken die Englnder den Aufstand der Eingeborenen. Indien seit 1858 unmittelbar unter malischer Herrschaft (seit 1877 als Kaiserreich). ' 18581861 Wilhelm, Prinz-Regent von Preußen. 1857 erkrankte König Friedrich Wilhelm Iv. so schwer, da 1858 sein Bruder Wilhelm die Regentschaft ber-nahm. Mit dem Beginn der neuen ra" eine freiere Richtung in der Regierung, auch die Hoffnung auf eine Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung erstarkt. 1859 Krieg Frankreichs und Sardiniens gegen sterreich. Die Alliierten siegen bei Magenta und Solserino. 5)ster-reich tritt im Zricher Frieden die Lombardei ab, die mit Sardinien vereinigt wird. 1860 Ganz Ober- und Mittel-Jtalien, auer Benetten und dem Gebiet von Rom, tritt unter die Herrschast König Viktor Emanuels von Sardinien, der aber Nizza und Savoyen an Napoleon Iii. abtreten mu. General Garibaldi (f 1882) landet mit 1000 Mann in Sicilien und befreit dasselbe sowie das Knigreich Neapel von der Herrschaft der Bourbons. 1861 Viktor Emauuel (f 1878) zum König von Italien (auer Rom und Venetien) proklamiert. 186165 Brgerkrieg in Nord-Amerika. Die Nordstaaten (Prsident Abraham Lincoln, er-mordet 1865) unterwerfen nach blutigem Kampfe die rebellischen Sd-Staaten. Die Sklaverei aufgehoben. 1861-1888 Wilhelm I. (Vgl. S. 180.) Geboren am 22. Mrz 1797 stand er bei seiner Thron-besteigung bereits im 64. Lebensjahre; aber trotzdem hat er Groes vollfhrt und ein neues geeinigtes Deutschland unter Preuens Fhrung her-gestellt. Wesentlich untersttzt wurde er hierbei durch seinen Minister Otto v. Bismarck-Schnhausen

10. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 162

1890 - Leipzig : Reichardt
162 reicher endete. Nachdem die Preußen bis in die Nhe von Wien und Preburg vorgedrungen waren, mute Kaiser Franz Joseph den Prager Frieden schlieen (im August). sterreich schied aus Deutschland aus1), Preußen grndete den Norddeutschen Bund nrdlich vom Main und vergrerte sich durch Hannover, Kurhessen, Nassau, Frankfurt und Schleswig-Holstein, sowie durch einige hessen-darmstdtische und bayrische Gebietsteile, so da es jetzt einen Umfang von 6396 Uumeilen mit 25 Millionen Einwohnern hatte. Sd-Deutschland wurde vorlufig durch den Zollverein und Kriegs-bndnisse mit dem Norddeutschen Bunde vereinigt. 186970 kumenisches Konzil in Rom unter Papst Piusix. (t 1878). Der Papst fr unfehlbar erklrt. Infolge des deutsch-franzsischen Krieges Rom von den Italienern besetzt und zur Hauptstadt des Knigreichs Italien gemacht. 18701871 Deutsch-Franzsischer Krieg. Napoleon, schon seit 1866 auf Preußen eiferschtig, er-griff die Wahl des jungen Prinzen Leopold von Hohen-zollern zum Könige von Spanien als Borwand zum Kriege, trotzdem der Prinz freiwillig verzichtet hatte. 19. Juli. Benedetti und König Wilhelm in Ems. Am 19. Juli2) erfolgt die Kriegserklrung. Die deutschen Sd-ftaaten, auf deren Abfall Napoleon gerechnet, halten treu zu Preußen. sterreich bleibt neutral. 2.August Einnahme von Saarbrcken durch die Franzosen. Die offene Stadt wurde nur durch 3 preuische Kompanien tapser gegen General Frossard verteidigt. 4. August Der Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen erstrmt Weitzenburg und den Geisberg. 6.August Schlacht bei Wrth. Gefecht bei Forbach. Hier wurde der Marschall Mac Maljon (Herzog von Magenta) durch die Armee des Kronprinzen vollstndig geschlagen, während gleichzeitig Frossard durch den Prinzen Friedrich Karl und Steinmetz bei Forbach (Er-strmung der Hhen von Spichern) besiegt und zur Ausgabe Saarbrckens gentigt wurde. Mac Mahon zieht sich in die Champagne zurck, um !) Auerdem zahlte es 20 Millionen und gab seine Ansprche an Schleswig-Holstein auf. An Italien mute es Venetien abtreten, trotzdem es ihm gegenber (bei Custozza und in der Seeschlacht bei Lissa) siegreich gewesen war. 2) Todestag der Knigin Luise. König Wilhelm im Charlottenburger Mausoleum. Erneuerung des eisernen Kreuzes.
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