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1. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 50

1880 - Halle : Anton
50 nun Bergleute aus dem Harz, wo damals schon der Bergbau blühte, und aus Böhmen in sein Land und gründete eine neue Stadt, die den Namen Freib erg erhielt. Den Silbersegen verwendete er zur Förderung des Wohlstandes seines Landes. Namentlich suchte er Gewerbe und Handel zu heben. Leipzig erhob er zu einem bedeutenden Handelsplatz und verlieh ihm das Recht, alljährlich zu Ostern und zu Michaelis eine Messe zu halten. An der Elbe bei Meißen wurden Reben gepflanzt und so der Weinbau begonnen. — Iii. 1. Als Kaiser Konrad Iii. gestorben war, wählten die deutschen Fürsten seinen Neffen Friedrich zu feinem Nachfolger. Die Italiener nannten denselben seines röthlich-blonden Haares und Bartes wegen Barbarossa, d. h. Rothbart. Friedrich Barbarossa regierte von 1152 —1190. Bemüht, das alte Ansehen und die alte Macht Deutschlands wieder herzustellen, suchte er zuvörderst im Innern Ruhe zu schaffen. Darum schlichtete er den alten Streit zwischen Welsen und Hohenstaufen, indem er feinem Jugendfreunde Heinrich dem Löwen zu dem Herzogthume Sachsen, das er schon besaß, das Herzogthum Baiern zurückgab. Dann richtete er seinen Blick südwärts. In Italien war das kaiserliche Ansehen fast ganz erloschen. Die oberitalienifchen Städte, welche durch den Ge-wcrbfleiß ihrer Bewohner und durch den ausgedehnten Handel mit den kostbaren Waaren des Morgenlandes allmählich sehr reich und mächtig geworden waren, wollten von einer Oberherrschaft des Kaisers nichts mehr wissen. Die übermüthigste dieser lombardischen Städte aber war Mailand. Viele benachbarte kleinere Städte wurden von ihm arg bedrückt. Die Unterdrückten wandten sich hilfesuchend an den Kaiser. Friedrich verwies in einem Schreiben den Mailändern ihr Benehmen auss ernstlichste. Diese aber rissen in ihrem Uebermuthe das kaiserliche Schreiben in Stücke, warfen es auf die Erde und traten es mit Füßen. Solcher Frevel forderte Züchtigung. Friedrich zog mit einem ansehnlichen Heere nach Italien und schloß Mailand von allen Seiten ein. Nach kurzer Zeit mußte es sich, vom Hunger bezwungen, demüthigen. Die Thore öffneten sich; heraus schritt die ge-sammte Geistlichkeit mit vorangetragcnen Kreuzen; dann kamen die Adligen, barfuß und mit bloßen, an dem Nacken befestigten Schwertern; zuletzt erschien das Volk, mit Stricken um den Hals, bleich und trostlos. Alle warfen sich dem auf einem Throne sitzenden Kaiser zu Füßen und flehten um Schonung und Erbarmen. Die Stadt wurde begnadigt, nachdem sie Treue und Gehorsam geschworen hatte. Kaum aber war Friedrich abgezogen, als auch der Schwur schon wieder gebrochen wurde. Die Mailänder, unzufrieden mit dem kaiserlichen Beamten, dem sie gehorchen sollten, empörten sich von neuem. Abermals zog Barbarossa vor die wortbrüchige Stadt und belagerte sie. Hartnäckig wurde sie von ihren Bewohnern vertheidigt. Der Kaiser aber schwur, nicht eher seine Krone wieder auszusetzen, als bis Mailand

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *

5. Anfangsgründe der Erdkunde - S. 43

1898 - Halle : Anton
Nord- und Mittelamerika. 43 2. Das britische Nordamerika. 198] Es ist das Gebiet nördlich der Nordamerikanischen Seeenplatte, so groß wie Europa, aber nur mit 5 Mill. E. Im N. nährt Jagd auf Pelztiere, im S. Landwirtschaft, auf den Inseln Fischfang. Das wichtigste Binnenland ist Canada, der Landwinkel zwischen dem St. Lorenzstrome und den fünf Seeen. Hafenort ist Quebec [fnribe!]. Die wichtigste Insel ist Neufundland: sie ist im Sommer ein Hauptplatz der Fischerei. 3. Die Vereinigten Staaten von Amerika. 199] Sie sind der größte Freistaat der Erde, 17 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber nur mit 1'/^ mal so viel E. Sie bestehen aus 45 Staaten und werden von einem (wählbaren) Präsidenten regiert. Im nordöstlichen Küstenlande nährt Handel und Gewerbthätigkeit, im S. Plantagenwirtschaft (Zuckerrohr, Baumwolle, Tabak), um den oberen Missi- ssippi Landwirtschaft, im W. Bergbau. Die wichtigsten Städte sind: a) an der Meeresküste die Handelsstädte Boston, Neuyork, Philadelphia, Baltimore, New Orleans und San Francisco; l>) im Binnen-- lande die Handelsstädte St. Louis, Cincinnati [ßinßinnattj ltttd Chi- cago [schtkagoj; in Washington [uoj'chmgt'n] versammelt sich der „Kon- greß", die Vertreter des Volkes, in dem prächtigen Kapitol.

6. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 265

1845 - Halle : Anton
265 bert scheint fast seine ganze Division (10,000 Man) beim Heranrücken der östreichischen Truppen bei der Krone auf- gestelt zu haben, um zuerst diese das Plateau von Riveln deckende Stellung zu verteidigen. Alvinzi aber ließ 5000 Man unter Lusignan am westlichen Abhange des Monte Baldo die Stellung umgehen, und diese Umgehung scheint Ioubert zum Rükzuge mit seiner Hauptmacht auf das Pla> teau von Riveln bewogen zu haben. Eine zweite östreichi- sche Colonne unter Liptay (4700 M.) und eine dritte un- ter Kö'blö's (4000 M.) solten die Stellung bei der Krone teils in Front teils in der linken Seite vom Gebirge her angreifen. Eine vierte Colonne unter Quosdannowilsch (7 — 8000 M.) solle auf dem rechten Etschufer fort nach dem Aufgange der Straße auf das Plateau vorrücken und hier angreifen. Eine fünfte (3400 M.) unter Otschkay lung bei dcr Corona ist der steile Einschnit eines Baches, der vom Monte Baldo kömt, an Ferrara vorbei bei Brcntino in die Etsch geht. Die rechte Seite dieses Baches ist sehr übcrhöhend, steil und hoch und wird zwischen Ferrara und Brcntino nur von einigen treppcnartigen Fußwegen erstigcn. Die Stellung von Rivoli selbst ist ein Plateau, welches durch das etwa 2000 Schrit breite Tal von Caprino von dem Monte Baldo abgesondert ist, mit der Crcte des Monte Magnone aber längs der Etsch zusammcnhängt. Der Punct dieses Zusammenhanges ist der St. Marco; von diesem Puncte bis zu Ostcria bildet die Fortsetzung dieser Krete den Rük- ken der Stellung, bei der Ostcria aber stößt sie dicht an die Etsch; dcr Weg des rechten Etschufcrs geht nun nicht weiter im Tale, sondern steigt bei der Ostcria hinauf und es ist also die Etsch, welche von da ab den Rücken der Stellung dekt. Die Stellung selbst besteht aus einem doppelten Halbkreise von nicht beträchtli- chen Höhen. Der äußere schließt sich an den St. Marco an, wo allo dcr rechte Flügel der Stellung ist und stößt mit dem Monte Pipolo unterhalb Rivoli an die Etsch. Der Umfang dieses Halb- kreises beträgt 3 Stunden; dcr Durchmesser eine Stunde; das Dorf Rivoli ligt fast im Mittelpuncte dieser halben Kreisfläche. Ein zweiter Höhenzug von dem ersten durch eine geringe Senkung getrent, bildet einen neuen Halbkreis, dcr sich mit dem rechten Flügel zwischen St. Marco und der Osteria an die Krete des Monte Baldo anschließt, mit dem linken gegen Rivoli hin verläuft. Dcr Umfang beträgt ungefähr eine Stunde. Beide Höhenzüge sind nichts weniger als regelmäßig, sondern unterbrochen; an eini- gen Stellen auch in mehrere gespalten, haben im Ganzen schmale Rücken und gegen das Innere der Stellung hin einen stärkeren Abfal als gegen den Feind." — „Die Zugänge des Verteidigers zu dieser Stellung aus der Gegend von Verona und Castelnovo kommen über Orza und Colombaro und gehen auf Rivoli, indem sie den Monte Pipolo schon rechts laßen. Dem Monte Pipolo gerade gegenüber, am linken Etschuser, befindet sich die Chiusa." —

7. Kleine Erdkunde - S. 11

1902 - Halle Leipzig : Anton
Deutschland. 11 a. Das Elbsandsteingebirge, auch die Sächsische Schweiz ge- nannt, wird von der Elbe in einem steilen Thale durchbrochen. Die Sandsteinfelsen bilden steile Mauern und klotzartige, oben flache Berge, so den Königstein. Ans diesem Berge ist eine Festung angelegt, welche die Straße durch das Elbthal beherrscht. Wo die Elbe das Gebirge ver- läßt, breitet sich ihr Thal weiter aus. In der fruchtbaren und anmutigen Weitung liegt die sächsische Hauptstadt Dresden. d. Das Erzgebirge bildet den nach Sw. ziehenden Grenzwall zwischen Sachsen und Böhmen, über den Keilberg und Fichtelberg (1200 m) emporsteigen. Steil fällt das Gebirge nach S. ab, allmählich nur ver- flacht es sich nach N. Die n. wellenförmige Abdachung ist das Säch-- fische Bergland. Die Freiberger Mulde und die Zwickauer Mulde fließen in tiefen Thälern ab. Zahlreiche Bergleute sind be- fchäftigt, die Mineralschätze des Gebirges auszubeuten. Um Freiberg (?) finden sich Silbergruben, bei Z w i ck a u (?) fördert man Steinkohle. Dennoch nährt der Bergbau uicht ausreichend die starke Bevölkerung; deshalb müssen Spitzenklöppelei (Flechten, Schlingen und Knüpfen von Fäden) und Weberei aushelfen. Nahes Feuerungsmaterial für die Fabriken ermöglichte im W. großartige Gewerbthätigkeit; Hauptorte sind Chemnitz Kemnitz], Zwickau, Glauchau und Plauen im Vogtlande. Gewebe- oder Textilindustrie. Die feinen Fasern des Flachses wurden früher auf dem Spinnrade gesponnen, d. h. zu Garnfäden zusammengedreht, jetzt besorgen das meist die Spindeln der Fabriken (Spinnereien). Aus dem Garne webte der W e b e r auf seinem klappernden Webstuhle Leinwand (Handleinen), was neuerdings schneller, gleichmäßiger und billiger Maschinenstühle thun. So verdrängt die Groß- industrie (Großgewerbe in Fabriken) immer mehr die kümmerlich gelohnte Haus- industrie. Dafür gewährt sie Hunderttausenden besser bezahlte, sichere aber an- greifende Fabrikarbeit, wenn sie ihre Mafsenfabrikate im In- und Auslande absetzen kann. (Handel, Schiffahrt, Kolonieen.) Ebenso wird die Schafwolle zu Wollwaren (Garn, Unterzeug, Tuch) ver- arbeitet. Da Leinen und Wolle für die wachsende Menschheit nicht genug Wäsche und Kleider liefern, so ist die B a u m w o l l - I n d u st r i e aufgeblüht. Die billigere Baumwolle wächst als flockige Samenhülle auf dem Baumwollstrauche, des. in Nord- amerika. Handelsherren in Hamburg und Bremen beziehen Tausende von mächtigen Ballen Rohstoff zu Schiff und schicken sie nach den Fabriken, die aus den zarten Fasern Garn, Strümpfe, Wäsche, Kattun, Decken, Gardinen, Kleiderstoffe u. s. w. her- stellen. Diese Fabrikate gehen zum großen Teile wieder ins Ausland. — Die I n - d u st r i e stellt aus Rohstoff fertige Ware her, der Handel besorgt Ein- und Ver- kauf beider, der Verkehr befördert sie auf Schiff und Eisenbahn. 21] 3. Die Landschaften des Saalegebietes, a. Das Fichtelgebirge ist ein Gebirgsknoteu, von dem nach drei Richtungen hin Gebirgsketten auslaufen. Die höchste Kuppe ist der S ch u e e - berg (1100 m). Von hier gehen die Saale und die Eger zur Elbe, die Na ab zur Donau, der Main zunnrheiu. In den Fichten- Waldungen sammelt die arme Bevölkerung Gras^und kratzt Baumpech aus, fällt Holz, brennt Kohlen oder arbeitet in Steinbrüchen. d. Der Frankenwald zieht vom Fichtelgebirge gegen Nw. Auf Saale und Main flößt man seine Fichtenstämme zur waldarmen Niederung. Seine Schieserbrüche liesern unsere Schiefertafeln. c. Der Thüringerw ald beginnt an der Werraquelle und erstreckt sich 100 km nach Nw. bis zum ersten Werrakuie. Er verläuft in einem scharf ausgeprägten Gebirgskamme. In der Mitte wölbt sich der Beerberg

8. Kleine Erdkunde - S. 53

1902 - Halle Leipzig : Anton
Die skandinavische Halbinsel. 53 durchsetzt, die in schmale Meeresarme übergehen, welche „Fjorde" heißen. Zahllose Riffe („Schären") machen die Einfahrt in die Fjorde schwierig; aber an ihnen brechen sich auch die vom Sturm aufgewühlten Wellen, so daß die Fjorde gute Häfen bilden. An einem der Fjorde liegt Stavänger, der Hauptort der norwegischen Fischerei; nördlicher liegen: Bergen, das wegen seines großartigen Fischhandels das „nordische Hamburg" genannt wird, Drontheim am Fjord gl. N., die alte Landeshptst. Nor- Wegens, und auf einer unwirtlichen Felseninsel Hamm er fest, der nördlichste Handelshafen der alten Welt. 124} 2. Das Vcrgland. Über den schroffen Abhängen der Westküste erhebt sich durch ganz Skandinavien Gebirgsland. Dieses bildet auf seinen Höhen felsige Hochflächen, welche fast nur mit Moosen und Flechten be- wachsen sind; darüber erheben sich einzelne kahle Kuppen. Die Südwestecke bilden die Skandinavischen Alpen; in ihnen steigt die S u e h ä t t a (b. i. Schneehaube) i) zu 2300 m, aus der bereits in 1600 m Höhe der 11. Der Rauma-Fjord. Der schöne Raumasjord liegt an der Westküste von Norwegen zwischen dem Sogne- fjord [sonjffiör] und dem Fjord von Drontheim. Wie alle diese Fjorde bildet er einen langen aber verhältnismäßig schmalen, gewundenen Meereseinschnitt in die bis an die Küste herantretenden Gebirgsmassen; zu beiden Seiten stürzen die Felswände steil ab; stellenweis erheben sich die (Zipfel derselben in die Schneegrenze, so im Troll- ti nd (d. i. Teufelsspitze) an der linken Seite des Fjords. Der Eingang in den Fjord wird stellenweis durch felsige „Schären" verschlossen. Auf diesen haben sich vereinzelte Nadelhölzer und Birken angesiedelt, während die Felsenufer des Fjords an ihren un- teren Abhängen von Gräsern und niederen Krautpflanzen überzogen sind. (Nordlands- reisen unsres Kaisers.) *) Von dem dichten Wolkenhut, welcher den Gipfel gewöhnlich bedeckt.

9. Kleine Erdkunde - S. 85

1902 - Halle Leipzig : Anton
Nordasien. 85 grenzt. Der Abdachung folgen die fischreichen Riesenströme Lena, Je- nisse'i und Ob, welche zum Eismeer fliegen. In den n. Gegenden liegt Sibirien deu größten Teil des Jahres unter Schnee, und Moossteppen nehmen fast das ganze Land ein (Bild 19). Wirtlicher sind die s. Ge- biete, deuu hier finden sich Getreidefelder und Wälder von Lärchentannen und Birken, welche vom Zobel und andern Pelztieren belebt sind. — Trotz des uugeheuren Umfanges [24 mal so groß wie Deutschlands hat das Land nur 5 Mill. E,; es sind zum Teil Verbrecher, welche die Strafe der Verbannung getroffen hat; sie sind in kleinen, aus Holzhäusern be- sieheuden Orten angesiedelte Hauptnahrungsquellen sind in den s. Gebieten Ackerbau und Viehzucht, im Altai Bergbau auf Gold und Kupfer, iu den Waldgegenden Jagd auf Pelztiere. Durch den S. Sibiriens zieht die große sibirische Eisenbahn von Samara in Rußland über Tom st (?) nach Jrkutsk (?). Diese Stadt liegt auch an der Handelsstraße von K j ä ch t a an der chinesischen Grenze (vgl. Bild 18) nach dein Pelzhandelsplatze Tobölsk am Ob; sie ist daher der Hauptort des sibiri- scben Handels (52). Wladiwostok an, Stillen Ozean ist Endpunkt der großen Bahn. Zu Sibirien gehört die Insel Sachalin gegenüber der Amürmündung. 19. Die nordsibirische Moosstevpc (Tundra). 9 Monate deckt blendender Schnee die unabsehbare Wüste. Wochenlang erhebt sich die Sonne nicht über den Horizont, nur Mond und Nordlicht erhellen die Polarnacht. Im kurzen Sommer taut der Moorboden etwa 10 cm ans; es entstehen Sümpfe und Rinnsale, deren Ufer sich mit Moosen, Flechten und Gestrüpp bedecken. Nur ver- einzelte, trockene Hügel sind bewohnbar. Hier lebt der Mensch mit dem Renntier, das er an sich gewöhnte, und das alle seine Bedürfnisse befriedigt. In der berußten, rauchigen Hütte bietet der bepelzte S am o jede dem einsamen Reisenden mit un- eigennütziger Gastfreundschaft das Beste seiner Habe.

10. Kleine Erdkunde - S. 100

1902 - Halle Leipzig : Anton
ioö Mittelamerika. — Südamerika. Mittelamerika besteht aus 5 Freistaaten, die sich zur Republik Central- amerika verbündet haben: a) Guatemala [ghmtemäta], b) San Salvador, c) Hondüras, ä) Nicaragua snikarägwa] und e) Costa Rica (d. i. reiche Küste). 2. Die westindischen Inseln sind: 1. Die Bahamä-Jnseln, unter diesen die von Columbus zuerst entdeckte Insel, welche er San Salvador (d. i. Erlöser-Insel) nannte. 2. Die Großen Antillen ^antiljen] (d. i. Vorinseln)!): a) Cqba mit dem blühenden Tabakshafen Habana ^awäna] und b) Portorico (d.i. reicher Hafen) gehören den Vereinigten Staaten; c) Jamaika gehört den Engländern; <t) Haiti |atti] ist jetzt in einen (ö.) Mulatten- und einen (w.) Neger-Freistaat geteilt. Die Antillen treiben großartigen Handel mit Baumwolle, Zucker, Kaffee, Tabak und Rum*). 3. Die Kleinen Antillen, auf denen fast alle Seemächte Besitzungen haben. Ii. Südamerika. A. Bodenform und Bewässerung. 256] Südamerika wiederholt fast ganz die Bodenform Nordamerikas; denn an der Westküste zieht eine zusammenhängende Gebirgsmasse, an der Ostküste liegen vereinzelte Bergländer, und im Binnenlande breiten sich Tiesländer aus, welche sich an drei Stellen gegen das Meer öffnen. 1. Die Hochländer. Sie bilden aus der Westseite die Anden, auf der Ostseite die Berg- länder von Guayana [glvajdna] und von Brasilien. . 257] Die Anden erreichen eine Länge von über 7000 km und eine Breite von 150 bis 700 km. Sie erscheinen vom Meere aus als ein Kettengebirge, das hier und da von feuerspeienden Bergen überragt ist. Zu den höchsten Bergen gehören: der 6300 m hohe Chimborazo ftschim- borässo] im n. Teile, der 6500 m hohe Pic (d. i. Spitzberg) von Soräta im mittleren Teile und der 6800 m hohe Aconcagna sakonkägwa] im s. Teile des Gebirges. Nach O. verzweigen die Anden sich stellenweis in gleichlaufende Hauptketten, welche hohe Kesselthäler umschließen; das be- rühmteste derselben ist der Gebirgskessel von Perü^), in dem der Titicäcasee liegt. — Ein Aufsteigen in die n.anden führt durch viel- fach wechselnde Landschaften. An der Meeresküste zieht das heiße Land, welches sich bis zu einer Höhe von 1200 m erstreckt. Hart an der Küste findet sich sumpfiger Boden und feuchtheiße Luft; daher ist diese Gegend eine Pflanzenwildnis und die Brutstätte des gelben Fiebers. Die unteren Abhänge der Berge bilden einen üppigen Fruchtboden, auf dem Zuckerrohr, Indigo, Baumwolle, Kakaos und Vanille gewonnen werden; in den Wäldern sind Palmen vorherrschend. In 1200 m Höhe beginnt das ge- mäßigte Land, welches bis 2500 m reicht. Hier finden sich Mais- und Weizenfelder; in den Wäldern prangen der Feigenbaum, die Myrte, der Lorbeer und andere immergrüne Laubhölzer. Höher steigend gelangt man in das kalte Land. Hier haben Gerste und Kartoffel weite Strecken i) D. h. vor der von Columbus gesuchten Küste von Asien liegend. 2) Ein bei der Zuckerbereitung aus Zuckerrohr gewonnener Branntwein. Nach dem Lande gl. N. 4) Die bohnenförmigen Samen des Kakaobaumes.
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