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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 38

1893 - Hannover : Hahn
38 Überschwemmungen. Bewässerungsanlagen im Altertum, die heute ver- fallen sind. x) — Im Sommer baut man Reis, Mais, Baumwolle, Indigo, Ingwer 2c., im Winter die europäischen Getreidearten. Da, wo die beiden Ellipsen zusammenstoßen, lag (am Euphrat) die Riesenstadt Babylon (heute noch Reste von dem Tempel des Bel), dann nach andern das alte Bagdad (Harun al Raschid) und das heutige * Bagdad, beide am Tigris, der bis hierher auch stromaufwärts gut zu befahren ist. Vor der Entdeckung des Seeweges nach Ostindien war Meso- potamien als Durchgangsland für den Verkehr zwischen Indien und dem Abendland von der höchsten Bedeutuug. b. Syrien, zwischen Mesopotamien, Arabien und dem Mittel- meer, besteht in den innern Teilen fast nur aus Steppengebieten (Nomaden) und wüsten Flächen mit wenig Oasen; dagegen zeigt der Küstensaum, dessen Gebirge die Feuchtigkeit der W.-Winde zum Niederschlag bringen, fruchtbare Gefilde. Hier wohnten einst die Juden, denen der Weizen hundertfältige Frucht brachte, und weiter u. die Phönicier. Phönicien erhält seine Bedeutung durch den Libanon, der, einen zumeist unwirtlichen und öden Küstenstreifen freilassend, in mäßiger Höhe von N. nach S. zieht. — Den steilen O.-Abhang begleitet der Antilibauon mit dem Hermon (2860 m) und bildet so eine Mulde mit fettem und ackerreichem, aber gänzlich unbebautem Boden, in der der Orontes (= Lahn) nach N. fließt. Dieser Fluß durch- bricht vor der Müuduug die den Verkehr hemmenden Ausläufer des Autitaurns (s. o.) und öffnet so ein Thor nach Syrien: Antakieh (Antiochien) am Knie des Orontes, *Aleppo oder Haleb am weitern Verlauf der syrischen Straße. Libanon und Antilibanon sind jetzt fast völlig kahl (von den aus der h. Geschichte bekannten Cedernwaldnngen sind nur noch unbeden- tende Reste vorhanden). Die Terrassenlandschaften am W.-Abhang des Libanon sind indessen von großer Fruchtbarkeit und werden vor- trefflich bebaut: Dattelpalmen, Bananen, Sykomoren und höher hinauf Kornfelder, Südfrüchte, Weingärten. Die Hafenplätze Phöniciens waren im Altertum zahlreicher. (Handel der Phönicier. Tyrus und Sidou.) Nachdem sie durch Hebung der Küste und Versandung (eine Meeresströmung lagert dort den Nil- *) Noch unter Chosroes I. (531—579 n. Chr) wurden 223 000 qkm bebaut, jetzt unter der türkischen Herrschaft 10 000 qkm.

2. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 34

1893 - Hannover : Hahn
34 Nach Sibirien öffnet die in den Baikalsee mündende Selenga eine Straße (Kiachta - Maimatschin -' Urga - Peking), welche von China heran führt, (regelmäßige Postverbindung). — Bequemer ist der ueuer- dings aufgefundene Weg, der vom oberen Jrtisch (Semipalatinsk) zum Hoangho die Wüste durchquert. Die niedrigeren Ketten im O. und S.-O. lassen bequeme Thore offen. Daher der Bau der Großen Mauer. §. 14. Ii. Die vorderasiatischen Gebirge erstrecken sich in mäßiger Breite vom Pamir bis zur W.-Küste Klein Asiens. Am breitesten sind die ö. Teile, die größte Einschnürung findet sich zwischen dem Kaspischen Meer und Mesopotamien. a. Iran (— 5 x Deutschland, mittlere Höhe von 1300—1600 in) wird im S.-W. vom Arabischen Meer, dem Busen von Oman und dem Persischen Golf bespült (doch ist 'Abuschehr der einzige Hasen). Weiter- hin bildet das über die Meeresfläche ansteigende Tiefland von Mesopo- tamien die Grenze, während im übrigen Iran von Gebirgen begrenzt wird. Im O. ist die So leim an kette zu erwähnen, über die (an den Nebenflüssen des Indus) mehrere Pässe nach Indien führen. Das bedeutendste Thor ist n. der Soleimankette im Khaiber-Paß: ° Kabul am gleich. Flusse, ° Peschawar (englische Grenzfestung). Die u. Raudgebirge, welche zur turauischeu Ebene und dem Kaspischen Meere abfallen, sind im O. am höchsten. Der Hindukusch, welcher an Hochasien ansetzt, wo Himalaja, Karakornm und Kneulun zusammentreffen, wird in der Höhe der Gipfel dem Himalaja kaum nachstehen. Der Bamiaupaß führt in das Kabulthal (seine Bedeu- tuug in der Völkergeschichte). — W. vom Hindukusch ist der N.-Raud vom Heri-Rnd durchbrochen: Bedeutung von °Herat und der Oase Merw. — Im S. des Kaspisees das Elbursgebirge (Demaweud). Der Plateaufläche selbst sind, besonders im O., eine Reihe von Gebirgsketten aufgesetzt, die mehr oder weniger umfangreiche Becken einschließen. Ein solches ist die Große Salzsteppe im N.-W. und das Hilmendbecken ('Kandahar) im N.-O. Iran leidet infolge der Ablenkung der feuchten Seewinde des Indischen Oceans an Regenmangel. Wo die genügende Bewässerung vorhanden ist, wie in den Thälern der Randgebirge (^Teheran, °Jssahan, -Schiras, °Mefched), findet sich eine herrliche Vegetation: Baumwollen- und Mohnfelder, Maulbeerbäume, Feigen, Granaten :c. Entfaltung der Blütenpracht bei der Klarheit der Luft: die Rosen von 'Schiras.

3. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 61

1893 - Hannover : Hahn
_61_ §. 30. Das nordafrikanische Viereck. Den mittleren Raum nimmt die Wüste Sahara ein, umrahmt im O. von den nnbischen und ägyptischen Felsplatten, im S. vom Sudan, im N. vom Atlas und dem Plateau von Barka. — Der Atlas, das Gebirgsland von Sene- gambien und das Alpenland von Habesch erheben sich an den Rän- dern wie gewaltige Eckpfeiler. 1) Das Alpenland von Habesch (= Großbritannien) ist ein weites Plateau, das weidereiche Ebenen aufweist. Den Gebirgs- charakter geben ihm die tief eingeschnittenen Flnßthäler sowie die dem Plateau aufgesetzten Berggipfel (bis 4600 m) und Felsblöcke. Wo die letzteren die Form von Tafelbergen annehmen (Ambas), werden sie vielfach als Festungen benutzt, indem die natürliche Unzugänglichkeit durch die Kunst noch erhöht ist. Den ö. Rand bildet eine n.-s. streichende, schroff abfallende Kette, deren Kammhöhe bis zu 3000 m ansteigt. Nach den anderen Seiten ist der Abfall allmählich; aber ein weiter, menschenleerer (reiche Tierwelt), schwer zu durchdringender Urwald kränzt hier den Fuß des Gebirges und macht es auch nach dieser Seite unzugänglich. Nach W. und N.-W. ziehen, der Abdachung entsprechend, auch die Flüsse: der Sobat, der Blaue Nil (Chartum an der Mündung) und der Atbara eilen zum Nil, kein einziger Fluß geht zum Meer; dagegen trägt ein unwirtlicher Landstrich, der die s. Küste des Roten Meeres bis zum Wendekreise begleitet, dazu bei, die Verbindung dahin zu erschweren. Da die Gipfel die Schneegrenze erreichen, so findet man die Gewächse der verschiedenen Zonen hier auf engem Raum zusammen- gedrängt: oben Gerste und Hafer, unten Zuckerrohr, Kaffee, Baum- wolle u. a. 2) Die Felsplatten von Nubien und Ägypten bilden ein wild zerklüftetes, von zahlreichen Flnßthälern durchfurchtes Gebirgsland. Im S., wo sich weite Ebenen ausbreiten, finden wir eins der üppigsten Grasländer Afrikas (tropische Regen), sonst sind die Landschaften wüst und nähren nur weuige Hirten, die aus Furcht vor der „türkischen" Besteuerung meist in Höhlen leben. Das weiche Gestein des Plateaus (Baumaterial bei den thebani- schen und ägyptischen Riesenbauten) ist vom Nil durchwaschen, der der Länge nach das Gebirgsland durchströmend sich ein tiefes aber schmales Bett (in Nubien ist das Flußthal höchstens 15 km breit) in demselben gegraben hat. Die Granitmassen indessen, welche das weiche Gestein

4. Lehrstoff der mittlern und obern Klassen - S. 156

1893 - Hannover : Hahn
156 tische Scheidegebirge hin, dessen wichtigste Teile die Sierra de Gnadarrama, de Gredos, de Gata, da Estrella [lj] sind. Durch dasselbe wird das Plateau in die beiden Hochebenen von Alt- und Neu-Castilien geschieden. a. Alt - Castilien ^) nnifaßt das Gebiet n. des Scheidegebirges. — Den n. Rand bildet die Cantabrisch-astnrische Kette, welche vom W.-Ende der Pyrenäen die ganze N.-Küste entlang zieht und im W. in das vom Mmho [ttjo] durchströmte Galicische Bergland übergeht Der bequemste Übergang ist bei Santander (Eisenbahn). — Den O-Rand bittet kein geschlossenes Gebirge; am wichtigsten ist hier die Lücke, in welcher die Straße von 'San Sebbstian über »Vittoria (Schlacht 1813) und 'Burgos nach ^Valladolid [lj] führt. In der tiefsten Einsenkuug von Alt-Castilien fließt der am O.- Rande entspringende Duero, welcher sich unterhalb ^Oporto ins Meer ergießt. b. Neu-Castilien erstreckt sich vom Castilischen bis zum Andalnsischen Scheidegebirge (Sierra Moreua). Der O.-Rand ist auch hier nicht geschlossen; in der nördlichsten Lücke fließt der Jalon. S. davon die Sierra de Cueuea (Quelle des Tajo [ch], Jücar [ch] und Gnadalaviar). — Niedrige Ketten in der Mitte des Plateaus (Berge von Toledo) bewirken zwei Mulden, in denen der Tajo und der Guadiaua dem Ocean zueilen- Beide Flüsse werden im untern Teil ihres Laufes nach S.-W. abgelenkt, namentlich der Gnadiana, der in mächtigem Bogen das Andalusische Scheidegebirge durchbricht. Nach W. fallen die Plateaus in Terafsen zum Meere ab, so daß sich Portugal (und S.-Galicien) als Vorstufe der Hochflächen darstellt. — Bei dem reichen Niederschlag und dem fruchtbaren Boden (Orangenhaine, Oliven, Mandeln und Feigenplantagen) vermag die Landwirtschaft reichen Ertrag zu erzielen; leider werden die portugiesischen Landschaften sehr schlecht bebaut. Die castilischen Hochebenen selbst tragen, da sie von Randgebirgen eingeschlossen sind, vielfach steppenartigen Charakter (Culturlaud findet sich meistens nur in den Flußthälern. Vergl. die Lage der Städte) und werden zum größten Teil zur Schafzucht (Mennos) benutzt. Winteraufenthalt der Herden in Estremadüra. 6) In dem wilden Gebirgsland zwischen Nen-Castilien und der O.-Küste (kein einheitlicher Name) befinden sich kleinere Tiefebenen von ') So genannt nach den Castellen, welche die Christen bei der Wiedereroberung des Landes gegen die Sarazenen erbauten. — Der f., also zuletzt eroberte Teil heißt demnach naturgemäß Neu- Castilien.

5. Hilfsbuch zur Heimatskunde der Provinz Hannover - S. 73

1895 - Hannover [u.a.] : Hahn
73 Ihre langgezogene Sprache hat Ähnlichkeit mit der Sprache im Erzgebirge, von wo vor langen Jahren ihre Väter für den Bergbau herbeigerufen wurden. Zweiter Tag: Das Gebirgsdreieck von Andreasberg und der Brocken. Das Gebirgsdreieck von Andreasberg ist fehr zerklüftet. Aus tief eingeschnittenen Thälern steigt man auf hohe, schmale Bergrücken oder abgerundete Kegel, welche weite Blicke über diefes wunderbar zerstückelte Gebiet gewähren, so daß man z. B. nach den Zeitungs- berichten Ostern von hier an hundert Osterfeuer zählen kann. Länger als auf dem Unterharze herrfcht hier ein winterliches Klima, und rauher als dort unten weht oben der Wind. Es wird hier kein Acker bebaut; aber an den geschützteren Stellen treffen wir wohlgepslegte Wiesen mit saftigen Kräutern und darauf weidend rot- braune Rinderherden, deren melodisches Glockengeläute schon in der Ferne unser Ohr erfreut. Wegen dieser vortrefflichen Weiden giebt es auf dem Harze fette, fchmackhafte Butter und den weit bekannten Harzkäse. St. Andreasberg, die siebente Bergstadt, liegt im südlichen Teil dieses Dreiecks. Die Stadt ist ein klimatischer Kurort für Schwiudfüchtige. Von den Silbergruben sind viele nicht lohnende eingegangen; aber der Bergbau ist noch immer die Hauptbeschäftigung der Bewohner; daneben ist die Zucht vou Kanarienvögeln, deren Jahres- ertrag aus 200000 Mark geschätzt wird, für die Stadt von großer Bedeutuug. Andreasberg hat 3200 Einwohner. An das Andreasberger Dreieck und an die Hochebene von Klausthal grenzt das Brockenfeld mit dem Brocken. Der Brocken ist 1140 m hoch, also etwa 15 mal so hoch wie der Marktkirchenturm in Hannover. Das Brockenfeld am Fuße des Brockens bildet ein großes mit Fels- blocken übersäetes Torfmoor. Der Torfstich wird aber nicht betrieben, weil der Torf hier nicht trocken wird. Unten ist der Brocken mit Tannen bewachsen, von deren Zweigen handlange Flechten herabhängen. Je höher man dann steigt, desto kleiner werden die Bäume, bis man Zuletzt nur noch Knieholz antrifft, das sind strauchartige Bäume mit knorrigen, knieartig gebogenen Ästen. Der baumlose Brockengipfel ist mit Brockenmoos bedeckt, aus welchem die Alpenanemone, wegen der rauhen Blätter auch Hexenbesen genannt, neugierig hervorblickt. Auf

6. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

8. Abt. 2 - S. 797

1830 - Hannover : Hahn
Capland. Kafernland. 797 berühmt durch seinen Wein.— Simonsstadt, Ankerplatz an der Falschen Bai. — Die kleine Robbeninsel am Eingänge der Tafel Bai, wo starker Robbenfang getrieben wird. 2) Mlbagh der Nw. Theil des Landes, jetzt worcester und die Un- terdroste/Elan William, wo die Bvkkeveld und Roggeveld Karroo und das fruchtbare Thal, warme Bokkeveld. Hauptort Tulbagh am kleinen Bergfluß und Elan William am Elefantenflusse. 3) Srellenbosch, an der S. Küste bis zur Sebastians Bai und im In- nern bis zum Bergflusse. Hauptort Srellenbosch, 5 M. östlich von der Capstadt, 1000 E.— Acht M. weiter östlich liegt die Herrenhuter Colonie Gnadenchal, wo 1826 gegen 1200menschen wohnten.— Laledon, Herren- huter Colonie. Warme Quellen. 4) Zwellendam (swellend.) an der Küste und in der Großen Karroo, zwischen dem Breiten und Gauritsflusse. Hauptort gl. N. am Fuße der Schwarzen Berge. Ii. Die östliche Provinz. 5) George, vom Gauritsflusse, längs der Küste an der Muschel und Plettenbergs Bai. Hauptort Georgetown (dschordschtaun), erst 1811 zwei M. von der Küste angelegte freundliche Stadt, deren Straßen 200f. breit und mit Baumen besetzt sind.— Die Herrenhuter Colonie pacaltsdorf, 200 E. 6) Uirenhage (eutenhage), an der S. Küste bis zum Sonntagsflusse. Hauptort gl.n.— Neue Niederlassungen an der Algoabai. Fort Fried- rich und Porr Elisabeth.— Bethelsdorp, Herrenhuter Colonie. 7) Albany, an der S. Küste bis zum Kafernlande. Hier sind die erst seit einigen Jahren gegründeten Örter Grahamsrown (grehamstaun), Barhurst und Friedrichsburg. — Die Herrenhuter Colvnien Enon am Weißen Fluß, 450 E., und Theopolis. 8) Graaf Reynerr, nördlich von den drei vorigen Distrikten bis zur N. und O. Granze der Colonie, jetzt in drei Distrikte Graaf Reynerr, Beaufort und Sommerset getheilt. Hauptort gl. N. am Sonntagsflusse und am Fuße der Schneeberge, 25 M. von der Küste entfernt, 600e. Das Kafernland. Die Käfern (dies Wort, sonst auch Kafir und Gaur gespro- chen, bezeichnet bei den Muhamedanern jeden Ungläubigen, ist aber hier, wie in Asien (vergl.kabulistan) Name eines bestimmten Volks- stammes geworden), sind ein negerartiges, Viehzucht treibendes Volk, welches theils die Ostküstenländer von der da Lagoa Bai bis zum Flusse Keisikamma, theils das innere Hochland in O. und N. der Hot- tentotten bis 27^ S. inne hat. Sie sind braun von Farbe, haben nicht völlige Negerbildung, eine eigene Sprache, wohnen in Städten und Dörfern, ziehen aber mit ihren Rinderheerden auch wohl an an- dere Plätze, kleiden sich in Felle, treiben wenig Ackerbau, sondern le- den meist von Fleisch, Milch, Wurzeln und wilden Früchten (Schweine,

9. Abt. 2 - S. 835

1830 - Hannover : Hahn
Vereinigte Staaten. Einleitung. 835 der Rothe Fluß und Arkansens Gränze. Es wird außer den beiden genannten Ländern in O. vom Atlantischen Ozean, in S. vom Mexicanischen Meerbusen, in Nw. vom Stillen Meere begränzt und dehnt sich in seiner größten Länge von O. nach W. — 500 M., in seiner größten Breite von S. nach N. — 250 M. weit aus. Seine O. Küste ist ohne die kleineren Buchten zu rechnen — 360 M., die S. Küste — 200 M., die W. Küste — 120 M. lang. Das ganze Reich ist von Natur in drei große Ländermassen getheilt, deren jedes sein besonderes Wassersystem hat. Diese Theilung bewir- ken die beiden Hauptgebirgszüge: in W. das Felsengebirge, in O. die Apallachen (latschen) und Alleghany (geni). Das Nw. Land begreift das Gebiet des Columbia Stromes. Dieser bildet in dem weiten Thale zwischen dem Felsen- und W.küsten Gebirge den einzi- gen Abfluß aller in diesen Gebirgen zwischen 42 und 52° N. Br. ent- springenden Flüsse des Flatthead (hedd) oder Clarke, des Lewis (luis) oder Saptin, des Multnom ah u. a. Dieser Theil des Landes ist von ansehnlichen Bergketten durchschnitten, namentlich ist das Küstenland sehr felsig; übrigens sind hier große Waldungen, frucht- bare Thäler und weite Hochebenen, aber überall noch Wildniß, keine Spur von Anbau. Die Berge sollen zum Theil stets mit Schnee be- deckt sein. Das F e lsen g ebi rg e selbst dehnt sich in beträchtlicher Breite aus und erhebt sich unter 40° N. — 13,000 F., also über die Schneelinie; der Long's Pik nnter 42° ist — 11,800f., der Ja- mes Pik — 11,600 §. Es bildet große fruchtbare Thäler zwischen sich, zeigt Spuren alter Vulkane, ist stark bewaldet, aber nicht, wie die Alpen, ein zusammenhängender Gebirgswall, sondern hat ein wei- tes Queerthal, welches eine bequeme Berbindungsstraße mit dem In- nern darbietet. — Das Mittelland enthält das ungeheure Gebiet des Mississippi. Dieser entspringt unter 48° 16' am S. Abhänge des niedrigeren Bergzuges, eigentlich ein nur höchstens 1300 F. hoher Land, rücken, welcher vom Felsengebirge queer durch das Land zu den großen Seen sich erstreckt und an den meisten Stellen eine nur schmale Was- serscheide bildet, welche die großen Seen, den Rothen Fluß, der unter 46° N. entspringt und nördlich zum Winnipeg See fließt, und den Saskatschewin des Englischen Indianer Landes vom Gebiet des Mississippi trennt. Dieser größte Strom Nordamerikas hat eine Länge von 5 bis 600 (in gerader Linie aber nur 250) M., in seiner obern Hälfte Wasserfälle und Stromschnellen, und bildet an seiner Mündung ein weit in die See reichendes Delta, welches von vielen seiner Arme und von Seen durchschnitten wird. Seine Ufer sind im unteren Laufe zum Theil niedriger als das ihn umgebende Land und daher erstrecken sich seine Überschwemmungen, die ihn vom April bis August reißend machen, oft 4 bis 5 Meilen weit. Er nimmt alle Gewässer von der O. Seite des Felsengebirgs bis zum W. Abhange der östlichen Gebirge in einem Gebiete von 61,000 Q.. M. in sich auf und wälzt daher eine ungeheure Wassermasse ins Meer. Schiffbar ist er ohne Unterbrechung bis zu den 15 F. hohen Wasserfällen von St. Anton (44° 50' N.) jenseit welcher weite Stromschnellen und andere Wasserfälle (46° 20' N.) sich befinden; bei St. Anton tritt er in das Tiefland.

10. Abt. 2 - S. 837

1830 - Hannover : Hahn
Vereinigte Staaten. Einleitung. 637 den Gewässer. Der Obere See — 640 F. hoch, der Erie — 560 F-, der Ontario — 230 F. Der östliche Haupttheil des Staats begreift das Gebiet der östlichen und südlichen Küstenflüsse in sich. Das unter dem allgemeinen Namen Apal lachen oder Alleghany (beide Na» men bezeichnen eigentlich einzelne Bergketten) von der äußersten Spitze in N. gegen Sw. sich ausdehnende Gebirgssystem ist eigentlich eine mit verschiedenen Bergreihen bedeckte fruchtbare Hochebene, welche die Namen der Grünen, Weißen, Blauen Lorbeer - Cumber- land Berge, Apallachen (in S.) u. s. w. tragen, welche eine mittlere Höhe von 3000f. erreichen (die Spitze der Weißenberge, der Washington in Neuhampshire, ist =; 7000 F., der Cats- kill in Neuyork — 3800 F., der Otterpik in Virginien — 4200 F., der Saddle in Massachusetts — 4000 F., der Cunawhee in Georgien — 1500 F., der Killington in Vermont — 4000 F.), größtentheils stark bewaldet sind, schöne Thäler bilden und in N. auf ihrer Höhe, in S. an ihrem Fuße Moräste haben. Die Küste ist in N. sehr zerrissen, zum Theil steil und felsig, voll Busen, Halbin- seln und Inseln, vom 41° an flach und sandig voll Lagunen, Untie- fen, Landzungen, langgedehnten Inseln und Küstenseen ohne gute Hä- fen. Die Gebirge sind in N. Granit; in Virginien beginnt der Sand- stein (in W. der Gebirge ist Kalk vorherrschend). Der Boden des Ge- birgs ist mit fruchtbarem Erdreiche bedeckt, aber das flache Küstenland ist Sand, in Georgien und Florida von großen Morästen durchzogen, in S. über 20 M. breit. Von diesem Sandlande an erhebt sich ein fruchtbares Hügelland bis zum eigentlichen Gebirge. In S. sind in den Sandebenen ungeheure Nadelwaldungen. Die Halbinsel Florida enthält in ihrem Innern nur einen mäßigen Bergrücken. Die dem Atlantischen Ozean zueilenden Flüsse sind an Größe nicht mit denen des Innern zu vergleichen, denen der größte derselben der Susque- hanna, ist nur 100m. lang; mehre derselben haben im Gebirge Wasserfälle. Die Flüsse der R. Hälfte haben alle eine fast südliche, die der S. Hälfte eine mehr östliche Richtung. Es sind von N. nach S. zu folgende: der Schoodiack (skudiak), Gränze gegen Neubraun- schweig, Penobscot, Kennebeck, Merrimak, Connecticut, Hud- son (hodsen), der 60 M. lange Delaware (dellawehr), dessen Mün- dung einen bis 6 M. breiten Busen bildet, Susquehanna (sosque- hanna), der in die 44 M. lange Cheasapeak (tschisepihk) Bai fließt, der Potowmak (potomaki und James (dschehms), deren Gewässer dieselbe Bai aufnimmt, der Roanoke (ruänok) mit den: Albemarle Sunde, Newse(njus), Cape Fear (fihr), Pedee (peddi), Santee (ßanti) Savana ah, St. Georg, St. John. Gegen S. in den Mexicanischen Busen fließen der Apallachicola (apallatschic.), fl)er- dido und Mobile mit dem Alabama. Schon hat man angefangen, durch Kanäle die verschiedenen Flußgebiete zu verbinden und einige dieser Wasserstraßen sind bereits vollendet und gehören zu den ausge- zeichnetsten Anlagen dieser Art, z.b. der Erie Kanal— 71 M., zwi- lchen dem Hudson, dem Erie und Champlain See in Neuyork; der Morris Kanal in Neujersey, zwischen Hudson und Delaware — ^ M.; der Kanal von Middlesex — 31 M. von Boston zum
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TM Hauptwörter (200)200

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