Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 217

1831 - Leipzig : Hinrichs
Asiatische? Rußland. 217 schon Niederung, den weiten Sttppenländern der Kirgisen, in Verbindung steht. Dieses Land der Kirkiskaisaken besteht aus zwei großen Steppen, der nördlichen i sch im scheu und der südlichen eigentlichen Kirgisensteppe, zwischen welchen sich hohe Land- rücken und Bergketten hinziehen als Mittelglied zwischen Ural und Altai. Dahin gehören das alghinökische Gebirge, der Uluk- Tag, Ulu Tau und Kitschik-Karatscha. ? In der Steppe Ischim ist der Boden steinig, mit Salz geschwängerte Thonerde, die nur ftellenweis Gras und Dorngesträuch tragt. Die eigentliche Kirgisensteppe ist im W. nicht arm an Weide und Wasser, bietet aber im O., wo die Wüste Bidpak sich ausdehnt, einen trauri- gen Anblick dar. Der Salzgehalt des Bodens und die zahlreichen Ueberreste von Meeresgeschöpfen so wie dunkele historische Andeu- tungen beweisen, daß die tieferen Gegenden dieser Steppen einst vom Meere bedeckt gewesen sind, welches mit dem schwarzen Meere in Verbindung stand, und als dessen Ueberreste der Kaspi« und Aralsee erscheinen, von denen der erstere 300, der andere 200 F. unter dem Niveau des schwarzen Meeres liegen, so daß wir uns hier wahrscheinlich auf der tiefsten Einsenkung der Erde befinden. Won dem ziemlich steilen Ostabfall des Ural, in welchem sich bei Ekatarinenburg die'neuentdeckten gold- und platinhaltigen Geröll- schichten finden, die jährlich 12,000 Pfund Gold und 3600 Pfund Platin liefern, wenden wir uns nun zur Betrachtung von Sibi- rien. In Ansehung der Bodenbeschaffenheit lassen sich die aus- gedehnten Ländermassen Sibiriens, welches Europa weit an Größe übertrifft, in vier Abtheilungen bringen. Die südlichste, durchaus gebirgige Zone liegt ganz in dem Abfall des Nordrandes von Hochasien, welcher sich vom Jrtisch bis zum Ostocean als ein großes, nach N. sich senkendes Gebirgssystem erstreckt, dessen Na- tur meist nur sehr mangelhaft bekannt ist. Von den Jrtisch- zu den Obiquellen erstreckt sich der wenigstens 8000 F. hohe große Altai, mit geringer relativer Höhe im S. gegen das Hochland, der N. zerrissen und steil mit seinen Schneebergen zu den Voralpen seiner nördlichen Parallelketten abfällt, die unter dem Namen des kleinen Altai bekannt sind. Dieser bildet die zweite, minder hohe Terrasse, hat seine größte Erhebung auch zwischen den Jrtisch- und Obiströmen, reicht aber in seinem natürlichen Zusammenhang- unter verschiedenen Spezialnamen ostwärts bis gegen den Baikal und die Angara, und ist ein furchtbar zertrümmertes, zum Tehil schneebedecktes, meist kahles Granitgebirge. Er verflacht sich N. in ein zum Theil fruchtbares Bergland, welches in völlige Ebene übergeht, und seiner reichen Minern wegen das altaische Erzge- birge heißt. Man unterscheidet: 1) das 40 M. lange und bis 16 M. breite kvlywansche Erzgebirge zwischen Jrtisch und Obi, welches N. in die Barabasteppe übergeht; 2) das kuznezk^

2. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 75

1893 - Leipzig : Hinrichs
Die Gesellschafts-Jnseln. 75 derselben bildet. Von den Bergen herab strömen aus den Schluch- ten eine Menge wasserreiche Bäche, welche zuerst als wilbe Ge- Wässer das enge Thal füllen und tosend über Abhänge und Felsblöcke stürzen, später als muntere Flüßchen sich zu der stillen Lagune schlängeln, die das umsäumeube Korallenriff von der schäumenden Branbung abschließt. Thal und Gebirgshang bebeckt sich unter dem Einfluß der reichlichen atmosphärischen Nieberschläge überall mit dichtem Walb ober, wo ein Baum nicht mehr Wurzel schlagen kann, boch mit Gesträuchen und Farnen. — c) Die Insel Tahiti, von Cook Otaheiti ge- nannt, der Mittelpunkt der französischen Besitzungen im östlichen Ozeanien, besteht aus zwei nahezu kreisrunben Teilen: beide mit eiuanber verbunben bnrch einen 2200 in breiten Isthmus, der sich an einer Stelle zu seiner größten Höhe von 14 m über den Meeresspiegel erhebt. Ein nur schmaler Saum ebenen Landes hebt sich aus den steilen, von mächtigen Riffen einge- faßten Lagunen zu einem plötzlich aufsteigenden, wild zerrissenen Gebirgslande, welches den weitaus größten Teil der beiden Jnselhälsten erfüllt. Eine längst erstorbene vulkanische Thätig- keit hat hier die Erdschichten zu ansehnlichen Höhen aufgetürmt. Zwei Gipfel bilden mit einer Anzahl niedrigerer Piks das Diadem, eine wunderbar schöne, der Ilmwaldung eines alten Kraters nicht unähnliche Bergformation. Strahlenförmig gehen von diesem Bergkranze nach allen Richtungen Grate aus, die, aus der Form kleiner Hochebenen sich allmählich verengernd und zuspitzend, endlich zur Küstenebene abstürzen. Dazwischen kleine Schmalthäler, von munteren Gebirgsbächen durchrauscht, welche, der steilen Felswand enger Schluchten entsprungen, in schäumenden Wasserfällen durch die üppige Vegetation zur Lagune eilen. Den schönsten dieser Katarakte finden wir nicht weit von der Hauptstadt Papez'ti.^) Hoch oben auf dem Kamm des Hügels schmiegen sich duftende Rosen um die verfallenen Wälle des letzten Bollwerkes der Tahitier, welches nach tapferem Kampf seiner Verteidiger durch Verrat in die Hände der i) Man stelle sich den Staubbach der Schweiz in vergrößertem Maßstabe vor, denke sich dazu einen Hintergrund von Bergen in reichstem Pflanzenschmuck, sowie eine Fülle von Palmen und breit- blättrigen Bananen und ein dichtes Netzwerk von Schlingpflanzen und Farnkräutern, so wird man sich ungefähr einen Begriff von der wunderbaren Schönheit des Wasserfalles von Faataua machen können.

3. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 15

1893 - Leipzig : Hinrichs
Die Blauen Berge. 15 Wirtshäuser eingerichtet worden. Das mit großer Mühe ver- bundene Besteigen dieser hoch gelegenen Punkte ist nicht lohnend, man müßte denn ein ganz besonderes Verlangen nach glühender Sonnenhitze tragen. — b) Das gleichsam umgekehrte Unternehmen aber wird niemand bereuen, obgleich es mit Anstrengungen und Gefahren mancherlei Art verbunden ist und ziemlich einen ganzen Tag in Anspruch nimmt: einen Ausflug in die tiefgelegenen Engthäler. In diesen von senkrechten Felswänden gebildeten Schluchten durchschneiden zahlreiche Flüsse und Gießbäche das Gebirgsland in seiner ganzen Breite von W. nach O. In diesen Qnerthälern ist der Natur der echte australische Stempel ausgedrückt. Man muß unbedingt in die eine oder andere Schlucht hinunterklettern, und sollte es auf Händen und Füßen zugleich geschehen, um den so eigentümlichen Reiz der austra- tischen Tier- und Pflanzenwelt in seiner ganzen Wildheit kennen zu lernen. Staunen mit Kopfschütteln, tiefster Ernst mit freudig- stem Lacheu bewegt den Wanderer. Doch behält eine gewisse Ängstlichkeit die Oberhand, da man sich in steter Gefahr be- findet, durch den Biß giftiger Schlangen den Tod zu fiuden. Immer von neuem ergreift uns freudiges Erstaunen. Dort auf den Ästen eines alten Gummibaumes stolziert der Lyra- Vogel stolz umher. Eiu seltsamer Sangesbruder! Man kann nicht umhin, ihn auszulachen. Zwischen den riesigen Sandstein- blocken, die man mühsam überklettert, hört man plötzlich ein Rascheln. Das ist der Lysard. eine große P/2 m lange Eidechse, zwar ein harmloses Tier, scheu und geschwind, aber gut Freund mit der Schlange. Daher meidet man gern seine Nähe, zufrieden, es in seiner bunten Haut einige Augenblicke beobachtet zu haben. Eine besondere Zierde der Wildnis sind Farnklänter von seltener Höhe (3—4 m), von erquickender Schönheit des Grüns und merkwürdiger Mannigfaltigkeit der Blattgestaltung. — c) Die Blauen Berge sind das verbindende Land zwischen der Küste und den lieblichen Ebenen von Bathurst. Im Jahre 1846 ward die erste Eisenbahn Australiens von Sidney nach Pa'ra- matta gebaut und später bedeutend verlängert. Der Ban dieser Bergbahn durch ein von tiefen Schluchten zerrissenes Gebirge verschlang riesige Summen. Der höchste Punkt wird bei Monnt Viktoria, in einer Meereshöhe von 1366 m, erreicht.

4. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 93

1893 - Leipzig : Hinrichs
Franz Josephs-Land. 93 5. Iran; Josephs-Land. a) Name, b) Naturcharakter, c) Organisches Leben. a) Das Franz Josephs-Land, von der österreisch-ungarischen Polarexpedition unter Weyprecht und Payer entdeckt, ist fast so groß wie Spitzbergen besteht aus mehreren Komplexen: Wilczek- Land ist das östliche. Zichy-Land das westliche Hauptmassiv; beide sind von zahlreichen Fjorden durchschnitten und von vielen Inseln umlagert. Eine Durchfahrt, der Austria-Sund, trennt diese Massen in ihrer Längemitte. Der Breite von 830 gehört ein gewaltiges Vorgebirge an. eine der nördlichsten Landmarken der bekannten Erde: Kap Wien auf dem Petermannlande. Ihm gegenüber liegt eine andere Landmasse, welche den Namen König Oskar-Land trägt. — lb) Im Gegensatz zu den minder streng ark- tischen Polarländern Spitzbergen und Nowaja-Semlja zeigt Franz Josephs-Land den vollen Ernst der hocharktischen Natur; besonders im Anfange des Frühlings scheint es allen Lebens entblößt zu sein. Überall starren ungeheure Gletscher von den höheren Einöden des Gebirges herab, dessen Massen sich in schroffen Kegelbergen kühn erheben. Alles ist in blendendes Weiß gehüllt, selbst die steilen Felswände von Eis überzogen. Isolierte Gruppen von Kegel- und Tafelbergen, wie solche dem Basalt eigentümlich sind, bilden die Bergsysteme; nirgends sind Kettengebirge zu erblicken. — c) Die Vegetation steht tief unter jener Spitzbergens, Grönlands und Nowajas. Wenn zur Zeit von Payers Besuch das Pflanzenleben sich erst zu regen begann und die Abhänge noch größtenteils Schnee überdeckte, so boten doch selbst die am günstigsten gelegenen, schneefreien Niederungen kein anderes Bild; nirgends zeigte sich eine ge- schlossene Rasendecke. Selbst ebene Flächen tragen nur dürftige Gräser von Catabrosa algida, wenige Exemplare von Saxifraga oppositifolia und Silene acaulis, selten das Hornkraut und den Mohn; häufiger waren dichte Polster von Moosen, vorherrschend aber die Flechten. Das Land ist völlig unbewohnt, ohne jegliche Spur einstiger Ansiedelungen; mit Ausnahme der Eis- bären und der wandernden Vögel auch ohne jedes Tierleben.

5. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 72

1893 - Leipzig : Hinrichs
72 Die Samoa-Jnseln. 7. Die -Zllmoa-Inseln. a) Gebirge, b) Produkte, c) Klima, d) Wohnungen, e) Haupt- stadt Apia. a) Der Samoa-Archipel besteht aus vier größeren Ei- landen und mehreren kleinen Jnselchen. Die gesamte Insel- gruppe wird von einer mäßig hohen Bergreihe durchzogen, die alle Jnselteile in mehr oder minder zahlreichen Ausläufern erfüllt. Hin und wieder trägt diese Bergkette einen kleinen er- loschenen Krater, und auf ihrem ganzen Kamme prangen Herr- liche dunkle Wälder oder sonstige Pflanzungen im frischesten Grün. Seinen höchsten und stattlichsten Gipfel hat dieses Gebirge, das keinen einheitlichen Namen führt, in dem Pik Tafua auf Upolu in einer Höhe von etwa 800 m. Dieser Pik ist vom Fuß bis zum regelmäßig geformten Gipfel mit herrlichen, Schatten spendenden Pflanzungen und Waldungen bedeckt. Schon dieser herrliche, weite grüne Thäler und Schluchten bildende Gebirgs- zug mit seiner wirklich tropischen Vegetation würde den Nävi- gatoren unter den gesamten Südfee-Jnfeln einen hohen Rang einräumen; doch die Schönheit und Herrlichkeit der Samoa- gruppe gipfelt neben prachtvollen Naturlandschaften zum noch weit größeren Teile in der überaus großen Fruchtbarkeit des Bodens, welcher unzählige schätzbare Produkte zu Tage fördert. h) Unter andern Ertrag und Gewinn abwerfenden Pflanzen ist es hier hauptsächlich die Kokospalme, welche in großartigen Massen gedeiht und daher auch überall auf diesen Eilanden an- getroffen wird. Sorgfältige Bearbeitung und regen Fleiß er- fordert diese überaus nützliche und dankbare Pflanze von den Samoanern durchaus nicht, da die meisten dieser Palmen in dichten Waldungen wild wachsen. Neben diesen stattlichen Kokospalmen treten auch der Brotfruchtbaum und der Papier- Maulbeerbaum ziemlich häufig auf, deren ersterer wahrhaft riefenatiger Exemplare aufzuweisen hat. Liefert die Kokospalme den sorglosen Eingeborenen Speise und Trank, so verhilft ihnen der Papiermaulbeerbaum zur Kleidung. Aus dem Baste dieses letzteren Baumes wissen sich nämlich die klugen Samoaner in einer einfachen Weise durch bloßes Klopfen ein feines dünnes Tuch herzustellen, das allerdings nur Frauen und Mädchen zur

6. Charakterbilder aus Australien, Polynesien und den Polarländern - S. 82

1893 - Leipzig : Hinrichs
82 Archipel von Hawaii. Meilen messend. Es ist eine zum teil aus den Fluten empor- steigende Insel, an deren nackten Lavafelsen sich die tobende See schäumend bricht oder brausend in die gähnenden Höhlen stürzt, welche sich nahe am Rande öffnen. Gurgelnd und stöhnend strömt das Wasser wieder aus den tiefen Schlünden zurück oder schießt aus der durchbrochenen Decke zwischen Farnen springbrunnenartig hoch in die Luft. — a) Die Westseite der Insel, welche durch das hohe Innere von den feuchten Ost- winden abgeschlossen wird, hat etwas unbeschreiblich Ödes. Der schmale Strand aus uackteu Lavafelsen, hier und da von einzel- nen vulkanischen Kegeln durchbrochen, ist von erschreckender Un- sruchtbarkeit, denn alle Niederschläge sinken schnell durch die zahlreichen Risse und Spalten zu großer Tiefe hinab, und das zu erlangende Wasser ist bitter und salzig; dennoch ist auch diese unwirtliche Gegend bewohnt. Die genügsame Kokospalme, dieser Segen der Südsee, gedeiht auch hier, und die See liefert mancherlei Nahrung. — b) Die Ostseite ist weit besser be- dacht. Der Seefahrer, welcher von N. kommend an der bald schroffen, bald anmuthigen, immer aber großartigen Küste dahin- gleitet, hat fast beständig einen oder den andern der vielen Wasserfälle in Sicht, die von 20 — 200 m hohen Steilwänden in wenigen Absätzen rauschend zum Meere herabstürzen. Von den Kanten ziehen sich auf den sanft ansteigenden Flächen dunkle Wälder wechselnd mit helleren Zuckerplantagen, zu den beiden Riesen Mauna Loa und Mauna Kea hinauf. Verstohlen lugen kleine Ortschaften mit reinlich weißgetünchten Kirchen aus grünen Schluchten hervor. — e) An der Südseite der hübschen, rund- um mit Kokospalmen und anderen tropischen Pflanzen eingesaß- ten Byronbai liegt die Hauptstadt der Insel und Residenz des Gouverneurs, das gartenreiche Hilo, ein reizendes Städt- chen mit 1000 Einwohnern. Es hat mit seinen zwei hohen Kirchen einen nahezu europäischen Anstrich. Unter den hohen schattenspendenden Bäumen liegen halb verborgen die Hütten der Eingeborenen, während man am Strande, wo sich der ganze Handel zusammendrängt, einige weiße Holzgebäude sieht. Das größte Bauwerk auf der Insel ist das von Veranden und prachtvollen ausländischen Bäumen umgebene Gerichtsgebäude. Den übrigen Häusern geben tiefe Strohdächer und phan- tastisch vergitterte, mit Jasminpflanzen, Waldreben und Passionsblumen geschmückte Veranden ein kühles, einladendes

7. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

9. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 312

1831 - Leipzig : Hinrichs
312 Afrika. und dem schwarzen Kkippfluß mit dem kleinen Dorn§ mündet auf der Westküste; der große Bergfluß in die He- lenen Bai; der breite Fluß in die Sebastians Bai; dev Gauritsfluß mit dem Tau-, Büffel-, Löwen- und Elephantenfluß, der große oder Camtoosfluß in die Camloos Bai; der S onn tags flu ß in die Algoa Bai; dev große Fischfluß, O. von der Algoa Bai. Steigt man von dieser Küstenterrasse von S. nach N. aufwärts, so kommt man über die Doppelkette der Zwarta Berge, zwischen denen der lange Kloof vom Olifants Rivier durchflossen, zur zweiten Terrasse, einer 3900 F. hohen, 15 bis 20 M. breiten und an 1000 m M. großen Hochebene, Karroo genannt. Der Boden dieser Hochebene besteht aus eisenhaltigem Thon mit Sand ge- mischt. Er wird während der trockenen Jahreszeit, wo die Bäche und Flüßchen versiegen, steinhart, bekommt große Risse, und nun verschwindet jede Spur der Vegetation, so daß alsdann die wei- ten Ebenen ein sehr trauriges Ansehen haben. Nur während der Regenzeit verwandelt sich die Karroo auf wenige Wochen in eine lachende Gras- und Blumenflur und wird dann als vortreffliches Weideland benutzt. Eigentlicher Anbau findet nur an einzelnen günstigen Stellen in weit von einander entfernten Höfen statt; Dörfer und Städte fehlen hier. Binnenwärts trennen mächtige Gebirge diese Stufe von dem eigentlichen Hochlande Afrika's, gegen W. die Roggevelds Gebirge, in der Mitte das Nieuwe- velds Gebirge, welches an ly,000 F. aufragen foll, gegen O. die Gruppen der Schneeberge, welche nur zu 5500 F. Höhe angegeben werden, und die noch weiter gen O. mit dem Stör mb erg und Winterberg zusammenhangen. Auf diesen Gebirgen entspringen die größeren der oben genannten Flüsse, und durch beschwerliche Pässe steigt man über sie auf die Scheitelfläche Afrika's, auf die Hochterrasse des Oranje Rivier, wel- cher hier seinen Ursprung hat. Hier ist ein Plateau erster Klasse von 6000 F. Höhe, körniger Sandstein, eisenschüssiger Thon mit Gerölle bedeckt, waldlos und schon ziemlich kalt, meist herrliche Viehweiden, zum Theil auch des Anbaues fähig, daher an den Schneebergen z. B. gut bevölkert. Im S. des Oranje Stromes ziehen die Karre Berge von O. nach W., in N. desselben die Magaaga oder Eisenberge. Deroranje, der Hauptstrom Südafrika's, entsteht im Lande der Käfern aus dem N. O. gel- den Strom oder Ky Gariep und dem S. O. von den Schneebergen kommenden Cradock oder Nu Gariep. Von der Vereinigung beider im Lande der Hottentotten unter 42° O. L. und 29" S. Br. strömt der Fluß nun W. mit vielen Wasser- fällen noch an 150 M. weit zur Mündung beim Cap Voltas. In den innern Gebirgsgegenden ist zum Theil Frost mit Schnee-

10. D. Christian Gottfried Daniel Stein's kleine Geographie oder Abriß der gesammten Erdkunde für Gymnasien und Schulen - S. 90

1831 - Leipzig : Hinrichs
Gänge und Höhlen; die bedeutendsten Berggipfel sind im S. der Delinger 312/, der Hohenberg 3160, der Schafberg 3121 F., weiter gegen N. das Oberhörnle 2900, die Buch- halde bei Dettingen 2600, der Roßberg bei Gönningen 2681 F. 3) Der Odenwald, ein mehr freundliches als groß- artiges Gebirge zwischen dem obern Neckar und Main, bildet die natürliche N. Fortsetzung des Schwarzwaldes, mit dem ec Langen- richtung und geognostische Bildung gemein hat, und ist reich an herrlichen Laubwaldungen und fruchtbaren Thälern. An dem steilen Westabfall zum Rheinthal zieht von Darmftadt bis Hei- delberg die berühmte Bergstraße hin; gen O. senkt er sich fast unmerklich zur hochgelegenen Ebene von Würzburg; die höchsten Punkte liegen ebenfalls im S. Theile, namentlich der Katzen- buckel 1880, der Meli bocus oder Malchen 1550 F. 4) Der Spessart, von dem Odenwald, mit dem er gleiche geognostische Beschaffenheit (Granit und Sandstein) hat, N. O. nur durch den Main getrennt, der zwischen beiden nach N. durch- bricht. Er ist ein kleineres Maffengebirge, dessen einzelne Höhen nur flach ansteigen, und an den Abhangen mit üppiger Laub- holzwaldung bedeckt sind. Der höchste Punkt ist der 1900 F. hohe Geiersberg. 5) Der Taunus oder die Höhe, zwi- schen Main und Lahn, unmittelbar an den Rhein tretend, bildet mit dem gegenüber liegenden Donnersberg und Hundsrück den fruchtbaren Rheingau und Rheindurchbruch bei Bingen, und ist ein sanft ansteigendes, angenehmes Waldgebirge, ausgezeichnet durch Reichthum an Erzen und wohlthätigen Bädern und Ge- sundbrunnen. Die höchsten Punkte des Taunus sind der große Feld b erg 2708, der Altkönig 2400 F. Gegen O. vereinigt sich seine im Allgemeinen wellenförmige Oberfläche am Thal der Nidda mit den überall sehr angebauten Abfallen des Vogels-Ge- birges, welche bis zum Main hinunter die sehr fruchtbare Wet- te rau bilden. 6) Das Vogels-Gebirge bildet von S. W. nach N. O. um die Quellen der Nidda, Ohm und Schwalm eine wohl an 40 □ M. umfassende vulkanische Masse, aus Basalt und mannichfaltig veränderten Laven bestehend, aus der sich ein- zelne schön gerundete, mit Laubwald bedeckte Kuppen erheben, unter denen der Vogelsberg 2600 F. hoch ist. N. fällt das Gebirge in die hessische Ebene ab, S. O. steht es durch die fuldaschen Höhen mit dem Rhön-Gebirge in Verbinoung. 7) Das Rh ön- G e b i rge ist ein theils nackter, theils bewaldeter Gebirgszug, der von S. S. W. nach N. N. O. in einem nach N. W. geöffneten Bogen zwischen der Fulda und dem mittleren Main hinzieht. Der S. Theil, vorzugsweise die hohe Rhön genannt, erhebt sich im Kreuz berge 2835 F., besteht aus Basalt und Lava, ist öde und rauh, und fallt steil gegen den
   bis 10 von 99 weiter»  »»
99 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 99 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 6
1 0
2 0
3 5
4 0
5 3
6 1
7 29
8 2
9 2
10 1
11 2
12 0
13 1
14 0
15 1
16 3
17 19
18 43
19 5
20 0
21 1
22 0
23 0
24 9
25 1
26 0
27 0
28 0
29 1
30 3
31 0
32 0
33 1
34 0
35 1
36 0
37 3
38 74
39 0
40 1
41 23
42 0
43 0
44 1
45 1
46 0
47 0
48 0
49 7

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 113
1 11
2 2
3 109
4 36
5 21
6 38
7 14
8 110
9 21
10 11
11 110
12 39
13 22
14 9
15 57
16 148
17 146
18 30
19 11
20 73
21 354
22 5
23 24
24 113
25 25
26 20
27 57
28 107
29 75
30 14
31 1
32 25
33 176
34 6
35 9
36 62
37 6
38 8
39 36
40 30
41 63
42 77
43 38
44 39
45 57
46 30
47 56
48 120
49 88
50 166
51 24
52 27
53 29
54 75
55 15
56 74
57 5
58 8
59 14
60 89
61 33
62 196
63 27
64 223
65 17
66 20
67 12
68 56
69 31
70 195
71 54
72 37
73 27
74 281
75 132
76 171
77 118
78 16
79 120
80 11
81 6
82 35
83 8
84 137
85 13
86 8
87 105
88 4
89 25
90 4
91 118
92 366
93 28
94 83
95 148
96 190
97 35
98 172
99 9

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 82
1 9
2 2
3 2
4 1
5 6
6 373
7 5
8 1
9 5
10 6
11 7
12 19
13 17
14 149
15 1
16 0
17 1
18 8
19 1
20 17
21 1
22 0
23 8
24 35
25 116
26 2
27 0
28 13
29 8
30 0
31 2
32 70
33 2
34 70
35 2
36 70
37 0
38 14
39 14
40 3
41 0
42 8
43 8
44 6
45 6
46 1
47 32
48 15
49 0
50 2
51 7
52 0
53 4
54 1
55 6
56 2
57 2
58 0
59 5
60 2
61 3
62 2
63 0
64 3
65 0
66 38
67 1
68 5
69 1
70 35
71 2
72 6
73 0
74 2
75 4
76 21
77 1
78 7
79 0
80 5
81 95
82 2
83 27
84 6
85 0
86 13
87 19
88 1
89 69
90 29
91 4
92 7
93 41
94 72
95 76
96 100
97 7
98 5
99 9
100 5
101 14
102 8
103 2
104 35
105 0
106 9
107 30
108 6
109 19
110 11
111 0
112 1
113 24
114 11
115 8
116 2
117 0
118 0
119 83
120 0
121 5
122 4
123 7
124 7
125 6
126 1
127 12
128 1
129 10
130 66
131 48
132 0
133 52
134 27
135 14
136 17
137 27
138 22
139 58
140 4
141 1
142 43
143 1
144 4
145 5
146 1
147 0
148 0
149 3
150 0
151 0
152 14
153 29
154 3
155 0
156 3
157 2
158 0
159 7
160 17
161 2
162 1
163 0
164 5
165 2
166 5
167 10
168 14
169 5
170 2
171 0
172 0
173 11
174 16
175 46
176 1
177 6
178 29
179 9
180 12
181 0
182 8
183 12
184 35
185 4
186 5
187 3
188 16
189 3
190 0
191 6
192 5
193 106
194 5
195 17
196 1
197 2
198 2
199 38