Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *

4. Das Mittelalter - S. 105

1889 - Gotha : Perthes
105 D. Per Streit der Staufer mit dem Wapsttum um die Weltherrschaft. a) Her Aufschwung des Kaisertums (Bis zum Tode Heinrichs Vi.). Friedrich I., Barbarossa. (1152uso.) l) Die Aufrichtung der deutschen Macht in Italien (ron-calische Beschlsse und Zerstrung Mailands). Ehe sich ppstlicher Einflu geltend machen konnte, whlten die Fürsten den Neffen Konrads Iii., Friedrich (Iii.) von Schwaben, zum Könige, der den groen hadernden Geschlechtern durch Geburt gleichmig angehrte. Dessen ganzes Streben war von Anfang an auf die Herstellung der alten Reichs macht in Italien gerichtet; hier hatte der durch die Kreuzzge gesteigerte Verkehr volkreiche und mchtige Kommunen (vgl. S. 100) geschaffen; insbes. hatte die fruchtbare Poebene, in welche der Handel von den groen Stapelpltzen des Mittelmeeres, Genua, Pisa (a. und. Arno), Venedig, einstrmte, sich mit aufblhenden Stdten bedeckt, die indes in ununterbrochener gegenseitiger Fehde begriffen waren; allen voran stand Mailand, das die ganze Landschaft zwischen Ticino [titscht'no] und Adda, Comersee und Po beherrschte und die kleineren Städte Como und Lodi zerstrt hatte. Noch war der Friede in Deutschland wenig befestigt, da unternahm Friedrich mit einem nur geringen Heereden ersten Zug nach Italien (11541155) zur Erwerbung der Kaiserkrone (Rmerzug). der Mailand, das zu der geforderten Herstellung von Lodi und Como sich nicht entschlieen konnte, sprach er den Bann aus, rckte aber, zu schwach zu einem Angriff, der den Po weiter. Den Trotz einer kleineren Stadt, Tortna (nrdl. v. Genua zwisch. Apennin u. Po.), strafte er nach zweimonatlicher Belagerung mit Vernichtung. Cotno(_ i Q^ty/n/itio\ , P^Oiailard Alcssrnidria, Mmim

5. Geschichts-Kursus für die oberen und mittleren Klassen höherer Lehranstalten und zum Selbstunterricht - S. 158

1890 - Leipzig : Reichardt
158 der Polen werden dieselben unterworfen; 1832 das Knigreich Polen zu einer russischen Provinz gemacht. 1830 Erste Lokomotiv-Eisenbahn von Liverpool nach Manchester. George Stephenson Erfinder der Lokomotive; bald groartige Ausbreitung des Eisenbahnnetzes. In Deutschland erste Eisenbahn Nrnbergfrth 1835, Leipzigdresden 1837. 18331840 Karlistenkrieg in Spanien. Wegen Verletzung seines Erbrechtes beginnt Don Carlos, der Bruder des 1833 verstorbenen Ferdinand Vii., dem seine Tochter Jsabella Ii. (vertrieben 1868) gefolgt war, einen greuelvollen Brgerkrieg, der erst nach 7 Jahren mit dem Siege Jsabella Il endet. 1837 Thronbesteigung der Knigin Viktoria von England. Da in Deutschland das salische Gesetz Frauen von der Thronfolge ausschliet, so wird Hannover ein selb-stndiges Knigreich (1866 von Preußen annektiert). 18401861 Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen. Bei seiner Thronbesteigung mit groen Erwartungen be-grt; die Hoffnung auf eine konstitutionelle Verfassung wird zunchst nicht erfllt; 1847 wird der vereinigte Landtag berufen. 1848 (24. Febr.) Die Pariser Februar-Revolution. Durch einen Volksaufstand wird Ludwig Philipp (f 1850) vertrieben. Frankreich Republik 184852, deren Prsident seit Ende 1848 Louis Napoleon (Sohn des Knigs Louis von Holland, Bruder Napoleon I.) wird. Fast in ganz Europa, namentlich auch in den deutschen Staaten, revolutionre Erhebungen. Inosterreich blutige Volksaufstnde in Wien. Sturz des Fürsten Metternich. In der Zeit groer innerer und uerer Bedrngnis legt der eigentlich regierungsunfhige Kaiser Ferdinand I. die Krone nieder, ihm folgt sein Neffe Kaiser Franz Joseph I. (Dezember 1848). In Preußen stieg die politische Aufregung immer hher. Der König verhie am 18. Mrz 1848 eine freisinnige Verfassung und Verbesserung des Deutschen Bundes; dennoch aber kam an demselben Tage (infolge eines Miverstndnisses?) ein Straen kmpf zum Ausbruch. Der König berief eine preuische Na-tionalversammlung", konnte aber die beabsichtigte neue Verfassung mit ihr nicht vereinbaren; auch herrschte in Berlin groe Unordnung, welcher, in Abwesenheit des Militrs, die Brg'erwehr" nicht zu steuern vermochte. Das im Nov. vom Könige berufene Ministerium Bran-

6. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 4

1890 - Gotha : Perthes
Diese Gebirgszüge bilden Alpenlandschaften in der Nähe des Meeres mit hohen und steilen Zacken, die von Schneelagern unterbrochen werden. Sie sind nur von mittleren Höhen, mit Eichenwäldern, Platanen und Ahorn bedeckt, zuweilen durch Wiesengründe und grüne Berghalden getrennt, gestalten sich bald zu hohen Felsenrücken um, welche hier in kühnen, schroffen Firnen, dort in sanften, geschwungenen Linien aufsteigen, hierin den Thälern durch ihre Lorbeer- und Olivenhaine den Eindruck einer ruhigen Pracht machen, dort ohne Busch und Quell nur die kahle Starrheit einer armen, wilden und zerklüfteten Berglandschafi darstellen. Die ganze Westseite bis zum Korinthischen Meerbusen hinab hat dagegen weniger hohe, aber besser bewaldete Berge. Die Flüsse, welche zwischen den von Nord nach Süd ziehenden Bergketten hinabrauschen, sind wasserreich und haben einen längeren Lauf, aber enge Thäler, da die Bergreihen dicht nebeneinander hinlaufen. Es ist ein grünes Land, von Hochwald und Wiesen erfüllt, während die Osthälfte und die südliche Halbinsel vorwiegend die kahlen, weitzgrauen Gipfel von Kalkfelsen zeigen, die sich wie Meereswellen hintereinander erheben. Aber auch hier fehlt es auf den Höhen und in den Senkungen nicht an Laubwäldern, Eichen- und Olivenhainen. Von einem reinen, klaren Himmel überspannt, von dem durchsichtigen Blau des Meeres, dessen Grund Felsboden ist, umgeben und wiedergespiegelt, zeigen sich die Umrisse der Berge, die Formen der Landschaften fast immer in scharfen und starken Linien, glänzen fast immer in lebhaften und vollen, wenn auch zuweilen harten Farben. Es giebt in diesem Berglande kein größeres Flußthal, keine durchgreifende Formation des Terrains, keine natürliche beherrschende Lage. Der Bau des Landes zeigt daher die größte Mannigfaltigkeit, zerfällt in eine Menge kleiner Bergkantone, welche meist durch schroffe Höhenzüge voneinander getrennt

7. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 389

1890 - Gotha : Perthes
389 des Äquators als Abfluß großer Seeen, und ist vom Einfluß' des Bahr el Azrak an 560 Meilen lang. Am nörblichen Ranbe Hochafrikas und bessen Schneegebirgen entspringt der Weiße Nil (Bahr el Abiad), burchbricht die Terrassen des Gebirges und gelangt nun in ein walbiges Sumpfland, welches von Tamarisken, Sykomoren, Schilfrohrbickichten und baumhohen Schlingpflanzen bebeckt, von Elefanten, Nashörnern,,Nilpferben, Krokodilen, Zebras, Hyänen, Antilopen und großen Schlangen bewohnt ist. Hierauf tritt der Strom in ein weites Bergland von mittlerer Höhe ein, in welchem er sich mit dem Blauen Nil (Bahr el Azrak) vereinigt, der eine geringere Wassermenge vom abessinischen Plateau und den Alpen des Schneegebirges Samen herabführt. Diese beiben Wasser fließen vereinigt als Nil durch eine Felsen- und Wüstenplatte, die mit vulkanischen Kegeln besetzt ist. Die Bergzüge, den Terrassen des Rand-gebirges gleichlaufenb, legen sich dem Flusse quer vor, der sie nun in unzähligen Katarakten burchbricht. Nur in den Senkungen zwischen den Bergzügen gebeiht eine Vegetation. Bei Syene burchbricht bet Nil den letzten Querriegel, benn nun wirb sein Bett zur langen Rinne, die er, mehr als 3000 Fuß breit, bis zum Meere burchzieht. Diese oben erwähnte 3—4 Stunben breite Spalte, eine Oase mitten in der Wüste, hat im Westen Flugsaub, im Osten hohe Felsklippen, öbe Platten und Sanbbünen, welche den Raum bis zum Roten Meere füllen. Die Erbe, welche der Nil aus den Gebirgen mitbringt, setzt er bei seinem langsamen Laufe durch das untere Thal als fruchtbaren Schlamm bei der Überschwemmung ab. Dieser Schlamm vertritt die Stelle des Düng-stoffes, und die Kühle und Feuchtigkeit der Luft fördern das Wachstum des Getreides. Schmilzt der Schnee auf den Hochgebirgen und tritt die Regenzeit ein, so schwillt der Fluß Strecke nach Strecke langsam an, tritt Ende Juli aus seinen Ufern,

8. Die weltgeschichtlichen Kämpfe des Altertums - S. 372

1890 - Gotha : Perthes
372 Thäler schmale, tief eingerissene Furchen, der Boden steinig werden. Um den Libanon breiten sich also die vielgestaltigen Gruppen der waldbewachsenen Vorberge und lachende Küste aus. Judäa dagegen zeigt nur strenge und einfache Landschastsbilder; denn auf weiten Strecken erheben sich nur einzelne Gebüsche von kahlen Olbäurnen oder wenige durchsichtige Gruppen von Palmen, und die Rasenflächen haben steppenartigem Anger Platz gemacht, und selbst die Sohle der Thäler bedeckt sich nur während der kurzen Regenzeit mit frischerem Grün, wogegen die Umgebung des Toten Meeres ganz öde bleibt. Eine solche Bodenbeschaffenheit weist die Bewohner der schmalen Küste hinaus aufs Meer, wogegen die überreichen Thalsenkungen zu Acker-, Wein- und Obstbau einladen, die höheren Thäler und Bergrücken das Hirtenleben begünstigen. Eine beherrschende Bodenfläche giebt es nicht, vielmehr nur verschieden geartete Landschaften, in welchen nur kleine Gemeinwesen (Staaten) freie Entfaltung finden und schroffe Gegensätze sich bilden. Das wichtigste Volk an der 30 Meilen langen palmenreichen Flachküste Syriens war das phönizische, dessen Städte zum Teil auf Felsinseln lagen, auf denen man wegen Mangels an Raum die Häuser 4 — 11 Stock hoch baute. In den Städten trieb man eine vielartige Industrie, denn wegen der starken Schisfahrt holte man aus fernen Ländern Rohstoffe, welche man gegen Jndustriewaren eintauschte. In Weberei, Färberei, Metallgießerei, Holzschnitzerei u. dgl. waren die Phönizier Meister, unterhielten an passenden Küstenstädten Niederlagen oder gründeten Kolonieen, legten Karawansereien an und sicherten sich in allen Jndustrieorten durch Verträge Vorrechte. Sie brachten jedem Volke, was es brauchte und tauschten dagegen anderwärts wertvolle Landeserzeugnisse ein, scheuten sich auch vor List und Menschenraub nicht, um Sklaven verkaufen zu können. Berühmt waren sie als Gold- und Glasarbeiter und als Purpur-

9. Deutsche Schulgeographie - S. 130

1908 - Gotha : Perthes
130 Frankreich (Mont Cenis-Bahn) zusammentreffen, liegt die ehemalige Haupt- stadt des Königreichs Sardinien, Turin, eine moderne Stadt mit schnür- geraden, breiten Straßen. Die Festung Ales fandria (alessandria) wird wegen ihrer Lage in der Nähe des Endes der Bocchettastraße (bokötta) über den Apennin der „Schlüssel Italiens" genannt. — 2. Ligurien, nach dem alten Volke der Ligurer benannt, ist der gebirgige Küstenstrich auf der Sonnenseite des Apennin und der ligurischen Alpen und daher wärmer als die Ebene. Die milden Winter der Riviera (Küste) ziehen besonders Brustkranke an. Neben Seefahrt und Handel, die sich in Genua (am Endpunkte der Bocchettastraße) konzentrieren, herrscht auch rege industrielle Tätigkeit, besonders in der Papierfabrikation. Spezia (spezia) ist der Kriegshafen Italiens. — 3. Die Lombardei (nördlich vom Po, zwischen dem Tessin und Mincio) ist die industriellste Provinz des Reiches, und zwar am meisten in denjenigen Zweigen fortgeschritten, die sich auf die Landwirtschaft stützen: in der Seidenindustrie und Käse- bereitung (Parmesankäse im Addagebiet). Mittelpunkt der Seiden- industrie ist Mailand zwischen dem Tessin und der Adda am Ver- einigungspunkte der Straßen aus der Schweiz. Wie der Tessin mit seinen versumpften Ufern im W., so ist der Mincio im O. eine Haupt- Verteidigungslinie gegen die von W. oder O. kommenden Heere, daher wurden hier viele Schlachten geschlagen. M an tu a am Mincio, ringsum von schützenden Sümpfen umgeben, ist eine der Hauptfestungen Italiens. P a v i a (pavia) am Tessin war einst die Hauptstadt des Longobardenreiches, von dem die Lombardei den Namen führt. — 4. Venetie« ist das flache Küstenland nördlich vom Po. Den Ausgang der wichtigen Brennerstraße bewacht die starke Festung Verona; in der Mitte zwischen Alpen und Meer liegt die Universitätsstadt Padua (pädua), am Meere die Lagunen- stadt Venedig, im Mittelalter die erste See- und Handelsstadt Europas, deren Macht über viele Inseln und Küstenländer des öst- lichen Mittelmeeres reichte (bis zum Ende des 18. Jahrhunderts eine Republik, die von Dogen [boschen] regiert wurde), aber auch jetzt noch die erste Seestadt am Adriatischen Meere. Sie ist auf mehr als 100 In- seln erbaut, zwischen denen die die Kanäle befahrenden Gondeln (Boote) den Verkehr vermitteln. — 5. Emilia, die östlichste Landschaft südlich vom Po, erhielt ihren Namen von der alten Römerstraße (jetzt Eisen- bahn) Via Aemilia. Diese beginnt bei der Festung Piacenza (pia- tschendsa) am Po, wo sich die Straßen aus der Schweiz und aus Frankreich vereinigen, sührt über Parma und Modena (früher Haupt- städts von Herzogtümern gleichen Namens) nach Bologna (bolönja), der ältesten Universität und jetzt wichtigem Kreuzungspunkte der Emilia- bahn mit der Bahn von Venedig über den Apennin nach Toskana, und

10. Deutsche Schulgeographie - S. 195

1908 - Gotha : Perthes
195 § 235. Auf den Nordstaaten mit fast nur weißer Bevölkerung beruht die Macht der Union. Die Neu-England-Staaten, New York (njujork) i) und Pennsylvanien (pennsilwanien)?) sind das Hauptgebiet der amerikanischen Industrie, die sich auf die gewaltigen Steinkohlenselder und Eisenlager der Alleghanies (besonders in der Umgebung von Pitts- burgh) stützt und den heimischen Bedarf schon zum großen Teil deckt. Die wichtigsten Handelsstädte liegen im Hintergrunde der atlantischen Buchten. Boston (bostn) ist der Haupthafen von Massachusetts (mäßätschüsets), dem gew erbfleißigsten Staate. Newiorkan der Trichter- Mündung des Hudson (hödsn), der durch einen Kanal mit dem St. Lorenz- ströme verbunden ist, ist nicht bloß der wichtigste Handelsplatz der Neuen Welt, sondern nach London der Erde überhaupt. Mehrere Großstädte, besonders Brooklyn (brüklin), jetzt mit New Jork vereinigt, umgeben die herrliche Hudsonbucht, an der ebensoviel Menschen wohnen, wie in allen Westländern zusammengenommen. Am nächsten Flusse liegt Phila- delphia^), der Seehafen des kohlen-, eisen- und petroleumreichen Penn- sylvanien; an der südlichsten Bucht Baltimore (baltimor), der Haupt- aussuhrhasen für Tabak, deffen Kultur sich über den größten Teil der Union verbreitet, besonders aber im benachbarten Staate Virginien^) blüht. Washington (uöschingtn)^) ist die Hauptstadt der Vereinigten Staaten, die Residenz des Präsidenten (im Weißen Hause) und der Sitz des Kongresses (der auf dem Kapitol tagt). Die inneren Nordstaaten treiben großartige Landwirtschaft, be- sonders Weizen- und Maisbau, sowie Schweinezucht. Müllerei und die Konservierung von Fleisch sind die wichtigsten Gewerbszweige. Die größte Stadt ist Chicago (schikago) am Michigansee, die, ob- wohl mitten im Kontinent gelegen, doch durch einen die Niagarasälle umgehenden Kanal in direktem Seeverkehre mit Europa steht und durch den Kanal zum Illinois (illineuß, Nebenfluß des Mississippi) auch mit dem Mexikanischen Golfe verbunden ist. Die zweite Großstadt des Michigansees ist Milwaukee (miluüki), mit starker deutscher Bevölke- rung. Um den Eriesee liegen drei Großstädte: Detroit (ditreüt), Cleveland (klewländ) und Buffalo (böfälo)^). Der Mittelpunkt des Ohiobeckens ist Cincinnati (ßinßinati), der des Mississippibeckens i) Nach dem Herzog von York (später König Jakob Ii.) benannt. ») Nach Penn, dem Gründer der Kolonie (Penn« Waldland). Der Grundsatz religiöser Duldung, der hier maßgebend wurde, gab Veranlassung zur Benennung der Hauptstadt (Philadelphia, griechisch, --- Bruderliebe). 3) Nach der unvermählt gebliebenen Königin Elisabeth genannt (vireo — Jungfrau). *) Washington war der Befreier der Union und ihr erster Präsident. °) --- Büffel. 13*
   bis 10 von 60 weiter»  »»
60 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 60 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 0
3 2
4 5
5 0
6 0
7 17
8 1
9 0
10 3
11 1
12 1
13 0
14 0
15 3
16 2
17 11
18 14
19 3
20 0
21 1
22 2
23 0
24 4
25 2
26 0
27 0
28 1
29 8
30 1
31 1
32 0
33 0
34 1
35 1
36 0
37 2
38 27
39 1
40 0
41 19
42 1
43 0
44 5
45 1
46 0
47 0
48 0
49 8

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 52
1 2
2 1
3 29
4 19
5 5
6 11
7 4
8 18
9 71
10 3
11 30
12 12
13 13
14 2
15 15
16 41
17 31
18 5
19 1
20 13
21 131
22 1
23 10
24 50
25 7
26 6
27 23
28 36
29 12
30 2
31 0
32 2
33 32
34 9
35 4
36 9
37 11
38 17
39 2
40 2
41 15
42 18
43 17
44 16
45 10
46 11
47 18
48 65
49 39
50 73
51 12
52 5
53 0
54 12
55 5
56 29
57 0
58 3
59 7
60 50
61 24
62 61
63 3
64 79
65 11
66 0
67 8
68 9
69 1
70 67
71 6
72 6
73 5
74 39
75 20
76 54
77 29
78 8
79 15
80 3
81 2
82 7
83 5
84 36
85 0
86 3
87 10
88 0
89 5
90 5
91 15
92 109
93 11
94 11
95 48
96 42
97 6
98 32
99 1

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 75
1 4
2 2
3 8
4 0
5 0
6 249
7 3
8 1
9 3
10 4
11 19
12 19
13 3
14 104
15 1
16 0
17 3
18 3
19 7
20 13
21 1
22 1
23 8
24 22
25 84
26 0
27 1
28 7
29 4
30 0
31 5
32 28
33 6
34 37
35 0
36 37
37 2
38 14
39 14
40 2
41 0
42 1
43 5
44 4
45 7
46 2
47 42
48 10
49 0
50 0
51 1
52 14
53 6
54 12
55 3
56 0
57 1
58 1
59 7
60 2
61 1
62 1
63 0
64 2
65 0
66 16
67 4
68 6
69 0
70 19
71 3
72 3
73 1
74 7
75 8
76 22
77 2
78 25
79 2
80 3
81 49
82 2
83 16
84 5
85 6
86 19
87 13
88 2
89 42
90 27
91 2
92 0
93 29
94 15
95 52
96 38
97 4
98 0
99 7
100 7
101 11
102 5
103 5
104 27
105 3
106 3
107 16
108 7
109 21
110 5
111 1
112 2
113 13
114 7
115 11
116 0
117 1
118 2
119 49
120 2
121 13
122 22
123 3
124 6
125 5
126 17
127 24
128 1
129 19
130 29
131 40
132 1
133 33
134 12
135 10
136 20
137 6
138 12
139 55
140 3
141 2
142 39
143 1
144 4
145 5
146 1
147 0
148 5
149 3
150 1
151 0
152 11
153 28
154 3
155 2
156 4
157 1
158 1
159 31
160 14
161 2
162 1
163 0
164 0
165 16
166 8
167 9
168 4
169 0
170 1
171 1
172 0
173 18
174 16
175 53
176 3
177 15
178 30
179 7
180 11
181 0
182 12
183 21
184 26
185 9
186 6
187 5
188 87
189 0
190 0
191 5
192 5
193 68
194 5
195 10
196 1
197 7
198 1
199 13