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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *

4. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 230

1902 - Leipzig : Poeschel
230 Europa. fehlt es derselben auch an Kohlen und zuverlässigen Wasserkräften. — Nur in der Sei den Industrie (mit 172 000 Arbeitern) ist Mai- land ein bedeutender Konkurrent von Lyon geworden. Die Woll-, Baumwoll-, Flachs- und Hansindustrie, letztere mit einem vorzüglichen im Lande erzeugten Rohmaterial, decken nicht den Bedarf. Noch schwächer ist die Metallindustrie entwickelt, und auch die wenigen im Lande erzeugten Erze werden meist ausgeführt. Auf sehr hoher Stufe stehen Strohhutflechterei, Korallenverar- beitung und Glasindustrie. Welch große Rolle Italien während des Mittelalters durch Ve- nedig, Genua, Florenz?c. im internationalen Handels- und Verkehrs- leben gespielt hat, geht daraus hervor, daß noch heute die Mehrzahl der Kunstausdrücke in der kaufmännischen Geschäftssprache italienisch ist. Das Zeitalter der Entdeckungen aber, das Spanien, Portugal, Holland, England bezüglich des Handels und Verkehrs hoch empor- hob, ließ Italien von seiner Höhe herabsinken. Heute hat das junge Königreich eine Außenhandelsbewegung von 1800 Mill. M., und seine Handelsflotte (ziemlich 1 Mill. Tonnen) spielt eine hervorragende Rolle nur im mediterranen Verkehre. Das italienische Eisenbahn- netz (13 000 km) verdient besonderer Hochachtung, wenn man an die vielen großartigen Gebirgsbahnen denkt, die hergestellt werden mußten. Das Telegraphennetz mißt 36 000 km. Die Land- straßen sind zumeist gute. §138. 1. Norditalien: Turin (336 000 E.), am Po und vor den wich- tigsten Alpenübergängen nach Frankreich, ist ein Hauptsitz der italienischen Wissenschaft und Handels- und Jndustrietätigkeit, letzteres besonders in Seide, Wolle, Papier, Maschinen, Wagen, Möbeln, Pianosortes und Bijouterien. Aosta und Domo d'ossola sind durch Grenzhandel wichtig; Biella und Nov ara durch Woll- und Baumwollindustrie; Vereelli (30 000 E.) sowie die Festungen Casala (28000 E.), am Po, und Allessandria (71000 E.) als Eisenbahnknoten und Produktenmärkte; und Asti (33 000 E.) sowie Chieri durch Weinbau. — Genua (235 000 E.), an einer durch Molen geschützten Bucht seines Golses und vor dem Bocchettapasse, war im 13. Jahrhundert die Rivalin Venedigs (Marmorpaläste!) und ist heute die rührigste aller ita- lienischen Hasen- und Handelsstädte (Schisfahrtsbewegung 4,6 Mill. Tonnen, Seehandelsbewegung 360 Mill. M), besonders in Seide, Olivenöl, Süd- früchten, Marmor, Getreide, Kolonialwaren, Baumwolle und Jndustrieerzeug- nissen. Bedeutend ist auch seine Seiden- und Sammet- sowie seine Korallen-, Filigran- und Elfenbeinindustrie. Von der Gotthardbahn hat Genua den

5. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 289

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Wirtschaftsgebiete: Das deutsche Kolonialreiche 289 Bagamoyo hat nur eine offene Reede. Das aus jungen geologischen Bildungen (Korallenkalk und Sand) bestehende Küstenland ist im allgemeinen niedrig und arm an guten Quellen, das Innere aber ist teils Tafelland, teils hohes Gebirgsland (im Kilimandscharo, dem höchsten Berge Afrikas, 6050 m; im Ufambara-Gebirge 1600 m; im Usagara-Gebirge 2100 m). In den Gebirgen herrschen Granit und Gneis vor, die zu eisenschüssig-tonigem Lateritboden verwittern, der Kilimandscharo aber ist vulkanisch. Die Regenzeit ist in Ost- afrika eine doppelte (im Frühlinge und Herbste), die damit abwech- selnden Trockenzeiten sind aber im Küstentieslande ebenso wie auf den Hochebenen viel anhaltendere und längere, und infolgedessen neigt die Vegetation daselbst zur Steppen- und Savannenbildung (mit Riesengräsern). Zusammenhängende schöne Waldungen tragen nur die Gebirgslandschaften, und schwer durchdringlichen Dornbusch- und Dschungelwald die Flußufer. Bietet demnach der größere Teil des Landes der Kultur große Schwierigkeiten, so ist es doch nicht zweisel- hast, daß sich (vor allem in den Gebirgsgegenden) ausgedehnte Strecken zum Anbau tropischer Nutzgewächse (Kaffee, Tabak, Baum- wolle. Reis, Gewürznelken, Sesam u. dgl.) sehr gut eignen. Die Hauptschwierigkeit der wirtschaftlichen Entwicklung des Gebietes lag überhaupt weniger in den Natur- als in den Bevölkerungsverhält- nifsen. Durch ihren Kampf gegen die Sklavenjagden hat sich das deutsche Kolonialregiment das einflußreiche Araber-Element zum Feinde gemacht, in der Gefolgschaft desselben aber auch verschiedene Negerstämme (Mafiti n. s. w.). Außerdem sind die meisten Stämme bei ihrer Bedürfnislosigkeit wenig zu Pslanznngsarbeiten geneigt, und namhafte Kenner der ostafrikanischen Verhältnisse befürworten aus diesem Grunde die Ausübung eines gewissen Zwanges (Frohn- dienste). Da die Ströme (Rovuma, Rufidshi, Pangani) nur auf kurzen Strecken schiffbar sind, und die Verwendung von Zug- und Lasttieren mit Rücksicht aus das Klima ebenfalls untunlich ist, so hatte die Beförderung von Gütern und Reisenden bisher ausschließ- lich durch Träger zu erfolgen. Auch hierin lag ein großes Hinder- nis der wirtschaftlichen Entwickelung des Gebietes sowie der Be- festigung des europäischen Kultureinslusses in ihm. Durch Eisen- bahnlinien in das Innere (Fortsührung der von Tanga bis Korogwe fertigen Ufambarabahn!), sowie durch Dampferlinien auf den Dickert, Handels- und Verkehrsgeographie. 19

6. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 273

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Staaten: Das Türkische Reich. 273 4. Mesopotamien, das Flachland am unteren Euphrat und Tigris, hat zur Zeit des alten Niniveh und Babylon durch künst- liche Bewässerung eine hohe Produktionskraft entfaltet, während es heute auf weiten Strecken ganz öde liegt. Einzelne Gegenden bauen Cerealien, Datteln und Früchte in Menge, entbehren aber brauch- bare Abzugsstraßen, auch nachdem die Engländer auf dem Tigris regelmäßige Dampfschiffahrten eingerichtet haben, und erst von der geplanten Bagdad-Bahn wäre ein neuer Ausschwung des Getreide- und Baumwollbaues zu erhoffen. Mossul (75 000 E.) und Bagdad (100 000 E.), beide am Tigris, sind Hauptpunkte des Karawanenverkehrs; Basra (40000 E.), am Schat-el-Arab, Seehafen für kleinere Schiffe. 5. Syrien bildet den Übergang von den kleinasiatischen nach den arabischen Plateaulandschasten (Libanon 3000 in). Sein Klima neigt stark dem Wüstenklima zu, und nur in den besser bewässerten Oasengegenden erzeugt es Getreide, Feigen, Trauben, Oliven und Baumwolle. Die berühmten Cedernwälder des Libanon sind bis auf dürftige Reste verschwunden. H a l e b (Aleppo, 127 000 E.), in der Vereinigung der Karawanenstraßen von Kleinasien, Armenien und Mesopotamien, treibt bedeutenden Handel nach seinem Hafen Jskanderun (Alexandrette). — Damaskus (140000 ©.), unfern des Libanon, inmitten reicher Fruchtgärten, mit starkem Karawanen- verkehr, dem aber die Suezkanaldampfer heute große Konkurrenz machen, und mit Industrie in Baumwolle, Seide, Leder (Sattelzeug) und Teppichen bietet ein Bild türkischer Verwahrlosung. Sein Hafen ist Beirut (119000 E), der wichtigste Küstenplatz Syriens. Saida (Sidon) und Sur (Tyrus) haben von ihrer alten Blüte nichts erhalten. — Jerusalem (51000 E.), in baum- loser, unfruchtbarer Gegend, ist durch seine Heiligtümer auch der Haupt- Handelsplatz des südlichen Syrien. Sein schlechter Hasen ist Jaffa. 6. Arabien ist durch Meere und Wüsten sehr streng abgegrenzt, hat aber zugleich durch die Wüsten im Innern noch weniger geogra- phische Einheit als Persien, und die Türken beherrschen nur den Westen und Nordosten, während im Innern sowie im Süden und Südosten unabhängige Araber- und Beduinenstämme Hausen oder unabhängige Reiche bestehen. Der Mangel an Flüssen und Quellen erschwert den Verkehr im Lande aufs äußerste. In den Oasen, die entlang dem Roten Meere und dem Golfe von Aden einen zusammen- hängenden Gürtel bilden („Das glückliche Arabien!"), gedeihen Getreide, Kaffee (Mokka!), Datteln, Balsamgewächse, Drogen und Gummi; Deckert, Handels- und Verkehrsgeographie.

7. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 331

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Wirtschaftsgebiete: Die (45) Vereinigten Staaten. 331 1. New-Dork. New-Aork (nebst Brooklyn 3437000 E.), auf der lang- gestreckten Insel Manhattan zwischen Hudson (North River) und Long-Jsland- Sund (Gast River) gelegen, besitzt in seiner weiten, tiefen und wohlgeschützten Bai einen der vorzüglichsten Naturhäsen der Erde, und während es von Europa kaum um eine halbe Tagereise weiter entfernt ist, als die neueng- ländischen Häfen, so steht ihm für den Verkehr mit dem näheren Vinnenlande ein mächtiger Schiffahrtsstrom zu Gebote, und von dem Oberlause desselben aus bildet das Mohawk-Tal den niedrigsten und bequemsten Übergang über das Appalachische Gebirge nach den Großen Seen, das Ehamplain-Tal aber einen ebenso bequemen Übergang nach dem unteren Lorenzstrome. Durch diese Naturpforten konnten (1826) der Erie-Kanal und der Champlain-Kanal hergestellt werden, durch welche New-Iork gewissermaßen eine künstliche Lorenzstrom-Mündungsstadt ist, und außerdem wurden dadurch verschiedene wichtige Eisenbahnanlagen ermöglicht. New-Aork ist auf diese Weise weitaus der erste unter den Handelsplätzen der Union und einer der ersten der Welt, der durch 16 Eisenbahnen mit seinem Hinterlande, und durch mehr als 40 Dampserlimen mit den namhaftesten Häfen der Erde in Verbindung steht, und der eine Handelsbewegung von 4500 Mill. M. und eine Schissahrts- bewegung von 8,2 Mill. Tonnen (ohne den sehr ausgedehnten Küstenverkehr!) aufzuweisen hat. Als Baumwollenaussuhrhasen steht es nur hinter New- Orleans und als Petroleumausfuhrhafen noch vor Philadelphia, betreffs aller anderen Hauptausfuhrartikel (Fleisch, Brotstoffe, Tabak) sowie betreffs aller Haupteinfuhrartikel aber ist fein Vorrang beinahe ein unbestrittener. Zur Handelsflotte der Union stellen feine Rheder gegen 22%, und durch feine Kapitalkraft (über 100 Banken!) beherrscht New-Aork den Handel der Union fast in einem noch höheren Maße, als London den englischen. Die sehr bedeutende Industrie der Stadt erzeugt Bekleidungsgegenstände, Genuß- mittel, Maschinen, Gußwaren, Möbel, Pianos, Schmucksachen :c. — Die Verkehrsanlagen im Inneren der Stadt übertreffen an Großartigkeit diejenigen von London, und vor allem ist dabei aus die riesige East-River-Brücke (1,8 km lang und von Roebling erbaut) hinzuweisen, welche New-Dork mit Brooklyn verbindet; sowie daneben auf die 24 Riefenfähren, welche den Hudson und Long-Jsland-Sund queren; auf die zahllosen Landungsbrücken und Landungs- hallen an der viele Kilometer langen Wasserseite der Stadt; auf die städtische Hochbahn, welche im Tagesdurchschnitt 500 000 Personen befördert; auf die großen (bis 30stöckigen!) Börsen-, Bank-, Geschäfts- und Gasthauspaläste u. s. w. — Brooklyn, jenseits des East River auf Long-Jsland gelegen, ist vor allem eine Wohnvorstadt New-Iorks, sowie zum Teil eine Jndustrievorstadt «.in Maschinen, Chemikalien, Schiffsausrüstung, Zucker, Kautschuk u. dgl. Ähnlich sind Jersey Eity und Hoboken, die jenseits des Hudson im Staate New- Jersey liegen, sozusagen Fabriks- und Hafen- sowie Bahnhofsvorstädte der unge- heuren Weltstadt (besonders auch mit den Landungshallen der großen deutschen Dampferlinien!). - Der Regierungssitz Albany (94000 E.),am Ausgangspunkte des Erie-Kanales, ist wichtig als Eisenbahnknoten sowie durch Maschinen- und

8. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 333

1902 - Leipzig : Poeschel
Die einzelnen Wirtschaftsgebiete: Die (45) Vereinigten Staaten. 333 § 196. e) Die nördlichen Ohio- und Lorenz-Seen- Uferstaaten sind vorwiegend niedriges Hügel- und Tafelland, dessen Gletscherschuttboden ursprünglich ein dichtes Waldkleid, im Westen aber zum Teil auch ausgedehnte Grasprärien trug. Nach der Rodung des Waldes zählen die Staaten zu den besten Acker- und Weideländern der Union. Mit Kohlen-, Eisenstein- und Kupfer- lagerstätten und Naturgas- und Salzquellen sind auch sie reich ausgestattet, und der Ohio und Mississippi einerseits, die Lorenz-Seen anderseits gewähren ihnen vorzügliche natürliche Abzugsstraßen. Ackerbau, Viehzucht und Forstproduktion sind ihre Haupterwerbs- quellen, kaum weniger aber Bergbau, Industrie und Handel. 1. Ohio. Tie Staatshauptstadt Columbus (126 000 E.), am Scioto und in der Mitte des Staatsgebietes, ist wichtig als Eisenbahnknoten und durch Wagen- und Maschinenfabrikation; Lima durch Petroleumquellen; Dayton (85 000 E.), am Miami, sowie auch Toledo (132 000 E.), am Südwestende des Erie-Sees, durch Eisenbahnmaterial- und Ackerbaugeräte- sabrikation. Viel gewaltiger als Industriestadt in Eisen, Stahl, Maschinen und Schiffsbau sowie als Handelsplatz in Kohlen, Eisen, Getreide und Petroleum ist aber Cleveland (382000 E.), an einer guten Hafenbucht des Erie-Sees und mit Kanalverbindung nach dem Ohio. Dasselbe hat sogar das ältere Eincinnati (326 000 E.) überflügelt, das durch seine zentrale Lage im Ohiogebiete und an einem Hauptknie dieses prächtigen Schiffahrts- stromes sowie durch seine zahlreichen Eisenbahnverbindungen (etwa 25) seit lange einer der hervorragendsten Binnenmärkte ist, und das ebenfalls eine sehr vielseitige Jndustrietätigkeit entfaltet (in Maschinen, Brauerei, Kleider- waren, Wagen, Möbeln, Leder, Seife u. dgl.). 2. Indiana. Die Staats- hauptstadt Indianapolis (169 000 E.), am White River, ist wichtig als Bahnknoten und Getreide- und Fleischmarkt sowie durch Maschinen- und Möbelindustrie; ähnlich der Ohiohafen Evansville (59000 E.). 3. Michigan. Staatshauptstadt ist L a n s i n g. Viel bedeutender aber ist Detroit (286000 E.), auf der Landenge zwischen Erie- und Huronen- (bezw. St. Elair-) See, und an einem Hauptübergange über den Detroit-Fluß (Lorenzstrom!), mit großen Maschinen- und Eisenbahnwerkstätten, Chemikalien- und Tabak- sabriken, Sägewerken u. s. w. Grand Rapids (88 000 E.), an dem kataraktenreichen Grand River, ist wichtig durch Sägeholz- und Möbel- industrie; ähnlich und durch große Salinen auch Saginaw (42000 E.) und Bay City (27 000 E.); Marquette und Calumet durch großartigen Kupfer- und Eisensteinbergbau. — 4. Illinois. Die junge Riesenstadt Chi- eago (1,7 Mill. E.) liegt am innersten Winkel des großen „Süßwasser- Mittelmeeres", welches die Lorenz-Seen bilden, und ist durch die Ablenkung des Landverkehrs zwischen dem Osten und Westen, welche die Seen bewirken, zugleich der natürliche Vereinigungspunkt zahlreicher Eisenbahnen (20 Hauptlinien

9. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 335

1902 - Leipzig : Poeschel
, Die einzelnen Wirtschaftsgebiete: Die (45) Vereinigten Staaten. Zz5 dessen es liegt, sowie auch durch den etwas weiter entfernten Zusammen- sluß des Mississippi und Ohio (auch Tennesse, Cumberland!) und durch seine zentrale Lage in dem Mississippi-Schiffahrtsstraßensystem ein großer Handels- und Verkehrsmittelpunkt. Zugleich liegt es aber auch an einer Verhältnis- mäßig bequemen Überbrückungsstelle des Riesenstromes (großartige Washington- brücke!), und dadurch wurde es ein Eisenbahnknoten ersten Ranges. Sein Handel ist namentlich hervorragend in Getreide, Viehzuchtprodukten, Kohlen, Holz und Kolonialwaren, und seine Industrie in Bier (mit der Brauerei von Annhäuser und Busch, der größten der Welt!), Müllerei, Schlächterei, Tabak und Maschinen. — Kansas City (164000 E.) am Missouri, ist hervor- ragender Getreide- und Viehmarkt und nächst Chicago die erste Schlächterei- stadt (2,6 Mill. Schweine jährlich); ähnlich auch St. Joseph (103000 E.); Joplin (26000 E.) wichtigster Zinkmarkt. 2. Die (15) Südstaaten. § 198. a) Die südatlantischen Staaten umfassen außer der Atlantischen Niederung auch den größeren Teil der südlichen Alleghanies und versügen dadurch beinahe sämtlich über einen be- trächtlichen Reichtum nutzbarer Mineralien. Ihre Haupthilfsquellen liegen aber in der Kultur von Handelsgewächsen (Tabak und Baumwolle) und Getreide (Mais, Weizen, Reis) sowie in der Forstausbeutung (Terpentingewinnung). Die Ströme gewähren in der Niederung gute Abzugsstraßen, und mehrere Hafenbuchten be- sitzen für den transozeanischen Verkehr mit mittelgroßen Schiffen hinreichende Tiese. 1. Delaware. Wilmington (77 000 E.), am Delaware, ist namhaft durch Schiffs- und Maschinenbau sowie durch Verschiffung von Früchten und Präserven. 2. Maryland. Baltimore (509 000 E.), an einer ziemlich tiefen inneren Verzweigung der Chesapeake-Bai, und durch einen Kanal mit dem Delaware, durch das Susquehanna-Tal und zahlreiche (12) Eisenbahnen aber mit dem Vinnenlande verbunden, ist einer der ersten Hafenplätze der Union, besonders in Brotstoffen, Fleischwaren, Tabak und Petroleum (Schiffs- verkehr 1,6 Mill. Tonnen, Ausfuhr gegen 500 Mill. M.). Sehr bedeutend ist auch seine Austernfischerei sowie seine Industrie in Präserven, Tabak und Maschinen. — Eine kleine Enklave von Maryland bildet der Kolumbia- Distrikt, welcher die Bundeshauptstadt Washington (279 000 E.), am Potomac, enthält. Dieselbe ist außer durch ihre großen Regierungspaläste (Kapitol, Weißes Haus, Schatzamt, Patentamt, Generalpostamt, Ackerbauamt) und durch ihre wissenschaftlichen Anstalten (Kongreßbibliothek, National- museum) nur durch Bücherdruck und als Konsumplatz von wirtschaftlicher Bedeutung. — 3. Virginia. Die Staatshauptstadt Richmond (85 000 E.) an den Fällen des James und am Kopfpunkte der Schiffahrt dieses Flusses,

10. Grundzüge der Handels- und Verkehrsgeographie - S. 342

1902 - Leipzig : Poeschel
342 Nordamerika. als Bankplatz und durch Luxus- und Webindustrie. Veracruz, an einer durch Korallenriffe und künstliche Seedämme geschützten, neuerdings den größten Seeschiffen nahbarer Bucht, und durch zwei Eisenbahnen mit der Hauptstadt verbunden, ist Hauptausfuhrhasen für Metalle, Kaffee, Tabak sowie Haupt- einsuhrhafen für Jndustrieerzeugnisse, Petroleum, Holz, Kohlen; Orizaba und Jalapa Mittelpunkte der ausgedehntesten Kaffee- und Tabakkulturen; Tampico, an der Panuco-Mündung, durch neuerdings hergestellte Hasen- bauten sowie durch seine Eisenbahn nach den bedeutendsten Bergbaurevieren der zweite Haupthafen des Landes, besonders mit starker Erz- und Viehaus- fuhr. M a t a m o r o s, an der Rio-Grande-Mündnng, ist nur kleinen See- schiffen nahbar. — Juarez (Paso del Norte), oberhalb der schauerlichen Cailons dieses Stromes, und Laredo, unterhalb des Canons, sind Grenz- verkehr- und Weinbaustädte; Chihuahua und Monterey (60 000 E.), Mittelpunkte von Hauptviehzucht- und Vergbaugegenden, mit großen Schmelz- werken; Durango (40000 E.), Zacatecas (40000 E.), San Luis Potosi (70 000 E.) und Guanajuato (40 000 E.) Hauptbergbaustädte; Guadalajara (85 000 E.), Queretaro (36000 E.), Leon (50000 E.) und Puebla (92000 E.) große binnenländische Produktenmärkte und In- dustriestädte in Baumwolle, Wolle, Leder (prächtige Sättel!), Metallen und Ton. Pazifische Häfen sind: Guaymas, Mazatlan, San Blas, Aca- puleo und Salina Cruz (Tehuantepec). Der berühmte Soconusco-Kakao- Distrikt, im äußersten Südwesten des Landes, hat als Ausfuhrplätze nur schlechte Reeden. Auf der Halbinsel Jucatan, mit ihrer bedeutenden Sifalhanf- und Holzproduktion, ist Merida (32 000 E.) Hauptmarkt und Mittelpunkt eines kleinen Eisenbahnnetzes; Campeche und Progreso Hauptausfuhr- Häfen. 4. Die (5) mittelamerikanischen Republiken. § 205. Dieselben enthalten zusammen 450 000 qkrn und 3,5 Mill. E. und nehmen das mit Vulkanen besetzte und beiderseits mit schmalen Küstentieslandstreisen besäumte Tafelland zwischen dem Karibischen Meere und Stillen Ozeane ein, das sich südostwärts zur Landenge von Panama verschmälert. Ihre Lage ist für den Weltverkehr sehr günstig, doch fehlt es namentlich im Osten an guten Ankerplätzen. Das Klima ist auf dem Plateau auch für Europäer gesund und begünstigt die Kultur tropischer und halbtropischer Nutz- pflanzen. Tatsächlich erzeugen die Staaten bei den beständigen Staatsumwälzungen und der Trägheit der Bewohner (meist Indianer oder Mischlinge) nur Kaffee in beträchtlicher Menge (70 Mill. kg; Guatemala allein unter hervorragender Anteilnahme deutscher Pflanzer 35 Mill. kg); weniger Kakao, Indigo, Nutzholz, Kautschuk,
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TM Hauptwörter (200)200

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