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1. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 294

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
- 294 und khne Schaffenslust seiner Bewohner nahm das Land auf allen Gebieten einen schnellen und hohen wirtschaftlichen Aufschwung. Whrend in den nrdlichen Staaten besonders Handel und Industrie sich immer reicher entwickelten, blhte in den sdlichen Staaten ein groartiges Plan tagen Wesen. Die Abschaffung der Sklaverei fhrte zu einer Lostrennung der sdlichen Staaten von den nrdlichen; denn während diese die Sklaven fr freie Brger erklrten, behaupteten die Besitzer der groen Plantagen, ohne Sklaven nicht fertig werden zu knnen. Ein Brgerkrieg, der zwischen den Nord- und Sdstaaten ausbrach, endigte mit der Unterwerfung der letztere,: und der Aufhebung der Sklaverei in der ganzen Union; im Jahre 1870 wurde den Negern auch das Stimmrecht zuerkannt. Die Union ist das Land der groen und gewagten Unternehmungen. Auf dem Gebiete der Landwirtschast, des Handels und der Industrie ist es mit Europa in einen gefhrlichen Wettbewerb getreten. Whrend es fr seine reichen natrlichen und knstlichen Erzeugnisse immer neue Absatzgebiete zu gewinnen bestrebt ist, sucht es nach dem Grundsatze Amerika den Amerikanern" (Monroe-Doktrin, so genannt nach dem Prsidenten Monroe, der diesen Grund-satz aufstellte) jeden auslndischen Einflu im eigenen Lande allmhlich ganz unmglich zu machen. $m Kriege mit Spanien (1898) wurden Kuba, Porto riko und die Philippinen mit der Union vereinigt; Kuba erklrte sich 1901 als freie Republik. d) Mexiko. Whrend des nordamerikanischen Brgerkrieges hatte sich die Republik Mexiko, die durch Lostrennung von Spanien entstanden war, in einen monarchischen Staat umgewandelt und den Erzherzog Maxi-milian von sterreich zum Kaiser erhalten; das neue Kaiserreich war durch Napoleon geschaffen und konnte nur durch ihn gehalten werden, was Frank-reich groe Kosten verursachte. Als nach Beendigung des Brgerkrieges die Union Napoleon ntigte, die franzsischen Truppen aus Amerika zurckzuziehen, gewannen die Republikaner in Mexiko die Oberhand. Der Kaiser-Maximilian wurde gefangen genommen, und Napoleon verhinderte es nicht, da er (1867) erschossen wurde. c) Mittel- und Sdamerika. In Mittel- und Sdamerika hatten sich mit der Zeit ebenfalls durch Lostreunuug vom Mutterlande mehrere grere und kleinere Republiken gebildet, die trotz der reichen Natur des Landes infolge der fortwhrenden Brgerkriege keinen oder nur einen geringen wirtschaftlichen Aufschwung nahmen. In Brasilien wurde im Jahre 1889 der Kaiser Pedro vertrieben; er begab sich nach Europa. Das Land wurde in eine Republik umgewandelt. Auch' hier bilden die stetigen Aufstnde ein Hindernis fr die ruhige Entwickelung des Landes. 2. 9tfielt, a) China. Unter den Lndern Asieus schaut das chinesische Reich auf eine lange und reiche Vergangenheit zurck, und schon frhzeitig standen seine Bewohner auf einer beachtenswerten Stufe der Kultur. Bereits im 16. Jahrhundert gelang es den Jesuiten, das Christentum dort einzu-fhren, doch hatten die Christen bei beut starken Fremdenha der Chinesen in blutigen Verfolgungen viel zu leiden.

2. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 205

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
205 6. Landwirtschaft, Handel und Verkehr. Nachdem die Erb-Untertnigkeit aufgehoben war, begann sich die Landwirtschaft allmhlich zu heben. Bei dem jetzt freien Bauer zeigte sich eine groe Tatkraft und ein rhriger Unternehmungsgeist. Der Ackerbau und die Viehzucht wurden rationell (verstndig) betrieben; die Naturwissenschaft, besonders die Chemie, wu^rde^ fr die Lahwirtschaft verwertet, der Fruchtwechsel und die Drainage fanden ugang, der allgemeine Kartoffelbau und der Zuckerrbenbau brachten lohnenden Gewinn. Handel und Verkehr hoben sich durch den von Preußen ge= schaffenen Preuisch-deutschen Zollverein ganz bedeutend. Jeder deutsche Staat bildete bisher ein eigenes Zollgebiet. Innerhalb des Bundesgebietes mute deshalb eine Ware so ost verzollt werden, als sie die Grenze eines Bundesstaates berschritt. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Ware. Dazu kam noch, da viele englische Waren zollfrei ins Land kamen und den Markt berschwemmten. Zur Vereinfachung des Handels und zum Schutze der deutschen Industrie gegen-ber der englischen und sranzsifcheu grndete der König den Prenisch-deutschen Zollverein. Zwischen den zum Vereine gehrigen Staaten im Laufe der Jahre traten fast alle deutschen Lnder bei - herrschte von nun ab Zollsreiheit. Sollten auslndische Waren in einen dieser Staaten eingefhrt werden, so muten sie verzollt werden. Die Zlle (Finanzzlle) flssen in eine gemeinsame Kasse und wurden an die einzelnen Staaten im Verhltnisse ihrer Einwohner verteilt. Gro waren die Vorteile, welche der Zollverein brachte. Ein besserer Absatz der deutschen Waren wurde erzielt, die Einnahmen der einzelnen Staaten mehrten sich, in Mnzen. Maen und Gewichten wurde eine grere bereinstimmung angebahnt, und was das Wichtigste war: die Deutschen lernten sich als ein Ganzes shlen; denn der Zollverein legte bereits den Grund zur spteren Einigung Deutschlands unter Preuens Fhrung. Preußen bernimmt jetzt die positive Politik Deutschlands, sterreich behlt nur die.sormelle Leitung;" so uerte sich damals ein sterreichischer Staats- mann der den Zollverein.1) ) berall baute man neue Chausseen, das Po st wesen erhielt manche Verbesserungen, und die Dampskrast wurde in den Dienst von Handel und Verkehr gestellt. 1816 fuhr das erste Dampsschiss ans dem Rheine, 1885 wurde die erste deutsche Eisenbahn zwischen Frth und Nrnberg dem Betriebe bergeben, 1838 Berlin mit Potsdam durch eine Eisenbahn verbunden. ') Erg. Nr. 31.

3. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 292

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
_ 292 _ die verblendete Anarchisten auf den Fürsten gemacht haben, glcklich ent-gangen. Dem letzten verruchten Anschlage, der kurz nach der kirchlichen Trauung gemacht wurde, ist der König samt seiner jungen Gemahlin nur wie durch ein Wunder entgangen. Im Kriege mit den Vereinigten Staaten von Amerika, der infolge eines Ausstandes auf der Insel Euba seinen Anfang nahm, verlor Spanien den Rest seiner ehemaligen so reichen Besitzungen in Amerika, nmlich Kuba und Portoriko, ferner in Asien die Philippinen. Die Pal au-In s e I n, tue Karolinen und Marianen trat es gegen eine Gelbentschcibigung an das Deutsche Reich ab. xstrtlicn. Die Schaffung des italienischen Einheitsstaates ( ?. 22r) wurde dadurch gefrdert, da Toskana, Parma. Modena und ein Teil des Kirchenstaates sich Sardinien anschlssen. Als dann durch den Frei-scharenfhrer Garibaldi Sizilien und Neapel unter die sardinische Herrschast kamen, infolge des Krieges von 1866* Venedig an Italien siel ^ und nachdem die franzsischen Truppen im Jahre 1870 aus Rom zurckgezogen waren, auch der Kirchenstaat und seine Hauptstadt erobert wurden, war die Einigung Italiens vollzogen. Viktor Emanuel verlegte seine Residenz erst von Turin nach Florenz, hierauf in den Qnirinal zu Rom. Ihm folgte sein Sohn Humbert im Jahre 1878, der sich, wie sein Vater, an sterreich und Deutschland anschlo und dem Dreibunde" beitrat. Als er im Jahre 1900 durch den Dolch eines Anarchisten fiel, folgte ihm sein Sohn als König Viktor Emanuel Ii. Italien leidet unter traurigen wirtschaftlichen Verhltnissen, weshalb viele Bewohner.das Land verlassen, um anderswo als Hndler oder Arbeiter in Bergwerken und Fabriken ihr Brot zu verdienen. Der Papst blieb souverner Fürst und behielt den Leoninischen Stadtteil mit dem Vatikan und der Peterskirche; die ihm angebotene Rente wies er zurck. Auf Papst Pius Ix. folgte im Jahre 1878 Papst Leo Xiii., ein friedliebender, weifer und hochgebildeter Kirchen frst, der der Frderung der Wissenschaften seine volle Untersttzung lieh, und unter dem die Macht und das Ansehen des Papsttums eine ungeahnte Hhe erreichte. Im Jahre 1903 bestieg Pius X. den ppstlichen Stuhl, der mit klarem Blick itnb sicherer Hand^im Geiste seines Vorgngers da Steuerruder des Schiff-leins Petri durch die Wogen lenkt, die es von manchen Seiten bedrohen. 6. Rußland. Nachdem der Krimkrieg (S. 22r>) dem Streben Rulands, seinen Besitzstand in Europa zu erweitern, ein Ende gefetzt hatte, begann die russische Regierung, das Land im Innern zu heben. Die Leib-eigenschast wrbe aufgehoben, Inbnstrie und Hau bei gesrbert, neue Verkehrsweg e geschaffen und fr die Grnbung von Schulen Sorge getragen. Die groe sibirische Eisenbahn verbindet Petersburg mit den Hsen des Stillen Ozeans. Nach Sden und Osten sucht. Rußland seine Grenzen in Asien immer weiter vorzuschieben. Dem Zaren Alexander I., der sich in erfolgreicher Weise an den Befreiungskriegen beteiligte, folgte Nikolaus L, unter dem der Krimkrieg stattfand. An seine Stelle trat sein Sohn Alexander Il (18551881), ein hochherzig angelegter Fürst, der die Leibeigenschaft

4. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 155

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
der verschiedene Erleichterungen int Handel und Verkehr. Auf den Hansa-tagen wurde ferner, wenn friedliche Vorstellungen und ernste Drohungen nicht zum Ziele fhrten, der Krieg b eschlo ssen. Mitglieder, die sich den ge-faten Beschlssen nicht fgten, wurden ans dem Bnnde ausgeschlossen oder berhmifet". Al)re Wedentimg. Bis zum Ausgange des Mittelalters lag der gesamte Welthandel in den Hnden der Hanseaten, und gerade iu der Zeit, als Deutschlaud. durch Parteien im Innern zerissen, fast ohnmchtig darnieder-lag, hat die Hansa gezeigt, was deutsche Einigkeit, Kraft und Tchtigkeit zu leisten imstnde sind. Wohin die hanseatischen Kaufleute mit ihren Schiffen kamen, dorthin brachten sie deutsche Gesit-t u n g it 11 b Bildung; dem geschftigen Kaufmann folgte der o p f e r mutige Priester, um den heidnischen Bewohnern in den neu erschlossenen Gegenden den christlichen Glauben zu verknden; fleiige und geschickte Hand-werker halfen die Kontore einrichten, und durch Eifer und Tchtig-feit brachten es manche in der Fremde, die ihnen zur zweiten Heimat wurde, zu Reichtum und Ansehen. Das deutsche Brgertum erstarkte, die ffentliche Ordnung und der Verkehr auf den Straen wurde gesichert, ans Stadt recht und Verwaltung bte die Hansa einen vorteilhaften Einflu aus. Zeugen des groen Reichtums der Hansastdte sind noch heute tue prchtigen Kirchen und stolze Rathuser. Ayr Wcrfal!'. Allmhlich begann aber auch die Macht der Hansa zu sinken. Ihre Mitglieder wrben untereinander nneins, die Macht der deutschen Lan d es fr steit, die einen politischen Bund wie die Hansa nicht neben sich dulden konnten, wurde grer, und die nrdlichen Staaten Europas entwickelten sich zu grerer S elbst u d igke it und Kraft. Nowgorod wurde von den Russen erobert, der Stahlhos in London geschlossen, und eingegangene Vertrge galten nicht mehr fr binbeiib. Die reichen Herings-' zge wandten sich von der Kste Schonens nach andern Meeresteilen, Eng-land und Holland rissen den Handel ans der Nord- und Ostsee au sich, und als infolge der Eroberung Eon stantin opels der venetianische Zwischenhandel verfiel und nach der Entdeckung Amerikas der Handel neue Wege einschlug, trat eine Stadt nach der andern aus dem Bunde / Zu den genannten Ursachen kam noch der Kampf mit Iben Fürsten, sowie Unruhen im Reiche, besonders infolge des Dreiigjhrigen Krieges. Auf dem letzten Hansatage zu Lbeck im Jahre 1630, an dem sich nur noch sechs Städte beteiligten, erneuerten Hamburg, Lbeck und Bremen den alten Bund. In diesen Stdten haben sich bis auf unsere Tage am lebendigsten die alten berlieferungen an die Macht und den Ruhm des mchtigsten der deutschen Stdtebnduisse erhalten, und bei dem Aufschwnge des deutschen Auenhandels in der neuen Zeit blhen die alten Hansastdte zu neuem Glnze empor.

5. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 112

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
(Seinem Vetter, dem Sohne Konrads Iii., gab er das Herzog-tum Schwaben, seinem Jugendfreund Heinrich dem Lwen besttigte er den Besitz Sachsens und verlieh ihm das Herzogtum Bayern, um an dem mchtigen Fürsten eine krftige Hilfe zu gewinnen. Dem bis-herigen Inhaber dieses Herzogtums gab er die Markgrafschaft fter-reich, die er zum erblichen Herzogtum erhob, das sich zuerst zu einer unabhngigen Territorialmacht entwickelte. 2. Seine Zge nach Italien.^. Der Kaiser im Vorteil. Die lombardischen Städte waren während der Kreuzzge krftig empor-geblht und hatten sich bei den Streitigkeiten in Deutschland der Oberhoheit des Kaisers entzogen. Besonders war Mailand durch seinen bedeutenden Handel und seine lebhafte Gewerbttigkeit reich und mchtig geworden und betrachtete sich den benachbarten Stdten gegenber als deren Beherrscherin. ^Mit einem kleinen Heere zog Friedrich (1154) nach Italien und empfing zu Pavia die lombardische Knigskrone; doch gegen das mchtige Mailand vermochte er nichts auszurichten. Er erklrte die Stadt in die Reichsacht und ging nach 91 om, wo er mit der Kaiserkrone geschmckt wurde. Auf einem zweiten Znge nach Italien (115 <2) wurde Mailand belagert und durch Hunger gezwungen, sich zu ergeben; Friedrich gewhrte der stolzen Stadt Verzeihung. In der^ronkatischen Ebene wurde-dann ein Reichstag abgehalten, auf dem von Nechtsgelehrten^die Rechte des Kaisers nach rmischem Rechte festgesetzt wurden. Demgem wurde < der Kaiser den rmischen Imperatoren gleichgestellt und der Wille de^K aisers als Gesetz erklrt. Dem Kaiser wurde zugestanden, unker Zustimmung des Volkes in allen Stdten kaiserliche Statthalter oder Podostas einzusetzen; ihm wurden alle Regalien zugesprochen; es wurde verboten, sich selbst Recht zu ver-fchaffen oder die greren Lehen zu teilen. Als Mailand sich diesen Beschlssen nicht fgen wollte und die kaiserlichen Beamten vertrieb, wurde es von neuem in die Acht erklrt, erobert und zerstrt (1102); feine Bewohner erhielten die Weisung, sich anderswo anzusiedeln. Der Kaiser war wieder Herr der Lom-bardei. ') 1). Der Kaiser im Nachteil. Inzwischen hatte in Rom eine neue Papstwahl stattgefunden, bei der die grere Anzahl der Kardinle ') Die Gebeine der hl. drei Könige wurden damals von Mailand nach Cln gebracht, wo sie noch heute gezeigt werden.

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 154

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 154 Aus Bergen brachten ihre reichbeladenen Schiffe Holz und Metalle, aus Rußland Pelze und Leder, aus London hauptschlich Wolle, und auch der ganze Heringsfang bei Schonen lag in ihren Hnden. Auf den groen Mrkten in Flandern kauften sie franzsische Weine, die herrlichen Kunsterzeugnisse der gewerbreichen Städte Italiens und die feinen Gewebe und kostbaren Schmucksachen des Orients. Ihre Wacht nach auen. Eine Hauptaufgabe erblickte die Hansa darin, ihre Mitglieder und deren Warensendungen gegen freche Ruber zu schtzen. Den Wegelagerern und Raubrittern trat sie mit bewaffneter Hand erfolgreich entgegen, das Meer suberte sie von khnen Seerubern und legte besonders auf der Ostsee deu Vitalienbrdern, die unter dem Wahlspruche: Gottes Freund und aller Welt Feind!" frchterlich gegen die Hanseaten wteten, ihr unsauberes Handwerk. Als diese in die Nordsee flohen und auch hier wie frher in der Ostsee ihre Rubereien trieben, zog der Hamburger Brger Simon von Utrecht gegen sie, berfiel ihre Flotte bei Helgoland und nahm ihren Anfhrer Klaus Strtebecker gefangen; mit 70 Genossen wurde er zu Hamburg auf dem Grasbrook enthauptet. Mit auswrtigen Staaten schloffen die Hanseaten Bndnisse und Handelsvertrge, und wenn die eingegangenen Verpflichtungen nicht ge-halten wurden, dann wuten sie selbst Könige durch Gewalt zu zwingen, die vertragsmigen Freiheiten anzuerkennen. Den König von Norwegen brachten sie dadurch, da sie die Einfuhr von Getreide abschnitten, wodnrch im Lande eine Hungersnot auszubrechen drohte, zur Anerkennung der ver-brieften Rechte; gegen den König Waldemar von Dnemark schickte die Hansa eine mchtige Flotte, eroberte und zerstrte Kopenhagen, und die dnischen Stnde muten fnfzehn Jahre auf deu Besitz der Kste von Schonen verzichten, sich auerdem verpflichten, ohne Einwilligung der Hansa keinen König zu whlen. Auch England und Frankreich muten fhlen, zu welch gewaltiger Macht die Hansa sich entwickelt hatte Die G el d Wirtschaft nahm einen groartigen Aufschwung, und im Verkehr mit den italienischen Kaufleuten wurden die Hanseaten mit dem Wechselgeschft bekannt. Zkre Mackt nach innen. Ein so lockerer Bund die Hansa anfangs war, so fest waren spter all ihre Glieder miteinander verknpft. Sie bildete einen Staat im Staate, und das weite Gebiet, das sie umsate, war in vier Qnar-tiere eingeteilt, das westflische mit dem Vorort Cln, das wendische mit Lbeck, das schsische mit Braunschweig, das im 15. Jahrhundert ftatt des g otlndischen mit Wisbh eingerichtet wurde, und das preuische mit Dan zig. Alle Glieder waren zur Beobachtung einer besonderen Ver-sassuug verpflichtet, und auf den groen Hansatagen, die unter dem Vor-sitze des Brgermeisters zu Lbeck alle drei Jahre stattfanden, wurden die Angelegenheiten des Bundes besprochen und geordnet. Hier erschienen die Abgesandten fremder Fürsten und Staaten, um Bndnisse zu schlieen und Handelsvertrge zu vereinbaren, hier wurde der Gleichheit in Mn-zen und Maen verhandelt, hier wurden die Beitrge der Städte frdie gemeinsame Kasse fest gesetzt, hier wurde auch beraten, wie sich die Besitzer eines gestrandeten Schiffes oder eines auf schlechtem Wegen versunkeneu Wagens gegen das Strand- und Grundrecht schtzen knnten, endlich

7. Geschichte des preußischen Staates - S. 123

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 123 — zu heben. Bei dem jetzt freien Bauer zeigte sich eine große Thatkraft nnb ein rühriger Unternehmungsgeist. Der Ackerbau und die Viehzucht wurdcn jetzt rationell betrieben; die Naturwissenschaft, besonders die Chemie wurde für die Landwirtschaft verwertet, die Fruchtwechselwirtschaft und die Draiuage faudeu Eingang, der Zuckerrübenbau brachte lohnenden Gewinn. — Handel und Verkehr hoben sich durch den von Preußen geschaffenen preußisch-deutschen Zollverein gauz bedeutend. Jeder deutsche Staat bildete bisher ein eigenes Zollgebiet. Innerhalb des Bundesgebietes mußte deshalb eine Ware so oft verzollt werden, als sie die Grenze eines Bundesstaates überschritt. Das erschwerte den Handel und verteuerte die Ware. Dazu kam noch, daß viele englische Waren zollfrei ins Land kamen und den Markt überschwemmten. Zur Vereinfachung des Handels und zum Schutze der deutschen Industrie gegenüber der englischen und französischen gründete der König den preußisch-deutschen Zollverein. Zwischen den zum Vereine gehörigen Staaten — im Lause der Jahre traten fast alle deutschen Länder bei — herrschte von nun ab Zollfreiheit; nur für Bier und Branntwein mußte eine „Übergangsabgabe" entrichtet werdeu. Sollten fremde Waren in einen dieser Staaten eingeführt werden, so mußten sie verzollt werden. Die Zölle flössen in eine gemeinsame Kasse und wurden mt die einzelnen Staaten im Verhältnisse ihrer Einwohner verteilt. Überall baute man neue Chausseeu, das Po st wesen erhielt manche Verbesserungen, und die Dampfkraft wurde in den Dienst von Handel und Verkehr gestellt. 1816 fuhr das erste Dampfschiff ans dem Rheine, 1838 wurde Berlin mit Potsdam dnrch eine Eisenbahn verbunden. Groß waren die Vorteile, welche der Zollverein brachte. Ein besserer Absatz der deutschen Waren wurde erzielt, die Einnahmen der einzelnen Staaten mehrten sich, in Münzen, Maßen und Gewichte,: wurde eine größere Übereinstimmung angebahnt, und was das Wichtigste mit war: die Deutschen lernten sich als ein Ganzes sühlen; denn der Zollverein legte bereits den Grund zur späteren Einigung Deutschlands unter Preußens Führung. „Preußen übernimmt jetzt die positive Politik Deutschlands. Österreich behält nur die formelle Leitung"; so äußerte sich damals ein österreichischer Staatsmann über den Zollverein.x) Viii. Das Lebensende des Königs. _ Im Frühlinge des Jahres 1840 begann der König, der sich bis in sein hohes Alter einer guten Gesundheit erfreute, zu kränkeln; es stellte sich ein bedenklicher Husten ein, zu dem sich später Brustkrämpse *) Erg. Nr. 31.

8. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

9. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

10. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 259

1836 - Eisleben : Reichardt
J. Nordamerika. §59 ljches und vieles Eisen, desgleichen Blei in großer Men- ge, Steinkohlen, Salpeter, Salz. Auch hat man edle Metalle, besonders Gold, entdeckt. Daß es überdies noch viele andere schätzbare Mineralien, die in dem nörd- lichen Amerika einheimischen wilden Landthiere und Ge- flügel nebst vielerlei nutzbaren Bäumen (worunter der Zuckerahorn, Wachs- und Storaxbäume) und andern Gewächsen giebt, versteht sich von selbst. In den süd- lichen Gegenden hat man außer Reiß und Baumwolle, auch Zuckerrohr, Indigo, edle Südfrüchte, Ananas, Vams. Die Bevölkerung dieses großen Landes ist ge- ring und beläuft sich auf 13 Millionen, wovon der größte Theil Europäer von fast allen Nationen, beson- ders Britten und Deutsche sind. Nach diesen kommen die Neger, welche als Sklaven hieher gebracht worden sind, und theils frei, theils noch in Sklaverei leben. Am geringsten ist die Zahl der Eingebornen oder der Indianer, welche größtentheils in das Innere gewichen sind, wo sie nomadisch und unter eigenen Oberhäuptern leben; doch giebt es auch in einigen Gegenden dieser Staaten Indianerstämme, die sich zu einer Art von Kul- tur erhoben und das Christenthum angenommen haben, worunter sich vorzüglich die Tscherokesen auszeichnen. Es herrscht gänzliche Neligionsfreiheit und man findet Christen von allen Partheien, Juden und unter den In, dianern meistens Heiden. Von den Sprachen ist am stärksten die Englische verbreitet. Die Hauptbeschäftigung der Einwohner ist die Landwirthschaft, nur mir dem Unterschiede, daß in den südlichen Gegenden die Land- wirthschaft mehr auf Gewinnung von Tabak, Baum, wolle und Zucker geht. Zugleich werden eine lebhafte Industrie und ein blühender Handel, vorzüglich zur See, unterhalten. Ueberhauvt machen Ackerbau, Industrie und Schifffahrt mit jedem Jahre größere Fortschritte, so wie es auch nicht an niedern und höhern Unterrichts- Anstalten fehlt; so daß diese Staaten für die blühend- sten und gebildesten der neuen Welt zu halten sind. Sie bestehen jetzt aus 24 republikanischen Staaten, die sich zusammen zu Einem Bundesstaat, an dessen Spitze ein Präsident steht, verbunden haben, wozu noch der Bun- desdisirikt Columbia, 3 ordentlich eingerichtete Gebiete 17 *
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