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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 27

1850 - Berlin : Heymann
27 Meer. Vor seiner Mündung in den atlantischen Ocean durch- bricht er ein äußerst wildes Gebirgsland, das den Abfall des Hochlandes zur Küste bildet. Im Süden begrenzt das Nieu- weveldgebirge das Hochland, die Normaldirection dieses Zuges streicht von Westen nach Osten, mit ihm ziehen mehrere Gebirgsglieder im Parallelismus; die höchsten Punkte erreichen kaum die Höhe von 10,000'. Die westliche und nordwest- liche Fortsetzung des Nieuweveldgebirges bilden die Rogge- veldberge, welche mit einer plötzlichen Senkung ohne Rand- gebirge zu der vorgelagerten Stufenebene abfallen, auch der Abfall des östlichen Flügels zur Niederung ist steil und plötzlich. Die zweite Terrasse ist die Karroebene im Süden der vorigen, am Südabfall der Kette des Nieuweveldge- birges und der Schneeberge. Ihre Breite beträgt 20 — 30 geogr. M., die mittlere Erhebung ihres Scheitels etwa 3000'. Sie scheidet die Küftenterrasse vom Hochlande. Eine harte, durch den Prozeß der Orydation rothgefärbte Thonerde constituirt die Natur der Karroebene, daher das Zurücktreten des Humus- bodens der ganzen Landschaft den Charakter einer öden wasser- losen Wüste giebt. Nur an einzelnen, durch Quellen und Fluß- läufe begünstigten Stellen entwickelt sich Fruchtbarkeit, dagegen sind diese fließenden Gewässer nur äußerst sparsam vertheilt, und ihre Wasserfülle versiegt während des Treckenklimas. Hoch- waldungen fehlen fast ganz, nur Buschholz und niedriges Gestrüppe von Mimosen und Akazien-Arten durchzieht in grünen Linien die einförmige Wüste. Die Grenze der Karro gegen die Küstenterrasse bilden mehrere Parallelketten, die nach der Seeseite hin steil abfallende Randgebirge bilden. Die westliche Ablheiluug dieser Gebirgs- kette beginnt im Süden des Orangereviers mit den Kami es- bergen, welche in einer unmittelbaren Senkung zur Küste ab- fallen, und dann in vorherrschender Südrichtung sich bis zur Falsebai erstrecken. Bonder Falsebai setzt sich der Zug, unter der Benennung derz warten berge in einer Längenerstreckung von 80 — 100 M., mit Steilabfällen zu dem 7 M. breiten Küstengrunde bis zu der Algoabai fort, wo der Sonn- tagsfluß seine Mündung erreicht. Hier hört die Bildung der Gebirgsketten auf, und die Hochebene der Karro senkt sich ohne vorgelagerten Gebirgssaum allmälig und unmittelbar

4. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 93

1850 - Berlin : Heymann
93 Himalajakette abfallett mit den Wechseln aller Vegetations- formen ; von dem Tropenclima der Citronen und Orangen, höher hinaus den Cedern, Laub- und Nadelholzwaldungen bis zu den Moosen und Kryptogamen der Polarzone. Spärlicher entwickelt erscheint der nördliche Abfall gegen die innere centrale Hochfläche. Im Parallelismus mit der Strei- chungslinie der Hauptkette erhebt sich über demselben der Hoch- rücken des K a i l a s, in der Direction von S. O. gegen N. W. Seinem nordöstlichen Fuß entströmt der Indus, dem süd- westlichen Abfall der Sutlutsch. Im Norden des Kallas steigt über der Scheitelfläche der tibetanischen Ebene das Karakorumgebirge an, das auf seiner südwestlichen Seite mit dem Bolor Tagh zusammenhängt. Von dieser Gebirgs- verknotung verzweigt sich nach der innern Seite des Hoch- landes als Scheiderücken Hochtibets und der Tartarei das Küenlüngebirge, dessen noch unerforschte Streichungs- linie sich wahrscheinlich bis über die Quellen des Jantsekiang fortsetzt. In der Richtung gegen Ost-Tibet steht das Kara- korumgebirge mit dem Kentaissegebirge in Verbindung, einer Kette von Schneegipfeln, die im Norden des Brama- putra bis zum See Tengri Noor zieht, dessen Spiegel unmittelbar den Nordfuß des Bergrückens berührt. Am Südsuß des Kailas, auf der Grenze der Alpen- landschaft und der Plateaubildung, liegen die beiden durch einen periodischen Flußlauf verbundenen Seen Manas- Sarowar und Rawan-Rhad, in einer grasreichen, rings von Steilwänden eingeschlossenen Ebene, mit vielen dem Lamacultus geweihten Tempeln, in einem äußerst milden Clima, die heiligste Stelle des Himalaja, daher der Wall- fahrtsort braminischer und buddhistischer Büßer. Das tibetanische Hochland, das den ganzen Nord- saum des Himalajasystems umlagert, ist die erhabenste Plateaufläche unserer Planetenrinde. Sein Scheitel steigt zu 13—14,000' M. H. an, daher in dieser Landschaft, ob- gleich durch den 30. Parallel N. Br. geschnitten, ein unge- wöhnlich rauhes Clima vorherrscht. Die Tibetaner sind ein Volk tartarischen Ursprungs, im Unterschiede von den am Südfuß des Himalaja verbreiteten Hindus; ein patriarchali- sches Hirtenvolk, das in unzählige kleine Ortschaften zerstreut, die Grenze des Plateaus nie überschreitet. Der Lamacultus,

5. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 99

1850 - Berlin : Heymann
99 Namen des Elbrus weiter westwärts, sein Culminations- punkt, der Vulcankegel des Demavend hat 13,000'M.h. Der ganze nördliche Steilabfall des Elbrus gegen das cas- pische Meer ist mit dichten Hochwaldungen bedeckt, welche nur eine schmale sumpfige Strandküste zurücklassen. Die Berglandschaftim Westendes Demavend, das Asserbidjan der Perser, ein fruchtbares, wiesenreiches, bewaldetes, reich bewässertes Weideland, mit den salzigen Gebirgsseen Urmia und Wan, deren Spiegel sich zu der bedeutenden Meeres- höhe von 4—5000' erhebt, bildet den Uebergang von Iran zu dem armenischen Plateau. Der Südrand besteht aus einer Reihe parallel strei- chender Bergzüge von geringer absoluter Höhe, die in mehreren Terrassenabftufungen gegen das Meer abfallen. So weit der persische Meerbusen reicht, zieht sich ein schmaler Flachstrand hin, der sich westwärts zur syrisch-arabischen Wüste fortsetzt. Auf der ganzen Längenerstreckung des Küsten- gürtels zwischen der Indus- und Euphratmündung ergießt sich kein einziger größerer Küstenstrom, überall zeigt sich die wasserarme Natur des Hochlandes. Die Uferstrecke von der Jndusmündung bis zur Straße von Ormus ist eine fast unzugängliche, wenig bekannte Steilküste, das Land der Biludschen und anderer räuberischer Gebirgsvölker; im Westen von Ormus beginnt die Küstenlandschaft Germasir, ein schmales sandiges Gestadeland, das den persischen Golf in seiner ganzen Länge in einer Ausdehnung von 200 Meilen mit einer Breitendimension von nur wenigen Stunden be- gleitet. Mangel an Bewässerung und Vegetationsarmuth charakterisiren diesen Küstenstrich, der von Arabern bewohnt ist, die mit der Lebensweise ihres heimathlichen Bodens auch die vorzugsweise über heiße Strandgegenden verbreitete Dattelpalme auf dieses unwirthliche Litoral übersiedelten. Der ganze Küstengürtel scheint ein trocken gelegter Flachstrand zu sein. Zwei Hauptpassagen führen als Handelswege aus der Niederung zum Hochlande, die erste von Bender Abassi nach Kerman, die zweite von A dusch er durch das Ter- rassenland von F arsisi an nach Schi ras. Der Hafen Abuscher ist der Eingangsport des indobrittischen Handels nach dem inner» Persien. Schiras liegt in der Mitte eines äußerst fruchtbaren Hochthals, umgeben von der üppigsten 7*

6. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 143

1850 - Berlin : Heymann
143 Massen, so wie mit Lehmlagern überdeckt an den Ufern der Gebirgswasser auf weiten Flächen, die bis über den Altai hinausreichen. Den Uebergang des Mittlern zum südlichen Ural bildet ein zu mehreren Gipfeln von etwa 4000' Durch- schnittshöhe ansteigender Gebirgsdistrikt, als dessen erhabenste Punkte wir den Taganai und Jrmel Tau bezeichnen. Eine weit verbreitete, durch die mannigfaltigsten Holzgattun- gen, die Linde, Buche, Ulme, Eberesche, Ahorn bereicherte Waldbedeckung, die über 9/10 der Oberfläche ausfüllt, charak- terisirt die Natur des südlichen Ural, ganz im Gegensatz des nördlichen, auf dem nur Krüppelholz und an tiefern Stellen in sparsamer Verbreitung der Lerchenbaum, die Birke und Kiefer gedeihen. Die Längenthäler des Uralflußes und der Sakmara spalten die südliche Abtheilung des Ural- systems in drei Hauptketten, deren kühle, gras- und baum- reiche Abhänge in der heißern Jahreszeit von den auf der kirgisischen Steppe angesiedelten Baschkirenhorden durch- streift werden. ir,:rnm Nach seiner geognostischen Struktur zerfällt der Ural in eine mittlere, der Urformation angehörende Granit- und Gneißmasse, mit nach beiden Seiten vorgelagerten, eben- falls durch plutonische Entstehung hervorgetretenen jüngern Bildungen. Gegen die asiatische Seite sind es Schiefer- massen, durch die begleitenden Längenthäler der Gebirgswasser von der Hauptmasse getrennt, und von Querspalten durch- brochen, durch welche die wilden Gebirgswasser des Jset, der Tura, der Tawda ihren Abfluß zu dem großen Stromsystem des Ob gewinnen. Nach der europäischen Seite lehnen sich der Centralkette mächtige Kalk- und Sand- steinmassen an, welche, die eine die andere überdeckend, einen breiten Vorgürtel gegen die sarmatische Ebene bilden, mit den Durchbruchsthälern der ihren Erguß zum Wolgasystem gewinnenden Wasser der Bjelaja, Ufa, Czussowaja. Wir übergehen den Kaukasus als ein dem asiatischen Erdtheil angehörendes Gebirgssystem, ebenso die Karpathen, die bei der Betrachtung des südwestlichen Hochlandes ihre Stelle finden, und gehen zu der sarmatischen Ebene über. .rjmifim a ■ . t, ,":2 .vhn

7. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 218

1850 - Berlin : Heymann
218 Ausbreitung die Gehänge der Bergrücken überzieht, und durch nur spärlich auftretende Gras- und Ackerflächen unter- brochen wird. Auch die Erscheinung eines durch das Auf- treten einer dichtgedrängten Population hervorgerufenen Culturlebens, tritt bei der Jsolirung der nur spärlichen Gebirgsbevölkerung in zerstreuten, nur hier und da über den Berglehnen sich erhebenden Hütten (Bauden) fast gänz- lich zurück. Der dritte Vegetationsgürtel beginnt mit der Grenze der Waldzone, die nirgends über 3600' ansteigt. Hier fängt die Zone des Krummholzes an, die aber ebenfalls nicht zu den höchsten Regionen des Berglandes sich erhebt, und äußerst öde, unwirthliche, mit momentaner Schneebedeckung überlagerte Flächen erfüllt. Die bedeutendste Erhebungsmasse des Riesengebirges concentrirt sich in dem östlichen Theile desselben, der west- liche, auch mit der Benennung Jsergebirge bezeichnet, steht dem östlichen an Höhe nach. Der Scheitelrücken des Hauptkamms, das eigentliche Riesengebirge, ragt in seinen Gipfeln über 4000' empor, es erreicht sogar in der Schnee- oder Riesenkoppe, dem Culminationöpunkt des gesamm- ten norddeutschen Berglandes, die bedeutende Höhe von 4950', dieser östlich erhebt sich die schwarze Koppe zu 4300' über dem Meeresspiegel, im Westen die Sturm- haube zu 4000'. Steilheit, Zerrissenheit und Zerklüftung der Massen, daher schwere Zugänglichkeit, charakterisiren den ganzen Zug des Riesengebirges. Gegen die äußere Seite fällt der Hauptkamm mit einer steilen Böschung mit vielen Felseinstürzen zu den nördlichen Vorbergen ab, gegen die innere zu einem tief eingefurchten Thalspalt, dessen Sohle gegen Süden durch einen dem Hauplkamm parallel streichenden, 4000' hohen Gebirgsrücken umschlossen wird. Der vielfach zerklüftete Absturz des Haupt- kammes zu dieser Steilsenkung hat den Namen der sieben Gründe. Das dadurch gebildete Längenthal wird im Osten wie im Westen durch zwei Hochflächen, die Elbwiese und die weiße Wiese begrenzt, welche die Verbindungs- rücken der dasselbe einschließenden Parallelketten bilden. Ihrer innern Böschung entströmen die Elbquelle und das Weiß- wasser, die zum Hauptstrom vereinigt, ihren Eintritt in

8. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 239

1850 - Berlin : Heymann
239 hat die Loire eine nordwestliche Richtung. Nor Orleans beginnt die westliche Direction des Stroms, der von Süden den C h e r, I n d r e, die V i e n n e aufnimmt, von Norden unter- halb Angers die mit der Sarthe und dem Loir verstärkte Majenne; Blois, Amboise, Tours, Seaumur berührt, bei Nantes durch die Wirkung der Fluch Seeschiffen zugänglich ist, und mit einem breiten inselreichen, nur durch Sand- und Schuttablagerungen verflachten Bette unterhalb Pain- boeuf in einer flachen sumpfigen Strandgegend in den bis- cayschen Golf mündet. Künstliche Schifffahrtslinien der Loire sind: Der Seitenkanal der Loire, der in einer Länge von 24 Meilen zur Vermeidung des niedern Wasserstandes des Stroms das linke Ufer desselben von Digoin bis Cha- tillon begleitet; der Kanal du Centre zwischen Digoin und Chalons sur Saone zur Verbindung der Loire und Rhone; der zum Cher ausmündende Berry-Kanal; die Kanäle von Briare und Orleans, beide ver- einigen sich bei Montargis zum Kanal von Loing, der als Seitenkanal des gleichbenannten Stroms im Osten von Fontainebleau zur Seine führt; der Kanal von Brest, eine äußerst wichtige Schiff- fahrtslinie, die zur Vermeidung der gefahrvollen Küsten- schifffahrt von Nantes aus zur Vilaine und in ihrer weitern Fortsetzung zum Busen von Brest führt. Die landschaftliche Natur des Terrains innerhalb des Stromgebiets der Loire entwickelt den Charakter einer frucht- baren wohlangebauten wellenförmigen, zu einer nur äußerst geringen Erhebung ansteigenden Hügelfläche, von den sanft geneigten Thallchnen der durch Anpflanzungen, Getreide- felder und reich bevölkerte Wohnplätze belebten Flußniede- rungen durchschnitten. Contrastirend erscheint dagegen die öde Einförmigkeit sporadisch hervortretender Landstriche, über deren kahlem waldlosem Scheitel höchstens niedriges Ge- strüpp die Stelle stämmigen Baumwuchses vertritt. In der Annäherung gegen den Küstensaum des Kanal la Manche in den Landschaften Normandie und Bretagne erhebt sich eine langgestreckte felsartige Hochfläche, die mit dem etwa 600' hohen Plateau von Orleans beginnt

9. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 255

1850 - Berlin : Heymann
255 zeichnet werden kann. Im Osten der Weichselniederung geht die germanische Tiefebene, wenngleich auch hier noch die deutsche Bevölkerung in den baltischen Küstenländern sogar bis über den Niemen und die Düna fortschreitet, in das große sarmatische, den ganzen Osten erfüllende Tiefland über, von dem es jedoch in seinen Bewässerungsverhaltnissen, der Plastik und Cultur seines Bodens, wie in der Ent- wickelung seines Nölkerlebens wesentlich unterschieden ist. Drei größere durch natürliche und künstliche Communikations- wege zu einem großen Wassernetz verbundene Stromsysteme, die Weser, Elbe und Oder durchziehen den ebenen, nur durch zwei gegen Osten streichende, mäßig aufsteigende Bo- denanschwellungen erhöhten Scheitel derselbeit. Der nördliche Höhenzug beginnt im Osten der die Nordsee zwischen Elbe und Eyder begrenzenden Marsch- landschaften. Mit einzelnen Gipfclerhöhungen, die 5—500' erreichen, erstreckt sich dieser Landrücken als Begleiter der Ostsee im Osten des Weichseldurchbruchs bis zur sarmatischen Ebene, wo er mit der gegen Westen fortschreitenden Ver- zweigung des Waldaiplateau im Zusammenhänge steht. Be- waldung mit vorherrschender Laubholzvegetation, die nur durch die Kiefer in den Marken und im Osten des Oder- durchbruchs in der Pommerschen Ebene unterbrochen wird, insbesondere aber ein ungewöhnlicher Seenreichthum, der den äußerst flach gescheitelten Rücken dieser Plateauzone ihrer- ganzen Ausdehnung nach durchzieht, charakteristren diese nörd- liche Bodenanschwellung, die nördlich allmälig gegen das vorherrschend sandige Küstenland des baltischen Meeres, gegen die continentalc Seite zu einer Vertiefung abfällt, deren Streichungslinie, durch künstliche und. natürliche Was- seradern höchst charakteristisch durchschnitten, als die tiefste Bo- densenkung des europäischen Niederungölandes zu bezeichnen ist. Der südliche Landrücken erhebt sich an den flachen Uferumsäumungen der Nordsee zwischen den Mündungen der Elbe und Weser. Durch das breite Stromthal der Elbe von dem nördlichen Höhenzuge getrennt, steigt derselbe in der Lüneburger Haide zu einer kahlen, vegetationsar- men, etwa 300' hohen Plateaufläche an, deren im Osten der Elbe weiterziehende Fortsetzung, das Fläming, eine ähnliche Natur entwickelt. Nur Nadelholz bedeckt an ein-

10. Lehrbuch der Geographie für höhere Lehr-Anstalten insbesondere Militairschulen - S. 341

1850 - Berlin : Heymann
341 Zuströme des Maranhon und des la Plata theilt dasselbe in eine nördliche und eine südliche Abtheilung. Ueber der nördlichen streicht in vorherrschender Nord- ostrichtung ein zu mäßiger Erhebung ansteigender Höhen- zug, die Serra dos Vertentes, die bei der Quelle des Parnaiba in mehrere Verzweigungen gespalten, in einer östlich auslaufenden Kette gegen das atlantische Meer ab- fällt, in einer westlichen den Tokantin begleitend, die Ma- ranhonmündung erreicht. Das Bergland im Osten der Serra dos Vertentes mit der allgemeinen Benennung der Minas geraes bezeichnet, ist eine flachhügeliche Hochebene von dem auf der Serra Negra entspringenden S. Francisco durchschnitten. Weite Flächen, Campos, mit Gras und dichtem Gebüsch bewachsen, charakterisiren die Natur dieses Berglandes. Im Osten des S. Francisco steigt im Pa- rallelismus mit der Streichungslinie der Serra dos Ver- tentes in ihrem südlichen Theile durch die Serra Mante- queira mit den südbrastlianischen Bergzügen verbunden, die Serra do Espinha^o zu einer ansehnlichen Kamm- höhe an; die bedeutendsten Gipfel sind der Jtacolumi 5400' und der Jtambe 5700' hoch. Die Stufenabfälle der Serra do Espinhaco zur brasilianischen Küste werden durch die Flüsse Belmonte und Doce durchschnitten. Gegen den innern Continent ist das brasilianische Hochland wenig erforscht. Das der Serra dos Vertentes sich anlehnende Berg- land besteht aus sandigen, wasserarmen Flächen; den äußersten Westrand bildet ein wellenförmiges, zu nur geringer Höhe ansteigendes Hügelland mit dem Charakter der Campos von einzelnen Bergrücken durchzogen, deren westlichster die Cor- dille re Geral, den Madeira erreicht. Gegen die Nord- seite senkt sich das brasilianische Hochland in allmäliger Neigung zum Niederungslande des Amazonenstroms, dessen südliche Zuflüsse, Topajos, Zkingu, Tocantin mit dem Araguay, die Randgebirge in Catarakten durchbrechen. Die südliche Gruppe des brasilianischen Bcrglandes wird durch den Parana durchschnitten. An der Westseite des Parana erreichen die Abstufungen der Hochfläche den Pa- raguay; den Ostrand bildet der Gebirgszug der Serra do Mar, der bei dem Cap Frio beginnt, gegen die Bai von Rio Janeiro abfällt und gegen S.w. den Mittlern Lauf des
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