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1. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

2. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

3. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 8

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 8 — Mitte zeigt sich bei jedem Zuge eine Einsenkimg, in den Vogesen der Pas; von Zabern, im Schwarzwald das niedrige Neckarbergland. Nordlich von dieser Ein- sattelung steigen die Gebirgszüge wieder höher empor, und zwar rechts im Oden- wald, links in der Haardt. Beide Züge bestehen aus denselben Gesteinen, int süd- lichen Teil aus Granit und Gueis, im nördlichen aus Buntsandstein. 2. Der Schwarzwald erstreckt sich auf dem rechten Ufer des Rheines von Basel bis zum Neckar. Er ist nächst dem Riesenge- birge das stattlichste und höchste deutsche Mittelgebirge. Den Höhen- stufen entsprechend sind Klima und Pflanzenwuchs sehr verschieden. Die dem Rheine zugekehrten Abhänge erfreuen sich eiues milden Klimas und prangen deshalb im Schmuck prächtiger Lanbwaldnngen, Obstgärten und Rebenpflauzungen. Höher hinaus hört der Laubwald wegen des rauhen Klimas auf. Hier beginnen die dunklen Tannenwälder, von deren düsterem Aussehen das Gebirge seinen Namen hat. Die höchsten Kuppen ragen über die Greuze des Baumwuchses hinaus und bringen nur noch niedriges Buschwerk oder Gras hervor. Daher wird hier die Viehzucht nach Art der Alpenwirtschaft betrieben. — Eine Anzahl kleiner reißender Flüffe eilt dem Rheine zu. Die bedeutendsten sind Kinzig und Mnrg. Auch Donau und Neckar entspringen auf dem Schwarzwalde. — Die Höhen sind vielfach mit kleinen Seen geschmückt. Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt wird. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung bilden die Haupterwerbs- quelle der Bewohner. Diese fällen Holz und flößen es auf den Ge- birgsbächen dem Neckar und Rheine zu. Die größteu und schönsten Stämme gehen bis nach Holland, wo sie als Mastbäume auf den Schiffeu Verwen- dung finden. Ferner hat der Holzreichtum eine großartige Industrie hervorgerufen. Hausgeräte, Spielsachen Musikwerke, namentlich die allbekannten Schwarzwälder Uhren, werden in vielen Gebirgsorten ver- fertigt. — Eine wichtige Verkehrslinie ist die Schwarzwaldbahn, die großartigste Gebirgsbahn Dentschlauds. Sie führt von Offen- bürg das Kinzigtal anfwärts nach Donaue schlugen und dem Bodeusee. In zahlreichen Krümmungen windet sie sich zwischen den Bergen hin und durchbricht die Bergketten in 38 Tunnel. 3. Der Odenwald, d. h. öder Wald, verdient seinen Namen nicht; denn er gehört zu den angebautesten, freundlichsten Gebirgen Deutsch- lands. Auch auf deu Abhäugen und Kuppen wird Ackerbau getrieben. Die durchschnittliche Höhe beträgt 400 m. Die höchsten Gipfel steigen etwas darüber hinaus, der Katzenbuckel bis zu 630 m, der Meli- bokus bis zu 518 m. Das° Gebirge besteht vorwiegend aus Bunt- faudsteiu. Nur im Westen herrschen Granit und Syenit vor, die wegen ihrer Härte ein vorzügliches Baumaterial gebeu Stelleuweise zeigen sich eigentümliche Felsbildnugen. So ist das Felsenmeer ein wildes Durcheinander von Syenitblöcken, von denen manche, z. B. Riesensäule und Altarstein, durch ihre Größe Staunen erregen. — An dem Westfuße des Gebirges breitet sich die Bergstraße aus, eine äußerst fruchtbare und anmutige Ebene, welche im Schmuck schöner Wein- und Obstgärten prangt.

4. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 21

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 21 — 2. Der Bogelsberg ist, wie schon sein Name andeutet, kein Gebirge, sondern ein einziger Berg, der allerdings einen gewaltigen Umfang hat. In der Form eines flachen, abgestumpften Kegels steigt er aus seiner Umgebung aus. Er besteht aus Basalt, der als feurigflüssige Masse aus dein Innern der Erde hervorgequollen ist. Unsere Abbildung zeigt, daß der Basalt dabei die Sandsteinschichten durchbrochen und sich darüber gelagert hat. Aus dieser Fig. 5. Durchschnitt des Vogelsberges. (Nach Harms). Entstehungsweise erklärt sich auch die geringe Gliederung des Gebirges. Seine Oberfläche bildet eine saust geneigte Hochebene von 600 m Höhe, über welche sich die höchsten Berge nur wenig erheben. Vom Gipfel aus verlaufen strahlenförmig zahlreiche Täler, welche die Flüsse in den Kegelmantel eingegraben haben. Der Vogelsberg ist in seinen höheren Teilen rauh und kalt. Die Nordwestwinde bringen viele Niederschläge, weshalb das Gebirge stark bewässert ist. Zahlreiche Bäche rinnen nach allen Seiten. Die reichen Quellen des Vogelsbergs speisen auch die Wasserleitung Frankfurts. Das Wasser von 140 Quellen wird hierzu gesammelt und sortgeleitet. — Nur V4 der Oberfläche dient dem Ackerbau; der Rest trägt stattliche Wälder oder saftige Weiden. Infolge des Reichtums an Wiesen steht die Viehzucht in großer Blüte. 3. Der Spessart, d. h. Spechtshard — Spechtwald, liegt im Mainviereck. Er ist ein niedriges Massengebirge, das vorwiegend aus Buntsaudstein besteht. Wegen des unfruchtbaren Bodens und des ranhen Klimas ist der Ackerbau wenig lohnend. Dagegen trägt das Bergland zum größten Teil herrliche Waldungen, besonders prächtige Bucheu- und Eichenwälder. Auf dem Waldreichtum beruht eine bedeutende Holzaus- fuhr. Fraukfurt und die vielen anderen Orte am Untermain versieht der Spessart mit Brennholz, den Rheingau mit Weiubergspfählen und Hol- land mit Schiffbauholz. Wichtig sind ferner die vielen Sandsteinbrüche, die den großen Mainstädten, wie Aschassenburg, Hanau, Frankfurt und f Mainz, vorzügliches Baumaterial liefern. 4. Die Rhön, zwischen Fulda und Werra gelegen, ist die höchste Erhebung des Hessischen Berglandes. Sie bildet eine mächtige, aus Buntsandstein bestehende Hochfläche, der wild zerrissene Basaltkegel auf- gesetzt sind. Einzelne Bergkegel, wie Wasserknppe und Kreuzberg, steigen bis zu 950 m Höhe auf. Der südliche Teil, Hohe Rhön genannt, ist felsig, waldlos, unfruchtbar und voller Moorflächen, die an das Hohe Venn erinnern. Wegen der langen, schneereichen Winter und der späten

5. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 23

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 23 — § 27. Die Weser entsteht aus zwei Quellflüssen, aus Fulda und Werra. Erstere entspringt auf der Wasserkuppe, fließt dann zwischen Rhön und Vogelsberg nach Norden an Fulda und Kastel vorbei und erhält von links die Ed er mit der Schwalm. Bei Menden vereinigt sie sich mit der Werra, welche vom Thüringer Wald kommt. In einem engen, anmutigen Tale fließt der Fluß, der nun den Namen Weser führt, durch das Weserbergland hin, durchbricht oberhalb Minden die letzte Kette desselben in der Westfälischen Pforte und tritt dann in das Nord- deutsche Tiefland ein. Nachdem er auf der rechten Seite noch die Aller mit der Oker und der Leine aufgenommen hat, mündet er unterhalb Bremen in die Nordsee. § 28. Die Bucht von Münster bildet einen meerbusenartigen Ein- schnitt des Norddeutschen Tieflandes in die Mitteldeutsche Gebirgsfchwelle. Sie breitet sich zwischen dem Teutoburger Wald und dem Rheinischen Schiefergebirge aus und wird von der oberen Lippe und Ems durch- floffen. Im Norden hat sie sandigen Boden, der nur Heidekraut und kümmerliches Kieferngehölz hervorbringt. Im Süden dagegen breitet sich am Fuß des Haarstrangs eine äußerst fruchtbare Ebene aus, welche Hellweg heißt. Die Bewohner treiben vorwiegend Ackerbau und Vieh- zncht. Besonders die Schweinezucht hat eine große Ausdehuung, da die großen Eichenwälder in den Eicheln ein vorzügliches Mastsntter für die Schweine bieten. Die westfälischen Schinken sind wegen ihres Wohl- geschmacks berühmt und werden weithin versandt. Aus dem Korn wird ein kräftiges Schwarzbrot gebacken, das unter dem Namen Pumpernickel bekannt ist. — Die Bauern dieses Gebietes wohnen ans großen Ge- Höften, welche keine geschlossenen Ortschaften bilden, sondern einzeln im Lande zerstreut liegen. Gewöhnlich sind die Wohnstätten von dem dazu gehörigen Feld, Wald und Weideland umgeben; meistens ist um das Besitz- tum ein breiter Erdwall geführt, der mit Hecken und Eichen bepflanzt ist. Die Eigentümer, welche in der Regel sehr wohlhabend sind, dünken sich auf ihren uralten Stammsitzen so hoch wie Edelleute. Die Güter werden selten geteilt. Nach dem Tode des Vaters erhält der älteste Sohn das ganze Erbe. Die anderen Kinder gehen fast leer aus. Haben sie nicht auf andere Weise ein Auskommen zu erwarten, so bleiben sie lieber auf dem Hofe im Dienste des Bruders. — Das Wohnhaus ist nach altsächsischer Art gebaut; es ist meist einstöckig, aber groß und geräumig und vereinigt unter einem Dache die Wohnung für die Menschen und die Ställe für das Vieh. An der Giebelseite befindet sich ein mächtiges Tor, das zur Teune oder Diele führt. Rechts und links von derselben steht das Vieh, mit den Köpfen der Tenne zugekehrt. Am anderen Ende der Diele findet sich der Wohnraum, der oft zugleich die Küche enthält. § 29. Die Haupterwerbszweige der Bevölkerung des Hessischen und Weser-Berglandes bilden Landwirtschaft und Kleingewerbe. Boden- schätze _ fehlen fast gänzlich; deshalb ist das Land ohne Großindustrie und die Dichte der Bevölkerung genug (81 bis 100 auf 1 qkm). Staatliche Gliederung. In staatlicher Hinsicht ist das Gebiet größtenteils preußisch und verteilt sich auf die Provinzen Hessen-

6. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 8

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
8 Mitte zeigt sich bei jedem Zuge eine Einsenkung, in den Vogesen der Paß von Zabern, im Schwarzwald das niedrige Neckarbergland. Nördlich von dieser Ein- sattelung steigen die Gebirgszüge wieder höher empor, und zwar rechts im Oden- wald, links in der Haardt. Verde Züge bestehen aus denselben Gesteinen, im süd- lichen Teil aus Granit und Gneis, im nördlichen aus Buntsandstein. 2. Der Schwarzwald erstreckt sich auf dem rechten Ufer des Rheines von Basel bis zum Neckar. Er ist nächst dem Riesenge- birge das stattlichste und höchste deutsche Mittelgebirge. Den Höhen- stufen entsprechend sind Klima und Pflanzeuwuchs fehr verschieden. Die dem Rheine zugekehrten Abhänge erfreuen sich eines milden Klimas und prangen deshalb im Schmuck prächtiger Laubwaldungen, Obstgärten und Rebenpflanzungen. Höher hinauf hört der Laubwald wegen des rauhen Klimas auf. Hier beginnen die dunkeln Tannenwälder, von deren düsterem Aussehen das Gebirge^.seinen Namen hat. Die höchsten Kuppen ragen über die Grenze des Baumwuchses Humus und bringen nur noch niedriges Buschwerk oder Gras hervor. Daher wird hier die Viehzucht nach Art der Alpenwirtschaft betrieben. — Eine Anzahl kleiner reißender Flüsse eilt dem Rheine zu. Die bedeutendsten sind Kinzig und Murg. Auch Donau und Neckar entspringen auf dem Schwarzwalde. — Die Höhen sind vielfach mit kleinen Seen geschmückt. Am bekanntesten ist der Mummelsee, der nach der Sage von Nixen bewohnt wird. Forstwirtschaft und Holzverarbeitung bilden die Haupterwerbs- quelle der Bewohner. Diese fällen Holz und flößen es auf den Ge- birgsbächen dem Neckar und Rheine zu. Die größten und schönsten Stämme gehen bis nach Holland, wo sie als Mastbäume auf den Schiffen Verwen- dung finden. Ferner hat der Holzreichtum eine großartige Industrie hervorgerufen. Hausgeräte, Spielsachen, Musikwerke, namentlich die allbekannten Schwarzwälder Uhren, werden in vielen Gebirgsorten ver- fertigt. — Eine wichtige Verkehrslinie-ist die Schwarzwaldbahn, die großartigste Gebirgsbahn Deutschlands. Sie führt von Offen- bürg das Kinzigtal aufwärts nach Donaueschiugen und dem Bodensee. In zahlreichen Krümmungen windet sie sich zwischen den Bergen hin und durchbricht die Bergketten in 38 Tunnel. ' 3. Der Odenwald, d. h. öder Wald^), verdient seinen Namen nicht; denn er gehört zu deu augebautesteu, freundlichsten Gebirgen Deutschlands. Auch auf den Abhängen und Kuppen wird Ackerbau getrieben. Die durchschnittliche'höhe beträgt 400 m. Die höchsten Gipfel steigen etwas darüber hinaus, der Katzenbuckel bis zu 630 m, der Melibokus bis zu 518 m. Das Gebirge besteht vorwiegend aus Buntsandstein. Nur im Westen herrschen Granit und Syenit vor, die wegen ihrer Härte ein vorzügliches Baumaterial geben. Stellenweise zeigen sich eigentümliche Felsbildungen. So ist das Felsenmeer ein wildes Durcheinander von Syenitblöcken, von denen manche, z. B. Riesensäule und Altarstein, durch ihre Größe Stauueu erregen. — An dem Westfuße des Gebirges breitet sich die Bergstraße aus, eine äußerst fruchtbare und anmutige Ebene, die im Schmuck schöner Wein- und Obstgärten prangt. i) Odenwald — vielleicht auch „Odins Wald".

7. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 38

1908 - Frankfurt a. M. Leipzig : Neumann
— 38 — hoch ist. In seiner Natur erinnert das Gebirge etwas an die Alpen; denn steile Felswände, tief eingerissene Spalten und Schluchten, scharfe Fig. 12. Die Sudeten und die Schlesische Bucht. Felsgrate und riesige Felstrümmer zeichnen es aus. Am Nordabhang sind zwei schlundartige Vertiefungen von 300 m Tiefe, in denen der Schnee den ganzen Sommer hindurch liegen bleibt. — Auf dem Kamme und den Gipfeln des Gebirges herrscht ein rauhes Klima. Deshalb reicht der Baumwuchs nur bis zu 1300 m Höhe hinauf. Auf den kahlen Bergrücken gedeihen noch nahrhafte Kräuter und Gräser, die von zahl- reichen Rinder- und Ziegenherden abgeweidet werden. Die Viehzüchter wohnen in einzelstehenden, sennhüttenartigen Häusern, den Bauden, deren man etwa 3000 im Riesengebirge zählt. Sie sind aus rohen Balken gezimmert und mit Holzschindeln bedeckt. Außer der Wohnung für die Menschen enthalten sie auch Stallung für das Vieh. In der geräumigen Wohnstube steht ein großer Kachelofen, der das ganze Jahr hindurch geheizt wird. Im Winter sind die Bauden oft so hoch ein- geschneit, daß die Bewohner nicht durch die Türe, sondern nur durch den Schornstein ins Freie gelangen können. Die Richtung der Wege wird dann durch Staugen bezeichnet. Stirbt jemand von den Bewohnern in dieser Zeit, so muß die Leiche solange im Schnee aufbewahrt werden, bis der Weg wieder frei ist. — In den Tälern des Riesengebirges finden sich zahlreiche Mineralquellen, die die Entstehung berühmter Badeorte, wie Warmbrunn u. a., veranlaßt haben.

8. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 9

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
das zum Denken und Dichten treibt, daher die zahlreichen Dichter des Schwaben- landes und ihre herrlichen Dichtungen. c) Podenbeschassenheit und Bewässerung. Das Schwäbische Stufenland bildet eine Hochebene, jedoch niedriger, als die daran grenzende Bayrische Hochebene. Sie wird durch den Neckar, welcher die Landschaft von 8. nach N. durchfließt, in eilte West- und eine Osthälfte geschieden. Der westliche Teil lehnt sich an den Schwarzwald an, der östliche Teil zieht nach den Nord- abhängen des Iina. Beide Hälften bilden ein welliges Hügellands in welchem Berg, Tal und Ebene, in bunter Reihe wechseln. Biel haben die zahlreichen Flüsse des Stufenlandes zur Wildling dieser Bodenform beigetragen, insbesondere der Neckar mit seinen zahl- reichen Neben- und Zuflüssen, von welchen wir rechts Kocher^) und Jagst*) merken. Der Boden besteht aus Buntsandstein, . Muschel- kalk und Keupersaudsteiu. Nielfach wird dieses Gesteiu von dem fruchtbaren gelben Löß bedeckt. Die zahlreichen Bergkegel hingegen, welche sich aus der Mitte der Landschaft erheben, bestehen aus Basaltsteinen, welche durch die Macht des Feuers aus dem Innern der Erde aufgeworfen wurden. Solche Bergkegel sind der Hohen- zollern (800 m) und der Hohenstaufen (700 m) dicht am Schwäbischen Jura zwischen Neckar und Douau. In allen Zeiten trugen sie die Stammburgen der beiden berühmten Geschlechter. Die Stammburg der Staufen wurde während des Bauernkrieges zerstört, die Zollernbnrg bereits 100 Jahre früher. Der kunstsinnige König Friedrich Wilhelm Iv. ließ 1846 ein herrliches, viellürmiges Schloß an Stelle der zerstörten Zollernbnrg erstehen. ä) Bodenerzeugnisse des Schwabenlandes. Dadurch, daß eine fruchtbare Lößschicht das Grundgestein des Bodens bedeckt, herrscht überall üppiger Pflanzenwuchs, Vorzüglich gedeihen Obst, an den Abhängen der sonnigen Talränder Wein, (Neckartal bei Stuttgart), in der Ebene Getreide, besonders Spelz oder Dinkel, eine dem Weizen verwandte Brotfrucht. Er oertritt im Schwabenland den Roggen, Die wogenden Ährenfelder wechseln mit großen Hopfenpflanzungen, und saftige Wiesen ziehen sich über Berg und Tal. Prächtige Buchen- und Eichenwälder schmücken den Rücken der Berge. Der Boden birgt wertvolle Bausteine und bedeutende Salzlager bei Hall, Heilbronn und Jaggtfelde. *) Kocher von kochen und Jagst von jagen wegen des schnellen Caufcö.

9. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 47

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 47 — Walter von der Vogelweide und Wolfram von Eschenbach. Die Sage weiß von einem großen Sängerkrieg im Sängersaal der Wartburg zu erzählen. In demselben soll Wolfram von Eschenbach Sieger gewesen sein. Im Landgrafenzimmer sind in Wandgemälden die wichtigsten Ereignisse aus der Geschichte des Landgrasen ver- ewig't. Auch der Sängersaal ist mit einem herrlichen Wandgemälde von Schwind geschmückt. Dasselbe stellt die Schlußszene ans dem Sängerkrieg dar, wie der Sänger sich dem Landgrafen nähert, um aus seinen Händen den zugesprochenen Preis zu empfangen. Be- kannt ist die Wartburg durch Luthers Aufenthalt dortfelbft. Ter Harz (von hart = Wald), das nördlichste Waldgebirge Thüringens, das Gebiet der alten, germanischen Götter. Es erhebt sich aus flacher Umgebung, ist 100 km lang und 30 km breit, ein Massengebirge, welches vorwiegend aus Grauwacke und Granit be- steht und sich von So. nach Nw. bis zur mittleren Leine erstreckt. Man unterscheidet den rauhen, mit Naldelwäldern bestandenen Ober- harz und den mit Laubwäldern geschmückten Unterharz. Oberharz nennt man den nordöstlichen Teil des Gebirges. Er gleicht in seiner Masse einem einzigen Berg. Die mittlere Höhe des Oberharzes beträgt 600 ni; die höchste Erhebung in der Nordostecke ist der Brocken, 1141 m. Die Besteigung des Brockens gewährt einen großen Reiz. Etwa 00 Dörfer und Städte sieht man bei klarem Wetter vor sich in der Ebene. Je höher man kommt, desto zwerg- hafter werden die Tannen, bis zuletzt nur Heidelbeer-, Rotbeer- sträucher und Bergkräuter übrig bleiben. Die wunderlichen Gruppen der Granitblöcke werden hier erst sichtbar. Diese sind oft von erstaunlicher Größe. Das mögen wohl die Spielbälle sein, die sich die bösen Geister einander zuwerfen in der Walpurgisnacht, wenn hier die Hexeu auf Besenstielen 'und Mistgabeln einhergeritten kommen. Ans der Spitze des Berges liegt das Brockenhaus, welches iin Jahre Ittoo vom Grafen Stollberg-Wernigerode erbaut wurde. Die Mauern sind wegen der Kälte des Winters sehr dick. Vor dem Hanse ^teht eine turmartige Warte, und bei dem Hanse befinden sich noch zwei Nebengebäude. Der Unterharz erreicht uur eine Mittelhöhe von kaum 400 m. ©eine Oberfläche bildet eine Hochfläche, welche teilweise bewaldet, teil- weise angebaut ist. Dem Wanderer will es scheinen, als ob er int Flach- lanbe wanderte. Der Unterharz ist arm an niedrigen Gipfeln, aber reich an schönen Flußtälern, unter denen das Bodetal mit der Roßtrappe

10. Deutschland, Oesterreich-Ungarn und die Schweiz (Mittel-Europa) - S. 19

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 19 - Auf dem Bodensee gibt es noch gewaltige Stürme, hohe Flut und 6 m hohe Wellen. Am Bodensee liegen: die bayerische Stadt Lindau, die württembergische Stadt Friedrichshafen und die alte, badische Stadt Konstanz, in anmutiger Gegend. Mannt durch das Kouzil (1415). Der Bodensee ist ein Reinigungsbecken für deu Rheiu. Mit trüber Flut tritt letzterer in den Bodensee, bei seinem Austritt aber hat das Wasser eine klare, grüne Farbe. Die Ufer des Sees sind mit Wein- und Obstgärten geschmückt. Die Alpen und ihre Bewohner. Die Täler der Alpen fiitb mit fruchtbarem Schwemmland bedeckt, das einen lohnenden Anbau gestattet. Hier reifen Sommerweizen und der Sommer- roggen, Hanf und Gemüse. Anch zahlreiche Vlnmenbeete findet man in den Gärten. Weiter hinauf bilden prächtige Buchen die Waldbestände. Bald jedoch treten Fichten und Tannen an ihre Stelle. Dieselben steigen bis zu einer Höhe von l500 m. Dann beginnt sich der Wald zu lichten. Nur noch einzelne Tannen und niedriges Bnschwerk bedecken den Boden. Weiter oben hört anch das Bnschwerk auf, dnftiges Gras bekleidet die Flächen, Der saftige Bergklee und der blaue Enzian sprossen unter den grünen Matten empor. An sonnigen Ab- hängen gedeihen das Edelweiß und die Alpenrose. Mit zunehmender Höhe schwindet anch der Graswnchs. Kahles Felsgeröll bedeckt den Boden. Aller Pslanzenwnchs erstarrt, das Tierleben oerstnmmt, nnr der Adler kreist über bii kahle.n Felsen. Tic Bewohner der Alpen wohnen in Einzelhöfen. Jeder Einzelhof besteht nnr aus einem Hans. Das Alpenhaus ist in seinem unteren Teile ans Stein, in seinem oberen aus Holz gebaut. Das Dach ist flach, weit vorspringend, mit Schindeln bedeckt und durch schwere Steine vor der Gewalt der Stürme gesichert. In der vorderen Hälfte des Hanfes befinden sich Wohnräume und Küche, in der hinteren Viehställe, darüber ist die Scheune erbaut. Oben um das Hans führt ein hölzerner Altan. Derselbe dient zum Ausenthalt, Zum Trocknen der Früchte, der Wäsche u. s. w. Erwerbsquelle: Viehzucht. Ii. Der Böhmisch-Bayerische Wald. Der Böhmisch-Bayerische Wald beginnt südöstlich vom Fichtel- gcbirqe und ist von diesem durch eine Einseukung getrennt. Er ist ein umfangreiches Gebirge, das an Höhe und Breite nach S. zu- nimmt. Das Gebirge ist älter als die Alpen und besteht aus Granit, Gneis und Glimmerschiefer, Der höchste Berg des Böhmer- Waldes ist der Arber (1485 m). Der Bayerische Wald ist ein im Sw vom Böhmerwald laufender Parallelzug. Zwischen beiden Teilen ist eine tiefe Einfenkung. Der Böhmerwald zeigt in seinen höchsten Erhebungen seine ganze Wildheit, aber auch seiue gauze Schönheit. Der Zauber des Böhmerwaldes finb seine noch ziemlich echten \\x-
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