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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 105

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 105 — gebirges*), wo nur Kartoffeln und schlechter Hafer gedeihen, und von den dürftigen Feldern, armseligen Wiesen und kleinen Dörfern, die sich auf des Jura kahlen, öden Rücken finden. Sie sprechen weiter von den weiten Moorflächen der Hochebene**), wo trübe Wasserlachen und schwarzer, schmieriger Boden, überzogen von blaßgrünem Moose und raschelnden Binsen sich finden. Sie schildern endlich die fruchtbare Gegend zwischen Regensburg und Passau (Kornkammer Bayerns) und die herrlichen Land- schasten am Main und Rhein, wo Getreide mit schweren Ähren, zartes Gemüse, Hopfen, süßes Obst und edler Wein, ja Tabak und Edelkastanien rasen***). 3. Und wie steht es weiter um die Bewässerung des König- reichs? (Die Karte lehrt, daß Bayern sehr gut bewässert ist. Der Hauptteil wird durch die Donau, welcher Jller, Lech, Isar, Inn, Alt- mühl, Raab und Regen zuströmen, und den Main bewässert. Außerdem finden wir hier zahlreiche Seen, z. B. den Chiemsee und den Königssee. Der wichtige Fluß von Rheinbayern ist, wie schon der Name der Landschaft uns andeutet, der Rheinstrom.) Sprich über Quelle, Lauf und Mündung der bayrischen Flüsfe! Zusammenfassung. 4. Wir wenden nns nun zur Beschäftigung der Bewohner. Diese ist — wie wir längst wissen — vielfach von Bodenbeschaffenheit und Bewässerung abhängig. a. Besonders gilt dies vom Landbau. Wie steht es da wohl zunächst mit dem Ackerbau? (Der Ackerbau ist nicht überall gleich lohnend. Auf den kahlen Höhen des Jura, im rauhen Rhöngebirge und auf verschiedenen Stellen der bayrischen Hochebene liefert er nur geringen Ertrag. In besonderer Blüte steht er dagegen im Donauthale zwischen Regensburg und Passau, im Thale des Mains und in den Landschaften, die der ober- rheinischen Tiefebene angehören.) In diesen fruchtbaren Gebieten wird auch uicht allein Ackerbau getrieben! (Hier beschäftigt man sich auch mit Weinbau, Obstbau und Hopfenbau.) Gewiß! So gedeiht z. B. in der Nähe von Würzburg (Zeige und bestimme die Lage!) vorzüglicher Wein, in der Nähe von Bamberg (Zeige!) ausgezeichneter Hopfen. Daß auch viel Waldbau in Bayern zu finden ist, fagen uns schon die Namen einiger bayrischen Gebirge. (Fichtelgebirge, Böhmerwald, Bayerwald, Spessart.) b. Neben dem Landbau (Ackerbau, Wein-, Obst- und Waldbau) finden wir aber auch Viehzucht im Königreiche Bayern. Doch ist auch sie nicht überall von gleicher Bedeutung. Wo wird sie am meisten in Blüte stehen? (Im südlichen Teile, denn dort finden sich ja an den Abhängen der Alpen grüne Matten mit gewürzhaft duftenden Kräutern.) *) 1. Abt. S. 142. **) 1. Abt. S. 147. ***) 1. Abt. S. 163.

2. Teil 3 - S. 112

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 112 — Königen neu und prächtig wiederhergestellt worden. Stolz schaut sie nun mif ihren ragenden Türmen und festen Mauern in die schöne Landschaft hinaus. (Vergl. auch 1. Abt. S. 146.) 5, Das Groftherzogtum Baden. 3ifl: Wir betrachten heute deu Staat, dessen Gebiet teils in der oberrheinischen Tiefebene teils im Schwarzwalde liegt. Wir reden vom Großherzogtume Baden. I. Bestimme zunächst die Lage und Gestalt des Staates genauer! (Baden erstreckt sich wie ein langes, schmales Band vom Bodensee und von der Schweizer Grenze bis zum Neckar und zum Mainviereck. Es wird begrenzt vom Reichsland Elsaß-Lothringen, vom Königreich Bayern, vom Großherzogtum Hessen, vom Königreich Württemberg, vom Fürsten- tum Hohenzollern und von der Schweiz.) Ii. Auf die Bodenbeschaffenheit wies schon unser Ziel hin! (Baden gehört teilweise der oberrheinischen Tiesebene, teilweise dem Schwarzwalde an.) Ihr kennt diese Gebiete von früher her. Beschreibt sie! (Die oberrheinische Tiefebene ist überans fruchtbar. Hier bringt der Boden alles hervor, was des Menschen Herz begehrt: Getreide und Obst, Tabak und edlen Wein. Ja selbst edle Kastanien- und Mandelbäume sieht man an den Abbängen der Berge, die die Ebene begrenzen. Hier kehrt der Frühling eher ein als im übrigen Deutschland. Blühen doch die Kirschen, Pslanmen und Aprikosen schon in der ersten Hälfte des April. — Der Schwarzwald ist ein Waldgebirge. Dunkle Tannenwälder oder grasreiche Matten bedecken Höhen und Abhänge. In engen Thälern rauschen kleine Bäche über Felsgestein und durch Farrenkraut dahin, vorüber an schmücke» Dörfern oder einsamen Schneidemühlen und Köhler- hütten.) Auch die Gegend am Bodensee ist uns bereits bekannt. Schildere sie. (Obstgärten — Rebeuhügel — schmucke Dörfer, umgeben von fruchtbaren Feldern und saftigen Wiesen.) Ihr könnt auf Grund dieser Kenntnisse leicht ein Urteil über die Fruchtbarkeit Badens abgeben! (Baden ist ein gesegnetes Land, besitzt es doch nicht nur fruchtbares Ackerland, sondern anch ausgedehnte Weinberge und Obstgärten, stattliche Waldungen und grasreiche Matten. Iii. Diese große Fruchtbarkeit des Landes hängt zum Teil mit der reichen Beiväffernng zusammen. Was lehrt die Karte? (Baden wird nicht allein durch deu Rhein und den Neckar bewässert, sondern auch — wie Württemberg — von einer überaus großen Zahl kleinerer Flüsse. Dieselben entspringen fast alle auf dem Schwarzwalde und fließen meist dem Rheine zu.) Es ist sehr erklärlich, daß gerade der Schwarzwald der Ursprung so vieler Gewässer ist? Inwiefern? (Reiche Waldungen

3. Teil 3 - S. 114

1895 - Leipzig : Wunderlich
I — 114 — <5 Elsaß-Lothringen. Jitl: Wir reden heute von dem Lande, welches die Frau- zosen gern wieder vom deutschen Reiche losreißen möchten. Wir betrachten das Reichsland Elsaß-Lothringen. (Zeigen!) Nachdem die Kinder ans Grund des Geschichtsunterrichts angegeben haben, 1. auf welche Weise dieses Land an Teutschland gekommen ist (Ruhmreicher Krieg 1879/71 — Friede zu Frankfurt) und 2. welche Stellung es gegenwärtig innerhalb des Reiches einnimmt (Reichsland, d. h. es steht unmittelbar unter dem Kaiser und wird in dessen Namen durch einen Statthalter verwaltet), schreitet der Unterricht fort an der Hand zweier Fragen: I Welche Gebiete umfaßt das Reichsland? Mit Hilse der Karte setzen wir feft: Tas Reichsland zerfällt in einen östlichen und einen westlichen Teil. 1. Der östliche Teil des Reichslandes, das Elsaß, breitet sich aus zwischen dem Wasgenwald und dem Oberrheine. Er ist ein Teil der oberrheinischen Tiefebene und wird vou der Jlt durchströmt. 2. Ter westliche Teil des Reichslandes, Deutsch-Lothringen, reicht vom nördlichen Teile des Wasgenwaldes bis ins Gebiet der Mosel. Er ist seiner Bodenbeschaffenheit nach ein Teil des Lothringer Stufen- landes, welches sich im Westen des Wasgenwaldes ausbreitet. Zur sachlichen Besprechung. a. Bestimme Quelle, Richtung und Mündung der beiden Flüsse Jll und Mosel! b. Suche durch Vergleich mit einem anderen Lande die Größe des Reichslandes zu ermitteln! (Ungefähr so groß wie das Königreich Sachsen oder wie das Großherzogtum Baden!) Il Warnm können denn die Franzosen den Verlust von Elsaß-Lothringen so schwer verschmerzen? Auf diese Frage wird in gemeinsamer Arbeit eine vierfache Antwort gewonnen: 1. Elsaß-Lothringen ist ein schönes Land. a. Schön ist zunächst das Land zwischen Wasgenwald und Rhein. Hier schaut der Wanderer blumige Auen, schmucke Dörfer und von Wein- bergen umkränzte saubere Städte. In manchen dieser Städte erheben sich alte, prachtvolle Gotteshäuser, so z. B. in Straßburg, der alten, wunder- schönen Stadt. (Vergl. S. 164, 1. Abt.) b. Schön ist auch der Wasgenwald. Tie unteren Abhänge des Gebirges sind mit Wein bepflanzt und Pfirsich-, Aprikosen- und Mandel- bäume rageu aus den Weingeländen hervor. Höher hinauf rauschen Buchen, Eicheu und Tannen und auf den höchsten Punkten breiten sich prächtige Grasflächen aus, auf denen der Hirt seine Herde weidet. Weit

4. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 17

1836 - Eisleben : Reichardt
17 Vorbegrtffe. Ebenen und Flächen des Landes. §. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er, Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln. Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord» afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe- nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam- pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die vorzüglich zu Viehweiden dienen. Erhöhungen des Landes. §. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln, sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin, düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie- denen Richtungen an einander schließen und immer hö- her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der- selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam- menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch- schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch- sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt, sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des- selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu- 2

5. Leitfaden zum methodischen Unterricht in der Geographie - S. 255

1836 - Eisleben : Reichardt
I. Nordamerika. 255 auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi. Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St. Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks- E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou- verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan- ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west- lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten, eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz- Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi- schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas. Da6 Brittische Nordamerika. Außer den oben angeführten Ländern, in welchen die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord- amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord- amerika verstehen. Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons, bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer. Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo- den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht- bar, und am meisten an den Flüssen angebaut. An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri- kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober- see, der Huronfee, der Erie und der Ontario, deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt- ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her- abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-

6. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 17

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 17 — Gebäude? (Siehe Bild von Lehmann). Die Akropolis erhebt sich über alle Gebäude Athens. Dieses Heiligtum der Athener steht am süd- lichen Ende der Stadt auf einem 150 in hohen Plateau, das auf der Süd-, Nord- und Ostseite in steilen 30 bis 50 in hohen Fel-- senwänden abfällt. Die Hochebene ist nach der Sw-feite von Gärten und Wiesenflächen mit Obstbäumen, Cypresfeu, Piuien und Lorbeergesträuch umgeben. Am Fuße des Berges erblicken wir den Tempel des Zeus; einige Säulenreihen erinnern an die verlorene Pracht. Hier steht auch das Thor Hadrians. Durch die Propy-- Inen, einst großartige Thore mit Säulenhallen, gelangt man zum Parthenon, dem schönsten und größten Tempel des Altertums. Der Theseustempel ist noch am besten erhalten; dagegen sind vom Areo- page, dem Gerichtshofe der Hellenen, nur noch einzelne in Felsen gehauene Nischen und Sitze übrig. Nach Nw zu breitet sich am Fuße des Tempelberges in einer Ebene die Stadt Athen aus. An der Straße von Athen nach Elensis liegen Olivenwälder, Weizenfluren, Weinpflanzungen. Die Abhänge sind meist kahl und öde. Den östlichen Horizont begrenzt eine 1000 in hohe Kammlinie; die dürftige Stauden- und Kräutervegetation vermag den Marmorkörper dieses Gebirges nicht zu verhüllen. Gegen X liegt der Parnaß, der häufig noch im April Schnee auf seinen Gehängen trügt. Die Südabhänge fallen in steilen Marmorwänden in das blaue Meer, über welchem der schön geformte Burgberg Akrokoriuthos herüber- schaut. Der Kithäron steigt stufenartig aus dem Isthmus empor. Die felsige, nackte und buchtenreiche Insel Salamis im Busen von Ägina erscheint als ein Stück des Festlandes. Sie begrenzt nach W zu den Hafen Piräus. Pelopounes (Halbinsel Morea) nach Karte: Bodengestalt? Die Halbinsel (eigentl. Insel) ist ein von Randgebirgen umschlossenes Hochland, das sich nach N n. W terrassenförmig zu einem schmalen Küstensaume absenkt. Nach S u. So sendet es gesonderte Ketten aus, die in 4 mächtigen Landzungen auslausen (Kap Matapan). Daher haben schon die alten Griechen die Halbinsel ihrer Gestalt wegen mit dem Blatte der Platane verglichen (Morea — Maulbeerblatt). Folge? —zahl- reiche Buchten und Busen. Bebauung? (Nach Bild). Im Innern nackte Kalksteinhöhen mit Weideplätzen (die Hirten Arkadiens), an den Abhängen Tannen- und Eichenwäldern (Korkeiche), die aber an verschiedenen Stellen sehr ge- lichtet worden sind, in den von Höhen umschlossenen Ringbecken Seen und Sümpfe. Warum? — weil das Wasser nicht ablaufen kann (Irland) und nur allmählich verdunstet. Ansiedelungen? — wenig Dörfer mit dürftigen Hütten. An der Westküste reiche Vegetation. Warum? Seelust — West- winde bringen Niederschläge, die sich an den bewaldeten Höhen und Prüll, Europa. 2

7. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 39

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 39 — Sachsen. Bodengestalt im allgemeinen? — gebirgig — nach N auf- gerichtete, nach S geneigte (Siehe Lauf der Flüsfe!) und im Innern von Thälern zerschnittene, an den Rändern etwas gehobene Fels- platte von 659 in mittl. Höhe. Gestalt der Küsten? — steil und felsig (mit Ausnahme einiger Tieflandsstriche im W und S) — aus den Hanptnferlinien strecken sich schmale Halbinseln vor, an den Buchten schmale Küstenstreifen wie in der Riviera. Folge? Häfen, besonders im N und O — Syrakus, Messina, Palermo — die ganze Südküste ist völlig hafenlos. Was folgt daraus, daß die Ränder der Insel erhöht sind? — im Innern trocken, unbebaut und unfruchtbar, die meisten Flußbetten (Fiumare) trocknen im Sommer aus, und im Winter verwandeln sie sich zu reißenden Sturzbächen. Blockanhäufungen, die nach dem Meere zu immer feinkörniger werden. Wie wird es an der Südküste und in den Niederungen aussehen? — viele gelbe Weizenfelder, Weinberge, Olivenhaine, Baumwollen- und Zuckerrohrplantagen ziehen sich an den sanften Geländen hin. Was treiben die Bewohner der Küste? — Fischsang — Handel mit Ko- rallen — Girgenti Ausfuhrort für Schwefel, der in der Umgegend in großen Blöcken fast zu Tage liegt. Höchste Erhebung? — Aetna (Schilderung nach Bild): Er steigt als flacher Kegel völlig isoliert aus der Ebene. Von Catania aus geht die Wanderung zwischen Weingärten dahin. Viele an- mutige Dörfer beleben die Umgebung; die weißen Häuschen leuchten zwischen Oliven- und Feigenbäumen hindurch. Das Gelb der Apfel- sinen, Citronen und Orangen hebt sich glänzend von dem Laub der Bäume ab. Nach eintägigem Marsche etwa in einer Höhe von 1999 m gelangt man an die Kastanien- und Platanenwälder; in den höhern Regionen von 16—1899 m wachsen noch Eichen, Bucheu und Fichten. Mitten durch diese Waldungen ziehen sich breite Lava- ströme. Der oberste Teil des Aetna gleicht einer Wüste, welche mit schwarzen und roten Aschen, Schlacken und Felsblöcken übersäet ist. Da die feurigflüssigen Massen nicht mehr bis an die höchste Krateröffnung hinaufreichen, so haben sie sich an den Ab- hängen einen Ausweg gebrochen, wodurch Hunderte von Kegeln ent- standen sind. Der Gipfel starrt von ewigem Schnee und Eis. Hier oben steht der überraschte Wanderer inmitten eines ungeheuren Gesichtskreises von mehr als 299 km Radius. Unter ihm liegt die ganze Insel ausgebreitet, deutlich erblickt er die Küsten und das Meer ringsherum, Gipfel Calabriens und die Städte Palermo, Girgenti und Syrakus. Sardinien: Lage? Wasserstraße und Grenzen? Folge? — Schiffahrt. Gestalt? Größe? Bodengestalt? — int O und N gebirgig —* Abhang steil — im Sw breitet sich zwischen den Gebirgszügen eine reichbewässerte Tiefebene aus. Klima? Bodenbeschaffenheit? Pro-

8. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 6

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 6 — mählich ins Hügelland und in das Gebirgsland der Karpaten über, im 8 grenzt sie an das Balkangebirge, nach 0 und No ist sie offen. Gestalt und Höhe beider Gebirge? Kammgebirge — die Höhenrücken durchschnittlich 1500—2000 in hoch (etwas höher als die deutschen Mittelgebirge.) Richtung? Einzelne Höhen? — bis 2500 m. Pässe? — Schipka (1200 m) — Einschnitt durchs Jsker- thal nach der 550 in hohen Ebene von Sofia. Westlich von Sofia nach Serbien zu ein Gewirr von Bergen, Tiefebenen und Schluchten. Gestalt der Berge? (Sie bestehen hier aus diesem Gneis, Granit und Schiefer) — meistens flachgewölbte Kuppen (wie die Gipfel des Erzgebirges), weniger Hörner oder Grate. Gestalt der Vorberge? — (meist aus diesem Kalk) mehr zerklüftet. Bodenschätze? — Gold, Silber, Kupfer, Blei im Balkan und besonders in Serbien — wenig ausgenützt — kein Bergbau. — Au den Ab- hängen fruchtbarer Lehmboden, trotzdem wenig Ackerbau. Klima? — Die Wallachei liegt tief, unter dem 45. Breitengrade (wie Venedig, Mailand n. s. w.), trotzdem ist hier das Klima rauher als in der Poebene, besonders im westlichen Balkan tritt der Winter frühzeitig ein. Warum? — N= und No-winde, von Rußland her kalt, Ostwinde feucht. Folge? — reiche Niederschläge — auf den Kämmen des Balkan und der Karpaten viel Schnee, aber keine Gletscher (Warum?) — viel Wasser — viel Wald und Wiesen — Brettersägewerke. Klima im Donanthale und im Morawathale? — mild. Warum? — geschützte Lage — fruchtbarer Humusboden. Folge? — frucht- bare Felder — Getreide zur Ausfuhr ins Innere — Rosenfelder bei Sofia. Gewässer? Zeige und lies die Nebenflüsse der Donau von Belgrad bis zur Mündung! — rechts Morawa und Jsker, links Aluta und Prnth und viele andere. Folge des Wasserreichtums? — Tonan- durchbruch am „Eisernen Thor" — in der Walachei wird die Donau 1200—2000 m breit — infolge der flachen Ufer häufige Überschwemmungen — Brüche, Inseln, Uferseen, Tümpel und Teiche — weite Steppen von Röhricht, Weidengebüsch und niederem Baumwuchs unterbrochen — in den Pfützen wilde Gänse, im hohen Grase Büffel. Städte nur auf dem rechten Ufer. Warum läuft die Donau von Silistria nach No und N? — Die starkgewölbten Hügelrücken der Dobrudscha — ein Sand- und Kalksteinplateau. Folge? — trockener Boden — nirgends ein Baum und Strauch, nur von der Sonne gelb gebranntes Gras — kein Ort — die menschenleere Einöde Aufenthaltsort der Adler, Trappen, Rebhühner und Krauiche. Was bildet die Donau am Ausfluffe? — Delta. Entstehung? Staaten dieses Gebiets? — Königreich Rumänien und Serbien, Fürstentum Bulgarien. Hauptstädte? Warum liegt

9. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 16

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 16 — mehreren geschlossenen Höhenzügen, von denen Querriegel (Gitter), wie Olymp (Götterberg), Othrys, Ötagebirge, der Parnaß (Dichterberg- Orakel zu Delphi) sich nach 0 abzweigen. Bodengestalt zwischen den Querriegeln? — tiefe Gebirgskessel von Larissa (wie in Böh- men, Kornkammer Griechenlands), schmale Küsteuebenen (Thermo- pylen). Entfernung vom Hauptkamme nach beiden Küsten im 0 und W? — mehr der Westküste genähert. Folgen dieser Bodengestalt? — Klima verschieden (Nachweis: in den ringsumschlossenen Thalkesseln im Sommer drückende durch keine Seewinde gemilderte Hitze, im Winter große Kälte — auf den Höhen rauh, in den Tiefebenen der Buchten mildes ozeanisches Klima) — größere, schiffbare Flüsse fehlen — im Winter viel, im trockenen Sommer wenig oder gar kein Wasfer — infolge der Ver- gitterung werden die fruchtbaren Landschaften der tiefen Mulden zur Regenzeit (im Winter) überflutet; im Sommer verengt sich der Spiegel der so entstandenen Seen, die Sumpfgegenden sind unge- gesund und nur zum Teil mit Reis und Baumwolle bepflanzt — der Hauptkamm trennt Thessalien von Epirus, und die Querriegel hatten im Altertum die Kleinstaaterei von Griechenland zur Folge — geschützte Lage der Küsten- und Thalebenen, der Buseu und Buchten im 0. Folge? Platanen-, Lorbeer- und Olivenhaine, Weingärten, Weizenfelder, Tabakfelder. Ansfuhr? Korinthen, Wein, Olivenöl, Tabak, Feigen. Einfuhr? — Getreide, Vieh, Fleisch, Holz, Köhlen. Epirns nach einem Küstenbilde: Steile Abhänge mit einem sumpfigen Küstenstreifen — zerrissene Kalkmassen mit tief eingeschnittenen Thä- lern und wilden Felsschluchten — die bis 1500 m hohen Gipfel sind vielfach kahl und nur hier und da mit Kiefern bedeckt. Bewässerung dieses Kalkgebirges? (Siehe Karst, dinar. und alban. Geb.!) Flüsse, aus den Seen und Höhlen im Innern des Gebirges; aus Karstlöchern sehr stark hervorbrechend, fließen sie durch Seen und fruchtbare Thalmulden. Folge? — in den Thälern Wein- gärten, Weizenfelder und entzückende Wiesengründe — auf den Hochebenen weite Strecken unangebaut und der Viehweide preisge- geben (11 % Feld, 22 % Weideland, 2/3 brach) — wenig Ansiedelungen — in den Dörfern und Städten armselige Hütten (30 Einw. auf 1 qkm) — Einfuhr von Getreide, Vieh, Fleisch Holz- und Kohlenausfuhr von Korinthen, Olivenöl, Feigen, Wein Tabak. Athen: Lage? (Siehe Karte!) — in einiger Entfernung vom Meere, — etwas landeinwärts. Warum? — weil die alten griechischen, Ansiedler hier Schutz vor den Seeräubern suchten. Piräus, der Hafen Athens, ist eine Stunde von der Hauptstadt Griechenlands entfernt. Größe? 108 T. — Hauptstadt und Residenz.

10. Europa in natürlichen Landschaftsgebieten - S. 18

1898 - Leipzig : Wunderlich
— 18 — grasreichen Triften ablagern. Folge? — mehrere Flüsse mit ansdauern- dem Wasser, die zur Regenzeit Geröll, Sand und Schlamm bringen — aus den flachen Strandebenen Banmwollenplantagen, Weizenfelder — an den niedrigen Hügelgeländen Weinberge — die sandigen Strecken mit Kiefern bedeckt. Städte? Mykenä, das Ausgrabungsfeld Schliemanns. Korinth mit dem gewaltigen Burgberg Akrokorinthos mit 573 in relativer Höhe, der deu Berg von Athen fast ums 4 fache überragt. Hier oben findet man weder Wald, noch Wiesen, noch rauschende Bäche, nur nackte, zer- klüstete und durchlöcherte Kalksteinfelsen, Ruinen und Trümmer der alten Kunstbauten. Das Auge schweift über deu Busen von Korinth nach den fernen Höhen des Parnaß, des Kithäron, über den Isthmus nach deu Häsen von Ägina und Salamis u. f. w. Patras in der schmalen korinthen-, wein-, und ölreichen Küstenebene am Busen von Korinth. Bahn von Korinth nach Patras, andrerseits nach Nanplia (Schistsstadt) — Sparta, Malvasia (Wein). Jonische Inseln: Namen? Bodengestalt? Kalkgebirge, vielsach vom Meere zerklüftet, mit steilen Wänden — Teile des Festlandes — Hochebenen mit gezackten Berggipfeln — zwischen den Gebirgsmassen breite Thäler. Bebauung? — Berggipfel kahl —Hochebenen dürftig mit Gräsern und Sträuchen: bewachsen — in den breiten Thälern und an den Busen Olwälder, Weiugärteu, Korinthenpflanzungen — an den Bergabhängen mit dünner aber fruchtbarer Erdkrume Citronen- und Orangenbäume, Baumwollensträncher, Weizen, Reis, Mais und Hirse — Dörfer von Obstgärten, Villen von Parks nmgeben. Euböa oder Negroponte — fchwarze Brücke, die die Insel mit dem Festlande verbindet — gebirgig. Naxos — die größte, fruchtbarste Insel der Cykladen, Paros berühmt dnrch seinen Marmor. Beschäftigung? Bildhauerei, Schiffahrt, Fischfang. Ii, 2. Woher kommen in Türkei und Griechenland die vielen Busen und Kessellandschasten? — In diesen Ländern giebt es viel Karstboden, der durch zahlreiche Einbrüche diese Gestalt erhalten hat: außerdem zieheu sich von dem Hauptkamme durch die Halbinsel Onerriegel besonders nach O, die bis ins ägäische Meer als Halb- insein ragen. Zwischen ihnen bilden sich Busen und kesselartige Tief- ebenen. Aus diesen kleineren abgeschlossenen Landschaften erklärt sich die frühere staatliche Zersplitterung Griechenlands. Warnm fließen die wenigen, kleineren Flüsse der Halb- insel hauptsächlich nach 0? Die Wasserscheide liegt der Westküste näher als der Ostküste.
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