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1. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 88

1847 - Berlin : Reimer
88 theilweis nach europäischem Zuschnitt organisirt, doch unbedeutend im Verhältniß zur Weite des Landes und Länge der Grenzen, welche sic nicht zu schützen ver- mag gegen die Einfälle der benachbarten Nomaden-Stamme. — V. Die Staaten von Ost-Iran. 19. Lage, Begrenzung, B escha ffenheit der Afgha- ne n - S t a a t e n: Herat (3200 lumln.), worin Herat (100000 Einw.), — und Kabul (6800 U^Mln.), worin Kabul und Kandahar, des Beludschen-Staates, dessen Hauptstadt Kelat. 20. Die Afghanen-Staaten haben etwa 8'/z, der Beludschen-Staat gegen 2 Mill. Einw. — Die Afghanen sind ein indisch-persischer Bolksstamm, bciu turk- tatarische Elemente bcigcmischt seyn mögen; — dse Beludschen ein Ge- misch von Persern, Semiten und Mongolen (?). Außer diesen beiden herr- schenden Völkern in allen drei Ländern: Perser, Turk-Tataren, Hindu, Arme- nier, Araber, Kurden und Juden. — Der Islam ist die herrschende Religion; — Sunniten und Schiiten. — Die Mehrzahl dieser Bevölkerung, besonders der Afghanen und Beludschen, lebt nomadisch. In den Städten, wie in Persien, einige Industrie; wichtiger Durchgangshandel. — Der politische Zustand ist zur Zeit in großer Verwirrung. — Stammverbindungen der nomadischen Bevölkerung mit sehr losem Gemeinverband; wo dieser fester geworden, wie in Herat und Ka- bul, da sind auch die patriarchalischen Zustände zeitweise in despotische überge- gangen. — Vi. Vorder-Indien. 21. Außer den oben (S. 50 der Iii. Abtheil.) angeführten unmittelbaren und mittelbaren Besitzungen der Briten finden sich in Vorder-Jndien nur noch drei größere unabhängige Staaten, und zwar an und auf den nördlichen Gebirgsgrenzen der Halb- insel, nämlich: a. Lahore oder der Staat der Shiks (Seiks), — der das Pendschab, den W.-Himalaya mit dem Alpenthale Kaschmir und die vormals afghanische Provinz Pi sch au er, überhaupt c. 5000 Umln. umfaßt, — mit der Hauptstadt Lahore, mit Am- retsir, Multan, Kaschmir oder Sirinagur und Pischauer. b. Nipal (Nepal), das Land der Ghorka's (2500 Um.) mit der Hauptstadt Katmandu; c. Butan, wie Nipal ein Alpenland (1000 lum.); Haupt- stadt Tassisudon. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit dieser Länder. 22. Ganz Vorder-Jndien hat die bedeutende Bevölkerung von 143 Mill. Menschen (2160 auf 1 Ihm.); davon kommen auf den Staat der Shiks 5,

2. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 97

1847 - Berlin : Reimer
97 und Sklaven) ist bedeutend, nur in der Nähe ihrer Kolonien in den Händen der Europäer, sonst, besonders der Binnenhandel, in denen der Araber, der Man- dinga und Fulah (Messen zu Timbuktu, Sakkatu, Kano, Kuka u. a. £>.); — er hat mit dem Mangel an Kommunikationen und Transportmitteln, mit der unzugänglichen Lage des Innern, der Rohheit der Einwohner und religiösen Vorurtheilen zu kämpfen. Geprägtes Geld nur au den Küsten; im Innern statt desselben Muscheln (Kauris), Glasperlen, Salz, Leinwandftreisen, Baum- wollenzeuge als Tauschmittel. — Wissenschaft und Kunst sind dagegen unbe- kannt; doch haben die Muhamedaner, selbst die Fulah und Mandinga, Schulen, in denen aber nur der Koran gelesen wird; nur wenige Einzelne können schrei- den. Weit roher sind indeß die nicht-muhamedanischcn Völker Asrika's, nament- lich die Aschanti, Jnta, Galla-Neger, die Saabs u. a. — 7. Staats-Verhältnisse. Afrika zählt eine große Menge gesonderter Gemeinwesen von meist patriarchalischen oder despotischen Formen, aber wenige größere Staaten. Die wichtigsten sind: a) Marokko, das äußerste Abendland der Muhamedaner, 13700 Hjmln. (Lage, Begrenzung; natürl. Beschaffenheit!), — bewohnt von mehr als 8 Mill. Menschen. — Araber, fälschlich Mau re n genannt (3^ Mill., das herrschende Volk), Beduinen (etwa ^ Mill.), Berbern (nomadische und angesiedelte oder Schelluh), Juden, Fulah, Türken re., — welche den Landbau nachlässig, Viehzucht in großer Ausdehnung, einige Gewerbe, nämlich die Anfertigung von Wollen-, Seiden- und Lederwaaren (Marocquin, Saffian), in gewisser Vollkom- menheit und lebhaften Handel, durch Karavanen nach dem Landinnern, durch die Häfen: Tetuan, Tanger, Saffi, Magadore re. seewärts, betreiben, und von dem in Fez (85000 Einw.) oder Marokko residirendcn „Kaiser" oder „Beherrscher der Gläubigen" despotisch regiert werden; — b) die Sudan-Staaten, unter denen der der Iellata (Fulah) von Haussa (12000 Hjmln. mit 12 Mill. Einwohnern und der Hauptstadt Sackatu) das Reich Bornu am Tschad-See rc. (14000 s^jmln. mit 7 —8 Mill. Einw. und den Hptstdtn. Neu-Bornu und Angornu) die wichtigsten sind; — c) das Aschanti-Reich, die mächtigste unter vielen anderen barbarischen Despotien des Küstenlandes von Ober-Guinea, mit 2 Mill. unmittelbaren und ebenso viel tributpflichtigen Unterthanen; — d) die Republik Liberia (an der Körnerküste), c. 300 Hsmln. mit 5000 Einw., christlichen Negern, meist freigelassenen, aus Amerika zurückverpflanzten Sklaven: ein Versuch amerikanischer Menschenfreunde, um Afrika durch seine eigenen Kinder zu christianisiren; — e) Habesch oder Ab yksinien mit den Trümmern eines der mächtigsten, eines christlichen Reiches in Afrika. Der Beherrscher oder Kaiser (Negus), jetzt durch seine Statthalter aller politischen Macht entkleidet, residirte in Gondar, der Hptstdt. in Amhara; der Ras (Statthalter) von Tigre beherrscht den Nor- den, der König von Schon den Süden des in seinem Kulturzustande, wie es scheint, mehr und mehr versinkenden Landes. — Iii. 7te Ausl. 7

3. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 59

1847 - Berlin : Reimer
59 beschränkte, doch sachgemäße Ausbildung des Heerwesens (Schuttery); auch die Seemacht ist nicht groß,, ungeachtet eines sehr ansehnlichen Kolonial-Besitzcs und der, bei der eingctrctencn finanziellen Verwirrung, verdoppelten Wichtigkeit dieses Besitzes. — 84. Holländische Kolonien. a. In Asien: Besitzungen auf Java (1700 Ulmln.) mit den wichtigen Plätzen Batavia, H., Surabaya und Nyswik;— auf Sumatra (900 sumln ) mit der Hauptstadt Padang, den Häfen Palembang und Barns; — auf den Molucken (loohiätln.)) auf Borneo (800hmln.); - auf Celebes (230 sdmln.) und Neu- Guinea (bis jetzt unbedeutend). — b. In Amerika: Hvlländ. Guyana oder Surinam (500 sdmln.) mit der Hptstdt. Paramaribo, H.; Curayao u. e. a. kleine westindische Inseln (15 sumln.). e. In Afrika: Handels-Faktoreien an den Küsten von Guinea. — Die asiatischen Kolonien sind die reichsten und vortheilhastesten. Der Ge- neral-Gouverneur derselben rcsidirt zu Nyswik auf Java, wo einige 1000 Hol- länder vielleicht über 8 Mill. Menschen (eingeborne muhamedan. Malayen, chine- sische und arab. Handelsleute, Mischlinge, Negersklaven) mit Klugheit und Ge- walt in Unterwürfigkeit halten, und durch die - steigende Kultur von Kaffee, Zucker, Indigo, Baumwolle, Ncis, Cochenille, Pfeffer, seit Kurzem auch von anderen Gewürzen und Thee, den einträglichsten Handel treiben. — Aehnliche Verhältnisse auf den Molucken, im nördlichen und südwestlichen Theil von Cele- des und auf den Küsten von Sumatra und Borneo, wo sich die Macht der Hol- länder mehr und mehr ausbreitet und befestigt. — In Surinam und dem holländ. W estindien etwa 90,000 Ew., unter denen mehr als 60,000 Neger- sklaven; mit ihrer Hülfe ebenfalls eine bedeutende und einträgliche Plantagen- Wirthschast. — In sämmtlichen Kolonien der Holländer (gegen 5000 s^jmln.) leben über 5 Mill. Menschen und. ihrer Botmäßigkeit, während die Gesammt- bevölkerung der kolonisirten Länder u. Jnsn. auf das Drei-, ja Vierfache dieser Zahl veranschlagt wird. Dritter Abschnitt. Die romanisch-griechischen Staaten Europas. I. Allgemeine Verhältnisse. 1* Land und Volk in gegenseitiger Beziehung. — Lage, orographischer und klimatischer Charakter des von den Na- tionen lateinischer und griechischer Zunge bewohnten Ländergebiets und der daraus hervorgegangene Einstuß auf die nationellen Eigen- thümlichkeiten und Staatsbildungen der Süd-Europäer. — Ver-

4. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 65

1847 - Berlin : Reimer
65 Guyana, Bourbon und die westindischen Besitzungen haben Plan- tagcnwi'rthschaft, und handeln nach dem Mutterlande mit Kolonialwaaren und Gewurzen aller Art; namentlich sind die antillischen Inseln in dieser Beziehung von besonderer Wichtigkeit, weniger Guyana, wo es noch an Kolonisten und Ver- breitung deö Anbaues fehlt. — Die Kolonie am Senegal, ursprünglich eine bloße, des Gummi-Handels wegen gegründete Faktorei, erzeugt jetzt aus dem erworbenen Landbesitz vorzüglich Baumwolle und Indigo. — Die ostindischen Niederlassungen haben vorzugsweise Handelszwecke, und sinken mehr und mehr in ihrer Bedeutung. — Auch die des Stockfischfanges wegen gegründeten Sta- tionen auf St. Pierre und Miquelon haben nur eine untergeordnete Wich- tigkeit. — Algier, dessen fruchtbarer Boden reiche Erndlcn an Getreide, Reis, Datteln, Südfrüchten u. s. w. zu geben, wegen seiner kriegerischen Eingcbornen aber mehr eine Schule für den Soldaten, als eine Goldgrube für den Kaufmann zu werden verspricht, entbehrt bis jetzt noch einer hinreichenden Zahl von Kolo- nisten und vorzüglich hinreichender bürgerlicher Sicherheit, ohne welche jene nicht gedeihen können. — Jüngst sind indcß in dieser Beziehung merkliche Fortschritte gemacht worden. Iii. Die Königreiche Spanien und Portugal. A. Topische Verhältnisse. 14. Lage, Grenzen und Landesbeschaffenheit. (Vgl. die Charte und die betreffenden §§. der 1. Abth.) 15. Flächeninhalt, Bestandtheile, Eintheilung und Wohnplätze. — Spanien umfaßt 8700, Portugal 1900 sshm. — Spanien besteht aus den Ländern: A. der Krone Castilien (die Mitte des Landes mit dem nörd- lichen Küstensaume), nämlich: а) dem Königreich Neu-Castilien (5 Provinzen) mit den Städten Madrid (noooo Ew.), Hauptstadt des ganzen Landes, Sitz der Negierung; Toledo, U., Alm a den, Alcala, U., Aranjucz; d) dem Königreich Alt-Castilien (6 Prov.); Burgos, Se- govia, S. Ildefonse, Escorial, Santander, H., F.; e) dem Königreich Leon (5 Prov.); Valladolid, U., Sala- manca, u., Zamora, Ciudad Rodrigo, F.; б) dem Fürstenthum Asturien (I Prov.); Oviedo, u.; e) dem Königreich Galizien (4 Prov.) ; S. Jago de Com- postella, U., Coruna, H., F., Ferrckl, K.-H., F., Lugo; f) Estremadura (2. Prov.); Badajoz, F., Caceres, Alcan- tara, F. ; g) den Königreichen Sevilla, Cordova, Jaen (Andalu- sien) und Granada (8 Prov.); Sevilla (90000ew.), U., Cadiz, F., K.-H., G ra nada, U., Ma lag a, H., Cordova, Jerez de la Frontera, Ecija, Almeria, Anteguerri, Aaen, Andujar, Loja, Ronda, Palos, H., Baylen; Ih. 7te Stufi, 5

5. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 92

1847 - Berlin : Reimer
92 tenmandschu, ein eigenthümlicher (660 vor Ehr.), durch Kung-Fu-Dsü oder Konfu-tse (Confucius) gegründeter, auf Moralität und maaßrechten Wandel, die Verehrung der Natur und des Staatsoberhauptes, als eines Himmelssohnes, berechneter Kultus, der daher mehr eine politische, als religiöse Tendenz hat. — 29. Seit der Eroberung des durch seine berühmte „große Mauer" (275 Mln. lang) nicht geschützten „Reiches der Mitte" ist die Rolle des „Sohnes des Himmels", den die Fremden „Kaiser" nennen, in die Hände der Mandschu-Dy- nastie übergegangen. — Despotische Negierungsweise unter patriarchalischen For- men;— Korea und die Lieu-Khieu-Inseln, die mongolischen Nomaden u. die Türken-Stämme haben eigene, mehr oder minder unterthänige Erbfürsten; — in Tibet eine durch chinesische Statthalter beaufsichtigte Priesterherrschaft; — im eigentlichen China M a nd arin cn-D e S po t i smu s. — Die ganze Staatseinrichtung, in Folge der allgemeinen Entsittlichnng, des politischen Drucks und des moralischen und physischen Elendes des Volkes, im tiefsten Ver- fall; — willkürliche, daher auch ungedeihliche Verwaltung der Finanzen; — Verwahrlosung und Verweichlichung des ungeheuren, doch übel bewaffneten und fast unerzogenen Kriegsheeres, in welchem die irregulaire Reiterei der No- maden wahrscheinlich die meiste Beachtung verdient. — Die als politischer Grund- satz bisher sestgehaltene strenge Abschließung gegen alle Fremden (Barbaren), die den Handelsverkehr (Thee, Baumwolle, Gewebe, Rhabarber, Porzellan und verschiedene andere Kunst-Produkte, gegen Reis, Pelzwerk, Opium u. a. Artikel) nur als eine „Wohithat" gestattet, und bisher mit Briten, Portugisen, Spaniern, Holländern und Nord-Amerikanern auf den Hafen von Kantong, mit Rußland auf den einzigen Punkt Malmatschin und die Peking-Karavanc beschränkt war, u. alle Christen im Reiche mit dem Tode bedroht, ist neuerdings, durch die Erfolge der Engländer, wesentlich gemildert worden, indem außer Kantong noch vier andere Häsen dem europäischen Handel geöffnet worden sind. — Ix. Das japanische Reich. 30. Bestandtheile, — Lage derselben u. s. w. Flächeninhalt = 10000 —11000 □». Hauptstädte: Jeddo (2 Mill. Einw.) und Miako (-£ Mill. Einw.), beide auf Nipon; Nangasaki, H.; — viele an- dere bedeutende Städte. — 31. Die Einwohnerzahl ist unbekannt; die Inseln Nipon und Kiusiu sollen zum Theil sehr stark bevölkert scyn. Religions- und Gesittungs- Verhältnisse zum Theil wie in China. — Unter den Nahrungszweigen steht Ackerbau obenan; auch die Industrie sehr bedeutend; der Handel mit dem Aus- lande beschränkt sich auf den Hafen von Nangasaki (Kiusiu), wohin auch nur Chinesen und Niederländer kommen dürfen, welche Metall-, Glas-, Porzellan-, Seiden-, lackirte und Baumwollenwaaren einhandcln. — Die Staatsverfas- sung ist despotisch und feudal; Fremde werden nicht geduldet. —

6. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 98

1847 - Berlin : Reimer
98 Australie n. I. Topisches. 1. Die Bewohner Australiens und Austral-Asiens gehören fast allein zum malayischen Völkerstamme, der daher in großer Zerstreuung einen ungeheuren Raum fast ausschließlich bevölkert. Diese maritime Zersplitterung u. d. ungeheure Entfernung Australiens von der Kulturwelt haben für die Australier ähnliche Nachtheile zur Folge gehabt, wie die kontinentale Abgeschlossenheit Inner-Asia's oder Jnner-Afrika's für ihre Bewohner. — Die zahlreichen kleinen Völkerschaften des Malayen-Stammes zerfallen nach Körperbildung und Sprache (?) in zwei Hauptgruppen, deren Eigenthümlich- keiten an die anderer Racen erinnern, nämlich in die schwarzen oder schwärzlichen Negritos oder die sogenannten Austral-Neger und die lichtbraunen Australier. — Den Negritos gehören Neu- Holland, Neu-Britannien, Ncu-Ireland, Neu-Guinea (?), so wie einige Inseln der Hebriden- und Karolinen-Gruppe, — den helle- ren Völkern die weite Inselwelt der Südsee ostwärts bis zur Oster- insel und nordostwärts bis zur Sandwichs-Gruppe ausschließlich. Zugleich aber finden sich beide Schattirungen oft dicht neben einan- der, häufig auf einer und derselben Insel, und auf diese Weise sind alle Inseln vom 19° N B. bis zum 11° S.b. und von Mada- gaskar bis Neu-Guinea, und ebenso die kontinentalen Landschaften Malakka's und am siamesischen Busen in ihrem gemeinsamen Be- sitz; nur von Java und Sumatra scheinen die Negritos gänzlich verschwunden zu seyn. — Dazu kommen, als Zwischen-Racen, die schwärzlichen Völker von Timor, Neu-Caledonien rc., die „Ha- raforas" von Borneo, Celebes, Mindanao rc., und (?) die „Pa- puas" von Neu-Guinea. — 2. Ueber die ethnographische Klassifikation der Negritos ist man noch im Dunkel, weil man ihre Sprachen fast gar nicht kennt. — Die hellfarbigen malayisch-polpnesischen Völker zerfal- len dagegen, aus sprachlichen Gründen: in eine westliche Familie, die von Madagaskar bis zu den Philippinen verbreitet ist, und zu der die eigentlichen Malayen (auf Malakka, Sumatra und allen Inseln und Küsten des indi- schen Ozeans), die Tagalos (auf den Philippinen), die Java- ner, Madekassen und die vielnamigen Völker von Borneo, Celebes, den Molukken u.s.w. gehören; — und

7. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 110

1847 - Berlin : Reimer
110 31. Eintheilung in 18 Provinzen; die wichtigsten Wohn- Plätze: Rio de Janeiro (200000 Ew.), F., H., San Paulo, Villabella (Matto-Grosso), San Salvador oder Bahia (120000 Ew.), U., H>, Sergipe del Rey, H., Pernambuco oder Recife, H., San Luis, H., Parä oder Belem u. m. a. B. Staats- und Volksverhältnisse. 32. Bevölkerung -----7 Millionen, daher aus I nur 56 Menschen. 33. Abstammung, Sprache, Religion re. Etwa x/n Weiße (por- tugisische Kreolen ^„Brasilianer"), auch Deutsche u. a. Fremde), über % Neger (Freie und zum größten Theile Sklaven), */7 Mischlinge (geringerentheilö gleichfalls Sklaven); die übrigen Ureinwohner (im S. vorherrschend vom Guarani-, im N. vom karaibischen Stamme) meist ungetaust, roh, umherschwei- fend und der Staatsgewalt nicht unterworfen. Außer der portugis. Sprache die „Lingua gerat." Die katholische Religion ist herrschend, aber in Folge der Verderbniß der Geistlichkeit, hier wie im übrigen Amerika, fast nur auf äußere Gebräuche beschränkt; jede andere Religion geduldet. 34. Nahrungszweige. Die keincsweges fleißig und einsichtig betrie- bene Landwirthschaft erzeugt dennoch eine Fülle von Cerealien, Zucker, Kaffee, Tabak, Baumwolle und Vieh, und zwar gedeihen die Kolonialwaaren, mit Hülfe von Sklaven-Arbeit, in den nördlichen, Getreide und Vieh vornehm- lich in den südlichen Provinzen, wo sich zum Theil das eigenthümliche Hirten- leben der Pampas wiederfindet. — Die Wälder liefern gesuchte Farbehölzer, — der Bergbau Gold und Diamanten. — Der Handel mit den Roherzeugnissen ist sehr bedeutend; alle Kunst-Produkte müssen indeß aus der Fremde bezogen werden, da die einheimische Gewerbthätigkeit sehr geringe ist. — 37. Staats Verfassung beschränkt monarchisch; — die Thronfolge ist erblich. — V. Der Neger-Staat Haiti. A. Topische Verhältnisse. 36. Lage, Begrenzung, Beschaffenheit (wie oben!); Flächeninhalt — 1351 □9rln. (mit Einschluß mehrerer kleiner Inseln in der Nähe der Hauptinsel). 37. Eintheilung in 6 Departements. Die wichtigeren Wohnplätze: Port au Prince, H., Sitz der Regierung, S. Do- mingo, H., Cap Haitien, F., H., früher C. Franeais, auch C. Henri ge- nannt. B. Staats- und Volksverhältnisse. 38. Die Bevölkerung, gegen 1 Million, nreist N eg er und Mulat- ten; nur 30000 Weiße; im O. wird spanisch, im W. französisch ge-

8. Leitfaden der alten Geographie - S. 19

1879 - Berlin : Reimer
Indos- und Ganges-Gebiet. Deklian. 19 durch einen im unteren Ganges-Lande, in Prätscm „dem Osten“ wohnenden Stamm (der daher Prätschijä, Itqccgioi heisst), dessen Könige bis 250 v. Chr. das ganze Indien vom Indos und Himalaja bis zum äussersten Süden der Halbinsel sich unterwarfen. Ihre neugegründete Hauptstadt Pataliputra (.üaußod'qcc bei nur % M. Breite 4% d. M. längs des Ganges ausgedehnt, j. Patna) blieb durch Jahrhunderte die grösste Stadt Indiens.2) x) Wir kennen sie, wie die ihrer Hauptstädte, meist nur aus der indischen (besonders der epischen) Litteratur, die wenigen auch den Griechen bekannt gewordenen nur aus Ptolemäos. Einige dieser uralten Städtenamen haben sich bis zur Gegenwart erhalten, wie Kanjäkubdjä, Kuvoyn'qcx j. Kanodj, Mathurii, Mt!)'on a j. Mattra, Indraprastha, ’Ivdccßagu j. Indapat bei Dehli. 2) Der unterste Teil des vom Strome gebildeten Alluviallandes, namentlich sein colossales Delta, die Landschaft Sangdla {rciyyctqldab der griechischen Nachrichten) war im Altertum noch grösstenteils Sumpfland und ist erst im Mittelalter ein arisches Culturland geworden; an der hqher gelegenen Westseite der Gangesmündung lag der alte Haupthafen des Frasier-Reiches Tämra-lipta, Ta/ucc^itrjs, noch j. Tamluk. 24. Die dekhanische Halbinsel. Diese an allen Produc-ten der Tropenzone noch reichere Südhälfte Indiens, obgleich zu Zeiten den arischen Grossreichen Nord-Indiens unterworfen, ist doch nur unvollständig erobert und noch weniger colonisirt worden, hat daher zum weitgrössten Teile ihre der dunkelfarbigen Race angehörige Urbevölkerung mit eigenen, zu einer grossen Familie gehörigen Sprachen (den sog. dravidischen) bis zum heutigen Tage behalten und zwar teilweise, in dem Schutze, welchen ihr mit tropischem Urwald erfüllte Berglandschaften gewährten, im Zustande ursprünglichster Barbarei. Den frühesten und stärksten Einfluss arischer Einwanderung und Civilisation haben die Küstenstriche erfahren, zumal die nordwestlichen; von letzteren hat sich selbst arische (sanskritische) Sprache weit in das darüberliegende Binnenland verbreitet, welches davon schon im Altertum den Namen des „arischen Landes“ Ärjaka^Aqiuxr\ empfing (Hauptstadt Pratischthäna, vulg. Uui&avct mit berühmten Edel-steingruben). Das benachbarte Küstenland Lättika, Aaqix'tj, ist reich an guten Häfen (2i,fivxxa, Kaxxisva in der Nähe der neueren Haupthafenstadt Bombay), darunter Bharükatschha. Baqvyala, j. Barotsch, dci jetzt versandete, im Altertum bedeutendste Handelshafen für Ein-fuhr griechischer Producte und Ausfuhr von Baumwolle u. a. Im Binnenlande die Hauptstadt üdjajini, vulg. üdjeni ’Ofypij. Der südliche Teil der Westküste, namentlich die für Anbau von Pfeffer u. a. Gewürzen ergiebige Landschaft Ai^vqi^ (j. Malabar, Hauptexporthafen Mov^iqiq, wahrscheinlich j. Mangaluru) Tat"7hre unarische (tamulische) Bevölkerung und Sprache behalten, ebenso fast 2*

9. Leitfaden der alten Geographie - S. 21

1879 - Berlin : Reimer
Ost- und Inner-Asien. 21 südöstlichen Insel der den Alten bekannten Welt, Java, schon bei Ptolemäos Jidßa-diov (java „Hirse“, diu vulg. st. dvipa „Insel“ im Skr.) genannt und ziemlich richtig Xqi&rjg vijöoq erklärt.1) *) Auch zwischenliegende Gruppen kleinerer Inseln, 2ivd(u, Muvlokcu u. a., deren Lage den Andamanen und Nikobaren entspricht, sind auf der antiken Karte verzeichnet und zwar (übereinstimmend mit späteren arabischen Aussagen) als von Menschenfressern bewohnt. Sinae und Serika. 27. Fast nur dem Namen nach und durch den Besuch eines einzigen griechischen Schiffers1) wusste das 2. Jahrh. n. Chr. von dem äussersten östlichen Lande Asiens jenseit der indischen Küsten, beherrscht von den 2zvca (daher auch die binnenländische Hauptstadt mit veränderter Form des Landesnamens einfach Qtvcii genannt wird), aber bewohnt in diesen südlichen Küstenlandschaften von Aethiopen, also Teilen der auch in Hinter-Indien und den indischen Inseln weit verbreiteten australischen Negerrace von kleiner Statur2). Die weit früher civilisirte Nordhälfte China’s haben die Griechen unter anderem Namen, — daher sie es als ein besonderes Land von Sinae unterscheiden — und auf anderem, binnenländischem Wege kennen gelernt. Das kostbarste Product desselben, die Seide, welche durch centralasiatischen Karawanenhandel zuerst (wahrscheinlich nicht vor dem 1. Jahrli. v. Chr.) nach den Ländern am Oxos gelangte, gab die Veranlassung, das ferne Ursprungsland nur als das „Seidenland“ 2-rjqixij (sc. %üöqu) zu bezeichnen, und die Bewohner 2r]Qsgj die Haupstadt (als Endpunkt jener Handelsstrasse die äusserste gegen Osten hin bekannt gewordene Stadt3), das heutige Si-ngan-fu am Wei-ho, einem Zuflusse des Huang-ho) 2rj()cc zu nennen. x) Er wird Alexandros genannt; der äusserste Punkt zu welchem er gelangte, der grosse Handelshafen Kattigara muss nach den Distanzangaben der ptolemaeischen Karte in der Nähe der Mündungen des Jang-tseu-kiang gesucht werden. 2) Uebereinstimmend damit berichten chinesische Quellen, dass der Süden des heutigen China mit Einschluss von Tung-king, welches jetzt zu Annam gehört, als ein von barbarischen Völkern bewohntes Land erst im 3. und 2. Jahrh. v. Chr. erobert worden sei. 3) Die betreffenden Angaben unserer einzigen elassischen Quelle, der ptolemäischen Karte, beruhen auf Nachrichten von asiatischen (wahrscheinlich indischen) Handelsleuten, da Griechen selbst nicht bis in jene Gegenden, überhaupt nicht nach Centralasien gelangt sind.

10. Leitfaden der alten Geographie - S. 103

1879 - Berlin : Reimer
Volkstämme. Inseln (Kreta). 103 Die Inseln des aegaeischen Meeres. 135. Kreta. Die grösste der griechischen Inseln, ganz von Gebirgen1), mit Gipfelhöhen von fast 25001“ (Ida, q ’Idr}, j. Psiloritis und sisvxu oorj, j. Madaras, fast 2200m, die Dikte, j. Lasithi) in 0.—W.-Richtung, parallel dem kleinasiatischen Tauros durchzogen, daher in zahlreichen Quertälern gut bewässert, überaus fruchtbar, reich an trefflichem Schiffbauholz, an der sehr heissen Südküste sogar Palmen erzeugend. Ihren historischen Namen, griech. nach heutiger Aussprache Kriti (arab.-türk. Kirid) hat sie von dem Yolksnamen der Kreter, der vorgriechischen Bewohner unbekannten Stammes, deren letzte erhaltenen Reste von den Griechen ^Ersoxqrjzsg genannt wurden. Neben diesen hatten schon in ältester Zeit Phoeniker und Karer einzelne Hafenorte besetzt; auch sollen mehrere Städte dps westlichen Teiles achaeische und ionische Hellenen, ungewiss zu welcher Zeit eingewandert, zu Bewohnern gehabt haben. Ueberwiegend griechisch wurde die Insel aber erst durch die dorische Eroberung, in Folge der Niederlassung der Dorer in der Peloponnesos. Bis zur Unterwerfung durch die Römer, 68 v. Chr., bestanden auf Kreta über 30 der Sprache und Sitte nach dorische Stadtrepubliken (bis auf die römische Zeit ohne Bundesverhältniss); die grössten derselben im mittleren breiteren Teile der Insel in den der Ida vorgelagerten Küstenebenen: in Norden Knösos (lat. auch Gnossus), die Hauptstadt der königlichen (mythischen, durch Minos repräsentirten) Zeit2), in Süden Gortyn oder Gortys (lat. Gortyna). Auch im westlichen Teile hat die Insel gegen Norden eine überaus ergiebige Küstenebene, in alter Zeit bewohnt vom (ungriechischen?) Volksstamme der Kydonen, deren Stadt Kydonia (j. Chaniä) gleichfalls zu den bedeutenderen gehörte. In zweitem Range standen Lyttös oder Lyktös, in der 400m hoch gelegenen omphalischen Ebene, Lappa, Eleutherna, Hierapytna (j. Ierapetra), Polyrrhenia\ die übrigen sind als blosse Landstädte anzusehen. x) Fast durchweg harter weisser Kalk, daher der Name des „weissen Gebirges“ und das Wort creta „Kreide“. 2) Ihre alte Hafenstadt Mation oder Herakleion wurde Hauptstadt der arabischen Eroberer im 9. Jahrh. unter dem Namen Chandak („Festung“), der dann von den Venezianern in Candia umgewandelt und auch bei den, übrigen seefahrenden Nationen des Abendlandes auf die Insel übertragen wurde, den Bewohnern selbst aber unbekannt blieb. 136. Kleinere von Doriern bewohnte Inseln. Die in südlichster Reihe, Kreta zunächst gelegenen kleineren Inseln des aegaeischen Meeres, unter denen namentlich Melos und Thera in älterer
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