Vorderasten. 41
enthält außer der Küstenebene die grasreichen, hin und mteber bebauten Berg-
landschaften von Galiläa und Samaria und die kahlen, kalkfelsigen Hoch-
flächen von Juda.
Die Bevölkerung Palästinas besteht heute größtenteils aus
Arabern. Das Arabische ist auch die Landessprache. Außerdem gibt es
unter den Bewohnern Türken, Juden, Griechen und Franken. Mit
dem Namen Franken werden hier wie im ganzen Morgenlande alle West-
europäer bezeichnet. Deutsche Ackerbau-Kolonien der schwäbischen Tempel-
gemeinden finden sich bei Jafa, Haifa und Jerusalem.
Jerusalem, (= Wohnung des Friedens), die „hochgebaute, heilige Stadt"
auf kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen
und heiligen Stätten (Grabeskirche, Omarmoschee, Klagemauer), erster Wall-
sahrtsort im gelobten Lande. Von den 60t. E. sind 2/s Juden, — Bethle-
hem, prachtvolle Marienkirche über der Grotte, die die Geburtsstätte Christi
fein soll. — Hebron, berühmter Wallfahrtsort. — Jafa, zweiter Hafen der
syrischen Küste, Hafenstadt für Jerusalem, durch eine Eisenbahn mit ihr ver-
bunden. — Akka*), Küstenstadt. — Sich em (heute Nabulos), blühende Stadt
im Berglande von Samaria. — Nazareth, freundlich gelegenes Städchen
im Berglande von Galiläa.
Die s. Fortsetzung des Hochlandes im W. des Jordan bildet die Halb-
insel Sinai, zwischen dem Meerbusen von Sues und Akaba, ein ödes
Wüsten- und Steppengebiet. Die Südspitze ist von dem nackten Granitselsen-
gebirge des Sinai erfüllt, das bis 2900 m ansteigt. — Politisch gehört das
Gebiet zu Ägypten.
6. Arabien, 5 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber nur etwa
1 Mill. E., ist eine hohe Tafel, die mit steilem Rande zum Meere abfällt
und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Sie ist
eine Fortsetzuug der großen nordafrikanischen Wüstentafel. Bei den geringen
Niederschlägen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen
immerfließenden Strom, höchstens fast trockene Wadi oder „Lügenbäche".
Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Frucht-
läuder ist uralt. Zu den Wüstenstrecken des Innern bilden die besser be-
wässerten Stufenländer mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen einen er-
frenlichen Gegensatz. Solche Fruchtländer sind besonders Jemen und Oman.
Hier baut man Kaffee und Datteln, während die Beduinen (Wüstensöhne)
des innern Hochlandes die besten Pferde und Reitkamele der Welt
züchten. — Die Bewohner gehören zum semitischen Volksstamm und sind
Mohammedaner. Die n. Araber sind von hellerer, die s. von ganz dunkler
Hautfarbe. Die freien Araber gliedern sich in unzählige Stämme, deren
Oberhaupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein
zugleich geistlicher Fürst Im am.
Der Küstenstrich an: Roten Meer und am ^s^V.-Ufer des Persischen Golfs
gehört zur asiatischen Türkei; das übrige Gebiet bildet das unabhängige
Arabien. In der öden Landschaft Hedschäs liegen die heiligen Städte der
Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt des Propheten mit der heiligen K a ab a,
und Medina mit der Grabstätte Mohammeds. Alljährlich werden die
heiligen Städte von Tausenden von Wallfahrern besucht. Wer diese Wallfahrt
(Hadfch) ausgeführt, erhält den Ehrentitel Hädschi. — In der fruchtbaren
Küstenlandfchaft Jemen der alte Kaffeeort Möcha, der indes heute einen
verschwindenden Teil des europäischen Kaffeeverbrauchs deckt. — Zwischen der
*) Accon fiel ]291 als letztes Bollwerk der Christen im Morgenlande in
die Hände der Türken.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier]]
Arabien.
59
der nicht vom Meere bedeckten Erdoberfläche.*) — Die Bewohner sind
überwiegend arabisch redende Fellachen.
Das West-Jordanland ist im wesentlichen ein dachförmiges Kreide-
Hochland mit sanfterer Neigung nach W. und steilem Abfall nach dem
Jordanthale.
xl. Galiläa, im N., mit lieblichem Klima und waldigen Bergen, reicht vom
schneereichen Libanon bis zum höhlenreichen Karmelgebirge, d. i. der Baum-
garten. Am N.-Fuß desselben zieht sich bis zum Meere die vom Kison be-
wässerte Ebene Jesreel hin, auf der Getreide und Baumwolle wachsen. —
W. vom vulkanischen Kegel des Tabors liegt Nazareth, ein hochliegender,
freundlicher Ort. An der Küste die befestigte Hafenstadt Akka, als Sitz der
Johanniter im Mittelalter St. Jean d'acre genannt.
£ 3. Samaria, die mittlere, vom Gebirge Ephraim durchzogene Landschaft,
mit quellenreichen, fruchtbaren Thälern und gedeihlichem Anbau. Ein Rest der
eilten Samariter bringt noch in Näbulus, dem alten Sichem, anf dem
Felsen Garizim seine Opfer dar.
3. Jüdäa, der südlichste Teil, eine kahle, von Hügeln durchzogene, Wasser-
arme Fläche. — Jerusalem**), die heilige Stadt der Christen, der Inden und
der Mohammedaner, nahe w. vom N.-Ende des Toten Meeres, anf einer 750 m
hohen Kreideplatte, anf der sich einzelne Höhen erheben, wie Morls ah
(Salomos Tempel), Zion (Bnrg Davids); neuerdings gegen 45000 zu 2/s israeli-
tische E. Im O. der Stadt der Ölberg. — 7 km s. von Jerusalem das be-
triebsame Bethlehem, d. i. Hans des Brotes, und weitere 35 km s. davon
Hebron, früher Mamre, auf dem Gebirge Juda. N.ö. von Jerusalem liegt
Jericho, d. h. Palmenstadt, heut ein eleudes Dorf in menschenleerer Gegend.—
Die Hafenstadt von Jerusalem ist Jafa (Joppe), seit 1893 mit ihm durch eine
Eisenbahn verbunden (86 km, 3v? Stunden Fahrzeit).
Das Ost-Jordanland: Pcräa (Gilead). Von tiefen, steilen Thälern
durchschnitten, im allgemeinen sehr fruchtbar, jedoch verödet. Allenthalben
bezeugen Trümmer voll Städten und Dörfern eine voreinstige dichte Be-
völkernng.
S. vom Toten Meer setzt sich das Ghör in einem höher liegenden,
wasserlosen Flußlaufe bis zum Roten Meere fort. W. von dieser Thal-
spalte liegt die zu Ägypten gehörende Sinai-Halbinsel, benannt nach dem
mächtigen, kahlen Granitgebirge, das im S. zu 2600 m aufsteigt.
* Iii. Arabien.
1. Natur und Erzeugnisse des Landes. Die Halbinsel Arabien liegt
s. vom 30.° n. Br., der das N.-Ende des Roten Meeres und des Persischen
Golfes berührt. Sie ist 5 mal so groß wie das Deutsche Reich und bildet
ein Hochland, das im N.-W. in die syrisch-arabische Wüste übergeht,
im O. und W. durch felsige Bergketten vom Meere getrennt wird und im
S. unmittelbar zum Meere abstürzt.
t * r innerhalb der Festländer, die tiefer liegen als der Meeresspiegel
heißen Erdsenken oder Depressionen der Erdrinde.
**) Siehe Heft 2 Bilderanhang S. 61.
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Extrahierte Personennamen: Jean Jüdäa Morls Davids Jafa
40 Die fremden Erdteile.
toten Meer hebt sich das Ghor wieder bis über den Meeresspiegel und
bildet ein Wüstenthal, das bis zum Meerbusen von Akabah streicht. — Das
Westjordanland enthält anszer der Küstenebene, die durch das Kar-
melgebirge in einen n. und einen s Teil zerlegt wird, die grasreicheu,
hin und wieder kultivierten Berglandschaften von Galiläa undsamaria
und die kahlen, kalkfelsigen Hochflächen von Inda. — Die frühere be-
rühmte Fruchtbarkeit Palästinas ist infolge von Verwüstungen und schlechter
Bodenwirtschaft dahin.
Die Bevölkerung Palästinas besteht heute größtenteils aus
A r a b e r u. Das Arabische ist auch die Landessprache. Außerdem aiebt
es unter den Bewohnern Türken, Juden, Griechen und Franken.
Mit dem Namen Franken werden hier wie im ganzen Morgenlaude alle
Westeuropäer bezeichnet. Deutsche Ackerbau-Kolonieen der schwäbischen
Tempelgemeinden finden sich bei Jafa, Haifa und Jerusalem.
Jerusalem (----Wohnung des Friedens), die ..hochgebaute, heilige
Stadt," auf kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Er-
innerungen und heiligen Stätten. Grabeskirche, Omarmoschee, erster Wall-
fahrtsort im gelobten Lande. — Bethlehe m (= Haus des Brotes) Pracht-
volle Marienkirche über der Grotte, welche die Geburtsstätte Christi sein
soll. — Hebron, die alte Patriarchenstadt mit deu Gräbern der Erzväter,
berühmter Wallfahrtsort. — Gaza,.lebhaste Handelsstadt im alten Philister-
lande an der Karawanenstraße von Ägypten nach Syrien. — Jafa, zweiter
Hafen der syrischen Küste. Hafenstadt für Jerusalem; wird nunmehr durch
Bahnbau mit derselben verbunden. —Akra und Haifa, Küstenstädte an
der geräumigen Bucht von Akka. — Sichem (heute Nabnlus), blühende
Stadt im Berglande von Samaria. — Nazaret h, freundlich gelegenes
Städtchen im Berglande von Galiläa. Kirche Mariä - Verkündigung. —
Die f. Fortsetzung des Hochlandes im W. des Jordan bildet die
Halbinsel Sinai zwischen ^deu Meerbusen von Sil es und
Akabah, ein ödes Wüsten- und Steppengebiet. Die Südspitze ist von dem
nackten Granitfelsengebirge des Sinai erfüllt, welches bis 2900 in ansteigt
— Politisch gehört das Gebiet zu Ägypten.
t). Arabien 5 mal so groß als das Deutsche Reich, aber nur etwa
5 Mill. E.) ist eiue hohe, zum Euphrat und Persergolf geneigte Platte,
welche mit steilem Rande zum Meere abfällt und höchstens einen schmalen,
niedrigen Küstensaum übrig läßt. Bei deu geringen Niederschlägen ist das
Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden Strom,
höchstens fast immer trockene Wadys oder „Lügenbäche". Es besteht
aus Stein- und Sandwüsten, Steppen und Oasen.^ Das
Wasseraussaugen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Frucht-
länder ist uralt. Zu den Wüstenstrecken des Innern bilden die besser be-
wässerten Stufenländer mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen eiueu er-
freulichen Gegensatz. Solche Fruchtländer sind besonders I e m e n und
Oman. Hier baut man Kaffee, Datteln, Weihrauch, Spezereien
und Balsam an, während die Beduinen (Wüstensöhne) des iuueru Hoch-
landes die besten Pferde und Reitkamele der Welt züchten. — Xie
Bewohner gehören znm semitischen Volksstamm und sino Mohamme-
daner. Die n. Araber sind von hellerer, die s. von ganz dunkler Haut-
sarbe. Die freien Araber gliedern sich in unzählige Stämme, deren Ober-
haupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt E in i r, ein
zugleich geistlicher Fürst Im am.
Der Küstenstrich am roten Meer und am X- W-Ufer des persischen
Golfs gehört znr asiatischen Türkei; das übrige Gebiet bildet das nnab-
hängige Arabien- In der öden Landschaft Hedschas liegen die heiligen
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Extrahierte Personennamen: Jafa
Extrahierte Ortsnamen: Galiläa Inda Haifa Jerusalem Jerusalem Omarmoschee Christi Hebron Gaza Syrien Jerusalem Haifa Akka Sichem Samaria Galiläa Deutsche_Reich Oman
§. 9, 2. Israel unter Königen; Trennung und Untergang des Reiches. 59
die Makkabäer heißt, behaupteten „das Gesetz wider alle Macht der Heiden" und stifteten wieder ein selbständiges Reich. Der Enkel des Simon Makkabäus, Aristobulus I., nahm den Königstitel an. Doch unter ihm begann der innere Parteikampf aufs neue. Die freisinnigen S a d d u c ä e r standen den strenggläubigen Pharisäern gegenüber und verlangten Trennung der fürstlichen Macht von der Hohenpriesterwürde. Dadurch entstanden blutige Bürgerkriege, in welchen beide Parteien sich schwächten. 63 v. Chr. riefen zwei Brüder des makkabäifchen Geschlechtes, welche um den Thron stritten, die Entscheidung des römischen Feldherrn Po mp ejus an. Bei diesem Anlasse erstürmte Pompejus Jerusalem. Johannes Hyrkanus, der ältere der beiden Brüder, wurde an die Spitze des Staates gestellt, mußte sich aber mit dem Titel eines Hohenpriesters begnügen und dem römischen Staate Tribut entrichten. Seit dieser Zeit betrachtete Rom Palästina als eine römische Provinz.
Als kurze Zeit nachher Julius Cäsar sich zum alleinigen Gebieter im römischen Reiche aufschwang, ernannte er den Ratgeber des Hyrkanus, Namens Antipater, zum weltlichen Oberhaupte von Palästina. Dessen Sohn war Herodes der Große, welcher selbst nach Rom reiste und (40 v. Chr.) den Senat bewog, ihn als König, der Juden anzuerkennen. Herodes eroberte mit Hilfe römischer Legionen Jerusalem und bedrückte sein Volk so sehr, daß dasselbe mit Sehnsucht der Ankunft des verheißenen Messias entgegenblickte. In dieser Zeit wurde, gerade ein Jahr vor dem Tode des Herodes, Jesus Christus, der Erlöser geboren. Der älteste Sohn des Herodes, Archelaus, erhielt zwar vom Kaiser Augustus den größten Teil des Landes und die Hauptstadt, wurde aber wegen seiner Willkür und Grausamkeit (6 n. Chr.) wieder abgesetzt. Palästina wurde der römischen Provinz Syrien einverleibt und erhielt jetzt einen eigenen Landpfleger (Prokurator). Unter dem Landpfleger Pontius Pilatus erlitt Jesus 34 n. Chr. den Kreuzestod.
Später erhielt wieder ein Enkel Herodes des Großen Palästina mit dem Königstitel, aber nach dessen Tode (44 n. Chr.) wurde es abermals eine römische Provinz; nur einen kleinen Teil behielt der König Agrippa Ii. Die Bedrückungen der Landpfleger riefen gefährliche Aufstände hervor; einen derselben dämpfte der Statthalter von Syrien, Quinctilius Varus, der 9 n. Chr. im Teutoburger Wald dem Schwerte der Germanen erlag. Um 65 n. Chr. trieb der Landpfleger Geffius Florus durch seine Bedrückungen die Juden zur Verzweiflung. Ganz Palästina erhob sich, und Rom
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Extrahierte Personennamen: Israel Simon_Makkabäus Aristobulus_I. Pompejus_Jerusalem Johannes_Hyrkanus Rom_Palästina Julius_Cäsar Cäsar Namens_Antipater Palästina Herodes Jesus_Christus Augustus Augustus Pontius_Pilatus Quinctilius_Varus Varus Geffius Palästina
Extrahierte Ortsnamen: Rom Jerusalem Archelaus Syrien
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231
Inhalt von 450 bis 500 Q.-M. eingenommen haben. Auslänfer des Anti-
libanon, welcher in der Bibel gewöhnlich Libanon genannt wird, durchziehen
das Land nach allen Richtungen, namentlich 1) der Carmel, welcher als
Vorgebirge südlich von Acka ans Meer tritt; 2) der Tabor, welcher sich öst-
lich vorn vorigen unweit Nazareth erhebt und eine hübsche Fernsicht gewährt;
3) das Gebirge Ephraim, südlich vorn Tabor, mit dem steilen Garizim in
der Nähe von Sichern; 4) das Gebirge von Juda mit den höhlenreichen
Bergen von Hebron; 5) das Gebirge Gilcad links vom Jordan. Der höchste
Theil des Antilibanon ist der Hermou, an welchem der Jordan entspringt.
Das Klima gilt für mild und gesund; man unterscheidet nur 2 Jahres-
zeiten: Winter oder Regenzeit vom 15. Okt. bis 15. April, und während
der übrigen Zeit Sommer bei einem heiteren Himmel, welchen Mangel an
Regen und starker Thau auszeichnete. Brennende Stürme aus der arabi-
schen Wüste, die Plage der Heuschrecken und die Untergang drohenden Erd-
beben beunruhigten von jeher das schöne Land. Es war besonders berühmt
durch seine Oliven, Feigen, Orangen, Citronen und Trauben; Datteln, Honig,
Rosen und Balsam gab es neben vortrefflichen Weideplätzen in solcher Menge,
daß man Kanaan das Land nannte, wo Milch und Honig fließt. Galiläa
war aber jedenfalls der fruchtbarste Theil von Palästina; der südliche Theil
ging allmählich zur Wüste über.
Palästina steht gegenwärtig unter den Pascha's von Aere und Damas-
kus, und ist jetzt ein zum Theil verödetes Land, dessen wenige Bewohner
für unwissend und verwahrlost gelten. Wir wollen es nach folgenden 4
Landschaften durchgehen:
1) Judäa im Süden zwischen dem todten und mittelländischen Meer.
Hauptstadt Jerusalem (Salem), 8 Meilen von Joppe, ward durch David
Hauptstadt des Landes, und war auf 4 Hügeln erbaut; der höchste war
Zion mit der Residenz des Königs David. Auf dem Berge Moria stand
der berühmte Tempel Salomonis. Kirche des heil. Grabes. Die Muha-
medaner eroberten Jerusalem 637, die Christen 1099, und dann wieder die
Muselmänner. Zu Christi Zeit soll sie 100,000 Einw. gezählt haben; jetzt
20,000, darunter 4,000 Christen und 6,000 Juden. Der früher durch die
Heilquelle ausgezeichnete, mit 5 Säulenhallen umgebene Teich Bethesda vor dem
Schafthor ist jetzt wasserleer. Im O. trennt das Thal Josaphat mit dem Bache
Kidron die Stadt vom höheren Oelberg, an welchem der Hof Gethsemane
und die Flecken Bethphage und Bethanien lagen. Außerhalb der Stadt lag
im Nw. der Hügel Golgatha, 6 Stunden nordöstlich der Stadt liegt jetzt
als ein elendes Dorf das große Jericho; 2 Stunden südlich von Jerusalem
lag Bethlehem, 3,000 E., fast lauter Christen; noch südlicher Hebron. Die
Küstenstädte Gaza und Ascalou stehen noch heute. Joppe oder Jaffa, 7000
Einw., ein Städtchen von ärmlichern Aussehen, treibt einigen Seehandel mit
Aegypten. Auf der Straße von Gaza nach Jerusalem zeigt man noch den
Brunnen, wo der Apostel Philippus den Kämmerer der abyfsinischen Königin
Candaee getauft hat. Ueber die Lage von Arimathia ist man nicht einig,
wahrscheinlich lag es nicht weit vom Meere zwischen Joppe und Emmaus.
2) Samaria, in der Mitte Palästinas zwischen dem Jordan und dem
Meere gelegen, hat seinen Namen von Samaria (Sebaste), der Residenz
mehrerer Könige Israels. Sie war an einem Bergabhange in schöner
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Extrahierte Personennamen: Carmel Jordan Galiläa Palästina Palästina David
Hauptstadt David David Apostel Philippus Arimathia Palästinas
Extrahierte Ortsnamen: Tabor Nazareth Tabor Juda Hebron Kanaan Judäa Jerusalem Salem Joppe Moria Jerusalem Christi Bethesda Oelberg Bethanien Jericho Jerusalem Bethlehem Hebron Gaza Joppe Jaffa Gaza Jerusalem Candaee Joppe Samaria Jordan Samaria Israels
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Vi Die Griechen 53
Sieg erfocht er bei Jssu s an der Grenze zwischen Kleinasien und Syrien. Hier fiel auch die Familie des Persischen Königs Darins in seine Haube (333). Jetzt ergaben sich Syrien und Phöuicien, auch Samaria und Judäa. Jubäa wollte anfangs aus Treue gegen beu persischen König zögern, und der stolze Sieger eilte schon zu seiner Bestrasuug herbei. Als aber der Hohepriester
Jabb na in seinem Schmucke und begleitet von der Priesterschaft, um Gnade flehenb, ihm entgegenging, soll bei' König in ihm ein früheres Traurnbilb, das ihn zu seiner Laufbahn ermuntert hatte, erkannt haben. Er be-hanbelte barauf die Juben mit besonberer Freundlichkeit und ließ sich selbst in bentempel führen. Tyrns allein, das hartnäckig trotzte, würde nach siebenmonatlicher Belagerung erobert und zerstört. Auch Aegypten würde sein; und hier grünbete er die nachher so berühmt gewordene Hanbelsstabt Alexandria, die hinfort der Mittelpunkt des Welthanbels wnrbe. Im Tempel des Arnim in der ammonifchen Wüste würde der Sieger, beiu es zu schwindeln anfing, für einen Gottes-Sohn erklärt. Nach kurzer
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§ 72 Arabien. 82
Abb. 1, § 72. Aden.
(Aus einem Führer des Norddeutschen Lloyds Bremen.)
querbare Wüsten über. — Bei'künstlicher Bewässerung liefert das quellen-
arme Land reiche Erträge an Getreide, Wein, Südfrüchten, namentlich in einigen
Teilen des Ostjordanlandes, im Jordantale und den Küstenebenen, so auch in
mehreren blühenden deutschen Niederlassungen, z. B. bei Jaffa und Jerusalem.
Städte. Hafenstadt Jaffa 0, an der versandenden hafenlosen Flachküste. Schmalspur-
bahn hinauf nach Jerusalem das den Christen, Juden und Mohammedanern heilig ist;
fast 800 m hoch. Im Innern meist eng und schmutzig. Ostwärts wird Jerusalem überragt
vom Olberge, jenseits des Kidrontales, der einen großartigen Blick auf die Stadt gewährt.
(Abb. 2, § 71). 7 km südlich von Jerusalem liegt Bethlehem (], ein freundliches Städtchen.
Ii. Das Volk. Die Bewohner Palästinas, etwa 1 Mill. (Schleswig-Holstein l1/2mill.)
sind zun: größeren Teil mohammedanische Araber, daneben „Franken" — Europäer, Judeu
und Türken.
Wiederhole, was du aus dem biblischen Geschichtsunterrichte über Palästina weißt,
z. B. wo Samaria, Karmel, Nazareth, Nain, Kapernanm, Jericho usw.?
Die öde, dreieckige Halbinsel Sinai trägt in der Spitze das wilde Sinaigebirge, 2600 m.
Welcher Gipfel der Berg der Gesetzgebung ist, konnte noch nicht sicher ermittelt werden.
0) Arabien.
72 I. Das Land. Arabien, die Wiege des Islam, ist 5—6mal so groß wie
Deutschland und hat vielleicht 5 Mill. Einw. Lage: Beiderseits des Wende-
kreises, zwischen welchen Meeren? Aufbau des Bodens: Ein vielfach von
Randgebirgen umgebenes Hochland (1000 m hoch, wie Kleinasien), regenarm
und sonnverbrannt. Hin und wieder Regenflüsse (Wadis), Oasen (§ 95) und
Steppen; im übrigen Wüste. Die heißen Küstenstuseu zum Teil gut bewässert
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T48: [Christ Jerusalem Sultan Mekka Araber Land Jahr Stadt Mohammed Türke], T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T167: [Fest Tag Kirche Jerusalem Spiel Stadt Hofer Volk Jahr Zeit], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Ortsnamen: Jaffa Jerusalem Jaffa Jerusalem Jerusalem Jerusalem Bethlehem Schleswig-Holstein Samaria Karmel Nazareth Kapernanm Jericho Deutschland Kleinasien
I. Das Julisch-Clandische Hans (31 v. Chr. bis 68 n.chr.).
125
Vespasian, der die Legionen in Judäa befehligte, gewann schließlich den Sieg. v ..............
4. Der jüdische Krieg 66—70.
Seit 63 v. Chr. (§ 98) stand Judäa, wenngleich unter Fürsten zunächst aus dem hasmonäischen Hause, tatsächlich unter römischer Herrschaft. Der schlaue Idumäer Herodes I. „der Große“ (40—4 v. Chr.) erlangte durch Ergebenheit gegen die Gebieter in Rom, durch grausame Verfolgung seiner Gegner, durch eine äußerlich glänzende Tätigkeit eine große Stellung, war aber wegen des Steuerdruckes seiner Regierung' und seiner Hinneigung zu heidnisch-hellenischem Wesen bei dem von den Pharisäern beherrschten Volke verhaßt. Er teilte sein Reich unter seine Sohne; als aber Unruhen ausbrachen, wurde Judäa als römische Provinz der Verwaltung, von Prokuratoren (Landpflegern) unterstellt; ein solcher war Pontius Pilatus (26—36).
Bald darauf finden wir das Land in fortwährender Gärung und aufständischer Bewegung: zu der Verarmung der Bevölkerung und ihren Folgeerscheinungen gesellte sich der religiöse Fanatismus, der durch törichte Maßregeln der römischen Regierung — Gaius ließ seine Kaiserstatue im Tempel aufstellen, und der Bilderhaß des Volkes verfolgte selbst das Bild des Kaisers auf den Münzen — gesteigert wurde. Das übermütige Regiment des Prokurators Gessius Flor us veranlaßte 66 den Ausbruch eines furchtbaren Krieges, der in Judäa und zumal in Jerusalem deshalb ganz besonders greuelvoll war, weil hier die Leiter des Aufruhrs zugleich Kommunisten waren.
Die Führung des jüdischen Krieges wurde von der römischen Regierung dem Flavius Vespasianus übertragen, der von Norden (Galiläa) her den systematischen Vernichtungskrieg begann. Nach seiner Erhebung zum Kaiser übernahm die Weiterführung des Krieges sein Sohn Titus\ er erstürmte und zerstörte die von Hunger, Pest und Parteikämpfen verwüstete Stadt Jerusalem von Grund aus im frahre 70. Was von der Bevölkerung noch am Leben war, wurde in die Sklaverei verkauft.
§113.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T26: [Gott Christus Christ Volk Herr Jahr Kirche Land Zeit Jude], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
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Asien.
einer 750 m hohen, nach W, S und 0 steil abfallenden Kreidekalkplatte, auf der sich
einzelne Höhen erheben, wie Morl ah (Salomos Tempel), Zion (Burg Davids);
neuerdings zählt sie gegen 60 000 zu ein Viertel israelitische Einwohner. Im 0 über-
ragt der Olberg die Stadt (Bild 28). — 7 km südlich von Jerusalem das betriebsame
Bethlehem, d. i. Haus des Brotes, und südlich davon Hebron, früher Mamre,
auf dem Gebirge Inda. Nordöstlich von Jerusalem liegt Jericho, d. h. Palmenstadt,
heute ein elendes Dorf in menschenleerer Gegend. Die durch eine 55 km lange
Eisenbahn mit Jerusalem verbundene Hafenstadt ist Jäfa (Joppe).
Das Ostjordanland: Peräa. Es ist von tiefen Tälern durchschnitten und
heute durch Verfall der Bewässerungsaulagen ein ungemein ödes Land. Allent-
halben bezeugen Trümmer von Städten und Dörfern eine ehemals dichte
Bevölkerung.
Syrien ist türkischer Besitz. Die Bewohner sind überwiegend moham-
medanische Semiten mit arabischer Sprache.
Südlich vom Toten Meere setzt sich das Ghvr in einem höher liegenden,
wasserlosen Flußlaufe bis zum Roten Meere fort. Westlich von dieser Tal-
spalte liegt die zu Ägypten gehörende Sinai-Halbinsel, benannt nach dem
mächtigen, kahlen Granitgebirge, das im Dschebel Musa eine Höhe von fast
2300 m erreicht. Durch das nördlich von ihm gelegene Wüstenplateau führt
die Karawanenstraße von Ägypten nach Palästina.
vi) Arabien.
1. Landschaftsbild. Arabien ist die größte Halbinsel der Erde, fünfmal
so groß wie das Deutsche Reich. Es liegt südlich vom 30? N, der das
Nord ende des Roten Meeres und des Persischen Golfes berührt, und bildet
ein Hochland, das im Nw in die Syrisch-Arabische Wüste übergeht,
im 0 und im W durch felsige Bergketten vom Meere getrennt wird und
im 8 unmittelbar zum Meer abstürzt. — Die steilwandigen Randgebirge
halten die Feuchtigkeit des Meeres von dem innern Hochlande fern; daher
gehört Arabien zu den trockensten Ländern der Erde. Die nur bei
Gewitterregen wasserführenden Flußbetten sind Trockentäler oder Wädis.
Immer fließende Ströme fehlen. So ist die Halbinsel ein echtes
Wüstenland. In Vertiefungen liegen Oasen. Nur wenige Flächen,
vornehmlich die des mittleren Binnenlandes Nedsched, d. i. Hochland,
bedecken sich mit Gras. Dort werden die trefflichsten Pferde und Reitkamele
gezüchtet. Somit ist Arabien nach Klima und Bodenbildung ein zum Wohnsitze
nomadischer Stämme geschaffenes Land. Nur einzelne Gegenden eignen sich
zu festen Ansiedlungen und zur Entwicklung einer auf Ackerbau, Industrie und
Handel beruhenden Kultur, so die wohlbewässerte südwestliche Terrassenland-
schast Jemen, „das glückliche Arabien". Auf diesen „Stufen des Weihrauchs"
wurde der Kaffeebaum heimisch, während die Dattelpalme das Glutklima der
Tiefe aufsuchte.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft]]
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